8
Die studentische Zeitung der Uni Erfurt Nr. 4 Sommersemester 12 kostenlos Zitat: „Ob wir die Wahl über- haupt noch bewerben müssen, ist mir nicht klar.“ Florian Köpke StuRa-Mitglied Am 11. und 12. Juli wird der Stu- dierendenrat der Universität Er- furt neu gewählt. Dabei sind 17 Plätze an Studierende zu verge- ben. Während in den Vorjahren stets eine Zahl von etwa 25 Kan- didaten gefunden wurde, erklär- ten sich in diesem Jahr nur 17 Studierende bereit, ein Mandat zu übernehmen. Diese wären ge- wählt, sobald sie wenigstens eine Stimme bekämen. In der Studie- rendenschaft wurden im Vorfeld kritische Stimmen laut, die von einer Einsetzung statt von einer Wahl sprechen. Die Wahl soll dennoch wie geplant durchge- führt werden. Schon vor dem Beginn der eigent- lichen Frist zur Kandidatur war es zu Verwirrungen gekommen, als der StuRa fälschlicherweise den 19. und 20. Juni, die Tage der universitären Gremienwahlen, Wahl des Studierendenrates Alle Kandidaten mit sicherem Mandat als Wahltermin ankündigte. Ein offizieller Beschluss sowie die Einsetzung eines Wahlvorstan- des waren vergessen worden und wurden schließlich zu spät nach- geholt, um den geplanten Termin einhalten zu können. Die Folgen sind nicht nur die schlechte Be- teiligung zu den Gremienwah- len, sondern auch die fehlende Möglichkeit der neuen Mitglie- der des Studierendenrates, sich noch im Sommersemester einzu- arbeiten. Ausführliche Berichte, die Selbst- vorstellung aller 17 Kandida- ten und einen Kommentar zur vergangenen Legislatur des 13. Studierendenrates findet ihr auf den Seiten 2 und 3. (ak) E ditorial Die Kritik an den Gremienwahlen der Universität wurde nach der letzten Ausgabe mit hitzigen Ge- mütern weiter- geführt. Die Schuld wurde wie ein Fußball hin- und hergeschoben, bis alle Beteiligten sicher waren, im Recht zu sein. Nun steht die nächste Wahl vor der Tür. „Im- mer nur meckern? Machs selbst, kandidiere“, steht auf den Plaka- ten des StuRa-Wahlvorstandes. Ein externes Mitglied hat dieser nicht. Er könnte seine Aufforderung auch an sich selbst gerichtet ver- stehen. Die Kritik an das Wahlamt der Uni kam nicht zuletzt auch aus dieser Richtung. Die Chance, es besser zu machen, haben die Meckerer aber nicht genutzt. 17 Kandidaten für 17 Plätze – span- nender geht’s kaum noch. Es muss nur einer vergessen, sich selbst zu wählen und der StuRa wäre unvollständig! Dasselbe ist der Fall, wenn einem der künf- tigen Mandatsträger auffällt, dass er doch keine Lust mehr auf StuRa hat. Warum sich niemand aufstellen ließ, kann genüsslich von jedem diskutiert werden. Vielleicht spielten die freundlichen Wahl- plakate dabei eine Rolle. Für das Wahlamt der Uni kann es eine innere Genugtuung sein. Für uns Studierende ist es bedenklich. Wir müssen den neuen StuRa in den nächsten Semestern drin- gender denn je im Auge behalten. Alex Studiengänge warten auf Bestätigung Die Universität Erfurt wartet noch immer auf die Ergebnisse des Reakkreditierungsverfah- rens. Vor einem Jahr wurden Unterlagen zu sämtlichen neuen Prüfungsordnungen an die Ak- kreditierungsagentur ACQUIN gesendet, die laut Vertrag neun Monate Zeit hatte, um die Ord- nungen auf inhaltliche Mängel zu überprüfen. Organisatorische Schwierigkeiten verzögerten das Verfahren jedoch, sodass nach wie vor keine Entscheidung be- kanntgegeben wurde. Die recht- liche Korrektheit hat die Univer- sitätsleitung aber schon bestätigt und das Präsidium bewilligte die Weiterführung der Studien- gänge, daher gelten für Studi- enanfänger ab dem kommenden Wintersemester in jedem Fall die neuen Prüfungsordnungen, ob- wohl die Akkreditierungsagentur deren Studierbarkeit bisher nicht bestätigt hat. (ab) Seite 4 In dieser Ausgabe Arbeitssituation im Fokus GEW und Die Linke stellten ihre Anfrage zu universitären Beschäftigungsverhältnissen vor. Seite 4 PSP in der Kritik Fachschaftsrat und Seminar der KW wollen die Abschlussarbeit evaluieren. Seite 5 Uni erhält Zertifikat Erneut ist die Universität Erfurt als besonders familiengerecht ausgezeichnet worden. Seite 5 SCHOTTE sucht Studenten Das Theater plant weitere Akti- vitäten mit studentischer Beteili- gung nach der Sommerpause. Seite 6 Auf dem falschen Weg Der letzte Teil unserer Fortsetz- ungsgeschichte in diesem Semes- ter. Vor der Pause wird es noch einmal spannend. Seite 6 sh Ohne Reserve unterwegs: der neue StuRa

Zett-eL Nr4 (LQ)

  • Upload
    zett-el

  • View
    50

  • Download
    3

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zett-eL Nr4 (LQ)

Diestudentische Zeitung

der Uni Erfurt

Nr. 4Sommersemester 12

kostenlos

Zitat:

„Ob wir die Wahl über-haupt noch bewerben

müssen, ist mir nicht klar.“ Florian KöpkeStuRa-Mitglied

Am 11. und 12. Juli wird der Stu-dierendenrat der Universität Er-furt neu gewählt. Dabei sind 17 Plätze an Studierende zu verge-ben. Während in den Vorjahren stets eine Zahl von etwa 25 Kan-didaten gefunden wurde, erklär-ten sich in diesem Jahr nur 17 Studierende bereit, ein Mandat zu übernehmen. Diese wären ge-wählt, sobald sie wenigstens eine Stimme bekämen. In der Studie-

rendenschaft wurden im Vorfeld kritische Stimmen laut, die von einer Einsetzung statt von einer Wahl sprechen. Die Wahl soll dennoch wie geplant durchge-führt werden.Schon vor dem Beginn der eigent-lichen Frist zur Kandidatur war es zu Verwirrungen gekommen, als der StuRa fälschlicherweise den 19. und 20. Juni, die Tage der universitären Gremienwahlen,

