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ZF FORUM Sonderveröffentlichung | 21. November 2016 ZF ERÖFFNET KONZERNZENTRALE IN FRIEDRICHSHAFEN © 2016 Schwäbisch Media Digital GmbH & Co. KG

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ZF FORUM

Sonderveröffentlichung | 21. November 2016

ZF ERÖFFNET KONZERNZENTRALE IN FRIEDRICHSHAFEN

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’’„Das ZF Forum in Friedrichshafen ist einarchitektonisches Highlight und ein weiterer

wichtiger Schritt in Richtung Stadtentwicklung vonFriedrichshafen. ZF setzt mit dem innovativen

Gebäudekonzept, das Flexibilität und Vernetzungmiteinander verbindet, ein Zeichen für den

Arbeitsplatz der Zukunft. Der Zeppelin-Konzerngratuliert herzlich zur Eröffnung und wünscht allen

ZF-Mitarbeitern einen guten Start in neuerUmgebung.“

Peter Gerstmann, Vorsitzender der Geschäftsführung

der Zeppelin GmbH

’’„Das Schicksal hat das berühmte Luftschiff,seinen Erfinder und damit auch die ZF mit

unserer Stadt auf das Engste verbunden. Inguten wie in schlechten Tagen, möchte man

in Anlehnung an eine Ehe sagen.Verantwortung haben beide Seiten für

einander: die Stiftung für das Gedeihen desUnternehmens und ZF für die Wohlfahrt derBürgerschaft und aller Menschen, die hierarbeiten und wohnen. Für die Arbeit in derneuen Konzernzentrale gutes Gelingen und

den Menschen Gottes Segen.“

Pfarrer Bernd Herbinger,Vorsitzender KatholischeGesamtkirchengemeinde

’’„Die ZF gehört zu Friedrichshafen wieFriedrichshafen zu ZF. Das macht das neue ZF

Forum mehr als deutlich. Den Beschäftigtenwünsche ich einen gelungenen Start im neuenHaus, um gute Arbeitsbedingungen kümmernsich weiter der Betriebsrat und die IG Metall.“

Enzo Savarino, 1. Bevollmächtigter der IG

MetallFriedrichshafen-Oberschwaben

’’„Herzlichen Glückwunsch zu einemhochmodernen neuen Hauptquartier, daserneut von Innovationskraft und Weitblickder ZF zeugt. Vor allem den Mitarbeiternwünsche ich an ihrem neuen Arbeitsplatz

gutes Gelingen und viel Spaß an derArbeit. Ich bin gespannt auf die ersten

Erfahrungsberichte zum flexiblenArbeitsplatzmodell.

Alles Gute.“

Lothar Riebsamen,Bundestagsabgeordneter

der CDU für den Wahlkreis

Bodensee

’’„ZF gehört zu den Top 3 der weltweit führendenAutomobilzulieferer und bekennt sich zudem mit

starker Stimme zum Gründungsstandort Deutschland.Das neue ZF Forum mit seinem Konzept aus

modernster, digitaler Bürotechnologie und zugleichoffenem Ausstellungsort zur

Unternehmensgeschichte unterstreicht diese Stärken.Tradition und Zukunft finden hier zusammen.

Wir im VDA wünschen den Mitarbeiterinnen undMitarbeitern von ZF weiterhin viel Erfolg und

bedanken uns für das stets große Engagement vonZF im Verband der Automobilindustrie. Wir freuen uns

auf die weitere gute Zusammenarbeit.“

Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der

Automobilindustrie

’’„Wie viel Kilometer an Kabel und Leitungenwurden im ZF Forum verlegt. Sie bleiben fürdas Funktionieren des Ganzen entscheidend.Wie viel wird in der Unternehmenszentralekommuniziert werden – intern, nach außen,weltweit. Gute Kommunikation – ein, wennnicht: der Erfolgsfaktor. So möge die neue

Unternehmenszentrale ein Ort sein, woVerständigung gelingt – über alle

Unterschiede hinweg, Kreativität sichentfaltet und Zukunft sich Bahn bricht,

Störungen rasch behoben werden, kurzum:ein guter Geist herrscht, mit dem ja seit

Pfingsten zu rechnen ist.“

Codekan Dr. Gottfried ClaßEvangelische

GesamtkirchengemeindeFriedrichshafen

’’„Das neue ZF Forum ermöglicht auch denBürgerinnen und Bürgern einen spannenden

Einblick in das Unternehmen. Es ist eine Investitionin Friedrichshafen, seine Region und ganz

Baden-Württemberg.“

Winfried Kretschmann,Ministerpräsident vonBaden-Württemberg

’’„Gute Arbeitsbedingungen sind die Voraussetzung fürmotivierte und kreative Kolleginnen und Kollegen.

Gemeinsam mit der Unternehmensleitung haben wirdafür die Weichen gestellt, um im ZF Forumzukunftsweisende Arbeitsplätze zu schaffen.“

Achim Dietrich,ZF-Betriebsratschef

’’„ZF ist seit mehr als hundert Jahren ein wichtiger Teilvon Friedrichshafen. Ich freue mich sehr, dass das

Unternehmen mit dem ZF Forum nicht nur attraktiveneue Büroarbeitsplätze geschaffen hat, sondern den

Bürgern unserer Stadt Einblicke in seine Arbeitermöglicht.“

Andreas Brand, Oberbürgermeister von Friedrichshafen

Gedanken zurEröffnung

„Viel Erfolg und gute Geschäfte für unserenHaupt-Supporter in seinem neuen Häfler

Zuhause wünschen die Volleyballer des VfBFriedrichshafen.“

Sebastian Schmidt, Geschäftsführer der VfB

Friedrichshafen VolleyballGmbH

’’

’’„Schon längst ist ZF ein Global Player in derAutomobilbranche. Die architektonische Gestaltungdes ZF Forums spiegelt in überzeugender Weise dieSolidität und Bedeutung des Unternehmens wider.“

Prof. Giorgio Behr, Vorsitzender des ZF-Aufsichtsrates

’’„Nicht nur Autos und damit unsere Produkte werdenimmer digitaler und vernetzter, auch die Arbeitswelt

wandelt sich durch diesen Trend. Im ZF Forum bietenwir unseren Beschäftigten zeitgemäße Arbeitsplätze,

um die Mobilität von morgen mitzugestalten.“

Dr. Stefan Sommer, ZF-Vorstandsvorsitzender

’’„Während alle Welt vom autonomen Fahrenund der Elektromobilität spricht, hat die ZFschon längst die Weichen gestellt und istGestalter der Mobilität der Zukunft. Genau

diese Kombination aus Unternehmergeist undInnovationskraft hat die ZF über ein ganzes

Jahrhundert zum Rückgrat vonWirtschaftskraft und Wohlstand unserer

Region gemacht. Wir sind dankbar für dieseLeistung und wünschen dem Unternehmen

und allen Mitarbeitern weiterhin viel Erfolg inder Region und der Welt."

Heinrich Grieshaber,Präsident der Industrie- und

HandelskammerBodensee-Oberschwaben

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FRIEDRICHSHAFEN - Der Neubaudes ZF Forums in Friedrichshafen istein architektonisches Symbol für dasUnternehmen vom Bodensee. Jen-seits seiner Form steht es aber auchfür eine neue Art und Weise, wie beiZF künftig gearbeitet wird. JürgenHoleksa, Personalvorstand von ZF,hat mit Hagen Schönherr über das„Bürokonzept 3.0“ bei ZF gesprochenund verraten, warum es an einem Ar-beitsplatz auch mal zu ruhig seinkann.

