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Gefördert durch die Philip Morris Stiftung Zukunftsprojekt Erde Schüler diskutieren die Zukunft Veranstalter: MAGAZIN Hannover München Magdeburg Schülerparlamente 2012

Zukunftsprojekt Erde - Schülerparlament

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Schülerparlamente in Hannover, München und Magdeburg zu wichtigen Zukunftsfragen und wie die Wissenschaft sie lösen kann.

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1Gefördert durch die Philip Morris Stiftung

ZukunftsprojektErde Schüler diskutieren

die Zukunft

Veranstalter:

MAGAZIN

Hannover

MünchenMagdeburg Schülerparlamente 2012

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SCHÜLER ARBEITEN FÜR DIE ZUKUNFT

Im Oktober 2012 war es so weit: Das erste von insgesamt drei Schülerparlamenten tagte im

Landtag von Sachsen-Anhalt. Vom 24. bis zum 26. Oktober 2012 sammelten etwa 100 Ju-gendliche zwischen 13 und 16 Jahren Ideen und Vorschläge, wie sie ihre Zukunft sehen und bei welchen Themen die For-schung Schwerpunkte setzen sollte. Unter dem Motto „Zukunftsprojekt Erde - Schüler dis-kutieren die Zukunft“ wurden in Arbeitsgruppen ver-schiedene Themen behandelt: Ernährung, Umwelt, Wirt-schaft, Energie, Demokratie, Information und Frieden.

Die Schüler kamen in einem Parlament zusammen, arbeite-ten drei Tage als Politiker und machten sich Gedanken über ihre Zukunft und die der Erde. Die Veranstaltung wurde, um möglichst realitätsnah zu sein, in einem richtigen Landespar-lament durchgeführt.Die Jugendlichen hatten die Möglichkeit mit Wissenschaftlern aus verschiedenen Bereichen zusammenzuarbeiten. Diese „Experten“ halfen ihnen dabei, offene Fragen zu beantworten und Lösungsvorschläge zu entwickeln. Die Kommunikation und die Überlegungen sollten Ängste vor der Zukunft aus der Welt schaffen. Am Ende stellte jede Arbeitsgruppe seine selbsterstellten Anträ-ge im Parlament bei einer großen Abschlussdebatte vor. Dabei wurden sie auch von Abgeordneten des Landtages unterstützt.

Die Arbeit machte den Schülern Spaß und die Ergebnisse brachten alle zum Nachdenken und boten viele neue Lösun-gen für die drängendsten Probleme der Menschheit. Die Schü-ler haben die Hoffnung, dass einige Vorschläge in Betracht ge-zogen oder vielleicht sogar verwirklicht werden.

„Wir verändern die Welt und auch die Zukunft. Und das macht uns stolz!“

Die Schülerparlamente wurden von der Initiative „Wissen-schaft im Dialog“ veranstaltet und von „Politik zum Anfas-sen e.V.“ und „Plankom“ organisiert. In diesem Jahr wur-de das Projekt von der Philip Morris Stiftung gefördert. Die Schülerparlamente „Zukunftsprojekt Erde - Schüler disku-tieren die Zukunft“ fanden in Magdeburg, Hannover und in München statt.

Inhaltsverzeichnis

Schülerparlament Magdeburg Seite 6

Schülerparlament Hannover Seite 12

Schülerparlament München Seite 18

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ZukunftsprojektErde Schüler diskutieren

die Zukunft

Veranstalter:

Magdeburg24. bis 26. Oktober 2012

Schülerparlament

Was sagt eigentlich der Landtagspräsident Detlef Gürth dazu? „Ich finde es wichtig, dass sich junge Menschen bereits sehr früh mit einem wichtigen Thema wie diesem beschäftigen.“

Hat er Erwartungen an dieses Projekt? „Es ist eine Ausnahme, dass Schüler im Plenarsaal sitzen dürfen. Damit verbinde ich die Erwartung, dass interessante neue Gedan-ken zu den Themen diskutiert werden.Ich würde mich freuen, wenn ich das Ergebnis des Projekts erfahren könnte. Es geht schließlich um Wünsche, Anregun-gen und Fragen von Schülern, welche unser aller Zukunft betreffen.“

