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16 ALPEN ADRIA CITYGUIDE Zürichsee Kunst (unten) und Architektur (rechts) beeindrucken in der Stadt am Limmat (oben) an vielen Stel- len. Der örtliche Wein (u.r.) ist im Aus- land nahezu unbe- kannt. Günstiger und auch authentischer geht es dagegen in der Altstadt zu. Natürlich kann man die malerischen Gassen auf eigene Faust erkunden. Wer Wert auf Geschichte und Ge- schichten legt, sollte eine der von Zürich Tourismus organisierten Führungen buchen. Mit amüsanten Anekdoten gespickt, lernt man mit tenstich war in diesem Sommer, die „Vollendung“ ist für das Jahr 2019 angepeilt. Bereits im kommenden Winter werden die neuen Markthallen Zü- richs mit Leben gefüllt: Die Bögen zweier stillgelegter Viadukte wur- den zu diesem Zweck ausgebaut und bieten bald auf einer Länge von 500 Metern Platz für die Marktstände. Berühmte Einkaufsstraße Urlauber sollten trotz der neuen Entwicklungen nicht versäumen, auch die „Klassiker“ Zürichs kennen zu lernen. Diejenigen, die mit einer gut ausgestatteten Reisekasse an- kommen, sollten unbedingt einen Bummel in der Bahnhofstraße ein- planen. Bereits vor 150 Jahren ent- stand hier die berühmteste Ein- kaufsstraße der Stadt. Noble Boutiquen, die exquisite Waren – vor allem Designermode, Schmuck und Uhren – anbieten, sind hier zu finden. S ieben Mal in Folge belegte Zü- rich bei einer Studie zur welt- besten Lebensqualität in einer Großstadt den ersten Platz – in die- sem Jahr musste sie ihren Spitzen- platz erstmals räumen, da verschie- dene Großprojekte beweisen, dass es sich um eine Stadt in Bewegung handelt. So entsteht auf einer Fläche von 78 000 Quadratmetern mitten im Zen- trum, da direkt beim Hauptbahn- hof gelegen, ein ganz neuer Stadtteil, der sowohl Wohn- raum als auch Büroflä- chen, ein Hotel, di- verse gastrono- mische Betriebe und Freizeitangebote beinhalten wird. Spa- Maritim-alpine Lebensqualität Zürich bietet nicht nur viel Kunst und Kultur, sondern auch weltoffene Ein- wohner, die sich auf die zukünftige Entwicklung, wie die in diesem Winter zu eröffnenden Markthallen, und sogar einen ganz neuen Stadtteil freuen. Foto: Fennel

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Reportage rund um Zürich und den gleichnamigen See.

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CItyguIDE Zürichsee

Kunst (unten) und Architektur (rechts) beeindrucken in der Stadt am Limmat (oben) an vielen Stel-len. Der örtliche Wein (u.r.) ist im Aus-land nahezu unbe-kannt.

Günstiger und auch authentischer geht es dagegen in der Altstadt zu. Natürlich kann man die malerischen Gassen auf eigene Faust erkunden. Wer Wert auf Geschichte und Ge-schichten legt, sollte eine der von Zürich Tourismus organisierten Führungen buchen. Mit amüsanten Anekdoten gespickt, lernt man mit

tenstich war in diesem Sommer, die „Vollendung“ ist für das Jahr 2019 angepeilt.

Bereits im kommenden Winter werden die neuen Markthallen Zü-richs mit Leben gefüllt: Die Bögen zweier stillgelegter Viadukte wur-den zu diesem Zweck ausgebaut und bieten bald auf einer Länge von 500 Metern Platz für die Marktstände.

Berühmte EinkaufsstraßeUrlauber sollten trotz der neuen Entwicklungen nicht versäumen, auch die „Klassiker“ Zürichs kennen zu lernen. Diejenigen, die mit einer gut ausgestatteten Reisekasse an-kommen, sollten unbedingt einen Bummel in der Bahnhofstraße ein-planen. Bereits vor 150 Jahren ent-stand hier die berühmteste Ein-kaufsstraße der Stadt. Noble Boutiquen, die exquisite Waren – vor allem Designermode, Schmuck und Uhren – anbieten, sind hier zu finden.

Sieben Mal in Folge belegte Zü-rich bei einer Studie zur welt-besten Lebensqualität in einer

Großstadt den ersten Platz – in die-sem Jahr musste sie ihren Spitzen-platz erstmals räumen, da verschie-dene Großprojekte beweisen, dass es sich um eine Stadt in Bewegung

handelt. So entsteht auf einer

Fläche von 78 000 Quadratmetern mitten im Zen-trum, da direkt beim Hauptbahn-

hof gelegen, ein ganz neuer Stadtteil, der sowohl Wohn-

raum als auch B ü r o f l ä -chen, ein Hotel, di-

verse gastrono-mische Betriebe

und Freizeitangebote beinhalten wird. Spa-

Maritim-alpine Lebensqualität Zürich bietet nicht nur viel Kunst und Kultur, sondern auch weltoffene Ein-

wohner, die sich auf die zukünftige Entwicklung, wie die in diesem Winter zu

eröffnenden Markthallen, und sogar einen ganz neuen Stadtteil freuen.

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ihr die 2 000-jährige Historie Zü-richs kennen.

Zudem gilt die Stadt am Limmat als eine der führenden Kunststädte der Welt. Nicht zu unrecht: Schließ-lich bietet sie über 100 Galerien und mehr als 50 Museen, die sich für Einwohner und Gäste stets etwas Neues einfallen lassen. Als aktu-ellstes Highlight eröffnete das Schweizerische Landesmuseum in Zürich am 1. August dieses Jahres ihre Landesausstellung „Geschichte Schweiz“. Damit zeigt erstmals in der Eidgenossenschaft ein Museum die Entwicklung der Schweizer Wirtschaftsgeschichte.

