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Zllamslauer got a dtli kalt. Täglich erscheinend-e Amtlicher Anzeiger für Zeitung frStadt und Kreis Namslan BezngssPreife : was Staumauer Stadtblatt« erscheint wöchentlich fechsmah Dienstag, Mittwo Oh» lle, sowie Donnerstag, Freitag, Sonnabend nnd Sonntag und kostet in der Geschäftsfte 25 Gvldp enmgr in den Berkau sstellen monaixlich 1,35 Goldmark. Poftbezüge nur für den Kalendernzonah spaltige Osferteni und uskunstsgebirhr 0 Goldpfennig - Bei hoherer Gewalt Betriebs orung, Arbeitsniederlegung oder Aussperrung hat der Vezieher keinen Auixpruch au Nachi lieserung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspre es. l Für die einfv alti etitzeile 75 Goldpfennig Schluß vorm. am Grstheinungstagy für größere Anzeigen Für Anzeigen anKbestimmten Tagen u. Pläße die städtischen Behörden Anzeigendpreise : ge Ketitzeile oder deren Raum 15 Goldpfennig, für Auswärtige l m eklameteil am Schluß des redaktionellen Teils! die ein- der Anzeigenannahme bis 8 Uhr jedoch schon tags zuvor. n wird keine Gewähr übernommen. leine Auzeigen nur gegen Borauszahlung s 55. Jahrgang. i s Fernspreiher 94. i Berantwortlich für Schriftleitnng: Franz Otto, Namslan. r. W. Eine scharfe Kritik des Völkerbundsrates Gens, 17. Juni. Das ,,Journal de Gewebe« weist darauf hin,daß die Tendenz, alle Entscheidungen in wichtigen und schwierigen Fragen zu vertagen, beim Völkerbundsrat bei der gegenwärtigen Tagung in ver- stärkter Form zutage getreten sei. Der Völkerbundsrat habe bisher lediglich rein theoretische Entscheidungen gefällt und sich damit begnügt, Berichte entgegenznnehmen und die ihm vorgelegten Fragen auf dienächste Tagung zu verschieben. Jn jeder einzelnen Frage, in der si Schwierigkeiten gezeigt hätten, habe der Völkerbundsrat sich mit dem üblichen Vorschlag der Vertagung begnügt. Es scheine, daß das Prestige und die Interessen des Völkerbundes für die Mitglieder des Völkerbundsrates ohne besonderes Interesse wären. Dennoch sei die Be- deutung des Völkerbundes immer noch außerordentlich groß, wiedies aus der Lösung der Memelfrage hervor- gehe. .....Lediglich die Tatsache, daß die Memelfrage vor denVölkerbundsrat gebracht werden sollte, habe genügt, die litauische Regierung zu einer Erklärung gegenüber Deutschland zu veranlassen, die auf diplomatischem Wege niemals hätte erreicht werden können. Die Art jedoch, wie der Völkerbundsrat sonst allen Abstimmungen und Ent- scheidungen aus dem Wege gehe, sei im höchsten Grade beunruhigend. Die Deutschen mit leeren Händen. London, 17. Juni. Die hiesigen Gerüchte über die Besprechungen in Gens lauten andauernd pessimistisch, und zwar so pessimistisch, daß sie fast den Verdacht nahelegen, Briands kluges Auge hätte sich rechtzeitig entzündet, um zu vermeiden, daß weitere Unterhaltungen die Gegensätze noch verschärften Selbst der Vertreter der ,,Times«, dessen osfizielle Beziehungen bekannt sind, und der bisher noch einen optimistischen Ton anzuschlagen versuchte, ist zu der Ueberzengnng gelangt, man sei weder mit Bezug auf die Befestigungen im Osten, noch in Bezug auf die Rheinlande nur einen Schritt vorwärtsgekommen, und die deutsche Delegation sei wieder einmal genötigt, mit leeren Händen aus Gens zurückzukehren. Das miihevoll konstruierte Gebäude von Argumenten und Bedingungen, womit man handeln wollte, sei wieder einmal zusammengebrochen Auch dieLlnterredungen über Rußland und über Albanien hätten zu nichts geführt. Man sei über allge- meine Betrachtungen nicht hinausgekommen. Jn Gens sei das Gerücht umgegangen, die deutsche Delegation habe es übernommen, Rußland zu Warnen, nan1entlich bezüglich der 3. Jnternationale; aber der Korrespondent konnte zu- nächst keine Bestätigung dieses Gerüchtes erlangen. Er gewannn weiter den Eindruck, daß innerhalb der deutschen Delegation eine sehr kritische Haltung gegenüber den Methoden Englands gegenüber Rußland bestehe. Man sei der Meinung, daß einweiterer Druck die Bolschewisten nur zur Verzweiflung treiben, und daß alle Eindrücke von außen her sie nur zuweiteren Schreckenstaten veran- lassen müßten. Daher halte man es für das beste, die Dinge zu lassen, wie sie seien. staatliche Lotteries Einnahme E a o s I or |3 Illll s Mkl kjggz Ziehung is. und 14. Juli i927. Sonntag, den 19. Juni. Albanien nnd Südslawien. Aus Belgrad wird gemeldet: Nach der Abreise des albanischen Gesandten aus Belgrad hat sichdie Krisis zwischen Siidslawien nnd Albanien noch mehr zitgespitzt Die Forderung Albaniens auf Satisfaktion durch Südslawien wird hier als indiskutabel erklärt. Auch heißt es,daß Achmed Zogul persönlich geneigt wäre, -den Konflikt auf güttichem Wege beizulegen, er stehe jedoch unter einem solchen Drucke von auswärts, daß er außerstande sei, seinen Willen durzusetzen Die Ermordung italienischer Jngenieure bei Puki in Albanien hat die Lage noch mehr verwirrt, weil der Mord Einflüssen von diesseits der serbischen Grenze zugeschrieben wird. Auch die Beschießitng einer südslawischen Grenztruppe durch faszistische Miliz an der slowenisch-italieniscl!en Grenze hat hier zur Nervosität stark beigetragen. Jn Belgrader parlamentarischen Kreisen besteht die Ansicht, daß Jtalien auch auf anderen Linien die Offensive gegen Südslawien aufnehmen und mit einer immer stärkeren diplomatischen Aktion einsetzen werde. Der deutscheSitz in der Mandatskommisfion Jn Paris erkennt man einen Erfolg Deutschlands. Paris, 17. Juni. Die Ueberweisung des deutschen An- trages wegen Zuweisung eines Sitzes an die Mandats- kommission wird von einer Reihe Pariser Zeitungen als Erfolg Deutschlands bezeichnet. »Petit Parisien« glaubt die Zuweisung des deutschen Sitzes als sicher ansehen zu können, da England, das bisher Widerstand erhob, diesen plötzlich aufgegeben habe. Dank dieser Zuweisung und des Ab- kommens über Memel kehre Stresemann nicht mit leeren Händen nach Berlin zurück. Die Wirren in China. Peking, 16. Juni. Tschangtsolin und die anderen Vefehlshaber der Nordtrnppen veröffentlichten eine Zirkulari depesche, in der sie mitteilen, daß Tschangtsolin den Ober- befehl über sämtliche Streitkräfte zur Bekämpfung der roten Gruppen übernommen habe. London, 15. Juni. Jm Unterhaus erklärte Locker Lampson auf eine Anfrage, daß mit Zustimmung der eng- lischen Marinebehörden in Chinaund des englischen Ge- sandten den englischen Staatsangehökigen in China, die es wünschen, erlaubt worden ist, nach Damian, Wnhu und Kiukiang zurückzukehren unter der Voraussetzung, daß sie in Hankau ihren Wohnsitz in der internationalen Niederlassung nehmen und daß sie in Wahn und Kiukiang in unmittel- barer Nähe des Flusses wohnen. Unter den Betreffenden sei auch eine kleine Anzahl Frauen. Die nicht erfundene Geldzahlmnschinr. Berlin, 16. Juni. Vor einigen Tagen ging eine Meldung durch einen Teil der Presse, daß ein angeblicher Student der Handelshochschule Nürnberg eine Geldzählmaschine erfunden habe, die Hartgeld und Papiergeld automatisch zähle. Der »Erfinder« trat mit der Reirhsbank wegen Verwertung des Patentes in Verbindung nnd legte auch auf Aufforderung den maßgebenden Herren einige Zeichnungen vor, die aber unver- ständlich waren. Schließlich wurden die Verhandlungen ab- gebrochen. Trotzdem verbreitete der angebliche Erfinder das Gerücht, die Neichsbank habe ihm über 1V2 Millionen Mark für seine Erfindung geboten. Nun erhält sdie Neichsbank Berlin die Mitteilung, daß eine Sparkasse in einer kleineren bayerischen Stadt dem angeblichen Erfinder 25000 man: auf Grund eines von der Neichsbank abgesandten Telegramms ausbezahlt habe. Die Ermittelungen ergaben, daß es sich um ein fingiertes Telegramm gehandelt hat. Der tüchtige Erfinder ist in Nürnberg verhaftet warben. Goldtiertänfe der Reichen-tut. Besondere Aufmerksamkeit verdienen fkht wieder die neuen Goldverkäufe der Reichsbank. Nach benötigten Meldungen Druck, Verlag und Ex edition: Namslauer DruckereiiGesell chaft m. ms. | 1927. sowohl aus Newyork wie aus London hat die Neichsbank in Amerika einen Betrag von 2,7 Millionen Dollar oder rund 10,5 Millionen Neichsmark Gold verkauft. Da die früheren Nachrichten, wonach das Golddepvt der deutschen Neichsbank in Newyork durch frühere Goldoerkäufe aufgelöst worden ist, bisher keinen Widerspruch erfahren haben, ist au- zunehmen, daß der nene Goldverkauf vom Londoner Depot erfolgt ist. Daraus darf man dann weiterhin schließen, daß das Gold tatsächlich in London für Rechnung der ameri- kanischen Bundes-Neservebank verbleibt, eine Annahme, die auch deshalb schon nahe liegt, weil Amerika Goldverschiffnngen nach den Vereinigten Staaten abgeneigt ist. Die Ursachen, die zu den Goldverkäufen der Neichsbank geführt haben, sind bekannt. Jn erster Linie handelt es sich um Wiederauffüllung des stark gelichteten Deoisenbestandes, der nach eigener Angabe Dr. Schachts in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um insgesamt rund 1 Milliarde, wovon etwa die Hälfte auf Deckungsdevisen entfällt, abgenommen hat. Bemerkenswert ist indiesem Zusammenhang wiederum, daß die Neichsbank die Goldabgaben direkt vornimmt, das heißt unter Umgehung der privaten Goldarbitrage Vor zehn Jahren. 12. Juni. Englische Angriffe westlich Warneton und aus dem Nordufer des Souchez-Baches gescheiterk König Konstantin von Griechenland durch die Entente zur Abdankung gezwungen und der Kronprinz von der Ishroitfolge ausgeschlossen. Prinz Alexander als König n t e gc . Juni. Die Festung London von deutschen Großkampfflug- zeugen erfolgreich mit Bomben belegt. Juni. Englifche Angriffe zwischen Ypern und Armen: tieres. Unsere Sicherungetr zwischen Hollebekq Douve- Grund und südwestlich Warneton zurückgedrückh Seitlich Loos und östlich Monchy englische Angriffe im wesentlichen gescheiterk Deutsches Marineluftschiff ,,L. 43" in der« Nvrdsee von englischen Seestreitkräften abgeschosseir. Je ein engliicher Hilfskreuzer im Atlantischen Ozean nnd in der Nordsee versenkt. General Denikin an Stelle Gurkos Oberbefehlshaber der russischen Westfront 15. Juni. Englische Angriffe bei Warneton, östlicls Loos und nordwestlich Bullecourh zum Teil im Gegenstoß, ab- geschlagen. Rusfische Funkenstation auf der Stufe! Ruuö durch Bomben- flieger zerstört. , Juni. Englische Angriffe bei Warnetom Nionchxy Crot- silles und Bullecourt abgewiesen. Am Damenweg eine Höhe bei Gehöft Hurtebise erftiirmt. Mazedonienx Zwischen Buttkoivo und dem TachynosiSee das linke Strumællfer bis auf einige Briickenkopst stellungen von den Engländern geräumt. . Juni. _ Oestlich Croisilles drei englische Angriffe gescheitert. Angriff deutscher Marinelrtftschiffe auf Festungen Süd- englands. ,,L. 48 abge . .Juni. Oestlich Monchh die Engländer aus einigen ihnen am 14. Juni gebliebenen Gräben geworfen. Bei Hurtcbise Fe. französische Angriffe gescheitert. Süd- westlich des Hochberges die Franzosen in einem vor- springetidcir Teil unserer Stellung Spezialgeschäft für Tabakfabrikai; H a e s Ie r 13. 14. 16. «- « Namslan-Bernstadt.

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Zllamslauer got a dtli kalt.Täglich erscheinend-e

Amtlicher Anzeiger fürZeitung fr Stadt und Kreis Namslan

BezngssPreife :�was �Staumauer Stadtblatt« erscheint wöchentlich fechsmah Dienstag, MittwoOh»

lle, sowieDonnerstag, Freitag, Sonnabend nnd Sonntag und kostet in der Geschäftsfte 25 Gvldp enmgrin den Berkau sstellen monaixlich 1,35 Goldmark. Poftbezüge nur für den Kalendernzonah spaltigeOsferteni und uskunstsgebirhr 0 Goldpfennig -� Bei hoherer Gewalt Betriebs orung,Arbeitsniederlegung oder Aussperrung hat der Vezieher keinen Auixpruch au Nachi

lieserung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspre es. l

Für die einfv altietitzeile 75 Goldpfennig Schluß

vorm. am Grstheinungstagy für größere AnzeigenFür Anzeigen anKbestimmten Tagen u. Pläße

die städtischen BehördenAnzeigendpreise :

ge Ketitzeile oder deren Raum 15 Goldpfennig, für Auswärtige lm eklameteil am Schluß des redaktionellen Teils! die ein-der Anzeigenannahme bis 8 Uhr

jedoch schon tags zuvor.n wird keine Gewähr übernommen.leine Auzeigen nur gegen Borauszahlung

s 55. Jahrgang. i s Fernspreiher 94. i�

Berantwortlich für Schriftleitnng:Franz Otto, Namslan.r. W.

Eine scharfe Kritik des VölkerbundsratesGens, 17. Juni. Das ,,Journal de Gewebe« weist

darauf hin, daß die Tendenz, alle Entscheidungen inwichtigen und schwierigen Fragen zu vertagen, beimVölkerbundsrat bei der gegenwärtigen Tagung in ver-stärkter Form zutage getreten sei. Der Völkerbundsrathabe bisher lediglich rein theoretische Entscheidungen gefälltund sich damit begnügt, Berichte entgegenznnehmen unddie ihm vorgelegten Fragen auf die nächste Tagung zuverschieben. Jn jeder einzelnen Frage, in der siSchwierigkeiten gezeigt hätten, habe der Völkerbundsratsich mit dem üblichen Vorschlag der Vertagung begnügt.Es scheine, daß das Prestige und die Interessen desVölkerbundes für die Mitglieder des Völkerbundsratesohne besonderes Interesse wären. Dennoch sei die Be-deutung des Völkerbundes immer noch außerordentlichgroß, wie dies aus der Lösung der Memelfrage hervor-gehe. .....Lediglich die Tatsache, daß die Memelfrage vordenVölkerbundsrat gebracht werden sollte, habe genügt,die litauische Regierung zu einer Erklärung gegenüberDeutschland zu veranlassen, die auf diplomatischem Wegeniemals hätte erreicht werden können. Die Art jedoch, wieder Völkerbundsrat sonst allen Abstimmungen und Ent-scheidungen aus dem Wege gehe, sei im höchsten Gradebeunruhigend.

Die Deutschen mit leeren Händen.London, 17. Juni. Die hiesigen Gerüchte über die

Besprechungen in Gens lauten andauernd pessimistisch, undzwar so pessimistisch, daß sie fast den Verdacht nahelegen,Briands kluges Auge hätte sich rechtzeitig entzündet, umzu vermeiden, daß weitere Unterhaltungen die Gegensätzenoch verschärften Selbst der Vertreter der ,,Times«,dessen osfizielle Beziehungen bekannt sind, und der bishernoch einen optimistischen Ton anzuschlagen versuchte, istzu der Ueberzengnng gelangt, man sei weder mit Bezugauf die Befestigungen im Osten, noch in Bezug auf dieRheinlande nur einen Schritt vorwärtsgekommen, und diedeutsche Delegation sei wieder einmal genötigt, mit leerenHänden aus Gens zurückzukehren. Das miihevoll konstruierteGebäude von Argumenten und Bedingungen, womit manhandeln wollte, sei wieder einmal zusammengebrochen

Auch die Llnterredungen über Rußland und überAlbanien hätten zu nichts geführt. Man sei über allge-meine Betrachtungen nicht hinausgekommen. Jn Genssei das Gerücht umgegangen, die deutsche Delegation habees übernommen, Rußland zu Warnen, nan1entlich bezüglichder 3. Jnternationale; aber der Korrespondent konnte zu-nächst keine Bestätigung dieses Gerüchtes erlangen. Ergewannn weiter den Eindruck, daß innerhalb der deutschenDelegation eine sehr kritische Haltung gegenüber denMethoden Englands gegenüber Rußland bestehe. Man seider Meinung, daß ein weiterer Druck die Bolschewistennur zur Verzweiflung treiben, und daß alle Eindrückevon außen her sie nur zu weiteren Schreckenstaten veran-lassen müßten. Daher halte man es für das beste, dieDinge zu lassen, wie sie seien.

staatliche Lotteries Einnahme E a o s I o r

�|3 Illll� s Mkl kjggzZiehung is. und 14. Juli i927.

Sonntag, den 19. Juni.

Albanien nnd Südslawien.Aus Belgrad wird gemeldet: Nach der Abreise des

albanischen Gesandten aus Belgrad hat sich die Krisiszwischen Siidslawien nnd Albanien noch mehr zitgespitztDie Forderung Albaniens auf Satisfaktion durch Südslawienwird hier als indiskutabel erklärt. Auch heißt es, daßAchmed Zogul persönlich geneigt wäre, -den Konflikt aufgüttichem Wege beizulegen, er stehe jedoch unter einemsolchen Drucke von auswärts, daß er außerstande sei, seinenWillen durzusetzen Die Ermordung italienischer Jngenieurebei Puki in Albanien hat die Lage noch mehr verwirrt,weil der Mord Einflüssen von diesseits der serbischenGrenze zugeschrieben wird. Auch die Beschießitng einersüdslawischen Grenztruppe durch faszistische Miliz an derslowenisch-italieniscl!en Grenze hat hier zur Nervositätstark beigetragen. Jn Belgrader parlamentarischen Kreisenbesteht die Ansicht, daß Jtalien auch auf anderen Liniendie Offensive gegen Südslawien aufnehmen und mit einerimmer stärkeren diplomatischen Aktion einsetzen werde.Der deutsche Sitz in der Mandatskommisfion

Jn Paris erkennt man einen Erfolg Deutschlands.Paris, 17. Juni. Die Ueberweisung des deutschen An-

trages wegen Zuweisung eines Sitzes an die Mandats-kommission wird von einer Reihe Pariser Zeitungen alsErfolg Deutschlands bezeichnet. »Petit Parisien« glaubt dieZuweisung des deutschen Sitzes als sicher ansehen zu können,da England, das bisher Widerstand erhob, diesen plötzlichaufgegeben habe. Dank dieser Zuweisung und des Ab-kommens über Memel kehre Stresemann nicht mit leerenHänden nach Berlin zurück.

