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ZUKUNFT DER PRODUKTION – PLATTFORMBASIERTE WERTSCHÖPFUNG IN BUSINESS ECOSYSTEMEN
Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl26. September 2017
Quelle: swissleader.ch
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Quelle: Fraunhofer IPA
Die Entwicklungsstufen der digitalen TransformationVom digitalen Abbild zum autonomen System
MechatronischeSysteme
1950
4 Autonomisierung
1 Digitalisierung
2 Virtualisierung
3 VernetzungCyber-Physische
Systeme
Autonome Systeme
19901980 2000
Digitales Abbild analoger Prozesse (z.B. NC-Technologie, 2-D CAD, MRP/ERP)
Digitale Modellierung von Prozessen (z.B. CAD/CAM, FEM, Digitale Fabrik)
Vernetzung der gesamten Wert-schöpfungsprozesseüber hochbreitbandige Telekommunikation (z.B. Industrie IoT, Cloud Computing, CPS, 5G)
Kombination von klassischen Technologien und künstlicher Intelligenz liefern autonome, selbst-organisierende Systeme (z.B. Autonome Transportsysteme, autonome Roboter)
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Quelle: Nach Jason Parms in »Internet of Things: A Threat or Blessing« (2014)
50 Milliarden IoT Devices im Jahr 2020Das IoT als Basis der „Zugangsökonomie“
2003 2020*20152010
6.3 Mrd.
0.5 Mrd.
6.8 Mrd.
12.5 Mrd.
7.2 Mrd.
25 Mrd.
7.6 Mrd.
50 Mrd.
IoT GeräteWeltbevölkerung
*Prognose
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Vertikale IntegrationKernelemente der vierten industriellen Revolution
Internet of Everything (Menschen, Dienste, Dinge)
Analytik (Big Data/maschinelles Lernen)
Cloudbasierte Plattformen (Privat, Community, Public)
Softwaredienst (machine-skills, Apps, Plattformdienste)
Digitaler Schatten (Echtzeitmodell)
Cyber-physisches System
Infrastruktur (physisch, digital)
Physische Systeme (handeln, messen, kommunizieren) Menschen (entscheiden, gestalten, kommunizieren)
Produktlebenszyklus (wertschöpfend = personalisiert + nachhaltig)
Zusammenarbeit
Reflektion
Transaktion
Interaktion
Preskription
Kommunikation
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Horizontale IntegrationVon B2B und B2C zu Business to User (B2U)
Back End Front EndFokus Wertschöpfung
Fokus Positionierung
Ecosystem
XProsumer
Produktionsnetzwerk
Fabrik
Wertschöpfungssystem
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Content
Betriebsmittel
Maschinen Online TrackingEchtzeitzugriff auf die Informationen zu jeder Zeit an jedem Ort
TraceabilityLückenlose, automatisierte Dokumentation
TransparenzIntegration aller Prozesse
EffizienzEntscheidungshilfe und Wissenstransfer
QualitätTracking, Dokumentation und rechtzeitige Warnung
AnalyseVorhersagen, Big Data Verarbeitung
»Farmnet 365« − eine Initiative aus dem LandmaschinenbauBusiness Ecosystems
…
…
…Quelle: farmnet
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IoT und IIoT PlattformanbieterCloudbasierte Plattformen als Backbone von Manufacturing-Ecosystemen
Konsumenten,Business und IT Industrie, Produktion
GE PREDIX
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Strategische Entwicklung von GeschäftsideenIdeenfindung auf Nutzenebene
Customer Jobs
Welche funktionalen Aufgaben erledigt der Kunde?
Welche Rolle hat der Kunde gegenüber seinen Kunden?
Welche Benefits erhält mein Kunde?
Beispiele: Usability, Kosteneinsparungen, Produktivitäts-steigerung
Customer Gains
Bei welchen Problemen wird dem Kunden geholfen?
Beispiele: Risiken, Zeitverlust, Ärgernisse
Customer Pains
Auf welcher Wertebene kann eine Lösung gefunden werden?
Wie sieht die Idee konkret aus?
Wertebene
Welche Kernkompetenzen werden für die Lösung benötigt
Müssen diese neu aufgebaut werden?
