Ziele und Potenzial der ANQ-Messungen - careart.org · Juni 2014 Ziele und Potenzial der ANQ-Messungen 2. Einführung - Ergebnisqualität und Transparenz ... Umsetzung des KVG’s

Ziele und Potenzial der ANQ-Messungen

Dr. Petra Busch, Geschäftsleitung

Inhalte

� Einführung

� Rahmenbedingungen & Hintergründe

� Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung - ANQ

� Erfahrungen und Herausforderungen

� Fazit

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Einführung - Ergebnisqualität und Transparenz

Ein Trend, eine Modeerscheinung oder ein Instrument zur Qualitätsentwicklung?

� Forderung seitens der Kostenträger

� Forderung seitens der Politik sowie der Gesellschaft

� Effizienter Einsatz knapper Ressourcen


Rahmenbedingungen - Hintergründe Allgemein

� Gesetzliche Grundlagen (KVG Art.58 & KVV Art. 77)

� Neue Spitalfinanzierung mit freier Spitalwahl führt zu Qualitätswettbewerb

� Tarifpartner müssen Qualitätskonzepte liefern


Rahmenbedingungen - Hintergründe Allgemein

� Marktwirtschaftliche Prinzipien sind zunehmend ins Gesundheitswesen transferiert

� Kostenträger, Politik und Gesellschaft fordern Transparenz zur Leistungsqualität

� Zunehmendes öffentliches Interesse an Qualitätsdaten

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Rahmenbedingungen - Hintergründe Interessen der Kantone

� Qualitätsdaten als Basis für politische Entscheide

� Qualitätsdaten zum Monitoring und zur Steuerung der Gesundheitsversorgung (Planung)

� Qualitätsdaten für Verhandlungen und Tarifierung

� Transparente Qualitätsdaten fördern die Sicherheit und den Qualitätswettbewerb unter den Leistungserbringern


Rahmenbedingungen - Hintergründe Interessen der Versicherer

� Umsetzung des KVG’s fordert Qualitätsmessungen

� National einheitliche und vergleichbare Ergebnisqualitäts-messungen

� Transparenz der Ergebnisqualität

� Tarifgenehmigungsverfahren - Auftrag Bundesrat


Rahmenbedingungen - Hintergründe Interessen der Leistungserbringer

� Wenig Reglementierung & Einschränkungen der betrieblichen Autonomie, keinen zusätzlichen Aufwand

� Möglichst hoher Nutzen für das interne Qualitäts-management - Monitoring von Qualitätsbemühungen und externes Benchmarking als Unterstützung

� Unterstützung in der Umsetzung des PDCA-Zyklus


Rahmenbedingungen – Hintergründe Spannungsfelder

� Geeignete Indikatoren für die Veröffentlichung sowie der

den Finanzierung?

� Zulässige und mögliche Vergleiche – Nebeneffekte?

� Abbildung der Qualität durch Qualitätsvergleiche?

� Vertretbarer Aufwand für zuverlässige Daten?

� Erreichbarkeit der gesteckte Ziele?


Chancen der Veröffentlichung von Qualitätsdaten

� Förderung des Wettbewerbs unter den Leistungserbringern & Steigerung der Aktivitäten zur Qualitätsverbesserung

� Informationen zuhanden der Kostenträger (Leistungsvereinbarungen & Tarifverträge)

� Öffentlich zugängliche Informationen betreffend der Ergebnisqualität (bspw. PatientInnen, Zuweiser)


Risiken der Veröffentlichung von Qualitätsdaten

� Einseitige Orientierung an messbaren Qualitätsgrössen

� Aussagekraft (kleine Fall- & Ereigniszahlen)

� Faire Vergleiche (Patientenkollektiv & Leistungsangebot)

� Fehlinterpretationen

� Risiko der Datenmanipulation2. / 3. Juni 2014 Ziele und Potenzial der ANQ-Messungen 11

Fazit

� Die Forderung nach Transparenz ist legitim und in Anbetracht der hohen Gesundheitsausgaben gerechtfertigt

� Kostenträger sowie Leistungserbringer sind gefordert geeignete Konzepte zu entwickeln und umzusetzen

� Methodische Probleme sind als Kontra-Argumente nicht zielführend

� Transparenz schafft Vertrauen – Intransparenz schafft Misstrauen


Nationale Ergebnismessungen - Voraussetzungen

� Legitimation durch wichtigste Stakeholder im Gesundheitswesen

� Vertragliche Verpflichtung zur Umsetzung der Messungen

� Regelung der Finanzierung

� Definition der relevanten Qualitätsindikatoren für alle Fachbereiche

� Auswahl zuverlässiger Erhebungsmethoden

� Regelung für den Umgang mit den Daten


Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung ANQ – Mitglieder und Fianzierung

� Vereinsmitglieder sind die Leistungserbringer, vertreten durch H+, die Kostenträger vertreten durch santésuisse& die Kranken- und Unfallversicherer, sowie alle Kantone

