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Sicherheitsbewertung Wechselwirkung GVO / Umwelt Sicherheitsmanagement Sicherheitsforschung Die biologische Sicherheitsforschung kann ihren gesellschaſt- lichen Auſtrag nur opmal erfüllen, wenn sie in der Öffent- lichkeit präsent ist und ihre Ziele und Ergebnisse für die Ge- sellschaſt verständlich sind. Dafür ist es notwendig, dieses Forschungsgebiet im Bildungssystem fest zu verankern. Die Iniave „Sommerschule Biosicherheit transgener Organis- men“ will dazu beitragen. Die Sommerschule ist ein interdisziplinärer Weiterbildungs- kurs für Studenten biologischer, agrarwissenschaſtlicher, gar- tenbaulicher und betriebswirtschaſtlicher Studiengänge, der die Grundlagen von Sicherheitsforschung, Sicherheitsbewer- tung und Sicherheitsmanagement und gesellschaſtliche Aspek- te der Gentechnik-Debae behandelt. Der erste Kurs dieser Sommerschule fand in Kloster auf Hid- densee vom 8.-16. Mai 2010 mit 20 Teilnehmern sta. Ziel 1 Zusammenspiel von Sicherheitsforschung, -bewertung und -management bei neuen Technologien Die biologische Sicherheitsforschung transgener Orga- nismen erweitert den Erkenntnisstand zu sicherheitsre- levanten Zusammenhängen. Sie trägt dazu bei, Sicher- heitsbewertung und -mangement zu entwickeln und auf dem neuesten Stand der Forschung zu halten. Auf diese Weise können mögliche Umweltrisiken idenfiziert und reduziert werden. Ein grundlegendes Verständnis über dieses Zusammenspiel Ziel 3 Stärkung des Berufsfeldes „Biosicherheit“ Die Nachwuchsförderung muss gerade für Forschungsge- biete mit hoher gesellschaſtlicher Relevanz intensiviert werden. Es geht darum, die vorhandene Experse in der biologischen Sicherheitsforschung in Deutschland zu er- halten und weiter auszubauen. Die Sommerschule bietet den Teilnehmern die Erfahrungen von rounierten Wis- senschaſtlern und vermielt praksches Wissen aus dem Berufsalltag etwa zur Beantragung und Durchführung von Versuchsfreisetzungen. Die Sommerschul-Kurse werden zudem als Fortgeschrienenmodul oder als Teilleistung von Mastermodulen von den veranstaltenden Universitä- ten voll anerkannt. tet. Die Präsenz und das Gewicht der Wissenschaſt zu diesem Thema in der Öffentlichkeit muss dringend gestärkt werden. Die Sommerschule will daher Nachwuchsforscher darauf vor- bereiten, eine stärkere Rolle in der gesellschaſtlichen Debae zu übernehmen. Zu den Kursinhalten gehören Bewertungen sozioökonomischer Aspekte, Verbraucherschutz, Technikfol- genabschätzung, Bioethik, Stakeholderanalysen sowie Kom- munikaon. von Forschung, Sicherheitsbewertung und Sicherheitsma- nagement ist eine wichge Voraussetzung für einen raona- len gesellschaſtlichen Umgang mit neuen Technologien wie der Grünen Gentechnik. In den Studien- und Ausbildungsgängen sind solche Lehrin- halte bisher nicht ausreichend verankert. Die Sommerschule will daher Studierenden und Nachwuchs- forschern dieses Wissen und die dazugehörigen wissenschaſt- lichen und methodischen Grundlagen vermieln. Solche Kur- se bieten sich auch für die Ausbildung von Biologielehrern an, um diese Themen sachgerecht in den Lehrbetrieb der Schu- len einfließen zu lassen. Ziel 2 Stärkere Präsenz und Kompetenz in der gesellschaſtlichen Debae Technologieentwicklungen sind immer verschiedenen An- sprüchen ausgesetzt, deren angemessene Berücksichgung über den Erfolg von Innovaonen in Wirtschaſt und Gesell- schaſt entscheidend sein kann. Menschen nehmen Technolo- gien unterschiedlich wahr, sie schätzen Chancen und Risiken unterschiedlich ein und differieren in Informiertheit und In- teresse an Technologien. Insbesondere die Grüne Gentechnik wird kontrovers diskuert. In den Medien, in den polischen Auseinandersetzungen und in der breiten Öffentlichkeit wird oſt angeführt, die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen sei nicht oder nicht ausrei- chend erforscht. Zugleich werden nach wie vor die Ergebnisse aus der naonalen und internaonalen Sicherheitsforschung nicht genügend wahrgenommen oder unzureichend bewer- Sommerschule Biosicherheit transgener Organismen auf Hiddensee. 8 Tage lang wurden Nachwuchswissenschaſtler im Mai 2010 mit den Grundlagen der bio- logischen Sicherheitsforschung vertraut gemacht. Die Erweiterung der wissen- schaſtlichen und gesellschaſtspolischen Kompetenz steht im Vordergrund der Weiterbildung.

