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1 Seite 2 Interview: Silvia BETTI-SORBELLI Seite 3 Wasserpreis: Wer bezahlt die Rechnung? Seite 4 Interview mit Beate Sander (OPE): „Es ist genug Arbeit für alle da.“ Seite 5 déi Lénk zur Rentenpolitik: Gegen Leistungsverschlechterungen Sozial geet vir – d’Lëscht vun déi Lénk fir d’Gemeng Suessem. Arendt Patrizia (50), employée de l’Etat, Sanem Armani Eugenie (54), femme au foyer, Soleuvre Betti-Sorbelli Silvia (45), employée communale, Soleuvre Ceccarelli Remo (43), fonctionnaire d’Etat, Ehlerange Costanzi Mirka (23), assistante sociale diplômée, Soleuvre Da Silva Matos Manuel (43), ouvrier industriel, Soleuvre Heinen Hubert (71), fonctionnaire e.r., Belvaux Hollerich Hubert (44), secrétaire syndical, Belvaux Kunnert Leo (69), ouvrier e.r., Belvaux Menster Laurie (63), employée e.r. Belvaux Panunzi Ferruccio (55), électronicien, Soleuvre Passeri Marcello (63), technicien e.r., Ehlerange Schneider Claude (43), technicien, Soleuvre Schneider Fabienne (19), étudiante, Soleuvre Urbany Serge (59), juriste, Sanem WWW.LENK.LU [email protected] v.l.n.r. Armani Eugenie, Ceccarelli Remo, Panunzi Ferruccio, Menster Laurie, Schneider Claude, Schneider Fabienne, Urbany Serge, Hollerich Hubert, Heinen Hubert, Passeri Marcello, Betti-Sorbelli Silvia, Da Silva Matos Manuel, Kunnert Leo, Arendt Patrizia, Costanzi Mirka

Zeitung fir Suessem - Juli 2011

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Die zweite Ausgabe des Jahres 2011 der Zeitung von déi Lénk Suessem, stellt die Liste der Kandidaten der Sektion Suessem vor und behandelt ausserdem wichtige Themen, wie der Wasserpreis, die Rentenreform, öffentliche Ganztagsschulen, Solidarwirtschaft, ...

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Page 1: Zeitung fir Suessem - Juli 2011

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Seite 2

Interview:Silvia BETTI-SORBELLI

Seite 3

Wasserpreis:Wer bezahlt die Rechnung?

Seite 4

Interview mit Beate Sander (OPE): „Es ist genug Arbeit für alle da.“

Seite 5

déi Lénk zur Rentenpolitik:Gegen Leistungsverschlechterungen

Sozial geet vir – d’Lëscht vun déi Lénk fir d’Gemeng Suessem.

Arendt Patrizia (50), employée de l’Etat, SanemArmani Eugenie (54), femme au foyer, SoleuvreBetti-Sorbelli Silvia (45), employée communale, SoleuvreCeccarelli Remo (43), fonctionnaire d’Etat, EhlerangeCostanzi Mirka (23), assistante sociale diplômée, SoleuvreDa Silva Matos Manuel (43), ouvrier industriel, SoleuvreHeinen Hubert (71), fonctionnaire e.r., BelvauxHollerich Hubert (44), secrétaire syndical, Belvaux

Kunnert Leo (69), ouvrier e.r., BelvauxMenster Laurie (63), employée e.r. BelvauxPanunzi Ferruccio (55), électronicien, SoleuvrePasseri Marcello (63), technicien e.r., EhlerangeSchneider Claude (43), technicien, SoleuvreSchneider Fabienne (19), étudiante, SoleuvreUrbany Serge (59), juriste, Sanem

WWW.LENK.LUinfo.sanem@lenk. lu

v.l.n.r. Armani Eugenie, Ceccarelli Remo, Panunzi Ferruccio, Menster Laurie, Schneider Claude, Schneider Fabienne, Urbany Serge, Hollerich Hubert, Heinen Hubert, Passeri Marcello, Betti-Sorbelli Silvia, Da Silva Matos Manuel, Kunnert Leo, Arendt Patrizia, Costanzi Mirka

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Wie sieht der Arbeitstag einer Hilfserzieherin aus?