Was sind seine Aufgaben? „Der Präsident vertritt das Land in Angelegenheiten des Landtages, wahrt die Würde und Rechte des Landtages und leitet die Verhandlungen unpar-teiisch. Er leitet die Landtagsverwaltung und hat außerdem wie jeder Abgeordneter seinen Wahlkreis zu betreuen.“

Welche Pflichten beziehunsgweise Privilegien hat er aufgrund seines Amtes? „Ich muss etwas früher aufstehen, etwas genauer überlegen, wozu ich mich öffentlich äußere und habe Verantwortung für Parlament und Parlamentsver-waltung. Dafür darf ich meistens in der ersten Reihe sitzen und habe einen persönlichen Fahrer.“

Wie ist eigentlich André Schröder MdL, Vorsitzender der CDU-Fraktion, zu diesem Projekt gekommen ?„Ich wurde von „Wissenschaft im Dialog“ angesprochen und ich war sehr angetan von dieser Idee.“

Was sind seine Ziele und was möchte er den Schülern nahe bringen?„Ich möchte vor allem bei den Schülern Interesse wecken, da Politik mehr ist als nur das, was in den Medien beschrieben wird.“

Wie gefällt ihm die Arbeit mit den Schülern?„Gut, da sie sehr interessiert sind, was durch die vielen Fra-gen, die sie stellen, zum Ausdruck kommt.“

Warum ist er Politiker geworden?„Ich habe Politikwissenschaften studiert, zur Zeit der Wieder-vereinigung Deutschlands. Dadurch wurde mein politisches Interesse gesteigert.“

Die stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt Birke Bull MdL fand unser Pro-

jekt und vor allem unsere spannenden Ideen zur Rettung der Welt gut: „Demokratie lebt vom Wettbewerb der Argumente.“

Christoph Erdmenger MdL, Abgeordneter der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt, war von den neuen

Ideen der Schüler begeistert und hatte viel Spaß daran, diese mit den Schülern zu diskutieren. Das Gleichgewicht zwischen Visionen haben und Visionen umsetzen wollte er ihnen näher bringen. Durch die Diskussion mit den Schü-lern erhielt er neue Eindrücke, neue Ideen und vor allem Erfahrung.

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Am 25.10.12 führte das Presseteam ein sehr interessantes Inter-view mit dem Experten für Umwelt Prof. Dr. Volker Lüderitz.Sein Fachgebiet ist die Hydrobiologie und Gewässerökologie. Er studierte Biologie, baute eigene Forschungsprojekte auf und ist Mitglied der Umweltschutzorganisation BUND.Er nahm am Schülerparlament teil, da er der Meinung ist, dass die Gestaltung der Zukunft wichtig ist.Er wollte den Schülern seine eigenen konzeptionellen Überlegun-gen zum Thema Umweltschutz näherbringen und setzte sich als Ziel, dass seine Schüler sich durch seine Anregungen vornehmen, etwas für die Umwelt zu tun.

Die Gruppe Umwelt, die von Esther Lange geleitet wurde, behandelte in ihren Anträgen die Themen „Gelder für

die Umweltforschung“ (von Moritz, Konstantin und Lukas), „Intelligente Infrastruktur“ (von Adrian und Tom) und „Flüsse und Seen“ (von Saskia, Fabian und Felix). Am Mittwoch war die Gruppe in Magdeburg unterwegs und befragte Passanten zu diversen Umweltthemen. Aus diesen Interviews erarbeiteten sie einen Radiobeitrag. Die Gruppe bereitete sich auf die Abschlussdebatte vor, indem sie ihre Anträge und ihre Debattierfähigkeit verbesser-ten. Dies wurde ihnen ermöglicht durch die Hilfe von Chris-toph Erdmenger MdL, einem Abgeordneten der Grünen. Nachdem sie ihre Anträge zusammengestellt hatten, be-gannen sie mit der Simulation einer Debatte. Dabei lag das Hauptaugenmerk von Christoph Erdmenger MdL auf dem Ausbessern der Debattierfähigkeit in Bezug auf die Schlagfer-tigkeit und die Höflichkeit beim Reagieren auf die Argumente des Gegenüberstehenden.