Das ZF Forum steht für Verände-rungen in der Arbeitswelt von ZF.Was haben Sie verändert?Das ZF Forum steht für eine neuarti-ge Trennung von Arbeitsaufgabe undkonkretem Arbeitsplatz in unserenVerwaltungsabteilungen. Bisher ha-ben unsere Mitarbeiter ihren ganzenArbeitstag an einem Arbeitsplatzverbracht – wenn sie nicht geradebeispielweise im Meeting waren.Diesen festen Arbeitsplatz haben sieindividuell gestaltet - mit Pflanzen,Bildern und Ähnlichem. Das warschön, aber es geht auch anders. Wirglauben, dass konkrete Arbeitsaufga-ben die jeweils passende Arbeitsum-gebung erfordern. Zum Start in denTag muss ich vielleicht sehr konzen-triert in einer ruhigen Umgebung aneiner Aufgabe arbeiten. Dann gibt esSituationen, bei denen ich mich mitKollegen von Angesicht zu Ange-sicht abstimmen muss – ohne dafürviel Aufwand zu betreiben. Und sogibt es eine Vielfalt von Arbeitssitua-tionen, bei der immer die passendeArbeitsumgebung zur Verfügungstehen sollte.

Das ist bestimmt ein wohl überleg-tes Konzept. Aber der erste Reflexbei Veränderungen ist oft Wider-stand.Deshalb haben wir zunächst den Be-weis erbracht, dass das neue System,wir nennen es „Bürokonzept 3.0“,funktioniert. Wir haben es mit rundeinem Zehntel der Mitarbeiter, dienun im ZF Forum arbeiten, erprobt.Im Werk 2 hatten wir auf einer Etageals Pilotprojekt das neue Bürokon-zept aufgebaut. Etwa 60 Kollegen ausdem Bereich Finanzen und Control-ling haben dort jeden Tag im neuenSystem gearbeitet und getestet, ob esfunktioniert. Dabei haben wir eineMenge dazugelernt: Es kristallisiertesich etwa eine Zahl heraus, wie vieleMitarbeiter sich maximal einen Ar-beitsplatz, einen Arbeitsort teilenkönnen – Sharing-Quote nennen wirdas. Wir haben auch gelernt, dass wirweniger ganz ruhige Arbeitsumge-bungen benötigen als gedacht. Wirhatten zunächst angenommen, dassmanche Bereiche längere Zeit eherruhig und konzentriert am Arbeits-platz sitzen – aber dem war gar nichtso. Die wollten auch mal mit ihrenKollegen reden. Das haben wir alsLernerfahrung mitgenommen unddann das Konzept während des Pilot-betriebes angepasst. So haben wirWiderstände überwunden – auch beiden Mitarbeitern, die Gäste und Be-sucher auf dieser Pilotfläche waren.Wir haben viele Vorurteile widerlegt– zum Beispiel, dass unsere Arbeits-tage damit beginnen, dass Menschenim ganzen Gebäude herumirren undihren Arbeitsplatz suchen. Das Ge-

genteil ist der Fall. Und letztlich wur-de das Konzept von der Arbeitneh-mervertretung nicht nur mit initiiert,sondern auch mitgetragen.

Wie stellen ihre Mitarbeiter Kon-takt untereinander her?In dem wir funktionale Nachbar-schaften haben. Wir haben ebennicht die Buchhaltung mit derRechtsabteilung bunt gemischt. DieAbteilungen bleiben in eigenen Be-reichen von 30 bis 50 Menschen zu-sammen. Es gibt also eine hoheWahrscheinlichkeit, dass der ge-suchte Kollege X nicht weit entferntsitzt, sondern eher in der Nähe desBüroflügels, in dem meine eigeneAbteilung ist. Da finde ich mich zu-recht. Und außerdem habe ich ja im-mer noch mein Telefon.

Was hat diese Veränderung IhresArbeitsplatzkonzepts ausgelöst?Wir haben das System nicht alleinentwickelt. Die fachliche Unterstüt-zung kommt vom Fraunhofer-Insti-tut für Arbeitswirtschaft und Orga-nisation in Stuttgart. Es ist sozusageneine Weiterentwicklung unseres Bü-rokonzeptes 2.0, das wir bereits imWerk 2 seit einigen Jahren praktizie-ren. Wir werden insgesamt jetztnoch transparenter: Auch ich binzum Beispiel ab sofort in meinemBüro viel sichtbarer. Eine Wand mei-nes Büros ist von der Decke bis zumFußboden aus Glas und damit abso-lut transparent.

Und wie fühlt sich das an?Es ist zunächst eine hohe Transpa-

renz, die nicht ablenkt. Ich hatte amAnfang ein bisschen die Sorge, dassich ständig schaue, wer denn da aufdem Gang läuft. Das ist dann garnicht so passiert. Stattdessen bin ichsicht- und ansprechbar. Auch fürmeinen Vorstandskollegen MichaelHankel im Nachbarbüro. Wir arbei-ten schon einige Jahre zusammen.Zum ersten Mal kann ich mich jetztdirekt per Handzeichen mit ihm ver-ständigen. Hey, hast du gerade Zeit?Wenn er dann winkt, gehe ich rüberoder er kommt zu mir. Das ist ein un-glaublicher Qualitätsgewinn.

Ist das neue ZF-Büro eigentlichauch papierlos?Noch nicht ganz, wir haben hier wei-tere Fortschritte erzielt, kommenaber noch nicht völlig ohne Papieraus. Im Zweifel schickt ihnen jemandwas von außen und dann liegt derBrief schon auf dem Tisch. Ich denkeallerdings, dass wir mit weniger Pa-pier als bisher auskommen können.

Wenn Sie es größer einordnen, wiemodern ist ZF mit seinem Büro-konzept in der Industrie?Wenn ich mir beispielsweise Apple,Google oder Start-ups im Silicon Val-ley anschaue, sind wir wahrschein-lich eher zurückhaltend. Da sinddeutlich mehr Tischkicker und Bil-lardtische zu finden. Aber Googleund Apple benötigen auch ganz an-dere Büroumgebungen. Zudem binich mir sicher: Wenn wir hier derenBürokonzepte in Reinkultur lebenwürden, käme das vermutlich garnicht so positiv an. Wenn ich hinge-gen die Autobranche betrachte, sindwir vorn dabei. Die Tatsache, dasssich unter anderem Daimler für un-ser Konzept interessiert, unter-streicht das – und freut uns sehr.

Wir haben jetzt viel über Büro- undArbeitsplätze geredet, aber attrak-tiv für Arbeitnehmer zu sein, be-

deutet noch viel mehr. Was bietenSie neuen Mitarbeitern, damit sie„Ja“ zu ZF sagen?Geld ist wichtig, aber nicht allein.Wir bieten attraktive marktüblicheGehälter und versuchen, für unsereBeschäftigten darüber hinaus auf an-dere Weise interessant zu sein. Ichhöre zum Beispiel immer wieder,dass die Generation Y so stark imHier und Jetzt leben würde. Die ma-chen sich aber bereits heute auchhandfeste Gedanken über ihre Al-tersversorgung. Wir müssen dane-ben auch Möglichkeiten bieten, umflexibel arbeiten zu können. Viele

ZF-Mitarbeiter können tatsächlichdrei Tage pro Woche zu Hause arbei-ten. Und dann gibt es noch die gan-zen Angebote drum herum: Wir ha-ben zum Beispiel eine Betriebskitamit maximal zehn Schließungstagenim Jahr mit Büros gleich nebenan.Die ersten Tage sind für ein Kind janicht leicht in der Kita. Also könnenMütter oder Väter die Eingewöh-nung ein bisschen beobachten undtrotzdem arbeiten. Und dann sind esnatürlich die Karrieremöglichkeiten,die Mitarbeiter interessieren. Ichkann bei ZF ins Ausland gehen, kannmich fortbilden, akademische Ab-schlüsse nachholen und vieles mehr.Das gehört einfach zu unserem Ge-samtpaket.

