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Sommer 2008 Zugestellt durch Post.at Weitwandern im Schutzgebiet Glockner-, Hochalm- und Venedigerrunde Steinböcke sind Frühaufsteher Neues vom „König der Alpen“ Lebensraum für bedrohte Arten Biodiversität im Nationalpark www.hohetauern.at

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Lebensraum fürbedrohte ArtenBiodiversität im Nationalpark

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2 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

EDITORIAL / INHALT

Liebe Leserinnen und Leser!

Steinböcke, Bartgeier, Murmeltiere,

Hochmoorgelblinge oder Gämsen:

Wer im Sommer mit offenen Augen

durch den Nationalpark Hohe Tau-

ern geht, ist von der Vielfalt an Tie-

ren und Pflanzen überwältigt. Eine

unscheinbare Blüte kann ebenso

faszinieren wie die Beobachtung

von Wildtieren. In den Gebirgsregio-

nen sind die Sommer kurz, dafür

aber umso eindrucksvoller.

Weil die Biodiversität im Schutzge-

biet europaweit einzigartig ist, erwarten wir

uns beim zweiten „Tag der Artenvielfalt“, der

heuer im Juli im Wildgerlostal stattfindet,

wieder zahlreiche neue Nachweise von Pflan-

zen und Tieren. Immerhin werden rund 50

Experten das Gebiet genauestens unter die

Lupe nehmen. Ein spannendes Projekt, das

zeigt, dass die Hohen Tauern keinen Ver-

gleich mit den artenreichsten Regionen der

Welt scheuen müssen.

Der Nationalpark Hohe Tauern bemüht sich,

diese Vielfalt der Natur Besuchern zu vermit-

teln. Die Sommerprogramme bieten viele

Möglichkeiten, gemeinsam mit bestens aus-

gebildeten Nationalparkrangern neue Facet-

ten des Schutzgebiets zu erleben. Im Natio-

nalparkzentrum in Mittersill, im BIOS in

Mallnitz und im Nationalparkhaus in Matrei

finden Sie darüber hinaus gut aufbereitete

und erlebnisorientierte Informationen über

die Hohen Tauern. Die Ausstellungen sollen

Lust machen, das Schutzgebiet noch besser

kennenzulernen.

Der heurige Sommer ist eine gute Gelegen-

heit – wir freuen uns auf Ihren Besuch!

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Dipl.-Ing.Hermann Stotter

Vorsitzender desNational park-Direktoriums

5 Lebensraum fürbedrohte Arten

Die Hohen Tauern sind eine derartenreichsten Regionen derWelt – in einer Serie zeigt dasNationalparkmagazin die Viel-falt an Tieren und Pflanzen imSpiegel der Jahreszeiten.

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15 Steinböckesind Frühaufsteher

Das Projekt „Steinwildtelemetrie“liefert viele interessante Datenüber den „König der Alpen“.

10 Geheimnissedes Lebens

Das nach dem Umbau neueröffnete NationalparkzentrumBIOS in Mallnitz bietet vieleneue Attraktionen und zweiSonderausstellungen.

8 Den Nationalparkhautnah erleben

Wer die einzigartige Natur desSchutzgebiets hautnah kennenlernen will, macht sich ambesten mit Nationalparkrangernauf den Weg.

18 Kleine Bergführer

Mit Spielen, Etappenzielen undAbwechslung kann man kleineKinder zu längeren Wanderun-gen motivieren.

12 Klimaschutzeinmal anders

Das Nationalpark ScienceCen-ter in Mittersill bereitet das„heiße“ Thema Klimaschutz mitvielen Experimenten anschau-lich auf. Ein wichtiger Beitragzur Bewusstseinsbildung.

Impressum: Verleger: Nationalpark Hohe Tauern Kärnten, Salzburg und Tirol (mit Unterstützung des

Bundesministeriums für Umwelt), Post anschrift: 5730 Mittersill, Gerlos Straße 18; Heraus geber: Nationalpark-

verwaltung Salzburg, 5730 Mittersill, Gerlos Straße 18; Konzeption: ikp – Kommunikationsplanung und Öffentlichkeitsarbeit GmbH,

Alpenstraße 48a, 5020 Salzburg; Redaktion & Organisation: INMEDIA Verlags- und Redaktionsbüro Ges.m.b.H., Alpenstraße 48a,

5020 Salzburg; Redaktionsleitung: Mag. Claudia Lagler; Layout & Grafik: Walter Kirchhofer. Druck: Oberndorfer Druckerei, 5110 Oberndorf;

Titelbild: © K. Dapra (Bergwanderer im Gradental/Schobergruppe). Im Sinne der flüssigen Lesbarkeit sind alle geschlechtsspezifischen

Formulierungen als neutral zu verstehen. Frauen und Männer sind gleichermaßen gemeint. Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2008.

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22 Weitwanderungenim Nationalpark

Die Glocknerrunde, die Hoch-almrunde und der Venedi-gertreck sind lohnende Ziele fürMehrtageswanderungen.

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3Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

AKTUELLES

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NationalparkzentrumBIOS noch attraktiverNach einem großen Umbau wurdeEnde April das NationalparkzentrumBIOS in Mallnitz neu eröffnet. ZurFestveranstaltung waren auch LH JörgHaider, LR Uwe Scheuch, LR JosefMartinz sowie der mongolische Um -weltminister Gankhuyag Shiilegdambagekommen. Das Bildungszentrum undbeliebte Ausflugsziel kann mit neuenAttrak tionen und Sonderausstellun-gen zu Steinadlern und Tauerngoldpunkten.

Die Bewirtschaftung der Almregion ist notwen-dig, um die Artenvielfalt im Schutzgebiet zusichern. Die Grundeigentümer und Pächtererhalten dafür eine finanzielle Unterstützung.

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Die einzigartige Natur und Kultur desNationalparks Hohe Tauern prägendrei Sendungen des beliebten ORF-Frühschoppens.Das Schutzgebiet wird dabei großins Bild gesetzt. Nach dem erstenFrühschoppen im Mai stehen noch

ORF-Frühschoppen aus dem NationalparkSendungen am 1. November und am8. Dezember (ORF 2, jeweils 12 Uhr)auf dem Programm. Ermöglicht wurdedas Projekt durch die Zusammenar-beit der drei Nationalparkregionenund der Großglockner Hochalpen-straße.

Bartgeier, Gänsegeier und Steinadlerhaben im Raurisertal einen Lebens-raum. Grund genug, um den „Köni-gen der Lüften“ ein eigenes Haus zuerrichten. Die Eröffnung der vonNorbert Winding gestalteten einzig-artigen Themenausstellung zu denGreifvögeln in den Hohen Tauernfindet am Samstag, 2. August 2008,in Rauris Wörth statt.

Partner mit Hand-schlagqualität

Bei der Vollversamm-lung der Schutzgemein-schaft der Grundeigen-tümer im Nationalpark-zentrum Mittersill stan-

den kürzlich die neuen Förderrichtlinienfür den Erhalt der Kulturlandschaft inder Außenzone des Nationalparks imMittelpunkt. Die Unterstützung fürInvestitionen in die land- und forstwirt-schaftliche Infrastruktur wird zu Gun-sten einer nachhaltigen Bewirtschaf-tung zurückgenommen.

NP-Direktor Wolfgang Urban, NP-ReferentinLR Doraja Eberle und Projektleiter Ferdi-nand Lainer mit einem Bartgeierpräparat,das im Haus „Könige der Lüfte“ in Rauris zusehen sein wird (v.l.n.r.).

Tourismus Awardan „TauernAlpin“

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Das Nationalparkzentrum BIOS in Mallnitzwurde nach dem Umbau kürzlich neu eröffnet.Das neue Nationalparkzentrum ist täglich von10 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr zu den Angebotenim BIOS finden Sie auf den Seiten 10 und 11.

„TauernAlpin“, die Alpintourismus-Platt-form der Nationalparkregion Hohe Tau-ern Kärnten, hat beim Kärntner Touris-mus Award den ersten Platz in der Kate-gorie „Organisationen“ errungen. DerTourismus Award ist die höchste touri-stische Auszeichnung Kärntens.

Haus für „Königeder Lüfte“

Für die Abgeltung gebe es ökologischeVorgaben seitens des Nationalparks,erläuterte NP-Direktor Wolfgang Urban.Das Kuratorium des Salzburger Natio-nalparkfonds stellt künftig einen Fixbe-trag zur Erhaltung der Kulturlandschaftzur Verfügung, berichteten ObmannFerdinand Oberhollenzer und HansSteiner, die im NP-Kuratorium dieGrundeigentümer vertreten.

Artikel über Bartgeier-Freilassungfolgt am 13.6.

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4 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

AKTUELLES

Naturerlebnismit dem BusMit einem neuen Folder will derTiroler Anteil des NationalparksBustouristen ansprechen. Die Bro-schüre enthält eine Auswahl an Tou-renvorschlägen, Ausstellungstippsund Vortragsthemen, die die Pla-nung einer Gruppenreise erleich-tern. Die Nationalparkranger helfenbei der Organisation und begleitendie Gäste während ihres Aufent-halts. Im Osttiroler Teil des Schutz-gebiets ist außerdem auch heuerwieder der Nationalpark-Wanderbusunterwegs. Die kostenlose Bustou-rismus-Broschüre sowie ein Infofol-der des Wanderbusses sind unter

erhältlich.

Vielfältige AufgabenDie Tätigkeitsberichte für das Jahr2007 der NationalparkverwaltungenKärnten, Salzburg und Tirol sindkürzlich erschienen und können aufder Homepage www.hohetauern.atabgerufen oder bei den Verwaltun-gen schriftlich angefordert werden.

Neue LEADER-GeschäftsführerinDie LEADER Region NationalparkHohe Tauern hat mit Georgia Pletzereine neue Geschäftsführerin.Die Fuscherin studierte Betriebswirt-schaft und Wirtschaftspädagogikund ist nun kompetente Ansprech-partnerin für die LEADER-Regional-förderung, die bei der SalzburgerNa t ionalparkverwaltung angesiedeltist.

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Träume ausBergkristallIm Jahr 2008 erwar-tet den Besucherdes „Kristallturms“ in Winklern einevöllig neu umgearbeitete Ausstel-lung zum Thema Kristall. Die Spit-zenstücke aus dem Mölltal werdennun erstmals in bester Ästhetik undAusstellungstechnik vermittelt, ohnedas Gesamtambiente im Turm „derhängenden Kristalle“ zu verändern.

Das Patentreffen des OeAV führt diesmal nachKals am Großglockner.

Mongolische Schüler zu BesuchAuf Einladung des Nationalparks HoheTauern Kärnten und des Lebensministe-riums besuchten kürzlich 19 Schülerund vier Begleitpersonen aus der Mon-golei den Nationalpark. Mit demBesuch der Schulkinder aus dem „KhanKhentii Naturschutzgebiet“ soll der In -for mationsaustausch über Naturschutzund Nationalparks forciert werden.