Picasso ab Herbst 2010Vormerken sollten sich Freunde mo-derner Kunst unbedingt das Herbst-Winterhalbjahr 2010/2011. In dieser Zeit wird das Kunsthaus die erste Museumsausstellung von Pablo Pi-casso nachstellen. Das Genie hatte es 1932 persönlich im Kunsthaus kuratiert und seinerzeit sämtliche ausgestellten Werke selbst ausge-wählt. Von der Rosa und der Blauen Periode über die kubistische und neoklassizistische Phase bis hin zum surrealistischen Schaffen wird die Ausstellung mit 60 Originalen aus den berühmtesten, internationalen Sammlungen bestückt sein.

Allerdings ist nicht nur Zürich selbst, sondern auch sein Umland, die Region rund um den Zürichsee, immer eine Reise wert. Sowohl Kul-turliebhaber als auch Naturfans kommen in den diversen Tälern und den hübschen Orten mit verschie-densten Angeboten auf ihre Kosten. Auf den kommenden Seiten erfah-ren Sie, welche Schätze die Stadt Zug birgt, warum Winterthur die vermutlich unbekannteste Kunst-stadt der Welt ist und was der Ende September neu eingeweihte Wan-derweg rund um den Zürichsee im Detail zu bieten hat. sim

Das Städtchen Thalwil ist nur rund zehn Minuten von Zürich entfernt und bietet mit dem Vier-Sterne-Hotel

Sedartis nicht nur einen lokalen Treffpunkt sondern ein kunstvoll eingerichtetes Design-hotel. Praktisch gelegen ist es außerdem, der Bahnhof ist direkt vis à vis und der Schiffs-anleger fußläufig zu erreichen.

Ursprünglich stand an dieser Stelle ein an-deres Hotel. Der Neubau lohnte, denn das Ergebnis präsentiert sich modern und funk-tionell: Naturstein, Glas und Stahl bilden eine ansprechende Einheit.

Gästen stehen 40 individuell eingerichtete Zimmer zur Verfügung. Angenehm ist die Tatsache, dass jedes über einen Balkon ver-fügt; ungewöhnlich dagegen die Einbindung

des Badezimmers: offen im Zimmer, jedoch so integriert, dass die Privatsphäre nicht lei-det.

Der Hotelname setzt sich aus den Worten Seda (spanisch für Seide; Tahlwil wurde da-

mit einst reich) und Art (Kunst) zusammen. Diese beiden Themen ziehen sich folgerich-tig durch das gesamte Konzept. So sind Sei-denmaterialien sowohl im Zimmer als auch Restaurant zu finden und ein unterirdischer Gang, der das Hotel mit dem zugehörigen Seminarbereich verbindet, wird regelmäßig mit Ausstellungen heimischer Kunst ver-schönert. Zum Kulturangebot gehören ver-schiedene Veranstaltungen, wie die regelmä-ßig prominent besetzten Jazz-Konzerte.

Für das kulinarische Wohl der Gäste sorgt Küchenchef Fabian Knobel mit einem aus-gewogenen Mix aus traditionell-schweize-rischen und fernöstlichen Spezialitäten. Le-diglich die Portionen des Menüs sind ein wenig zu üppig geraten. sim

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Designhotel am linken Seeufer

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Wanderungen können frei gewählt werden.

Ein schöner Service wird ab 2010 gewährleistet: Wer möchte, kann auch mehrere Teilabschnitte mitein-ander verbinden oder aber den ganzen Weg in Angriff nehmen. Da-bei wird auf Wunsch das Gepäck zu den jeweiligen Etappen-Unterkünf-ten transportiert.

Zürich ist Aus- und Endpunkt für den Wanderrundweg, der in süd-licher Richtung beginnt und den Zürichsee entsprechend den geo-graphischen Gegebenheiten entge-gen des Uhrzeigersinns umrundet.

Einige Etappen, wie beispielsweise direkt die erste, die ins Tal der Sihl und auf den Äntlisberg führt, sind mit 3,8 Kilometern Länge weder

Ambitionierte Wanderer sollten sich von der Namensgebung aller-dings nicht abschrecken lassen. Er ist keineswegs so konzipiert, dass er lediglich nur schnurgerade an der Uferpromenade entlang führt. Im-mer wieder geht es in die Wälder und auch durch Naturschutzre-gionen. Natürlich muss man sich nicht sklavisch an den inzwischen überall gut markierten Weg halten, an vielen Stellen wäre dies sogar sehr schade, denn es lockt eine Viel-zahl von Abstechern.

Unterteilt ist er in zehn Etappen, die sich jeweils gut für Tagesausflü-ge eignen und nicht nur durch den Kanton Zürich, sondern auch zu den Nachbarn St. Gallen und Schwyz führen. Die Ausgangspunkte für die

Die Region rund um den Zürich-see gilt zu Recht als eine der be-gehrtesten Wohnregionen Europas. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass es sich dabei auch um ein wun-

derbares Wan-dergebiet han-delt. Dieses Umstands haben sich die Verant-wortlichen nun a ngenom men : Auf Initiative von Rapperswil Zürichsee Tou-rismus wird da-her am 21. Sep-

tember der 124 Kilometer lange Zürichsee-Rundweg offiziell einge-weiht.

Städtewandern Auf Initiative von Rapperswil Zürichsee Tourismus kann man ab dem 21. September den

Zürichsee per Pedes entdecken. Auf 124 Kilometern locken interessante Sehenswürdig-

keiten, eindrucksvolle Naturerlebnisse und kulinarische Leckerbissen am Wegesrand.