Interview mit dem Experten Stig Tanzmann

Könnten Sie uns bitte kurz etwas zu ihrer Arbeit bei „Brot für die Welt“ erzählen und was dies mit dem Thema „Zukunft der Ernährung“ zu tun hat?

„Brot für die Welt“ ist ein kirchliches Hilfswerk, das sich für die Ernährung von Armen einsetzt und gegen die Hun-gersnot auf der Welt kämpft. Das Ziel dieser Organisation ist, dass alle Menschen auf der Welt genug Nahrung haben, welches durch das Prinzip der nachhaltigen Landwirtschaft ermöglicht werden kann.“

Was halten Sie von dem Projekt, hier im Parlament, und was reizt Sie an diesem Thema?

„Ich finde es gut, dass Jugend-liche sich mit diesem Thema auseinandersetzen und sich für die Zukunft anderer Leute engagieren wollen. Ich unter-stütze sie dabei und beantwor-te ihre Fragen.“

ZUKUNFT DER ERNÄHRUNG

KÜNSTLICH HERGESTELLTES PFLANZLICHES FLEISCH

Die Gruppe, die etwas verändern will - die wirklich etwas verändern will. Nicht nur für kurze Zeit. Sie finden es schrecklich, dass die Leute kurz mal etwas zum Thema Ernährung lesen,

hören oder sehen und es danach wieder vergessen. Es gehe quasi durchs eine Ohr rein und durchs andere wieder heraus. Am ersten Tag war die Hauptfrage: Was fällt euch ein, wenn ihr das Wort ERNÄHRUNG hört? Es fielen die Stichworte Hunger in Afrika, BIO, Veganer und Vegetarier, Fast Food, gesund und ungesund, Restaurant, Erderwärmung und Fakten, wie dass 87 Millionen Menschen hungern. Es wurden Ideen gesammelt und diese wurden dann dem Abgeordneten Herrn Erdmenger vorgestellt. Dieser unterstützte die Gruppe bei der Vorberei-tung auf die Debatte. Die Ideen waren zum Beispiel:• Fertigprodukte müssten teurer verkauft werden als frische Sachen wie Obst und Gemüse.• Es sollte „Veggie-Days“ geben, also Tage, an denen keine tierischen Produkte verkauft,

beziehungsweise gegessen werden.• Informationstage werden eingeführt, an denen man über gesunde Ernährung informiert.

ZUKUNFT DER UMWELT

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Was hat Viviana Vivas López dazu motiviert, die Gruppe Frieden zu moderieren?

Viviana Vivas López interessiert sich für dieses Thema, da sie vor allem jungen Menschen nahebringen möchte, dass der Frieden in der Welt sehr wichtig ist. Die junge Generation der Deutschen habe keine wirkliche Vorstellung davon, wie schlimm Krieg sei. Sie ist der Meinung, dass man die schwierigen Situationen in den betroffenen Ländern besser versteht, wenn man sich austauscht. Deshalb ist sie auch begeistert davon, dass sich Schülerinnen und Schüler für dieses Thema interessieren und ihnen die Möglichkeit geboten wird, sich zu informieren.

Brauchen wir mehr Mi-litärausgaben, mehr in-

ternationales Eingreifen in Krisenregionen? Ließe sich dieses Geld nicht anderwei-tig viel besser investieren? Dies waren einige Fragen des Teams „Zukunft des Friedens“. Die Moderato-rin der Gruppe regte die Schüler dazu an, über diese Themen zu reden und Lö-sungen zu finden. Das Ziel war es, drei Anträge fertig-zustellen und diese in der Abschlussdebatte zu prä-sentieren.