Höhepunkte des Aufenthalts waren einAusflug nach Heiligenblut, eine Schnee-schuhwanderung, die Neueröffnungdes Nationalparkzentrums BIOS miteiner Volkstanzdarbietung der mongoli-schen Schüler sowie das Treffen mit dervierten Klasse der Nationalpark-Haupt-schule Winklern, die Ende Mai zumGegenbesuch in der Mongolei war.

Eine Schulklasse aus der Mongolei war kürzlich zu Gast in Heiligenblut.

14. OeAV-National-park-Patentreffen Vom 6. bis 13. September findet das 14.Treffen der OeAV-Nationalpark-Paten inKals am Großglockner mit einem tollenTouren- und Wanderprogramm statt.Weitere Informationen gibt es unterwww.alpenverein.at/naturschutz/Nationalpark_Hohe_Tauern/Paten-schaft/050_PatentreffenKals.shtml.

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Im Mautturm Winklern wird die Ausstellung„Träume aus Bergkristall“ gezeigt.

Erste Adresse für LEADER-Regionalförde-rung: Die neue Geschäftsführerin GeorgiaPletzer mit LEADER-Obmann Bgm. LeoMadreiter (l.) und NP-Direktor WolfgangUrban.

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ÖFFNUNGSZEITEN:vom 10. Mai bis EndeSeptember 2008täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr

› www.winklern.at

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THEMA

Ein bedrohliches Rauschen geht durchdie Luft. Unwillkürlich zucke ichzusammen, das Herz rast vor Aufre-gung: Ein Bartgeierzieht kaum zehnMeter übermir seine Kreise. S o

5Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

Lebensraum für bedrohteTiere und PflanzenIn der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauernkönnen sich Tiere und Pflanzen unbeeinflusst vomMenschen entwickeln. Ein Rückzugsgebiet fürseltene Arten, deren Vielfalt sich im Sommerbesonders gut entdecken lässt.

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nah, dass ich seine Blicke zu spürenglaube. Ein paar Sekunden später istder Spuk vorbei, der Geier hinter dem

Grat verschwunden. Mitoffenem Mund bleibe

ich zurück.

SpektakuläreBegegnungAuch für Michael

Knol lse isen,der seit acht

Jahren fürdas Moni-toring imBartgeier-

Wiederansiedlungsprojekt in denHohen Tauern arbeitet, ist die Begeg-nung mit den Greifvögeln alles andereals Routine: „Ich habe jedes Mal Herz-klopfen“, beschreibt er das Gefühlbeim Anblick der imposanten Tiere.Die Bartgeier mit einer Flügelspannwei-te von bis zu drei Metern aus der Nähezu beobachten, gehört zu den spekta-kulärsten Naturerlebnissen im Schutz-gebiet. „Die Wahrscheinlichkeit, dassman bei einer Wanderung auf einemHöhenweg oder im Gipfelbereich in derFerne einen Bartgeier entdeckt, ist mitt-lerweile sehr groß“, sagt Knollseisen:„Wenn man ein bisschen schaut, ist esfast unmöglich, sie nicht zu sehen.“

Große zusammenhängende Schutzgebiete wie jenes der Hohen Tauern spielen bei der Erhaltung derweltweiten Artenvielfalt eine große Rolle.

Geglückte WiederansiedlungZu Beginn des 20. Jahrhunderts war derBartgeier in den Alpen so gut wie ausge-storben. Der Mensch hatte Jagd auf diezu Unrecht als „Lämmergeier“ gebrand-markten Vögel gemacht. Im Jahr 1986startete der alpenweite Versuch, dieBartgeier wieder anzusiedeln. Ein Unter-fangen, das geglückt ist: Heute lebengut ein Dutzend Bartgeier in den HohenTauern, in vielen Bereichen der Westal-pen haben sich Paare gebildet, die ihreJungvögel im Frühjahr in freier Wild-bahn aufziehen und so zum natürlichenErhalt der Art beitragen.

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Ohne die regelmäßige Pflege der Almen würdenviele seltene Pflanzen rasch verschwinden.

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THEMA

6 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

Seltene Tiere undPflanzen entdecken

Die Wiederansiedlung der Bartgeier inden Hohen Tauern ist nur ein Beispielfür die wichtige Funktion, die der Natio-nalpark beim Erhalt der Artenvielfalt inEuropa hat. Als größtes Schutzgebietder Alpen ist der Nationalpark einRückzugsgebiet für viele seltene Tiereund Pflanzen. Im Sommer kann mandie Artenvielfalt bei Wanderungen undExkursionen auch als Laie eindrucksvollerleben.

Rund 40 Steinadler-PaareDie Steinadler – ebenfalls zu Beginndes vergangenen Jahrhunderts in unse-ren Breiten nahezu ausgerottet – habensich im unberührten Lebensraum derKernzone wieder gut entwickelt und

eine natürlich gewachsene Populationaufgebaut. Bei einem Forschungspro-jekt wurden kürzlich rund 40 Steinad-ler-Brutpaare im Bereich der HohenTauern nachgewiesen.

Gesunde Steinwild-Population

Steinböcke – die Wappentiere desNationalparks Hohe Tauern – hattenvor rund 100 Jahren ebenfalls Selten-heitswert. Durch ein Wiedereinbürge-rungsprojekt, bei dem unter anderem

in Kals, Heiligenblut undRauris Steinwild

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konnte in den vergangenen Jahrzehn-ten wieder eine stabile und gesundePopulation mit rund 1.000 Tieren inmehreren Kolonien entstehen.

Suche nach der „Urforelle“Aber es gibt auch unspektakulärereProjekte, bei denen die Schutzfunkti-on der unberührten Natur im Natio-nalpark deutlich wird. Vor einigen Jah-ren startete die systematische Suchenach der Urform der Forelle, die einstin den Alpen heimisch war. Durchden künstlichen Besatz vieler Gewäs-ser kam es zu einer starken Durchmi-schung der Arten, die so genannte„Urforelle“ geriet in Vergessenheit. Ineinigen abgelegenen Seen undBächen konnten noch unverfälschte

Das Steinhuhn ist durch seine Farbe im felsigenGelände gut getarnt.

Rund 1.300 Schmetterlingsarten sind im Natio-nalpark Hohe Tauern bekannt.

Das Wollgras wächst in Verlandungszonen von kleinen Seen - wie bei den Langtalseen im Gösnitztal.

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THEMA

7Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

Wo lässt sich Artenvielfalt imSommer eindrucksvoll erleben?Im Rauriser Krumltal wurden heuerim Juni wieder junge Bartgeier freige-lassen. Im Gasteiner und im RauriserTal sind die Chancen, einen Bartgeierzumindest von der Ferne im Flug zusehen, besonders groß.Große Steinbock-Kolonien gibt es rundum den Großglockner. Im Rahmenvon Wildtierwanderungen mit denNationalparkrangern kann man mitetwas Glück die Rudel beobachten. Die Bewirtschaftung der Almen hat dieLandschaft und die Pflanzenwelt starkgeprägt. Die bunte Vielfalt an Blumenauf den Bergmähdern gäbe es nicht,würden die steilen Wiesen nicht regel-mäßig mühevoll gemäht. Für ihre Viel-falt berühmt sind die Glocknerwiesenoder die Sajatmähder im Virgental.

Tag der Artenvielfaltim Nationalpark Hohe TauernWildgerlostal 11. bis 13. Juli 2008

Vom 11. bis 13. Juli werden rund 50Wissenschafter aus den unter-schiedlichsten Fachgebieten beimzweiten „Tag der Artenvielfalt“ dasWildgerlostal im Salzburger Anteildes Nationalparks durchstreifen unddie Flora und Fauna dokumentieren.„Das Wildgerlostal ist in vielen Berei-chen noch nicht gut erfasst und wirerwarten viele neue Nachweise undFunde“, erklärt Patrick Gros, der amSalzburger „Haus der Natur“ dieBiodiversitätsdatenbank des National-parks mit derzeit rund 130.000 Einträ-gen betreut. Im Vorjahr konnten beim„Tag der Artenvielfalt“ im Kalser Dor-fertal rund 1.730 Arten nachgewiesenwerden. Ähnlich hoch sind die Erwar-tungen für das Wildgerlostal.

Der Steinbrech gehört zu den Pflanzen, die inden Gipfelregionen für bunte Farbtupfer sorgen.

Gämsen lassen sich im Sommer häufig beiWanderungen beobachten.

Mit etwas Glück kann man im SeebachtalBartgeiern bei ihren Flügen zuschauen.

Forellen gefunden werden. Mit diesenBeständen startete ein Zuchtpro-gramm. Heute gibt es viele Gewässerim Nationalpark, in denen die einstangestammte „Urforelle“ wieder ihrennatürlichen Lebensraum gefundenhat.

Wertvolle KulturlandschaftDie einsamen Gipfelregionen und dieKernzone der Hohen Tauern sind einRefugium für seltene Tier- und Pflan-zenarten: Gegenden, die für die mei-sten Nationalparkbesucher nur in denkurzen Bergsommern erreichbar sind.In den darunter liegenden Almregio-nen hat der Mensch durch seineArbeit die Landschaft und damit auchdie Artenvielfalt stark geprägt. Die

Almen müssen regelmäßig bewirt-schaftet werden, sonst würden sieinnerhalb kürzester Zeit verbuschenund die Vielfalt an Pflanzen starkzurückgehen. Ein typisches Beispielfür die wichtige Funktion des Men-schen in dieser alten Kulturland-schaft sind die Bergmähder. Arnika,Schwarze Kohlröschen, Glocken -blumen, Berg-Nelkenwurz, Bartnelkenoder Alpen-Rispengras sorgen imSommer für bunte Farbtupfer auf die-sen Wiesen, die ohne Pflege rasch anArtenvielfalt einbüßen würden. DieBlumen sind wiederum die Lebens-grundlage für viele Insekten undSchmetterlinge.

Sommerquartier fürGänsegeier

Manche Tiere nützen den National-park nur als temporäres Refugium –wie die Gänsegeier, die hier ihr Som-merquartier beziehen. Die kalte Jah-reszeit verbringen die Vögel an derAdriaküste. Die eindrucksvollen Vögelziehen auf der Suche nach Aas ihreKreise und haben eine wichtige Funk-tion als „Gesundheitspolizei“ in denBergen, weil sie abgestürzte Tiere bin-nen weniger Tage beseitigen. Was dieGänsegeier übrig lassen – einigeabgenagte Knochen – ist wiederumein nahrhafter Leckerbissen für dieBartgeier. Claudia Lagler

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BLICKPUNKT HOHE TAUERN

8 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

Herbert Schmuck ist Nationalparkran-ger. Schon als kleiner Bub wollte derSalzburger in der Natur oder mit Wild-tieren arbeiten. Als Ranger im Salzbur-ger Anteil des Schutzgebiets konnte erschon vor 20 Jahren seinen Traum indie Tat umsetzen. Schmuck genießt esauch heute noch, draußen zu sein undanderen Menschen die einzigartigeWelt der Hohen Tauern näher zu brin-gen. Gemeinsam mit Schulgruppen

geht es beispielsweise in den Wald, umTierspuren zu erkunden. Oder die jun-gen Gäste sammeln gemeinsam mit

dem Ranger Wildpflanzen, die dann inder Nationalparkwerkstatt in Hollers-bach zu einer Kräutersuppe oder Teeverkocht werden. „Die meisten Schülerfragen viel und wollen alles über dieNatur wissen“, erzählt Schmuck.