Wahl des StudierendenratesAlle Kandidaten mit sicherem Mandat

als Wahltermin ankündigte. Ein offizieller Beschluss sowie die Einsetzung eines Wahlvorstan-des waren vergessen worden und wurden schließlich zu spät nach-geholt, um den geplanten Termin einhalten zu können. Die Folgen sind nicht nur die schlechte Be-teiligung zu den Gremienwah-len, sondern auch die fehlende Möglichkeit der neuen Mitglie-der des Studierendenrates, sich noch im Sommersemester einzu-arbeiten.Ausführliche Berichte, die Selbst-vorstellung aller 17 Kandida-ten und einen Kommentar zur vergangenen Legislatur des 13. Studierendenrates findet ihr auf den Seiten 2 und 3. (ak)

EditorialDie Kritik an den Gremienwahlen der Universität wurde nach der letzten Ausgabe mit hitzigen Ge-mütern weiter-

geführt. Die Schuld wurde wie ein Fußball hin- und hergeschoben, bis alle Beteiligten sicher waren, im Recht zu sein. Nun steht die nächste Wahl vor der Tür. „Im-mer nur meckern? Machs selbst, kandidiere“, steht auf den Plaka-ten des StuRa-Wahlvorstandes. Ein externes Mitglied hat dieser nicht.Er könnte seine Aufforderung auch an sich selbst gerichtet ver-stehen. Die Kritik an das Wahlamt der Uni kam nicht zuletzt auch aus dieser Richtung. Die Chance, es besser zu machen, haben die Meckerer aber nicht genutzt. 17 Kandidaten für 17 Plätze – span-nender geht’s kaum noch. Es muss nur einer vergessen, sich selbst zu wählen und der StuRa wäre unvollständig! Dasselbe ist der Fall, wenn einem der künf-tigen Mandatsträger auffällt, dass er doch keine Lust mehr auf StuRa hat.Warum sich niemand aufstellen ließ, kann genüsslich von jedem diskutiert werden. Vielleicht spielten die freundlichen Wahl-plakate dabei eine Rolle. Für das Wahlamt der Uni kann es eine innere Genugtuung sein. Für uns Studierende ist es bedenklich. Wir müssen den neuen StuRa in den nächsten Semestern drin-gender denn je im Auge behalten.Alex

Studiengänge warten auf Bestätigung

Die Universität Erfurt wartet noch immer auf die Ergebnisse des Reakkreditierungsverfah-rens. Vor einem Jahr wurden Unterlagen zu sämtlichen neuen Prüfungsordnungen an die Ak-kreditierungsagentur ACQUIN gesendet, die laut Vertrag neun Monate Zeit hatte, um die Ord-nungen auf inhaltliche Mängel zu überprüfen. Organisatorische Schwierigkeiten verzögerten das Verfahren jedoch, sodass nach

wie vor keine Entscheidung be-kanntgegeben wurde. Die recht-liche Korrektheit hat die Univer-sitätsleitung aber schon bestätigt und das Präsidium bewilligte die Weiterführung der Studien-gänge, daher gelten für Studi-enanfänger ab dem kommenden Wintersemester in jedem Fall die neuen Prüfungsordnungen, ob-wohl die Akkreditierungsagentur deren Studierbarkeit bisher nicht bestätigt hat. (ab) Seite 4

In dieser AusgabeArbeitssituation im FokusGEW und Die Linke stellten ihre Anfrage zu universitären Beschäftigungsverhältnissen vor.

Seite 4

PSP in der KritikFachschaftsrat und Seminar der KW wollen die Abschlussarbeit evaluieren.

Seite 5

Uni erhält ZertifikatErneut ist die Universität Erfurt als besonders familiengerecht ausgezeichnet worden.

Seite 5

Schotte sucht StudentenDas Theater plant weitere Akti-vitäten mit studentischer Beteili-gung nach der Sommerpause.

Seite 6

Auf dem falschen WegDer letzte Teil unserer Fortsetz-ungsgeschichte in diesem Semes-ter. Vor der Pause wird es noch einmal spannend.

Seite 6

sh

Ohne Reserve unterwegs: der neue StuRa

Page 2: Zett-eL Nr4 (LQ)

2hier präsentieren sich die Kandidaten der Wahl

Konstantin Macher (StaWi, 2. Semester)Diese Wahl ist mangels Kandidaten leider völ-lig absurd. Die Möglichkeiten zur individuellen Beteiligung müssen leichter werden. Der StuRa muss näher an die Studierenden rücken. Ansons-ten sind Hochschulpolitik und die internationale Vielfalt auf dem Campus meine Hauptanliegen.

chris KöhlerGremienarbeit bewegt! Ich setze mich für eine so-ziale und weltoffene Universität Erfurt ein. Helft mir dabei! :-)

Luise Kreis (Philosophie/LitWi, 6. Semester) Während meines fast dreijährigen Studiums ist mir Hochschulpolitik immer wichtiger geworden. Viele Entscheidungen an der Uni werden nicht zugunsten der Studenten getroffen. Deswegen möchte ich im StuRa die Möglichkeit nutzen, mich für studentische Interessen einzusetzen.

christian Schaft (KW/StaWi, 6. Semester)Im kommenden StuRa möchte ich mich weiter hochschulpolitisch engagieren und dabei ein of-fenes Ohr für die Probleme der Studierenden ha-ben. Meine Ziele sind: Verbesserung der Studien-bedingungen, transparente Gremienvernetzung und eine intensivere Antidiskriminierungsarbeit!

Luise Willborn ( LLtP/Sport, 2. Semester)Für einen verantwortungsvollen Wohlfühl-campus

Florian Köpke (Musikvermittlung, 4. Sem.)Nach einem Jahr schnuppern auf der „Ersatz-bank“ möchte ich jetzt mit Vollgas loslegen. Ich kann zwar nicht versprechen, dass alles größer, bunter und toller wird, aber ich gebe mein Bestes!

covadonga GonzálezInternational seat @StuRa: Yes we Cova!

Am Mittwoch, den 11., und Don-nerstag, den 12. Juli, sind alle Stu-dierenden dazu aufgerufen, ihren neuen Studierendenrat (StuRa) zu wählen. Es wird der 14. StuRa sein, der wegen der Wahlverschiebung erst am 18. Juli konstituiert wer-den kann. Seine Arbeit wird er dann größtenteils unvorbereitet im Wintersemester aufnehmen. Der StuRa ist das höchste stu-dentische Gremium der Uni und kümmert sich um die Belange der Studierenden. So werden etwa wöchentlich Entscheidungen über die Finanzierung von Veranstal-tungen öffentlich abgestimmt. Als Gremium ist er auch ein wichtiges Sprachrohr der Studierenden-schaft und trägt Verantwortung dafür, dass die Universitätslei-tung sowie Dozenten und Mitar-beiter die Studierendenschaft in Entscheidungen einbeziehen.