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Sicherheitsbewertung

WechselwirkungGVO / Umwelt

SicherheitsmanagementSicherheitsforschung

Die biologische Sicherheitsforschung kann ihren gesellschaft-lichen Auftrag nur optimal erfüllen, wenn sie in der Öffent-lichkeit präsent ist und ihre Ziele und Ergebnisse für die Ge-sellschaft verständlich sind. Dafür ist es notwendig, dieses Forschungsgebiet im Bildungssystem fest zu verankern. Die Initiative „Sommerschule Biosicherheit transgener Organis-men“ will dazu beitragen. Die Sommerschule ist ein interdisziplinärer Weiterbildungs-kurs für Studenten biologischer, agrarwissenschaftlicher, gar-tenbaulicher und betriebswirtschaftlicher Studiengänge, der die Grundlagen von Sicherheitsforschung, Sicherheitsbewer-tung und Sicherheitsmanagement und gesellschaftliche Aspek-te der Gentechnik-Debatte behandelt.

Der erste Kurs dieser Sommerschule fand in Kloster auf Hid-densee vom 8.-16. Mai 2010 mit 20 Teilnehmern statt.

Ziel 1 Zusammenspiel von Sicherheitsforschung, -bewertung und -management bei neuen TechnologienDie biologische Sicherheitsforschung transgener Orga-nismen erweitert den Erkenntnisstand zu sicherheitsre-levanten Zusammenhängen. Sie trägt dazu bei, Sicher-heitsbewertung und -mangement zu entwickeln und auf dem neuesten Stand der Forschung zu halten. Auf diese Weise können mögliche Umweltrisiken identifiziert und reduziert werden. Ein grundlegendes Verständnis über dieses Zusammenspiel

Ziel 3Stärkung des Berufsfeldes „Biosicherheit“Die Nachwuchsförderung muss gerade für Forschungsge-biete mit hoher gesellschaftlicher Relevanz intensiviert werden. Es geht darum, die vorhandene Expertise in der biologischen Sicherheitsforschung in Deutschland zu er-halten und weiter auszubauen. Die Sommerschule bietet den Teilnehmern die Erfahrungen von routinierten Wis-senschaftlern und vermittelt praktisches Wissen aus dem Berufsalltag etwa zur Beantragung und Durchführung von Versuchsfreisetzungen. Die Sommerschul-Kurse werden zudem als Fortgeschrittenenmodul oder als Teilleistung von Mastermodulen von den veranstaltenden Universitä-ten voll anerkannt.

tet. Die Präsenz und das Gewicht der Wissenschaft zu diesem Thema in der Öffentlichkeit muss dringend gestärkt werden.

Die Sommerschule will daher Nachwuchsforscher darauf vor-bereiten, eine stärkere Rolle in der gesellschaftlichen Debatte zu übernehmen. Zu den Kursinhalten gehören Bewertungen sozioökonomischer Aspekte, Verbraucherschutz, Technikfol-genabschätzung, Bioethik, Stakeholderanalysen sowie Kom-munikation.

von Forschung, Sicherheitsbewertung und Sicherheitsma-nagement ist eine wichtige Voraussetzung für einen rationa-len gesellschaftlichen Umgang mit neuen Technologien wie der Grünen Gentechnik.

In den Studien- und Ausbildungsgängen sind solche Lehrin-halte bisher nicht ausreichend verankert.

Die Sommerschule will daher Studierenden und Nachwuchs-forschern dieses Wissen und die dazugehörigen wissenschaft-lichen und methodischen Grundlagen vermitteln. Solche Kur-se bieten sich auch für die Ausbildung von Biologielehrern an, um diese Themen sachgerecht in den Lehrbetrieb der Schu-len einfließen zu lassen.