Kernkompetenzen
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Quelle. weaverorb; Ries
Minimal Viable Products als Ansatz für neue Wertangebote
Geschäftsmodell-Innovation
Ein »Minimum Viable Product« (MVP) ist ein gerade eben marktfähiges Produkt…
…das genug Wert transportiert, dass Käufer bereit sind dafür/dessen Nutzung zu bezahlen
…das genügend zukünftige Vorteile verspricht um »early adopters« anzusprechen
…das ein Feedback der Kunden erlaubt, um die nutzerzentrierte Weiterentwicklung zu lenken
Bsp. WhatsApp
realize
idea
test
learn MVP
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XaaS-Concept − Everything as a ServiceHolistische Serviceorientierung führt zu neuen Wertschöpfungsstrukturen und Ökosystemen
Aufgaben BeispieleValue as aService(VaaS)
Personalisierte Dienste zur Bedürfniserfüllung(z.B. Mobilität, Gesundheit)
Logistic as a Service (Amazon) Mobility as a Service (Daimler) Assembly as a Service (Foxconn)
Modules as a Service(MaaS)
Offene Hard- und Softwaremodule zur Komposition personalisierter Dienste
Ara modules (Google) Apps (Runtastic) Autos (Local Motors)
Plattform as a Service(PaaS)
Life Cycle Umgebung & Kommunikation zum wirtschaftlichen Bereitstellen der Soft- und Hardwaremodule
App Store (Apple) Produktions-Plattform
(emachineshop) Virtual Fort Knox (FhG) Home Applications (First built)
Infrastructureas a Service(IaaS)
Infrastrukturlandschaft als Basis für Plattformen und zur Bereitstellung von Modulen
Cloud Infrastructure (IBM) Mobile Communication (Telekom) Netze (ENBW)Ev
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Seit Anfang 2015 sind anhand eines CAD-Files eines zu transportierenden Teils passende Greifer bei Schunk bestellbar.
Reduzierung der Bestellzeit und Sicherstellen von hohem Nutzen für den Kunden durch Integration des Kunden in den Entwicklungsprozess
Kommunikation erfolgt über eine Online-Plattform
Fertigung mit 3D-Druck wird vom Partnerunternehmen Materialiseübernommen
Quelle. Schunk GmbH; Materialise
Fallbeispiel Schunk eGRIPGeschäftsmodell-Innovation
SchunkKonstruktion
Plattform
MaterialiseProduktion
Kunde
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Beispiel Trumpf: Der Kunde wird zum Prosumentenbei der Herstellung von Stanzwerkzeugen Mass Personalization durch radikale Rationalisierung von Ineffizienzen im gesamten Wertschöpfungssystem Der Kunde konfiguriert und plant individuelles
Stanzwerkzeug auf einer Plattform und lastet den Auftrag selbständig ein (Prosument).
Auftragsinformationen (inkl. NC-Programme) werden automatisiert erzeugt und zum Shopfloor transferiert (CAD/CAM/Digitaler Zwilling).
Werkstück steuert die Herstellung (Autonome Produktion/ Digitaler Schatten).
Mitarbeiter kooperieren mit Robotern und Maschinen (Mensch als Dirigent der Wertschöpfung).
Quelle: Trumpf
Produktivität: +120 % Flächenbedarf: -35 %
Liefertreue: +140 % Lieferzeit: 4h statt 4 Tage
Reklamationsquote: -80 %
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Vernetzung LeistungMetcalfe:
»Der Nutzen eines Kommunikations-systems wächst mit dem Quadrat der
Anzahl der Teilnehmer.«
Moore: »Die Rechnerleistung verdoppelt sich
alle 18 Monate.«
Ökosysteme für Smart Business ModelleWissenTransparenz Cyber-physische Systeme
Internet der Dinge und Dienste Real time & at run time Everything as a Service
Die Basis: Rechenleistung und VernetzungMoore und Metcalfe behalten recht und bestimmen die Möglichkeiten und Wert eines Unternehmens
Bildquellen: wikipedia.de, ibm.com, abcnews.com
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Überschrift KapitelSmart Factory − Konzept und Potenziale
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An der Schwelle zur 4. Industriellen RevolutionSteigende Komplexität führt zu neuen Wertschöpfungssystemen
In Anlehnung an: The Global Manufacturing Revolution; Quellen: Ford, beetleworld.net, bmw.de, dw.de
Pro
dukt
volu
men
pro
Varia
nte
Produktvielfalt
1850
1913
1955
1980
2000
Massenproduktion
z.B. Smartphone für Afrika
z.B. 3D-Druck
z.B. BMW online car configuratorz.B. VW Käfer
»People can have the Model T in any colour − so long as it‘s black.«Henry Ford (1913)
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Fünf Handlungsfelder für die Wertschöpfungsmodelle der Zukunft
Optimale Verteilung der Wertschöpfung im Ecosystem
Optimale Verteilung und Adaption der Funktionalitäten in der cyber-physischen System Architektur
Massendatenbasierte Prognose von Zukünften
Herstellung von personalisierter Hardware
Verschwendungsfreie und personalisierte Mensch-Maschine-Interaktion
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ARENA2036 – Stuttgart Research CampusActive Research Environment for the Next Generation of Automobiles
PPP 15 Jahre Forschungsfabrik als
Integrationsplattform
HDM dazu
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Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Prozess-modul
Varianten
MontageintegrierteFertigungsprozesse
Kontextbasierte Planung und Steu-erung, unterstützt durch Apps
Lernende und selbst konfigurierende Simulationsmodelle
Big Data basierte Mustererkennung zur Optimierung
Mensch-Roboter Kooperation
Autonome Transport-systeme und smarte Ladungsträger
Steuerung aus der Cloud /Plug and Produce
Augmented Ope-rator als Dirigent der Wertschöpfung
1
1 3 2
3 2
Automobilproduktion morgen – Entkopplung von Band und Takt durch flexibel vernetzbare und skalierbare Prozessmodule im Produktionsraum
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Beispiel SEW Eurodrive – Flexible Vernetzung von schlanken WertschöpfungszellenMitarbeiter als Dirigent der Wertschöpfung
Quelle: SEW Eurodrive
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Verknüpfung der Drehmaschine mit Cloud-Service
Cloud Plug sendet Sensordaten anSense&Act System
Bei Erreichen/Unterschreiteneines Schwellwerts wird eine Aktionausgelöst
z.B. Maschinenampeloder Email an Techniker
Cloud Plug – CPS RetrofittingAnwendungsfall
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Alle Objekte in der Fabrik werden smartiBin − Intelligente Behälter bestellen ihre Befüllung autonom
Quelle: Fraunhofer IML, Prof. Dr. Michael ten Hompel
Mit einer integrierten Kamera und im Zusammenspiel mit seiner Cloud zählt der iBin die Teile, die in ihm liegen.