Die Wirren in China.Peking, 16. Juni. Tschangtsolin und die anderen

Vefehlshaber der Nordtrnppen veröffentlichten eine Zirkularidepesche, in der sie mitteilen, daß Tschangtsolin den Ober-befehl über sämtliche Streitkräfte zur Bekämpfung der rotenGruppen übernommen habe.

London, 15. Juni. Jm Unterhaus erklärte LockerLampson auf eine Anfrage, daß mit Zustimmung der eng-lischen Marinebehörden in China und des englischen Ge-sandten den englischen Staatsangehökigen in China, die eswünschen, erlaubt worden ist, nach Damian, Wnhu undKiukiang zurückzukehren unter der Voraussetzung, daß sie inHankau ihren Wohnsitz in der internationalen Niederlassungnehmen und daß sie in Wahn und Kiukiang in unmittel-barer Nähe des Flusses wohnen. Unter den Betreffenden seiauch eine kleine Anzahl Frauen.

Die nicht erfundene Geldzahlmnschinr.Berlin, 16. Juni. Vor einigen Tagen ging eine Meldung

durch einen Teil der Presse, daß ein angeblicher Student derHandelshochschule Nürnberg eine Geldzählmaschine erfundenhabe, die Hartgeld und Papiergeld automatisch zähle. Der»Erfinder« trat mit der Reirhsbank wegen Verwertung desPatentes in Verbindung nnd legte auch auf Aufforderung denmaßgebenden Herren einige Zeichnungen vor, die aber unver-ständlich waren. Schließlich wurden die Verhandlungen ab-gebrochen. Trotzdem verbreitete der angebliche Erfinder dasGerücht, die Neichsbank habe ihm über 1V2 Millionen Markfür seine Erfindung geboten. Nun erhält sdie NeichsbankBerlin die Mitteilung, daß eine Sparkasse in einer kleinerenbayerischen Stadt dem angeblichen Erfinder 25000 man:auf Grund eines von der Neichsbank abgesandten Telegrammsausbezahlt habe. Die Ermittelungen ergaben, daß es sichum ein fingiertes Telegramm gehandelt hat. Der tüchtigeErfinder ist in Nürnberg verhaftet warben.

Goldtiertänfe der Reichen-tut.Besondere Aufmerksamkeit verdienen fkht wieder die neuen

Goldverkäufe der Reichsbank. Nach benötigten Meldungen

Druck, Verlag und Ex edition:Namslauer DruckereiiGesell chaft m. ms.| 1927.

sowohl aus Newyork wie aus London hat die Neichsbankin Amerika einen Betrag von 2,7 Millionen Dollar oderrund 10,5 Millionen Neichsmark Gold verkauft. Da diefrüheren Nachrichten, wonach das Golddepvt der deutschenNeichsbank in Newyork durch frühere Goldoerkäufe aufgelöstworden ist, bisher keinen Widerspruch erfahren haben, ist au-zunehmen, daß der nene Goldverkauf vom Londoner Depoterfolgt ist. Daraus darf man dann weiterhin schließen, daßdas Gold tatsächlich in London für Rechnung der ameri-kanischen Bundes-Neservebank verbleibt, eine Annahme, dieauch deshalb schon nahe liegt, weil Amerika Goldverschiffnngennach den Vereinigten Staaten abgeneigt ist. Die Ursachen,die zu den Goldverkäufen der Neichsbank geführt haben, sindbekannt. Jn erster Linie handelt es sich um Wiederauffüllungdes stark gelichteten Deoisenbestandes, der nach eigener AngabeDr. Schachts in den ersten fünf Monaten dieses Jahres uminsgesamt rund 1 Milliarde, wovon etwa die Hälfte aufDeckungsdevisen entfällt, abgenommen hat. Bemerkenswertist in diesem Zusammenhang wiederum, daß die Neichsbankdie Goldabgaben direkt vornimmt, das heißt unter Umgehungder privaten Goldarbitrage

Vor zehn Jahren.12. Juni. Englische Angriffe westlich Warneton und aus dem

Nordufer des Souchez-Baches gescheiterkKönig Konstantin von Griechenland durch die Entente zur

Abdankung gezwungen und der Kronprinz von derIshroitfolge ausgeschlossen. Prinz Alexander als Könign t�e gc .

Juni. Die Festung London von deutschen Großkampfflug-zeugen erfolgreich mit Bomben belegt.

Juni. Englifche Angriffe zwischen Ypern und Armen:tieres. Unsere Sicherungetr zwischen Hollebekq Douve-Grund und südwestlich Warneton zurückgedrückh

Seitlich Loos und östlich Monchy englische Angriffe imwesentlichen gescheiterk

Deutsches Marineluftschiff ,,L. 43" in der« Nvrdsee vonenglischen Seestreitkräften abgeschosseir.

Je ein engliicher Hilfskreuzer im Atlantischen Ozean nndin der Nordsee versenkt.

General Denikin an Stelle Gurkos Oberbefehlshaber derrussischen Westfront

15. Juni. Englische Angriffe bei Warneton, östlicls Loos undnordwestlich Bullecourh zum Teil im Gegenstoß, ab-geschlagen.

Rusfische Funkenstation auf der Stufe! Ruuö durch Bomben-flieger zerstört. ,

Juni. Englische Angriffe bei Warnetom Nionchxy Crot-silles und Bullecourt abgewiesen.

Am Damenweg eine Höhe bei Gehöft Hurtebise erftiirmt.Mazedonienx Zwischen Buttkoivo und dem TachynosiSee

das linke Strumællfer bis auf einige Briickenkopststellungen von den Engländern geräumt.

. Juni. _ Oestlich Croisilles drei englische Angriffe gescheitert.Angriff deutscher Marinelrtftschiffe auf Festungen Süd-

englands. ,,L. 48� abge .. Juni. Oestlich Monchh die Engländer aus einigen ihnen

am 14. Juni gebliebenen Gräben geworfen.Bei Hurtcbise Fe. französische Angriffe gescheitert. Süd-

westlich des Hochberges die Franzosen in einem vor-springetidcir Teil unserer Stellung

Spezialgeschäft für Tabakfabrikai�;H a e s I e r

13. 14.

16.

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Namslan-Bernstadt.

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Auflösung der Dortmunder Ortsgruvve desRoten Fronttiimpserbnudes

Der Oberpräsident der Provinz Westfalen hat auf Grunddes Republikschutzgesetzes die Ortsgruppe Dortmund desRoten Frontkämpferbundes verboten und aufgelöst. DasVermögen der Organisation ist beschlagnahmt worden.

Lokales�Jtamslau, ben 18. Juni 1927.

�e? Der am Freitag früh hier verstorbene Bezirks-Schornsteinfegermeister Herr Burda war, wie viele Leserdes ,,Stadtblattes« wissen dürften, auf dem Gebiete der Botanikwohlbewauderr Nicht bloß mit der Flora des Kreises Nantslau,sondern auch weit über dessen Grenzen hinaus, war er mit der-selben beftens vertraut. Er kannte jede Pflanze mit dem deut-schen und botanischett Namen. So manche Pflanze, die bisherunbekanttt geblieben war, hat er auf seinen Wauderuugett undReisen entdeckt, da er so zu sagen mit offenen Augen durch dieNatur ging. Eine beziigliche åltachricht ließ er dann dem ,,Stadt-blatt� zugehen, das ihm viele derartigen Beiträge zu verdankenhatte. � Mit dem Professor Herrn Dr. Th. Schttbe��Breslaustand er seit langer Zeit in einein überaus regen wissenschaft-lichen Verkehr. Jn seinem »Waldbuch von Schienen� hat HerrProfessor Sch. des großen Naturfrettndes und -kettners Vurdadaher auch verdientertuaßett Erwähnung getan.

= Deutsche Turnerschast Quartierfragen betr. dasGaujugendtreffem Das Festausschußbüro befindet sich vonSonnabend nachmittag 4 Uhr bis Sonntag mittag 12 umim weibefmlöffel. Falls Familien etwa noch Quartiere fürnnvorhergesehene Fälle �- Nachzügler � zur Verfügung stellen,oder für die im Masfenquartier untergebrachte Jugend Ver-pflegung Sonnabend-Avendbrot und Sonntag-Mittagbrot!hergeben wollen, kann während vorgenannter Zeit Meldungim Weideschlöfsel erfolgen. Es wird dankbar angenommenwerden. � �Lille 3ngenbiichen aum die Aelteren!, die sich für

' Quartiere gemeldet hatten, haben eine Nückantwortkarte fürden hiesigen Quartiergeber erhalten. Also alle Gäste hattenGelegenheit, sich anzumelden. Wer sich nicht gemeldet hat,kann nicht annehmen, daß er erwartet wird. Die Sonn-abend Abend 3X49 unb 10 Uhr ankommeuden Jugendlichenwerden am Bahnhof empfangen unb unmittelbar der Sonnen-wendfeuersFeier zugeführt werden. Sie begeben sich also erstnachher in die Quartiere gegen 10 Uhr! bezw. können imAnschluß an den Einmarsch im Weideschlössel abgeholt werden.Die verehrten Quartiergeber brauchen sich also nicht abhaltenzu lassen, an der SonnenwendfeuepFkier auf dem großenExerzierplatz teilzunehmen. Kg.

= Stabtpark: Konzert. Der Männer-»Gesattg-VereinNamslau gibt Donnerstag, den 23. Juni, abends 8 Uhr imStadtpark ein Konzert, bei dem Männerchöre und gemischte Chöregeboten werden. Eintrittskarten zu 30 Pf. sind bei Herrn Kauf:mann Haesler und an der Abendkasse erhältlich.

= Qiunbfunk. Am Sonntag, den 19. Juni, abends19,30 Uhr, fpricht Herr Rittergutspächter Hermann Schneider�Eckersdorf im Rundfuttk über �Sie Bearbeitung unfererScholle� = Deutscher Mietertag 1928. Auf dem diesjährigenDeutschen Mietertage, der in Hamburg seinen Abschluß fand,wurde unter anderem auch beschlossen, die Tagung 1928 inBreslau abzuhalten. Die Sitzungen usw. werden sich wiederumüber mehrere Tage erstrecken unb eine große Zahl von Ver-tretern aus allen Gauen des Reiches sowie viele Fachleutein Breslau zusammenführen.

- Eine origiuelle Postantoreklame in Smlefien.Die Deutsche Neichspoft ist jetzt mit ihrer Reklame sogarda u übergegangen, selbst durch ihre Signale zu werben. Derifhrer des Postautos auf der Strecke« Flinsbeta"� Marklissa

GlücksritteuKriminalroman von Otto Elfter.

Nachdruck verboten.37. Fortseßung

,,Jst Jhr Herr Gemahl auch hier?« fragte er.,,Nein,« entgegnete sie hastig. ,,Mein Mann ist nicht

hier . . .Sie blieb stehen unb fah ihn· aufmerksam an. Wußte

er nimt, was geschehen war? Wußte er nimt, welch schwererVerdacht auf ihrem Manne ruhte, nnd daß sie bei Nachtund"Nebel geflohen waren? Oder wenn seine Worte ironischgemeint waren?

Jndessen, fein ausdrucksloses, aber ehrliches Gesichtern . �

ch weiß nicht, Herr von Flatau,« sagte sie, ,,ob SieKenntffzis von den letzten Vorgängen in ihrer Heimat haben,die uns von dort vertrieben . . .«

»Ja, ich weiß,« entgegnete er. ,,Eine ärgerliche Ge-te « lschich · . .g« ,,Und doch fuchen Sie unsere Bekanntschaft zu erneuern?�

»Es» �- was kümmere ich mich umspjene unsinnigenGerücht« Jch habe Sie sehr bedauert . . .«

»Und � unb Sie werden uns nicht verraten?�»Bin ich ein Polizeispitzel, Gnädigste ?«�Stein, nein �� ich danke Jhnen. Es tut· wohl, einengalten Freund wiederzusehen. Mein Mann würde sich auchreuen . . .«»Und Fräulein Nuth?«»Meine Nichte ist nicht mit hier. Aber wenn Sie meinen

Mann sehen wollen, wir wohnen in der Villa �Steila maris�am Meeresstrande � unter dem Namen von Hartig.«

Ah . . . Sie haben Jhren Namen verändert?«II

l

�blöft" beutlim unb im richtigen Takt unermüdlich mit feinerHupex �Strömt herbei, ihr Völkerscharen!«

Der Briefträgerfragt nur noch bis zum 25. Juni

ob Sie unsere Zeitung auch fürden Monat Juli 1927 weiter be-ziehen wollen. Versäumen Sie dieBestellung nicht, denn nach dem25. Juni verlangt die Posteine Sondergebühr von 20 Pfg.

= Rartoffelköfer. Von Frankreich her droht die großeGefahr einer« Einschleppung des Kartoffelkäfers anch stolorado-kiifer genannt!. ba er sich von seinen Einbrttchsgebietetx inEuropa, der Gironde Südwestfrattkreich!, immer stärker aus-gebreitet hat, offenbar infolge nicht genügender BekämpfungssMaßnahmen. Außerdem ist noch mit bisher unbekannten Seuchen:herben zu rechnen. Das Auftreten des Kartoffelkäfers stelltnicht nur die bisher schwerste Schädigung des Kartoffelanbauesdar, sondern ist auch allgemein als die weitaus größte Gefahrfür den Pflanzenschutz anzusehen. Wenn es nicht gelänge, ihnbei einer Einschleppiittg nach Deutschland sofort zu vertilgen,bevor er sich weiter verbreitet hat, wäre seine dauernde An:wefenheit nicht zu verhindern und als Folge davon eineMinderung des Kartoffelettrages fiir immer auf etwa einDrittel der jetzigen Ernten. Die Größe der Gefahr macht esdaher allen Beteiligten zur dringenden Pflicht, äußerfte Sorg-falt bei der Bekämpfung des Kartoffilkäfers zu brachen. DieBekämpfung des Schiidlings kann aber nur dann mit Erfolgdurchgeführt werden, wenn die zuständigen Behörden rechtzeitigvon dem Auftreten des Käfers unterrichtet werden. Nach derPolizeiverordttttttg des Herrn SMinisters für Landwirtschaft,Dontänen und Fvrsten vom 2. August 1924, betreffend dieBekämpfung des Kartoffelkiifers, ist jeder Nutzuugsberechtigteeines Grundstiickes oder dessen Vertreter verpflichtet, beim Ver-dacht eines Vothandenfeius des Kartofselkäfers binnen 24 Stundender Genteinde- oder Ortspolizeibehörde Anzeige zu erstatten.Bei nur einiger Aufmerksamkeit kann sein Auftreten nicht liber-sehen werden. Der Kartoffelkäfer ist von rötliclpgelber Farbe,etwa einen Zentimeter lang nnd leicht erkennbar an den zehnschwarzen Streifen auf den hellen Flügeldecken, die so bezeichttettdsind, daß eine Verwechselung mit attderen Käfern usw. kaummöglich ist. Die Larve, 1,2 Zentimeter lang, ist zuerst vonblutroter Farbe, später wie der Käfer! rötlichgelb. Käfer undLarve sitzen während des ganzen Wachstrtms am Kartoffelkrautnnd fressen es kahl. Die Eier werden hauptfächlich auf derUnterseite der Blätter, und zwar besonders an den unterstenBlättern der Staude abgelegt. Aber auch andere Nachtschattemgewächse werden vom Kattoffelkäfer befassen, vorwiegend Tomatemferner Kohl, Distelm Knöterich, Weide, Hederich und sogarJohannisbeersträuchen Die Sicherung unserer Volksernährttngund der Schutz der Landwirtschaft erfordern somit gebieterischgrößte Aufmerksamkeit und unverziigliche Anzeige beim geringstenVerdacht der Anwesenheit dieses Käfers.

= Welche Krankheiten sind anzeigepflichtig? An-zeigepflicht bestand bisher fiir Aussatz, Cholera, Fteckfiebey Gelb-fieber, Pest und Pocken. Durch das neue preußische Gesetz überdie Bekämpfung übertragbarer Krankheiten ist die Anzeigepflichtjetzt ausgedehnt worden auf jede Erkankung und jeden Todesfallvon Diphtherie, epidemischer Gehirnetttzüttdung iibertragbarerGenickstarre, Kindbettfieben epidemischer Kinderlähmung, Körner-krankheit, Riickfallfiebey iibertragbarer Ruhr, Lungen: und Kehl-kopftuberkulose, Scharlach, Typhus, Biilzbrattd Rotz, Tollwutund Bißverletzttngett durch tolle oder tollwutverdächtiae Tiere,

»Man reist besser ikognito,« entgegnete sie lächelnd.»Also auf wieberfehen . . ."

Sie reichte ihm bie noch immer schöne und schneeweißeHand und lächelte ihn mit ihren schönen Augen an, daß ihmseltsam zumute ward.

Höflich oerbeugte er sieh und zog den Hut. Rasch ent-fernte sich die schöne Frau, leicht und elegant bahinfmwebenb,daß ihr manches Mannesauge entzückt folgte.

,,Was haben Sie denn da für eine entzückende Bekannt-schaft gemacht, Flatau?« fragte Herr Treutley der ihnen ge-folgt war. ,,Ein famoses Weib � das muß ihr der Neidlassen. Kennen Sie ihren Mann ?�

� a . . .»Na, Sie machen ja ein ganz oerdutztes Gesicht?«,,Jch weiß nicht recht, wie im michs-da verhalten soll . .

Es ist eine eigene Geschichte . . . Kommen Sie, im mußJhnen das erzählen . . .

Arm in Arm gingen sie die Promenade hinüber. Siebemerkten nicht, daß ihnen ein einfach und dunkel gekleideterHerr in gewisser Entfernung folgte.

.Hm«, mamte Treutley nachdem Flatau feine Erzählungbeendigt hatte, »ich würde doch vorsichtig sein. Jch habe vonder Geschichte gelesen. Dieser Kesselbrink oder von Hartigscheint mir doch nicht der richtige Umgang zu fein.�

»Aber es ist doch nichts bewiesen«�Seine heimliche Entfernung scheint mir··Beweis genug.

Und nun gar ein falscher Name . . . Fragen Sie einmal beider Polizei an.�

»Nein, im mag nimt benunaieren. was geht mich die

Also lassen Sie den Dingen nurGeschichte an.« Auf wieberiehen, im habe einen Besuch zu machen.�»Da haben Sie recht.

ihren Lauf.Er entfernte sich. Flatau sah ihm überrascht durch den

raschen Abschied nach. Sollte er aum gegen ihn Verdacht

Fleischz Wurst: und Fischvergiftung, Trichittoss Verdachtsfällevon Typhus. Die Anzeige ist innerhalb von 24 Stunden beider Polizeibehörde zu erstatten. Zur Anzeige sind in erster«Linie der zugezogene Arzt und Haushaltungsvorstand verpflichtet.