ALLE LEUTE MÜSSEN ZUGANG ZU WISSEN HABENDas Presseteam sprach mit dem Experten für Wirtschaft Fabian Horn, M. Sc.. Sein Fachgebiet ist die Volkswirtschaft.Wir fragten ihn, ob er der Meinung sei, dass man ohne Geld leben könne. Daraufhin meinte Fabian Horn, dass es theoretisch möglich sei, jedoch praktisch nicht funktionieren würde. Dies erklärte er an folgendem Beispiel: „Angenommen ein Bauer hat eine Tonne Mais, die er gegen ein Auto tauschen möchte. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass ein Händler ein Auto gegen eine Tonne Mais eintauscht. Also muss er die Tonne Mais gegen 500 kg Äpfel eintauschen. Diese 500 kg Äpfel kann er gegen zwei Pferde eintauschen und diese werden nun gegen das erwünschte Auto eingetauscht. Es gibt keinen einheitli-chen Preis für ein Auto. Das bedeutet, dass zwangsweise Transakti-onskosten entstehen, da diese Art zu Tauschen umständlich ist und unnötig lange dauert. Mit dem Zwischentauschmittel Geld kann man das verhindern. “Fabian Horn möchte den Schülern das Interesse an der Volkswirt-schaft vermitteln. Er findet dieses Projekt sehr wichtig und die Arbeit mit der Gruppe gefiel ihm sehr gut.

ZUKUNFT DES FRIEDENS

ZUKUNFT DER WIRTSCHAFT

Die SchülerInnen der Projektgruppe Wirtschaft lie-ßen sich ihre offenen Fragen am Donnerstag von

ihrem Experten, Fabian Horn, beantworten. Sie bespra-chen ganz unterschiedliche wirtschaftliche Fragestel-lungen und Probleme. Außerdem startete die Grup-pe in der Innenstadt Magdeburgs eine Umfage zum Thema Wirtschaft. Das Interesse und die zahlreichen Befürchtungen der Befragten zeigten deutlich, dass alle Generationen von dieser Thematik betroffen sind. Moderator Jonathan Heistermann war begeistert von der Idee des Schülerparlamentes. Die abwechslungsreiche Arbeit bereitete ihm viel Freude. Er möchte Jugendlichen die Politik näherbringen, da diese die ganze Gesellschaft betrifft. Auch junge Leute können die heutige Zeit beein-flussen und Veränderungen schaffen.

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WIE KANN ICH NOCH MEHR ENERGIE GEWINNEN?Das war die zentrale Frage im Team Energie. Die Zukunft der Energie wurde wieder einmal auf den Kopf gestellt, denn die Ideen der Jugendlichen in diesem Projekt toppten alle Vorstellungen. Ihre Ideen sollten die Projektteilnehmer auf Zettel schreiben, welche dann dem Experten Dr. Przemyslaw Komarnicki vorgelegt wurden. Ein pinker Zettel stach dabei aus der Masse heraus. Auf ihm stand der Vorschlag „aus Leichen“. Die Projektteilnehmerin Josephine meinte, Leichen seien ein idealer Brennstoff: immer vorhanden und sonst eigentlich unnütz. Außerdem würden die meisten Leichen sowieso im Krematorium verbrannt. Warum sollte man die Energie, welche dabei entsteht, nicht verwenden? Es entstand eine Diskussion zwischen Dr. Komarnicki und Josephine. Dabei filterten sich auch ein paar Probleme heraus. Das größte Problem war die menschliche Moral: Ist es wirklich gut, Tote, die „in Frieden ruhen“ sollen, zu verbrennen? Eine Idee darauf war eine Art Vereinbarung, in der Personen die Erlaubnis geben können, ihren Körper nach dem Tod als Brennstoff zu nutzen. Ein weiteres Problem war: „Sind eigentlich immer genug Tote da, sodass die Energie auch stets vorhanden ist?“. Man weiß natürlich, dass jeden Tag irgendje-mand stirbt, nur leider auch immer irgendwo. Das heißt, man würde zwar genug Leichen pro Tag haben, aber sie wären auf der ganzen Welt verstreut und der Transport würde auch wieder viel Energie verbrauchen. Doch wer weiß, vielleicht ist diese Idee in ferner Zukunft umsetzbar.

Am 25.10.2012 hatte die Pressegruppe ein Interview mit dem Experten für das Thema Energie Dr. Ing. Przemyslaw Ko-

marnicki. Es ging um Energie in Bezug auf Umweltschutz, wobei er uns ein neu entwickeltes Elektroauto vorstellte.Er wurde auf dieses Projekt durch seine Arbeit für das Fraunhofer-Institut aufmerksam. Auf die Frage, was er von diesem Projekt hier im Landtag von Sachsen-Anhalt halte, sagte er, dass er es sinnvoll finde, dass Menschen im jungen Alter mit einem derart wichtigen Thema konfrontiert werden. Er diskutierte außerdem mit den Schü-lern der Gruppe über Anträge für die bevorstehende Abschlussde-batte.