Es haben sich allerdings nur 17 Kandidaten für ebenso viele freie Plätze aufgestellt oder aufstellen lassen. Mit 8 Studentinnen und 9 Studenten weist die Liste im-merhin eine bemerkenswerte Ge-schlechterquote sowie einen res-pektablen Anteil an ausländischen Studierenden auf. Unter den Kandidaten sind auch Mitglieder und Mitarbeiter des alten StuRa. So genannte „freie Mitarbeiter“ können sich auch nach der Wahl jederzeit im StuRa engagieren. Die Studierendenschaft hat nun eine Möglichkeit, die schwache Wahlbeteiligung vergangener Ab stim mungen zu übertreffen und den Ehrenamtlichen des neu en StuRa damit den Rücken zu stärken. Der Zett-eL gibt dem neuen StuRa hier die Möglichkeit sich ihren Kommilitonen vorzu-stellen. (ts)

WahlkabinE

Der Studierendenrat hat seine Wahl, welche ursprünglich für den gleichen Termin wie die Gre-mienwahlen beworben worden war, auf den 11. und 12. Juli ver-schoben. Grund dafür waren Ver-säumnisse in der Pla nung und Vorbereitung. Bereits Ende April setzte das uni-versitäre Wahlamt den Termin für die Gremienwahlen auf den 19. und 20. Juni fest. Beim StuRa nahm man es damals als selbst-verständlich an, synchron dazu die eigenen Wahlen abzuhalten. Was man jedoch versäumte, war, den Termin offiziell zu beschlie-ßen. Anfang Mai wurde dann auf

der Website des Studierenden-rats für die eigenen Wahlen im Juni geworben, ohne allerdings einen Wahlvorstand zur Vorbe -rei tung und Durchführung der Wahl bestimmt zu haben, was nach der Satzung der Studieren-denschaft jedoch erforderlich ist. Am 9. Mai wies ein Studieren-der auf dieses Versäumnis hin, die Entscheidung wurde aber vertagt und erst in der Sitzung vom 16. Mai ein Wahlvorstand bestimmt. Damit war das Prob-lem jedoch nicht gelöst, da die Satzung vorschreibt, dass der Wahltermin „spätestens bis zum 49. Tag vor dem ersten Wahltag“

angekündigt werden muss. Diese Frist war allerdings längst über-schritten, ebenso wie jene für die Kandidaturen. Auch dies entging dem StuRa und vor allem dem Wahlvorstand, bis am 23. Mai in einer Sitzung ein Student darauf hinwies, dass gemäß der Satzung der Termin nicht haltbar wäre. In aller Eile wurde noch am sel-ben Tag der neue Wahltermin festgelegt und veröffentlicht, um überhaupt noch eine Wahl im laufenden Se mes ter abhalten zu können. Dass die Verschiebung für bei-de Wahlen Folgen hatte, vor allem auf Grund der mäßigen

Bewerbung – im Regelfall hätte sich der StuRa auf einen Termin konzentrieren können – sah man bereits bei den Gremienwahlen an der Zahl der Bewerber und der Wahlbeteiligung. Auch für den Studierendenrat gibt es nur 17 Kandidaten, was genau den zu besetzenden Plätzen entspricht. Der Wahlleiter des Studierenden-rates, Sascha Brandt, bedauerte, dass man dadurch keine richtige Wahl habe. Als Folge der späten Wahl wird nun auch keine Zeit mehr bleiben, die neuen Studierendenvertreter in ihre Aufgaben einzuweisen. (jm)

StuRa-Wahl ans ende des Semesters verschobenVorgeschriebene Fristen konnten nicht mehr eingehalten werden

Page 3: Zett-eL Nr4 (LQ)

3zum Studierendenrat der Universität erfurt

Marie NosperIch möchte die Arbeit des letzten StuRa fortfüh-ren um den Campus mit zu gestalten und mich einer neuen Herausforderung stellen.

Marvin Lindenberg (StaWi, 4. Semester)Es ist Wahl und wieder wird nur ein Bruchteil der Erfurter Studentenschaft ihr Recht aktiv oder passiv wahrnehmen. Super Sache!? Im StuRa möchte ich mich weiter um die Klause kümmern, Druck ausüben damit wir, wenn der Vertrag aus-läuft neue Räume für alle bekommen!

Shabi hussain (MA Religionswiss., 3. Sem)Why I want to be part of StuRa? That is the obvi-ous question I have been asked by my fellow stu-dents. I would answer in short and very precise as following. Since I joined the university I realized that students of our university are not well inter-connected through cultural activities, (...)

Mira Schielke (KW/SoWi, 2. Semester)Durch den StuRa kann so viel bewegt und verän-dert werden, doch davon bekommen leider we-nige Studierende etwas mit. Mein Ziel ist es, den StuRa mit seinen Aufgaben wieder mehr ins Be-wusstsein zu rücken und die Uni aktiv mitzuge-stalten.

tanja Reumschüssel (Prom. GeWi 1. Sem)Als Wegbegleiterin der Studierenden nehme ich mir viel Zeit für Fragen und Probleme der ande-ren. Dabei ist es mir wichtig, eine Ansprechpart-nerin und eine Hilfe beim nicht immer einfachen Ablauf des Studiums zu sein. Um euch noch mehr zu unterstützen, brauche ich eure Stimmen!

Sabine Mesletzky (MA of Public Policy, 2. Sem)Ich möchte mich besonders für kulturelle und in-ternationale Vielfalt und Verständnis an der Uni Erfurt einsetzen, da ich gegenseitige Integration, d.h. von Erfurter und Internationalen Studenten, für besonders wertvoll halte.

Friederike Lehmann (KW/LLtP 4. Sem.)Ich möchte: mich für die Erfurter Studierenden und gegen Diskriminierungen jeglicher Art ein-setzen und mich um große und kleine Probleme an der Uni kümmern. Für: mehr Transparenz und die Förderung sinnvoller Projekte, die Abwechs-lung in den Uni-Alltag bringen.

Malik Sohaib Rasul Let’s make our Uni educationally, culturally and socially dynamic.

WahlkabinE

Was bleibt übrig von der Legislatur dieses StuRa? Personell ist es ver-gleichsweise wenig: Von den gewählten Mitgliedern der 13. Legislatur haben sich nur drei bereit erklärt, sich noch einmal wählen zu las-sen. Sagt das etwas über den Noch-StuRa aus? Ja. Denn selten war die Atmosphäre im Gremium so schlecht wie jetzt. Zusammenarbeit war dadurch nur noch schwer möglich. Wurde in den letzten Legislaturen noch gemeinsam angepackt, um Veranstaltungen zu organisieren und Probleme zu lösen, so scheint es, dass Aktionen wie die Woche gegen Rassismus in diesem StuRa lediglich von Einzelpersonen hervorge-bracht wurden.Immerhin, muss man sagen, denn im langen Wintersemester konn-te man kaum von Aktivitäten sprechen. Die meisten gewählten Mit-glieder schienen sich auf ihren Mandaten auszuruhen und statt sich einzusetzen, genossen sie lieber ihre eingebildete Macht. Wurden Antragsteller – meist Fachschaftsräte und Hochschulgruppen – frü-her noch als Kollegen des Ehrenamtes angesehen, blickte man im 13. StuRa von seinem Thron aus Studierendenbeiträgen herab. Anträge wurden wegen geringster Kritikpunkte scharf angegriffen, während