= Naturschutz � Vogelschutz � Schaufensteraussstellung des Bogelschutzvereins. Man spricht und schreibtheutzutage viel über die Nachteile, welche die fortschreitendeZioilisgtion mit sich bringt, über die maßlos schnelle Ent-wicklung, die edle Güter des Lebens zerstört, und weist indiesem Zusammenhange auf die zunehmende Entseelung unsererKultur hin. Diese Klagen sind ohne Zweifel berechtigt. DieTechnik triumphiert, bie Maschine wird zur AllesbeherrscherimDie Häuferhaufen unb Menfchenmassen der Großftädte wachsenin beäitgstigender Weise an. Das Volk verliert_immer mehrdas Gefühl des Verbundenfeins mit dem Boden und mitder Natur. Während viele diese Entwickelung für unab-wendbar halten, ihr tatenlos zusehen und düstere Prophe-zeiungen über den Untergang aller echten Kultur verkünden,suchen andere den Schäden entgegenzuwirken, den Fortschrittin vernünftige Bahnen zu lenken und für fiel! und andere zuretten, was von den Gütern und Smönheiten einer sterbendenZeit noch zu retten ist. Man will auf dieser Seite vor allemdie Menschen wieder mit der Natur zufammenbringen DieNatur selbst aber sucht man vor geschmacklosen und eigen-süchtigen Eingrtffen unb Angriffen gedankenloser und erwetbs-gieriger Menschen zu schützen. Der Strom dieser Bewegung.zufammenfließend aus vielen Nebenflüssen unb sbämen, iftstärker als mancher Fortschrittsfanatiker und Untergangs-philosoph annimmt. Große Verbände pflegen altes Volksgutin Lied und Wort. Neben Leibesübungen betreibt man daswanbern. Jugendbünde aller Arten ziehen durch Wald unbFeld unb bilden in ihren Herbergen und aus ihren Burgenideale Gemeinschaften. Jn die Heimatkunde vertieft man fimvon der Hochschule bis hinunter zur legten Sorfimule. GroßeStrecken Landes im Gebirge, in der Heide, am Meere werdenzu Naturschußgebieten erklärt. Das Wild genießt zu gewissenZeiten Ruhe unb Smonung. Viele Tiere, Vögel und seltenePflanzen werden vor Ausrottung bewahrt, nicht zu vergessendes Schutzes, den der deutsche Wald iiberhtzpt genießt. Allediese Bestrebungen finden Aufmerksamkeit nd Anerkennungbei den Behörden und erfreuen sich der Fürsorge des GesetzesJeder vernünftige Menfch begrüßt diesen allgemeinen Sinnfür Naturschutz unb fördert ihn, soweit es in feinen Kräftensteht. Denn wenn irgend etwas darüber entscheidet, ob einVolk ein Kulturvolk ist oder nicht, so ist es sein Verhältniszur Natur unb zur stummen Kreatur. Zu den Verbändemdie den Naturschutz als ihre besondere Aufgabe betrachten,gehört aum ber Sogelimugoerein, unb auf ihn foil die Auf-merksamkeit der Leser heut einmal hingelenkt werden. Ernimmt sich, wie schon fein Name andeutet, unsrer heimischcnVogelwelt an, von den lieblichen Sängern des Frühlingsbis zu den krallenbewehrten Rittern der Lüfte. Der Vereinerblickt in dieser Vogelwelt einen schönen Teil der Schöpfung,den man amten foll, unb ein kostbares Gut unsrer Heimat,das gehegt und gepflegt werden muß. Auf verschiedene Weiseverfolgt er dieses Ziel. Durch Bücher, Zeitschriften unbZeitungsartikel erweckt er Zuneigung zu seinen Schützlingembelehrt über ihre Lebensweise und klärt Jrrtümer auf. Erkauft Ländereien, ganze Jnseln und Seen und legt daselbstSchutzgebiete an. Er richtet Vogelwarten ein zum Studiumdes Vogelzuges. Er schafft Nistgelegenheiten durch Anlagevon Gehölzen und Hecken. Er hat eine kleine Jndustrie fürNistkästen hervorgerufen, bie für zahlreiche Arten in großerMenge ins Land geschickt werden. Er setztBelohnungen fürdie Erhaltung seltener Arten aus. Er wirkt vor allem auf-klärend auf die Behörden ein, um sie für seine Absichten zugewinnen, und hat hier schöne Erfolge zu verzeichnen. Einekleine Ortsgruppe dieses Vereins besteht auch in Namslau.Diese will nun, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieheimische Vogelwelt«und ihren Schuß hinzulenken, eine kleineAusstellung veranstalten. m Schaufenster der Ziaarrensgefaßt haben? Das wäre denn doch bes Teufels! Aberremt hatte er; man mußte vorsichtig sein. Er hatte langenichts von jener halbvergessenen Geschichte gehört; er wollteeinmal nach der Heimat schreiben unb fim erkundigen.

Der Herr, der den beiden gefolgt war, trat mit höflichemGruß an ihn heran.

,,Verzeihen Sie,« sagte er. �,,Habe ich die Ehre, Herrnvon Flatau zu sprechen ?«

was wiinfmen Sie?� fragte� as mein Name.Flatau hochmütig. f

�Sie fprachen vorhin mit einer Dame �� vielleicht habenSie die Güte. mir eine Auskunft über die Dame zu geben. ·«

»Wie käme ich dazu? � Jch kenne Sie nicht, meinHerr . . . Belästigen Sie mich nicht weiter."

,,Verzeihung, mein Herr ��Hier ist meine Legitimation«Er holte eine Karte hervor. Flatau las: »Mandelung,

Kriminalkommisfar.« �Ein unangenehmes Gefühl durchrieselte Flataus Adern.

Was, zum Henker hatte er mit der Kriminalpolizei zuschaffen?

,,Jch weiß wirklich nicht, wie Sie dazu kommen, michhier einem Verhör zu unterziehen,« sagte er barsch.

»Jch richte nur eine höfliche Frage an Sie. Die Damekommt mir bekannt vor . . . ich wünsche nur ihren Namenzu erfahren."

�von Hariig ist der Name . . .»von Honig? Hm � ein Name wie jeder anbere,�

meinte ber Kriminalkommisfar lächelnd. Und die Wohnung ?",,Jch kenne sie nicht . . .« ·�Sehr wohl. 3m danke Jhnen für die freundliche Aus«

kunst. Jch bin jetzt vollständig orientiert . . . Jch habe dieEhre, mein ben."

Fortseßung folgt.

ll

Page 3: Zllamslauer got a dtli kalt. - Biblioteka Cyfrowa

Beilage zu Nr. 141 des »Namslauer Stadtblattes«N a ins l a n , Sonntag, den 19. Juni 1927.

Das Gefahrenmoment beim Spott.i: Sportunfälle und Gehaltszahlung.

»Unlängst ist vom Kaufmannsgsericht Hamburg einUrteil ergangen, für das sich alle Unternehmer undSvortslezite lebhaft interessieren dürften. Der Tat-bestand ist folgender:

Der Kläger war gegen ein Monatsgehalt von85 �iiert »als Handlungsgiehilse bei dem Beklagtenangestellt. Er nahm Sonntags an einem Fußball-ihrer teil. wodurch er sich eine ernste KnieverletzunazUz0g- Tag-s darauf bat der Kläger beim Beklag-ten um Urlaub, um einen Arzt aufsnchen zu können.Der Jehandelnde Arzt verfügte Ueberführung in dasKrankenhaus, die auch am gleichen Tage noch erfolgte.Operation und Behandlung ersorderten einen sechs-wcichigen Krankenhausaufenthaly darüber hinaus eine14tagigse Schonzeit im Elte-rnhause, so daß der Klä-ger erst nach insgesamt 8 Wochen seinen Dienst auf-nehmen konnte. Der Kläger vertrat die Auffassung,daß er durch unverschuldetes Unglück an der Lei-stung seines Dienstes verhindert worden sei und brachtedeshalb den Genug des Par. 63 HGB. in Anwendung,der ihm Anspruch auf Gehalt und Unterhalt für dieDauer von 6 Wochen auch während der Krankheitsichert. Demgegenüber vertrat der Beklagte die Mei-nung, daß durch Teilnahme an einem Fußballwett-spie! das Unglück als selbstverschuldet anzusehen under aus diesem Grunde zur Zahlung des Gehaltes nichtverpflichtet sei. Das Gericht kam nach Prüfung derSachlage übereinstimmnd zu der Auffassung, daß dieKrankheit des Klägers als unverschuldet im Sinne desVar. 63 des Handelsgesetzbuches anzusehen sei. ZurBegründung des Urteils wird u. a. ausgeführt:

Ein unverschuldetes Unglück liegt fraglos stetsdann vor, wenn es sich nicht als die Auswirkung einen.von der normalen Richtung abweichenden Lebensweisedarstellt. Es bedarf keiner besonderen Erwähnung,daß sportliche Betätigung« im allgemeinen heute nichtmehr als eine Abweichung von normaler Lebensweiseaufgefaßt werden kannIDaß die angemessene Be-tätigung im Fußballspiel oder in anderen gleichlie-genden Arten von Leibesübungen in Disharmonie zunormaler Lebensweise steht, würde wohl kaum irgend-ein Mensch zu behaupten wagen. Sie ist nicht nurwünschenswert, sondern im Jnteresse der Volksgesund-breit notwendig. Gegen sie wendet sich die Be-tlagte auch nicht. Sie beanstandet nur die Teil-nahme an einem Wettkampf, und zwar 'insbe-"onbere an einem Wettkampf von Niannschaften ver-lchiedener Vereine gegeneinander, weil dieser ein be-sonderes Gefahrenmoment in sich berge. Die Auffas-sung des Beklagten ist verfehlt. Das Fußballi"hier gehört zu jener Art von Leibesübungkem diebegrifflich überhaupt nicht ohne das Wetteifern zweierParteien gegeneinander zu denken ist und nutzbringend,d. h. um seinen Zweck im Interesse der Stärkungund Gesundung der sie Betreibenden zu erreichen, auchgar nicht anders ausgeübt werden kann. Will manden Sport als normaler Lebensweise entsprechend gel-ten lassen, so muß man naturnotwendig diese Auf-fassung auch der Ausübungsart soweit zubilligemals sie eben zur zweckentsprechenden Ausübung un-bedingt erforderlich ist. Der Vorwurf des Beklagtengegen den Kläger ist aber auch dann unhaltbar,wenn man das Gefahrenmoment berücksichtigt.

Eine ähnliche Auffassung brachte das Kauf-mannsgericht Dresden zum Ausdruck. Ein entsprechen-des Urteil ist am 19· November 1926 gefällt worden.

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. Leben gerufen.

�in'-·" H: Zwei Wohlfahrtseinrischtuugeii fiir Blinde hatder Moonsche Blindenverein in Berlin unlängst ins

Jin Südosten Berlins, im Hause,Cuvrystraße 33, nahe dem Görlitzer Bahnhof, ist eingemütliches Heim eingerichtet worden, in dem Blindeaus dem Deutschen Reich eventl. auch mit Begleitungbei einer Reise durch die Reichsh-auptstadt kostenlosbis zu 3 Nächten Aufnahme finden. Auch ein warmesFrühstück wird kostenlos verabreicht. Das Heim unter-steht einer geprüften Schwester. Anmeldung-en müs-sen a·n die Geschäftsstelle, Berlin-Charlottenburg, Se-senheimer Straße 6, schriftlich und so zeitig erfol-gen, daß bei Ueberfüllung den Antragsteller noch ei-nabsagender Bescheid erreichen kann. � Um älteren, mit-tellosen oder kränklichen Blinden Gelegenheit zu einerkostenlosen vierwöchentlichen Erholung zu bieten, hatder Moonsche Blindenverein vor kurzem in Töpchinin·der Mark ein vorzüglich eingerichtetes Heiin unterLeitung einer Diakonissn eröffnet. Jn dem neun Mor-gen umfassenden Grundstück finden die Blinden alleBequemlichkeit eines herrlich gelegenen Landaufenthalstes; die selbst betriebene kleine Landwirtschaft ermög-licht eine reichliche und gute Verpflegsiing Das Heimist das ganze Jahr geöffnet; Anträge um Aufnahmefindt ebenfalls an obengenannte Geschäftsstelle zu �'11. ..-..k.--t-xI-·i-s « -

Hauptvertretung f H l Breslau V, yorhstrasse l9.und Fabriklager: , Fernsprecher Stephan 36890.

__ i« Der italienische Fslicger de Pinedo in der wasr r 11 J a sc ein-

getroffen. Jm Flughafen fand ihm zu Ehren einBankett statt, an dem auch General Priino de Rivera,die· Minister, der italienische Bursch-after und mehrereFlieger teilnahinem

* Die Wiener Stndenteunnrnheii haben sich we-fentlich verschärft. Dies gab dem Rektor·»Veranlas-fäxigbiauxhlfdcxsicicziryatoniifchfck Eins? sihyssologzischepJiigti-s cspes zt !ie en. ie am e erUniversität erhielt polizeiliche Besetzung

* Er will im tskcsiiiig ais bleibst» Jm Gefängniseiner ungarischen Stadt entdeckte man unlänaifbeieiner Yeachpriificng das; einer der Jnfassen sich un-berecl!tigt dort aushielt. Es war ein Mann von 50Jahren, dem es gelungen war, sich fiir seinen zuzwei Jahren verurteilten Sohn dort einzuschleicheiuDer Alte setzte seiner Entlassung heftigen Widerstandentgegen. Vor den Richter gebracht, enthüllte er dasGeheimnis seiner väterlichen Opferwsilligkesit und batinständigst, im Gefängnis verbleiben zu dürfen, undnicht nach Hause zu seiner Frau geschickt zu werden,

. « « er i Jter ier ur ni anötige Verständnis und ließ den Vedauernstvertentrotzdem laufen, verhaftete aber die Frau.

* Die Flugs-tönte Binde-Z. Zu dem bevorstehendenEuropaflug Byrds wird bekannt, daß dieser beabsicktigctlz einen Rundflug auszuführen. Er w-ird zunächina aris fliegen, dort ein paar Stunden sich aushalten und dann über den europäischen Kontinent unEngland zurück nach New York fliegen. Das Flug-zeug, das den Namen »Amerika« trägt, ist ein mit dreiWhright-Motoren ausgerüsteter Eindeckeu Als Be-gleiter ist Bert Aeosta in Aussicht genommen, der voreiniger Zeit init Chamberlin zusammen einen Dauer-rekord aufgestellt hat. Der. Abfltig soll sofort erfol-gen, wenn die Wetterbericijte günstig sind.

* Ukiingcfser und Seit aufgefunden? Vor eini-gen Tagen wsill ein Forstbeamter im Norden der Pro-vinz Quebec? Vereinigte Staaten! in Zwischenräumenvon drei Minuten geheimnisvolle Signale wahr-genommen haben, die durch Aiaketeri gegeben wurden.Man nimmt an, daß sie vielleicht von Nungesser undFolg ausging-en. Da die Raketen moderner Art waren,o ät man es für möglich, daß Oiungesser und Colisich nach ihrer Notlandung in die abgelegenen Wald-gegendtendverårrt habend ßAåiitlijsshe ckStellen End ge-geneig , ie nannte, a ie -ei Jen von en bei-den franzöfischen Fliegen: gegeben worden sind, fürunwagzrfcheinlich zu halten. Die Forstbehörde erklärte,daß nie Signale offenbar von Vermefsungsbeamtenherrührtem und bezweifelt daher stark, dass, dieSignale von Nungesfcr und Seit� stckmkxxkssk riizzzzkzzz

Fritz Tarteyna, Vaugeschäft

sHiitactjteu,ZTsert- und Feuertaxm

Ins-Fu

selnsttitiur Wnsmmittel, srlnsttütiur Wüsmrirrtsrr!Darum nur

lcaulst Du für den 92Vaschtag ein,�Mut�. es Reger-Seife sein. 65Wenig Schärfe, doch viel Fett _ Pfg.Dient als bestes Etikett!

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9sVIII!THE!:G:I:D!:!:G:I: O!:«:S:I: O!IS:II:-:G:·:G:-:G:I:G:-:LQ:I:Q:T: I-

Nachdem mir die Ausübung der

Krankenkassendpraxis übertragen worden ist, halte ich die Sprechstunden wie folgt: z �Ißerntngns bis 10 und 12 bis 1 Uhr.

visit-an, Juni 1927.

Dr. med, Ka harina Stier. es

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skElektro-8chweiszungeu; ·» nn Dumpfliesselu Loliomoliileu usw. :

bei Rissen oder Anfkesfungen in der Regel behördlichI! vorgefchtiebenx werden in eigener Schweißwerkftatt t

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llull ils· las �liumstuuer Stadtblatt�.

Page 4: Zllamslauer got a dtli kalt. - Biblioteka Cyfrowa

ers-i Puls sann ers-Erst«-DEBLNMUEFerienvorbereitungem Von Dr. Eva Band.

Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Es wird nicht mehrlange dauern, bis die Schulen ihre Pforten fiir lange Wochenschließen und See- und Gebirgsorte sich mit stadtmüdeu Elternnnd Kindern füllen. Aber auch Erwachsene bekoninieii in ihrenBetrieben Ferien und freuen sich auf die Zeit, die sie außer:halb ihrer Heimat zu verlebeu hoffen.

Nun haben viele Islietisclseii eine ncerkioiirdige Eigenschaftan sich. Jm letzten Augenblicke vor Ferienaiitritt beginnen sieihre Reiseoorbereiticngeic und stellen ihre �lßohnrcng oder ihrmöbliertes Zimmer durch die nnnbtige Hast, mit denen sie dieseVorbereitungen ausführen. fast »auf den Kopf�.

Dazu sind sie in denkbar schlechteste: Laune. Die Wäschebefindet sich noch bei der Wäscherim die Kleider sind noch beimSchneider zum Aufbügeln Das Reife- oder Verkehrs-bitte. dasman telephonisch nach den Zuganschlüsfeii befragt. ist durch»den Fernisprecljer nicht erreichbar � ständig kommt von dortdas ach so wohlbekannte »Besetztzeicheii«. Die ganze Umgebungd-er Urlaubsreisendeic zittert vor deren Zorn- und Lliutaussbrüclsen und segnet den Moment, wo sie ho.«hliepackt, iniirriscljetiGesichtes die Wohnung verlassen. aus der zuguterletzt noch einguter Teil der Garderobe und Effekten nachgeschickt werden muß.

Das alles könnte vermieden werden. denn es ist nichtsweiter als ein Mangel an Disposition. Warum mußte bis zumletzten Llugenblick mit der Regelung all dieser Dinge gewartetwerden? Ferien und Urlaub sind immer wochenlaicg vor Be-ginn festgelegt. Man hatte also durchaus genügend Eblufse, dieKleider: und Wäscheschriiiike auf ihren Inhalt durchzusehen. undunfaubere und schadhafte Stticke den Stellen zu übergeben, diedafiir in Frage kommen. Man konnte auch lange vor Reise-antritt die Züge genau feststellen, deren man bedurfte. Damitwar alle unnötige Hast oermiehen. �mit wohlgefüllteiii Kofferrannte man die Fahrt in die Ferien antreten, ohne nun aniBestimmungsort mit Paketen rechnen zu müssen. deren Gar-derobeninhalt so zerdrückt ankommt. daß er schleunigst wiederzum Lltiflviigeln gegeben werd-en muß unsd dadurch. naturgeniäsydoppelte Kosten verursacht.