Haben Sie vor, das neue Bürokon-zept in anderen Bereichen von ZFeinzuführen?Wir sammeln jetzt erst mal Erfah-rungen. Das braucht sicherlich eini-ge Zeit. Dann gibt es vielleicht eineÜberarbeitung des Konzepts. Wennwir wieder einen Neubau planenoder größere Renovierungen anste-hen, werden diese Erfahrungen dortsicher einfließen. Ich war aber vorkurzem mit meinen Vorstandskolle-gen in den USA. Dort würde man dasKonzept so wohl nicht einführen. InAmerika ist das Großraumbüro üb-lich und auch viel akzeptierter als beiuns. Auch in China lässt sich dasnicht einfach überstülpen. Das hateinfach kulturelle Gründe: Würdesich der Chef dort, wie wir es hier er-leben, mitten unter die Mitarbeitersetzen, hätte das für seine Wertschät-zung eher negative Auswirkungen.In China ist es auch üblich, dass Bü-ros gefliest sind. Würde ich da mit ei-nem Teppich ankommen ,würden dieKollegen komisch schauen, das ist si-cher. So gibt es unzählige Eigenhei-ten in verschiedenen Kulturen, diebei der Gestaltung von Arbeitsplatz-konzepten wichtig sind.

„Wir werden jetzt noch transparenter“ZF-Personalvorstand Jürgen Holeksa über Arbeiten ohne festes Büro, Redebedarf unter Kollegen und Tischkicker

„Zum ersten Mal kann ich mich direkt per Handzeichen verständigen“: Personalvorstand Jürgen Holeksa. FOTO: ZF

„Die Tatsache, dasssich unter anderemDaimler für unser

Konzept interessiert,freut uns sehr.“

ZF FORUMZF eröffnet Konzernzentrale in Friedrichshafen> Seite 3

Impressum

„Eröffnung ZF Forum Friedrichshafen“ ist eine Sonderbeilage der Schwäbischen Zeitung vom 21. November 2016

VerlagSchwäbische Zeitung Friedrichshafen GmbH & Co. KG

GeschäftsführerAndreas Querbach

HerausgeberAndreas Gessler

Verlagsleitung/AnzeigenClaudia Hansbauer

RedaktionMartin Hennings (verantwortlich) Tanja Poimer Gunnar Flotow Ralf Schäfer Matthias Schopf

Auflage54.000 Exemplare

DruckDruckhaus Ulm-Oberschwaben GmbH & Co. KG, Weingarten

● Neue Welt der Arbeit Seite 4

● ZF gibt Innovationen eineBühne Seite 5

● Die Ausstellungsthemen er-klärt Seiten 6/7

● Ein neuer Firmensitz wächst indie Höhe Seite 8

● Impressionen von der Bau-stelle Seite 9

● Das Schülerforschungszen-trum Seite 10

● Alles nur Technik – die Wis-senswerkstatt Seite 10

● Fragen und Antworten zu ZFSeite 11

● Infos rund um die EröffnungSeite 12

Inhaltsverzeichnis

KennzahlenGrundstücksgröße: 20 000 m2

Bruttogeschossfläche: 30 000 m2

Höhe: bis zu 30 m (südlicher Ge-bäuderiegel)Länge: bis zu 160 m (östlicherGebäuderiegel)Stockwerke: 6 (südlicher Gebäude-riegel) bzw. 4 (östlicher Gebäude-riegel)Ausstellungsfläche: 3500 m2

Büroarbeitsplätze: bis zu 700 durchdas flexible Bürokonzept 3.0Investitionssumme: 90 MillionenEuro

Insgesamt wurden beim Bau des ZFForums 21 000 Kubikmeter Erd-reich bewegt und 26 000 Kubik-

zum Neubau einer Hauptverwaltung 25.7.2011 Aufstellungsbeschlusszum Bebauungsplan 2.7.2012 Satzungsbeschluss zumBebauungsplan 6.11.2012 Erteilung der Baugeneh-migung 5.2.2013 Erster Spatenstich, an-schließend Pfahlbohrungen undTiefbau April 2013 - Juli 2014 Rohbau-arbeiten 13.2.2014 Grundsteinlegung ab März 2014 Fassadenarbeiten ab Mai 2014 Innenausbau 15.7.2014 Richtfest ab September 2016 Bezug des ZFForums 22.11.2016 Offizielle Eröffnung

meter Beton sowie 7000 TonnenStahl verbaut. Das ZF Forum ruhtauf 321 Stahlbetonpfählen, diezwischen 25 und 32 Meter langsind. Würde man sie aneinander-reihen, kämen 9600 Meter zu-sammen. 650 Kilometer wären dieStromkabel lang, die in dem Ge-bäude verlegt wurden.10 300 m2 groß ist die Grünflächeauf den Dächern des ZF Forums, dieGlasfläche der Fassade umfasst7110 m2 (davon: Glasdach Atrium450 m2; Forum und Atrium 2900m2; Bürofassaden 3760 m2, das istmit 52 Prozent mehr als die Hälfte).

Zeitplan21.4.2011 ZF-Vorstandsbeschluss

Zahlen, Daten, Fakten zum Bau des ZF Forums

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FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Als Leiterder Abteilung für Personalgrund-satzfragen muss sich Dr. RobertOmagbemi für die Büros bei ZF inte-ressieren. Doch wenn er sich in die-sen Tagen in den Flügeln des ZF Fo-rums umsieht, ist seine Neugier nochum einiges größer. „Viele Kollegenbewegen sich mit großer Selbstver-ständlichkeit in der neuen Umge-bung“, hat Omagbemi dabei beob-achtet – was gar nicht so selbstver-ständlich ist. Diese Umgebung siehtnämlich völlig anders aus als die alte.Und Omagbemi und sein Team ha-ben nicht unerheblichen Anteil da-ran. Denn sie waren für das Bürokon-zept 3.0 verantwortlich, mit dem derKonzern im ZF Forum eine neueWelt des Arbeitens betritt.

„Die Arbeitswelt insgesamt wirddigitaler, mobiler, flexibler, und dieAufgaben im Büro der Zukunft wer-den nochmals vielfältiger und an-spruchsvoller, als sie es heute schonsind“, erklärt Personalvorstand Jür-gen Holeksa, der den Auftrag für dieEntwicklung des Konzepts gab. „Wirwollen unseren Mitarbeitern einUmfeld bieten, das dazu passt, indem sie effizient arbeiten können –und in dem sie sich wohlfühlen.“

Ein Eckpfeiler des Konzepts, dasZF mit Hilfe des Fraunhofer-Institutsfür Arbeitswirtschaft und Organisa-tion entwickelt hat, ist der weitestge-hende Verzicht auf persönlich zuge-ordnete Schreibtische. Stattdessenteilen sich die aktuell gut 650 Mitar-beiter knapp 600 Arbeitsplätze. Wieausgeprägt dieses „Desk Sharing“ inden Flügeln des ZF Forums sein darf,haben die Experten zuvor anhandvon Nutzerprofilen ermittelt. DerVerzicht auf starre, oft verwaiste Ar-beitsplätze eröffnet die Chance, denfrei werdenden Raum intelligenterzu nutzen. „Jeder Mitarbeiter be-

kommt den Platz, der sich für seineaktuelle Tätigkeit am besten eignet“,sagt Projektleiter Omagbemi.

Mit Großraumbüros amerikani-scher Prägung haben die „Homezo-nes“, wie die Büroflügel intern hei-ßen, wenig zu tun – im Gegenteil: ImVergleich zu den alten Büros hat mansogar etwa 30 Prozent mehr Wändeeinziehen lassen, vor allem für Rück-zugsräume: zum längeren Telefonie-ren, für vertrauliche Gespräche oderauch, um in der „Bibliothek“ unge-stört an einem Thema zu arbeiten.Auffällig sind auch die zahlreichenBesprechungsmöglichkeiten – vomspontanen Treff in der Lounge bishin zu Projekträumen. ModernsteKommunikationstechnologien er-leichtern den Ortswechsel und dieTeamarbeit und sorgen dafür, dassdie neue Umgebung deutlich weni-ger Platz für Papier benötigt.

