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23. Band~ 1 15. Juni 1912.J R e f e r a ~e. - - Zubereitung der Nahrungsmittel etc. 699 auf eine Veriinderung des MeMes zurfiekzufiihren war, wurde Ietzteres bakteriologisch in folgender Weiss untersueht: Ein 200*ccm fassender mit Wattebausch verschlossener Erlenmeyer-Kolben wurde bei 1600 C sterilisier~, naeh dem Erkaltenmitetwa 10 g MehI beschiekt, dieses mit sterilisiertem Wasser durehfeuehtet und der Kolben bei 27°C im Brutsehrank belass~,n. •aeh einem Tage maehte sieh durch den Geruch Butters/£uregarung bemerkbar. Mit dieser Rohkultur wurde Milehzucker-Peptonagar geimpft und Burri'sche R5hrehen gegossen, welche in feuebter Kammer bei 27 o C aufbewahrt wurden. Am folgenden Tags war der Agarniihrboden vSllig auseinander- gerissen durch die Ggrung. Verf. gelangt zu dem Sehlusse, daf~ die in dem Mehle vorhandenen Butters/iurebakterien dasselbe durch sine langsame Giirung derart ver- ~inderten, da~ mit ihm bereitetes Geb/iek altbacken sehmeckte. P. J~. Neumann. tl. tIaupt: Ein Beitrag zur Erkennung yon Erdnfissen in Baekwaren. (Pharm. Zentralhalle 1910, 51~ 1119--1121.)~ Der Ersatz der zum Bestreuen der Mandelkuehen dienenden geriebenen Mandeln dureh entsprechend vorbereitete, yon der Samenschale befrelte Erdniisse ist weder aus der Bestimmung der Refraktion des aus dem Belage der Kuchen ausgezogenen Fettss noch mittels dessen Jodzaht naehweisbar. Auch der Versueh, in dem 01 Araehinshure naeh dem Verfahren yon Bellier nachzuweisen, ffihrte nieht zu einem eindeutigen Ergeb- nis. Sicher l~f~t sieh der ~achweis mit Hilfe des Mikroskops ffihren, insbesondere auf Grund des Gehaltes der Erdnuf~samen an S~irkekSrnern von bekanntem Aus- sehen, w~ihrend Stiirke in den Mandelsamen nieht vorkommt. Verf. nennt auch die sonstigen unterscheidenden Eigenschaften des mikroskopischen Bildes, die geeignet sind, den Nachweis zu stfitzen. ~qaeh kurzer Behandlung des mit Wasser und -A_ther vorbehandelten Belags mit 1 °/o-iger Jod!Ssung im Wasserbade ist jedes Teil- chen dureh das Auftre~en oder Ausbleiben der dunklen F~irbung als zur Erdnu~ oder zur Mandel gehSrend schon makroskopisch leicht erkennbar. W. Suttf~off. }I. Schleg'el: Buttergeb/~ek. (Bericht der Untersuchungsanstalt ~firnberg 1911, 21.) -- Eine unter Aufsicht aus Butterschmalz, Mehl und Eiern hergestellte Baekware lieferte folgende Untersuehungsergebnisse: VerwendeLes Aus der Backware Fet?~ ausgeschiedenes Fett Verseifungszahl . . . . . . . . . . . . . . 224,2 219,2 Rei chert-~eii}l'sche Zahl . . . . . . . . . 20,3 18,7 Refraktometerzahl bei 400 C . . . . . . . . . 43,5 46,0 Hieraus geht hervor, da$ der Fettgehalt der iibrigen zu den Baekwaren ver- wendeten Rohmaterialien einen sehr wesentlichen Einflul~ auf die Un.tersuehungs- ergebnisse auszuiiben vermag. C. Mar. Zubereitung der Nahrungsmittel. -- Nahrungsmittelkontrolle. -- Verschiedenes. W. It. Kendall: Palmzucker, Essig und KopraS1. (Midl. Drugg and Pharm. 1910, 447 78--80; Chem. Zentralbl. !910, I, 1692.) -- Der Stamm der Cocosnui~palme liefert, wenn er angezapft wird, gleich dem Zuekerahorn zuckerhaltigen Salt; dampft man diesen ein, so hinterbleibt sin roher Zucker, der braunem Rohr- zucker ahnelt und der ehemals -- weniger wegen seiner Billigkeit, als wegen seines Wohlgcschmacks -- mehr im Verkehr war, als es jetzt der :Fall ist. Dutch G~irung entsteht aus dem Zuckersaft sin alkoholhaltiges Getr~ink, das als Palmwein oder Toddy bekannt ist; wenn Essiggarung einsetzt, geht der Wein in Essig fiber. Der Palmzueker ist frei yon Invertzucker, sein Zuckergehalt entsprach etwa 88o/0 Saccha-