Przemyslaw Komarnicki erzählte uns noch etwas über sein Elekt-roauto. Es sei ein umweltfreundliches und energieeffizientes Fahr-zeug. Das bedeute, dass weniger umweltschädliche Autos auf den Straßen zu finden sein würden, wenn Elektroautos verbreitet wer-den können. Mithilfe von Elektroautos ist CO2-ärmere Mobilität möglich.

ZUKUNFT DER ENERGIE

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Prof. Dr. Ilona Wuschig ist Professorin für Kommunikationswissen-schaften und war am 24. Oktober als Expertin im Team Informa-tion zu Gast, um den Schülern ihre Fragen zu beantworten und ihr Fachwissen mit ihnen zu teilen. Ihr Fachgebiet innerhalb der Öf-fentlichkeitsmedien ist das Fernsehen, dennoch hat sie Erfahrung in allen Bereichen der Medien.Sie fand die Idee und die Ausführung dieses Projektes gut, jedoch hätte Sie sich mehr Wahlfreiraum für die Schüler gewünscht. Sie möchte ihnen die Presseaktivitäten näherbringen und dass die Schüler Demokratie schätzen lernen.

Die Themen der Gruppe Information waren vor allem die Übermittlung und Verbreitung von Informationen

und das Internet in der Zukunft. Im Laufe der Diskussionen entstanden viele verschiedene Ideen. Zum einen wurde der Untergang des Apple-Imperiums prophezeit, zum anderen eine Weiterentwicklung der Sprachsteuerung, aber auch das Google Brain Search, mit dem Lernen komplett abge-schafft wird, da jeder einen allwissenden Computerchip im Kopf trägt. Einige Ideen wurden auch Science Fiction-Filmen entnommen, darunter Beamen/Teleportation (aus Star Trek), Hologramm-Telefonate (allen aus Star Wars bekannt) sowie die Suche nach Wegen zur Kommunikation mit Aliens (in fast allen Science Fiction-Filmen vorhanden). Natürlich waren auch Computer mit künstlicher Intelligenz oder einen Supraleiter, welcher Strom ohne Widerstand leitet, ein Thema. Die Anträge behandelten dann ein kostenloses und freies Internet für alle, einen Übersetzer in alle Sprachen oder auch ein virtuelles Überlebenslexikon, in das nur Exper-ten schreiben können. In der Gruppe herrschte vor allem eine sehr offene Kommu-nikation und dank der Moderatorin Stella Franklin wissen wir: „Pärchenbildung gibt‘s hier auch.“

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ZUKUNFT DER INFORMATION

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ABSCHLUSSDEBATTE„Für mich war das eine art PokersPiel. - was würde wohl Passieren?“

Am Freitag, dem 26. Oktober 2012, um 11.00 Uhr, kam das Schülerparlament im Landtag von Sachsen-Anhalt

zusammen.Die Sitzung wurde vom Geschäftsführer der Initiative „Wissenschaft im Dialog“, Markus Weißkopf, eröffnet. Er dank-te allen, die mitgearbeitet und geholfen haben: „Das größte Dankeschön gilt natürlich allen Schülern.“ Danach wurde der Film des Filmteams auf einer Leinwand gezeigt. In diesem Film ging es um eine Nachrichtensendung, in der Experten von zwei Moderatorinnen zu ihrer Meinung zu diesem Pro-jekt befragt wurden.Monika Dehmel, Vorsitzende des Schülerparlaments, über-nahm das Wort und die Diskussion begann. Die sechs Grup-pen Ernährung, Umwelt, Frieden, Wirtschaft, Energie und Information hatten jeweils 3 Anträge erstellt. Diese wurden nun vorgestellt. Es wurde diskutiert, debattiert und am Ende abgestimmt.