die eigenen Kulturveranstaltungen hunderte Euro Miese machten. Hochmut war vorhanden – Kompetenz nur vereinzelt. So wirkte es, als ob das Finanzreferat sich im Kampf mit den restlichen Mitgliedern befand. Jeder schien Geld ausgeben zu wollen.Einige Mitglieder, die lautesten, führten mit ihren Ansichten dazu, dass der StuRa einen pseudo-liberalen, piratischen Anstrich bekam. Freiheit und Information schien alles zu sein – zumindest, was die anderen anging. Man selbst konnte es sich leisten, dass ein ganzes Semester lang kein Newsletter verschickt wurde, es nicht einmal ein Referat für Öffentlichkeitsarbeit gab. Und dass seit dem 1. Februar bis zum Redaktionsschluss keine Protokolle, in denen der StuRa seine Be-schlüsse veröffentlicht, auf der Webseite einsehbar sind.Das Plakat zur Kandidatenwerbung für die StuRa-Wahl zeigte zwei Strichmännchen, die auf ungewollt wahrheitsgemäße Art das bleiben-de Bild dieser Legislatur zusammenfassen: arrogant und abweisend. Die Zeit, dieses Bild zu ändern, bleibt dem jetzigen StuRa nicht mehr. Was bleibt, ist die Hoffnung, dass der 14. StuRa die von den Vorgän-gern gemachten Fehler erkennt und behebt. Alexander Kott

Nach außen unbeliebt, nach innen zerstrittenein Kommentar zur Legislatur des 13. Studierendenrates

Nicolai WagnerFür den Schutz wildlebender Fistos und das Blaue vom Himmel! … ja klarStatt falscher Wahlversprechen verspreche ich einfach mal nichts: Nichts!

thiago NoceAbove all, I have to recognize that my candidacy is not mine, in the sense of a candidacy based on a “vocation” or on an entirely personal choice. I refused somehow to accept this challenge, but with the support of friends and colleagues I am confident that this is a candidacy of an idea (...)

Page 4: Zett-eL Nr4 (LQ)

4 SitzungSSaal

Beschäftigungsverhältnisse scharf kritisiert„Große Anfrage“ von GeW und Linke soll Missstände aufzeigen

Bei einem gemeinsamen Presse-gespräch am 6. Juni stellten die Fraktion Die Linke und die Ge-werkschaft Erziehung und Wis-senschaft Thüringen (GEW) ihre „Große Anfrage“ zu den Beschäf-tigungsverhältnissen an Thürin-ger Hochschulen im Jahr 2011 vor, die bereits im Thüringer Landtag eingereicht wurde. Ziel der Anfrage sei es, offizielles Da-tenmaterial zu sammeln, das die Arbeitssituation der Mitarbeiter an den Hochschulen statistisch belegt, um anschließend über Än-derungen debattieren und besser Einfluss auf die Beschäftigungs-verhältnisse nehmen zu können. Denn Die Linke und die GEW kritisieren, dass die Anforde-rungen für die Forschenden und

chen Mitarbeiter temporär an-gestellt sind. Bei Promovieren-den, die an Forschungsprojekten mitarbeiten, die über Drittmittel finanziert werden, ist jede zweite Stelle auf nicht einmal ein Jahr befristet, obwohl die Projekte zu-meist länger laufen und die Gel-der oft bis zu fünf Jahre reichen. Während ihres Pressegesprächs wurde zusätzlich auf eine im Juli beginnende und zum Vergleich dienende Online-Umfrage der GEW verwiesen, die alle Beschäf-tigten zu ihren Arbeitsverhält-nissen befragen soll. Allerdings sind die studentischen Hilfskräf-te von der Umfrage ausgeschlos-sen. Anschließend wird entschie-den, welche Tarifänderungen gefordert werden sollen. (sb)

Lehrenden ständig ansteigen, ohne dabei eine Entlastung mit sich zu bringen. Den Beschäftig-ten „werden weder verlässliche Berufsperspektiven, noch faire Arbeits- und Beschäftigungsbe-dingungen geboten“, heißt es als Begründung in der Anfrage auf Datenerhebung. Auch bekämen die 1500 bis 1800 studentischen Mitarbeiter an Thüringer Hoch-

schulen zu häufig unterbezahlte Lehraufgaben auferlegt, obwohl sie noch keinen Abschluss hät-ten, und werden zudem nicht in den jeweiligen Personalräten vertreten. Der wichtigste Kritikpunkt ist aber die Befristung von Arbeits-verträgen. Eine „Kleine Umfrage“ von 2012 ergab bereits, dass fast 90 Prozent aller wissenschaftli-

Präsident genehmigt neue Prüfungsordnungen Reakkreditierung noch nicht abgeschlossen

Seit einem Jahr wartet die Uni-versität Erfurt nun schon auf die Reakkreditierung ihrer Studiengänge durch ACQUIN. Laut Vertrag hätte das Akkre-ditierungsverfahren der neu-en Prüfungsordnungen bereits Ende März abgeschlossen sein sollen. Dieser Termin wurde je-doch nicht eingehalten, sodass die Prüfungsordnungen, die im Wintersemester 2012/13 in Kraft treten, bis heute nicht reakkredi-tiert sind. Das Ergebnis des Ver-fahrens wird von ACQUIN erst in etwa drei Wochen bekannt-gegeben, an der Universität ist man jedoch zuversichtlich, dass

alle Studiengänge bewilligt und schlimmstenfalls unter Auflagen weitergeführt werden können.Rechtlich notwendig ist eine Ak-kreditierung für die Einführung neuer Prüfungsordnungen nicht unbedingt. Die letzte Entschei-dung liegt bei den Präsidien der Hochschulen, die lediglich die rechtliche Zulässigkeit der Ord-nungen zu prüfen haben. Die Ak-kreditierung hingegen dient der inhaltlichen Qualitätssicherung. Die Kontrolle der Prüfungsord-nungen durch eine Gutachter-gruppe und der Abgleich mit von der Universität formulierten Zie-len soll gewährleisten, dass Stu-

Der lang diskutierte Paragraf zur Änderung der Hausordnung, der menschenverachtendes Ver-halten sowie entsprechende Symbole und Äußerungen auf dem Campus verbieten soll, wur-de nun auch im Senat befürwor-tet. Jetzt liegt es am Präsidium, ob die Änderung durchgesetzt wird. Eine Möglichkeit für dessen An-wendung hätte sich am 22. Juni beim Viertelfinal-Spiel Deutsch-land gegen Griechenland gebo-ten, welches auf dem Campus übertragen wurde. Augenzeugen berichten, dass sich eine aus etwa sieben Leuten bestehende Grup-pe offenkundig Rechtsradikaler ab Beginn des Spieles lautstark profilierte. Trotz Hitlergruß und

