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Bericht: Allgemeine ana]ytische Methoden, Apparate und Reagentien 63 sollen folgen. Die angewendete Methodik erwies sich als ungeeignet ftir quanti- tative Bestimmungen. [1] Talanta 11, 515--521 (1964). Dept. Chim. Analyt., Fac. Pharm., Cluj (Ruma- nien). A. Kos~a~ ZurBestimmung sehr kleinerChloridgehalte (0,001~0,0001% und weniger)in reinen ehemischen tteagentien empfehlen J. CmWtSTOWSKA,Z. MARCZ~KO und U. STOLAI~OZYK [1] AgC1 im sauren Medium an BaSO~ zu fiillen [2]. Beim Be- handeln des abgetronnten Niederschlages mit Ammoniak geht dam1 das AgCl quantitativ in das Ffltrat, we nach Ansiiuern mit Salpeters~ure die Triibung wieder entsteht. Es wird empfohlen, dieselbe Triibung dureh turbidimetrisehe Titration mit NaC1-StandardlSsung genau zu erzeugen und mit der aus der Probe erhaltenen Trfibung zu vergleichen. 0,1--0,5 ~g C1/ml kSImen optimal bei Beob- aehtung einer 10--20 em hohen Flfissigkeitssehieht gegen eine sehwarze Unter]age bestimmt werden. Das Verfahren liefert verhaltnism~il~ig rasch zuverl~ssige Resul- tare, die mit den wahren Zahlen sehr gut iibereinstimmen. Naeh dieser Methode lassen sieh zahlreiche analytische Reagentien (u. a. Weinsiiure, Oxalsiiure, Kalium. hydrogentartrat, 2Vatriumcitrat, Ammoniumeisen(I1)-sul[at, sec. Ammoniumortho- phosphat, Ammoniummolybdat) auf den Chloridgeha]t untersuehen. -- ~4us]iihrung. 0,5--5 g Substanz (Chloridgehalt sell 20 vg nieht tibersteigen), gelSst in 150 ml Wasser, werden mit verd. Salpetersiiure (1+ I) anges~uert und mit 20 ml 0,1 n KaliumsulfatlSsung versetzt. Das Gemiseh wird auf etwa 80~ erwiirmt und mit einem Gemisch yon 25 ml 0,1 n BariumlfitratlSsung + 3 ml 0,1 n SilbernitratlSsung tropfenweise versetzt und 1 Std welter erwiirmt. Naeh Abkiihlung wird die fiber dam NiederscMag st~hende Fltissigkeit dureh ein vorher von Chlorid befreites Papierfilter filtriert und der Niederschlag im Becher unter Dekantierung dreimal mit je 15 m] 0,01 n Salpetersgure gewaschen, wobei die Waschttfissigkeit ebenfalls durch das Filter gegossen wird; die Filtrate werden verworfen. Zum Niedersehlag im Becher gibt man 10 ml 2 n Ammoniak, mischt und bringt den Beeherinhalt auf dasselbe Filter. Das ammoniakalische Filtrat fiingt man in einem Colorimetrier- zylinder zusammen mit der Waschflfissigkeit aus 10 ml 2 n Ammoniak und 5 ml Wasser auf. Das erhaltene Filtrat versetzt man im Zylinder mit 1 ml 0,1 n Silber- nitratl6sung und 5 ml verd. Salpeters~ure (1+ 1) und miseht. -- Zur tterstellung demelben Trfibung an AgCI dureh turbidimetrisehe Titration werden in einem entsprechenden Colorimetrierzylinder 20 ml 2 n Ammoniak, 5 ml verd. Salpeter- saure (1-~ 1) und 2 ml 0,1 n Silbei~itratl6sung vorgelegt und dieses Gemiseh mit NaC1-StandardlSsung (0,01 mg/ml) aus einer Mikrobiirette titriert; die beiden Zylinder sollen dabei am gut beleuchteten Arbeitsplatz von oben aus gegen eine schwarze Unterlage beobachtet werden. [1] Chem. Anal. (Warszawa) 8, 517--520 (1963) [Polniseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Lehrkanzel fiir analytische Chemie, Technische Hochschule, Warszawa (Polen). -- [2] LAV~CCmNA, A. K.: Chem. Listy 53, 465 (1959). -- WEST,T. S.: Anal. Chim. Acta 2~, 405 (1961). M. HfiIv~iid Zinn(II)-chlorid in Glycerin als Titriermittel in carbonathaltigen Medien. Zinn(II)-ehloridl6sungen in Glycerin sind, wie S. ARRIBAS, R. RI~od~r, 1% Mo~o und M. L. ALWa~EZ [1] berichten, gegeniiber Licht und atmosph~rischer Oxydation wcitaus stabiler als salzsaure L6sungen. Man verwendet am besten neutrales, doppelt dest. Glycerin, eventuell ein l:3-Gemiseh aus absolutem J~thanol und Glycerin. In carbonathaltigem Medium zersetzen sich solche LSsungen auch beim Sieden nieht. Man kaml auf diese Weise Hexaeyanoferrat(III) und Dichromat auch in Gegenwart yon Snlfit, Thioeyanat und Jodid titrimetriseh bestimmen.