Umfassende AusbildungUm Antworten auf all diese neugierigenFragen geben zu können und die Besu-cher im Nationalpark kompetent zubetreuen, müssen die Ranger eineintensive Ausbildung absolvieren. „DieRanger sind so etwas wie die Visiten-karte des Nationalparks“, begründetSalzburgs Nationalparkdirektor Wolf-gang Urban die hohen Standards in derAusbildung. Schließlich ist die Umwelt-bildung ein wichtiger Aufgabenbereichdes Schutzgebiets.

Kompetente Besucher-betreuung

Drei Jahre dauert die Ausbildung zumNationalparkranger. In einem Grund-

kurs, der von der Nationalparkakade-mie organisiert wird, lernen die Teilneh-mer unter anderem ökologische, geolo-gische, didaktische oder rechtlicheGrundlagen. Tourenplanung oder alpi-ne Sicherheit stehen ebenso auf demStundenplan. Im Laufe von drei Jahrenwerden mehrere Spezialkurse sowie ein

Praktikum im Nationalpark absolviert.Um das Diplom zu erlangen, müssendie künftigen Ranger eine Prüfung voreiner Kommission am Salzburger„Haus der Natur“ ablegen. „Mit diesenStandards können wir eine hohe Qua-lität in der Besucherbetreuung durch

Die Nationalparkranger Herbert Schmuck undValeria Hochgatterer freuen sich auf abwechs-lungsreiche Führungen.

In den Gipfelregionen der Hohen Tauern sind die Sommerkurz aber intensiv. Wer die einzigartige Natur des Schutzge-biets hautnah erleben will, macht sich am besten mit denNationalparkrangern auf den Weg.

Den Nationalpark hautnah erleben

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BLICKPUNKT HOHE TAUERN

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die Ranger garantieren“, erläutertUrban.

Mit den Nationalpark-rangern unterwegs

Erst kürzlich startete ein neuer Ausbil-dungslehrgang. Valeria Hochgattererist eine der Teilnehmerinnen. Sie stu-dierte Betriebswirtschaft und istExpertin für Ökotourismus. „Bei unsist es einfach am schönsten. DieNatur gemeinsam mit anderen Men-schen zu erleben, ist für mich etwasBesonderes“, begründet sie ihr Inter-esse am Beruf des Nationalparkran-gers. Herbert Schmuck, Valeria Hoch-gatterer und rund 30 Ranger, die inSalzburg, Tirol und Kärnten im Ein-satz sind, werden in diesem Sommerin den Hohen Tauern gemeinsam mitGästen unterwegs sein, um Men-schen aus aller Welt die einzigartigeNatur zu zeigen. Mit den Nationalpar-krangern wird jede Wanderung zumunvergesslichen Erlebnis! Claudia Lagler

Um auf die vielen Fragen der großen undkleinen Besucher des Nationalparkskompetent antworten zu können, absol-vieren die Ranger eine mehrjährigeintensive Ausbildung. Das Wissen derRanger ist bei Exkursionen und Wande-rungen im Schutz gebiet sehr gefragt!

PASTERZE: GRÖSSTERGLETSCHER DER OSTALPENFaszination „Ewiges Eis“: Umgeben vonprächtigen Firngipfeln wälzt sich der neunKilometer lange Eisstrom des größtenGletschers der Ostalpen spektakulär übereinen gewaltigen Gletscherbruch, den sogenannten „Hufeisenbruch“. Aus dermächtigen Zunge des Gletschers ent-springt das Wasser des jungen Möllflusses. „Die Wanderung entlang des Gletscher-lehrwegs inmitten der faszinierendenHochgebirgslandschaft birgt immer nochden Hauch der letzten Eiszeit“, weiß Kon-rad Mariacher, Nationalparkbetreuer inKärnten: „Hier kann jedermann denWandel der Landschaft miterleben: vomeinstigen Eispanzer über das Gletschervor-feld bis zur zarten Pioniervegetation.“

Treffpunkt: Glocknerhaus an derGroßglockner HochalpenstraßeWann: jeden Dienstag um 10 Uhrvom 8. Juli bis 16. September 2008Dauer: 5 StundenAnmeldung: NationalparkRegionHohe Tauern KärntenTel. 0 48 25/20 0 49

AUF DEN SPURENDER TAUERNSÄUMERSchon im Altertum wurde der Felbertau-ern als Saumweg für den Handel zwi-schen dem Süden und dem Norden derAlpen benützt. Bei dieser anspruchsvollenWanderung begibt man sich auf die Spu-ren der Säumer, die auf einsamen Pfadenunterwegs waren. Mit dem Taxi fahren

wir nach Hintersee und marschieren überden alten Saumpfad zur St. PöltenerHütte. Der Nationalparkranger kenntviele Geschichten über die Säumer undSchmuggler, die auf diesen Wegen einstunterwegs waren und lässt die Vergangen-heit wieder lebendig werden. Bei der Tourhinterlässt auch das imposante Venedi-germassiv bleibende Eindrücke. DenAbschluss bildet ein Besuch des Felber-tauernmuseums.

Treffpunkt: 8 Uhr FelbertauerntunnelSüdportalTermine: 16. 7., 30. 7., 13. 8., 27. 8.und 3. 9.Anmeldung: NationalparkhausMatrei i.O., Tel. 0 48 75/51 61-10

BLICK INS TAUERNFENSTERDie geologische Wanderung in das Unter-sulzbachtal ermöglicht einen Blick in dieGesteinsvielfalt der Hohen Tauern. Das sogenannte „Tauernfenster“ ist in seinerForm und Größe weltweit einzigartig. DieNationalpark ranger erzählen viel über dieVielfalt und Entstehung der Gesteine,Minera lien und Erze in den Hohen Tau-ern und begleiten die Teilnehmer auch insSchaubergwerk Hochfeld.

Treffpunkt: 9.30 Uhr Gasthof Schüt-t hof, Ortsteil SulzauTermine: jeden Freitag vom 11. Julibis 5. SeptemberAnmeldung: Aktivbüro Neukirchen,Tel. 0 65 65/21 4 44

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10 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

BLICKPUNKT HOHE TAUERN

Das Nationalparkzentrum BIOS inMallnitz ist eine interaktive Erlebnis-welt, in der es viel zu entdecken gibt.BIOS bedeutet Leben, doch was istLeben? Wie ist es entstanden und wo

ist es zu finden? Im BIOS wird jederBesucher zum Forscher und kann spie-lerisch das eine oder andere Geheimnisdes alpinen Lebens erkunden.Die Reise zur Entwicklung allen Lebensauf der Erde führt durch vier Bereiche,die den vier Elementen entsprechenund auch so benannt sind: Felslabor,Wasserlabor, Luftlabor und Lichtlaborzeigen die Natur von einer Seite, die oftim Verborgenen bleibt aber dennoch,oder vielleicht gerade deshalb von fas-zinierender Schönheit ist.Von der ersten Besiedelung karger Fels-wände durch Flechten bis hin zu denfaszinierenden Lebewesen der Gebirgs-bäche, von den unterschiedlichen Stra-

tegien des Fliegens zu den beein-druckenden Leistungen des Insekten-auges – für alle Menschen, die sich denBlick fürs Detail bewahrt haben, ist dasBIOS ein lohnendes Ausflugsziel.

Nationalparkzentrum BIOS:Geheimnisse des LebensHaben Regenwürmer Augen? Wie lange lebt die Ein-tagsfliege? Wo kommen Liebestrommler und Wasser-geister vor? Das Leben rund um uns steckt vollerGeheimnisse. Viele von ihnen können im neu eröffnetenNationalparkzentrum BIOS aufgespürt werden.

BELEBTER BACHLAUFDer Bachlauf im Herzen der Ausstel-lung des Nationalparkzentrum BIOS inMallnitz wird heuer zum ersten Mal mitWasser aus dem nahe liegenden Tau-ernbach gespeist. Seit der Eröffnungam 26. April haben sich bereits vieletypische Lebewesen eines Gebirgsba-ches dort angesiedelt – lebende Ein-tagsfliegenlarven, Köcherfliegenlarvenoder Strudelwürmer können ab sofortim BIOS erforscht werden!. Charlotte Kraus

Mit interessanten Experimenten erhalten Kinder und Erwachsene im neu eröffneten BIOS in Mallnitz neue Einblicke in die Entstehung des Lebens.

Das BIOS in Mallnitz ist immer ein lohnendesAusflugsziel.

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11Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

BLICKPUNKT HOHE TAUERN

VOM BIOS IN DENNATIONALPARKNach dem Besuch im Nationalparkzen-trum BIOS sind Sie neugierig auf das,was vor der Türe auf Sie wartet? Kombi-nieren Sie Ihren Besuch im BIOS miteiner leichten Wanderung in das male-rische Seebachtal. Ob Sie dabei dasganze Tal mit seinem ursprünglichenGletscherbach bis hin zur Märchen -wiese erkunden oder lieber beim Natur-juwel Stappitzer See rasten, bleibt ganzIhren Wünschen überlassen ….

FILZEN MIT NATURMATERIALIENFilzen mit Wolle liegt im Trend, die fastunendlichen Möglichkeiten des Materialsbegeistern Jung und Alt, Profi und Neu-ling. Ob Taschen oder Hüte, Kuschel-tiere, Schmuck oder Handpuppen, derFantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Termine: Dienstag, 15. Juli 2008und Dienstag, 5. August 2008jeweils von 13.30 Uhr bis 16.30 UhrTeilnahmegebühr: € 7,–zzgl. Materialkosten

VOM NATURSTEIN ZUMSCHMUCKSTEINDie Schönheit zahlreicher Minerale undGesteine entdeckt man oft erst nach derenBearbeitung. Doch die Kunst des Schlei-fens und Polierens dieser edlen Materialienwill erlernt sein! Die Teil-nehmer erhaltendie Gelegenheit, in dieses Kunsthandwerkhineinzuschnuppern und können zudemihre eigene Kreativität erproben.

Termine: Donnerstag, 24. Juli 2008und Donnerstag, 21. August 2008jeweils von 13.30 Uhr bis 16.30 UhrTeilnahmegebühr: € 7,–zzgl. Materialkosten

Sonderausstellung 2008:

IM REICH DES STEINADLERS

Nur wenige Wildtiere haben diemenschliche Kultur so beeinflusstwie der Steinadler. Von der frühestenGeschichte bis heute galt und gilt erin vielen Teilen der Welt als Symbolfür Stärke, Macht und Eleganz.Diese Sonderausstellung ermöglichtfaszinierende Einblicke in die Le -bens weise des Königs der Lüfte.