Ich arbeite bereits seit 10 Jah-ren in der Maison Relais in der Schule 2000 in Zolwer. Die Mai-sons Relais wurden im Rahmen der Ganztagsbetreuung gegrün-det. Das Konzept besteht darin, die Kinder ganztäglich zu be-treuen und somit die Berufstä-tigkeit der Eltern zu unterstüt-zen. Meine Aufgaben und die

meiner Kolleginnen bestehen darin, die Kinder außerhalb der eigentlichen Schulstun-den zu beschäftigen und zu betreuen. Wir empfangen die Kinder bereits früh am Morgen, vor dem eigentlichen Schulbe-ginn. Ab elf Uhr dreißig sind wir für die Essenausgabe zuständig und die weitere Betreuung der Kinder bis halb sieben abends.

Wie wird man Hilfserzieherin und wie werdet ihr bezahlt?

Es gibt eine Grundausbildung von 120 Stunden und jährliche Fortbildungs- und Weiterbil-dungskurse. Wir sind als Privat-angestellte der Gemeinde dem Kollektivvertrag der Kinderbe-treuung, des Pflegepersonals

Silvia Betti-SorbelliAide-éducatrice, Gewerkschaftlerin, Zolwer

und des Sozialsektors (SAS) angegliedert. Ein großes Pro-blem ist unsere Einstufung in einer provisorischen Karriere, die, trotz formation continue, bereits nach dem fünften Jahr blockiert ist. Die Löhne aller anderen Angestellten werden progressiv während ihrer gan-zen Karriere erhöht.

Ein weiteres Problem sind die Teilzeitverträge. Frauen die ganztags arbeiten möchten oder ihre Teilbeschäftigung steigern möchten wird das oft nicht gewährt. Wir emp-finden das als ungerecht und als Nichtanerkennung unseres Wissens und unserer Erfah-rung. Unser Job wird nicht richtig anerkannt.

Wie kann man das ändern?

Die neuen Aufgaben denen sich unsere Gemeinde mit der Eröff-nung von vielen Maisons Relais gestellt hat, verlangt eine qua-litativ hochwertige Betreuung. Wir sind im Personalausschuss des Gemeindepersonals ver-treten wo der OGBL die gro-ße Mehrheit der Sitze hat. Wir kämpfen dort für eine Anerken-nung und Aufwertung unserer Arbeit. Ich werde mich auch innerhalb von déi Lénk in der Gemeinde Sanem dafür einset-zen, dass der Gemeinderat und der Schöffenrat unsere Belange ernst nehmen und unsere Ar-beitsbedingungen verbessern.

Patrizia ArendtSekretärin an der Fuer-schungschoul „Eis Schoul“, Suessem

Interview mit Silvia BETTI-SORBELLI:

Die Hilfserzieherinnen fühlen sich nicht anerkannt.

Als Ende 2008 die Regierung die chèques services einführte, wurde auch in unserer Gemeinde schnell reagiert und kurzfristige Maßnahmen ergriffen um sich der neuen Herausforderung zu stellen. Wir betrachten die „maison relais“ und die „chèques services“ als Übergangsetappe in Richtung „öffentliche Ganztagsschule“ wo alle Kinder, gratis, außerhalb der Regelschulzeit gefördert und betreut werden sollen.

Kurzfristiges Handeln aus ei-ner konkreten Situation her-aus rechtfertigt sicherlich Zwi-schenlösungen (Investieren in Häuser, die der Gemeinde nicht gehören und nur bedingtes Nutzungsrecht erlauben). Was unsere Gesellschaft jedoch braucht ist ein grundlegendes Umdenken in der Bildungs- und Erziehungspolitik.

Hier können die Gemeinden, als öffentliche Träger, eigene Pro-jekte initiieren um der wach-senden Nachfrage an Ganz-tagsbetreuungsmöglichkeiten entgegenzukommen. Eine ver-allgemeinerte, öffentliche Ganztagsschule würde alle Kinder gleichermaßen för-dern, unabhängig von der sozi-alen Situation der Familien und

Öffentliche Ganztagsschulen für alle !

der Anzahl der zugestandenen „chèques services“. Die lokalen Sport-, Musik- und Freizeit-vereine könnten direkt mit ein-bezogen werden und sinnvolle Nachwuchsarbeit leisten. Die Kinder würden durch vielfäl-tige Aktivitäten, unter Hinzu-ziehen weiteren qualifizierten Personals, gefördert und ihre Talente und Interessen würden

geweckt. Alle Kinder hätten die gleichen Chancen.