Zinn(II)-chlorid in Glycerin als Titriermittel in carbonathaltigen Medien

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Bericht: Allgemeine ana]ytische Methoden, Apparate und Reagentien 63

sollen folgen. Die angewendete Methodik erwies sich als ungeeignet ftir quanti- tative Bestimmungen.

[1] Talanta 11, 515--521 (1964). Dept. Chim. Analyt., Fac. Pharm., Cluj (Ruma- nien). A. Kos~a~

ZurBestimmung sehr kleinerChloridgehalte (0,001~0,0001% und weniger)in reinen ehemischen tteagentien empfehlen J. CmWtSTOWSKA, Z. MARCZ~KO und U. STOLAI~OZYK [1] AgC1 im sauren Medium an BaSO~ zu fiillen [2]. Beim Be- handeln des abgetronnten Niederschlages mit Ammoniak geht dam1 das AgCl quantitativ in das Ffltrat, we nach Ansiiuern mit Salpeters~ure die Triibung wieder entsteht. Es wird empfohlen, dieselbe Triibung dureh turbidimetrisehe Titration mit NaC1-StandardlSsung genau zu erzeugen und mit der aus der Probe erhaltenen Trfibung zu vergleichen. 0,1--0,5 ~g C1/ml kSImen optimal bei Beob- aehtung einer 10--20 em hohen Flfissigkeitssehieht gegen eine sehwarze Unter]age bestimmt werden. Das Verfahren liefert verhaltnism~il~ig rasch zuverl~ssige Resul- tare, die mit den wahren Zahlen sehr gut iibereinstimmen. Naeh dieser Methode lassen sieh zahlreiche analytische Reagentien (u. a. Weinsiiure, Oxalsiiure, Kalium. hydrogentartrat, 2Vatriumcitrat, Ammoniumeisen(I1)-sul[at, sec. Ammoniumortho- phosphat, Ammoniummolybdat) auf den Chloridgeha]t untersuehen. -- ~4us]iihrung. 0,5--5 g Substanz (Chloridgehalt sell 20 vg nieht tibersteigen), gelSst in 150 ml Wasser, werden mit verd. Salpetersiiure (1+ I) anges~uert und mit 20 ml 0,1 n KaliumsulfatlSsung versetzt. Das Gemiseh wird auf etwa 80~ erwiirmt und mit einem Gemisch yon 25 ml 0,1 n BariumlfitratlSsung + 3 ml 0,1 n SilbernitratlSsung tropfenweise versetzt und 1 Std welter erwiirmt. Naeh Abkiihlung wird die fiber dam NiederscMag st~hende Fltissigkeit dureh ein vorher von Chlorid befreites Papierfilter filtriert und der Niederschlag im Becher unter Dekantierung dreimal mit je 15 m] 0,01 n Salpetersgure gewaschen, wobei die Waschttfissigkeit ebenfalls durch das Filter gegossen wird; die Filtrate werden verworfen. Zum Niedersehlag im Becher gibt man 10 ml 2 n Ammoniak, mischt und bringt den Beeherinhalt auf dasselbe Filter. Das ammoniakalische Filtrat fiingt man in einem Colorimetrier- zylinder zusammen mit der Waschflfissigkeit aus 10 ml 2 n Ammoniak und 5 ml Wasser auf. Das erhaltene Filtrat versetzt man im Zylinder mit 1 ml 0,1 n Silber- nitratl6sung und 5 ml verd. Salpeters~ure (1+ 1) und miseht. -- Zur tterstellung demelben Trfibung an AgCI dureh turbidimetrisehe Titration werden in einem entsprechenden Colorimetrierzylinder 20 ml 2 n Ammoniak, 5 ml verd. Salpeter- saure (1-~ 1) und 2 ml 0,1 n Silbei~itratl6sung vorgelegt und dieses Gemiseh mit NaC1-StandardlSsung (0,01 mg/ml) aus einer Mikrobiirette titriert; die beiden Zylinder sollen dabei am gut beleuchteten Arbeitsplatz von oben aus gegen eine schwarze Unterlage beobachtet werden.