Die Organisatoren haben ihre Hausauf-gaben gemacht, die Schilder sind pünkt-lich zur Eröffnung aufgestellt worden (unten). Ein Besuch in rapperswil-Jona (oben) markiert einen von vielen Höhe-punkten dieses Wan-derweges rund um den Zürichsee.

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ZÜRICHSEE-RUNDWEG

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Es wäre zu erwarten, dass die zehnte und letzte Etappe kurz vor den Toren Zürichs durch dicht be-siedelte Gebiete führt. Doch man läuft durch Weiher und von Schilf umgebene Gewässer. Es folgen der dunkle Salterwald und eine weitere Überraschung: Das wilde Werebach-tobel führt mitten hinein in die größte Stadt der Schweiz. Vom End-punkt des Zürichsee-Rundwegs ist es nur noch ein Kilometer, bis man die Altstadt von Zürich erreicht hat. Snežana Šimičić

Oberen Zürichsees und damit im Kanton St. Gallen angelangt. In die-sem Gebiet sind Vogelfans richtig, denn der Schilfgürtel beheimatet viele Tiere, die vom Kloster Wurms-bach aus bewundert werden können.

Auch die Reize der mittelalter-lichen Stadt Rapperswil-Jona wollen hier entdeckt werden. Seit Zusam-menlegung der beiden ehemals un-abhängigen Gemeinden im Jahre

2007 ist sie nun nach St. Gallen die zweitgrößte Stadt im Kanton und bietet eine mit tela lterl ich wie auch medi-terran geprägte Atmosphäre.

Etappe Sieben führt zunächst auf den Frohberg. Dabei genießen Wanderer roman-tische Weiler und Wiesen. Von hier aus führt ein Panoramaweg auf sanften Hügeln Richtung Stäfa, eine aus drei Dorf-kernen gewachsene Ge-meinde, die das größte Weinanbaugebiet des Kan-tons Zürich umfasst.

Etappe Acht: Die Aus-läufer des Pfannenstiels, des zweiten Hausbergs Zü-richs befinden sich auf einem Südhang. Den Ab-schluss dieses Teilstücks bildet der Weg ins wilde Meilemer Tobel.

Bei der vorletzten Etap-pe sind drei wilde Tobel zu durchqueren. Dazwischen wandert man über Kuh-weiden, durch Wäldchen und vornehme Villenquar-tiere der Goldküste des Zürichsees. Vor allem an den Hängen zwischen Meilen und Küsnacht hat sich viel Prominenz und Geldadel angesiedelt.

lang noch anspruchsvoll. Etappe Zwei verlässt vorübergehend städ-tisches Gebiet zugunsten unter Naturschutz stehenden Flachmoors. Schön ist, dass man trotzdem den Blick auf den See genießen kann. Während dieser Etappe sind viele Feuerstellen zu finden, so dass sich ein Verpflegungs-Rucksack anbietet.

Auf dem 13 Kilometer langen Uferweg zwischen Horgen und

Richterswil entfernt man sich bei Etappe Drei nie weit vom Seeufer. Anspruchsvoll geht es dafür auf der Etappe Vier zu; die Verantwort-lichen sprechen von „Königsetappe“. Kein Wunder, schließlich führt sie auf den 1 098 Meter hohen Etzel. Der Aussichtsgipfel oberhalb von Pfäffikon markiert nicht nur die Grenze zwischen der ländlichen Innerschweiz und dem modernen Stadtleben Zürichs, sondern mit dem Bezirk Höfe schon den Über-gang in den Nachbarkanton Schwyz. Wer möchte, kann hier gleich inte-ressante Abstecher einlegen.

Schilfgürteln und WasservögelBeim Bahnhof Pfäffikon, der den Beginn der fünften Etappe markiert, bekommen Wanderer einen Vorge-schmack auf das, was sie am oberen Teil des Zürichsees noch erwarten wird: Uferlandschaften mit Schilf-gürteln und Wasservögeln. Am Ziel in Schmerikon ist bei gutem Wetter schwimmen angesagt.

Damit ist die Hälfte geschafft – und man ist an der sechsten Etap-pe und mit ihr an der Nordküste des

Die 124 Kilometer lange Wanderstrecke um den Zürichsee wurde in zehn Etap-pen eingeteilt (oben). Start- und Endpunkt ist jeweils Zürich. Un-terwegs gibt es vieles zu entdecken, wie eine Kürbisausstel-lung (links) am Pfäf-fikersee.

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Da war doch mal was – Win-terthur? Versicherungen, oder? Viel mehr fiel mir je-

denfalls nicht ein, als der Auftrag, einige Orte rund um den Zürichsee zu besuchen, auf dem Tisch landete.

Meine Ziele: Baden und – eben Win-terthur.

Dass ich mit den Versicherungen so falsch nicht lag, wird mir bei der Anfahrt auf den Bahnhof der im-merhin knapp über 100 000 Einwoh-ner zählenden Stadt schnell klar. Ebenso, wie sich der Ort von einer industriell geprägten urbanen Land-schaft mit Schwerpunkt Maschi-nenbau zu einem Dienstleis tungs-zentrum gewandelt hat. Überall prangen jedenfalls Hinweise auf Versicherer – und Banken.

Und Winterthur bleibt in Bewe-gung. Stolz trug der große, lokale Versicherer bis vor nicht allzu lan-

ger Zeit den Ortsnamen in die Welt hinaus. Leider haben die neuen Be-sitzer aus dem Nachbarland Frank-reich andere Pläne. Und so sind im Stadtbild mehr und mehr die blau-roten Insignien der neuen Konzern-mutter AXA zu sehen.

Das selbst bei den Eidgenossen eingesessene Traditionsunternehmen von der Bildfläche verschwinden können, zeigt auch die Geschichte der Schweizer Bankgesellschaft, 1912 in Winterthur gegründet. Im Rahmen der Fusion mit dem Schwei-zer Bankenverein wurde 1998 die UBS AG daraus. Immerhin: Noch gibt es eine Filiale der UBS im Stammsitz der Bankgesellschaft.