Ziel 2Stärkere Präsenz und Kompetenz in der gesellschaftlichen DebatteTechnologieentwicklungen sind immer verschiedenen An-sprüchen ausgesetzt, deren angemessene Berücksichtigung über den Erfolg von Innovationen in Wirtschaft und Gesell-schaft entscheidend sein kann. Menschen nehmen Technolo-gien unterschiedlich wahr, sie schätzen Chancen und Risiken unterschiedlich ein und differieren in Informiertheit und In-teresse an Technologien. Insbesondere die Grüne Gentechnik wird kontrovers diskutiert.

In den Medien, in den politischen Auseinandersetzungen und in der breiten Öffentlichkeit wird oft angeführt, die Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen sei nicht oder nicht ausrei-chend erforscht. Zugleich werden nach wie vor die Ergebnisse aus der nationalen und internationalen Sicherheitsforschung nicht genügend wahrgenommen oder unzureichend bewer-

Sommerschule Biosicherheit transgener Organismen auf Hiddensee. 8 Tage lang wurden Nachwuchswissenschaftler im Mai 2010 mit den Grundlagen der bio-logischen Sicherheitsforschung vertraut gemacht. Die Erweiterung der wissen-schaftlichen und gesellschaftspolitischen Kompetenz steht im Vordergrund der Weiterbildung.

Die Initiatoren der Sommerschule

Inge Broer ist Professorin für Agrobio-technologie und Begleitforschung zur Bio- und Gentechnologie an der Uni-versität Rostock. Sie entwickelt unter anderem gentechnisch veränderte Pflanzen, die biologisch abbaubare Polymere oder Pharmaka produzie-ren. Sie arbeitet gemeinsam mit zahlreichen Partnern an neuen Verfahren zur biologischen Sicherheitsforschung.

Thomas Debener ist Professor an der Leibniz Universität Hannover für Allgemeine und molekulare Pflanzen- züchtung. Neben dem Einsatz von transgenen Pflanzen in der garten-baulichen Züchtungsforschung war er an mehreren Projekten zur Sicherheit gentechnisch veränderter Pflanzen (BMBF, UBA) beteiligt.

Dirk Prüfer ist Professor für mole-kulare Biotechnologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Leiter der Abteilung „Funktionelle und Angewandte Genomforschung“ am Fraunhofer Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie in Aachen. In der Vergangenheit war Herr Prüfer an diversen Projekten zur biologischen Sicherheit transgener Pflanzen beteiligt.

Joachim Schiemann ist Honorar-Pro-fessor an der Leuphana Universität Lüneburg und leitet das JKI-Institut für Sicherheit in der Gentechnik bei Pflanzen. Er war und ist an zahlrei-chen BMBF- und EU-finanzierten For-schungsverbünden zur Biologischen Sicherheitsforschung beteiligt.

Kristina Sinemus ist Geschäftsführe-rin der Genius GmbH und arbeitet als Kommunikationsexpertin sowie Media- und Moderatorin. Sie war und ist Koordinatorin oder Arbeits-gruppenleiterin verschiedener BMBF- und EU-geförderter Projekte zur Kommunikation der Ergebnisse biologischer Sicherheitsforschung und anderer Agrar- und Ernährungsthemen.

Ursula Weisenfeld ist Professorin am Institut für Unternehmensent-wicklung der Leuphana Universität Lüneburg. Sie leitet die Abteilung Innovationsmanagement mit den Arbeitsschwerpunkten Innovations-management, Strategisches Techno-logiemanagement sowie Marketing & Sustainability.

Traud Winkelmann ist als Professorin an der Leibniz Universität Hannover im Fachgebiet Vermehrungsphysio-logie von gartenbaulichen Kulturen tätig. Pflanzliche Regenerations-prozesse in vitro gehören zu ihrem Forschungsschwerpunkt, darüber hinaus befasst sie sich mit der Nutzung der Gentechnik für die züchterische Verbesserung von Zierpflanzen.

Kontakt: Prof. Dr. Inge BroerAgrar- und Umweltwissenschaftliche FakultätUniversität Rostock Email: [email protected]

Eine Initiative zur Integration von biologischer Sicherheits- forschung im deutschen Bildungssystem

Gemeinschaftsprojekt der Leuphana Universität Lüneburg, Leibniz Universität Hannover, Westfälischen

Wilhelms-Universität Münster und Universität Rostock.

Sommerschule Biosicherheit transgener Organismen