Zubereitung der Nahrungsmittel. — Nahrungsmittelkontrolle. — Verschiedenes

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23. Band~ 1 15. Juni 1912.J R e f e r a ~ e. - - Zubereitung der Nahrungsmittel etc. 699

auf eine Veriinderung des MeMes zurfiekzufiihren war, wurde Ietzteres bakteriologisch in folgender Weiss untersueht: Ein 200*ccm fassender mit Wattebausch verschlossener E r l e n m e y e r - K o l b e n wurde bei 1600 C sterilisier~, naeh dem Erkaltenmitetwa 10 g MehI beschiekt, dieses mit sterilisiertem Wasser durehfeuehtet und der Kolben bei 27°C im Brutsehrank belass~,n. •aeh einem Tage maehte sieh durch den Geruch Butters/£uregarung bemerkbar. Mit dieser Rohkultur wurde Milehzucker-Peptonagar geimpft und Bur r i ' s che R5hrehen gegossen, welche in feuebter Kammer bei 27 o C aufbewahrt wurden. Am folgenden Tags war der Agarniihrboden vSllig auseinander- gerissen durch die Ggrung. Verf. gelangt zu dem Sehlusse, daf~ die in dem Mehle vorhandenen Butters/iurebakterien dasselbe durch sine langsame Giirung derart ver- ~inderten, da~ mit ihm bereitetes Geb/iek altbacken sehmeckte. P. J~. Neumann.

t l . t I a u p t : E i n B e i t r a g zur E r k e n n u n g yon E r d n f i s s e n in B a e k w a r e n . (Pharm. Zentralhalle 1910, 51~ 1 1 1 9 - - 1 1 2 1 . ) ~ Der Ersatz der zum Bestreuen der Mandelkuehen dienenden geriebenen Mandeln dureh entsprechend vorbereitete, yon der Samenschale befrelte Erdniisse ist weder aus der Bestimmung der Refraktion des aus dem Belage der Kuchen ausgezogenen Fettss noch mittels dessen Jodzaht naehweisbar. Auch der Versueh, in dem 01 Araehinshure naeh dem Verfahren yon B e l l i e r nachzuweisen, ffihrte nieht zu einem eindeutigen Ergeb- nis. Sicher l~f~t sieh der ~achweis mit Hilfe des Mikroskops ffihren, insbesondere auf Grund des Gehaltes der Erdnuf~samen an S~irkekSrnern von bekanntem Aus- sehen, w~ihrend Stiirke in den Mandelsamen nieht vorkommt. Verf. nennt auch die sonstigen unterscheidenden Eigenschaften des mikroskopischen Bildes, die geeignet sind, den Nachweis zu stfitzen. ~qaeh kurzer Behandlung des mit Wasser und -A_ther vorbehandelten Belags mit 1 °/o-iger Jod!Ssung im Wasserbade ist jedes Teil- chen dureh das Auftre~en oder Ausbleiben der dunklen F~irbung als zur Erdnu~ oder zur Mandel gehSrend schon makroskopisch leicht erkennbar. W. Suttf~off.

}I. Schleg'el: B u t t e r g e b / ~ e k . (Bericht der Untersuchungsanstalt ~firnberg 1911, 21.) - - Eine unter Aufsicht aus Butterschmalz, Mehl und Eiern hergestellte Baekware lieferte folgende Untersuehungsergebnisse:

VerwendeLes Aus der Backware Fet?~ ausgeschiedenes Fett

Verseifungszahl . . . . . . . . . . . . . . 224,2 219,2 Rei chert-~eii}l 'sche Zahl . . . . . . . . . 20,3 18,7 Refraktometerzahl bei 400 C . . . . . . . . . 43,5 46,0

Hieraus geht hervor, da$ der Fettgehalt der iibrigen zu den Baekwaren ver- wendeten Rohmaterialien einen sehr wesentlichen Einflul~ auf die Un.tersuehungs- ergebnisse auszuiiben vermag. C. Mar.