Ebenso ist es mit Reisendem die Orte aussucht-en, an denennur beschränkter Wohnrauin zur Verfügung steht. Es ist stetsunklng, sich in derartigen Fällen auf Glück und Zufall zu ver:lassen. »Du wirst schon irgendwie unterlommen!� lautet dieParole so vieler llrlauber. Natürlich hat der Zufall häufigseine Hand im Spiel. Es ist aber auch oft genug der Fall, das;Reisende mit kleinen Kindern in« irgendeinein Iiest auftauchen,iu denen Klügere bereits wochenlang vorher schriftlich alleZinimer vorausbestellt hatten. Sind doch sogar während derSjautitsaisoii selbst in großen, auf Massenandraiig berechnetenBädern, häufig keine iiiiititiie fiir unangenieldete Gäste mehrverfügbar. Wenn es sich nicht ermöglichen läßt. daß ein,.Quartiermacher« vorausfährt und sich nach Wohnungsmögliclxleiten umsieht, so sollte« man sich schriftlich mit der Knroer:waltung oder dem Gemein»devorsteher, den auch der winzigsteFlecken besitzt, in Verbindung setzen. Man erspart sich dadurchviel Aufregung und Aerger. Bei Junggesellen oder anderenEinzelpersoiveti ist die Sache nur halb so schlimm. Für Fa-milien kann sie indessen direkt katastrophal werden. Daher �-zuviel Vorsicht ist immer angebrachter, wie zuviel Esiacljsicht

. Nicht vergessen sei auch das Umdirigieren her Briefpost vondem Heincatorte nach dem Reiseziel. Man erspart dem Brief-träger daheim einmal unnötige Lauferei und sich selbst auchallerlei Ilusannehnilichkeiten, die durch nicht erhaltene Korre-spondenzen entstehen. Fahrgelegenheit zum Befiirderin von Per-sonen und Gepäck zur Bahn sollte man ebenfalls beizeiten be-stellen und sich nicht erst im letzten Augenblicke ihrer erinnern.Wer frühzeitig abreist und eine lange Fahrt vor sich hat, auf»der er zur Veköstigung nicht nur den Speisewagen in Anspruchnehmen will, verssorge sich mit frisch zurechtgemaclsteii Brötchenoder Schnitten und stehe lieber noch ein wenig früher auf. eheer sicl! abhetzt und d-avonstürint, ohne an Magenoorriite gedachtzu haben.

Diese Liste ließe sich sicherlich noch verzehufacheik »Eile mitWeile!« ist jedenfalls der beste Ratschlag, den man allzu hastig-enNeisenden mit auf den Weg geben kann. Ob sie ihn auch be-folgen werden?

Das BlumenfensleinVI« List: Heim.

Es gibt zahlreiche Liebhaber von Blumen, die weder einGärtchen noch einen Balkon zu ihrer Verfügung haben. An-dererseits gibt es aber auch eine ganze Anzahl von Pflanzen,

__ die in Zimmertemperaticr nicht gedeihen, sondern nur in frischerLuft vorwärts kommen. Was soll nun der Blumenfreicnsd tun,der seine Lieblinge gern um sich haben möchte?

Ihm kann geholfen werden. Geschickte Hände vermögen esleicht, sich dem Fensterbrett angepaßte Blumenbretter herzu-stellen. die auch jeder Tischler für billiges Geld anfertigt. Einenicht zu hohe Barriere schiitzt die Töpfe vor dem Herunterfallenauf die Straße, wenn man es nicht vorzieht. Blumenkästen ein-zuhalten, die man, genau wie auf dem Balken, bepflanzeii kann.Allerdings ist es empfehlenswert, vor Fenstern mit blühendenBlumen eine leichte, markisenartige Jaloccsie anzubringen, diedie zarten Kinder Floras während der Zeit der sengendstenSonnenstrahlen vor diesen schützt.

Ein weit geöffnetes Fenster, mit herabgelassen-ein Schutz-doch. vor dem ein runde: Korbtisch und bequeme Sessel stehen,kann sehr wohl den Balkon ersetzen. wenn die Blüten und dasGrün der Blumenkästen sichtbar sind. Empfehlenswert für diesenZweck sind alle hochrankenden Gewäshsa aber auch solche, derenRanken nach unten sprießen, erfüllen ihren Zweck. Natürlichist es nicht ratsam. dicht rankende Gewächse zu wählen, da dieseleicht zu wuchern beginnen und dann den Ausblick nach draußenvöllig verwehren. Jn Häusern. in denen Kinder sind, habenübrigens diese Blumentästen auch ein gewisses pädagogischesMoment. Denn das Erwachen der Pflanzen aus nächste: Nähe

Gießen mit äußerster Vorsicht geschehen, um die in tieferen Stock-werten liegenden Fensterbretter oder gar die Striaßenpassaiiteicnicht unangenehmer Nässe auszusetzen

Jetzt seien noch einige Anregungen für solche Pflanzen ge-geben. die sich besonders für Blumenkästen eignen. Es ist viel-leicht schon etwas spät, selber zu säen. Man kann jedoch Blumen,wie spät blühende Kresse und Vergißmeiiinicht auch jetzt nochals Samen der Erde anvertrauen. Sonst ist es ratsam, vomMarkt möglichst kräftige Stiefmiitterchen �- Taicsendschöiicheii �oder Pelargonienstaudsen vom Gärtner zu erwerben und sie selbsteinzusetzen. All diese sind äußerst dankbare, wenig Pflege ver-langende Kastenblumeu. Pelargonien gibt es sowohl als her-niederrankeitde wie auch als hochragende Gewächse, in weiß.rot und rosa Farben. Je nach Geschmack hat man also die Aus-wahl. Stets sei es jedoch vermieden, die Pflanzen zu engneben-einander zu setzen und sie während der heißesten Zeit, d. h.während der 21Jiitt-agssttinden. zu gießen. Morgens und abendsgeniigt ein erfriscljeiider Guß, den man indessen auch einstellenmuß, sobald es regnet und die Pflanzen von dem natürlichenHimmelsnaß getränkt werden.

Vielleicht zieht der eine oder andere Leser aus dieser kleinenAnregung einen erfreulichen Nutzen. Blicmen am Fenster sindimmer etwas Belebendes unid Llnregetides

Der ,,Kaffee-Schniiffter". Von F. W. Schatze.

Es war die Zeit der Kontincentalsperre Napoleon sperrteden Deutsch-en den Bezug wichtiger Fiolonialerzeugnisse Durchliehiirdlichse Viaßiiahnteii wurde Einfuhr und Verbrauch vonKolonialwarem insbesondere von Kaffee, kontrolliert Es warmit großer Gefahr verlnc1c-de,Ii, sich den Genus; einer Tasse gutenreinen Bohnenkaffees zu verschaffen. Die offizielle Amtspersondes »Kaffeeschnüfslers« hatte darauf zu achten, daß die erlassenenVorschriften, Verordnungen usw, getreulich befolgt wurden.Wehe dem Uebeltiiters �- � Vielleicht war es mit Lebens:gefahr verbunden, hätte man es damals gewagt, etwa vor demBrandenburg-er Tor an der Grenze des Tiergarteiis jenes be-kannte Schild auszuhäicgetct »Hier können Familien Kaffeekcichen.«

Es sind anläßlich der ,,Reich.--Kaffee-Woche«, dieim« PIOPAAAIIDA DCS guts« keinen Bohnenkaffees von der Edeka-Organisation vom 11. bis 19. Juni d. J. veranstaltet wird, inter-essante Dokuncettste ausgegraben worden, die uns in jene merk-würdige Zeit versetzen. Diese zeigen uns, welcher innstiiiidlicljeWeg nötig war, um in »den Besitz von Kaffee zu gelangen, daßeine besondere Erlaubnis des hochl. Akzisse-Anites notwendigwar, um den anregenden und gesuudheitsförderiiden Bohnen-kassee zu brennen.

Der leiste große Krieg hat uns noch eiuncal daran erinnert-wie schwer es fiir uns ist, auf ein so unentbehrliches Getränkzu verzichten.

Es ist für uns alle heute selbstverständlich, daß der Bohnen-kafsee »das natiirlichste und anregendste Familiengetränk derDeutschen geworden ist. Und die Kultur des modernen Kaffee-hauslebens in seinen mannigfaltigen Formen bietet einen cha-rakteristischen Ausdruck fiir die Lebensart des modernenSUIenfchen.

In den großen Städten wird man in letzter Zeit jene ge-räumigen Kaffee-Stube« entdeckt haben, in denen man sozusagen�im Stehen� seinen Kaffee bekommt. Es ist dies ein Zeichen desLlicregungsbediirfiiisses des ncodernien Stähters, und es wäreinteressant, einmal Genaueres darüber festzustellen; wievielTausende von Tassen Kaffee in der Stunde »auf jenen immerbereiten gasbeheizten Kaffeemaschinen hergestellt werden, dieheutzutage unentbehrlich für den immer beweg-ten Städte: ge-worden sind.

Vor kurzen: wurde einmal angeregt, eine Abstimmungunter den Besuchertc der Kaffeehättser einer großen Stadt zuveranstalten, in welchem Kaffeehaus der beste Kaffee ferniertwird. ist dies ein Vorschlag gewesen, der kurz nach herKriegszeit anftauchte. Inzwischen haben sich die Verhältnissederart gebessert. daß eine Durchführung itberflüssig wurde, dain den tneisteic «ang»ese�lf!enen Kaffeehätisern durchaus guter

_' Bohnenkafsee erhältlich ist.

zu beobachten ist immer fesselnd und bietet gleichzeitig Belegen:heit zu praktischem Naturkundeunterrichh Man tut gut. denKindern das Stehen der Pflanzen zu übertragen, um sie dadurchan eine bestimmte Pflicht zu gewöhnen. Allerdings muß dieses

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Jeder Koloiiialtvareiihändler ist heute in der Lage »den in-. dividuellen Kaffeegeschiiiack seines Kunden durch Lieferung desentsprechenden Kaffees zu befriedigen. Gerade dem ArtikelKaffee wird von seiten -des Kolonialwarenhändlers gesteigerteAufnierksaiiikeit gewidmet. Eine besondew Organisation ist ge-schaffen, die einen direkt-en Weg von der Kaffee-Plan-tage biszum Kaffeetisch des Verbrauchers herstellt; die Organisationder Kolonialwarenhändler, der Edeka-Verband deutscher kauf-männischer Genossenschaften, besitzt eigene Einfuhrhäuser, eigeneGroß-Rösterei und entfaltet jene Sorgfalt, die zu einer gutenpfleglichen Behandlung des Kaffees notwendig ist.

Um aber nun noch einmal auf den �Schnüffler� zurückzu-kommen. Es wäre schon ganz gut, wenn einmal ein-e Kontrolle�� allerhings der Hausfrauen selber -� über hie Kaffeebe:rcit1cng einsetzte. Den-n was hilft der beste Kaffee, wenn erschlecht zubereitet wird? Es wäre ganz gut, wenn die Haus-frau ihrem Kaffee jenen erhöhten Wohlgeschmack verleihenwürde, der allerdings nur durch eine staub- und rußfreie kon-tinuierlichie Feuerung erzielt wird, � etwa nach dem Musterder gasbeheizten Kafseemaschinen bes modernen Kaffeehansesund der Gaskiiche des modernen Hotels.

Dadurch würde erzielt, daß der Genuß einer einfacher undanregenden Tasse Kaffee schnell unsd einsach zu jeder Streicheermöglicht wird.

Und nun zum Schluß noch eine nachdenkliche Anmerkung.Es gibt in Amerika in den großen Städten ,,Nauchämter«

und ,,Raiich-Jnspektoren«, die die Feuerungsstätiesn in Industrieund Haushalt auf ihre Raucheutwicklting überwachen. Das istgut nnn�: nützlich! Denn es ist durchaus nicht notwendig, daßdie Hausfrau durch die Verfeuerung von fester Kohle zur Ver-pestung der Luft mit beiträgt �- auch nisht durch Kochen vonKaffee auf dem offenen und fchmutzigen Herdfeuer.

Denn � auch nicht in diesem Punkte �- kann die Nomantikhes Mittelalters Verein! für hie Hygiene und Zweckmäßigkeitdes modernen Menschen sein!

Auch das Kaffeetrinken hat seine Philosophie!

Zwangsarbeit für Kinder.Nicht von Kindern minder Begüterter soll hier »die Rede»

sein, die zu den Lasten des täglichen Lebens hinzuverdieiicicmüssen. Sondern von den geplagten kleinen Wesen, die manallerdings hauptsächlich in größeren Städten findet, und die fiirhie Eitelkeit ihrer Eltern herhalten müffen.

Vorausgeschickt · eins. Durchaus nicht jedes hübsche-g-raziöse Mädelchieti hat ein bedeutendes, die Allgemeinheitinteressieren-des Tanztalent, nicht jeder Knabe ist ein musi- «kalisches Wunder, weil er besser als seine Altersgenosseic dieGeige zu spielen versteht. Leider begehen zahlreiche Eltern denFehler, in diesen, vielleicht doch ein wenig über dem Durch:schnitt stehen-den Eigenschaften ihrer Spröszliiiga Talen-te vonüberragender Bedeutung zu erblicken, die tinbedingt vor dieOeffentlichkeit treten müssen.

Ob so ein armes Wurm Lust zu diesem, selbst fiir reifeKünstler nicht leichtem Wege hat, darnach wird nicht gefragt.Die Eltern. die vielleicht reich begütert sind, coclleii sich zu ihremGelde vielfach durch das Aufsehen. das ihr Kind erregt nocheinen klangvollen Nanieu schaffen � sei es selbst auf Kosten derNerven des jungen Geschöpfes. Dabei ist die Laufbahn einessolchen Wunderkiudes über alle Begriffe anstrengend. Dennnicht allein das abendliclje Auftreten, das übrigens glücklicher-weise polizeilich durch -das Kiuderscljictsgesetz geregelt ist, kostetKräfte, sondern auch die täglichen Ilebungeii und Ausbildungs-stritt-den, die häufig ebensoviel Zeit in Llnsprttcls nehmen, wie derwissenschaftliche Unterricht, sind äußerst anstrengend·

Dazu ncuß die Lebensweise dieser winzigen Künstler nochbei weitem geregelter sein, als bei ihren gewöhnlichen Altersgenossen. Fiir sie gibt es nur wciiig freie Zeit zum Spielen.und oft fliegen sehnsüchtige Blicke dieser begüterten, geputzteiuübieranstreiisgteic Kleinen nach den Spielplühen, auf denen ihreärmeren, aber glücklicheren Kanieraden sich ungehindert aus-toben dürfen.

Vor-seinigen Jahren war ich als Llufitahiiieleiteriii in einemFilmatselier beschäftigt. Unter den vielen Besuchern, die Dar-steller oder andere dort besuchten, befand sich auch eine jungeFrau, mit einer wirklich bildhiibscheic Sechsfiihrigen. Liselottehatte goldblonde Löckcheiu strahlend blaue Llugen und war ent-zücksdskd GEMEINER. Scherzweise fragte sie der Spielleiter: �obfie nicht Lust habe mitzufil1nen?« Energisch schüttelte diescheinbar sehr kluge Kleine jedoch das hübsche Köpfchen.

Da hätte man aber die Frau �Mama sehen sollen, die vielehrgeiziger war, als ihr Kind. Uebrigens sind Mütter meistnach dieser Richtung auch ehrgeizigen als die Väter. Also Lise-lottchens Mutter wandte sich strahlend dem Regisseur zu. dermit seinen Gedanken längst bei ganz anderen Dingen war.»Ach, Herr H.«, meinte sie, ,,Liselottchen traust sich einfach nichtJhnsen zu sagen, wie schrecklich gern sie einmal mitspielenmöchte! Bahrein: beschäftigt sie sich fast immer zum Zeitvertreibmit filmen. »Nicht wahr, mein Kind?«

Verschüchtert nickte das Unglückswurnk und nun war seinSchicksal besiegelt. Die Mutter setzte sich mit den möglichstenunid unmöglichsten Firmen in Verbindung, und ein-es Tagesließ der Vater auf eigene Kosten einen Kinderfilcn herstellen,der übrigens kläglich genug ausfisel. Die frische fröhliche Lise-lot«te wurde ein nservöses, arrogante-s. unangenehmes Kind, undheute hat »die Neunjährige ganz die Alliiren einer Filmdioa.ohne jedoch auch nur die geringste Berechtigung dazu zu haben.Denn ihr Spiel steht weit unter dein Durchschnitt � und dieTauzschrititcy mit denen sie hin und wieder in den Pausen.zwischen den Filmakten, ihre Kurbelwerke verschönt, sind durch:aus nicht erhebend.

Vater und Niutter Liselottchens hatten ihr gutes Aus:konunen Warum hat man diesem Kinde seine Jugend zerstörtund es gezwungen eine Arbeit zu leisten, die ihm absolut nichtzusagt? Frinderarlieit ist niemals etwas Erfreuliches· Wennjedoch ein Mädelclzeii oder ein Junge mit Begeisterung dabeisind. läßt man sich »die Sache schließlich noch gefallen. Sobalh einKisnd jedoch weinend in der Gar-derobe sitzt und zitternd auf denAugenblick wartet, in dem es zum Auftreten gerufen wird. istein solcher Llnblick erschütstsercnd Daher kann nicht genug vorden! filusniitzeii kindlicher Kräfte gewarnt werden, wen-n dieEltern nicht von der bitteren Not des Lebens dazu gezwungenwerden. K.L

Für die Küche.Ragout von Ochsenhirm Man schält reichlich kleine Zwie-

beln, Schalotten genannt, die in folgender Tunke gesotten wer-den: Ein Viertel Liter Fleischbrühe wird mit einem GlasRotwein vermengt. Dann fügt man wenig Majoran und reich:lich kleingehackte Petersilie hinzu, ebenso ein Lorbeerblatt undsalzt und pfeffert stach Geschmack. Niit den Zwiebelchen läßtman einige Ehampigctoics oder Morchelii weich werden. Eingut gereinigtes Ochsenhirn schneidet man in Scheiben oderWürfel und legt es in die Flüssigkeit, um es gar ziehen zulassen. Sogleich nach Fertigstellung sollte man es zu Tischgeben.

Kartoffelklöfzchen als Sicppeneinlagr. Ein halb-es Kilo ge:kochte, geriebene Kartoffeln vermengt man mit einem halbenLöffelchen Salz, einigen Stäubchen geriebener Muskatnusz oderMuskatblüta 75 Gramm Butter oder Margarin-e und einemTeelöffel Weizenmehl Wenn man will, kann man einen Tee:löffel Trockenei hinzusehen, was aber nicht unbedingt not-wendig ist. Dann formt man aus dem Gemsengsel wallnußgroßeBällchen oder sticht einfach Klößcheic davon ab, die man inkoshetcsder Brühe ungefähr zehn Minuten kochen läßt. Dannstreut man in dsic Suppenterrinc fein gewiegte Petersilie, damitder Geschmack der Brühe noch verfeinert wirh, bevor sie gereichtwird. praktische Winke.