Sonderschau:TAUERNGOLD

Sagenumwoben,verehrt und be -gehrt – wie keinanderes Edelmetall hat Gold seitjeher die Menschheit fasziniert.Der Goldbergbau in den Hohen Tau-ern prägte die gesamte Region undist wichtiger Bestandteil unsererGeschichte.Diese Ausstellung zeigt das Gold inall seinen Formen, von Goldnuggetsüber Waschgold, Berggold, römi-schen und keltischen Goldmünzenund Goldschmuck bis hin zu sakra-ler Goldkunst. Funde aus stillgeleg-ten Stollen, darunter ein Gruben-hunt und zahlreiche Arbeitsgeräteveranschaulichen die Ge schichtedes Bergbaus

Das Seebachtal ist ein malerisches Ausflugsziel.

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Nationalparkzentrum BIOS9822 Mallnitz 36Tel. +43 (0) 4784 /701, Fax Dw. [email protected]

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12 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

BLICKPUNKT HOHE TAUERN

Klimaschutz einmal andersRund 21.000 Schüler wurden 2007 im Rahmen derNationalpark-Umweltbildung von der Nationalpark-verwaltung Hohe Tauern Salzburg betreut. EineErfolgszahl, welche die hohe Qualität des Angebotsbeweist, gleichzeitig aber nach ständiger Weiterent-wicklung und neuen Initiativen verlangt.

Klimawandel und in weiterer Konse-quenz der Klimaschutz stehen auf derpolitischen Agenda ganz oben. Abernicht alles kann mit Gesetzgebungoder Subventionierung gesteuert wer-den, es braucht auch die Bereitschaftund vor allem das Bewusstsein derMenschen um die Notwendigkeit und

Dringlichkeit von Klimaschutz. Geradeda kann die Nationalpark-Umweltbil-dung ansetzen. „Erlebnis + Wissen = Handlungsbe-wusstsein“ – auf dieser einfachen, aberbereits vielfach erprobten und bewähr-ten Formel der Umweltpädagogik wirdaufgebaut, ob es sich dabei um dieNationalpark-Wasserschule handelt, diemittlerweile sogar in Indien und Chinaihre Nachahmung findet, oder um dieNationalpark-Klimaschule, die im Schul -jahr 2008/2009 starten wird. Im neuenNationalparkzentrum in Mittersill hatdie Nationalparkverwaltung speziell fürSchulen ein Nationalpark ScienceCen-ter eingerichtet, in dem neben der Geo-logie und Ökologie dem Klima beson-ders viel Raum gewidmet ist. Zwei „Nationalpark-Labors“ für jungeund jung gebliebene „Nationalpark-For-scher“ stehen zur Verfügung, wenn esums „Überleben im Hochgebirge“, eine„Reise in die Arktis“ und „Wetter –

Klima – Wandel“ geht. Sogar eine vollfunktionsfähige Wetterstation imAußenbereich des Nationalparkzen-trums wurde errichtet inklusive einerOnline-Verbindung mit dem SonnblickObservatorium und einer Wetterstationauf Spitzbergen. Von der Entstehungdes Föhns bis zum Treibhauseffekt:Naturphänomene werden im National-park ScienceCenter mit spannendenExperimenten zum Erlebnis.

BewusstseinsbildungViele Pädagogen aus dem deutschspra-chigen Raum haben die neuen Mög-lichkeiten im Nationalparkzentrummittlerweile besichtigt und die Experi-mente selbst ausprobiert. Sie bestäti-gen die Erfolgsaussichten, mit denAngeboten Bewusstseinsbildung zu lei-sten. Gerade ein Hochgebirgsschutzge-biet wie der Nationalpark Hohe Tauernist vom Rückgang der Gletscher, demAuftauen des Permafrostbodens undall seinen verheerenden Folgen, derVerschiebung von Vegetationszonenund dem Aussterben spezialisierterPflanzen als Folge des Klimawandelsbetroffen. Bewusstseinsbildung warund ist die Stärke der Nationalpark-Umweltbildung. Dabei ist das Bestegerade gut genug, wenn es – ganz imSinne der weltweiten Nationalparkidee– darum geht, den kommenden Gene-rationen eine intakte Umwelt undNatur weiterzugeben. Wolfgang Urban

Univ.-Prof. Bernd Lötsch, Generaldirektor amNaturhistorischen Museum in Wien, bestätigtden Weg von NP-Direktor Wolfgang Urban (l.)in der Umweltbildung: „Die Zukunft der Erdeliegt in den Händen unserer Kinder, wir könnenihnen nur das Bewusstsein und Wissen dazuvermitteln.“

Im Nationalpark ScienceCenter wird das Wissen über das sensible System des Weltklimas über spannende Erlebnisse vermittelt. Damit lässt sich einenachhaltige Bewusstseinsbildung für den Klimaschutz erreichen.

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13Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

BLICKPUNKT HOHE TAUERN

Bei Schlechtwetter drinnen, bei Schönwetterdraußen - der Nationalpark Hohe Tauern Tirolhat sich für den heurigen Sommer viel vorge-nommen. Im Nationalparkhaus in Matrei i.O.gibt es zwei Sonderausstellungen und einAlmtag bietet viel Erlebnis.

BergErlebnis undNationalpark-Kunst

Das Nationalparkhaus in Matrei i.O.bietet neben der Dauerausstellung„Tauernwelten“ auch zwei Sonderaus-stellungen. „BergErlebnis“ zeigt aufzwei Stockwerken, auf welch unter-schiedliche Art die Berge der HohenTauern erlebt werden können – von spi-rituellen Wanderungen bis hin zu Tippsfürs Wandern mit Kindern. Aber auch

Berggefahren, die Entwicklung imBergsport und im Bergführerwesen etc.werden thematisiert. Begleitend dazugibt es Veranstaltungen im Gelände. Sozum Beispiel Wanderungen zu beson-ders abgelegenen und kaum besuchtenGipfeln mit fantastischer landschaftli-cher Schönheit. Es ist eine Einladungvor allem auch an Einheimische, dieheimatlichen Berge besser kennen zulernen und zu verstehen. Die akademische Malerin HanneloreNenning stellt schon seit vielen Jahrendie Naturschönheiten des National-parks auf Leinwand dar. Sie hat nunKünstler um sich versammelt, umgemeinsam als „Nationalparkmaler“die Naturschönheiten Österreichs undsomit auch der Hohen Tauern kunstin-teressierten Menschen näher zu brin-gen. Die Werke werden in der Galeriedes Nationalparkhauses im oberstenStockwerk präsentiert.

Almtag für die ganze FamilieDie in einem wunderschönen Hoch-tal gelegene Äußere Steineralm inMatrei i. O. bietet die Kulisse fürden Osttiroler Schafalmwandertagzu dem die Be zirkslandwirtschafts -kammer, die Abteilung Schafzuchtder Raiffeisengenossenschaft undder Nationalpark Hohe Tauern am17. August einladen. Die Musik-kapelle Matrei i.O. führt dabei zumersten Mal unter freiem Himmel unddas auch noch auf 1.900 Metern See-höhe die Bergbläsermesse auf, dievom Provinzial der Herz Jesu Missio-nare, Andreas Steiner, zelebriertwird. Es gibt Forschungs- und Aben-teuerstationen für Kinder, fürs leibli-che Wohl ist ebenfalls gesorgt.Osttirols beste und schönste Schafewerden aufgetrieben und fachkundig„besprochen“. Es wird ein schöner,spannender und interessanter Alm-tag in einer reizvollen Umgebung.

Das Nationalparkhaus ist in denMon aten Juli bis Ende September vonMontag bis Samstag von 10 bis 18 Uhrgeöffnet, im Oktober von Montag bisFreitag 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18Uhr. Die jeweiligen Veranstaltungenwerden gesondert ange kündigt.

Die Nationalparkverwaltung HoheTauern würde sich über einen regenBesuch von Gästen und Einheimi-schen sehr freuen! Martin Kurzthaler

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Die Nationalpark-Künstler zeigen in Matrei ihreWerke.

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14 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

Nationalparkrangerstarten durchDie Nationalparkranger garantieren Umweltbildung undBesucherbetreuung auf hohem Niveau, betonte Natio-nalparkreferentin LR Doraja Eberle bei der Über -reichung der Diplome an die neu ausgebildeten Betreuer.

Die Zeit von Anfang Mai bis Ende Okto-ber ist Hochsaison für die Ranger derNationalparkverwaltung in Mittersill.Während in den Wintermonaten sechsRanger reichen, um die Schneeschuh-wanderungen, Führungen im National-parkzentrum sowie Schulprogramme inder Wasserschule, der Nationalpark-werkstatt oder im ScienceCenter zubetreuen, muss in den Sommermona-ten das Personal für die vielfältigen Pro-gramme und Aufgaben kräftig auf-gestockt werden. In der Hochsaisonstellt der Nationalpark in Salzburg zehnzusätzliche Ranger an. Darüber hinausgibt es acht Ranger, die tageweisebeschäftigt werden.„Wissensvermittlung mit Erlebnis undAbenteuer zu kombinieren ist die abso-lute Stärke in der Nationalpark-Umwelt-bildung“, ist LR Doraja Eberle begeistertvom vielfältigen Berufsbild eines Ran-

BLICKPUNKT SALZBURG

gers. Sie konnte kürzlich die Diplome anfünf Ranger überreichen, die ihre drei-jährige intensive Ausbildung abge-schlossen haben. Die Leistungsbilanzder Nationalparkverwaltung in der Besu-cherbetreuung, bei der die Ranger eine

Beste Ausbildung und die Einbindung in alle Geschäftsfelder der Nationalparkverwaltung garantie-ren höchste Qualität. LR Doraja Eberle überreichte am Ende der dreijährigen Ausbildung den „frischgebackenen“ Rangern Carola Troyer, Andreas Angermann, Andreas Rofner, Martha Hutter undEkkehard Heider das hart erarbeitete Zertifikat.

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wichtige Rolle spielen, kann sich sehenlassen: 2007 wurden rund 37.300 Men-schen betreut, darunter 21.000 Schüler,8.000 Besucher bei Führungen imNationalparkzentrum und 4.000 beiFachveranstaltungen und 4.300 im Rah-men der Winter- und Sommerprogram-me, berichtet Nationalparkdirektor Wolf-gang Urban. Und auch die Saison 2008startete mit großem Andrang: Allein inden Monaten Mai und Juni waren11.000 Schüler aus ganz Österreich imRahmen der Umweltbildung zu betreu-en. In den Sommermonaten sind dieRanger mit den Besucherprogrammensowie Führungen im Nationalparkzen-trum beschäftigt.Vor einigen Monaten hat auch der Rech-nungshof bei einer Nachprüfung die Effi-zienz und die Effektivität im Geschäfts-feld Umweltbildung und Besucherin-formation der Nationalparkverwaltungbestätigt. Dass eine qualitativ hochwerti-ge Betreuung von Schülern und Besu-chern immer finanzielle Aufwendungenerfordert, liegt auf der Hand. Die Na-tionalparkverwaltung bezuschusst imSchnitt jeden Schüler mit 2,40 Euro proHalbtag, jeden geführten Besucher imNationalparkzentrum mit 3,50 Euro undjeden Sommer- oder Wintergast beieiner Führung im Nationalpark mit 6,30Euro. Damit wird der international wienational als sehr wichtig eingestufteUmweltbildungsauftrag erfüllt und dastouristische Angebot der gesamtenReg ion gestärkt. Wolfgang Urban

Mit größtem Engagement für die Nationalparkidee: Nationalparkdirektor Wolfgang Urban und„seine“ Ranger starten in eine neue Saison.