Z u b e r e i t u n g d e r N a h r u n g s m i t t e l . - - N a h r u n g s m i t t e l k o n t r o l l e . - - V e r s c h i e d e n e s .

W. It . Kenda l l : P a l m z u c k e r , E s s i g u n d K o p r a S 1 . (Midl. Drugg and Pharm. 1910, 447 78--80; Chem. Zentralbl. !910, I, 1692.) - - Der Stamm der Cocosnui~palme liefert, wenn er angezapft wird, gleich dem Zuekerahorn zuckerhaltigen Salt; dampft man diesen ein, so hinterbleibt sin roher Zucker, der braunem Rohr- zucker ahnelt und der ehemals - - weniger wegen seiner Billigkeit, als wegen seines Wohlgcschmacks - - mehr im Verkehr war, als es jetzt der :Fall ist. Dutch G~irung entsteht aus dem Zuckersaft sin alkoholhaltiges Getr~ink, das als Palmwein oder Toddy bekannt ist; wenn Essiggarung einsetzt, geht der Wein in Essig fiber. Der Palmzueker ist frei yon Invertzucker, sein Zuckergehalt entsprach etwa 88o/0 Saccha-

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[Zeitsehr. f. Untersuehung 700 R e f e r a t e . -- Luft. [d Nahr.- u. Genufimittel.

rose. Der aus dem Wein gewonnene Esslg ist sehwaeh strohgelb geffirbt und hat einen milden Geruch; der Gehalt an Esslgs~iure war 1,3°/0, der Abdampfriickstand 4,9°/o. Die Kopra enthielt etwa 60°]5 Fett (durch Perkolation mit ~ther ausge- zogen). Das schwach briiunlieh gefgrbte 01 hatte Schmelzpunkt 19--20 °, Erstarrungs- punkt 17--18 °, S~urezahl 4,18. Von einem gleichzeitig untersuehten CocosnuBSt unterschied sich das KopraSl haupts'fichlich dutch niedrigeren Sehmelz- und Erstarrungs- punkt, auch die Siiurezahl war etwas geringer. Die Produkte batten als Ausstellungs- objekte gedienl und sind erst etwa 16 Jahre sp~ter untersucht worden. G. Sonntag.

Jacobitz und tL Kayser-" U b e r b a k i e r i e l l e N a h r u n g s m l t t e l v e r - g i f t u n g e n . (Zentrbl. Bakteriol. I. Abt. Orlg., 1910, 53, 377--387.) - - Vergiftungen (lurch Mehlspeisen sind wiederholt beschrieben women, doch ist der :Nachweis der als Urheber der Erkrankungen vermuteten Bakterien in den :Nahrungsmitteln selber bisher nicht gegltiekt. Verff. haben nun bei einer Massenvergiftung dureh Faden- nudeln sowohl in diesen, wie in den Stiihlen der Erkrankten zur Gruppe des Paratyphusbacillus B. gehSrende Stiibchenbakterien gefunden, die im Verhalten zu verschiedenen Ni~hrbSden und in bezug auf die Agglutination sich als volist~indig gleiehartig erwiesen. Interessant isi, daig, je ]eichter die Erkrankungsf~lle waren~ desto l~inger die Erreger im Stuhl auftraten, im aui~ersten Falle bis zu 51 Tagen. - - Verff. teilen dana noeh die Befunde bei Vergiftungen durch Schinken und Karioffel- salat mit. A. Spieckerman~.

A. Juekenaek : L e b e n s m i t t e 1 s u r r o g a t e. (Vierieljahresschr. 5ffentl. Gesundheits- pfiege 1910, 42, 657--662.)

~Vilh. Sternberg: Die mode rne Kochkl iche im Gro~be t r i eb . (Zeitschr. Hyg. 1909, 62, 177--198.)

tI. Kuttenkeuler: 5 a h r e s b e r i c h t tiber die F o r t s c h r i t t e der Chemie tier N a h r u n g s - und Genuf imi t t e l ira J a h r e 1909. (Chem.-Zig. 1910, 34, 426--428 und 437--440.)

A. Behre: Die D-berwaehung des N a h r u n g s m i t t e l v e r k e h r e s . (Chem.-Zig. 1910, 34, 1125--1126 and 1135--1136.)