Gutes Mottenvertilgungsmitteb Karbolsäure ist ein erst-klassiges Mittel, um die schädlichen Motten von un eren Klei-dungsstückeii und Polstermöbeln fernzuhaltein atte- undLeinenbällchen werden mit der Flüssigkeit benetzt und diese dannin den gefährdeten Gegenständen untergebracht. Jede Mottemeidet fortan den Ort, der den intensiven Karbolgeruch ans:strömt.

Vorsicht mit Stute! Man sollte Schreibtinte niemals denStrahlen der Sonne aussetzen, da sie dann nicht nur schnell ein:troctnet. fonhern auch farblos wird.

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Beilage zu Nr. 141 des ,,Namslauer Stadtblatkt Sonntag, den 19. Juni 1927.

Gaujugendtrefsendes Schlesisclpposener Grenzgaues in Rom-lau.

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»Ein Volk, das mit Lust und· Liebe die Ewigkeit seines Volks-

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Wo keine körperliche Gesund-heit und Kraft ist,

tums auffaßt, kann zu allen da ist auch keine Energie desZeiten sein Wiedergeburtsfeft Geistes,und seinen Auferstehungstag kein Mut, keine erhabene

feiern." sahn. Empfindung. Fichte.

An die Einwohnerschaft An die Turnerjugendl g Heilgrufj Dir wandernder, sonnengebräunter Jugend

Unter dem Banner des ewig unsterblichen Jahn,Die Du heute versammelt im kleinen Städtchen,Un der geliebten Heimat östlicher Grenze.zeige auf grünendem Rasen schwellende Kräfte der Glieder.Singe und tanz Deinem Jolke aus seinem köstlichen Erbe.Eines noch künd ich Dir, Jungschar, eines, vergiß es nur nimmer:Heilig sind Zllittsommerstage von alters in unseren Landen,Werke, zu ernstester Sammlung bist Du gerufen,Ruhet auf Dir doch, o Jugend, des Vaterlands Schicksal.Deutschland muß leben, frisch auf, ihm unser Sinnen und Tun!

Die Turnerjiigend des Schlesisckxposener Grenzgaues grüßt mitHeilgruß alle Bewohner· von Stadt und Tand. Sie bittet alle herz-lich, recht zahlreich zu ihr zu koinmeii und ihre Arbeit zu schauen.Werdet noch einmal jung mit uns, Vergeßt auf ein paar Stundendas graue Zllltagseinerlei. Taucht ein in den Born deutscher Freude!Vernehmt aber auch von dem ernsten Ringen unserer Jugend, deutscheBrüder und Schwestern, von unserm Ringen um die deutscheWiedergeburt-

Und nun kommt und schaut!

/

Aus Jahns Werken: ,,Kraft des Volkstums«Wogen wallen um Felsen, Orkane stürmen gegen t�penhörner, die Erde erbebt und � besteht. Den Charakter beugt die

Not nicht zum Brechen nieder, neukräftig ersteht er aus Leiden, wie die hinschmachtende Blume vom Himmelstau gebadet. Wasim gewöhnlichen Lebensgewühl der edle Charakter vollendeter Menschen, das im Völkergebiete das Volkstum. Volks-tum ist eines Schutzgeistes Weihegabe, einunerschütterliches Bollwerk, die einzige natürliche Grenze. Die Natur hat dieseVölkerscheide selbst aus natürlichen Beschaffenheiten erbaut, fortwirkend durch die Zeit wieder gebildet, durch die Sprache benannt,mit der Schrift befestigt und in den Herzen und Geiftern verewigt.

It. L. Jahn, Deutsches Volkstum Dietwart 21!.

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Zum Geleit!Wem der Jugend IdealeNoch das L.b--n nicht geraubt,Wer an F eundschast und an FreiheitNoch mit gliilsinder Ssele glaubt,Wer noch hoch und heilig achtetDeutsches Wort nnd deutsche Kraft,Der sei allezeit willkommenJn der Deutschen Tnrnerfchaftl

So grüßt die Turnerjugend am heutigen Tage alleFreunde und Gönner der edlen Turnsache, so begrüßensich Jungen und Mädel des Schlefisch Posener Grenz-gaues untereinander, so will auch ich Euch begrüßen,deutsche Brüder und Schwestern, die Jhr herbeigeeilt seid,um. in engstem Zusammenschluß kundzugeben, daß dieTurm-ringend treue Grenzwacht hält. »Gut Heil« und,,Herzlich Willkommen« in Namslarr Fast ein Jahr istvergangen, seit wir uns zum 3. Jugendtreffen der DeutschenTurnerschaft in Hirschberg einfanden, wo iiber 10000Turnerjungen und -Mädel aus allen Gauen des deutschenVaterlandes vereint waren, erfüllt von Jahn- und Neuen-«dorffschem Geiste, von Liebe zu Heimat, Volk und Vater-land. Dieser Geist und diese Liebe sei auch der Leitsternunseres heutigen Gaujugendtreffens, welcher unserem Tun,Treiben und Schaffen in Freude und Ernst vorschweben möge.

,,Leib und Seele Eins in Kraft,Das ist Deutsche Turnerschast!«

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Warum ist eS notwendig, daß unsereJugend turnerisch erzogen wird?

' H. Wiese, Namslau.Als nach den Unglücksjahren von 1806/7 ber Zusammen-

bruch des Pceußischen Staates und der übrigen deutschenLänder erfolgte, erkannte man, daß das Volk, welches aufden Lorbeeren Friedrichs des Großen eingeschlafen war, zurkörperlichen Tüchtigkeit erzogen werden müßte. um sich vondem Napoleonischen Joche befreien zu können. Vor allemwar es unser Turnvater Friedrich Ludwig Jahn, der sichdieser Aufgabe mit ganzer Seele widmete, wie ja allgemeinbekannt ist· Der Erfolg Jahns zeigte sich in den Freiheits-kriegen 1813/15, an dem viele von ihm ausgebildete jungeLeute teilnahmen.

Jn ähnlicher Lage, wie damals Preußen, befindet sichheute unser deutsches Vaterland.

Während vor dem Weltkriege unsere jungen Männekdurch den Dienst im stehenden Heere körperlich ausgebildetwurden, fällt diese Ausbildung infolge des unglüdzlimen Aus-ganges des letzten Krieges und des Schandurteils vonVersailles fort, nach dessen Wortlaut Deutschland die all-gemeine Wehrpflicht aufheben mußte.

Um nun das Deutsche Volk körperlich tüchtig und wehr-haft zu machen, mußte an Stelle der allgemeinen Wehrpflichtdie körperliche Ertiichtigung der Jugend auf andere Weiseerreicht werden und das geschieht in lobenswerter Weise inden Vereinen der Deutschen Turnerschaft nach den Grund-fügen des Turnvaters Jahn.

Der Turnunterticht wird zwar in den Schulen gepflegt,doch das genügt nicht. Werden doch schon immer mehrStimmen laut, die das Verlangen stellen, daß in den Schulendem Turnunterricht täglich 1 Stunde gewidmet wird. Esdringt also der Gedanke durch, daß schon in den Schulenmehr auf bie körperliche Ertüchtigung hingewirkt werde.Leider aber wird mit Beendigung der Schulzeit das Turnennur noch als freiwillige Betätigung zur Erlangung körper-licher Tüchtigkeit betrieben, was hauptsächlich in den Vereinender Deutschen Turnerscbaft geschieht. Für die geistige Fort-bildung der Schulentlassenen wird in den Fortbildungs-schulen gesorgt. Für die körperliche Fortbildung geschiehtnichts. Hier wäre der Hebel anzulegen und auch den Fort-bildungsschülern ein obligatorischer Turnunterricht zu er-teilen. Was hier von den Jungen gesagt, gilt auch fürdie Mädchen.

Die Vereine der Deutschen Turnerschaft aber gehen weiterund haben seit geraumer Zeit auch das Knaben- undMädchenturnen außerhalb der Schulstunden eingeführt undzwar mit gutem Erfolge. Es ist leider zu bedauern, daßdie Vereine hierbei zu wenig unterstützt werden, indem dieEltern pp. die angemeldeten Kinder zur Teilnahme anden Turnstunden nimt genügend schicken oder kontrollieren.Es kann an die Ausbildung des Körpers nicht früh genugherangegangen werden, sei es nun Knabe oder Mädchen.Man bedenke, daß nur in einem gesunden Körper ein gesunderGeist wohnen kann.

Die turnerifme Ausbildung, früh geübt, wird im späterenLeben reiche Früchte tragen durch erhöhte Tatkraft, umsichtig-keit, Wagemut, Unerschrockenheit und Gewandtheik

Wenn fegt vielfach der Gedanke ausgesprochen wird:Die Jugend ist unsere Hoffnung, so muß gleich hinzugeseßtwerden, wenn sie dazu erzogen wird, und aum das geschiehtin den Vereinen der Deutschen Turnerschafh die ihre Jugend-lieben zur Zucht und Ordnung anhält.

Es wird den Vereinen nicht leicht gemacht, das allesdurchzufiihrem was sie sich zum Ziel gefegt haben, aber es

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Das ist unser Ziel nach dem wir am heutigen Tagevereint streben, welches uns künftighin in unserer Arbeitstärken und alle Mühe mit Erfolg krönen soll. DiesesZiel zu erreichen, war der unerfchütterliche Wille, dieLebensarbeit unseres Vater Jahn. Als Friedrich LudwigJahn im Jahre 1806 nach der Schlacht bei Jena, welchegroßes Unglück über Preußen brachte, Knechtfchaft undSchmach, feine Kraft und Arbeit nur für des VaterlandesWohl und Freiheit einsetzte, da sammelte er die Jugendum sich. Durch Worte und Taten half er an deutschemVolkstum und deutscher Volkskraft aufbauen. Trotz großerSchwierigkeiten, Anfeindung und Mißgeschick fand ertausende Anhänger und das Turnen wurde durch ihn zudeutschem Volksgut Nicht aber nur die körperliche Er-tüchtigung pflegte Vater Jahn mit seinen Turnern, sondernauch deutsches Wesen und deutsche Sitte. Nach seinerArt wurde es in die Turnerschaft übernommen, ganzbesonders aber in die Jungturnerbewegung Der Welt-krieg und die Nachkriegszeit mit ihren, auf Moral undSittlichkeit verheerend wirkenden Strömungen vernichtetenjeglichen Jdealismus, so daß wir in ähnlichen Zeit-Verhältnissen leben wie Vater Jahn. Auch uns trifft dieAufgabe, am Vaterlande aufbauen zu helfen, die Volks-gesundheit, durch sie Glück und Segen herbeizuführen.Dieser großen, heiligen Aufgabe wollen wir uns immerbewußt fein, in allem Ernst, aber auch im Frohsinn,welcher ja unbedingt zur Jugend gehört. Frohsinn,

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gibt, Gott sei Dank, noch ideal gesinnte Frauen und Männer,die für das Voraufgefühtte warm eintreten und sich persön-lich mit ganzer Kraft in den Dienst der guten Sache stellenzum Wohle des Vaterlandes.

Helfe jeder an seinem Teile dazu.s?- S:

Ein versteckter Feind des Türners.Wer hätte wohl nicht seine aufrichtige Freude an den

auf Turnplaß, an Barren und �Reck exakt ausgeführtenUebungen einer jugendlichen, frischen Schnur? � Jn derTat, es hat etwas Herzerquickendes, wenn Gesamt- undEinzeliibungen bei einer turnerischen Vorführung �klappen�.Viel treue Uebung und zähe Ausdauer gehen solchen Vor-führungen voraus; und gewiß hat jeder Teislnehmer dengeheimen Wunsch, mit seinen Leistungen an der Spitze zumarschieren. Er vermeidet deshalb auch alles, was ihn inseiner Leistungsfähigkeit auch nur im geringsten Schaden zu-fügen könnte.

Wenn im recht sehe, so sind es vor allem drei Feinde,die dem Turner bei der Erreichung des gesteckten Zieleshindernd im Wege stehen, der Alkohol, die Unsittlichkeit undder Tabak. �-

Ueber die betäubenden und entnervenden Einflüsse derbeiden ersten Feinde sind wohl nicht viel Worte zu verlieren,ihre Schädigungen liegen zu offensichtig zu Tage. Wenigerbeachtet finb leiber aum heute noch die mehr im Verborgenenfmleimenben schädlichen Einflüsse des Tabaks für -jedenSportsmann, wie für jeden Menschen überhaupt.

Von den verschiedenen Schädigungem die der Tobakauf lden menschlichen Organismus ausübt, muß den Turnerbesonders diejenige interessieren, die das Herz erleidet. Machtdas Herz des Turners vorzeitig ,,schlapp«, so ist es natürlichvorbei mit dem »Marfchieren an der Spiße«. �

Wir wissen nun, daß der Tobak das Herz in doppelterWeise fmöbigt.

Einmal hat der Tobak, oder besser das im Tabak ent-haltene Nikotim die Eigenschaft, die Herz-Kranzarterien, diedas Herz mit Blut zu versorgen haben, zu drvsseln. Eswird also dem Herzen das Blut nicht mehr in ,der Mengezugeführt, wie es normaler Weise sein müßte. Andererseitsmuß das Herz vermehrte Arbeit leisten, um das Blut dochnach und nach durch die verengten Kranz-Arterien hindurchzu wessen. Das Herz des Nichtrauchers entgeht dieserdoppelten Schwächung

Professor Dr. Fritz Reuter, Glas, meint es also gut mitder Jugend, wenn er sagt: »Wir dürfen es nicht unterlassen,die Jugend immer und immer wieder auf die schädlichenWirkungen des Nauchens auf das Herz und das Gefäß-system aufmerksam zu machen-« �

Turner, also Achtung vor diesem versteckten Feind ineuren Reihen! Laßt bei euch den NichtraucheriGedankennoch mehr Fuß fassen und helft mit, daß dieser Feind erkanntund auf der ganzen Linie bekämpft werde.

Karl Krauß, Verfasser von Flugschriften zur Alkoholfragr.IF: If:

Warum KörPerschUIeDHans Martin, Namslau

Es ist nicht zu leugnen, daß mit Beginn der Schulzeitdem jungen Menschen neben den Vorteilen seiner geistigenEntwicklung auch Nachteile flir den Körper erwachsen. DasGmulkinb, bis dahin an lebhaste Bewegung gewöhnt, verfälltgewöhnlich in mehr oder weniger große Haltungssehley deren

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44.

geschöpft aus dem kriftallklaren Born edler Lebensfreudesoll uns alle in tiefster Seele erfüllen, aus übervollemHerzen wollen wir ihn ausströmen lassen auf alle, dieuns wohlgesinnt sind, die noch ein Herz für Jugend undreine Freude haben. Wahre Liebe zu Gott, Volk, Heimatund Vaterland, Vertrauen auf eigene Kraft, werdenunserem Frohsitin unermüdliche Schwingen geben, aber.auch den heiligen Ernst und Niannestrtuh der deutschemWesen besonders eigen ist und an ihm stets gepriesen undhochgeachtet wurde.

Dankbar wollen wir uns auch heut derer erinnern,welche uns Führer und Vorkämpfer waren, die Leib undLeben einsetzten um deutsche Sitte, deutsche Lande gegeneine Welt von Feinden zu verteidigen.

»Sie sollen uns für allezeitAls Vorbild umschweben in Freud und Seit!!"

Jungen und Möbel, liebe Freunde! Von solchenGedanken beseelt, möge unser Gaujugendtreffen in Namslaulange in Eurer Erinnerung bleiben. Mögen die Stundenernsten Schaffens und sonniger Freude uns allen einAnfporn sein für die Arbeit der kommenden Tage. WirTurnerjugend wollen unsere Kraft, unser Leben demdeutschen Volke und Vaterlande weihen in echter Turner-treue, wie sie Vater Jahn uns gelehrt hat.

»Mit Gut Heil ans Werk!«Paul Baron, Gaujugendwart.

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fmäblime Einwirkungen noch vermehrt werden durch Mangelan allfeitiger Bewegung, gerade in einer Zeit, wo die körper-lime Entwicklung am fmnellften vor sich geht. Zu all diesemkommt dann bei den meisten unseres Volkes der Eintritt indas Erwerbsleben, womit oft weitere Ursachen zu Haltungs-fehlern gegeben sind.

Wie geeignet zur Beseitigung all dieser Schäden ist dochda unser Turnen im allgemeinen und die Körperschule imbesonderen. Oft hört man auch für diesen Teil unseresUebungsbetriebes ,,Gymnaftik« sagen, ein Fremdworh daswir Turner gern durch unser deutsches »Körperschule« erfegen.Bei dieser ist es Grund-stockte, durch besonders eingeftellteUebungen zunächst einmal den ganzen Körper gründlicherDurcharbeitung zu unterziehen, dann aber auch verkiimmertenMuskelgruppen neue Kräftigung zu geben und durch Berufs-arbeit oder auch einseitigen Sportsbetrieb versteifte Gelenkeentsprechend zu lockern. Beim Gerätturnen verfiel manfrüher oft in den Fehler gar zu häufiger Stiitzübungenz auchhiergegen ist unsere Körperschule oder unsere Freiübungenauf neuzeitlicbe Art, wie man auch dafür sagen könnte, daswirksamste Mitte! und ein prächtiges AusgleichsttrrnemAber auch den zumeist im Sommer betriebenen Uebungendes volkstümlichen Turnens wie Laufen, Springen undWeisen, ist die Körperfchule unerläßliche Vorbereitungsarbelhauf die man besonders im Winterbalbjahr keinesfalls ver-zichten sollte. Auch der Nur-Geräteturirer will diese Frei-Übungen nimt mehr lassen, wenn er es einmal am eigenenLeibe erfahren hat, um wieviel leichter ihm dann die Haaren,Grätschem �Rollen und Schwünge fallen, und wie sehr geradehierdurch seine Haltung am Gerät an Schönheit und Be-herrschung gewinnt.

Nicht zuleßt ist auch der Vorzug der Köcperschule, als desgerätiosen Turnen-I, zu erwähnen, den auch diejenigen ge-nießen können, welchen es unmöglich ist, an einem geordnetenHallenturnbetrieb teilzunehmen; sie können daheim im stillenKämmerlein bei geöffneten Fenstern ihre Uebungrn turnen,ein paar Quadratmeter lassen sieh schließlich in jedem Zimmerschnell freimamen.

Jeder aber, der sich regelmäßiger Körperschule unterziehhwird nach Ueberwindung der anfangs auftauchenden Muskel-schmcrzen erkennen und fühlen, wie hierdurch fein Körperan Kraft, Ausdauer und Geschmeidigkeit gewinnt und wieer damit wiederstandsfähiger wird zum Nutzen feiner Gesund-heit, die ja doch wohl Lebensglück ist.

es, «« m �i� . «« " naiv-Kg�; ·«-

Zlusfahrt Viktor Scheffel.