Neuerlicher AufschwungNach Industrie und Dienstleistern, die gleichermaßen ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen haben, ziehen seit den 1990er Jahren vor allem Forschung und Entwicklung in die sechstgrößte Stadt der Schweiz, die sich auch durch eine ausgezeichnete

Kunst am SeeWer mit Winterthur bisher nichts anfangen konnte, darf sich – wie der Autor

– eines Besseren belehren lassen. Für Kunstfreunde, Fotofans und Kulinariker

jedenfalls ist das Tor zur Ostschweiz längst eine feste Größe.

Winterthurs Viel-falt spiegelt sich zwischen seinen Kultur- und Kulinarik-schätzen wider.

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Verkehrsanbindung zu profilieren weiß. Der Flughafen Zürich liegt nä-her als an der Metropole selbst, der Bahnhof gehört zu den meist fre-quentierten Umsteigeorten der Eid-genossenschaft. Beste Vorausset-zungen also für einen neuerlichen Aufschwung an den Ufern von Töss und Eulach.

Wandel als touristenattraktionAus dem Wandel Winterthurs ist mittlerweile sogar ein offizielles Tourismusprogramm geworden. Besser als in den meisten anderen Städten der Alpen zeigen Tour-guides erstaunten Besuchern auf spannenden Führungen wie etwa ein ganz neuer Stadtteil entsteht oder was aus dem Areal der einst legendären Sulzer AG wird.

Die Industriebrache wird seit Jah-ren Stück für Stück umgewandelt. Lofts und Wohnungen, Veranstal-tungsräume, Szenebars, Kino und

Geschäfte haben bereits Einzug ge-halten in den schwerindustriellen Komplex. So profitiert Winterthur noch heute vom Nachlass des welt-weit tätigen Maschinenbauers.

Käse von Madame FromageNach dieser informativen Stadtwan-derung zieht es mich ins Zentrum, ins historische Winterthur. Dort be-obachte ich zunächst den bunten Markt – bis ich etwas versteckt hin-ter einem der Stände einen kleinen Laden entdecke. Seine Spezialität: französischer Käse! Zusammen mit ein paar anderen Leckereien lasse ich mir von einer überaus fröhlichen „Madame Fromage“ ein Probierpa-ket zusammenstellen, dass ich nur wenig später unter herbstlicher Son-ne bei einem leckeren Glas Weiß-wein genieße.

Die Stärkung tat auch Not, denn nun steht der eigentliche Grund für mein Kommen auf dem Programm:

ein Besuch der wichtigsten Museen der Stadt. Und schon gibt es ein Pro-blem. Welche sollen das denn sein? Je nach Einschätzung stehen 16 bis 18 Kulturtempel zur Wahl, die sich zwar nicht alle mit hoher Kunst be-fassen, aber dennoch einen Besuch wert sind. Etwa das Technorama, dieses Musterbeispiel für lehrreiche Technik zum Anfassen, das Gewer-bemuseum mit angewandtem Hand-werk oder auch Winterthurs wun-derbares Münzkabinett.

Nun, ich entschließe mich zur rein künstlerisch-kulturellen Sicht-

Gelassen geht es in der Altstadt zu, wo sich allen Wan-dels zum trotz ein buntes Warenange-bot halten konnte.

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Das Fotomuseum Winterthur beher-bergt auch die Foto-stiftung Schweiz und ist so zu einem Kom-petenzzentrum von internationalem rang geworden (oben). in der Altstadt (unten) laden Plätze und ca-fés (rechts) immer wieder zum Verwei-len ein.

weise – und habe immer noch die Qual der Wahl aus einem bunten Potpourri an Offerten. Zum Ein-stieg zieht es mich jedoch ganz klar ins Fotomuseum Winterthur.

internationale FotografieIn postindustriellen und damit be-stens als Ausstellungsfläche geeig-neten Räumen ist ein europäisches Kompetenzzentrum für Fotografie entstanden, und zwar, als im Jahr 2003 die Fotostiftung Schweiz mit ihrer umfangreichen Sammlung von Zürich hierher gezogen ist. Heute bildet sie zusammen mit dem Foto-museum ein hoch angesehenes in-ternationales Kompetenzzentrum für Fotografie – für mich schon aus beruflichen, aber auch privaten Gründen ein Highlight und eine Pflichtstation jeder Reise hierher.

Ich verliere mich in den oppu-lenten Bilderwelten der perma-

nenten wie auch der temporären Ausstellung und muss mir eingeste-hen, dass Kunstgenuss nicht in ei-nen strammen Terminplan passt. Also streiche ich im Sinn bereits ein paar andere Besuche. Zwei erledigen sich derzeit immer noch von selbst. Wegen umfangreicher Renovie-rungsarbeiten ist die Kunsthalle Winterthur noch bis Herbst 2010 geschlossen, ebenso die Sammlung Oskar Reinhart „Am Römerholz“.

Ein Teil dieser wirklich exquisiten Sammlung kann aber derweil we-nigstens in den Räumen des Muse-ums Oskar Reinhart am Stadtgarten betrachtet werden. Dort sind Werke französischer Impressionisten von Renoir über Cézanne bis Monet so-wie einzelne Gemälde alter Meister wie Rubens, Goya oder Bruegel an-zutreffen. Sie gesellen sich im ehe-maligen Gymnasium am Stadtpark zu den rund 600 Bildern und Zeich-nungen deutschsprachiger Künstler, die Mäzen Oskar Reinhart in sei-nem Nachlass bewahrte.