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15Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

BLICKPUNKT SALZBURG

schutzes, es ist auchSymbol dafür, was einNationalpark an Bewusstseinsbildungleisten kann. Vor den ersten Freilassun-gen gab es im gesamten Alpenraumkeinen einzigen wild lebenden Bartgei-er mehr. Das hatte damit zu tun, dassdiesem Tier viel Unheilvolles angedich-tet und es ausgerottet wurde. Heute –nachdem bereits wieder rund 130 Bart-geier den Alpenraum besiedeln – sinddie Freilassungen von Jungtieren regel-rechte Feste geworden. Niemand in der

Könige der Lüfte in RaurisRauris feiert den Start des Wiederansied-lungsprojektes für Bartgeier vor 30 Jahren.Im Sommer wird im Ortsteil Wörth dasHaus „Könige der Lüfte“ eröffnet.

Vor 30 Jahren startete nach mehrerenZuchterfolgen im Alpenzoo Innsbruckdie Wiedereinbürgerung der Bartgeier imAlpenraum. Die Wiederansiedlung derGreifvögel zählt heute zu den spekta-kulärsten und populärsten Langzeitpro-jekten des Nationalparks Hohe Tauern.Und das nicht nur deshalb, weil in Rauris1986 die ersten Jungvögel aus demZuchtprogramm ausgewildert wurden.Von Anfang an war klar, dass ein derar-tiges Vorhaben nach einer breiten inter-nationalen Beteiligung verlangt.

Aushängeschild für inter-nationalen Artenschutz

Über 30 Zoos und Zuchtstationen inganz Europa, sechs alpine National-parks sowie internationale Naturschutz -organisationen arbeiten bei der Wieder-ansiedlung der Bartgeier eng und er-folgreich zusammen. Der NationalparkHohe Tauern ist beim interna tionalenBartgeiermonitoring federführend tätig.Das Bartgeierprojekt ist aber nicht nurAushängeschild internationalen Arten-

Der moderne Bau des Hauses „Könige der Lüfte“ von Architekt Ernst Hasenauer in Rauris Wörthdeutet die Schwingen eines Steinadlers an.

Nationalparkregion fürchtet diesenVogel, sondern jedermann freut sich,dass wieder Bartgeier über unseren Gip-feln kreisen. Um allen drei Greifvögelnder Hohen Tauern – Steinadler, Gänse-geier und Bartgeier – auch einen würdi-gen Platz im Rahmen der Um welt -bildung und Besucherinformation ein-zuräumen, errichtet die Nationalpark-verwaltung im Raurisertal – dem „Talder Geier“ – das Haus „Könige der Lüfte“.Die Eröffnung findet am 2. August statt. Damit wird ein weiterer Schritt imInfrastrukturkonzept der Nationalpark-verwaltung verwirklicht: Ausgehend

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von einer zentralen Um -weltbildungseinrichtung im Na -tionalparkzentrum in Mittersill, woalle für das Schutzgebiet relevantenThemenbereiche gestreift werden,sollen sich kleinere, aber qualitativgenauso hochwertige Ausstellungenspeziellen und für die einzelnen Tau-erntäler typischen Themen widmen.Beispiele dafür sind die Bergwald-ausstellung in Hüttschlag oder dasHaus „Könige der Lüfte“ in Rauris.

Wolfgang Urban

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16 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

FREUNDE DES NATIONALPARKS

Mehr über das Wanderverhalten desSteinbocks zu erfahren ist das Zieleines Forschungsprojekts zur Stein-wildtelemetrie. Dazu wurden mehrereTiere mit Senderhalsbändern ausge-stattet. Die Sender liefern viele wichtigeDaten über die Bewegungen der Tierein den Hohen Tauern. Im vergangenen Jahr konnte eindefektes Senderhalsband ausgetauschtwerden. Es überträgt nicht nur dieschon bekannten Positionsdaten, son-

Steinböcke sind Frühaufsteher

dern erstmals auch Informationen überdie Aktivität des Steinbocks und Tem-peraturdaten.

Zwei AktivitätsspitzenDabei wurde deutlich: Es gibt im Stein-bockleben zwei Hauptmahlzeiten proTag, eine erste sehr früh am Morgenund eine zweite am Nachmittag. Einereher ruhigen Phase nach Mitternachtfolgt um etwa 2.30 Uhr der Anstieg zueinem Aktivitätsmaximum zwischenvier und sechs Uhr. Danach wird eineausgiebige Ruhepause eingelegt, dieerst um 15 Uhr mit dem Anstieg zueinem zweiten Aktivitätsmaximum zwi-schen 16.30 und 19.30 Uhr unterbro-chen wird. Der Rückgang zur Ruhepha-se in den Nachtstunden erfolgt ebensoschnell, wie die Aktivität in der Frühzugenommen hat. Damit ist klar,warum ein am Abend beobachtetesSteinwildrudel am nächsten Morgennie am selben Platz zu sehen ist.

Das Projekt zur Steinwildtelemetrie liefert neue Informationen über das Wanderungs- und Akti-vitätsverhalten der „Könige der Alpen“.

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Die Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarteauf der Franz-Josefs-Höhe feiert ihr zehn-jähriges Bestehen.

Zehn Jahre Wilhelm-Swarovski-Beobach-tungswarteDie Wilhelm-Swarovski-Beobachtungs-warte auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe feiert ein Jubiläum: Vor zehnJahren wurde diese Beobachtungssta-tion auf Initiative des Vereins derFreunde errichtet. HunderttausendeBesucher haben seither mit Hilfe vonmodernsten optischen Geräten diebeeindruckende Gletscher- und Tier-welt des Glocknergebietes bestaunt.Aus Anlass des Jubiläums findet am5. Juli um 11.oo Uhr die Feier„Zehn Jahre Wilhelm-Swarovski-Beob-achtungswarte“ statt. Dabei wird aucheine neue Ausstellung zum Thema„Tiere des Hochgebirges“ präsentiert.

Das vom Verein der Freunde unterstützte Projektzur Steinwildtelemetrie lieferte schon viele inte-ressante Daten über den „König der Alpen“.

Hohe Temperaturen –müder Steinbock

Bei hohen Temperaturen im Sommervermindert der Steinbock seinegrundsätzlich niedrige Aktivitätwährend des Tages noch mehr. Da-für nützt er die kühlen Morgenstun-den zur Äsungsaufnahme bzw. fürsoziale Interaktionen. Die Julikurveder mittleren Tagesaktivität desBockes zeigt den Unterschied imAktivitätsniveau. Klaus Eisank

Die Wanderbewegung der besenderten Stein-böcke ist ganz unterschiedlich.

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17Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

FREUNDE DES NATIONALPARKS

Ausgezeichnet werdenAlmen, die mit ihremBekenntnis zur charak-

teristischen Almwirtschaft einen wesent -lichen Beitrag zur Erhaltung der Arten-vielfalt und des Landschaftbilds leisten.Wesentlich bei der Bewertung sind dieLage der Alm im Schutzgebiet, die Wei-terverarbeitung der Milch zu almeige-nen Produkten, eine traditionelle Bau-weise, die Behirtung der Tiere während

des Sommers und die aktive Beteili-gung an der Weiterentwicklung desNationalparks Hohe Tauern. Weitere Informationen bieten dieNationalparkverwaltungen. (Kärnten:Thomas Suntinger, 04825 6161-12; Salz-burg: Ferdinand Lainer, 06562 40849-26; Tirol: Thomas Steiner, 04875 5161-18). Einreichschluss ist der 15. Juli2008. Hinweis: Es können sich nur Alm-besitzer bzw. Almbewirtschafter bewerben!

Im Nationalpark Hohe Tauern werden auch2008 die Almen des Jahres gesucht!

Almen des Jahres 2008

Werden auch SieMitglied beimVerein der Freunde!Als Tauernfreund helfen Sie mit,Projekte in den Bereichen Ökologie undBildung im Nationalpark Hohe Tauernzu verwirklichen.

Mitgliedsbeitrag: € 10,– pro Jahr

Vorteile für Tauernfreunde:• Sie erhalten 3x jährlich „National-

park Hohe Tauern – Das Magazin“kostenlos zugesandt.

• Wir laden Sie ein, an Exkursionenim Rahmen der Sommerprogrammekostenlos teilzunehmen.

• Sie erhalten ein persönliches Be -grüßungsgeschenk.

9844 Heiligenblut, Hof 8Tel. ++43/(0) 48 25/61 61Fax ++43/(0) 48 25/61 [email protected]

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Die charakteristische Bewirtschaftung der Almen ist ein wichtiges Kriterium für die Auszeichnung.Das Bild zeigt die Aidnalm im Kalser Lesachtal mit dem Glödis (3.206 m) im Hintergrund.

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Partner des Nationalparks

Die Kärntnermilch ist neu im Kreise derPartner des Nationalparks Hohe Tau-ern. Kürzlich unterzeichneten LR UweScheuch, der Präsident des Vereins derFreunde des Nationalparks Hohe Tau-ern, Werner Wutscher, sowie HelmutPetscher, Geschäftsführer der Kärntner-milch, (v.l.n.r.) eine entsprechende Ver-einbarung. Ein großer Teil der von derKärntnermilch verarbeiteten Rohmilchstammt aus der Nationalparkregion.

Der Uhrenhersteller Jacques Lemanshat für den „Verein der Freunde desNationalparks Hohe Tauern“ eineexklusive Sonderedi tion geschaffen.

QUALITÄTSMERKMALE:Gehäuse: massiv Edelstahl, Werk: Quartz, gehärtetes Mineralglas, 5 ATM, Durchmesser: 34 mm, hochwertigesLederarmband

Die Uhr kostet € 98,–und ist beim Verein der Freundedes Nationalparks erhältlich.

Exklusive Nationalparkuhr

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18 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

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Hauptpreis: Dieses Mal gibt eseine Wanderung mit einem Natio-nalparkbetreuer im Salzburger An -teil des Nationalparks Hohe Tauernfür zwei Personen zu gewinnen.Außerdem werden schöne Sach-preise verlost!

Schreibt die Antwort auf eine Post-karte und schickt sie bis 31. Juli 2008an INMEDIA, Nationalpark HoheTauern – Das Magazin, Alpenstr. 48a,5020 Salzburg.

Die richtige Antwort auf die Fragenach jenem Tal, in dem heuer jungeBartgeier freigelassen worden sind,lautete Raurisertal.

Den Hauptpreis, eine Wanderungmit einem Nationalparkbetreuerfür zwei Personen im KärntnerAnteil des Nationalparks, hat HelgaSchmidhuber aus Thalgau ge -wonnen.

SACHPREISE GEHEN AN:

Johann Fichtberger, WienHans Wirries, KufsteinBenjamin Gutsche, SalzburgA. Kandutsch, Afritz/SeeWolfgang Pernkopf, Salzburg

Wir gratulieren recht herzlich!

Wo liegt das neu eröffneteNationalparkzentrum BIOS?