Berggipfel erglühen,Waldwipfel erblühenVom Lenzhartch gefchwellt.Zugvogel mit Singen IErhebt seine Schwingen Auf blumige Matten,Ich fahr� in die Welt! Ich fahr� in die Welt!

Zlkein Hutschntttck die Rose,Zliein Lager im Moose,Der Hiinmel mein Zeit.Znag lauern und trauern,Wer will, hinter Ziiauern,Jch fahr� in die

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ZNir ist zum GeleiteJn lichtgoldnent KleideFrau Sonne beftellt.Sie wirft meinen Schatten

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Heimat.Ein Sonntagnachmittag in Blau und Gold! Der

weiche Ostwind pulst verführerisch schmeichelnd in meinFenster, groß fmaut der klare, hohe Himmel hinterdrein.Und nun weiß ich auf einmal, wohin mich heut dasRad führen soll. Nicht nach Sande, in den grün-dämmrigen Buchenwald, wo der Tauber gurrt und derletzte Waldmeister süßen, schweren Dust haucht Daist es zu eng und unheimlich. Auch nicht an die freund-lim blinkenDe Weide und ihre satten Wiesen. Datauschen zu eintönig die Ufererlen, gluckft zu schläfrigdas Wasser, sticht zu böse das Geschmeiß Nein, heutwill ich Dorthin, wo ein weites Meer von Kornbreitengrünfilberne und goldene Wellen schlägt, wo in seinenBauminseln Dörser mit roten Ziegeldächern und spitzenKirchtürmen verschlafen in die Sonne blinzeln, wo amRande blaudunstiger Föhrenwälder rotweiße Grenzpfähleschiärsalsschwer Heimat und Vaterland die Grenze schneiden.

Still und schläfrig liegt die graue Landstraße vormir. Die verstaubten Apfelbäume träumen in denNachmittag hinein. Weiße Wolken Sandes wirbelt derWind dann und wann auf. Heut halte! kein Autvhier entlang, kein polternder Bauernwagen stört diegroße Stille. Die Grenzer halten Sonntagsruhe. DieSchlagbäume sind hüben und drüben gesenkt· Baldliegt die Straße hinter mir. Ein snndigek Feldwegführt mich den kleinen Hang hinauf. Zu meinerRechten Heckenrosem eine ganze gründunkle Mauer.Verschämt lugen tausend rote Blüten und Knospen aus demGezweig hervor. Und nun gleitet das Auge von der lieb-lichen Nähe zum großen Wunder der Weite. Ein weites,weites Meer von Halmen, das Ostmarkenmeey überhauchtvon ersten, goldbraunen Reifeschatten, wellend und wagend,bis dorthin, wo die Sonne alles in glitzerndes Dunstgewogetaucht. Falter, weiße und blaue und rote flattern auf undnieder, Summen und Zirpen klingt in einem großen Liedeim leisen Frühsommerwinde Und wenn der Lufthauch einenMohnblumenfleck aufdeckt, dann zuckt es wie rote Lohe.Das ist das feurig pulsende Herz der Heimat. O Heimat,schön bist du am Vorfrühlingstag, wenn auf deiner braunenSchalle Wasserlachen und legte Schneeflecke im jungen Lichtfunkeln, schön bist du auch, wenn am Spätherbstnachmittagder Regen auf deine einsamen, trübseligen Weidenwege tropftund schwarz gespenstische Wolken über die Stoppel jagen.Aber am schönsten. bist du heut, am jungen Sommertag.Mögen sie auch gering über Dim denken, du stille, weiteOstmarkenebena mögen sie über ragenden Alpenhöhen undschimmernden Seebreiten dich vergessen, sei getrost, dein ver-träumtes Leuchten, den Glanz und Duft deiner Fruchtfelderhat keins von beiden. Du bist so wie die Ostmarkenmädchemtreu und still, manchmal gar fmwermütig. Roggenblondglänzt dein Scheitel. Mit sehnsuchtsblauen Augen schaustdu tausendfältig in Die Weite. Grüne Wegebänder sthltngensich um deine goldenen Flechten Eine korallenrote Kettevon Klatschmohn hast du umgehängt und weißvioletteKartvffelbreiten und blutroie Kleeschläge winden fim um DeineHüften. Lange Wellen gleiten über die Halme. Sie wallenhinaus, weit bis dorthin, wo die beiden Kirchtürme Reichthalsüber flimmerndem Dunst schimmern. Ein wehes Lied klingtim Winde, das von drüben kommt. Klage der entwurzelten,heimatlosen Heimat. «

Hier am Hange will ich in deinen Armen ruhen. Der gelb?Wundklee hat ein wunderschönes Polster gewebt. Hummelnfliegen brummend vorbei. Blinzelnd fahren meine Augendahin, wo neben dem einsamen Vorwerk zwei breite Punkteund ein weißer Pfahl stehen. Dort hütet ein blondesMädchen die Kühe. Stets steht sie auf den Hütestock ge-stützt und sinnt in die große Sonntagsstille. Die Luftflimmert und gligert über den Feldern. Drei schwarze Tierestehen auf einmal am Bachgrunde Sind es Wildeber oderAuerochsem ich weiß es nicht. Lauter schwarze Riesenbäumewachsen schwerfällig empor und verschlingen die goldeneFrucht. Giftige Wolken tanzen auf feuchtem llrgrunbe.Kleine, schwarze Jäger mit scheuem Blick schleichen amRande der mächtigen Przseka entlang. LanggezogenerMönchsgang tönt aus dem Dunkel. Große, blonde Männermit hochbeladenen Kaftenwagen ziehen hervor. Die kleinenJäger fallen vor ihnen in die Knie. Blanke Aexte werfendie Urwaldriesen zu Boden. Blitzend und knirfcdend wühltder schwere Eisenpflug die Baumstümpfe beiseite. Grünsproßt hinter den schweren Schritten der Siedler SchmuckeHöfe wachsen unter ihren Armen· Starke Frauen mitsehnsuchtsverträuniten Augen wiegen Kinder imLindensrhatten.

Jch habe geträumt. � Die Sonne hat mit meinen Sinnengespiegelt. Jch höre langgezogenes Singen. Drüben ausdem Dorf quillt eine schwarze Menschenschlnngr. Goldenfunkelt ein Kreuz herüber. Das ist die Prozession, die zurFeldkapelle zieht. Heut am Dreifaltigkeitssonntag wird manDie Himmelkönigin rim Gnade für die Felder bitten; dennklein ist der Acker der Bauern hier und mühselig die Arbeitdarauf. Der weiche Wind aber trägt auf den müden Sonnen-weilen des Spätnnchmittags in rauhen Tönen und hellen,hohen Stimmen das Lied zu mir:

Ueber die Berge schalltlieblich durch Busch und WaldGlöcklein dein Gruß.Bringe der Mutter meinüber der Sterne Scheinauch meinen Gruß.

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�Hinter hohen Halmen verschwinden die Slegten. Ver-schwommen verklingt im Winde das alte Marienlied

Ja sie ist gnadenvoll,Himmel und Erde solldanken dem Herrn.

M a x G e b e l.. ._. . » �v, 92._.� v. Ins- vgl vgl 92'_.:I x;:; o!;.; o!;:-_�o�;.;�o�;.;�o,;a -:.:.O-:..»O-:...O-.-..O-.-

Von Hermaun Was.Auf dem Bauerntum beruht jedes Volkes Kraft;

aus ihm erweitert sie sich Tag« für Tag, und ohne eserschöpft jedes Volk sich in kurzer Zeit, wie das Schick-sal aller reinen Handels-Völker bewiesen hat.

Für Sippe und Sitte: Heidzauber.!r s«x.-«

Die Grenzlandjtigetid und ihre Heimat.Lehrer Kotschate, Polkowitz, Kr. Namslau

Der Jugend zu Ehren prangt unser Städtlein im Fest-schwach, haben unsere Bürger ihre Türen und Häuser weitgeöffnet und deutsche Jungen und Mädchen weitherzig bei sichaufgenommen. Nun sitzen sie nach langer Wanderfahrtgerneinsam mit ihren Gastgeberri am traulichen Familientisctzschwatzen und schmatzen in ihrer frischen Natürlichkeit und einZauber inniger Zufriedenheit geht von ihnen aus. Sinds dochdie besten unserer Jugend, die in körperliche: ErtüchtigungKraft und Gesundheit, Energie und Mut, aber auch Gehorsamund Unterordnung entfalten und üben. Wie strahlen dieAugen und glänzen die Wangen, wenn sie erzählen vonFrei» Gerät- und volkstümlichen llebungen, von Spiel,Wandern und winterlichen Leibesübungen, daß der Herbergs-vater in feinem Lehnstuhl den letzten Zug aus seiner Pfeifevergißt über dem Hören und Staunen. »Ja, das sind ganzeKerle, wenn die mal groß sind, die werdens schon schaffen«denkt er und lauscht, was sie zu erzählen wissen von ihrenWanderfahrten in die engere und weitere Heimat. Ja, soeine Wanderfahrt am tnufrischen Sonntagmorgem beim erstenSonnenstrahl, da werden Augen und Herzen hell, da weitensich die Lungen in gesunder, kräftiger Morgenluft

Jn diesem wunderbaren Morgenzauber fällt alle Erden·schwere ab, weit hinten liegen die Qualen und Sorgen desLebens, wie neu geschaffen, leicht und frei und voll froherZuversicht schreiten wir in den jungen Tag. Und abgewandtvon aller Erdensrhwere sind Auge und Ohr empfänglicher fürdie Sihöctheiten und Reize der Heimatnatur und gewahrenmanches, was Dem Alltagsmenschen entgeht. Horch nur, wiedie Waldsänger den jungen Tag begrüßen. Kannst duVogelstintmen deuten? So leicht wie der Kuckuck mamfsuns nimt jeder. ,,Bin ich nicht ein schöner Vräutigam?«schmettert der Buchfink und »Hab� mich doch ein bißchenlieb« bittet Frau. Goldammer. Wie süß und weich singt dieAmsel und ebenso fleißig ist die Slngdrossel mit ihrem:�Stiere tichtl Dürre licht! Hirck sie ab! Hack sie ab! David!David! Der Jäger! Der Jäger! Karle, Karle, kiek, kieklnein, er war nicht dein Nebenmanm der Drosselrohrsänger imnahen Schilfe will dich necken.

Der Wald geht zu Ende, in Sonnenlicht getaucht liegtdie Feldflur vor uns und oben, hoch oben schwebt die Lerche,unermüdlich dett jungen Tag besingend. Und am Grabenund Wegrand und Rain wie drängt sich da Pflänzlein umPflänzlein ans Licht. »Sieh, wie in weichen Wellen Wegund Feld und Wald vor uns sich dehnen, gerade so wiezwischen F. und N, wo wir voriges Jahr wanderten« ruftmir Friß B. zu und weist mit der ausgestreäiten Rechtenüber die weiten Felder rechts des Weges. Und es ist inder Tat ein immer wechselndes Bild mit immer neuen Reizen,

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welmes Die fim wanDelnDe Bodenform schafft. Schierunerschöpfiich weiß sie zu erzählen, wenn man ihrgegenwärtiges Kleid mit älteren, die sie bereits abgelegt,vettauscht Andere Zeiten, andere Menschen, fremdeKulturen steigert vor unserem geistigen Auge auf, wennwir dett Lauf der Jahrhunderte zuriickdenken Wiewars vor 100 Jahren als französische Bataillonevielleicht denselben Weg zogen den wir jetzt gehen undwieviele von ihnen mag die Erde schamvvll verdecken?Gemahnt nicht Seydlihs Grabmal unter den stillrauschenden Eichen des Parks in Minkowsky anfriderizianischa österreichische und russische Reiter, diedurch unsere Heimatfluren sprengten? Und welches Bildmag die Heimaterde in der Zeit des DreißigjährigenKrieges geboten haben! Weiter rückwärts noch reichtunser Blick in die Zeit der Hussitenkriege, Karls 1V.,dem Namslau soviel verdankt und schwer hineindenkenkönnen wir uns in jene Zeit der Piastem der Kriegezwischen Polen und Böhmen und der Jahre, daBarbarossas Scharen durch unsere Heimat zogen. O ja,fehr viel weiß unsere Heimaterde zu erzählen!

Da sind wir schon vor dem Dorfe! Mit frischemWanderlied geht es hinein. Neugierige Gesichter zeigenfim! Verschämt lugt manmer Langschläfer oderSchläferin?! hinter der Gardine hervor. Auf weißerTafel am Wegekreuz prangt der Ortsname. Wiedereilen unsere Gedanken Jahrhunderte zurück, denn derOrtsname ist der Name des Mannes, der vor 700Jahren als deutscher Einwanderer das Dorf anlegte.Oder ist�s noch älter? Reicht es noch in Die flawifme

Zeit zurück? Sa hinten im Obstgarten der alte Backofenbirgt noch ein Stück Erinnerung an den alten Felsen.Bohlenhäuser standen damals an Stelle der massiven Bautenund auf Den Backöfen in den Häusern trocknete Der Flachs,sehr oft aber brannte er mitsamt dem Haufe ab. Da mußtedenn der Backofen überall auf königl. Befehl in den Gras-garten weit ab vom Hause gestellt werden und steht oft nochheute da. ,,Gerichtskretscham« steht groß und stolz auf demGasthausschild Soll ich erzählen von den Gerichtssitzungemdie fim oft unter heiter-komischen Umständen hier abfpielten?Ein andermal! Welch reiche Erinnerungen knüpfen fiel! anKirche und Schule, Gutshof unD Siholtiseh Dorfanger undFlur! Schon liegen die letzten Hauser hinter uns und amHange im grünen Gras wird gekostet! War das immer

eine Wiese, war hier früher nicht ein Teich? Und diesandigeBodenwelle dort drüben sieht ganz so aus, als hieltesie Schatze aus der Urzeit in ihrem Schoße versteckt. O,was da noch alles ans Tageslicht käme, wenn ich meinenGedanken freien Lauf ließe. Von Urnengräbern und Siedlungs-gruben, von Bronzeschrnuck und Steinäxtem ja von der Eis-zeit sogar mußte ich erzählen. Doch wir wollen ja wandern,durch die Heimat wandern und trinken von der Schönheitund dem goldnen Ueberfluß der Welt!_ Wohin die Wanderung geht? Heute ist sie Selbstzweck,

vielleicht fahren wir mit der Bahn heim, vielleicht auch nicht!Ein andermal wandern wir zum Bruderverein, uns im Wett-kampf mit ihm zu messen. Und wie schön ist nach ehrlichemSiege die Heimfahrt in lau atmender Sommernacht mitMondenschein und Nachtigallenschlag O ja, wenn mitTurner so unsere Heimat erwandern, Da sammeln wir einenSchatz» an Freude, Kraft und Lebensmut und Heimatliebe,den die Bitternlsse des Alltags nicht hinwegzuschwemmenvermogem

»O 1a«, sagt Hausmütterchen »das ist freilich etwasanderes, als Die Geld und Nerven sressenden ,,Vergnügen«auf Tanzboden und in Bierloknlen Auf solcher Wanderunglaben sitt! Leib. Seele und Geist und ein Strom ewigsprudelnder Kraft geht von ihnen aus, der für ein langes,schaffensfrohes Leben reimt. Und was die Heimat gegeben,trägt edle Früchte der Heimatliebe und Heimattreue, wie sieFontane im ,,Archibald Douglas« preist:

Der ist in tiefster Seele treu,Der die Heimat liebt wie du!

Turnermadell Jrmgard Gebet.

»Seit Jahrtausenden erfinden die Menschen immer neueZukunftsstanten die sie glücklich machen sollen. Es gibtkeine! Der Himmel ist nur in uns, in der Lauterkeit desHerzens und der Unbescholtenheit des Auges-« Fendrich.!

Drum, deutsches Turnerrnädrh es gilt einen Himmel inuns! Reinheit an Körper und Seele! Das sei unser Ziel.Durchs Turnen und Wandern wollen wir uns cinen·gefunden,widerstandsfähigen Körper erringen.

Das sei Vorbedingung eines jeden Mädels, das einmalMutter werden will. Darum gehe es wie Frühlingsbrausendurch uns Möbel, den zukünftigen Müttern des jungenDeutschlands. Heraus aus Lauheit und Ziellosigkeitl Wirkönnen uns einfach nicht wohl fühlen in qualmigen SälenbehNiggermusik und unsehöner Tnnzerei. bei rührseligem,geflthlsdusligen Kinokitsrh Wir brauchen keine zurecht-geftugten, fertigen Vergnügen. Wir wandern hinaus in denWald, in den deutschen Wald! Hier tauschen wir in DasLeben und Werden. Herrlich geht die Sonne auf unD allesUnschöne fällt langsam von selbst ab und wir tragen selbstSonne in uns. Die Lerche schwingt Hd} iubelnD in dieblaue Luft, die Finken schlagen und der Star pfeift dazu.Aus der Kehle der Drossel perlt�s jauchzend der Sonne zu.Alle Bliimlein recken fim farbenfroh dem Licht entgegen.Dss Bächlein tinat Das Wanderlied dazu. Hier, in dem

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herrlichen «Wald, auf Der lichtgrünen Wiese, sollte man nichtfroh sein können?

Da fingen unD jubeln wir von selber mit. Das Herzist voll Freude, voll Freuden es springt.

Das schöne alte Volkslied wird wieder hervorgeholt, daschwingen unsere Seelen mit. Froh schlingen wir die muntrenReihn zum Tanz, wie ihn unsre Ahnen pflegten.

Dann � wenn es Abend wird� und die Vöglein zurRuhe sind. nur die Eule kreischt � sitzen wir ums Feuernieder. Und da werden mit heißem Herzen und ernstenfordernden Augen Probleme durchsprorhem und jeder gibtsein Scherflein dazu. Und da fühlen wir, daß es etwasGroßes ist, um das wir kämpfen. � Ehrfurcht vor demHeiligsten, das nicht zerredet sein darf, ersüllt uns. Bei derlodernden Flamme träumen wir vom kommenden Deutschland.Wir sind Anfang, Nebel weichen, vor uns liegt die neue Zeit!

Jugend, erzogen von Müttern, die in der Jugend selbstsich um wehende Wimpel scharren, um hohe Ziele kämpften,ersüllt von Verantwortung: Das ist die neue Zeit!

Darum, deutsches Mädel, werde nicht mutlos, hilf ander Arbeit der Turnerjugendbewegung, wisse, viel, unendlichviel hängt von Dir ab. Die Reinheit der Mutter, die dieheilige belebende Flamme der Familie ist! Das sei« unsertagen. Drum frisch, fromm, fröhlich, frei! Gut Heil!

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Die Deutsche Turnerschash ihr« Wesen,Zweck und Ziel!

Von H. K ö n i g � NamslauGaupresse- und Gauwerbewart der D. T.