Ein kleines, exquisites MuseumKunstfans müssen wahrlich nicht darben, es bleibt auch so noch genug zu besichtigen, darunter das Muse-um Briner und Kern, eine kleine, ex-quisite Ausstellung im Rathaus. Hier sind die der Stadt Winterthur ver-machten Sammlungen der Herren Briner und Kern vereint. Die Schwer-punkte liegen dabei auf niederlän-discher Kunst des 17. Jahrhunderts und auf Porträtminiaturen.

Von gänzlich anderem Kaliber ist da ein Besuch in der Villa Flora, der schon wegen des Gebäudes lohnt. In seinen burgoisen Räumlichkeiten hatte das Sammlerehepaar Hedy und Arthur Hahnloser-Bühler Kunst und Lebenstil der Jahrhun-dertwende jahrzehntelang nur zum eigenen Wohlgefallen oder dem illustrer Gäste präsentiert. Erst die Nachkommen öffneten vor noch

nicht 15 Jahren das Haus für ein breiteres Publikum, das sich davon aber immer noch irgendwie geehrt fühlt, so andächtig geht es hier von-statten.

Natürlich ist mir die Zeit ausge-gangen angesichts so vielfältiger Highlights. Ich habe eine kurzwei-lige Nacht in Zürich verbracht – das Hotel war schon gebucht – und mich entschlossen, anderntags noch mal schnell mit der Bahn nach Win-terthur zu hoppen. Bei den tollen Verbindungen der SBB kein Pro-blem.

Vor die Kultur hat ein freundlich gesonnener Wettergott wärmende Sonnenstrahlen gestellt, die meinen Weg durch die Innenstadt in wei-ches Licht tauchen. Ich lasse es mir nicht nehmen, einen halben Tag unter Einheimischen auf verschie-denen Plätzen bei wohlschmeck-enden Kaffees zu verbringen.

Die abschließend besichtigte Kunsthalle Winterthur entpuppt sich als Füllhorn künstlerischen Zeitgeists inmitten der Winter-thurer Altstadt. Video- und Com-puterkunst, Installationen, Fotogra-fie und viele weitere, einzigartige Kunstformen sind hier versammelt.

Der Wandelgeist Winterthurs setzt sich also im Wandel der ansäs-sigen Kunstausstellungen fort – und sorgt so für immer neue Gründe zur Wiederkehr. Stephan Fennel

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nung und ebnete damit den Weg für die Kantonshauptstadt, sich einer-seits in eine Steueroase mit dement-sprechend reicher Einwohnerschaft und andererseits in eine beschau-liche Urlaubsoase vor den Toren Zü-richs entwickeln zu können.

Heutzutage präsentiert sich der Zuger See mit einer schönen, breit angelegten Promenade, die nicht nur zum Flanieren einlädt, sondern mittlerweile zusätzlich mit einem 42 Kilometer langen Radweg ausge-stattet ist. Dass dieses Areal nicht mehr bebaut werden darf, versteht sich mittlerweile von selbst. Ver-mutlich auch, um die Stadtväter an ihre Verantwortung zu erinnern, trägt das Gebiet zwischen Alpen- und Vorstadtufer gelegen den be-ängstigenden Namen „Katastro-phenbucht“.

Unser Rundgang durch die Stadt beginnt jedoch nicht am See, son-dern am örtlichen Bahnhof, denn wir sind von Zürich bequem und ohne einen ein-zigen Umstieg angereist. Schon in der Vorhalle weisen uns rie-sengroße Pla-kate auf die wichtigste kuli-narische Spezi-alität der Stadt hin: die Zuger

Es gibt wohl kaum etwas Schö-neres, als direkt am Wasser le-ben zu können. Allerdings

mussten die Bewohner, die rund um den Zuger See wohnten, in den ver-gangenen Jahrhunderten gleich zwei Mal feststellen, wie gefährlich solch ein Standort werden kann.

Am 4. März 1435 rumpelte es zum ersten Mal. Ein unterirdisches Dröhnen und Krachen war an jenem Tagen in den Gassen bis in die Alt-stadt zu hören. Die Wohnhäuser be-kamen erste Risse und gegen fünf Uhr am Abend versanken 26 Ge-bäude in den Fluten des Sees und rissen 60 Menschen in den Tod.

Konsequente StadtplanungMan sollte annehmen, dass dieses traumatische Erlebnis die Stadtväter zum Umdenken animierte. Tat es auch, allerdings nicht schnell genug. In der Vorstadt von Zug entstand ab 1883 eine durch Aufschüttungen er-höhte Uferanlage, die auch wieder bebaut wurde. Die ersten Mauer-risse ließen nicht lange auf sich war-ten. Ein vom damaligen Stadtrat ein-geholtes Gutachten warnte vor einer neuerlichen Katastrophe. Doch es tat sich nichts, und vier Jahre später stürzte auch dieses Ufer ein. Mehr als 300 Zuger verloren ihr Heim, elf Menschen gar ihr Leben.

Erst diese neuerliche Tragödie führte zu konsequenter Stadtpla-

Zuger Überraschungen Die „Katastrophenbucht“ am Zuger See erinnert an die zwei

schwärzesten Tage der Stadtgeschichte. Diese sind aber mit

dafür verantwortlich, dass sich Zug nicht nur als Steuerpa-

radies, sondern vor allem als beschauliche Urlaubsoase im

Naherholungsgebiet von Zürich präsentieren kann.

Der „Zytturm“ (oben) ist das Wahr-zeichen von Zug und überragt mit seinen 52 Metern alle üb-rigen Gebäude der Stadt, die sich ihr pi-torreskes Erschei-nungsbild, einge-bettet in die Alpen (rechts), bewahren konnte.

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kenswerterweise wird uns aber nicht nur ein Stück des Gebäcks, sondern gleichzeitig auch ein starker Kaffee angeboten, so dass wir uns – zu-nächst doch leicht schwankend – auf den Weg in Richtung Uferpro-menade aufmachen.