[1] Chem. Anal. (Warszawa) 8, 517--520 (1963) [Polniseh]. (Mit engl. Zus.fass.) Lehrkanzel fiir analytische Chemie, Technische Hochschule, Warszawa (Polen). -- [2] LAV~CCmNA, A. K.: Chem. Listy 53, 465 (1959). -- WEST, T. S.: Anal. Chim. Acta 2~, 405 (1961). M. HfiIv~iid

Zinn(II)-chlorid in Glycerin als Titriermittel in carbonathaltigen Medien. Zinn(II)-ehloridl6sungen in Glycerin sind, wie S. ARRIBAS, R. RI~od~r, 1% Mo~o und M. L. ALWa~EZ [1] berichten, gegeniiber Licht und atmosph~rischer Oxydation wcitaus stabiler als salzsaure L6sungen. Man verwendet am besten neutrales, doppelt dest. Glycerin, eventuell ein l:3-Gemiseh aus absolutem J~thanol und Glycerin. In carbonathaltigem Medium zersetzen sich solche LSsungen auch beim Sieden nieht. Man kaml auf diese Weise Hexaeyanoferrat(III) und Dichromat auch in Gegenwart yon Snlfit, Thioeyanat und Jodid titrimetriseh bestimmen.

64 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

Auch eignet sich das Verfahren zur Bestimmung yon Chrom in Materialien, die mit Natriumperoxid und Soda aufgeschlossen werden miissen, wobei das pH des wS~rigen Extraktes der Schmelze auf 10--11,5 eingestellt werden mul l Der relative Fehler der Dichromatbestimmung liegt bei Gegenwart yon Natriumsulfit oder Kaliumthioeyanat zwischen 0 und + 0,50/0, in Gegenwart yon Kaliumjodid zwisehen --0,6 und +0,5~ . - - Aus[i~hrung. Zur Bestimmung von Hexacyano- /errat(II) versetzt man die L6sung mit etwa 50 ml einer ges~tt. Natriumcarbonat- 15sung und wenig fester Soda, fiigt 2 ml ammoniakalischen Silberindieator (0,1 n Silbernitrat + konz. Ammoniak) zu und titriert unter Umrfihren bis zur Br~un- liehgelbf~rbung der weiBen Suspension. -- Zur Bestimmung von Dichromat versetzt man die mit Soda vorbehandelte LSsung mit 2 ml konz. Ammoniak und 5 Tr. Dimethylglyoximindicator [2 Tr. 0,02 m Eisen(II)-sulfat -~ 4 Tr. alkoholische l~ DimethylglyoximlSsung mit Ammoniak bis zur Rotfiirbung versetzt] und titriert wie oben. -- Auf diese Weise wird auch die Zinn(II)-chloridmaBlSsung in Glycerin gegen Hexaeyanoferrat(III) oder Dichromat eingestellt. [1] Ana l Chim. Acta 33, 205--209 (1965). Chair Anal. Chem., Sci. Fac., Univ. Oviedo (Spanien). L. JO~AI~'NSEN