Antrag Nummer eins kam von dem Team Ernährung. Er handelte von der Fleischkonsumverringerung. Drei Teams sprachen sich gegen den Antrag aus und am Ende wurde dieser auch mit 43 Gegenstimmen abgelehnt. Bei mehreren

MEDIENTEAM

Anträgen gab es Ergänzungsvorschläge oder Änderungs-anträge, wie zum Beispiel bei den „Geldern für die Umwelt-forschung“ und dem „Ausbau erneuerbarer Energiequellen“. Unstimmigkeiten hätte wohl auch der Antrag „Energiegewin-nung aus Leichen“ hervorgerufen, der es zwar leider nicht ins Parlament geschafft hat, aber trotzdem für Popularität sorgte.

Ob „Algen als Energiequelle“ keinen zu starken Geruch verur-sachen würden und ob „Internet für die ganze Welt“ und ein „Internationales Lebenslexikon“ machbar und nötig seien, waren Fragen, die das Plenum beschäftigten.Angenommen wurden schließlich die Anträge: Gelder für Umweltforschung, Algen als Energiequelle, Hilfe zur Selbst-hilfe, Intelligente Infrastruktursysteme, Ausbau erneuerbarer Energiequellen, Lösungen zur Überfischung, Säuberung von Flüssen und Seen und der Antrag für eine internationale Sprachsoftware.

Das Schülerparlament war ein voller Erfolg. Die Schüler diskutierten so intensiv und ausgiebig miteinander, dass auf-grund von Zeitmangel über die letzten drei Anträge nur noch abgestimmt wurde und nicht, wie zuvor, jede Gruppe einen Wortbeitrag leistete.

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ZukunftsprojektErde Schüler diskutieren

die Zukunft

Hannover12. bis 14. November 2012

Schülerparlament

DIRK HILLBRECHT, PIRATEN

Wer hat Sie zum „Schülerparlament“ eingeladen und was hat Sie ermutigt hierher zu kommen?

„Es war alles sehr kurzfristig, weil die Einladung bei der Parteizent-rale liegen geblieben ist. Letztendlich wurde ich dann als „Politikpa-te“ der Informationsgruppe hierher geschickt. Ich finde es einfach spannend, die inhaltliche Beschäftigung ist sehr anspruchsvoll und mich beeindruckt das Selbstüben von politischen Debatten.“

Dirk Hillbrecht ist letztes Jahr zum Ratsherrn der Piratenfraktion in Hannover gewählt worden und war vor vier Jahren im Bundesvor-stand.

WILFRIED H. ENGELKE, FDP

Am Mittwoch, dem 14.11.12, haben wir den FDP-Ratsherrn Wilfried H. Engelke interviewt.Da er zuvor mit dem Team Wirtschaft über die Anträge der Abschluss-debatte diskutiert hatte, fragten wir ihn, was er den Schülern für Tipps geben würde, um sich im Schülerparlament erfolgreich durchzuset-zen. Er sagte uns, dass es sehr wichtig sei, seine eigenen Argumente zu sammeln, aber auch auf die Gegenargumente der anderen vor-bereitet zu sein, um dementsprechend reagieren zu können. Außer-dem erklärte er uns, dass er bei Abstimmungen nur seinem Gewissen verpflichtet sei und nicht der Parteimeinung. Als Letztes fragten wir

ihn noch, wie er darauf gekommen sei, dieses Projekt zu unterstützen. Er findet es wichtig, dass sich junge Leute wieder mehr in die Politik mit-einbringen.

BÜRGERMEISTER BERND STRAUCH, SPD

Wie stehen Sie zu der Methode, den SchülerInnen auf diesem Wege Politik näher zu bringen? „Ich möchte mal wieder einen alten Freund zitieren. Konfuzius sagte einmal „Erzähle mir etwas, dann vergesse ich es, zeige mir etwas, dann werde ich mich daran erinnern, doch wenn du es mich selbst machen lässt, dann werde ich Spaß daran haben.“

Was sagen Sie zu der Organisation des Projektes? „Die Betreuer bil-den ein sehr erprobtes Team, sie arbeiten prima zusammen und es gibt eine grandiose Auswahl an politischen Themen, also Ernährung, Frieden, Demokratie, Energie, Umwelt, Information und Wirtschaft. Solche Themen müssen umfangreich und vollständig vorbereitet werden und das haben die Betreuer hier exzellent geschafft. Ich bin sehr zufrieden!“