Schon bald verlassen wir die Pro-menade, um in die Seestraße einzu-biegen. Diese führt irritierenderwei-se allerdings nicht zu einem See, sondern geradewegs zum Rathaus, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts im spätgotischen Stil errichtet wur-de. In den Jahrzehnten davor kam die Stadt erstmals zu einem gewis-sen Reichtum, löste sich von der Herrschaft Habsburgs und wurde damit unabhängig. Das Stadtgebiet wurde vergrößert und der Kern nach dem Vorbild einer Idealstadt der italienischen Renaissance aufgebaut. Dies ist bis heute daran zu erkennen, dass die wichtigsten Wege und Stra-ßen im eigentlichen Zentrum, dem Kolinplatz, wo auch das Stadthaus zu finden ist, münden.

Besonders hübsch bei der Durch-querung der Gassen ist nicht nur, dass man in schicken und zum Teil recht exklusiven Geschäften stan-desgemäß einkaufen kann, sondern auch die Tatsache, dass die Bau-herren zwischen den Häusern Platz

gelassen haben und man dadurch immer wieder einen Blick auf den Zuger See erhaschen kann. Wir dre-hen eine Runde von der Unteren Altstadt in die Obere, machen auch kurz einen Zwischenhalt in der Ka-pelle der lieben Frau, von den Zu-gern Liebfrauenkirche genannt.

Die befindet sich an der südlichen Grenze der Unteren Altstadt und ist an die erste, im 13. Jahrhundert ent-standene Stadtmauer angebaut. Die genauen Umstände des Baus sind nicht mehr zu rekonstruieren, fest steht aber, dass sie 1266 erstmals ur-kundlich erwähnt wird. Bei dem Namen folgerichtig, ziert seit dem 18. Jahrhundert auch eine Madonna-Skulptur den Eingangsbereich und im Inneren ist zudem ein Marien-zyklus zu bewundern.

Freiwillige PolizeikontrolleUnser Weg führt uns weiter zur Po-lizeistation. Wir möchten uns aller-dings nicht beschweren, sondern – freiwillig – unsere Personalausweise aushändigen: Nur durch diese Maß-nahme übergeben uns die netten Herren und Damen den Schlüssel zum Zytturm, dem weithin sicht-baren Wahrzeichens der Stadt Zug. Mit seinen 52 Meter überragt dieser „Zeitturm“, der in den vergangenen Jahrhunderten bereits mehrere Funktionen erfüllte, alle übrigen Türme und Gebäude.

Ursprünglich diente er als befe-stigter und allabendlich abgeschlos-sener Zugang zur mittelalterlichen Stadt. Später wurde er als Gefäng-nis, aber auch Wachturm genutzt. Seit 1574 begeistert er Einwohner und Besucher bereits mit der großen astronomischen Uhr, die nicht nur die Zeit, sondern auch Monat, Mondstand, Wochentag und Schalt-jahr anzeigt – und ganz nebenbei kann derjenige, der sich die Mühe macht, die Treppen in seinem In-nersten zu besteigen, einen grandio-

Kirschtorte. Es ist noch früh am Vormittag, trotzdem entscheiden wir uns direkt für einen Besuch in der Speck Confiserie. Doch diesen Entschluss sollen wir schon bald ein wenig bereuen.

Auf die Frage, was denn genau der entscheidende Unterschied zwi-schen Zuger und der allseits be-kannten Schwarzwälder Kirschtorte sei, antwortet Peter Speck, der ge-meinsam mit seinem Bruder das Familienunternehmen bereits in vierter Generation leitet, mit einem mysteriösen: „Warten Sie es mal ab – ich erkläre Ihnen erst einmal, wie sie zubereitet wird, und danach ko-sten Sie!“

Gesagt, getan. Wir nehmen die Einladung zur Fabrikführung und anschließender Degustation an – und sind am Ende nicht nur ver-blüfft, sondern auch angeheitert.

Hochprozentige LeckereiDenn wir lernen: Mit Kirschen hat die Zuger Kirschtorte nur am Rande zu tun. Früchte sind im Gegensatz zum süddeutschen Pendant in die-ser Variation gar nicht verarbeitet, bzw. nur indirekt als Kirschwasser. Und davon reichlich: Je nach Größe der Torte werden einige Zentiliter des mit 55 Volumenprozent mehr als starken alkoholischen Getränks, das mit Früchten aus der Umgebung in der hauseigenen Brennerei selbst hergestellt wird, mit Buttercreme und Bisquitböden verarbeitet. Dan-

Bei Speck wird die berühmte Zuger Kirschtorte in Hand-arbeit produziert (oben). Der Bahnhof wird allabendlich mit Lichtinstallationen illuminiert (unten).

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letzte Seelen zu heilen vermag. Daher können wir gar nicht anders, als sein Angebot, es doch auch zu kosten, anzunehmen.

So gut gestärkt halten wir uns bei den anschließenden in einem der vorzüglichen Restaurants von Zug dargebotenen alkoholischen Ge-tränken zurück, schließlich gilt es, den Weg zurück zum Bahnhof zu finden. Und siehe da: Hier wartet die letzte Überraschung des Tages auf uns. Schon weithin sichtbar be-geistert uns das Farbenspiel des all-abendlich illuminierten Gebäudes. Der aus Arizona stammende Licht-installationskünstler James Turrell konzipierte für die fünfgeschossige Bahnhofshalle mit dem Glasdach und vor der südlichen Glasfront eine beeindruckende Szenerie – die uns den Abschied nicht wirklich leichter macht. Doch der letzte Zug zurück nach Zürich wartet nicht.