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„Wenn man Wanderungen gut überlegtund einige Tipps beachtet, dann sindauch Tagestouren mit Kindern kein Pro-blem.“ Elisabeth Rofner, Nationalpark -rangerin im Tiroler Anteil des Schutzge-biets, weiß, wie man Kinder selbst zulängeren Touren motiviert. „Man mussmit Kindern zur angegebenen Touren-länge rund ein bis eineinhalb Stundenmehr einplanen.“ Schließlich brauchenSpiele, Jausenpausen und Experimenteam Wegesrand etwas Zeit. Unterwegssollte man die kleinen Wanderer ruhigeinmal zu „Bergführern“ bestimmenund sie vorausgehen lassen. Geradeschwächere Geher entwickeln als„Bergführer“ neue Energie. Für längere Touren braucht es Zwi-schenziele: eine Hüttenjause, eine Rastam Gebirgsbach oder ein Experiment.„Man kann eine Glockenblumepflücken und auf einen Ameisenhaufenlegen. In ein bis zwei Minuten ver-färbt sich die blaue Blume durch dieAmeisensäure rosa“, erklärt Rofner. DieSuche nach essbaren Pflanzen machtKindern ebenso Spaß wie das Hörenvon Vogelstimmen oder das Entdeckenvon Tierspuren.

Kinderabenteuer SchatzsucheBeobachtungen unter dem Mikroskopund vieles mehr erwartet Euch bei derSchatzsuche mit Nationalparkbetreu-ern am „Naturlehrweg Gößnitzfall“.Treffpunkt: Heiligenblut, Winkl amParkplatz RetschitzbrückeTermine: Montag um 10 Uhr, 21.Juli, 28. Juli, 4. , 11. und 18. AugustAlter: Kinder von 7 bis 13 JahrenInfo: 04824/2700

Nationalpark-DetektiveGemeinsam mit Nationalparkbe-treuern Tritt- und Fraßspuren, Losun-gen und Nester von Tieren erkunden.Treffpunkt: Hollersbach, National-parkwerkstatt KlausnerhausTermine: jeden Dienstag von 8. Julibis 2. September ab 10.15 UhrAlter: Kinder von 6 bis 14 JahrenInfo: 06562/40849-33

Nationalpark-SpürnasenIm Tiroler Anteil des Nationalparksgibt es im Sommer über 90 spannen-de Kinderprogramme. Das Spürna-sen-Abschlussfest mit Rätselrallye fin-det am 29. August in Virgen statt.Infos unter 04875/5161-10

Wandern mit kleinenBergführern

Das Spielen am Bach ist für kleine Wanderer eine willkommene Abwechslung.

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NATURSCHUTZ INTERNATIONAL

19Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

ALPENCOM – grenzen-loses Erleben der AlpenIm Rahmen des Interreg III b ProjektsALPENCOM ist ein virtueller 3D-Flug überdie Alpen entstanden.

Im gesamten Alpenraum gibt es 14international anerkannte Nationalparksund zahlreiche Naturparks und Bio -sphärenreservate. Sie bewahren einStück des alpinen Lebensraums underhalten dadurch die natürliche undkulturelle Vielfalt. Neben dem Schutz -aspekt sind auch die Forschung, Bil-dungs- und Öffentlichkeitsarbeit wichti-ge Anliegen. Seit 1995 pflegen die Parksim Rahmen des Netzwerks alpinerSchutzgebiete (ALPARC) eine regeinternationale Zusammenarbeit. Ausdieser Kooperation entstanden schonviele gemeinsame Projekte und Syner-gien. Das Interreg III b Projekt ALPEN-COM will diese Zusammenarbeit denBesuchern der Schutzgebiete bewusstmachen und den Informationsaus-tausch stärken. Das Projekt ALPEN-COM, an dem sich der NationalparkHohe Tauern als Projektpartner aktiv

beteiligt hat, hatte das Ziel, die gemein-same Kommunikation zu stärken. Inder dreijährigen Projektlaufzeit wurdenerste Grundsteine gelegt. Schulungendes Schutzgebietspersonals ermöglich-ten einen internationalen Erfahrungs-austausch und stärkten die Zusam-menarbeit. Um die breite Öffentlichkeitbesser ansprechen zu können, wurdenein einheitliches Corporate Design (CD)und eine gemeinsame Kommunika -tionsstrategie entwickelt. Mit diesenWerkzeugen können sich nun dieSchutzgebiete über ihre gemeinsameDachorganisation ALPARC nach außenwenden. Eine Wanderausstellung zumThema „Wildnis“ und Postkarten alsAufmerksamkeiten für Besucher sinddie ersten gemeinsamen Produkte.

Virtueller Flug über die AlpenHöhepunkt der Kooperation war diegemeinsame Entwicklung eines virtuel-len Flugs (ViViTo) über die Alpen, der

in vielen Besucherzentren angebotenwird. Die Navigation erfolgt wahlweiseüber einen Joystick oder einen Touch-screen. Dabei können vom Nutzer ins-gesamt 774 interessante Punkte ange-

Im Rahmen des Projekts ALPENCOM haben die14 kooperierenden Natur- und Nationalparksgemeinsame Schulungen durchgeführt undeinen virtuellen 3D-Flug über die Alpen ent-wickelt.

steuert werden. Dazu gibt es Informa-tionen zu den Themenbereichen Natur-schutz, Landschaften, Tiere und Pflan-zen, Kulturerbe und Umweltbildung.Der 3D-Flug ist ein spannender undinformativer Besuch der Alpen.Mit den im Rahmen von ALPENCOMentwickelten Basiswerkzeugen wirdALPARC in den nächsten Jahren ver-stärkt Öffentlichkeitsarbeit für die alpi-nen Schutzgebiete machen und derenBedeutung aufzeigen. Helene Mattersberger

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20 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

LEBENSRÄUME

Flechten sehen nicht aus wie typischePflanzen, sind nicht offensichtlich inWurzel, Sprossachse und Blätter unter-gliedert. So war ihre Einordnung in dieauf Verwandtschaften oder Ähnlichkei-ten aufbauende Pflanzensystematiklange Zeit umstritten. Mittlerweile istdas Geheimnis der Flechten jedochgelüftet. Sie bestehen aus Pilz undAlge. Zwei grundverschiedene Lebe-wesen haben sich zu einer lebenslan-gen Gemeinschaft vereinigt – jeweilsdie Vorteile des anderen ausnützend.Der Pilz bestimmt das Aussehen derFlechte, die Alge erhält sie am Leben,weil sie dazu fähig ist, aus dem Koh-lendioxid der Luft und Wasser mit Hilfeder Sonnenenergie organische Stoffeherzustellen und damit auch den Pilz-partner zu ernähren.

Lebensgemeinschaftvon Pilz und Alge

Die Lebensgemeinschaft machtdie Flechte er staunlich stark –viel stärker, als es der Pilzoder die Alge als Einzelle-bewesen sein könnten.Flechten können öko -logisch sehr viel

Ein buntes Kleid für SteineAußergewöhnliche und bisweilen bizarre Formen,erstaunliche Anpassungsleistungen und eine bemer-kenswerte Robustheit – so könnte man eine Organis-mengruppe umschreiben, die an Extremststandortenim Hochgebirge ein Leben an der absolutenExistenzgrenze fristet.

mehr. Sie leben auf Steinen, die anSommertagen bis zu 70 Grad Celsiusheiß werden und im Winter eisbedecktsind. Schnee kann die Flechten mona-telang völlig abdunkeln. Sie ertragenoftmaliges Austrocknen und Einfrieren.Es sind Bedingungen, mit denen grüneBlattpflanzen ganz einfach nicht mehrzurechtkommen würden. Und das istdie Chance der Flechte. Sie siedeltdort, wo es sonst keiner mehr aushält.Sie sind „Konkurrenzflüchter“ underobern eben Standorte ohne Konkur-renz. Felsen, knorrige Baumstämmeoder Schupfendächer sind ihr Lebens-raum. Es ist allerdings ein mühsamerKampf. Nur kurz sind die Zeiten, indenen die Bedingungen für die Stoff-produktion wirklich passen und Licht,Wärme und Feuchtigkeit gleicher-maßen eintreffen. Die andere Zeit herr-scht Ruhe im Stoffwechsel und so kann

es viele Jahre dauern, bis eine Flechteeinige Quadratzentimeter eines Steinsbe deckt. Die Flechten gelten auch alswichtige Indikatoren für die Um -weltqualität eines Gebiets.

Große VielfaltDie Landkartenflechte wächst nur aufsilikatischem Gestein. Die giftige Wolfs -flechte wurde einst verwendet, umWölfe zu vergiften. Oft ist sie auf altenLärchen oder auf Almdächern anzutref-fen. Größere Flächen bedeckt die Ren-tierflechte, allerdings nicht so großewie in der arktischen Tundra, wo sieFutter für Rentiere bedeutet.

Auch wenn Flechten im Bergwald mit-unter ganze Bäume bedecken und siezu ersticken drohen – sie sind keineParasiten, sondern leben absoluteigenständig. Martin Kurzthaler

Die Totengebeinflechte kann auch an extremenStandorten überleben.

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21Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

BLICKPUNKT HOHE TAUERN

In den vergangenen Jahren haben sicheinige Hotels und Privatzimmervermie-ter in der Osttiroler Nationalparkregionals Part nerbetriebe des Schutzgebietsetabliert. Sie erfüllen strenge Qualitäts-kriterien und zielen darauf ab, ihrenGästen die Besonderheiten des Natio-nalparks näherzubringen. Die Mitarbei-ter in den Hotels werden beispielsweisevon Nationalparkrangern ge schult undkönnen so ihren Gästen viel Detailwis-sen über die Region vermitteln. InKooperation mit dem Nationalparkwerden Exkursionen und Führungenangeboten. Außerdem gibt es in denBetrieben viele Produkte aus der Natio-nalparkregion. Die persönliche Betreu-ung und das authentische Wissen überdie Besonderheiten des Schutzgebietsstehen bei den Nationalpark-Partnerbe-trieben im Vordergrund.

Angebotspakete für WandererInsgesamt 13 Betriebe haben sich kürz-lich als Nationalpark-Wanderfreunde aufUrlauber spezialisiert, die das Schutzge-biet zu Fuß erkunden wollen. Mehrereattraktive Angebotspakete für Wanderer– vom ambitionierten Bergsteiger biszur Familie – wurden zusammenge-stellt. Die Mitarbeiter in den Betriebenunterstützen die Gäste bei der Touren-planung, stellen eine Bibliothek mitWanderführern und Kartenmaterial zurVerfügung, haben eine Wanderapothekeund bieten wöchentlich geführte Natur-und Kulturwanderungen. Die Infrastruktur in den Hotels undPensionen ist für Wanderer ideal: Werfrüh aufbricht, kann ein Thermo-Wan-der-Frühstück erhalten. Fällt eine Tourwegen schlechten Wetters ins Wasser,kennen die Vermieter alternative Mög-lichkeiten, um den Nationalpark zuerleben. Die Angebote und Programmewerden in enger Kooperation mit demSchutzgebiet zusammengestellt. FürFamilien mit Kindern ist beispielsweisedas Projekt „Nationalpark-Spürnasen“gedacht. Das spielerische Entdeckenund Erforschen der Natur macht Spaßund der Urlaub wird zum unvergess -lichen Familienerlebnis.