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Quelle: audi-mediaservices.com
Alle Objekte in der Fabrik werden weitestgehend mobilBeispiel: Audi R8 – frei navigierendes FTS (navigation as a service)
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Alle Entitäten der Fabrik haben einen »Digitalen Schatten«Beispiel: Motion Capturing zur Rückführung der realen Abläufe in die Planungsmodelle
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Smarte Optimierung der ProduktivitätBeispiel: Automatisierte Erkennung von Abhängigkeiten zwischen Prozessen und Ableiten von Verbesserungspotenzialen
Durch »Minimalinvasive« Prozessbeobachtung
mit Kameras ohne aufwendige Systemintegration
Merkmalsbasierte Konfiguration und Wiedererkennung von Zuständen in den Videos mittels adaptiver Auswertealgorithmen
Vorteile Echtzeitnahe Prozessanalyse mit direkter
Zuordnung von Verlustursachen Ermittlung und quantitative Bewertung von
Potenzialen zur Prozessoptimierung Ständige Transparenz durch Bereitstellung der
Störungen und Anlagenzustände für Bediener und Planer
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Unternehmenspotenziale durch Industrie 4.0Experten erwarten eine Gesamt-Performance-Steigerung von 30–50 % in der Wertschöpfung
Pilotprojekt von Bosch, bei dem der gesamte Versandprozess über das werksinterne Logistikzentrum in einem Industrie 4.0-Projekt neu strukturiert wurde.
-10 %Milkruns
+10 %Produkt-
ivität
-30 %Lager-abbau
Abschätzung der Nutzenpotenziale
Quelle: IPA/Bauernhansl, Bosch
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Stimmen zur Änderung in der Beschäftigung durch Industrie 4.0
Quelle: oxfordmartin.ox.ac.uk/downloads/academic/The_Future_of_Employment.pdf, ing-diba.de/pdf/ueber-uns/presse/publikationen/ing-diba-economic-research-die-roboter-kommen.pdf, bcgperspectives.com/content/articles/technology-business-transformation-engineered-products-infrastructure-man-machine-industry-4/, bmas.de/DE/Service/Medien/Publikationen/Forschungsberichte/Forschungsberichte-Arbeitsmarkt/forschungsbericht-fb-455.html, doku.iab.de/forschungsbericht/2015/fb0815.pdf, http://www.weforum.org/reports/the-future-of-jobs
47 % der heutigen US-Jobs in Gefahr (Frey, Osborne),51 % der dt. Jobs (Bowles)
18,3 Mio Arbeitsplätze sind bedroht
Bis 2025 entstehen in D netto 350.000 Jobs
Bis 2025 gehen in D netto 60.000 Jobs verloren
12 % der deutschen und 9 % der US-Jobs in Gefahr
Bis 2020 5 Mio weniger Jobs durch Industrie
[Frey, Osborne, 2013; Bowles 2014]
[ING DiBa, 2015] [BCG, 2015] [ZEW, 2015] [IAB, 2015] [WEF, 2016]
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Industrie 4.0 wird das Produktivitätswachstum beschleunigenDie Produktivität der deutschen Wirtschaft wird bis 2025 um fast zwölf Prozent steigen
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fraunhofer IAO, IAB, DZ BANK AG.
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Eric Emerson Schmidt (* 27. April 1955 ) seit April 2011 Executive Chairman (davor Chief Executive Officer) von Google und gehört seit 2009 zum Beraterteam des US-Präsidenten Barack Obama in Technologiefragen.
»Die umfassende Vernetzung führt uns in eine höchst personalisierte,
höchst interaktive und sehr, sehr interessante Welt. «
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Hervorgegangen aus dem erfolgreichen Werk »Industrie 4.0 in Produktion, Automatisierung und Logistik« Detaillierte Einführung in Industrie 4.0
Zahlreiche Beispiele aus der Praxis
Anschauliche Beschreibung der Basistechnologien
12 neue Kapitel, über 800 Seiten
ISBN 978-3-662-45278-3
Erfolgreiche Einführung von Industrie 4.0
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ZUKUNFT DER PRODUKTION – PLATTFORMBASIERTE WERTSCHÖPFUNG IN BUSINESS ECOSYSTEMEN
Prof. Dr.-Ing. Thomas Bauernhansl26. September 2017
Quelle: swissleader.ch