Den Einflufl yon Nitrilotriessigs~iureverunreinigung auf die Standardisierung yon "~.DTA-Liisungen haben R. I~. P. FARrow und A. G. HILL [1] untersucht. Bei chelatometrischen Titrationen bewirkt eine Verunreinigung des ADTA durch NTA eine Unsch~rfe und eine VerzSgerung der Endpunktseinstellung sowie uneinheit- liche Standardisierungsfaktoren. Eine Untersuchung der Standardisierung yon ADTA mit Zink, Cadmium, Mangan und Magnesium (40--50~ bei pl-I 10, mit Blei, Calcium, Wismut und mit Zink bei pH 6 ergab sehr verschiedene Faktoren, wobei das Verh~ltnis zwischen Faktor und Nitrilotriessigs~uregehalt linear war. Die Menge der entha]tenen l~TA-Verunreinigungen ]<ann man ]eweils in Gegen- wart yon fiberschfissigem Cadmiumehlorid polarographiseh ermitteln (vgl. folgen- des Ref.). [1] Analyst 90, 210--215 (1965). The British Drug Houses Ltd., Lab. Chem. Div. Poole, Dorset (Grol~britannien). L. JO~N~SE~

Bestimmung yon Spuren Nitrilotriessigs~iure in ~thylendiamintetraessigs~ture. R. N. P. FARrow und A. G. HILL [1] modifizieren ein Verfahren yon R. L. DA- nIEL und R. B. LEBL~C [2], indem sie zuerst die 1Nitrilotriessigs~ure (NTA) mit Cadmiumchloridl5sung titrieren, dann den Komplex polarographieren und den NTA-Gehalt nach dem Standard-Additionsverfahren bestimmen. Unreine Proben, die _&thylendiamin-lN,N'-diessigs~ure u .a . enthalten, mfissen zuerst einer S~ure- hydrolyse [3] unterworfen werden. Die Empfindlichkeit des Verfahrens kann auf diese Weise mindestens um den Faktor 10 gesteigert werden, and es ist mSglich, noch 20 ppm NTA zu bestimmen. -- Aus]i~hrung. Man 15st 1 g J~DTA in Wasser (bei Si~ure Zusatz yon 5 n 1Natronlauge) und verdiinnt die LSsung auf 100m l; dann pipettiert man 50 ml ab, verdiinnt mit Wasser auf 100 ml, setzt 10 ml Am- moniak/Ammoniumehlorid-PufferlSsung (pH 10; 67,5 g Ammoniumchlorid und 570 ml Ammoniak, D 0,88, mit Wasser auf 1 1 erg~nzt) und wenig Solochrom- schwarz T-Indicator zu und titriert die LSsung mit CadmiumchloridlSsung (50 g gelSst in Wasser und verdii~mt auf 1 I) naeh Rot. Die andere Probe versetzt man mi?G derselben 1VKenge CadmiumchloridlSsung ~ einem ~berschui~ yon 0,1 ml, stellt mit 5 n l~atronlauge pH l0 ein und verdfinnt auf 100 ml. Eine 2,5 m]-Probe gibt man in die trockene Zelle eines K 1000-Kathodenstrahlpolarographen, ent- lfiftet die LOsung auf die iibliche Weise und beginnt mit einem Ausgangspotential