Snežana Šimičić

vergangenen Jahren konnte man das Portfolio dann erweitern, so dass elf verschiedene Fruchtsorten – aus vornehmlich einheimischer Ernte – destilliert werden.

Mit viel Geduld erklärt der Junior-chef, wie das „Lebenswasser“ hier entsteht und vermittelt uns die ge-naue Bedeutung des Kirschwassers: Es gilt nicht so sehr als alkoholisches Getränk, denn als bewährtes Haus-mittel, welches nicht nur entzünde-te Hautstellen, sondern auch ver-

sen Blick über die Altstadt und den See genießen.

Einheimische Produkte Kaum tauschen wir bald darauf den Schlüssel des Zytturms wieder ge-gen unsere Personalausweise ein, besteigen wir einen kleinen Bus, der uns geradewegs wieder hinein ins Allerheiligste des Hochprozentigen bringen wird: Ein Besuch der Distil-lerie Etter steht nun auf dem Pro-gramm. Gabriel Galliker-Etter ist gemeinsam mit Ehefrau und Schwie-gervater für die Geschicke des Familienunternehmens, dessen Ur-sprünge bis ins 13. Jahrhundert rei-chen, verantwortlich. Einer der Ur-ahnen, der Landwirt Johann Baptist Etter, konnte sich dann im 19. Jahr-hundert einen guten Namen als „Chriesibrenner“ (Kirschbrenner) machen. Dessen Sohn Paul machte das Kirschwasser zum Hauptgewer-be und gründete Etter Kirsch. In den

Gabriel Galliker-Etter ist heute für den Familienbetrieb zuständig. Die Ge-schichte der Distille-rie (links) reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Mit hervor-ragenden Fruchtde-stillaten konnte sie sich einen Namen machen.

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72 Stunden am Zürichsee

09.00 Uhr Der tag beginnt klassisch: mit einem Stadtbummel durch Zürich. Besonders interessant ist die Entde-ckung mit einem gebuchten Stadtfüh-rer. Unterwegs sollte man sich entwe-der die Zürich card oder die Zürich card Plus besorgen. Mit ersterer kann man die öffentlichen Verkehrsmittel im nähe-

ren Umkreis von Zürich frei nutzen, mit der Plus Varian-te können auch die hier vorgestellten Städte im Umland kostenlos angefahren werden. Ähnlich bei beiden: Frei-er Eintritt in viele Sehenswürdigkeiten und Museen. Kontakt Zürich Tourismus, www.zuerich.com

11.36 Uhr Mit der S-Bahn geht es vom Hauptbahnhof zum Uetliberg, dem Hausberg der Stadt. Vom Gipfel aus genießt man zunächst einen Panoramablick und lässt sich dann mit kulinarischen Genüssen im top of Zürich restaurant Uto Kulm verwöhnen. Danach geht es zurück zum Hauptbahnhof. Kontakt Top of Zürich, CH-8143 Uetliberg, T

+41 (44) 4 57 66 66, www.utokulm.ch

15.04 Uhr Abfahrt mit dem interregio bis Zug. Man verlässt damit kurzzeitig den Zürichsee und macht sich zur „kleinen Schwester“, dem südwestlich gelegenen Zuger See auf. Kontakt Zug Tourismus, www.zug-tourismus.ch

15.28 Uhr Der erste Zwischenstopp führt zur „Speck confiserie“, in der man das kulinarische Aushänge-schild der Stadt, die Zuger Kirschtorte, nicht nur kosten, sondern auch bei deren Entstehung zusehen kann. Kontakt Am Bahnhof, CH-6304 Zug, T +41

(41) 7 11 38 88, www.speck.ch

16.30 Uhr Stadtbummel entlang der Uferpromenade und durch die Altstadt empfehlenswert.

18.00 Uhr Mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem taxi geht es nun zur Besichtigung der Distillerie Etter mit anschließender Degustation der feinen tropfen.

Kontakt Chollerstraße 4, CH-6300 Zug, T +41 (41) 4 78 51 51, www.etter-distillerie.ch

20.00 Uhr Wieder zurück in Zug steht nun endlich auch ein opulentes Abendessen auf dem Programm. Das Parkhotel ist empfehlenswert.Kontakt Industriestraße 14, CH-6300 Zug, T

+41 (41) 7 27 48 48, www.parkhotel.ch

22.05 Uhr Mit dem cisalpino zurück zum Zürich Haupt-bahnhof. Von hier aus kann man bequem zu Fuß das Hotel Adler in der Altstadt erreichen, dass sich als Un-terkunft für alle drei tage anbietet. Kontakt Hotel Adler, Rosengasse 10 / Am Hir-

schenplatz, CH-8000 Zürich, T +41 (44) 2 66 96 96, www.hotel-adler.ch

10.08 Uhr Abfahrt mit der S-Bahn vom Hauptbahn-hof bis Aathal. Dort angekommen, erreicht nach einem etwa 20-minütigen Spaziergang das Städtchen See-gräben am Pfäffiker See, nördlich vom Zürichsee. Hier wartet die Jucker Farmart darauf, entdeckt zu werden. Dabei handelt es sich um einen Erlebnisbauernhof, der das ganze Jahr über etwas zu bieten hat. im Herbst lo-cken die Kürbisausstellung: tausende von ihnen sind dann mehrere Wochen lang kunstvoll ausgestellt. Mit hausgemachten Spezialitäten des Hofladens kann man sich für den weiteren tag ordentlich stärken.Kontakt Dorfstraße 9, CH-8607 Seegräben,

T +41 (44) 9 34 34 84, www.juckerfarmart.ch

14.30 Uhr Mit öffentlichen Verkehsmitteln geht es zu-rück zum Zürichsee, diesmal an seine südliche Uferzo-ne. in Wädenswil nähert man sich im Wädi-Brau-Huus der Bierkultur. Kontakt Florhofstraße 13, CH-8820 Wädens-

wil, T +41 (44) 7 83 93 92, www.waedenswiler.ch

16.00 Uhr Vom nahe gelegenen richterswil überquert man den Zürichsee per Fähre, um in die gegenüber-liegende rosenstadt rapperswil-Jona zu gelangen.Das imposante mittelalterliche Schloss und die läng-ste Holzbrücke der Schweiz zählen zu den Highlights, denen man sich mit einer Stadtführung der besonde-ren Art nähert.