Die Kinder sind unsere Zukunft, heißt es. Auch wenn unsere Gemeinde auf diesem Gebiet sicherlich schon manches ge-leistet hat, bleibt nichtdestrotz noch vieles zu tun!

Page 3: Zeitung fir Suessem - Juli 2011

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Serge UrbanyJurist beim OGBL, Spriecher vun déi Lénk, war Deputéier-ten a Gemengerotsmember, Suessem

Wasserpreis:

Wer bezahlt die Rechnung?Das Wasser aus dem Hahn soll integral und kostendeckend von den Haushalten bezahlt werden, damit sie verantwortungsbewusst damit umgehen! Das behaupten im Gemeinderat am heftigsten die Grünen (aber auch die LSAP). Diese Politik wird vom CSV-Innenminister mit Nachdruck vertreten. Was ist von diesem „Kostendeckungsprinzip“ zu halten?

Der Wasserpreis wurde in der Gemeinde Sanem in mehreren Etappen von 2005 bis heu-te verdoppelt. Sogar ohne den Hahn aufzudrehen kostet der Wasser- und Kanalanschluss jetzt 12 Euro/Monat. Da der durchschnittliche Wasserver-bauch nicht wesentlich herab-gesetzt werden kann, werden gerade die Normalverbraucher am stärksten taxiert.

Spürbare Belastung der Haushalte

Für eine vierköpfige Familie ist eine Semesterrechnung von 507,9 Euro (bei einem Durchschnittsverbrauch von 150 Litern am Tag) heute be-reits eine spürbare Belastung.

Sie kommt zu den anderen Ta-xenerhöhungen (Müll, taxe d’équipement für neue Einwoh-ner) und zu den gestiegenen Energiepreisen (Benzin, Gas, Elektrizität) hinzu, die zudem Herr Juncker, mit dem Einver-ständnis der Grünen, ganz aus dem Lohnindex herausnehmen will.

Stichwort Subventionen

Ein Argument der Grünen (siehe Kammersitzung vom 11.12.2008) lautet: Wenn wir das Wasser weiterhin über den Gemeindehaushalt sub-ventionieren, indem wir den Wasserpreis niedrig halten, bezuschussen wir damit den „Swimmingpoolbesitzer“ mehr als die „arme Witwe“. Die Grü-nen geben vor, lieber mit dem

Geld durch die Taxenerhöhun-gen soziale Gemeindeeinrich-tungen finanzieren zu wollen.

Ein perverses Argument. Denn auch andere Gemeindeein-richtungen wie das Altersheim fallen dem sakrosankten Kos-tendeckungsprinzip zum Opfer (siehe auch Privatisierung der Differdinger Badeanstalt durch DP und Grüne). Und vor allem werden die Taxenerhöhun-gen ja gerade erst nötig weil die Reichen und die Betrie-be weniger Steuern abgeben müssen (z.B. dadurch dass die Gemeinde Sanem die Gewer-besteuer herabgesetzt hat). Das was das Wasser jetzt auch „Swimmingpoolbesitzer“ mehr kostet ist ein Klacks gegenüber den Steuern die sie sparen. Das Gros der Taxenerhöhungen wird von den Durchschnittsverbrau-chern bezahlt.

Die Grünen behaupten, ein Liter Leitungswasser sei unendlich billiger als ein Liter Mineralwas-ser und trotzdem würden die Leute Mineralwasser kaufen. Also falle die Taxenerhöhung beim Wasser nicht ins Gewicht. Ein unsinniges Argument. Trin-ken tut der Mensch anderthalb bis zwei Liter pro Tag. Wasser verbrauchen tut er aber 150 Li-ter im Durchschnitt.

Manchmal wird eingewendet, dass wenn das Wasser sub-ventioniert würde, man dann ja auch andere lebensnotwen-dige Güter wie Milch oder Brot öffentlich finanzieren müss-te! Dabei wird vergessen, dass

Landwirtschaftsprodukte in Europa seit langem stark sub-ventioniert sind (gemeinsame Agrarpolitik). Auch wird ver-gessen, dass Zugtickets, Thea-terbesuche, Eintritte zu Sport-veranstaltungen, nicht von der öffentlichen Schule zu reden, stark „quersubventioniert“ wer-den.