H. Spiefi: Zur N a h r u n g s m i t t e l k o n t r o l l e . (Chem.-Zig. 1910, 34, 321--322.) Zur Reform der N a h r u n g s m i t ~ e l k o n t r o l l e and die S t e l l ung des Nah.

r u n g s m i t t e l c h e m i k e r s im 5 f f e n t l i c h e n Leben. (Chem.-Zig. 1910, 84, 1165--1167.) Ad. Kreutz: Bedfirfen die V o r s e h r i f t e n fiber d i e p r a k t i s e h e A u s b i l d u n g

der N a h r u n g s m i t ~ e l c h e m i k e r e iner J~nderung? (Chem.-Zig. 1910, 84, 493.) Weber: Bedt i r fen die V o r s c h r i f t e n fiber die 1)rakt ische Ausb i ldung der

N a h r u n g s m i t t e l e h e m i k e r e iner ~_nderung? (Chem.-Zig. 1910, 84, 577.) Rosenthaler: N a h r u n g s m i t t e l c h e m i k e r und Al)otheker. (Chem.-Zig, 1910,

84, 701.) C. Kippenberger: Zar Frage nach einem zei tgemiif ien Ausb i ldungsgang

deut : scher L e b e n s m i t t e l e h e m i k e r . (Chem.-Zig. 1910, 84, 745--746) Ad. K r e u t z : V o r s c h r i f t e n , betr. d i e P r f i f u n g d e r N a h r u n g s m i t t o l e h e m i k e r ,

vom 22. Feb rua r 1894. (Chem.-Zig. 1910, 84, 821.)

L u f t . R. iNowicki: K o h l e n o x y d - D e t e c t o r . (Chem.-Zig. 1911, 35~ 1 1 2 0 . ) - -

Verf. beschreibt einen von ihm konstruierten, handlichen, in der Tasche transportabeln Apparat zum ~achweis yon Kohlenoxyd in der Luft. Bei 0,01 Vol.-°/o Kohlenoxyd reagierte sehon naeh 11 Minuten der mit Palladiumehloriir getr~nkte Papierstreifen und war nach 60 Minuten vSilig sehwarz. Die Firma G ] a t z e l in M~hrisch-Osirau stellt den Apparat her; Preis 26,5 Kronen. G..Heu.ser.

A. Marsden" E ine A b ~ n d e r u n g des P e t t e n k o f e r ' s c h e n V e r - f a h r e n s zur K o h l e n s i ~ u r e b e s t i m m u n g . (Chem. News 1910, 101, 146

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23. Band. ~ Referate . - - L u f t . 701 15. J tmi 1912.j

bis 147.) - - Eine Flasehe yon 600 ecru Inhalt wird mit dem zu untersuehenden Gase gefiillt und mit Hilfe eines Gummistopfens mit dem Hals eines die Barytlauge enthaltenden 50 cem-KSlbehens verbunden. Dureh Einlaufenlassen der Lauge und Schfitteln wird die Absorption bewirkt, alsdann wird titriert. Man kann mit dieser Anordnung eine Genauigkeit bis zur zweiten Dezimalstelle erreichen, wenn das Gas fiber 0,5°/o Kohlendioxyd enth~lt. Ammoniak oder Sehwefelwasserstoff in mehr als Spuren mtissen vorher entfernt werden. G. Sonntag.

It. Rofi und J. I tace: P e t t e n k o f e r ' s V e r f a h r e n zur K o h l e n s ~ u r e - b e s t i m m u n g . (Chem. News 1910, 101~ 2 0 3 . ) ~ Verff. empfehlen einen Apparat, tier aus einer mit Vorratsflasche verbundenen selbsttiitigen Pipette ffir die Barytlauge besteht. Die Flasche, in der sich dam zu analysierende Gas befindet, wird durch einen zweifach durchbohrten Gummistopfen verschlossen und dutch dessen eine Bohrung die Spitze der Pipette elngeffihrt. Zum Titrieren benutzte man eine Oxalsiiurel5sung, yon der 1 ccm eine,n ccm Kohlendioxyd entspricht. G. Sonntag.