Was ist AcQUIN?Das Akkreditierungs-, Certifi-zierungs- und Qualitätssiche-rungs-Institut ACQUIN e.V. wurde 2001 gegründet und trägt seither zur Qualitätssicherung an vielen Hochschulen Deutsch-lands bei. Studiengänge, die neu eingeführt werden sollen, wer-den bei ACQUIN zur Akkreditie-rung eingereicht und dort von fachlich qualifizierten Gutach-tern auf deren Ziele, Inhalte und geplante Umsetzung überprüft. Wird die Konzeption eines Stu-

dienganges als nicht sinnvoll erachtet, kann schlimmstenfalls dessen Einführung abgelehnt werden. Meist wird der Studi-engang in so einem Fall jedoch unter Auflagen akkreditiert, die die Universität innerhalb von neun Monaten zu erfüllen hat. Bewilligte Studiengänge müssen alle fünf Jahre einer Reakkredi-tierung unterzogen werden. Das Verfahren dauert in der Regel etwa acht Monate und kostet 12.000 Euro pro Studiengang. (ab)

unüberhörbaren Aussagen wie „Scheiß Griechen, wir kicken euch aus der EU“, konnte die Gruppe das Spiel konsequenzen-los bis zum Ende verfolgen. Dies brachte andere Zuschauer dazu, den abgesperrten Bereich trotz bereits gezahlten Eintritts zu verlassen.Obwohl die Angestellten der Si-cherheitsfirma diese Gruppe wahrgenommen hatten, geschah nichts, um etwas gegen das ras-sistische Gebaren zu tun. Zudem richtete sich die Aggression der radikalen Gruppe auch gegen an-dere Zuschauer und nicht nur ge-gen die gegnerische Mannschaft. Man habe das Spiel einfach nicht mehr genießen können, so einer der Studenten. (sas)

hitlergrüße ungestraft

gültigen Ergebnisse vorliegen. Der Präsident hat den Einsatz der neuen Prüfungsordnungen den-noch bewilligt, um den Fakultäten die Planung des kommenden Win-tersemesters zu ermöglichen. Stu-dienanfänger können sich also da-rauf verlassen, dass sie nach den neuen Prüfungsordnungen ein-geschrieben werden. Unklar ist lediglich, ob diese bis dahin auch offiziell akkreditiert sind. (ab)

dierende tatsächlich das studie-ren können, was ihnen von der Universität angepriesen wird.Im Fall der Universität Erfurt wurde die Reakkreditierung am 15. Juli 2011 durch die Zusendung aller nötigen Unterlagen an ACQUIN gestartet. Durch einen Mangel an verfügbaren Gutach-tern wurde das Verfahren jedoch verzögert, sodass bis zum jetzi-gen Zeitpunkt noch keine end-

me

Page 5: Zett-eL Nr4 (LQ)

5hörSaal

Die Projektstudienphase (PSP) ist das Aushängeschild der Kommu-nikationswissenschaft in Erfurt. In Kleingruppen entwickeln Studen-ten im Rahmen ihrer BA-Arbeit kommunikationswissenschaft-liche Problemstellungen und führen dazu über zwei Semester hinweg eigene wissenschaftliche Studien durch. Dass die Erfurter Kommunikationswissenschaft in Hochschulrankings Spitzenplätze ver zei chnete, liegt auch an diesem Konzept der PSP. Denn selbstän-diges Forschen ist in Deutschland sonst oft nicht einmal in Master-studiengängen vorgesehen. Allerdings braucht es für gute For-schung viel Planung, Wissen, Geld und Zeit. „Es ist einfach etwas an-deres, eine Studie durchzuführen, als – überspitzt dargestellt – eine normale Bachelor-Arbeit runter-zuschreiben“, erklärt Andreas Wallerius, Student in der PSP. Sich dessen bewusst, kursieren viele Gerüchte in jüngeren Semestern. Vor allem geht es dabei um den hohen Arbeitsaufwand. Beglei-

tend zur Durchführung der Pro-jektstudie müssen nämlich viele verbindliche Leistungen erbracht werden: Projektskizze und -an-trag, Zwischen-, Forschungs- und Verlaufsbericht sowie Präsentati-onen und mündliche Prüfungen. Zusätzlich gilt es, Projektpartner zu finden, um die Finanzierung abzudecken. Obendrein kann auch die Arbeit in Gruppen ihre Tücken haben und nicht selten zur Ver-zweiflung führen. Viel Aufwand, der bisher mit 21 Leistungspunk-ten bewertet wurde. Unverhältnismäßig wenige Leis-tungspunkte für übermäßig viel Aufwand? Stellvertretend kriti-sierte der Fachschaftrat KW im vergangenen Studienjahr die Durchführung der PSP. Genauso deutlich wie auch emotional ge-laden fiel die Bewertung aus. Für den Seminarrat war daraus wenig sachliche und konstruktive Kritik zu ziehen. Ins Leere laufen sollten die kritischen Anmerkungen je-doch nicht. „Die KW ist reformwil-lig“, betont Markus Seifert, Koor-

Kontroverse zur ProjektstudienphaseSeminar und Fachschaftsrat kündigen evaluation an

dinator der PSP. Daher starte der Seminarrat zusammen mit dem Fachschaftrat nun eine Online-Be-fragung zur Projektstudienphase unter jetzigen und künftigen PSP-lern. Auf Grundlage des Ergebnis-ses sollen dann Verbesserungen an der PSP vorgenommen werden.

Auch die Gerüchte möchte man so eindämmen. Für die kommen-den Studenten ab Wintersemester 2012 wurde schon reagiert. Nach neuer Studienordnung werden drei Leistungspunkte der Projekt-studienphase zusätzlich mehr an-gerechnet. (lk)

Im Sommersemester 2012 orga-nisierte die Universität in Ko-operation mit der FH, der AG Nachhaltigkeit, der AG Impuls und zahlreichen anderen Part-nern eine Ringvorlesung, die den Diskurs über eine nachhaltige-re Gesellschaft antreiben sollte. Mehr als 130 Studierende beleg-ten die Veranstaltung im Bereich Studium Fundamentale, bei den Sitzungen selbst waren teilweise über 250 Personen anwesend.Nachhaltigkeit sei ein Thema, mit dem sich die Universität Erfurt schon länger auseinandersetze, erklärte Gerd Mannhaupt, Vize-präsident für Studium und Lehre. Bisher sind die Themen Nachhal-tigkeit und ökologisches Wachs-tum an der Universität aber unterrepräsentiert. Im Bereich Studium Fundamentale finden sich in diesem Semester nur drei Veranstaltungen, die sich dem Thema annähern – eine davon die Ringvorlesung, die nicht fort-geführt wird. Das Fehlen ökolo-

gisch-gesellschaftlicher Schwer-punkte in der Lehre wurde in der Ringvorlesung deutlich kritisiert. Universitäten und wissenschaftli-che Einrichtungen müssten ihrer Verpflichtung nachgehen und Nachhaltigkeit stärker auf die Agenda setzen. Mannhaupt sieht daher vor allem die Fakultäten, die in der Gestaltung und Pla-nung der Lehre eigenaktiv seien, und die Angehörigen der Univer-sität in der Verantwortung, die Fragestellungen präsent zu hal-ten. Alexander Thumfart, Initia-tor der Ringvorlesung, erklärte, dass er schon seit mehreren Jah-ren versuche, das Thema im Kreis der Lehrenden zu bewerben. Er hofft, dass sich in naher Zukunft Möglichkeiten für einen „runden Tisch der Nachhaltigkeit“ erge-ben, der die Anstöße der Ringvor-lesung weitertragen kann, betont aber: „Solche Prozesse brauchen einfach Zeit.“ Ob man diese je-doch hinsichtlich der Brisanz des Themas hat, ist fraglich. (ch)