Das Bürokonzept wurde abernicht nur nach neuesten arbeitswis-senschaftlichen Erkenntnissen ge-staltet. Vor dem Umzug erprobten es

etwa 70 Mitarbeiter aus dem Finanz-bereich ein Jahr lang und führten esbewusst an die Grenzen der Belas-tungsfähigkeit – stets begleitet voneinem Change-Team, dem auch derBetriebsrat angehörte. Die Arbeit-nehmervertreter waren von Anfangan eng in die Entwicklung des neuenKonzepts eingebunden. „Wir habenden Beweis erbracht, dass das Kon-zept funktioniert, wenn man sich andie Rahmenbedingungen hält“, er-klärt Felix Schiedner aus dem Chan-ge-Team. Freitags am Nachmittagkonnten Kollegen die Fläche besich-tigen. Zudem ermittelte das Teammit den Nutzern deren Anforderun-gen, diskutierte Verhaltensregelnund schulte die Kollegen im Umgangmit den neuen Technologien. „Auchdarüber haben wir Vertrauen aufge-baut“, sagt Schiedner.

Mit seinem modernen, wertigenBüro der Zukunft setzt ZF auch einSignal im Wettbewerb um die bestenKöpfe, wie Jürgen Holeksa betont:„Digital Natives oder die Top-Leute,

die zum Beispiel schon im SiliconValley waren, erwarten das von ih-rem Arbeitgeber.“ Das zeitgleich ent-standene Bürokonzept der Deutsch-land-Zentrale von Microsoft etwafolgt einem ganz ähnlichen Musterwie das von ZF.

Eine neue Welt der ArbeitDie Büros der Zukunft sind mobiler, digitaler und flexibler

Mit dem Bürokon-zept 3.0 richtet ZFdas Büro der Zu-kunft ein. FOTOS: ZF

Ein Beispiel für das Bürokonzept im ZF Forum mit Arbeitsplatz (blau), Flächen für Projektarbeiten (violett), Besprechungs- und Rückzugsräumen (gelb)sowie Technik- und Service-Räumen (grün). GRAFIK: ZF

Die Mitarbeiter sollen ein Umfeld vorfinden, in dem sie effizient arbeiten können und sich wohlfühlen.

„Desk Sharing“ ist der weitest-gehende Verzicht auf persönlichzugeordnete Schreibtische.

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die Nutzer der Tablet-PCs. Der Blickder Besucher wird sich relativ baldauf den originalen Formel-1-Rennbo-liden BMW Sauber F1.07 aus demJahr 2008 richten: Er markiert dieMotorsportinsel, die Einblicke in dashistorische und aktuelle Engage-ment von ZF in diesem Bereich er-laubt.

Auf den fünf Straßen der Innova-tionsgeschichte sind Autos und Ex-ponate aus der über 100-jährigen Ge-schichte von ZF zu sehen: der BMW2000 C, ausgestattet mit dem ersten3-Gang-Automatgetriebe 3HP12, derFeuerwehrwagen Magirus FS 145 ausdem Jahr 1940 mit dem ZF-Einheits-getriebe K 50 oder der Porsche Die-

FRIEDRICHSHAFEN - Innovation istein Schlüsselwort der neuen Ausstel-lung in der Eingangshalle des neuenZF Forums. Um nichts anderes drehtsich die Ausstellung, die bei den An-fängen der Unternehmensgeschich-te beginnt und in der nahen Zukunftnoch lange nicht endet.

Auf über 3000 Quadratmetern imErdgeschoss des ZF-Forums ist mitder Ausstellung ein facettenreichesBild von ZF mit spannenden visuel-len und thematischen Verknüpfun-gen in immer neuen, überraschen-den Perspektiven zu sehen. „Nah-und Fernsicht, Überblick und Detail-informationen, spielerisches Ent-decken – erleben Sie die Themenbe-reiche der Ausstellung“, heißt es ineinem Besucherflyer, der sich mitdieser Ausstellung befasst. Mit Aug-mented Reality, erweiterter Realität,werden die Besucher im Erdge-schoss des ZF Forums empfangen.Unter einem scheinbar frei schwe-benden Medienring können die Gä-ste von ZF über eine große Tischin-stallation mit bereitliegenden Ta-blet-PCs in virtuelle Welten eintau-chen und Animationen zu Visionund Strategie des Unternehmens,aber auch zu vielen anderen Themenabrufen. Modernste Medienaufbe-reitung bringt die Informationen an

sel Junior aus dem Jahr 1957 mit demZF-Schleppergetriebe A 4. Mit Ideenund Visionen von der Gründerzeitbis heute, die die Innovationskraftvon ZF durchgängig zum Inhalt ha-ben, geht es weiter.

„Wir wollen Unfälle und Emissio-nen auf Null reduzieren. Das Grund-prinzip „Sehen - Denken - Handeln“zeigt den Weg“, heißt es in der Besu-cherbroschüre. Mit seiner Kompe-tenz und seinem Produktportfoliolässt ZF Fahrzeuge sehen, denkenund handeln.

Ausgerichtet nach den aktuellenMegatrends Sicherheit, Effizienzund autonomes Fahren zeigt die Aus-stellung ZF als Technologieführer in

der dynamischen Welt der Automo-bilindustrie. Der ZF-Produktwelt fürPkw, Lkw sowie Nutzfahrzeuge undIndustrietechnik, aber auch ein Blickin die Forschung & Entwicklung,Produktion, Karriere und Aftermar-ket sind in der Ausstellung eigeneKapitel gewidmet. Um die Produkti-on des Konzerns und die Ideen undFragen der Zukunft drehen sich wei-tere Bereiche – alles in allem einemuseumsreife Ausstellung, die aberauf keinen Fall musealen Charakterhaben soll. Es geht vielmehr darum,dass die Ausstellung auch inspirie-rend wirken soll. Es geht um Fakten,Werte und Ideen. Die Ausstellungzeigt, was und wie ZF ist, macht, wirdund wirkt. Die Idee ist nicht die mu-seale Aufarbeitung der Historie, son-dern die Darstellung von Inhaltenund Werten.

Blickfang im Dunkeln: Die Ausstellung gibt im ZF Forum ein gutes Bild ab. FOTOS: ZF

ZF gibt Innovationen eine Bühne

Von Ralf Schäfer●

Historie, erweiterte Realität und der Blick in die Zukunft zeigen, was ZF alles kann

Virtuelle Welten und Animationen führen die Besucher ein.

Die Ausstellung im Erdgeschossdes ZF Forums ist während derEröffnungswochen für die Öffent-lichkeit Montag bis Sonntag von10 bis 17 Uhr zugänglich. In diesem Zeitraum ist auch dasBistro in der 2. Etage täglich außersamstags geöffnet.

Geschlossen bleibt das ZF Forumwährend der Eröffnungwochen anfolgenden Tagen:7. Dezember, 24., 25. und 26.Dezember 31. Dezember sowie am 1. Januar 2017.Ab dem 7. Januar ist die Aus-stellung ausschließlich sonntagsvon 10 bis 17 Uhr geöffnet.Besucher sollten an den Werk-tagen die öffentlichen Parkgara-gen nutzen, nur sonntags stehtauch der Besucherparkplatz am ZF

Forum zur Verfügung. Die Forum-Webseite gibt auchAuskunft über die Möglichkeit,Führungen durch die Ausstellungzu buchen. Diese Führungen durch Guidesfinden jeweils um 10.30, 13.30 und14.30 Uhr statt; für angemeldeteGruppen außerdem jeweils um11.30 und 12.30 Uhr. Anmeldungensind möglich unter ●» www.zf.com/zfforumDie Kosten für eine Führung be-tragen pro Person vier Euro beiEinzelbuchungen, für Gruppen mit20 Personen 70 Euro.