E. Goutal: A p p a r a t zu r B e s t i m m u n g d e s K o h l e n o x y d s in de r L u f t . (Annales de Chimie analytique appl. 1910, 157 1--7.) - - Die Bestimmung erfolgt nach der yon D i t t e angegebenen Reaktlon J~O 5 @ 5 CO ---- 2 J-~- 5 CO s. Das in Freiheit gesetzte Jod wird colorimetrisch oder volmnetrlsch bestimmt. Bei grSgeren Mengen bestimmt man die gebildete Kohlens~ure. Der vom Verf. benutzte Apparat ist der gleiehe wie die Apparate yon M i c l o u x , Arm a n d G a u t i e r , L ~ v y et P ~ c o u l , N o w i c k y etc. und wird durch eine Abbildung n{iher gekenn- zeichnet. Er ist yore Verf. leicht transportabel und ffir eine grol~e Anzahl Unter. suehungen geeignet hergerichtet worden. Der charakteristische Tell des Apparates besteht aus einer engen RShre, die mit 25 g reinem Jodsiiureanhydrid beschickt wird. Dieses Reagens mug vorher mehrere Stunden, mit Glaswolle gemischt, bei 2000 in dem gleichen Appara~ gehalten werden, wobei man einen trockenen Sauerstoffstrom hiniiberleitet. Die RShre ist auf der einen Seite mit einem Glashahn, auf der anderen mit einem eingesehlossenen GlasstSpsel versehen. Die Bestimmung des Jods erfolgt in bekannter Weise durch Titration. A..Behre.

M. Hahn: Die B e s t i m m u n g u n d m e t e o r o l o g i s c h e V e r w e r t u n g der K e i m z a h l in den h S h e r e n L u f t s c h i c h t e n . (Zentrbl. Bakt. L Abt., Orig., 1909, 517 97--114.) - - Verf. hat seine Versuche bei Ballonfahrten mit Filtern aus Bergkrystallperlen und einer elektrisch angetriebenen permanent arbeitenden Pumpe angestellt und ist dadureh zum ersten Male zur Aufstellung yon Keimzahlkurven ge- tangt. Eine Beeinflussung der Keimzahl in der Luft erfolgt dureh Sedimentierung; durch auf- und abstelgende LuftstrSme und vielleieht durch Sonnengtrahlung. InfoIge der Sedimentierung f~illt im allgemeinen die Keimzahl mit der H5he. Die LuftstrSme bewirken, dag im Winter durehschnittlich eine geringere Keimzahl in hSheren Schichten getroffen wird als im Sommer, da auch der Erdboden zu dieser Zeit keimgrmer ist. Ebenso ergibt sich daraus ein Parallelgehen des Keimgehaltes und der Feuebtigkeit der Luftsehichten. Keim- und Staubgehalt der Luft scheinen parallel zu gehen.

A. Spiecke~mann.

Kappeller und A. Gottfried: D u r a l i t . (Bericht des Nahrungsmittel-Unter- suchungsamtes Magdeburg 1911, 22.) - - Ein als , , D u r a l i t " bezeichnetes Staubbinde- mittel bestand aus einer duukelbraunen, mit Wasser mischbaren Flfissigkeit. Diese enthielt : Mineralstoffe 36,96 °/o; darin Chlor 21,2 %, Kalk reichlich, Saccharose 11,4°/o, Fett 0. Das Duralit erwies sich demnach als Gemenge eines Abfallproduktes der Zuckerfabrikation mit ChlorealciumlSsung. C. Mai.

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702 [Zeitsehr, f. Untersuchung R e f e r a t e. - - Farben. ~ Papier und Gesmnstfasern.. [d. Nahr.- u. Genulimittel.