Zurück ins 19. Jahrhundert

Seit hundert Jahren heisst es: Reiche tragen über Steuern mehr zur Allgemeinheit bei als weniger Reiche! Damit Grund-bedürfnisse wie Wasser, Ener-gie, Transport, Schulen, Thea-ter, Badeanstalten befriedigt werden können, gratis oder zu vergünstigten Tarifen. Das nennt sich: Gleicher Zugang zu

wichtigen Gemeindediensten! Und das gehört zu den Kernauf-gaben einer Gemeindeführung.

Dass das Gemeindebudget im Ausgleich sein muss stellt nie-mand in Frage. Wenn aber auf der einen Seite Gewinne erzie-lende Betriebe entlastet und Haushalte belastet werden, so ist doch die Frage berechtigt, wessen Interessen eine solche Gemeindeführung vertritt. Eine soziale und bürgernahe Ge-meindepolitik sieht für uns an-ders aus. Die Kostendeckung degradiert den kostbaren und lebensnotwendigen Rohstoff Wasser zu einer „Handelswa-re“, trifft vor allem die Men-schen mit kleinen Einkommen und ermöglicht jegliche Priva-tisierung. Die öffentliche Hand schafft sich somit selber ab.

Zu diesem Rückschritt ins neo-liberale 19. Jahrhundert gehört auch die Armenbüropolitik. Zu-sammen mit den Taxenerhöhun-gen wurde eine Teurungszulage eingeführt – die man gegen Of-fenlegung seiner Finanzlage im Gemeindesekretariat beantragen kann. Bürger werden so zu Bitt-stellern! So sieht die LSAP/Grüne-Politik leider in der Praxis aus.

Es geht auch anders.

Die Vorschläge von déi Lénk

(50 Liter Wasser gratis; ge-

staffelter Wasserpreis), die

sowohl sozial sind als auch

den übermässigen Wasserver-

brauch doppelt taxieren, kön-

nen Sie in unserem Faltblatt

„Fair fir d’Emwelt. Fair fir de

Mënsch“ nachlesen.

Page 4: Zeitung fir Suessem - Juli 2011

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Obschon der CIGL sinnvolle und dauerhafte Beschäftigungsfel-der in der Gemeinde geschaf-fen hat, dürfen kaum Menschen fest eingestellt werden. Das Arbeitsministerium will die Ar-beitslosen „fit“ (employable) machen für die Privatwirtschaft. Die Meisten landen schnell wie-der im Nichts oder in prekären Beschäftigungsmassnahmen weil keiner sie „braucht“.

Die Patronatsorganisationen werfen dem CIGL „deloyale Kon-kurrenz“ vor, obschon er gera-

de auf Gebieten wirkt, die die Privatwirtschaft vernachlässigt weil sie nicht profitabel sind. Dabei leiden gerade die kleinen Geschäftsleute aus der Gemein-de unter der deloyalen Konkur-renz des Grosshandels und den schlechten Geschäftsbedingungen der Banken und Versicherungen.

Das CIGL-Netzwerk will die Be-dürfnisse der Bevölkerung lokal abdecken. Das Fehlen von Ge-schäften in unserer Gemeinde wird allgemein beklagt. Genau hier will der CIGL mit einem Pro-jekt in Zolwer ansetzen. In der EPISOL (*) des CIGL kön-nen hochwertige Regionalpro-dukte, Bioprodukte oder fair gehandelte Produkte einge-

kauft werden. Man will mit den regionalen Produzenten zusam-menarbeiten und gleichzeitig zur Belebung der Ortszentren beitragen, die Transportwege verkürzen, die Umwelt schonen, neue Arbeitsplätze im solidari-schen Sektor schaffen.

déi Lénk fordern , dass die So-lidarwirtschaft als Alternative von der Regierung anerkannt wird und nach eigenen, demo-kratischen Funktionsprinzipien, unterstützt von den Gemeinden, sich frei entfalten kann. Dort sollen dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen werden, die an die Arbeitsbedingungen im öffentli-chen Sektor angeglichen werden. In Brasilien wurde bewiesen, dass das funktionieren kann.