� Paritätische Zusammensetzung der Gremien

� Finanzierung der Vereinsstrukturen über die Mitglieder und der Messungen über einen Beitrag pro Austritt der Leistungserbringer


Nationaler Verein für QualitätsentwicklungANQ – Zielsetzungen

� Implementierung eines einheitlichen Messsystems zur Dokumentation der Qualität

� Erstellung national vergleichender Auswertungen sowie deren transparente Publikation

� Ermöglichung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses für Spitäler und Kliniken


Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung ANQ - Nationaler Qualitätsvertrag

� Regelt die Umsetzung und Finanzierung der nationalen Qualitätsmessungen im stationären Gesundheitsbereich in den drei Fachbereichen Akutsomatik, Psychiatrie und Rehabilitation

� Spitäler und Kliniken verpflichten sich über den Beitritt zum Qualitätsvertrag, den Messplan des ANQ umzusetzen


Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung ANQ - Nationaler Qualitätsvertrag

� Kantone und Versicherer leisten während 2 Jahren eine Anschubfinanzierung über separate Taxzuschläge

� Kostenträger verpflichten die Spitäler und Kliniken via Leistungsaufträge und Tarifverträge dem Qualitätsvertrag beizutreten


Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung ANQ - Anforderungen an die Qualitätsmessungen

� Die Indikatoren sind für den jeweiligen Fachbereich relevant und liegen in drei Amtssprachen vor

� Die Erhebung der Indikatoren erfolgt nach einheitlichen Messmethoden

� Die Messungen werden in Kooperation mit professionellen Auswertungsinstituten oder Fachgesellschaften umgesetzt


Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung ANQ - Anforderungen an Qualitätsmessungen

� Der Umgang mit den Daten ist geregelt (Datenreglement) sowie die Datenqualität sichergestellt

� Die Messung, die Auswertung & die Publikation erfolgt entlang definierter Konzepte

� Die Ergebnisse werden risikoadjustiert dargestellt


Der ANQ Messplan Akutsomatik


Der ANQ Messplan Psychiatrie


Der ANQ Messplan Rehabilitation


Nationaler Verein für QualitätsentwicklungANQ - Erfahrungen und Erkenntnisse

� Mit der Implementierung nationaler und flächen-deckender Qualitätsmessungen in Spitälern und Kliniken wurde Pionierarbeit geleistet

� Die Implementierung nationaler Messungen braucht Zeit

� Die Resultate geben Aufschluss über die Qualität der Leistungserbringung in den einzelnen Fachbereichen



� Die Messbeteilung liegt heute bei 100%

� Die Messpläne decken die wichtigsten Themenfelder ab

� Die gemessenen Themen erhalten durch die Publikation spitalintern eine höhere Bedeutung



� Transparenz und Vergleichsmöglichkeiten innerhalb der Spitäler und zwischen den Spitälern

� Es findet eine Sensibilisierung betreffend der gemessenen Themen statt

� Stärken und Entwicklungspotenziale sind feststellbar und geben Anstoss für Verbesserungsprozesse und kreative spitalinterne Projekte


Nationaler Verein für QualitätsentwicklungANQ- Herausforderungen

� Unterschiedliche Betrachtungsebenen: Qualität der Gesundheitsversorgung und Betriebliches Qualitätsmanagement

� Umsetzung der strategischen Ziele:

� Veröffentlichung der Messergebnisse (ausreichende Datenqualität)

� Vergleichbarkeit der Spitäler (Risikoadjustierung)

� Widerstände der Spitäler und Kliniken (Pflicht)


Nationaler Verein für QualitätsentwicklungANQ – Herausforderungen

� Heterogene Spitallandschaft:

− Grösse und Leistungsangebote

− Institutionalisierung Qualitätsmanagement-Systeme

− bereits bestehende andere Erfassungssysteme

� Drei Sprachregionen

� Datenqualität und Teilnahmerate PatientInnen

� Kommunikationswege zur Verbreitung der Ergebnisse gegenüber der Öffentlichkeit


Fazit

� Die gewählte Strategie hat sich trotz Widerständen bewährt

� Etablierung eines nationalen Messsystems bedingt die Kooperation und das Commitment aller Akteure.

� Veränderungen/Anpassungen der Erhebungsmethoden sind hinsichtlich ihrer Auswirkungen differenziert zu prüfen


Fazit

� In der Diskussion zur Qualitätsstrategie des Bundes und einem Nationalen Zentrum für Qualität erwartet der ANQ, dass seine aufgebauten nationalen Strukturen sowie die umgesetzten Inhalte berücksichtigt werden und keine Parallelstrukturen entstehen


Fazit

� Wir stehen am Anfang eines Entwicklungsprozesses, bei dem der Weg das Ziel ist und ein Wagnis erfordert hat

Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht.

Weil wir es nicht wagen, ist es schwer.


Ziele und Potenzial der ANQ-Messungen

Danke für Ihre Aufmerksamkeit


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