A, Baudrexe l : E ine r e u e M e t h o d e zur B e s t i m m u n g yon d a mp f - f S r m i g e m A_thylalkoho]. (Wocbenschr. f. Brauerei, 1911, 28~ 2 1 - - 2 3 . ) - - D i e vom ~Terf. angewendete Methede war zum Zwecke der Alkoholbesthnmung in tier Atmungsluft yon Tieren, die Alkohol zwecks Studium der Verwertung desse]ben erhalten hatten, ausgearbeitet. Von einer KaliumblchromatlSsung (190 g Bichromat in 2500 ccm Wasser gelSst)~ die insgesamt 50 g Alkohol zu oxydieren vermag (je 50 ccm = 1,0 ccm Alkoho]), gibt man je nach Bedarf 25, 50 odor 100 ccm in rShrenartige, l m lange, eingehend beschriebene ¥orlagen und versetzt diese mit je etwa der halben Menge konc. Schwefels~iure. Durch dieses Gemisch wird nun eine bestlmmte Zeit hindurch die Luft gesaugt, deren Alkoholgehalt bestimmt werden sell. ttierauf wird der Inhak der Vorlage auf ein bestimmtes Volumen aufgeffillt (100~ 150, 200 oder 300 ccm) und mit dieser LSsung eine 0,1°/o-ige AlkohollSsung titriert. Hierzu versetzt man 5 ecm der 0,1°/o-igen alkoholisehen LSsung mit etwa 5 ccm konc. Schwefels/iure und titriert nun wie bei der ~ ic loux ' schen colorimetrischen Methode bis zum Farben- umschlag von griinblau in gelbgriin. P. }V. J.Yeuman~'~.

K. Saito: U n t e r s u c h u n g e n tiber die a~mosph~irischen PiIzkeime. (Jourm Coll. Science Tokyo 1908, 23, 1--78; Chem. Zentralbl. 1909, II, 471--472.)

Spitta und R. Iteise: Beitr~ige znr F r a g e der G e s u n d h e i t s s c h ~ l d l i c h k e i t o f f e n e r K o k s f e u e r b e i i h r e r V e r w e n d u n g zum A u s t r o c k n e n yon Neubauten. (Arb. Kaiserl. Gesundh.-Amt 1910, 84, 77~114.)

Gebrauchsgegenst~nde. Farben.

R. Kr~i~an: B e i t r a g z u m K a p i t e l de r g e h e i m e n B l e i v e r g i f t u n g e n . (Zeitschr. 5ffentl. Chem. 1911, 17~ 31--32.) - - Etwa 4 cm Iange und 4 g schwere Karotten aus 5~[arzipanmasse waren mit einem Teerfarbstoff orangegelb gefiirbt uncl trugen am Kopfe eine grfine Seidenpaplerkrone, die in Form eines zusammengeklappten Regensehirmes gefaltet war und die Karottenbli~tter vorstellen sollte. Bei der Prfifung auf giftige Metalle wurden diese Papierbli~tter abgerissen und die Karotten verascht. Hierbei wurden 0,25 mg Blei in Form yon Bleiehromat gefunden. Es stellte sich heraus, dal~ dieses Blei aus dem griinen Seidenpapier stammte, welches beim Abreii~en des Papiers an der Karotte stecken blieb (etwa 3 qem). Das griine Seidenpapier war mit Hilfe von Berliner Blau und Bleiehromat gefi~rbt. Der Aschengehalt betrug 6,96%, nicht weniger als 45,66°/o desselben bestanden aus Blei. P. W. ~eumana.

Thomason: D a s V e r h a l t e n y o n B l e i v e r b i n d u n g e n im m e n s c h l i c h e n Magen . (Sprechsaal 43~ 325--327; Chem. Zentralbl. 1910, H, 328--329.) - - Es wurde die Einwlrkung yon sehr verdiinnter Salzshure (0,15--0,25°/0-ig) auf Beiweit~, rohe Glasur und gefrittete Glasur bei KSrpertemperatur in Gegenwart und in Ab- wesenheit yon NahrungsmRteln und yon Pepsin untersucht. Die Versuche lehren, dab die prozentuale LSslichkeit des Bleiweil~es im ]¢[agen mit Abnahme der vorhandenen :Nahrung steigt, dM] die BleilSslichkeit umgekehrt proportional ist der Menge der vor- handenen Proteinnahrung, und dal~ die LSslichkeit des Bleiweil]es proportional dem Siiuregehalt der LSsung ist. J. Clement.

Th. WeyI: Zur Rev i s ion des R e i c h s g e s e t z e s , bert. die g e s u n d h e i t s - sch l id l i chen Farben. (Berliner klin. Wochenschr. 1911, 48, No. 14.

Papier und Gespinstfasern.

B. Ruszkowski und E. Sehmidt : Z u r q u a n t i t a t i v e n B e s t i m m u n g y o n W e l l s neben B a u m w o l l e . (Chem.-Ztg. 1909, 337949--950 ). - - Zur quantitativen Bestimmung yon Wells neben Baumwolle hat der Bundesrat dutch Verfiigung veto