1.200 Kilometer Wegenetz Wanderern und Bergsteigern stehen

im Osttiroler Anteil des Nationalparksübrigens rund 1.200 Kilometer bestensmarkierte Wege in allen Höhenlagenzur Auswahl. Über 80 Alm- und Schutz-hütten sind bewirtschaftet und ladenzur Rast nach dem Gipfel ein.

Stützpunkt für Wanderfreunde:Nationalpark-PartnerbetriebeDie Nationalpark-Wanderfreundebetriebe in Osttirol sindder ideale Stützpunkt für Urlauber, die das Schutzgebietzu Fuß erkunden wollen.

› URLAUBSTIPP

Das Wandern ist für viele Nationalpark-Urlauber der Inbegriff von Erholung.

MILKA FAMILIEN-ALM-CAMPim Nationalpark Hohe Tauern

In den Urlaubsregionen des Natio-nalparks Hohe Tauern gibt es heuerverschiedene Milka Familien-Alm-Camps.Die Pakete umfassen Übernachtun-gen in Hotels, Pensionen und aufHütten der jeweiligen Nationalpark-region, Touren mit Rangern, geführteWanderungen zu den Milka Almendes Jahres und verschiedene Eintrittein Nationalpark-Einrichtungen.

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Mehr Informationen unter:

› www.nationalparkferien.atwww.nationalpark-wanderfreunde.atwww.nationalpark-partnerbetriebe.at

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22 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

TREKKINGTIPPS

Sie gilt zu Recht als „Rivalin“ desGroßglockners und kann mit ihm,wenn schon nicht bei der Gipfelhöhe,so doch mit ihrer Schönheit konkurrie-ren. Gemeinsam mit dem OeAV hat dieNationalparkregion auf bestehendenWegen eine schöne Weitwanderungrund um die Hochalmspitze geschaf-fen. Zwei Höhepunkte des an Super -lativen ohnehin reichen Trecks gehörenbesonders hervorgehoben: Das gran-diose Panorama von der Zwischen -elendscharte über die Schwarzhorn-seen zur „Tauernkönigin“ und dieBesteigung des Säulecks (3.086 m),einem recht einfachen Dreitausender,der am letzten Tag ohne viel Aufwand„mitgenommen“ werden kann. Für diegesamte Rundwanderung werden fünfTage benötigt, wobei – je nach Varian-ten 5 bis 8 Gehstunden pro Tag undeinmal auch mehr als 1.000 Höhenme-ter im Aufstieg zu bewältigen sind.Dafür halten sich die alpinistischenSchwierigkeiten in überschaubaren

Rund um die TauernköniginEine neue, faszinierende Weitwanderroute um -rundet mit der „Tauernkönigin“ Hochalmspitze(3.360 m) einen der schönsten Berge des Natio-nalparks und verbindet Mallnitz und Malta.

Schöne VendiUnter den mehrtägigenler Anteil des Nationalgehört der Vendigervollsten Touren.

Der Venedigertreck führt zu dengrößten Gletscherflächen der Ostal-pen, wobei an den vier Gehtagenbeeindruckende Strecken auf schö-nen Höhenwegen zurückzulegensind. Die Trekkingtour durch dieVenedigergruppe erstreckt sich übervier Tage und wird im Rahmen desSommerprogramms an zwei Termi-nen (30. Juli bis 2. August sowie 20.bis 23. August) gemeinsam mit ein-heimischen Bergführern und Natio-nalparkrangern angeboten. Der Venedigertreck garantiert wun-derbare Ausblicke auf die Gipfelweltdes Hohen Tauern und führt durcheinsamste Berggegenden. Der Vene-digertreck lässt sich auch hervorra-gend mit dem Lasörlingtreck vonMatrei nach Virgen kombinieren. DieRoute führt am ersten Tag von Strö-den bei Prägraten auf die Essener-Rostocker-Hütte. Türmljoch und Süd-liches Happ sind am zweiten Tag zubewältigen, bevor es zur Übernach-

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Grenzen! Am ersten Tag führt dieRoute von der Malta-Hochalmstraßeauf die Katto witzer hütte. Über die Osna -brückerhütte und die Großelendschartegeht es nach Mallnitz, um am Ende derTour über das Arthur-Schmid-Haus dasMaltatal zu erreichen. Unser Tipp: Aufwww.tauernalpin.at gibt es weitereInfos zur Tour und es kann die gesamteWanderung gebucht werden! Viel Spaßauf der Hochalm-Runde! Günter Mussnig

Gehzeit: Fünf Trekkingtageà 5 bis 8 Gehstunden

Schwierigkeit: Mäßig schwierigeWeitwanderung, welche ein wenigAusdauer und Trittsicherheit erfordert

Beste Zeit: Anfang Juli bis EndeSeptember

Toureninfo und Buchung:www.tauernalpin.at

› INFORMATION

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23Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

TREKKINGTIPPS

gergruppeTrekkingtouren im Tiro-p a r k s H o h e Ta u e r ntreck zu den eindrucks-

Imposante GlocknerrundeDie siebentägige Runde um den höchsten BergÖsterreichs, den Groß glockner, hat sich in denvergangenen Jahren zu einem alpinen Klassikerin den Hohen Ta uern entwickelt.

Die Tagesetappen der Glocknerrundeführen über bestehende Alpensteigeund berühren keine Gletscher. Auchklettertechnisch anspruchsvolle, mitSeilen und Leitern gesicherte Berei-che wurden bei der Routenführungausgeklammert. Dennoch sollten diealpinen Gefahren wie Wetter, Stein-schlag und vor allem Altschneereste,die oft bis in den Hochsommer anzu-treffen sind, nicht unterschätzt wer-den. Ein Mindestmaß an Kondition(bis 8 Stunden Gehleistung pro Tag)sollten die Bergwanderer ebenfallsmitbringen.Eine Besonderheit dieser Tour ist,dass täglich über die Sommer-monate eine bewirtschaftete Schutz-hütte erreicht wird und ein Einstiegin jedem Talort am Fuße desGroßglockners möglich ist. EinInfofolder ist in allen Tourismus-verbänden der Nationalparkregion,im Nationalparkzentrum in Mitter-sill und beim Alpenverein erhält-

lich. Zwischen 12. Juli und 7. Septem-ber werden geführte Trekkingtoureninkl. Halbpension und Nächtigungangeboten. Infos über die FerienregionNationalpark Hohe Tauern. F. Rieder

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tung auf die Johannishütte geht. Weiterwandert man über den Venediger-Höhenweg zur Bonn-Matreier-Hütte.Bevor man am letzten Trekkingtag wie-der ins Tal absteigt, ist in der Nähe derHütte noch eine Bergtour möglich.Tirol bietet außerdem den Glockner-,Lasörling- und Schobertreck an. Mehrunter www.hohetauern.at/trekking.

Michaela RuggenthalerAusgangspunkt: In allen Talortenrund um den Glockner möglich

Zeitdauer: 7 bis 8 Tage

Beste Jahreszeit: Mitte Juli bisMitte September

Hüttenreservierug: Wird dringendempfohlen, besonders wenn dieNächtigung auf Betten gewünschtwird

Landkarten: Informationsfaltblatt„Glocknerrunde“, 3-teiliges KartensetNationalpark Hohe Tauern Kompass-verlag 1:50 000, OeAV Detailkarte1:25 000 Glocknergruppe

› INFORMATION

Ausgangspunkt: Ströden beiPrägraten

Übernachtung: mit Halbpension,Betreuung

Anforderung: anspruchsvoll, Berg -ausrüstung erforderlich

Kosten: € 220,– inkl. Transfers

Anmeldung: Telefon 04875/[email protected]

› INFORMATION

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24 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

SERVICE

Der Sommer im NationalparkHohe Tauern lockt mit vielenWanderungen, Wildtierbeob-achtungen, geführten Trekking-touren oder Abenteuern. Höch-ste Zeit, die Programme derNationalparkregionen zu bestel-len und einen Ausflug insSchutzgebiet zu planen! DieSommerprogramme sind unterwww.hohetauern.at erhältlichoder können bei den einzelnenVerwaltungen als Broschürebestellt werden:

Sommerprogramme: Jetzt bestellen!

NPHT Kärnten – TourismusDöllach 1, 9843 GroßkirchheimTel. 0 48 25/20 0 49

Nationalpark Hohe Tauern Salzburg5730 Mittersill, Gerlosstraße 18Tel. 0 65 62/40 8 49

Nationalpark Hohe Tauern TirolKirchplatz 2, 9971 Matrei in OsttirolTel. 0 48 75/51 61 DW 10

Neues aus dem Nationalpark-Shop

[email protected]

[email protected]

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Die Produkte sind im Nationalpark-Shop unter www.hohetauern.at erhält-lich. Dort findet man auch viele weitere Artikel rund um das Schutzgebiet.

Bei Internet-Bestellungen kann mit der Visa-Card bezahltwerden, zusätzlich werden Portokosten verrechnet.

Tolle T-Shirts: Mit der T-Shirt Reihe„Freiraum“ des Nationalparks HoheTauern kann der Sommer kommen,leuchtende Farben gemixt mit tollenMotiven. Preis pro T-Shirt € 11,90zzgl. Versandkosten.

Schmetterlinge

Jahrelange Forschungs-arbeiten über dieSchmetterlinge im Na -tionalpark Hohe Tau-ern haben erstaunli-

che Ergebnisse gebracht.Auf 220 Seiten gibt das neue Buchinteressante Einblicke in die Welt derbunten Gaukler der Lüfte.€ 16,90 zzgl. Versandkosten.

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BLICKPUNKT KÄRNTEN

14 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

Statistik gilt eher als langweiliges undödes Unterrichtsfach in der Schule,doch wenn man statistische Auswertun-gen gut aufbereitet, sind sie eine inte -ressante Lektüre. Denken wir nur anden Jahresbericht des ÖsterreichischenStatistischen Zentralamtes, der auchregelmäßig in den Medien publiziertwird und aufschlussreiches Zahlenma-terial über uns Österreicher liefert.

Viele Fragen, noch mehrAntworten

Ähnliches interessiert uns bei den Wild-tieren im Kärntner Anteil des National-parks. Es geht um die Änderung desGesamtbestandes bei Gams-, Stein-und Rotwild. Wichtige Daten sind aberauch das Geschlechterverhältnis, die

Volkszählung bei Gams-, Stein- und RotwildWarum macht der Nationalpark jedes Jahr eine „Volkszählung“ bei Gams-,Stein- und Rotwild? Warum sind langjährige Zahlenreihen so wichtig für dasWildtiermanagement und warum interessiert uns Statistik überhaupt?

Lebensraumansprüche oder die durch-schnittliche Kitzsterblichkeit.Um aussagekräftige Daten zu haben,braucht es für alle diese ParameterLangzeitbeobachtungen. Nur so kön-nen jährliche Zähldaten über einen län-geren Zeitraum verglichen werden.