Solidarwirtschaft:

Alternatives Modell auf Gemeindebasis.

* épicerie solidaire

Jede(r) kann hier einkaufen. Fi-

nanzstarke Kunden bezahlen den

vollen Preis, die weniger finanz-

kräftigen kaufen die gleiche Ware

zu einem begünstigten Preis. Ein-

gekauft und vertrieben werden

Regionalprodukte, Bioprodukte

oder fair gehandelte Produkte.

Nicht zu verwechseln mit épicerie sociale

Hier können nur von der Caritas

und dem Roten Kreuz berechtig-

te Kunden-innen einkaufen. Das

Angebot richtet sich grösstenteils

nach der Barmherzigkeit der gros-

sen Geschäfte.

Josy SteffenKessjee vum CIGL-Gemeng Suessem, fréiere Gemengerot vun déi Lénk

Beate Sander ist lokale Entwicklungsbeauf-tragte für das CIGL Sanem beim Objectif Plein Emploi (OPE)

déi Lénk haben den CIGL in der Gemeinde Sanem von Anfang an be-gleitet. Die nicht gewinnorientierte Solidarwirtschaft ist im aktuel-len gesellschaftlichen Kontext für uns eine der wichtigsten Fragen.

Interview mit Beate Sander (OPE):

„Es ist genug Arbeit für alle da. Sie muss nur entdeckt und finanziert werden.“

Was ist solidarische Ökonomie?

In der solidarischen Ökono-mie werden reell gebrauchte Arbeitsplätze geschaffen, die heute nicht so angeboten wer-den (Beispiele: Internetpunkte, Nachbarschaftsdienste, épice-rie solidaire u.v.a.). Dass dabei größtenteils Arbeitslose ange-stellt werden, ist allein durch die finanzielle Koppelung an das Arbeitsministerium bedingt. Lei-der sind die Verträge dadurch auf 24 Monate begrenzt: Diese Regel behindert uns in unserer Entwicklung. Wir wollen feste Arbeitsplätze schaffen. Denn es genügt nicht, die Leute „fit für den Arbeitsmarkt“ zu machen, der ohnehin ab 40 Jahre kaum jemanden mehr aufnimmt.

Wie können Arbeitsplätze dauerhaft geschaffen werden?

Die aktuelle wirtschaftliche Lage zeigt, dass das kapitalistische System in dieser Hinsicht offen-sichtlich versagt. Es ist genü-gend Arbeit für alle vorhanden. Sie muss nur finanziert werden. Deshalb wollen wir einen Fonds für Solidarwirtschaft und einen neuen Typ von Vereinigungen kollektiven Interesses, die nicht gewinnorientiert sind, feste Ar-beitsplätze schaffen und den Bedürfnissen der lokalen Bevöl-kerung entsprechen. Für diesen neuen Wirtschaftszweig braucht es einer kollektiven Anstrengung wie zu Zeiten der Gründung der Sozialversicherung (Mischfinan-zierungssystem aus Steuerum-

verteilung, eigenen Einnahmen, freiwilliger Beteiligung).

Was kann die Gemeinde tun?

Sie ist jetzt schon aktiver Part-ner der die aktuellen Projekte zu einem Viertel mitfinanziert. Sie ist mit ihren Bürgern und Bürge-rinnen maßgeblich für die Defini-tion der Projekte verantwortlich. Die Gemeinde kann aktiv in die politische Diskussion eingreifen und die Schaffung eines Fonds für die Solidarwirtschaft fördern.

Alle haben ein Anrecht auf ein menschenwürdiges Dasein, eine Arbeit von der man leben kann gehört unweigerlich dazu!

CIGL steht für Centre d’Initiative et de Gestion locale. Ziel dieser Form der Solidarwirtschaft ist eine Verbesserung der Lebens-qualität der BürgerInnen, die Verbindung sozialer Netze und das Schaffen von Arbeitsplätzen. Die CIGL sind Teil des Netzwer-kes Objectif Plein Emploi und funktionieren als Ge-sellschaften ohne Gewinn-zweck (asbl). Finanziert werden die CIGL durch 3 Träger: Staat, Gemeinden und Eigenkapital. Z.Z. sind nur Zeitverträge bis maxi-mal 24 Monate möglich.