Nachhaltigkeit kein themaRingvorlesung wird nicht fortgesetzt

CampuSWiESE

KorrekturIn der letzten Ausgabe berich-teten wir, dass der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) als Förderer des BA3+1 abgesprungen sei. Dies war eine Fehlinformation. Stattdessen wird die Förderung in einem anderen Programm (ISAP) wei-terlaufen. Dieses ist jedoch ebenfalls ein Teil des DAAD, so-dass dieser als Förderer erhal-ten bleibt. Wir bitten, dies zu entschuldigen.

Die Universität Erfurt hat erneut das Zertifikat „audit familienge-rechte hochschule“ erhalten. Das Zertifikat wurde von der gemein-nützigen Hertie-Stiftung und der Universität Trier entwickelt und 2005 erstmals an die Uni Erfurt verliehen. Alle drei Jahre erfolgt eine Prüfung der bestehenden Angebote und weitere Ziele für ein familienfreundliches Arbeits- und Studienumfeld werden fest-gelegt. Für Studierende der Uni Erfurt heißt das konkret, dass es ein Büro für Gleichstellungs- und Familienfragen, Wickelplätze in fast jedem Gebäude, einen Aus-weis für Studierende mit Kind und Möglichkeiten zur Kinder-betreuung gibt. Zudem kann man als Elternteil ein Teilzeitstudium oder bis zu sechs Urlaubssemes-ter beantragen.Die Praxis sieht aber häufig anders aus: Das Büro für Familienfragen musste im Mai diesen Jahres eine Stelle streichen und der Ausweis dient lediglich „zur hochschulin-ternen Dokumentation“. Auch die Kinderbetreuung auf dem Cam-pus stellt ein Problem dar. „In meiner Einführungswoche wur-

de gesagt, dass der Kindergarten auf dem Campus zur Uni gehören würde und viele Studentenkinder hier angenommen werden. Dies war jedoch eine Fehlinformati-on – der KiGa ist eigenständig“, berichtete eine Studierende mit zwei Kindern. Eine Alternative bietet die stundenweise Betreu-ung in der „Räuberhöhle“ – eine vom StuRa mitfinanzierte Ein-richtung. Die sechs Urlaubsse-mester entsprechen der gesetzli-chen Elternzeit und sind auch an anderen Unis üblich. Es gibt also weiterhin Handlungsbedarf. (rk)

Zertifikat soll Familien anlocken

me

Page 6: Zett-eL Nr4 (LQ)

6 CampuSWiESE / bühnE

SporthallE

Beim diesjährigen „Baggern um die Ehre“ am 22. Juni traten sich 13 Mannschaften am Volleyball-feld gegenüber. Als Sieger aus einem spannenden Finale ge-gen „Reservespieler“ ging die Mannschaft „Ich hätte gern ein Bier“ hervor. Gespielt wurde immer vier gegen vier in K.O.-Runden zu jeweils zehn Minu-ten, wobei in jeder Mannschaft mindestens eine Frau mitspie-len musste. Angemeldet waren ursprünglich 17 Mannschaften, von denen 4 jedoch unangekün-digt fernblieben, sodass das Or-ganisationsteam, bestehend aus Mitgliedern der Fachschaftsräte Germanistik, Kommunikations-wissenschaft, Psychologie und Staatswissenschaften, in letzter

Minute noch den Spielplan än-dern musste.Weitere Zwischenfälle blieben den Organisatoren aber er-spart. Lediglich der starke Wind sorgte dafür, dass sie alle Hän-de voll zu tun hatten. Während

Spannendes Finale beim „Baggern um die ehre“

Anhand einer kürzlich durchge-führten Umfrage unter Studie-renden der Universität Erfurt, kamen Teilnehmer des Seminars „Die Stadt als Erfahrungsraum“ zu der Erkenntnis, dass von ei-nem allgemeinen Desinteresse am Programm des Erfurter The-aters gesprochen werden kann. Gründe fanden sich unter ande-rem in einem Mangel an finan-ziellen Mitteln sowie in der Überzeugung, grundsätzlich mit wenig ansprechenden Thema-tiken konfrontiert zu werden. Auch andere kulturelle Angebote

wie das Erfurter Kino schnitten verhältnismäßig schlecht ab und wurden von Aktivitäten wie „Et-was trinken gehen“ verdrängt.Im Gegensatz dazu steht das kon-tinuierliche Streben des Erfurter Vereins SCHOTTE, mit Studieren-den zusammenzuarbeiten und sie auf diese Weise direkt in die Theaterarbeit einzubinden. Zu-letzt zeigte sich diese Kooperati-on im Rahmen des Bühnenstücks „An der Arche um Acht“, das am 22. Juni Premiere feierte. Insbe-

holfreie Getränke, was der Stim-mung jedoch keinen Abbruch tat. Dafür sorgte nicht zuletzt DJ Frida mit Reggaemusik und Som-merhits.Im Mittelpunkt der Veran-staltung stand also weniger der Sport als vielmehr das gemeinsame Beisammensein und Feiern in der überraschend auf-getauchten Sonne. Unangenehm überrascht war davon nur die Schiedsrichterin, die das Volleyballturnier abends mit einem Sonnenbrand verließ.Die Veranstalter freuten sich über den Andrang und das Glück mit dem Wetter und planen bereits das nächste „Baggern um die Ehre“, das voraussichtlich im Juni 2013 stattfinden wird. (ab)

vier Leute den Pavillion fest-halten mussten, damit er nicht davon flog, bedienten die an-deren den Grill und verteilten Bratwurst und Grillkäse an die zahlreich erschienenen Gäste. Ausgeschenkt wurden nur alko-