Zu guter Letzt, was wollen Sie den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg geben? „Wenn es einmal soweit ist, dass sich die Jugendli-chen darüber aufregen, was die Er-wachsenen in der Politik machen, dann sollen sie doch einmal an die Prinzipien denken, die wir hier durchgesprochen haben!“

DR. JÜRGEN JUNGHÄNEL, PIRATEN

Nach drei schönen Tagen im Rathaus ist es nun soweit, die Schüler haben mit viel Aufwand Anträge entworfen.Nun stellt sich die Frage: Stimmen wir den Anträgen der anderen in den

Debatten zu oder lehnen wir sie ab?Um diese Entscheidung mit den Schülern zu diskutieren, kam Dr. Jürgen Junghänel die Schüler besuchen und half ihnen so, sich auf das Schülerparlament vorzubereiten. Er riet den Schülern, ihre Mei-nung kurz und knapp vorzustellen, weiter meinte er jedoch, dass im Parlament die Begründung ruhig ein bisschen länger und ausführli-cher sein könne, da man die Schüler von dem eigenen Standpunkt überzeugen sollte.

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Interview mit dem Umwelt- experten Prof. Dr. Günter Groß

Was halten Sie von dem Projekt „Zukunftsprojekt Erde - Schüler diskutieren die Zukunft“?„Ich finde es großartig zu sehen, wie sich Jugendliche aus verschie-denen Regionen Deutschlands mit verschiedenen Themen auseinandersetzen, um die Welt zu verändern!Außerdem bin ich der Meinung, dass es wichtig ist, dass sich die Schüler mit dem Prozess der Lö-sungsfindung beschäftigen.“

Welches Umweltproblem ist für Sie am wichtigsten?„Das ist ganz klar die Erderwär-mung! Die Ursache dafür, dass sich das Klima verändert, ist vor allem, dass der Mensch so in die Natur eingreift und sie zerstört.“

Was würden Sie ändern, um die Umwelt zu schützen?„Jeder von uns muss seinen eigenen Teil beitragen um unseren Planeten und das Ökosystem zu schützen. Die Erde müsste sauberer gehalten werden und die Ressour-cen müssen geschont werden!Ich hoffe, dass den Leuten klar wird, dass man sich mit Themen ausein-andersetzen und Dinge selbst in die Hand nehmen muss, um etwas zu verändern. Wir sollten versuchen, Rücksicht zu nehmen.“

W ie wir alle wissen, ist umweltbewusstes Leben sehr wichtig für die Zukunft der Menschheit und der Erde. Also ist es nicht ver-

wunderlich, dass auch in unserem Schülerparlament eine Umwelt-gruppe vertreten war. Die Schüler konnten sich mit ihrer Gruppen-leiterin Esther Lange intensiv über das Thema Umwelt informieren und auseinandersetzen. Es wurde über Themen wie Klimawandel, Recycling oder regenerative Energien diskutiert.

Die Grafik links zeigt, dass die Schüler mehrheitlich dafür stimmten, einen Antrag über eine Mindestanzahl von Fluggästen (54%) zu er-stellen. Es folgten Mülltrennung (18%), Recycling (10%) und Wärme aus Müll und weniger Emissionen (jeweils 9%).

Lea, von der Schillerschule, war der Meinung, dass das Projekt eine gute Idee ist und es auch Spaß macht, so viele Informationen und Eindrücke sammeln zu können. Außerdem könne sie ihre neuen Ideen in ihrem Alltag berücksichtigen und so ihren Teil zum Umwelt-schutz beitragen.