Neben Infos zu Öffnungszeiten undAnmeldung zu Führungen gibt dieWebseite auch einen Kurzüberblicküber die Inhalte und Exponate derZF-Unternehmensausstellung.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Die Geschichte der Innovationen ist lang und umfangreich.

Audiovisuelle Informationen klären über die Inhalte und Sehenswürdigkeiten der Ausstellung auf.

Auch die Themen „Karriere“ und „ZF als Arbeitgeber“ kommen in der Ausstellung nicht zu kurz.

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FRIEDRICHSHAFEN (mh) - So siehtder Architekt Professor WolfgangKergaßner seinen Entwurf des ZFForums: „Die Architektur des neuenHauses ist menschenfreundlich, an-regend und ermutigend, offen undkommunikativ. Das Haus als Ort derZusammenkunft kommuniziert ein-drucksvoll den Wunsch des Unter-nehmens nach Öffnung und Dialog.Der Projekttitel ,ZF Forum’ um-schreibt das Anforderungspro-gramm intuitiv weitgehender als dieAbarbeitung eines bloßen Raumpro-gramms. Die hohe Technikaffinitätund der gelebte Ingenieurgeist avan-cieren dazu, die emotionale Wertig-keit des Entwurfs in diesem Umfeldneu zu definieren. Im ZF Forum wer-den alle Geschäftsbereiche in einemGebäude sichtbar. Im öffentlich zu-gänglichen Erdgeschoss wird die ZF-Geschichte als interaktives Konzepterfahrbar werden. Der starke Bezugdes Unternehmens zu Natur- und In-genieurwissenschaften prägt das ak-tiv angelegte Konzept und eröffnetmit den Bereichen Technik aktuell,der Wissenswerkstatt und demSchülerforschungszentrum einenAusblick in die Zukunft.

Prägnante, gestaltrelevante Bau-teile überzeugen in der Regel durchihre große äußere Einfachheit. DieseEinfachheit kann nur durch eine ent-

sprechende, innere Komplexität er-reicht werden. Es gilt, eine feinsinni-ge Balance zwischen Funktionalitätund ästhetischer Präferenz zu entwi-ckeln. Ein Beispiel hierfür ist die De-cke über dem Forum: Umlagerungendes seriellen Lastabtrags aus denObergeschossen sind erforderlich,um der Ausstellungsarchitektur imErdgeschoss die notwendigen Frei-heitsgrade zu ermöglichen. Die De-cke über dem Forum verbindet allevier Büroflügel, überspannt die Aus-stellungsbereiche und umschließtdas Atrium. Über die Decke wird dasganze Raumkontinuum wahrgenom-men.“

Anregende ArchitekturArchitekt Wolfgang Kergaßner zum ZF Forum

Der planende Architekt vor derBaustelle des ZF Forums: ProfessorWolfgang Kergaßner. FOTO: ARCHIV

Das ist nicht selbstverständlich:Von schlimmeren Unfällen ist dieBaustelle des ZF Forums weit-gehend verschont geblieben. „Mirsind überhaupt nur zwei Unfällebekannt“, sagt Mario Heusinger,der für alle ZF-Gebäude in Fried-richshafen verantwortlich ist.Einmal sei ein Arbeiter abge-rutscht und musste ins Kranken-haus, einmal sei es zu Komplika-tionen an einer Steckdose ge-kommen, die aber keine schlimme-ren Folgen nach sich zogen. „Wirsind froh, dass wir nahezu unfall-frei geblieben sind“, betont Heu-singer.Auch mit Anliegern und Nachbarngab es keine größeren Probleme.Die Telefon-Hotline für die An-wohner der Baustelle landetedirekt in der Presseabteilung desKonzerns, lief aber selten heiß. Nur beim Einsatz bestimmter

Maschinen habe es gelegentlichBeschwerden gegeben, die aber inder Regel zur Zufriedenheit allergelöst wurden. Schriftlichen Pro-test habe es vielleicht 20 Malgegeben.Kein Problem hatten Planer undBauarbeiter hingegen mit Blind-gängern aus dem Zweiten Welt-krieg. Obwohl das ZF Forum aufdem Areal des ehemaligen Güter-bahnhofes steht und Bahngleisedamals ein wichtiges Ziel derAngriffe der britischen und ame-rikanischen Kampfflugzeuge wa-ren, kam während der gesamtenBauzeit keine einzige Bombe ansTageslicht. Man habe alle Schritte mit demKampfmittelbeseitigungsdienstabgestimmt. Nur einmal war dieGegend in Aufregung, als ein StückHolz für einen Blindgänger ge-halten wurde. (sz)

Riesen-Baustelle blieb nahezu unfallfrei

FRIEDRICHSHAFEN - Mehr als dreiJahre lang musste man in die Löwen-taler Straße fahren, wenn man diegrößte Baustelle der Stadt Fried-richshafen besichtigen wollte. Weitüber 1000 Menschen waren am Baudes ZF Forums beteiligt, bis zu 300waren dort gleichzeitig am Schaffen.Projektleiter Manfred Fink und Ma-rio Heusinger, der für alle Gebäudeam ZF-Standort Friedrichshafen zu-ständig ist, blicken zurück auf einespannende und anstrengende Zeit.

Gefragt nach seinem Lieblingsortin der neuen Konzernzentrale mussMario Heusinger nicht lange überle-gen: „Auf dem Dach“, sagt er. „DerAusblick dort ist wirklich grandios.“Schade bloß, dass da die allermeistennicht einfach hinspazieren können.Wer von dort auf die Stadt, den Seeund die Berge gucken will, brauchteine spezielle Genehmigung – aus Si-cherheitsgründen.

Gilt das auch für den Vorstand?„Selbstverständlich“, sagt Heusin-ger. Allzu traurig wird über die Ein-schränkung aber kaum einer sein,

bietet das ZF Forum doch auf allenEtagen immer wieder neue, interes-sante Ansichten und Einblicke. Die„komplexe Geometrie“ sei ein wich-tiges Merkmal des Gebäudes, sagtProjektleiter Manfred Fink.

Offenheit ist angesagt

Sein Chef Mario Heusinger hat sichim Herbst 2010 zum ersten Mal mitder Idee einer neuen Konzernzentra-le auseinandergesetzt, als ihn der da-malige ZF-Chef Hans-Georg Härterin entsprechende Überlegungenrund um die Planungen zum 100. Jah-restag der Unternehmensgründungeingeweiht hat. Auch wenn der jetzi-ge Standort zu diesem Zeitpunktnoch nicht feststand, sei eines klargewesen: ZF will sich öffnen, für Mit-arbeiter und deren Angehörige, fürdie Stadt und die Region.

Diese Öffnung ist nach Einschät-zung von Heusinger und Fink gelun-gen. „Wir haben mit dem Gebäudeeinen 100-Prozent-Treffer gelandet“,sagt Heusinger. Die Rückmeldungender Kollegen seien fast durchweg po-sitiv. Die Wege seien kürzer, dieKommunikation einfacher, die Qua-lität der Zusammenarbeit besser.„Das Haus wird auch noch viele an-dere Menschen begeistern.“

Am 21. April 2011 fiel der Vor-standsbeschluss zum Bau des ZF Fo-rums. Zwei Architekturbüros legtenkonkrete Pläne vor, schnell fiel dieEntscheidung für den Stuttgarter Ar-chitekturprofessor Wolfgang Ker-gaßner. Auf einen förmlichen Wett-bewerb mit Juryentscheidung ver-zichtete ZF. „Da hat die Zeit ge-drängt“, sagt Heusinger mit Blick aufdas 100-Jahre-Jubiläum. „So eineAusschreibung ist einfach sehr auf-wendig.“

Das Raumprogramm des ZF Fo-rums (inklusive einer öffentlichenAusstellungsfläche, der Wissens-werkstatt und des Schülerfor-schungszentrums) blieb nahezu un-verändert. Das Gesicht des Gebäu-des, dessen vier Flügel von oben be-trachtet ein bisschen an eineWindmühle erinnern, hat sich aberzur Ursprungsidee noch einmal ver-ändert. Auch das neue, unter ande-rem an wissenschaftlichen Überle-gungen ausgerichtete Bürokonzeptwurde erst später verabschiedet.„Daran sieht man die Flexibilität desGebäudes, dass man ein neues Kon-zept so gut integrieren kann“, sagtProjektleiter Fink.