Als das Deutsche Reich in seinen Grundsesten erschüttertwar, da wandte sich die unbewußt richtig fühlende deutscheJugend dem Wirrwarr ab und suchte auf den Sportplätzemin den Uebungshallen, in Wald und Wasser Erholung undZuflucht. Das Anwachsen der Turns und Sportvereine nachdem Kriege ist kein Zufall, sondern eine natürliche Reaktion.Als die Not an die Türen klopfte und es sich zeigte, daßnur der Tüchtige, Starke den Kampf um das Dasein gewinnt,da regten sich die Kräfte wieder. Die Verbände aller Artender Leibesübungen etsttfalteten eine emsige Tätigkeit, und esging wieder aufwärts. «

Jn nachstehenden Ausführungen sei Art und Wesen,Zweck und Ziel der ältesten, größten und vielseitigsten Ver-einigung für Leibesübungen, der Deutschen Turnerschafh inkurzen Sätzen kundgetan und zwar unter ausdrücklicherWürdigung auch aller anderen Arten der Leibesübungem diedie Deutsche Turnerschast nicht betreibt, und aller noch be-stehenden Verbände. Führen doch alle diese verschiedenstenBestrebungen auf dem Gebiete der Leibesübungen einem ge-.meinsamen � unten noch näher erläuterten �- Ziele zu, undes muß Aufgabe sein eines jeden Verbandes, dersich an der Gesundung und Ertüchtigung unseresVolkes verantwortlich mitzuwirken berufen fühlt,durch Werbung bei den noch abseits stehendenVolksmafsen die heut allerseits als so notwendigangesehenen Leibesübungen auf die breiteste Grund-lage zu stellen. Wenn auch bereits heut in allengrößeren und mittleren Orten Vereine, die Leibes-übungen betreiben, bestehen, so möge die Zeit nichtmehr fern sein, wo dies auch in allen Orten desweiten Vaterlandes, auch den kleinsten, der Fall ist.

Als einer der ersten Quellensucher der Leibes-übungen gilt nach ,,Schwarze« Buch der DeutschenTurnerschafy heute in der Deutschen Turnerschaftder Erzoater der Turnkunst«: Guts Muths, derwarmherzige und feinsinnige Jugenderzieher vonSrhnepfenthal in Thüringen geb. am 9. August1759 in Quedlinburg, gest. am 21. Mai 1839!.Neben ihm steht, ihn geistig überragend, von dendeutschen Turnern aber weit weniger bekannt, einzweiter Schulmanm Gerhard Vieth geb. am8. Januar 1764 in Horhsiel bei Jener, gest. am12. Januar 1836 als Schulrat in Dessau!. Abergrößer als beide war Friedrich Ludwig Jahn.Es sollte ein jeder Deutsche wissen, daß er am11. August 1778 in Lanz bei Lenzen geboren undam 15. Oktober 1852 in Freyburg an der Unstrutgestorben ist. Der gewaltige und treue Mann hattees nicht nötig, die Verdienste derer zu leugnen,die vor ihm nach Quellen gesucht hatten. Er-srhlossen hat er sie doch allein. Dem starkenPfarrerssohn aus der Priegnitz fiel die Aufgabezu, das ungeduldige Drängen der Jugend unddas stille Sehnen treuer Männer in eine neuevolkstümliche Leibeskunst zu retten. Und als dasTurnen Jahns wie eine goldene Kugel durch dieJahrzehnte rollte, da ging wie in verhaltenerinnerer Leuchtkrast die Botschaft mit: Das deutscheTurnen will nicht Selbstzweck, es will ein Mittelzu oölkischer Selbstbestimmung, sittlicher Reinigungund seelischer Erneuerung sein. Das ist daseigentliche Vermächtnis Jahns an die DeutscheTurnerschast � Vom l. Deutschen Turnfest inKoburg im Jahre 1860 mit rund 1000 Teil-nehmern bis zum 13. Deutschen Turnfest inMünchen im Jahre 1923 mit über 350000 Teil-nehmern war ein weiter, aber herrlicher Weg.

Man sollte meinen, daß ein Gedanke von

sittlicher Fruchtbarkeit für die Gesundheit und Lebenstiichtigkeitdes ganzen Volkes auch von der Zustimmung des ganzenVolkes getragen wurde. Weit gefehlt! Es liegen auch inder ganzen Anlage und Begabung unseres Volkes starke,hemmende Widerstände, ·die auch das Leben der DeutschenTarnerschaft zum beständigen Kampfe machen. Zuerst dieFremdtümelei; dann der Klassen- und Kastengeistz drittens derParteigelst und zuletzt, als die schlimmste Hemmungstatsache imturnerischen Leben, steht überall der deutsche Spießbürgergeist.Aber betont muß es immer werden, die leibliche Ertüchtigungist nicht Angelegenheit nur eines Volksteils- nur einerpolitischen Gesinnungsrichtung, auch nicht nur der Erziehungskeinrichtungen, also auch nicht nur der Turnvereina sie ist �-wie Jahn sagt � ,,eine menschheitliche Angelegenheit, die überallhingehört, wo sterbliche Menschen das Erdreich bewohnen;aber sie wird immer wieder in ihrer besonderen Gestalt undAusübung recht eigentlich ein vaterländisches Werk und volks-tümlichesfWesenR Von den einzelnen Zielen, zu denen dieTurnerschaft ihr Volk führen will, ist das näthste die körper-liche Ertiichtigung Heute ist zum Glück das allgemeineEmpsinden unseres Volkes soweit geklärt, daß man den ge-sundheitlichen Wert von Turnen und Sport nicht mehr nach-weisen muß. ,,Gesundheit, Kraft und Schönheit« sind diedrei«schönen"Frauen, die den Erntereigen der Leibesiibungenführen. Und so soll die Leibesübung, insbesondere das viel-seitigste Turnen, ein Stück des Volkstums und der Volks-kultur sein. Und mitten in dieses Gewebe hoher Gedankensoll sich auch die deutsche Jugendturnerbewegung verstricktfühlen. Hier ist es die deutsche Lehrerschafh die der Jugendauf diesem Gebiet, während, aber auch nach der Schulzeit, imAmt, wie in den Turm und Sportvereinen ein vertrauter Leiterund Führer sein möge. »Deutichland," erziety deine Jugendrecht! Kein blasses, verhärmtes, ins Blaue verfchwärmres, �ein frohes, tapferes, sonnendrtrchwärmtcs junges Gescdlertlst

WCS if? nun die Seele Der Deutschen TuknetschqskzBerbundenbeit von Gedanken und Gefühl, Verankerung imdeutschen Wesen, Glaube an die Kraft der« Volksgemeinschaftund tätiger Gemeinsinn. Das ist ehrlicher und treuer vater-ländischer Dienst, der des Aushängesctiildes nicht bedarf. Allepolitischen Parteibestrebungen sind ausgeschlossen. Wir wissen,daß die äußeren Nöte der Zeit sich im turnerischen undsportlichen Leben widerspiegeln. Aber größer als die Notwar noch immer der Wille zur Selbsterhaltung. Die turne-rische Formenwelt ist ein wundersame-s Gemisch aus Urväter-erbe, Jahckschem Vermächtnis und Entwicktlungsgewinnemso da sind Geräteübungem volkstümliche Uebnngen Lausen,Springen, Stoßen usw.!, Frei: und HandgerätüdungemOrdnungsübungem Spielen, Schwimmen, Rudern, Fechten,Ringen, Boxrn, das Wandern und das Volks» Turnenund Wandeclied Gesang!. Man rnnß es der DeutschenTurnerscdaft gestehen, daß sie ein Jugendturtierr entwickelthat, das ein Meisterstück oölktsrktjer Kötpererziehung ist.Eine ganz ursprüngliche, aus der eigenen Kraft der DeutschenTurnerschast gebotene Schöpfung ist auch das Frauenturnen

E« Unvergess en! III!

Auch das Kinderturnen steht heute wieder im Mittelpunktder turnerischen Sorge. Weiter hat uns das ganz andersgeartete Spiel- und Sportleben der Engländer und Amerikanerund der daraus entstandene deutsche Sport genügt. Wett-kämpfe follen Höhepunkte des turnerischen Lebens fein. »EinKranz ist gar viel leichter binden, als ihm ein würdig Hauptzu finden« Noch sind wir von der Entartung verschont ge-blieben. Denn was soll es anders sein als Entartung, wennein marktschreierisches Aufblühen in Presse und Reklame zumHandwerk gerechnet werden müssen und wenn das nichtigeDrum und Drum zur Hauptsache wird.

Gerade hier an unserer Oftgrenze ist die Pflege allervorerwähnten Bestrebungen neben der auch damit verbundenenPflege des Deutschtums der größte Dienst am Vaterlande.

Die Deutsche Turnerschaft aber will hinzufügen, wasfesthält in Sturm und Not: Den ungebrochenen Leib, deneisenfeften Willen und die Kraft des Gemiits, vor allemLiebe, Treue und Begeisterung für alles Heilige und Hohe,gleichviel, ob es uns aus dem neu gestaltenden Tage oderdem Geist unserer Väter anweht.

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Die Pflege des Volksliedes in derTurnerschaft

Erich Birkhahn, Musiklehrer und Organist.»Daß sich heute eine solche Sündslut minderwertiger

Musik täglich und stündlich über unser Volk ergießt, dasist ein Deutliches Kennzeichen unseres Zeitalters, das nichtsGeistiges kennt, das nur dem groben materiellen Genießenzugewendet ist, es ist das Zeitalter, das den Krieg undden Zusammenbruch gezeitigt hat. Aber dieses Zeitalter-neigt sich seinem Ende zu. Wer sähe nicht allerorten dieoerheißungsvollen Keime einer besseren Zukunft? Wirglauben an eine Wiedergeburt unseres Volkes und sindvon der Ueberzeugung durchdrungen, daß bei dieser Wieder-geburt der Musik eine Führerrolle zukommt. Denn diehohe und reine.Musik, die wir pflegen wollen, die wirdunsere Herzen wieder zu ewigen und ernsten Dingenstimmen, die wird uns reiner und tiefer fühlen lehren undunseren Mut zu rechtem Tun entflammen«

Klein: Die Finkensteiner SittgwocheJDie Pflege einer Gemeinschaft, wie» es die Deutsche

Turnerschaft ist, wird neben manchen wertvollen Lebenskräftennicht zuletzt das deutsche Volkslied auf den Plan rufen, umauch seine starken, bindenden Lebenselemente zu verspüren.Auf dem Bemühen, das Lied in der Turnerei zu pflegen,m fkkilich mancher Urn- und Abweg beschritten worden.Man übernahm entweder minderwertige Weisen, denen manTurnertexte gab oder legte schönen Volksliedern seichte turn-gefärbte Tkxte unter. Ueberhaupt find die älteren Turnlieder-

bücher von unglaublicher Einfalt und musikalischerGenügsamkeir Jedes zehnte neugedichtete Liedgeht nach der Melodie: ,,Strömt herbei, ihr Völker-scharen«. Das abscheulichfte darunter ist ein Fest-gedicht zu Ehren des Turnvaters Jahn Czuerst inBerlin 1861 angestimmt!. Es beginnt mit denWorten: »Ja! Dorfe Lanz bei Lenzen« und ist nach�der Melodie »Zu«Mantua in Banden« zu singen.Ein wahrer Frevel an Jahns Andenken! DieMelodie ein Kitsch, die ,,Dichtung« von Maßmanmdazu höchst lächerlich was anscheinend garnichtbeabsichtigt war!, eine ausgesprochene »Moritat";es fehlte nur noch, mit einem Stecken die dazu-gehörigen Bilder zu zeigen.

Gegenüber diesen Greueln, die uns zeigen, daß:es ein eigentliches Turnervolkslied nicht gibt es.sei denn eins der oben beschriebenen Machwerke!,ist es ein erfreuliches Zeichen, daß in der Turnersjugend das gute deutsche Volkslied seinen Einzugrzu halten beginnt. Gleichviel, woher es kommt,ob vom Wandervogel, der den ,,Zupfgeigenhans�l«schon längst kennt oder vom »Jugendbewegten««der im »singenden Quell« zuhause ist: der musi-kalische Schund verschwindet allmählich und echtesVolksgut blüht auf.

Woran ist seine Echtheit zu erkennen? SeinUrsprung liegt im alten Volkslied, das allein denMaßstab wertvoller Melodiebildung in sich birgt»Jn diesen alten Liedern steckt noch der echte Ge-meinschastsgeist, und darum tut die Turnerfchasrrecht daran, sie zu singen. Sie dient damit derSache Des ganzen deutschen Volkes, dessen innerstesWesen durch diesen Gemeinschaftsgeist bestimmt ist.So wird die Turnerschaft in der Pflege desdeutschen Volksliedes zur nationalen Kraftquelle.

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� Der Unterkunft und Verpslegttntp Hosemanm Be-zrrksschornstetnfegermetsteh Wilhelmstraße.» Der Kasseriangelegenhe1ten: Martin, WasseZassr.» der turnerrschen Wettkampfm �Bachmann urt,Kasernenstraßr.

» der Festschrift-Veilagc: Inhalt: Gebet, Kreuz-burgerstraßez Ausstattung: PetschelhKirchstraße

Festauskunstsstellm ,,Weideschlössel«.· « "�«"-7

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banblung des Herrn Haesler werden demnächst in wechselnderReihenfolge ausgestopfte Vögel zu sehen sein. Eine auchnur annähernd lllclrenlose Schau unserer Vogelarten kannnatürlich nicht geboten werden, denn man schießt des Aus-ftopfens wegen keine Vögel. Es sind durchweg verunglückteTiere, wie sie der Zufall brachte, darunter allerdings auchseltene Stücke. Sie stammen aus der Sammlung der hiesigenkatholischen Volksschule Sollten auch Privatbesitzer ihreStücke zur Verfügung stellen, so würde man dies mit Freudenbegrüßen. Die Tiere könnten im Amtszimmer der genanntenSchule abgegeben werden. Durch die kleine Ausstellung willdie Ortsgruppe für ihren Teil dazu beitragen. daß die Ve-strebungen des Vogelschutzvereins in unserer Stadt noch mehrbekannt werden. "W.

= Invalidenversicherung. Der Kontrollinspektor derLandesversicheriiiigsanftalt Schlesien aus Oels wird am Diens-tag, den 21. Juni d. Js. von 81/2 bis 12 Uhr vormittags im«:liathaiis, Zimmer 5 a eineiiSprechtag abhalten. Während derSprechftuiiden steht er Arbeitgebern und Versicherteii zur Aus:kiinftserteiliiiig zur Verfügung. Die freiwillig Versicherten werdenaufgefordert, ihre Beitragsleistuirg iiachpriifeii zu lasseii.

= Postaiitoverkehtn Wegeii Sperriiiig der ChausseeNamslaii��Obischau vom 21. Juni bis eiiifchl. 25. Juni wirdder Postautoverkehr der Strecke Namslciii�Glaiische über Buchels-dorf geleitet werden.

= Breslauer Johannisfest 1927. Das Volkssestder schlesisclien Heimat. Das größte Volksfest unsererschlesischen Heimat, das Vreslauer Jvhannissest l927, wirdam heutigen Sonntag, den 19. Juni, nachmittags 2 Uhr, erst-malig feine Pforten dem schaulustigen Publikum öffnen. Jnbuntem Flaggenschmuck wird sich dem Besucher der Festplatzdarbieten und die mächtige Riesengebirgsszenerie dürfte ihrenEindruck nicht verfehlen. Leibesübungen und Heimatliebe zufördern find zwei der Hauptziela die sich die Johannissespleitung gesteckt hat. Man wollte bei Eröffnung dieses schle-fischen Volkssestes, das alle Vevölkerungsschtchten unseresschlesischen Heimatlandes zu erfassen bestrebt ist, nicht verfehlen,auch der oberschlesischen Schwestern und Brüder in besonderemMaße zu gedenken und durch eine machtvolle Kundgebungsür das bedrängte Oberschlesien die Sympathien und dasJ, f » I« �j «' «, fühl mit unserer Nachbarprovinz zuDokumentieren. Der erste Tag des Johannissestes 1927 wirddaher als »Oberschlesiertag« eine ganz besondere Note erhalten.·Am Eröffnungstagq Sonntag, den 19. Juni, findet das ersteder volkstümlichen Konzerte in der Jahrhunderthalle statt.Als Mitwirkende sind der Oberorganift Herr Hermann Lilgeund das Schlesische OratoriemQiiartett gewonnen worden.Die Eintrittspreise betragen 0.30 bis 1.� Mk. Das Konzertbeginnt um 61/2 Uhr.

Groß-Zöllnig. Ein schweres Motorradungliick ereignete« sich hier am Donnerstag abend. Ein Radfahrey der in einGehöft eiiibog, wurde von dem Niotorrad überfahren. Er warsofort tot. Der Motorradfahrer erlitt einen schweren doppeltenSchädelbruch Der Elliitfahrer auf dem Soziussitz wurde gleich:falls schwer verletzt. Beide wurden in das Krankenhaus Setseingeliefert.

Glogischdorß Kr. Glogain Eiii Mann von ungefähr«30 Jahren näherte sich am hellen Tage einem auf dem Feldebeschäftigteii jungen Mädcheiy dem er Gewalt anzutuii versuchte.Als die Ueberfalleiie sich heftig zur Wehr setzte, griff der Uiiholdnach dem Niesseix wobei es dem Mädchen gelang, zu entfliehen.Der Atteiitäter fuchte hierauf das Weite. Es soll ein früherer«Knecht aus Moszwjtz sein.

Spott.O Die deutsche Wasserb ll «' - �t e�Tage» wurde» verschiedene «Vs«i«:T«xi«iFr«-Z«iki«s«i-7iåie"TUTMJFFsTerYPFIUUICkftSrsckjcift ausgetra ei. E t «« «· - ««

ZEIT WährendJPdsexfdöiFDZxslikeiiogeckesfleåttTrFkigäfipzgxz,sz, pw.n gedwcn.ln. Sparta-Köln schlug Waiierfreuiidedktonii EVEN· die·Wasierfreundæsjianiiover ·uber BremirxVI� « iiegrkich blieben. Kanipslos siegte A.B.IT. .-m?� Mel! geygen Eiern-Hamburg. wir Die zweite Runde, die» ZUM «Ü; 011111 auszutrageii ist, stehen ietzt folgendePUTVUIISCIL [0713 Copandau 04�Poseidon-Leipzig, PoseidoiuDVCZVEU�EVTUVL 0' Limberg-Bayern 07-Nürir-

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�o, 1. F.C. NZTSFHLFNPZFZIHEIIHex-B.�Jungdeiitkchiaud-Darmstadt, Sparka-Z ·B Pole! setz-stolz! »und Waiferkreundewaniiorer�A.B.T«« Vemelks dplelitel tlild Hellasälliagdebiirg und West«falen-Dortmuii . ,

voir Meißel. Bei den Schwimm-· ttkQ gibt!! ciä Rckordde· ani en iii öppiiigeii die den Siea des M d b .-NUBSE TM 10OCLMCIFNFISEstilschwiiniiieii über szseaäxeää�ieä�.ftadt ·i·n neuer deutscher« Rekordzeit brachten, stellte Steine?xiåkxlznulåeåfboo Yieter einen neiieir Rekord mit 11:37 Mi-N O El« fltkckkssiilikks Mtliiiisiliastsckdiiiiiiiiin koiiiint airVolmtas �u! bei� Berliner RisitnAreiia im Rahmen einer0003011 Internationalen Veranstaltung, die das init Span-I1UUg· erwartete»Zusa3nnieiitresieii von Oszinellq mit den;Uustialier Bob Opears und dein Franzosen Peyrode bringtzum Austrag. Vier ausgewählte Tllkaiinsclsafteri stehen sicliin Drei Wettbcwcrben gegenüber tmd .. � -e�'ptraßeiisahrewPaare Lsszrar TietzLToiiaiii Richari« g,� 0,11} 3101511011 _ 1111D zlsziital-He�iirolliiiaiiinBresi·» _ »die· vier Maiiiiscliaiteii rreneii iicli iii zwei Flieqexq·RE·-·c·i·i·,g··:i··i·i·-3·i·iei···Piiiittcfciliien und einein :l.Iiaiiiisd!c.-fts-Vek-

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Stubenberg. Der Kriegsiiivalide Schniidt von hier hattebei einem Streite in einem Hikfchberger Gasihause einemReisender die Nasenspitze abgebisfen. Ei« wiirde vorn Schöffen:gerieht in Htrschberg wegen Körper-verletzung zu vier MonatenGefängnis verurteilt. Die voir Schmidt hiergegen eingelegteRevision wurde voir der Straskaninier ver«woifeii.-�.-.--j--l.