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déi Lénk zur Rentenpolitik:

Gegen Leistungs-verschlechterungen.Ginge es nach dem Willen der CSV-LSAP-Regierung, müssten die Versicherten künftig 3 Jahre länger arbeiten, oder aber eine Rentenkürzung von 15 Prozent in Kauf nehmen.

Die Verlängerung der Lebensar-beitszeit bewirkt jedoch einen weiteren Anstieg der Jugendar-beitslosigkeit, denn je länger die Älteren arbeiten, umso später gelangen die Jüngeren auf den Arbeitsmarkt. Die Konsequenz: die vermeintlichen Ersparnis-se, die auf den Rentenkürzun-gen erfolgen, werden benutzt um Arbeitslosengeld und So-zialhilfe an die Bedürftigen zu zahlen.

déi Lénk sind der Meinung, dass auch in Zukunft jede/r Versi-cherte, nach 40 Arbeitsjahren, berechtigt ist, einen dezenten Lebensabend zu genießen.

„À la carte“ - Pension erhöht Armutsrisiko

Auch wenn Sozialminister di Bartolomeo (LSAP) erklärt, nie-mand werde gezwungen 3 Jahre länger zu arbeiten, so betont er auch, dass es jedem/jeder frei zustehe, die eigene Pension mittels privater Zusatzversiche-rung aufzubessern. Er spricht in diesem Zusammenhang von einer Pension “à la carte”. Seine Reformvorschläge richten sich jedoch eindeutig gegen Arbeit-nehmerInnen, die einen stres-sigen oder körperlich schweren Job ausüben, gegen ältere Ar-beitslose oder gegen Arbeitneh-mer, die ihren Beruf aus famili-ären Gründen aufgegeben haben d.h. vor allem Frauen. Für viele Versicherte kommt eine Kür-zung ihrer Rente aus finanziellen Gründen nicht in Frage, genauso

wie sich viele ArbeitnehmerIn-nen keine private Zusatzversi-cherung leisten können. Mit der geplanten Pensionsreform ist die CSV-LSAP-Regierung dabei, das bewährte Solidaritätsprinzip in Frage zu stellen und die Pri-vatisierung der Renten voranzu-treiben.

Beitragsdeckelung aufheben

Zahlungskräftige Beschäf-tigte zahlen nur bis zu einem Monatseinkommen von 8.878 € Pensionsbeiträge ein. Das entspricht dem fünffachen Min-destlohn. Was darüber hinaus verdient wird, ist beitrags-frei. Hiervon sind rund 11000 Gutverdienende in Luxemburg betroffen. Ein Aufheben der Beitragsdeckelung würde vie-le Probleme mit einem Schlag lösen und das wilde Spekulieren mit den Geldern unserer Ren-tenreserven an der Börse noch überflüssiger machen.

Rentenfonds investiert in

Hubert HollerichZentralsekretär beim OGBL, verantwortlech fir de Syndikat Aviatioun, Bieles

Streubomben und Atomkraft!

Gegenwärtig werden rund 80 % der Pensionsreserven (d.h. fast 9 Milliarden Euro) in Aktien der Nahrungsmittelindustrie, der Kosmetikindustrie, der Haus-haltsproduktehersteller, der Pharmaindustrie, der Atomindu-strie und der Rüstungsindustrie investiert. Enthüllungen von déi Lénk ergaben, dass Gelder unserer Pensionsreserven sogar in die Produktion von den inter-national geächteten Streubom-ben und in Atomstrom investiert werden. Mehrere Millionen Euro wurden in Betreiberfirmen von Nuklearanlagen, darunter auch Tepco, der Betreiberfirma des Atomkraftwerks in Fukushima, und EDF, der Betreiberfirma der Atomanlage in Cattenom, gesteckt.

Sinnvoll und nachhaltig inves-tieren!

déi Lénk fordern das Geld dort zu investieren, wo es benötigt

Käerjénger Umgehungsstraße hat den Segen von CSV, LSAP und Grünen.

Anlässlich der Informations-versammlung über die Nieder-kerschener Umgehungsstraße am 4. Mai 2011 in Sassenheim, versuchte der LSAP-Bürger-meister jeder politischen Debat-te auszuweichen. CSV, LSAP und déi Gréng sprachen sich unisono zugunsten der Bascharager Um-gehungsstraße aus, sofern sie nicht auf Sassenheimer Boden verläuft.