Steinwildbestandnimmt leicht zu

Die Auswertungen bringen wichtigeInformationen: So wissen wir zum Bei-spiel, dass in vergleichbaren Revierender Gamsbestand zwischen drei und13 Stück pro 100 Hektar schwankt.Warum das so ist, können wir nochnicht beantworten. Dazu braucht eslängere Datenreihen. Langjährige Zähl-ergebnisse haben wir vom Steinwild

in der Glockner- und Schobergruppe(siehe Abbildung). Damit können vieleFragen beantwortet werden. So hat derSteinwildbestand seit 1993 leicht zuge-nommen (hellbrauner Balken). Ver-gleicht man die grünen (Böcke) undroten (Geißen) Balken, kennt man dasVerhältnis der Ge schlechter. Werdendie weißen (Jährlinge) und gelben(Kitze) Balken verglichen, kennt mandie Sterblichkeitsrate bei den Kitzen,die von null bis 50 Prozent variiert. EineFehlerquelle aber muss man bei Aus-wertungen immer berücksichtigen:Konnte wirklich der gesamte Bestandgezählt werden oder hat man einzelneStücke übersehen? Bei Wildtieren istdas leicht möglich!

Klaus Eisank

Im Nationalpark Hohe Tauern wird bei regelmäßigen Zählungen der Bestand an Gamswild erhoben.

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BLICKPUNKT KÄRNTEN

Das soll sich jetzt ändern, zumindestfür alle Kärntner, die sich fit genug fürden Gipfelsturm auf den Großglocknerfühlen. In einer gemeinsamen Aktionvon Nationalparkregion Hohe TauernKärnten und Nationalparkreferent LRUwe Scheuch sind alle Kärntner einge-laden, den Großglockner zu besteigen.Geführt von den legendären Bergfüh-rern aus Heiligenblut geht es am wun-derschönen Weg der Erstbesteiger zumGipfel. Die Route führt vom AlpincenterGlocknerhaus (2.125 m) an derGroßglockner Hochalpenstraße überdie Stockerscharte und durch das wild-romantische Leitertal zur Salmhütte(2.638 m). Hier ist eine Stärkung ange-sagt, denn jetzt geht es zünftig bergauf,bevor unter der Hohenwartscharte(3.182 m) angeseilt wird. Gesichert vomBergführer wird die steile Scharteerklommen und über einen Felskammdie Erzherzog-Johann-Hütte (3.451m),Österreichs höchstgelegene Schutzhüt-te, erreicht. Nach einer Nacht über denWolken geht es am nächsten Morgenhinauf über das steile „Glocknerleitl“auf den Gipfel des Kleinglockners(3.778m). Dann wartet nur noch dieberühmt-berüchtigte Überquerung derGlocknerscharte. Aber keine Angst:

Wenn man vom Bergführer gesichertwird, ist auch diese Passage schnellgeschafft und bald darauf stehen Sie in3.798m Höhe auf dem „Dach Öster-reichs“ und ein Lebenstraum geht inErfüllung!Wer den Mythos Großglockner erlebenwill, ohne ganz hinaufzusteigen, solltesich trotzdem anschließen. Denn wirhaben auch für die „Genießer“ und„Gipfelverweigerer“ ein erlebnisreichesPackage „Glockner schauen“ ge -schnürt: vom Goldwaschen im Gold-gräberdorf Heiligenblut bis zur be-quemen Wanderung am PanoramawegGamsgrube mit Steinwildbeobachtung!Als Höhepunkt kann mit den leistungs-starken Teleskopen auf der Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte dieGlocknerbesteigung „live“ miterlebtwerden! Günter Mussnig

15Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

Der Großglockner ruft!„Dort wo Tirol an Salzburg grenzt, desGlockners Eisgefilde glänzt“. Welcher Kärnt-ner kennt sie nicht, die erste Strophe unse-res Heimatliedes? Doch Hand auf’s Herz:ganz oben am güldenen Gipfelkreuz sind diewenigsten von uns gestanden!

Werden Sie selbst mit auf denGroßglockner steigen?LR Uwe Scheuch: Ja natürlich! Ichwar vor einigen Jahren mit ein paarguten Freunden am Gipfel. Es war einunvergesslicher Moment, der unbe-dingt wiederholt werden muss.Warum haben Sie die Aktion „Kärnt-ner Glocknerbesteigung“ ins Lebengerufen?Scheuch: Weil der Großglockner einesder stärksten Symbole unseres wunder-schönen Heimatlandes ist. Und deshalbsollten alle KärntnerInnen, die sich fitgenug fühlen, einmal in ihrem Lebenauf Österreichs höchster Spitze stehen.Sind all jene, die sich die Besteigungnicht zutrauen, von der Aktion aus-geschlossen?Scheuch: Keineswegs! Mit dem gleich-zeitig stattfindenden Programm „Glock-ner schauen“ kann der Nationalpark,rund um den Großglockner entdeckt wer-den: Goldwaschen, Steinböcke in freierWildbahn beobachten und vieles mehr!

INFO: Die „Kärntner Glocknerbe -steigung“ und das alternative Pro-gramm „Glockner schauen“ findetvom 7. bis 10. September 2008statt. Infos, Preise und Anmeldungunter: [email protected], aufwww.tauernalpin.at bzw. unterTel. 0 48 25 - 20 0 49!

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BLICKPUNKT TIROL

Sommer und kühles Wasser. So stelltman sich Ferien vor. Tümpel undGebirgsbach, Regenbogen und Wasser-fall: Das nasse Element in seinen unter-schiedlichsten Erscheinungsformensteht im Mittelpunkt von drei Sommer-camps in St. Jakob im Defereggen. Imwasserreichsten Nationalpark Öster-reichs steht das „Haus des Wassers“,das seine Pforten für junge Entdeckeröffnet. „Wasserschloss“ und „Wasser-

welt“ sind Camps, die der NationalparkHohe Tauern Tirol gemeinsam mit demÖsterreichischen Alpenverein anbietet.„Wasserschloss“ begeistert alle Neun-bis Zwölfjährigen, die sich schonimmer wünschten, für ein paar TageEntdecker, Meteorologen oder Alchi-misten zu sein. Das Camp findet von13. bis 19. Juli statt. „Wasserwelt“ lässt Neun- bis Zwölf -jährige spielerisch erfahren, wozu Was-ser nützlich ist. Die Kinder lernenPapier zu schöpfen, mahlen in einerMühle Getreide zu Mehl und baueneinen Staudamm im Gebirgsbach.Da ist Kreativität gefordert – dasCamp „Wasserwelt“ läuft vom 3. bis9. August. Unterkunft und Verpflegunggibt es im urigen Zirbenhof, nur einenSteinwurf vom „Haus des Wassers“entfernt. Kosten je wasserreicherWoche: € 249,– pro Kind.

14 Nationalpark Hohe Tauern Juni 2008

Tauch ein in die Wasserwelt! Nationalpark für Kids: Das „Haus des Wassers“ inSt. Jakob im Defereggental lockt mit Sommercampsfür Kinder und Jugendliche.

Zum absoluten Renner entwickelt sichdas Swarovski-Sommercamp in St.Jakob. Es findet heuer zum zweiten Malstatt und ist mit 32 teilnehmenden Kin-dern von Mitarbeitern der Firma Swaro-vski Wattens längst ausgebucht. Einigejunge Entdecker waren vergangenesJahr vom Wasserreich rund um das„Haus des Wassers“ derart begeistert,dass sie heuer wiederkommen.

Michaela Ruggenthaler

Rund um das „Haus des Wassers“ gibt es für junge Forscher viel zu entdecken.

Österreichischer AlpenvereinInnsbruck, Telefon 0512/59547

INFORMATIONEN:Tel. 0 48 73-20 0 90www.hausdeswassers.at

Bei unsdahoamMit ihrem drittenBuch beweist The-resia Köll, die Ker-schbaumer-Bäuerin

aus Matrei in Osttirol, ihr literari-sches und erzählerisches Talent.Die Texte „aus einer Welt, die esnicht mehr gibt“, sind persönlicheErfahrungen und Chronik der Re -g ion gleichermaßen. Ohne Ver-klärung handeln Kölls Geschichtenvon der schweren Arbeit auf demFeld, den Gefahren des Alltags, aberauch vom Leben in der Großfamilie,von Tradition und vom Glauben.

› ANMELDUNG

Die Sommercamps sind für Neun- bis Zwölf -jährige gedacht.

Versand: NP Hohe [email protected]. 0 48 75-51 61 10©

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BLICKPUNKT TIROL

15Juni 2008 Nationalpark Hohe Tauern

Nationalpark knüpft neues Infonetz Dreidimensionale Panorama- und Hütteninfo-Tafeln bieten ab diesemSommer im Tiroler Anteil des Nationalparks Hohe Tauern noch mehrund übersichtlichere Informationen.

„A Wahnsinn, wie echt das ausschaut“:Peter Gruber vom Nationalparkbüro inMatrei ist fasziniert. Die neuen Panora-matafeln, die an 25 ausgesuchten Stan-d orten in der Tiroler Parkregion aufge-stellt werden, begeistern selbst erfahre-ne Berggeher. Die neuen Tafeln sindaus Orthofotos digital hochgerechnetund mit einem Geländemodell unter-legt. Sie entsprechen somit in Längen-und Breitenverhältnis der Realität – wieeine Fotografie, wie ein 3D-Bild. Grafi-scher Schöpfer der Werke ist JosefWurzacher aus Prägraten. Die Zentren der zehn Tiroler National-parkgemeinden und die wichtigstenZugänge zu den Wandertälern sind

ausgesuchte Plätze für die tollen Ori-entierungshilfen – als Gesamtüber-sicht des jeweiligen Gemeindegebietsoder als Detailpanoramen im Wander-gebiet. Die Tafeln informieren überWanderziele, Tourenvorgaben, Gehzei-ten oder Verhaltensregeln. „Die Pan-oramen sind eine Ergänzung zurneuen Wander- und Bergwegebeschil-derung. Sie weisen die neuen Weg-nummern aus, und es finden sich aufihnen Erklärungen zu den Wanderweg-tafeln“, erläutert Gruber. Dem Wegekonzept angepasst sindauch die neuen Hütteninformations-tafeln – ebenfalls 3D-Panoramen. Suk-zessive werden sie in den nächsten

Wochen bei den Hütten im National-park Hohe Tauern Tirol aufgestellt.Diese Infopoints geben Aufschlussüber das Hüttenumfeld und über Wan-derziele. Wegnummern, Schwierig-keitsgrade, aber auch Notrufnummernsind angeführt. „Bildung kommt nichtzu kurz“, sagt Florian Jurgeit, der dieHütteninfotafeln beim Nationalparkkonzipierte. Der Naturraum mit seinenökologischen Schwerpunkten rund umSchutzhaus oder Jausenstation findetsich in einem Textteil ebenso, wieAlpingeschichte und Historie der jewei-ligen Hütte, zum Großteil in Koopera t -ion mit dem Österreichischen Alpen-verein zusammengestellt. M. Ruggenthaler

An 25 ausgesuchten Standorten im Nationalpark Hohe Tauern Tirol werden neue Panoramatafeln zur Besucherinformation aufgestellt.

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