Früh hat sich der Konzern ent-schieden, den Architekten des Hau-ses auch als Generalplaner für dieBauausführung einzusetzen. So sehrman bei ZF die Architektur der ZFForums lobt und öffentlich schätzt,trennte sich das Unternehmen imMärz 2015 doch von dem Architektenund Generalplaner. Beide Parteienhaben vereinbart, die Hintergründedieser Entscheidung nicht in die Öf-fentlichkeit zu tragen und sich ge-meinsam über die Vertragsauflösungzu einigen.

Alle Abteilungen eingezogen

Diese Trennung, die komplexe Statikdes Hauses und die Insolvenz des aufder Baustelle tätigen Konzerns Im-tech haben laut ZF in Summe dazugeführt, dass der ursprüngliche Plan,das ZF Forum im Jubiläumsjahr zueröffnen, ins Wasser gefallen ist.„Das war für uns ein Desaster“, sagtManfred Fink ganz offen. Nach demAus für den Architekten – zu diesemZeitpunkt stand der Rohbau längst –musste das ganze Projekt quasi neu

aufgesetzt werden. Es galt ein gewal-tiges Archiv, Unmengen von Plänenund Planungen, rund zwei Terabytean Daten zu sichten. Vier Architek-turbüros machten sich an die Arbeit.Allen Beteiligten müsse man Res-pekt zollen, sagt Heusinger. „Sie ha-ben die Planungen weitergeführtund nicht versucht, den Charakterdes Gebäudes zu verändern. Es seigar nicht selbstverständlich, in so einProjekt einzusteigen. „Sie mussten jaeine fremde Handschrift vollenden“,ergänzt Fink.

Seit Ende August ist das ZF Forumkeine Baustelle mehr, Ende Septem-ber ist mit dem Vorstand die letzte

Abteilung eingezogen. Bis zur feierli-chen Einweihung am Mittwoch, 22.November, sollen alle Restarbeitenabgeschlossen sein. „Die techni-schen Abnahmen laufen noch“, er-klärt Mario Heusinger. Nur beimHörsaal, der etwa 300 Menschenfasst, wird es wegen der aufwendi-gen Akustik und Datentechnik etwaslänger dauern.

Für Heusinger und Fink endetdann das Abenteuer ZF Forum. DerProjektleiter wird künftig im Teamdes weltweiten Immobilienmanage-ment des Konzerns arbeiten. UndMario Heusinger verabschiedet sichin den Ruhestand.

Mehr als drei Jahre lang war die Baustelle des ZF-Forums die mit Abstand größte Baustelle in Friedrichshafen. FOTOS: ZF

Ein neuer Firmensitz wächst in die Höhe

Von Martin Hennings●

Die rund 650 neuen „Bewohner“des ZF Forums waren übrigenszuvor nicht nur in der bisherigenKonzernzentrale, dem Forschungs-und Entwicklungszentrum FEZ,untergebracht. Etwa ein Drittel hatvorher im Werk 1 gearbeitet, einweiteres Drittel beim Ausbildungs-areal des Konzerns. Nachdem die Mitarbeiter ins neueHeadquarter eingezogen sind,werden drei Containerkomplexe imFEZ und im Werk 1 zum Jahres-ende aufgelöst. Rund 500 Arbeits-plätze waren dort untergebracht.Das FEZ wird künftig ausschließ-lich werden, was sein Name schon

immer ausgedrückt hat: ein Hausfür Forscher und Entwickler. In dieehemaligen Vorstandsbüros sollenKreativteams einziehen. Die EDVwird im Werk 1 konzentriert. Eine weitere Besonderheit des ZFForums ist übrigens die Tatsache,dass in dem Gebäude der Werks-zaun quer durchs Haus läuft.Während beispielsweise die Aus-stellung an einigen Tagen freizugänglich ist, sind alle Büros nurüber spezielle Drehtüren erreich-bar und einige besonders sensibleBereiche – dazu zählen nicht nurdie Vorstandsetage – besondersgesichert. (sz)

Dies sind die „Bewohner“ des ZF Forums

Blicken auf eine spannende Zeit zurück: die Projektleiter Mario Heusinger(links) und Manfred Fink. FOTO: ZF

Nicht selbstverständlich: Es gabkeine größeren Unfälle.

Mehr als drei Jahre wurde am ZF Forum gebaut – Eine Baugeschichte ohne Unfälle, aber nicht ohne Schwierigkeiten

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Baustellen-Impressionen

Bis zu 30 Meter hoch sind die Gebäudeflügel des ZF Forums – was vom Dach aus eine herrlicheSicht ermöglicht.

Während des Rohbaus ist die Betonpumpeunentbehrliches Hilfsmittel für die Arbeiter.

Rund 7000 Tonnen Stahl werden verbaut und 321 Stahlbeton-pfähle mit einer Länge zwischen 25 und 32 Metern gesetzt.

Rund 26 000 Kubikmeter Beton werden beim ZF Forum ver-baut.

410 Kilometer Starkstromkabel und rund 240 Kilometer Schwachstromkabel werden innerhalb des ZF Forums verlegt. Die Brutto-geschossfläche beträgt rund 30 000 Quadratmeter.

Etwas mehr als drei Jahre lang ist die Baustelle des ZF Forums die größte Baustelle der Stadt.Das Gebäude entsteht auf einem 20 000 Quadratmeter großen Grundstück. FOTOS: ZF

Vor dem Einzug der Mitarbeiter wird im August 2016 das Mar-kenzeichen am ZF Forum angebracht.

Die Glasfläche der Fassade hat eine Gesamt-größe von 7110 Quadratmetern.

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unter anderem beim Thema Elektro-nik im Fahrzeug führend ist. ErsteBeispiele gemeinsamer technischerEntwicklung hat ZF bereits auf meh-reren Messen vorgestellt. Hinzukommen aktuell Beteiligungen ankleineren Software- und Elektronik-Spezialisten wie Ibeo, HDLE GmbH(Amtzell) oder Double-Slash ausFriedrichshafen.

Welche Schritte stehen noch an?In die oben beschriebene Richtungsoll es weitergehen. Know-How,Produkte und Entwicklungskraftvon ZF sollen zunehmend verknüpftund weiterentwickelt werden. Zu-gleich ist ZF weiter interessiert, sichan Start-ups und anderen kleineren

Wie steht das Unternehmen aktu-ell da?Die ZF Friedrichshafen AG beschäf-tigt im Moment rund 135 000 Mitar-beiter weltweit, davon etwa 9000 amKonzernsitz am Bodensee. Der Um-satz im Jahr 2015 betrug 29,2 Milliar-den Euro. Für das laufende Jahr rech-net der Vorstand mit einem Umsatzvon rund 35 Milliarden Euro.