Dass fünfzig Meter weiter, hin-ter der Sassenheimer Gemein-degrenze, die Natur dennoch verschandelt wird, spielt an-scheinend keine Rolle. Einzig und allein déi Lénk warfen die wirklichen politischen Fragen auf und bemängelten, mit dem Bau des geplanten Contourne-ment werde der Individualver-kehr nach wie vor gegenüber dem öffentlichen Verkehr be-günstigt. Mittlerweile schlagen sich CSV und LSAP die Köpfe ein und schieben sich gegensei-tig die Schuld für die bevorste-hende Misere in die Schuhe. Die Grünen sind auf Tauchstation gegangen.

wird und wo es den Versicher-ten zugutekommt, z.B. in Form von Darlehen beim Erwerb einer Eigentumswohnung, in erneu-erbare Energien oder in Form von Krediten an einheimische Klein- und Mittelbetriebe, womit gleichzeitig Arbeitsplätze erhal-ten oder neugeschaffen werden, die wiederum wichtig sind, um die Rentenkassen im Gleichge-wicht zu halten.

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LSAPANINI – Sammelt är Sozialis-ten a pecht se an!

Unsere Sozialisten sind wahre

Spaßvögel! Anstatt eine wirkli-

che politische Debatte zu füh-

ren, beschränkt sich die LSAP

in ihrer Werbezeitung auf pure

Selbstdarstellung. Den Gipfel

der Lächerlichkeit stellt sonder

Zweifel die Klebebilder-Aktion

nach dem Prinzip der Panini-

Sammelalben dar. Ruft doch

nicht allen Ernstes die lokale

LSAP-Sektion die Wähler dazu

auf, die Passfotos ihrer Kandi-

daten zu sammeln und in das

Sammelalbum zu kleben. Nach

dem 9. Oktober werden die Al-

ben dann wohl auf einem Kin-

derflohmarkt landen.

Von roten und grünen Engeln.Die satirische Wochenzeitung „De Neie Feier-krop” vom 24. Juni 2011 brachte es auf den Punkt : „Mit der Umsetzung der Trennung von Kirche und Staat, die von Lasep und Grünen bei der kürzlichen Parlamentsdebatte gleicherma-ßen gefordert wurde, scheinen beide Parteien in der Praxis aber noch ihre Probleme zu ha-ben. Während man in der Kammer Pfaffen auf dem Butterbrot verspeist, arrangiert man sich auf Gemeindeebene mit Mutter Kirche. Und das ausgerechnet in der Gemeinde Sanem, wo die Grünen mit der Lasep das Zepter führen und die CSFaul allenfalls Zaungast ist. Und so ließ der rosarotgrüne Schöffenrat am 15. Juni ein Hochglanzfaltblatt an alle Haushalte verteilen, in dem das Programm für den Vorabend des Nationalfeiertags enthalten war. Dort luden der zozialistische Würgermeister Georges Engel und seine Schöffen Cecchetti, Goelhausen und Piscitelli einträchtig zum Te Deum in die Zolwer Sankt-Nikolaus-Kirche ein. Wer danach noch an die Trennung von Kirche und Staat glaubt, der glaubt an den Kleeschen.“

LSAP und Déi Gréng auf Stimmenfang beim Dritten Alter.

Ausgerechnet dort, wo an normalen Wochenta-

gen Bauarbeiter mit Helm und Sicherheitsschu-

hen auf der Baustelle des CIPA-Belval malochen,

lud der LSAP-Déi Gréng-Schöffenrat am vergan-

genen 21. Mai die ältere Generation zu einem

Rundgang und zur Besichtigung zweier Muster-

zimmer ein . Von den angekündigten Muster-

zimmern fehlte jedoch jede Spur und der gesam-

te Rundgang entpuppte sich als regelrechten

Hürdenlauf durch einen unzumutbaren Rohbau.

An den Wänden war noch kein Putz, aus den

rohen Betonfußböden ragten freiliegende Kabel,

Leitungen und Rohre hervor. Leute mit Gehhilfen

hatten ernsthafte Probleme voranzukommen.

Wie bemerkte eine ältere Dame treffend: veräp-

peln kann ich mich selber – wenn es nichts zu

zeigen gibt sollte man es sein lassen!

...es juckt!