18.00 Uhr Die Stadtführung mit dem titel „Sind Sie bei Sinnen?“ bietet nicht nur den üblichen Spaziergang in

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Verbindung mit wortreichen Erklärungen eines Einhei-mischen. in diesem Falle ist gleichzeitig auch für das kulinarische Wohl gesorgt. Jeder Gang des im Preis enthaltenen Drei-Gänge-Menü wird in einem anderen restaurant genossen– und zwischendurch wird spa-ziert. Kontakt Rapperswil Zürichsee Tourismus,

www.zuerichsee.com

22.00 Uhr Mit der S-Bahn geht es zurück nach Zürich.

9.18 Uhr Abfahrt mit der S-Bahn vom Hauptbahnhof bis Winterthur.Die Stadt bietet eine solch hohe Dichte an Galerien und Museen, wie man es sonst eher von eu-orpäischen Millionenstädten kennt. Von den insgesamt 16 Museen, sind die meisten in hübschen Parkanlagen eingebettet. Auch die Altstadt in einen Bummel wert. Geschäfte, restaurants, Märkte und Festivals beleben die historischen Mauern der mittelalterlichen Stadt. Kontakt Winterthur Tourismus,

www.winterthur-tourismus.ch

10.00 Uhr Als erstes steht ein Besuch im Museum Os-kar reinhart am Stadtgarten auf dem Programm. Der Namensgeber entstammt einer wohlhabenden Win-terthurer Familie und prägte das Kunstleben der Stadt wie kaum ein anderer. Zu finden sind unter anderem Kunstschätze wie der „Kreidefelsen auf rügen“ von caspar David Friedrich. Kontakt Museum Oskar Reinhart, Stadthaus-

straße 6, CH-8400 Winterthur, T +41 (52) 2 67 51 72, www.museumoskarreinhart.ch

11.30 Uhr Das Schweizer Mekka der Fotografie befin-det sich mit dem Fotomuseum ebenfalls in Winterthur. Seit 2003 ist es mit der Fotostifung Schweiz zusam-mengelegt und bildet nun das europäische Kompen-tenzzentrum für alle Fans und Liebhaber dieser Kunst. Kontakt Fotomuseum Winterthur, Grüzen-

straße 44+45, CH-8400 Winterthur, T +41 (52) 2 34 10 60, www.fotomuseum.ch

12.30 Uhr Zwischen 1907 und 1930 haben Hedy und Arthur Hahnloser eine Sammlung mit Schweizer und französischer Kunst aufgebaut. im Mittelpunkt stehen Maler des Nachimpressionismus. Sie ist erst seit 1995 öffentlich zugänglich und hat eingeschränkte Öff-nungszeiten (Mo: geschlossen, Di-Sa: 14-17 Uhr, So:

11-15 Uhr)Kontakt Villa Flora, Tässtalstraße 44, CH-8400

Winterthur, T +41 (52) 2 12 99 66, www.villaflora.ch

14.00 Uhr Weiterfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln über Zürich und dann mit interregio bis Baden.

15.21 Uhr Ankunft. Schon die römer wussten, wo Ba-den am schönsten ist: im wohltuenden thermalwasser aus den mineralienreichsten Quellen der Schweiz erlebt der Besucher Entspannung pur. Oder man begibt sich auf einen unterhaltsamen Stadtrundgang durch das pulsierende, moderne Quartier Baden-Nord.

15.30 Uhr in der Bäckerei Linde lernt man die tradi-tionelle Badener Spezialität „Spanischbrödli“ kennen. Wer möchte, kann die wahlweise süße oder salzige Va-riante des Blätterteiggebäcks nicht nur kosten, son-dern auch beim Backprozess zusehen. Kontakt Mellingerstraße 22, CH-5400 Baden,

T +41 (56) 2 22 73 39, www.spanisch-broedli.ch

18.00 Uhr Unmittelbar beim Staddturm Baden im Ge-bäude roter turm befindet sich mit cortis eine kleine Oase für Freunde Schweizer Weine. Kontakt Rathausgasse, CH-5400 Baden, T +41 (56) 2 22 56 66, www.cortis.ch

19.16 Uhr Abfahrt mit dem Zug S12 ab Baden bis Zü-rich Hardbrücke

19.41 Uhr Nun steht ein kurzer Fußmarsch an, der ei-nen in den neuen in-Stadtteil Zürich West befördert. Wer Hungergefühle verspürt, ist beispielsweise im re-staurant La Salle richtig. Es gehört zur neuen Schau-spielhaus-Bühne und wurde in Form eines Glaskubus gebaut. Kulisse bildet die historische Schiffbauhalle. Die vorwiegend französischen und italienischen Spei-sen werden frisch zubereitet aufgetischt. Kontakt Schiffbaustraße 4, CH-8005 Zürich,

T +41 (44) 2 58 70 71, www.lasalle-restaurant.ch

23.00 Uhr Unsere Empfehlung für den Abschluss des Abends bzw. den dreitägigen Ausflug rund um Zü-rich: Ein oder zwei leckere cocktails im Blue cherry. Aber Vorsicht bei den Mojitos: Sie sind hier so gut, dass Suchtgefahr besteht. Kontakt Bar Blue Cherry, Zähringerstraße 12,

CH-8001 Zürich