Wo will das Unternehmen in Zu-kunft hin?Zunächst einmal setzt ZF weiterhindarauf, mit mechanischen Produk-ten Geld zu verdienen. Zugleich sinddie Anstrengungen in den BereichenElektromobilität sowie vernetztesund autonomes Fahren erheblichverstärkt worden. Der Konzern willfür den kompletten AntriebsstrangSystemanbieter sein oder werden.Auch wenn beim Thema autonomesFahren oft von Unternehmen wieGoogle oder Apple die Rede ist, istdie ZF-Führung überzeugt, dass derTechnologiekonzern vom Bodenseedabei eine gewichtige Rolle spielenkann. In einem Interview mit derSchwäbischen Zeitung im März sag-te der Vorstandsvorsitzende StefanSommer: „Es braucht, und jetztkommt ZF ins Spiel, die Komponen-ten, die ein Auto um die Kurve fah-ren lassen, die es verzögern und diees beschleunigen – sie brauchen alsoLenkung, Bremsen und einen An-trieb. Um im gerade erwähnten Duk-tus zu bleiben: Sie brauchen Syste-me, die handeln. Die ZF-Technikkann alles: sehen, denken und han-deln.“

Welche Schritte hat ZF auf diesemWeg schon zurückgelegt?Größter Schritt war bislang sicherdie Übernahme des US-KonzernsTRW Automotive im Mai 2015, der

Unternehmen aus der Welt der Digi-talisierung zu beteiligen.

ZF gehört zu 93,8 Prozent derFriedrichshafener Zeppelin-Stif-tung und zu 6,2 Prozent der Ulde-rup-Stiftung. Welche Rolle spieltdie Tatsache, dass ZF ein Stiftungs-unternehmen ist?Sie gewährleistet finanzielle Unab-hängigkeit, eine verlässliche unddauerhafte Eigentümerstruktur unddie Möglichkeit, sich jenseits vonQuartalszahlen langfristig zu orien-tieren. Gleichzeit ist die Möglichkeit,durch eine Kapitalerhöhung an fri-sches Geld zu gelangen, nicht so ein-fach möglich wie bei einem börsen-notierten Unternehmen. Dem inter-

nationalen Wettbewerb muss sichZF wie jeder andere Zulieferer stel-len – unabhängig von der Eigentü-merstruktur.

Welche Rolle spielt der StandortFriedrichshafen für das Gesamtun-ternehmen?Die Stadt am Bodensee ist Konzern-zentrale, Sitz der zentralen For-schung und Entwicklung, Grün-dungsstandort des Unternehmens inseiner heutigen Form und Sitz derDivision Nutzfahrzeugtechnik. Zu-dem ist der Hauptgesellschafter, dievon der Stadt Friedrichshafen ver-waltete Zeppelin-Stiftung, dort an-sässig. Friedrichshafen ist aktuell zu-dem ein wichtiger Produktions-standort für Lkw- und Bus-Getriebe.

Für welche Werte steht ZF?In einer Pressemitteilung anlässlichdes 100. Jahrestages der ZF-Grün-dung im Jahr 2015 heißt es: „In denvergangenen Jahrzehnten ist ZFstark gewachsen. Im Zuge von Über-nahmen kamen andere Unterneh-men in den Konzern, der außerdemChancen in vielen Marktregionenweltweit durch den Aufbau neuerProduktionsstandorte oder Service-stützpunkte nutzte. Umso wichtigerist eine Kultur des Miteinanders, dieden Konzern seit jeher prägt und dieauch die Aufnahme neuer Gesell-schaften erleichtert. Sie wird ge-speist aus einer starken Kundenori-entierung, den Unternehmensleitli-nien und den ZF-Grundsätzen zursozialen Verantwortung. All dies un-termauert auch ein starkes Imagedes ZF-Konzerns als attraktiver Ar-beitgeber.“

Bei vielen Zulieferunternehmender Automobilindustrie habe dieKundenorientierung hohe Priorität –„dies ist auch eine Haltung, die alle

ZF-Mitarbeiter weltweit teilen“,schreibt das Unternehmen weiter.Viele Mitarbeiter hätten mit der Zeitneben einer älteren, standortgebun-denen Identifikation mit ZF oder sei-nen Vorläufergesellschaften Lem-förder, Sachs oder TRW ein neuesFirmenleitbild verinnerlicht, in des-sen Mittelpunkt ein internationaler,global vernetzter Konzern und seineWerte stehen: „one global ZF“.

Profitables Geschäft setze fähigeund motivierte Mitarbeiter voraus.Die Verantwortung für die eigenenMitarbeiter habe in der ZF-Ge-schichte eine lange Tradition, dievom Wohnungsbau in den 1950er-Jahren über die Bereitstellung vonMobilität und Erholungsmöglichkei-ten in den 1960er- und 70er-Jahrenbis zur kontinuierlichen Verbesse-rung der Arbeitssicherheit und Ergo-nomie in jüngster Zeit reiche. Hinzukämen betriebliche Altersversor-gung, Initiativen für eine bessereVereinbarkeit von Beruf und Familieund die Qualifizierung der Mitarbei-ter im Rahmen einer dialogorientier-ten Führungskultur. Über den Auf-sichtsrat der ZF Friedrichshafen AGsind Mitarbeitervertreter zudemselbst eingebunden, wenn es um wichtige unternehmerische Entschei-dungen geht.

Gesellschaftliches Engagementist bei ZF auch durch Sponsoring undverschiedene Trägerschaften etab-liert. So engagiert sich ZF für Jugend,Bildung, Kultur und Sport. Außer-dem ist der gemeinnützige Verein„ZF hilft“ weltweit aktiv und unter-stützt Menschen in Not. Seine Grün-dung geht auf das Jahr 2004 zurück,als ZF-Mitarbeiter in großem Um-fang für die Opfer des Tsunami imIndischen Ozean spendeten und dasUnternehmen dies aufgriff und bün-delte.

Fragen und Antworten●

Ein Weltkonzern rüstet sich für die ZukunftZF muss sich internationalem Wettbewerb stellen – Produkte werden zunehmend verknüpft und weiterentwickelt

Die Anstrengungen in den Bereichen Elektromobilität sowie vernetztesund autonomes Fahren sind bei ZF in den vergangenen Jahren erheblichverstärkt worden. GRAFIK: ZF

FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Keimzellevon ZF, das für Zahnradfabrik steht,war nicht das Automobil, sonderndie Luftfahrt. Die Gründung von ZFist eng mit der Pionierleistung vonFerdinand Graf von Zeppelin und so-mit mit der Ära der frühen Luftschiff-fahrt verbunden. Bereits in den1890er Jahren befasste sich der Grafmit der Konstruktion von lenkbaren,von Motoren angetriebenen Starr-luftschiffen, die später nach ihremErfinder „Zeppeline“ genannt wur-den. Die Luftschiffe kämpften mittechnischen Problemen im Antriebs-strang – die eingesetzten Kegelräderwaren ihrer Aufgabe konstruktions-bedingt nicht gewachsen.

Abhilfe versprach sich AlfredGraf von Soden-Fraunhofen, Leiterder Versuchsabteilung der Luft-schiffbau Zeppelin GmbH, vomSchweizer Ingenieur Max Maag inZürich, der ein Verfahren zur Her-stellung mathematisch genauer, ge-schliffener Zahnräder entwickelthatte. Was Maag wiederum fehlte,waren zahlungskräftige Vertrags-partner. Graf Zeppelin nahm über Al-fred Colsman, Direktor der Luft-schiffbau Zeppelin GmbH, Verhand-lungen mit Max Maag über den An-kauf von Zahnrad-Werkzeug-maschinen auf. Sein Ziel war, damiteine selbstständige Zahnradfabrikaufzubauen.

Am 20. August 1915 unterzeichne-ten Colsman und Maag nach mehr-monatigen Verhandlungen in denBüros der Luftschiffbau ZeppelinGmbH die notarielle Vereinbarungzur Gründung der „Zahnradfabrik,Gesellschaft mit beschränkter Haf-tung“ mit Sitz in Friedrichshafen.