Studierende spielen „An der Arche um Acht“ theater Schotte plant Fortführung der Zusammenarbeit im nächsten Semester

sondere für Kinder ab 4 Jahren angedacht, beschäftigt sich das Bühnenwerk auf spielerische Art und Weise mit allgegenwärtigen Themen wie Freundschaft und Verantwortung. Drei Pinguine, eine weiße Taube – so setzt sich das Ensemble des Schauspiels zusammen, das zu drei Vierteln mit Studierenden aus Erfurt be-setzt ist. Die Sintflut steht kurz bevor und nur zwei der drei Pinguine dürfen sich auf der Ar-che in Sicherheit bringen. Der

dritte Pinguin wird heimlich mitgenommen, bis auf der Arche alles auffliegt. Mitarbeiter der SCHOTTE haben bereits verlau-ten lassen, dass auch in Zukunft an der Zusammenarbeit mit Stu-dierenden festgehalten werden soll. Ein Casting müsse nicht absolviert werden. Einmal wö-chentlich trifft sich stattdessen die Etüdengruppe, aus der vor je-der neuen Inszenierung Darstel-ler ausgewählt werden, um eine Rolle zu übernehmen. (aka)

sh

sh

In Europa sollen laut der Welt-gesundheitsorganisation (WHO) bis 2015 die Masern eliminiert werden. Das bedeutet, dass eu-ropaweit eine Durchimpfung gegen Masern von 95 Prozent in der Gesamtbevölkerung erreicht werden müsse. Um dieses Ziel zu erreichen, wird in diesem Semes-ter das StuFu-Seminar „Ernste Spiele für die Gesundheit“ von Cornelia Betsch und Sven Jöckel an der Universität Erfurt angebo-ten. Aufgabe der teilnehmenden Studierenden ist es, das Konzept für ein Browsergame zu entwi-ckeln, das Jugendliche und junge Erwachsene spielerisch Wissen

über die Masern und deren Be-kämpfung vermitteln soll. Da sich bereits viele falsche Infor-mationen über die Krankheit im Internet verbreiteten, soll die-ses Projekt als Gegenmaßnahme fungieren und junge Menschen mithilfe moderner Medien über Masern aufklären. Denn laut des Informationsdienstes der Bun-deszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind 90 Pro-zent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren täglich oder mehrmals wöchentlich online. Die Hälfte der Zeit im Netz ver-bringen sie in sozialen Netzwer-ken und mit Computerspielen.

Zocken für die GesundheitParallel zum Seminar wurde diese Aufgabe als Wettbewerb ausgeschrieben, sodass jeder, egal ob Studierender oder nicht, ein Konzept einreichen darf. Die Konzepte werden dann von einer Fachjury ausgewertet. Das Ge-winnerkonzept soll anschließend professionell entwickelt, in die Awareness-Kampagne „Deutsch-land sucht den Impfpass“ der BzgA, die ein Preisgeld stellt und die anschließende Verwirklichung finanziert, eingebunden und in sozialen Netzwerken und auf an-deren Online-Plattformen ange-boten werden. Der Wettbewerb läuft noch bis zum 31. Juli. (sb)Theater? Nein, danke.

Page 7: Zett-eL Nr4 (LQ)

7kaffEEhauSDie Kehrseite der Medaille

Bürde statt Privileg?

Die PSP an der Universität Erfurt brüstet sich mit Schlagworten wie „deutschlandweit einmalig“, „gute Referenz für später“ und „eigen-ständiges wissenschaftliches Arbeiten“. Als Ergebnisse winken: eine dicke Bachelorarbeit, die mehr hermacht, als die 25 Seiten anderer Studiengänge, forschungspraktische Erfahrungen bereits vor dem Masterstudium, die Verbesserung der Teamfähigkeit und Erfahrun-gen im Projektmanagement. So weit, so gut.Die Kehrseite der Medaille ist allerdings nicht zu unterschätzen: Vor allem die obligatorische Projektpartnersuche zur Finanzierung des ganzes Spaßes stellt einen wesentlichen Kritikpunkt am PSP-Konzept dar: Wenn kein Financier gefunden wird, müssen die Studierenden ei-nen Großteil aus eigener Tasche zahlen; die Betreuung des Prozesses durch die Universität fehlt hier gänzlich. Weiterhin sollte die fachli-che Vorbereitung der Studierenden, vor allem im methodischen Be-reich, überdacht werden: Da für die PSP zumeist Kenntnisse qualitati-ver und quantitativer Forschungsmethoden von Nöten sind, wäre die obligatorische Belegung beider Forschungsparadigmen durchaus von Vorteil – bislang ist dies nicht der Fall. Über 21 Leistungspunkte für den Aufwand, der mit der Durchführung einer solchen Studie verbun-den ist, lässt sich ebenfalls streiten. Aber für eine „gute Referenz für später“ tut man ja bekanntlich viel. Alina Sauer

In Kürze wird der neue StuRa sein Quartier über der Mensa beziehen und für die meisten Studierenden wird es ein Gremium bleiben, das weiterhin unsichtbar die Fäden zieht. Nur wenige wissen, wie diese kleine Gruppe den Alltag der Studierenden beeinflussen kann. Ist das Studium tatsächlich so hart, dass es alle Energie in Anspruch nimmt oder liegt es an der Unwissenheit, darüber, wie leicht es ist, etwas zu bewegen? Möglicherweise wollen die meisten Studierenden auch gar nichts bewegen, weil man denkt: Es ist alles gut so, wie es ist. Das ist es nicht! Bei Abstimmungen gerade so das Quorum erfüllt zu haben, ist kein Grund zur Freude. Ebenso absurd ist es, dass sich bei Wahlen nur die absolute Mindestzahl von Freiwilligen zusammenfindet, um ein Mandat zu übernehmen. Scheinbar hat sich die Attitüde der Stu-denten an dieser Uni geändert. Es ist wohl kein Privileg mehr, seine Kommilitonen vertreten zu dürfen, sondern eine Bürde, die man gern anderen überlässt. Viele Studierende sehen es als einziges Ziel ihrer Zeit auf der Universität an, so schnell wie vorgeschrieben, die nötigen Leistungspunkte zu sammeln. Das ist scheiße! Die Zeit an der Uni ver-geht schnell und die Möglichkeiten seine Meinung einzubringen und Ideen umzusetzen, sind wohl nie wieder so leicht wie jetzt. Hausauf-gabe bis zum nächsten Semester: Engagement!

Jacob Fabian

Die obenstehenden Beiträge geben nicht die Meinung der Redaktion wieder.Überschriften und Textkürzungen sind ggf. redaktionell bedingt.

Keine Gewähr für Veröffentlichung eingesandter Texte.