:s:f: Jnfckteiiftichrx Das Wort Fliege im weite-sten Sinne gebraucht � galt ehedcm als harmlose,nicht ernst zu nehmende Belustigung. Hschstens dasman sich an jene Fälle erinnerte, wo an einen Jn-sektensticl! sich eine lokale oder sogar allgemeine Blut-vergistung anschloß. Aber· derartige Fälle sind ver-hältnismäßig selten. Erst im legten Jahrzehnt ist mandarauf aufmerksam geworden, ·daß durch Insekten·stische viel häufiger Gefundheitsstörungsen schwerer Na-tur erzeugt werden, als man bisher glaubte. Es stehtfest, daß gewisse Jnfektionskrankheitem wie z.B. dieMalaria, ausfchließlich durch Jnsektenstiche übertragenwerden. Das Jnsekt nimmt die Krankheitserreger iirsich auf, bei Malaria dadiirch, daß es einen Krankensticht, und überträgt mit einem ·zweiten Stich die In-fektion auf einen Gesunden. Die gleiche Entstehungs-art hat man fiir die Schlafkrankheit nachgewiesen.Aber auch bei anderen Jnfektionskrankh-eiten, auchbei denen, die bei uns heimifch find, kann gelegentlichder Krankhseitskeim durch einen Fliegenstich übertragenwerden. Man wird also gut tun, besonders dann,wenn eine Epidemiegefahr besteht, der Jnsektenplageeine größere Aufmerksamkeit zuzuwenden, und Orte,wo man den Stichen dieser Tiere übermäßig ausgesetztist, wie Flußufer usw., nach Möglichkeit meiden. Aiichder gewöhnlichen Stubenfliege ist unbedingt der Kriegzu erklären. Räume, in denen das läftige Jnfekt ingrößeren Mengen anzutreffen ist, sollte man weder alsWohiizimmer noch als Schlafzimmer verwenden.

* Die gefchloffeue Schranke durchibrokheii. Zwi-schen den Stationen Taubenfeld und Adelschlag Bay-ern! durchbrach ein Motorradfahrer eine geschlosseneEisenbahnschrauke und fuhr dabei« in einen GüterzugDer Motorradführer, ein Kaufmann, und fein Fahr-gast, beide aus Eilenburg Donau! waren sofort tot. .

* Aus den Tiefen des Rhcins geborgen. JmRheinhafen in Kehl Baden! wurde bei Vertiefungs-arbeiten eine riesige Eiche ans Tageslicht« gebracht.Der Baum maß in feiner Höhe 20 Meter, währendder Stamm am Anfang des Aestekraiizes einen Durch-messer von 2,65 Meter hatte. Um ihn zu heben,war an mehreren Stellen eine Sprengiing erforderlich,womit ein Taucher beauftragt wurde.

* Großes Fifchftcrbern Bei Bovberg, an derKüste von Westjiitland bieten die Seen der Süßwassevfische z. Z. einen eigenartigen Anblick. Die Bewohnerkommen zu elen Tausenden an Land, iv-o sie denTod finden. Jn der Hauptfache handelt es fiel! umRotaugem die in derartigen Massen die Ufer bedecken,daß man gleichsam durch die Fische hindurchwaten muß.Sehr wahrscheinlich haben sich auf dem Grunde derSeen giftige Gase gebildet, durch die die Fische; ausihrem Element vertrieben werden. u. . -_ * »Maffeuvergiftui·ig.· Durch Nitrobeiizoh Jn Mi

litz Ma·hr·ezi! fanden einige in einer Fabrik ätherischerOele beschäftigte Arbeiter: auf dem Boden eine AnzahlFlaschen mit verschiedener. Flüfsigkeitem Die ArbeiterFOfteten von dem Inhalt der Flaschem und elf voirihnen tranken größere Mengen. Kurze Zeit daraufwurden sie voir heftigem Unwohilsein befallen; drei Ar-501101� sind bereits gestorben, ein vierter liegt hoff-iiungslos darnieder. Wie festgestellt wurde, handelt esfiel! um eine Vergiftung durch NitrobenzoL «

* Verfolgung· eines ztiseiuiidzwanziigfachieri mand·crs. Unter Aufbietung einer großen Zahl von Po-kizeibeamten sucht die Polizei von Winnipeg Britisch-Nordamerika! eines Mörders habhaft zu werden, derhist 0111 luizges Mädchen in brutalfter Weise hingewor-DFT·H·CIH- »Die« Gesamtzahl der von ihm erwürgten Opfer,einschließlich eines 18 Monate alten Kindes, beträgtlsstzt 2·2. Die Bevölkerung hat dem Elliörder den Namen»Gorrllawi«irger« gegeben.

* Zu Btirds Flugs-klirren. Nach einer ErklärungBytds soll sein in Aussicht genommener Rundflug le-diglich der Erprobung der Möglichkeit von längerenUeberwsasserflugen dienen. Wie weit der Flug gehenwird, ist indes noch unbestimmt und hängt unteranderem auch von seinem Finanzmaiin Rodman Wane-riraker ab. Es ist auch noch unbestimmt, ob der Flug Asicn nach Tokio oder nach Sudamerika gehen__ Ein tragisch-es Ende fand bei einem Training

fiir das Schwimmen durch den Ontariosee bei Belle-ville Vere·inigte Staaten! ein erst 23jährigser schwe-drschckanadischer Sand-immer. Bei dem Versuche; einenKameraden· vom Tode des Ertrinkens zu retten, wurdeer von Krampfen befallen und ging selbst unter.« i s »«8. «· JEAN-IF» Lln Stelle· des Meßhaiises »Reichskanzler«in der Betersstriisie ·iii Leipzig soll eiii Meßpalast gebautMAX-XII, der die Bezeichnung Petershof erhalten wird. DasHau- ioll 1928 fertig werben.

* fsjräienthal. Der Ausschuß für die Errichtu g · sEhrenmals für die im Weltkriege gefallenen Söhne dtelr ¬133:bat flchjür Das Marktbrunnenprojekt des Münchener Künst-ågrjhssixläed entschieden, das von zwei Entwürfen in engerer� « Sksßvkkts »Zwischen hier unb Lancken auf Rügen ist

niit dem Bau eiiier Autostraße begonnen worden.* Man-lieu. Jn »den Chienigauer Alpen stürzte eiiie

Dame· mit Namen Munsterer beim Ueberaueren einer ab-schussigeir Stelle etwa 100 Meter ab. Hierbei erlitt sieeinen tödlicheii Schädelbruch

* imabrib. Am Gedenkstein für die spanischen Fliegetlegten d·e Pinedo und der italienische Botschafter eineiiKranz nieder. » _

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Kirchltche NactjrirhteinKatholische Kirche.

Gottesdienstordiiuiig in Der Fronleichnarnsoktaved. i. bis zuin 23. Jiiiii einfchl.

An den Ltterktageci findet täglich früh uni 1/47 Uhr einAmt mit Segen statt und abends um �/28 Uhr Segensandachtmit aiischließeiider thcophorisclier Prozession iir oder iiiii dieRirche. �- Soiiiitag, deii 19. Juni, um 6 Uhr Friihmesse, 7 Uhr:Schiilgottesdieiist siatt iiin 3li8 Uhr!, uiii 9 Uhr Hochamt wiean Froiileicliiiaiii �- also Ausfall der Predigt. Aiischließeiid andas Hochamt Fronleichnanisprozessioii in der Kirche zu den vierAltärein Am Soiiiitag ist um 9 Uhr auch Gottesdienst inQßilfaii. ·

Katholischer GesellemBereimMontag, den 20. Juni, nachmittag 723 Uhr Antreten am Kirch-

lag zur Beerdigung des Herrn Schornsteinfegermeifter Burda. �glbends 8 Uhr Abendwanderung bei iingünstigem Wetter Spielabend.

Kirchliche Nachrichten.Evaugelische Kirche.

l. Sonntag n. IErin., den 19. Juni 1927: ·7 Uhr Festgottesdienst fiir Die Iurneriugenb: Pastor Grimm.10 Uhr Pastor ScheydeJP ulsdors.IN, Uhr Kindergottesd::enst.

Vereine.Evangek Iugendvereint Sonntag, den 19. Juni, früb 6,30 UhrAntreten in der Herberge zur Fahrt nach Breslau zum Provinzials

Verbandsfest ·Engl. Arbeiteroereinx Sonntag, den 19. Juni, Fahrt nachBreslau 8,12 Uhr zur» Teilnahme am 40jährigen Stiftungs-fest desBreslauer Arbeitervereins.· Trefspunkt Bahnhos. Mittwoch, den 22. Juni, abends 8 Uhr, Ver-sammlung im ,,Weideschlö l.« · · _Engl. Jungmädchenvereint Donnerstag, den 23. Juni, Bibelkreis

Lutherischer Gottesdienst.Sonntag, den 19. Juni, iiachmittag 2 Uhr Predigt-Gottesdienst

Pastor �Braehmann.Christliche Gemeinsgickgft innerhalb der Laiideskircheutzen aße 6.

Donnerstag, den 23. Juni, abends '/�8 Uhr: Versammlung.Synagogengenieinde-Gottesdieiist.

Freitag abends 8 Uhr, Sonnabend Schluß abends« 9 Uhr.Produtreuniartktoertitn

Amtliaie Notieruiigen bei» an der Breslaner Produkte-ebbet vom 17. Juni 1927 gezahlten Preise in {Reichsmark bei osorti c8Bezahlung inur für Kartoffeln gilt der Erzeuzervreish ab chlesissaVerladestation in vollen Waggon abungen mit usnahnre von ermitteln unb Sämereien, D e lieb Frachtpariiät �Breslau verziehen.Tendenz: Getreide: Fast geschäftslos. _ elfaaten: Befehaftslqs.� ääilgelnfäiclgte: �Ruhig. � �Jiauhfutter: Bei starkem Angebot ruhig.� e : u i

Ding« sperrte« sei-items«- iioo is!16. Deliaaten:Getreide: · 17. 17 LE-

s o s o n 1". Jstdto. 71 = - Issbm 30,00 Leinianren * . . . . . . . 36,00 36,00�Rogg. 71 - - 29,30 29. nffanien� . . . . . . 40,00 40,00Dto. 68 = = § 28,30 28, anrfamen� - . . . . .. 25,00 25,00Zafer * 26,00 26,00 lanniohn ·« nom. .. 84,00 84,00rau erste §§ 25,70 25,70Mitte ger e 23.50 23,50

�mintergerfte� 23,50 23,50s Gute Qualität.§ Durchschnitts-Qualität."� Mittlere Art und G e.§§ Feine Ware über Rang.

Namslau, den 13. Juni 1927.

WegesperrungW« Für jeden Verkehr werden folgende Straßen wegen Neu-schüttung gesperrt:

a! Namslau�Kaulwitz von Station 1,1�-1,8 zwischenNamslau�Obischau, vom 21. bis 25. Juni. DieUmfahrt hat abzweigend von Namslau über Gleis-darf�-BuchelsdvrFBelmsdorf einmündend in »Glausclie zu

· erfolgen. Leichte Fahrzeuge können Feldwege benutzen.F! Namslau��Groß-Wartenberg von Station 2,0 bis 5,7

zwischen Dr. Marchwitz und Jakobsdorf vom 27. Junibis 18. Juli. Die Umsahrt hat abzweigend vonNamslau über BernstadHEisdors einmündend hinterJakobsdorf zu erfolgen. Mehrlänge I4 km.

Der Landrat und Borsitzeiide des KreisausschussesuDanckelmann E

BelianntmachungAus Anordnung des Finanzamts in Nanislau werden

am Montag, den 20. Juni 1927, vormittags 10 Uhrzu Strehliz im Gasthause Stiriiagel die naehbezeichnetenanderweitig gepsändeten Sachen, nämli :

1 Schreibtishch1 Stuhl

im Wege» der Zwangsoollstreckung öffentlich versteigert werden.Nainslau, den 17. Juni 1927.

Tifzmann, Vvllziehungsbeamteu

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lose und in {gleichen bietet anFritz Melzer. «

Ein ehrliches

Mädchensiir kleinen Privathaushalt per

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Nach Gottes allmächtigem Willen entschlief heut6% Uhr sanft nach schwerem, mit großer Geduld ertragenemLeiden, wohlvorbereitet für die Ewigkeit, mein lieber, herzens-guter Mann, unser inniggeliebter, treusorgender Vater,Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, der

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, des SchlesisklkPoseuei Gienzgaues ·A...Bezirks-Schornsteiniegermeister vvvvvvv""-« l� J lB i ch- « ··��..r-...� « «J o S e f B u r d a ßii erfiiceiquentin der Geschäftw s» istelle U95 Ütabtblattes. i� F« e f o l g c : 4F

im 67. Lebensjahre. ; 18« Juni d« II« i�� s» 530 un: �780! GrZmm;s F!utel: monaamung bes

i tsiöeiitilälieeiigägttirlttiifiug�i�sre�e� d«WVVEJIHEYLILLITIRIEIZFZJZV 733 Uhr�9?!g! Antreten am Hindenbiirgplatx ·

Hospjtalgasse 2 8 Uhr �0 ! Begriißung aus dem Ring mit an- . neben dem Gericht! schließendem Augmaiseh zur Sonnen-

Dke fertig» Hüte können wendseuer-Feier großec Exerzieiplatzjabgeholt werden. ��-� ·

l9. Jnni d. Je«Gib V«ZJJITCUTZIUV·1EM»K« T« 500 Uhr morgens Wecken durch Turmblasen vom

» Schränke m18 » » Rathaus, anschließend Moigenfeieo

Dies zeigen tief betrübt in großem Schmerz an««-

Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen: vvc-wyv .w-Paula Burda, geb. Gross

nebst Kindern.

Namslau, Canih, Bernstadt Sch1es., Berlin,den 17.Juni 1927.

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v-�vvvyv -Die Beerdigung findet am Montag, den 20. Juni, nachmittags

3 Uhr vom Trauerhause aus, statt. .. .. » im Stadtparlr s«� i- t .30 � � « ,Klejduälgsäåkts·vzchuhwerk· 700 Uhr morgens Fesigottesdienst in der evan- ELspgestühle» Gartenmzbesz gelischen und katholischen Kirche. .««««

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Fahr-ad und Kinde-wagen. ab 90° Uhr Hivdeuburgpluw AllgemeineSclIwitalls,Altivarengesch. ! KZIPEIFOUIE � Eßettkfimnfe. �b

230 Uhr �430! Antreten zum Ausknarsch durch die lM� 01m. di� Vorstadt. I g:«;z-;:I«;k-skg»::s:.»Ist-see. E» m� Ss-i-s«g- des: III« Im« �w �.�;��::::"1a�%::2�::�;�%�%;:2:: .G r o e r T a n , 700 Uhr l900! Einmarsch nach dem Ring E_ z » Grenzlandseienwozu ergebenst einladet i Ende des Gaujugendtresfengx

M. opifz. i! Bei ungiiäistligem Aziettgr finden ldiiellgeximten Veran-· aiungeii n er »Um a e att.Anfang 5 nyk naehmittagsk ·IS " ' " , ' � "'Oaorgens Honntag Urbeitsgemeinschaft

an �� der Deutschen TurnerschaftNamSlau.O Unsere Mitglieder, insbesondere auch die älteren, werden

««.-«Am 17. Juni d. JS. nahm der Tod ein treues. Mitglied unseres Vereins, denBezirks-Schornsteinfegermeister

Hmlosefßurda

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« vvvvvvaus unsern Reihen.

Wir werden dem Entsehlafenen stets einehrendes Andenken bewahren. Er ruhe im Frieden!

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Katholischer Gesellen-Verein,I�. Moschek gebeten, sich an den Veranstaltungen des Ganjugendtreffenz

Fa 1- d P e. . vor allem am Aiismaisch zur Sonnenivendseietz zum Kirch:X P« M ms s Dmnm "e" AUspUS 4 Uhr' gang und am Augmaksch nach dem Stadtpatli recht zahl-ES lttdkt Si« reich zu beteiligen. � Antreten stets an der Hindenburg-

J. Schal-ff. baue Mehr Fern-tue!-g S :-:-p:«: 92:.:7 :-: 92:�:é.92:�:ép:�:O:�:O:::q::O:::O:::O:::O:::O:::ép:::ép:::O!::ZS::ZS::: SZ:ZO:: A· T· V· M· T· V· �Saturn� D .°.92 4.�. As. -.-. -.-.8 1.xx 1.-.92 aus I. .92 A -« «« -. .921..92 l. .92 -. .x-..8 1.. .. «« -- -- Z·

Gertrnd, geb. Wachsmanns E«- A l t s I, a d I» danken herzlich für die ihnen «« r e � anlcißlich ihrer Bermeihlung IF; �SONTÜGQ, den JUNI erwiesenen Aufmeklisamkeiten III! T K ·· e - ran en Grimms H UUJF z« - s « � -Zwei-De« «» «««««««««««««« . ·

III« U« Es Iabet ein« I92 O.lieiieräsiiereiii, i Öttsgnippe Diensten. s - spallek, eaitnausbeiieer.

f� Am Dienstag, den 21. Juni, abends 8 Uhr i Motoren __-�-.-_�_ Zurückgekehrt 1 Iiriiitiulegbßelirlingl.

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Groszes Preisschieszenumständehalber verlängert bis 26. Juni. -Sonntag, den 26. Juni, von 3-5 Uhr ��

Abschießen der besten SehiitzemUn: 6 Uhr: Preisverteilnnw wozu ergebenst einladei

Wieland. Sliidnericbeinen bedeutet Verzicht ans den Preis!

- s« .. ihuuiieuriciulesileiiuM] Te1ephou-Nr. Stephau 34669.Das sagt alles! ? � SWMUvvvvv m� l« Zu« 1927" Fxietksltsuecifxfise SFcTIiiTZLtrFntzefiegii

Frau Kaufmann III, zigazlliirgzllfilduiig oon Per Unen-ivagensuhrerw Ein«Name-lau, Ring. tritt jederzeit«

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