Mitte der 1920er-Jahre brachte ZF,mittlerweile in eine Aktiengesell-schaft umfirmiert, das Einheitsge-triebe auf den Markt. Dabei handeltees sich um ein einfach gebautes, ro-bustes Getriebe mit drei oder vierGängen in fünf verschiedenen Ge-häusegrößen. Es konnte sowohl inPersonenwagen als auch in Nutz-fahrzeuge eingebaut werden

Mit dem Erfolg des Einheitsge-triebes war auch eine unternehmeri-sche Weichenstellung verbunden:ZF betrachtete sich nunmehr in ers-ter Linie als Zulieferunternehmenfür die Automobilbranche, inklusiveNutzfahrzeugtechnik und Sonder-anwendungen – die Anfänge in derLuftfahrt-Industrie verblassten. ImAnschluss weitete ZF das Produkt-spektrum aus: 1932 mit dem Einstiegins Lenkungsgeschäft, 1936 mitSchiffsantrieben und 1937 mit derHerstellung von Getrieben fürAckerschlepper.

Die Entwicklung von ZF nahmmit den 1960er-Jahren an Fahrt auf,was auch mit der Absatzentwicklungder Automobilbranche im Nach-kriegsdeutschland, aber auch in Eu-ropa und in Übersee zusammenhing.Von Globalisierung sprach noch keinMensch, als ZF bereits 1958 im brasi-lianischen Sao Caetano do Sul seinenersten Auslandsstandort aufbaute.Einen Meilenstein stellten die ZF-In-genieure Mitte der 60er-Jahre in dieUnternehmensgeschichte: der Be-ginn der Serienproduktion des Drei-gang-Automatgetriebes für Perso-nenwagen. Damit begann eine konti-nuierliche Erfolgsgeschichte, dienoch heute für positive Umsatzzah-len in der ZF-Bilanz verantwortlichist. Die Achtgang-Automatik fürlängs eingebaute Motoren und dasautomatische Getriebe 9 HP für fron-tangetriebene Quermotoren sind dieRenner im Pkw-Antriebssegmentvon ZF – noch. Denn vor dem Hinter-grund, dass Elektromotoren kein Ge-triebe mehr benötigen, könnte dasGeschäftsmodell Getriebebau ir-gendwann obsolet sein.

Auch deshalb hat ZF mit verschie-denen Übernahmen die Weichen fürdie Zukunft gestellt. Am 15. Mai 2015vollendete ZF die größte Übernahmein der Firmengeschichte, die denKonzern unter die Top drei der Auto-zulieferer weltweit katapultierte.Seitdem gehört der US-KonzernTRW Automotive zu ZF. Kaufpreis:12,4 Milliarden US-Dollar.

Erfolgreich seit 1915

1915Gründung der Zahnradfabrik GmbH in

Friedrichshafen durch die LuftschiffbauZeppelin GmbH.

1921Umwandlung in Zahnradfabrik

Friedrichshafen Aktiengesellschaft.

1937Gründung des Werks Schwäbisch

Gmünd.

1979Gründung der ZF of North America

Inc. in Chicago, Illinois als ersterStandort in den USA.

2003Aufstockung der Anteile an ZF

Lemförder Metallwaren AG auf 100Prozent.

2008Übernahme der Cherry Corporation.

2015Mitte Mai schließt ZF die Übernahme

von TRW Automotive ab. Mit134 000 Mitarbeitern und einem

Umsatz von mehr als 30 MilliardenEuro gehört ZF nun weltweit zu denTop 3 der Automobilzulieferbranche.

2015ZF feiert seinen 100. Geburtstag. Am

9. September 1915 war dieHandelsregistereintragung derZahnradfabrik GmbH erfolgt.

ZF Meilensteine●

1946Wiederaufbau der zerstörten

Werksanlagen in Friedrichshafen,Gründung der Zahnradfabrik Passau

GmbH.

1958Gründung der ZF do Brasil S.A.

1972Gründung der ZF Getriebe GmbH,

Saarbrücken.

1984Mehrheitsbeteiligung an der

Lemförder Metallwaren AG, Lemfördebei Osnabrück.

2001Übernahme der Mannesmann Sachs

AG.

2011Verschmelzung der großen

deutschen ZF-Gesellschaften zur ZFFriedrichshafen AG.

2016Nach rund drei Jahren Bauzeit wirddie neue Konzernzentrale, das ZF

Forum, fertiggestellt.

2011Übernahme der Hansen

Transmissions International N.V.

1946ZF entwickelt ein eigenes Automobil:

Fünf Prototypen des Roadsters„Champion“ entstehen.

Rückblick auf die Unternehmensgeschichte

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Ehrengast bei der Eröffnungsfeier des ZF Forums: Baden-WürttembergsMinisterpräsident Winfried Kretschmann. FOTO: DPA

FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Nach deroffiziellen Einweihung des ZF Fo-rums mit geladenen Gästen am 22.November, zu der auch Baden-Würt-tembergs Ministerpräsident Win-fried Kretschmann erwartet wird,steht die Ausstellung im Erdgeschossauch Besuchern offen: Vom 23. No-vember bis einschließlich 6. Januar2017 können die öffentlich zugängli-chen Bereiche der neuen ZF-Haupt-verwaltung besichtigen. Die multi-mediale Ausstellung im ZF Forumgibt Einblicke in die Unternehmens-und Technikgeschichte der ZF Fried-richshafen AG und zeigt, welche Pro-dukte und Technologien der Kon-

zern für die Mobilität von morgenentwickelt. Auf mehr als 3000 Qua-dratmetern erwarten den Besucherder Ausstellung Informationen undErlebnisse zu Vergangenheit, Gegen-wart und Zukunft von ZF sowie zuFragen und Entwicklungen unsererGesellschaft und ihrer Mobilitätsge-wohnheiten. Während der Eröff-nungswochen vom 23. November2016 bis zum 6. Januar 2017 ist dieAusstellung im ZF Forum täglich von10 bis 17 Uhr der Öffentlichkeit zu-gänglich. In diesem Zeitraum istauch das Bistro in der zweiten Etagetäglich außer samstags geöffnet. Ge-schlossen bleibt die Ausstellung

während dieser Zeit nur an folgen-den Tagen: am 7., 24., 25., 26. und 31.Dezember sowie am 1. Januar 2017.

Nach den Eröffnungswochenwird die Ausstellung immer sonn-tags von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein,erstmalig am 8. Januar 2017. ZF weistdarauf hin, dass Besucher an Werk-tagen die öffentlichen Parkflächen inder Friedrichshafener Innenstadtnutzen sollten, der Besucherpark-platz am ZF-Forum steht ihnen nursonntags zur Verfügung.

Besucher können sich mit ihremeigenen Smartphone oder Tabletdurch die Ausstellung leiten lassen –oder Führungen buchen. Die Füh-

rungen finden täglich jeweils um10.30, 13.30 und 14.30 Uhr statt; für an-gemeldete Gruppen außerdem je-weils um 11.30 und 12.30 Uhr. DieKosten für eine Führung betragenpro Person vier Euro bei Einzelbu-chungen, für Gruppen mit 20 Perso-nen 70 Euro. Neben den Informatio-nen zu Öffnungszeiten und der An-meldung zu Führungen gibt die neueInternetseite auch einen Kurzüber-blick über die Inhalte und Exponateder ZF-Unternehmensausstellung.

Auf mehr als 3000 Quadratmetern erwarten den Besucher im Erdgeschoss des ZF Forums spannend aufbereitete Informationen und Erlebnisse zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von ZF. FOTOS: ZF

Jetzt Sonderöffnungszeiten nutzen

Alle Infos zur Ausstellung unter:●» www.zf.com/zfforum

Führungen ab sofort online buchbar – Ministerpräsident kommt zur Eröffnung

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