Benebelt von dem süßlichen Gestank trete ich das Gaspedal durch und lasse den Motor aufheulen. Der Alte neben mir lehnt sich aus dem Fenster, lacht rau und vergräbt dabei die gelben Fingernägel im Haar der Toten. Ich kämpfe mit der Übelkeit und lasse Neil und Jimmy im Rückspiegel nicht aus den Augen, dann herrscht mich der Landstreicher an: „Sieh auf die Straße, Puppe! Wir wollen doch nicht, dass uns was zustößt.“ Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie er mich einen Moment lang anstarrt und sich schließlich dem Kopf in seinem Schoß zuwendet. Ich werfe nur einen kurzen Blick auf das tote Ge-sicht und mir wird klar, dass es mit Frakturen und Schnitten übersät ist. Erschrocken wende ich mich ab und sehe auf die Straße. Nach ein oder zwei Meilen be-ginnt es am Horizont zu funkeln wie die Wasser-oberfläche des Santa Rosa Lake. Mein Magen verkrampft sich bei der Erinnerung, wie ich mit Neil an dem See saß – ich werde ihn wohl nie wieder sehen. Ein paar Minuten später sind die Schemen einer Tankstelle und ei-nes Caravan-Friedhofes zu erkennen. „Wir fahren weiter!“, blafft der Alte ohne den Blick von dem fleckigen Schädel zu heben. Verzwei-felt überlege ich, wie ich den Alten dazu bringen kann anzuhalten, als plötzlich ein Truck von dem Zubringer vor uns auf die Intersta-te einschert und uns ausbremst. Eine Chance! Im Vorbeifahren sehe ich, wie ein Mechaniker an einer Zapfsäule lehnend zu mir herüber-schaut. Ich zwinge mich zu einem Lächeln und winke ihm zu. Viel-leicht merkt er sich so mein Gesicht und kann Neil und Jimmy helfen! „Du dämliche Schlampe!“, brennender Schmerz durchzuckt mein Gesicht, für einen kurzen Augenblick verliere ich die Kontrolle über den Wagen. Als ich mich gefangen habe, spüre ich, wie warmes Blut aus meiner Nase über meinen Mund rinnt. Ich unterdrücke meine Tränen. „Du hältst dich wohl für ne ganz Schlaue, was?“, schnarrt er und fährt mit dem Lauf des Colts über meine Wange. „Wenn du glaubst, dass ich mich von diesen zwei Vollidioten ausnehmen lasse, hast du dich geirrt Puppe! Wenn ich die beiden Vögel zu Gesicht be-komme, mach ich sie kalt!“, brüllt der Alte an meinem Gesicht und sein fauliger Atem lässt mich würgen. „In ein paar Meilen kommt Benny‘s Country Club, da hältst du an!“ (sh)

Wrong WayFolge 4

Zett-eL-WirtschaftKontakt:

[email protected] (V.i.S.d.P.):

Alexander KottRedaktion:

Alina BeckAnne KaliesCarolin HofmannJan MolitorLea KlingeMaria EckhardtRomy KlimaSandra SchumacherSebastian BarschStefan HellmuthTim Seidel

Illustrationen:Maria Eckhardt Stefan Hellmuth

Satz und Layout:Alexander KottJolin Diekmann

Lektorat:Sebastian Barsch

Auflage: 1.500 Exemplare

Finanziert mit Geldern der Studierendenschaft derUni Erfurt Die sprachliche Gleich stellung ist allen Redak teuren freigestellt.

Maria

Sebastian

Stefan

Tim

Jolin Lea

Caro JanAlinaAlex Anne

SandraRomy

Page 8: Zett-eL Nr4 (LQ)

8 liChthof

Uni in ZahlenAuf dem direkten Weg von Uni-Mensa zur Bibliothek liegen

516 Zigarettenstummel auf dem Boden – die meisten in Beeten oder neben Sträuchern.

Am gleichen Weg befinden sich übrigens auch 11 Mülleimer. (ch)

Und sonst...Verabschiedet

Nach fast 20 Jahren im Dienst schied die Direktorin der Uni-versitäts- und Forschungsbiblio-thek Gotha Christiane Schmiede-knecht am 2. Juli aus dem aktiven Dienst aus. Die Leitung der Bib-liothek wird bis Ende 2014 Eckart Gerstner übernehmen. (ak)

Verwählt

Die Wahlbeteiligung der Gremi-enwahlen lag bei 3,6 Prozent. Nur 449 Studierende fanden den Weg zur Urne. Wegen der gerin-gen Anzahl an Kandidaten wer-den nun beratende studentische Mitglieder gesucht. Diese hätten zwar Rede-, aber kein Stimm-recht auf den Sitzungen des je-weiligen Gremiums. (ak)

Verkostet

Drei verschiedene Kochkurse wer-den in und außerhalb der Vorle-sungszeit angeboten. Sie werden von der Studentin Liesa Zeumer organisiert und veranstaltet. Sie wolle damit sowohl Kochanfän-ger als auch Fortgeschrittene er-reichen. Ein Kurs soll sich außer-dem mit der thüringischen Küche befassen, so die ausgebildete Kö-chin. Für die verwendeten Nah-rungsmittel gibt es einen Unkos-tenbeitrag. Interessierte können sich bei der Redaktion melden ( [email protected]). (ak)

In eigener Sache

Weil er die Uni verlassen wird, tritt Alexander Kott als Chefre-dakteur vom Zett-eL zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Tim Seidel gewählt. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Anne Ka-lies wird er ab der kommenden Ausgabe die Verantwortung und die organisatorischen Auf-gaben in der Redaktion über-nehmen.

Zett-eL erklärt: Warum engagement wichtig ist

Engagement ist wichtig, weil sich nur so etwas verändert

und wir unsere Welt ein wenig verbessern können.

Jolin

Engagement hilft uns, an unseren Aufgaben zu

wachsen.Stefan

Man muss nicht zu den „Großen“ gehören, um etwas zu erreichen. Aber man muss sich engagieren

– egal in welcher Form.Alina

Engagement ist wichtig, weil eine Stimme allein nichts aus-richten kann, mehrere können

dagegen Berge versetzen.Maria

Engagement ist wichtig, weil man aktiv mitgestalten kann, anstatt

sich ungefragt oder übergangen zu fühlen.Romy

Engagement ist wichtig, weil es bedeutet, dass man sich für etwas ein-setzt, das einem wichtig ist. Und wäre einem nichts wichtig auf dieser Welt,

wäre das ganz schön schade.Caro

Ohne Engagement bleibt die Welt stehen.

Basti

„Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es.“ (Erich Kästner)

Tim

Engagement ist wichtig, weil Veränderungen nur durch

Handeln und nicht durch blo-ßes Sich-Beschweren erreicht

werden können.Anne

Engagement ist wichtig, weil es zur (Selbst-)Bildung dazu-gehört. Nur Leistungspunkte sammeln ist langweilig und

bringt dir wenig.Alex

Engagement ist wichtig, weil es gerade das „kleine

bisschen Mehr“ ist, das den Unterschied macht.

Lea

Wer die Freiheit hat, zu Handeln, sollte sie nutzen,

um sie zu bewahren und die Grundlagen zu verbessern.

Jan

Veranstaltungs-kalender

Juli 20129. Juli10:00- Blutspende15:00 Sporthalle USV18:00 Projektgruppe FremdWort Diskussionsforum: Die Macht der Sprache Augustinerkloster11. Juli19:00 FSR Psycho: Psychokino Klub-Kino (Hirschgarten) 4 €11. und 12. Juli09:00- Wahl des StuRa15:00 Mensa-Foyer