Ernährung. Was ist Ernährung? Haben überhaupt alle Menschen genug zu essen? Was ist gesund, was nicht? Mit diesen Fragen

gingen die Schüler und Schülerinnen vom Ernährungsteam auf die Straßen Hannovers und befragten Passanten. Durch die Arbeit wurde den SchülerInnen klar, dass ihr Thema zwar schon bei manchen Menschen präsent ist, doch vielen auch einfach die Informationen fehlen. Sie hofften, dass die Expertin ihre restli-chen Fragen beantworten würde, damit die SchülerInnen ihr Thema mehr in ihren Alltag einbinden und andere Menschen besser über gesunde Ernährung informieren können. Im Schülerparlament präsentierte die Gruppe Ernährung zwei An-träge. Sie forderten zum einen die Reduzierung des Fleischkonsums und zum anderen, dass Bürger über die Armut und Hungersnöte in Entwicklungsländern mehr informiert werden. Das Ernährungsteam des Projekts „Zukunftsprojekt Erde – Schüler diskutieren die Zukunft“ wollte bewirken, dass in dieses Thema mehr Forschungsgelder investiert werden.

Interview mit der Expertin Dipl.-Ök. Theda Gödecke

Wie finden sie das Projekt „Zukunftsprojekt Erde – Schüler diskutieren die Zukunft“?„Ich finde es sehr spannend. Ich bin ja hier durch Zufall reingeraten. Ich finde es sehr schön, hier mitmachen zu können.“

Finden Sie es wichtig, dass junge Menschen mehr über das Thema Ernäh-rung erfahren?„Auf jeden Fall. Für mich war es jetzt auch ganz spannend, mal mit Schülern über das Thema zu reden, anstatt mit Studenten. So kommen auch ganz andere Ideen rüber. Ich finde es wichtig, dass auch Schüler an das Thema Ernährung herangeführt werden. So können sie sich auch mal Gedanken machen, was sie verändern können.“

ZUKUNFT DER ERNÄHRUNG

ZUKUNFT DER UMWELT

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Die Arbeitsgruppe, die sich auf das Thema Wirtschaft konzent-rierte, wurde geleitet von Ina zum Hingst.

Zunächst besprach sie mit den Schülern im Plenum, auf welche Be-reiche der Wirtschaft sie eingehen wollten und wo Veränderungen nötig sind. Dazu gehörte zum Beispiel die Eurokrise in Griechenland, die Finanz-systeme und Organe wie der internationale Währungsfonds IWF und die Europäische Zentralbank EZB. Während der Zeit im Rathaus schrieben die SchülerInnen individuel-le Anträge zur Infrastruktur und Bankenaufsicht, aber sie befragten auch Passanten in der Innenstadt von Hannover. Die Schüler aus vier verschiendenen Schulen arbeiteten zusammen, um sich das schwierige Thema Wirtschaft sinnvoll zu erschließen und Anträge zu formulieren, mit denen sie die anderen Gruppen im Plenum sicher überzeugen würden.

Interview mit dem Experten für das Thema Frieden, Dr. Marcus Hoppe

Was fasziniert sie an dem Thema Frieden?„Also was mich an dem Thema Frieden fasziniert, ist, dass es ein unheimlich wichtiges Thema ist, weil alle Menschen eigentlich in Frieden leben wollen. Was mich noch fasziniert ist, dass man sich die Welt nicht anguckt, so wie sie ist, sondern so wie sie sein sollte [...] und dass man was verändern kann.“

Wie finden sie das Projekt „Zukunftsprojekt Erde - Schüler diskutieren die Zukunft“?„Das Projekt ist großartig, ich finde es sehr schön. Als ich gefragt wurde ob ich mitmachen will, dachte ich: Ja klar, mache ich gerne. Ich finde es toll, dass Schüler sich damit beschäftigen.“

Was wollen Sie den Schülern mit diesem Projekt vermitteln?„Also, mir ist es wichtig, ihnen zu zeigen, dass Frieden eine Sache ist, über die es sich lohnt nachzudenken und das Politik auch ein-fach wichtig ist. Ich hoffe, dass ich den Schülern vermitteln kann, dass es auch spannend sein kann, sich mit solchen Themen zu be-schäftigen.“

ZUKUNFT DES FRIEDENS

ZUKUNFT DER WIRTSCHAFT

Frieden ist ein Thema, das alle Menschen etwas angeht. Wenn Menschen nicht bereit sind, Frieden zu schaffen

und diesen aufrechtzuerhalten, dann ist ein Zusammenleben ohne Störung und Angst nicht möglich. Das lernten die Schüler als Definition für Frieden.In der Gruppe „Zukunft des Friedens“ wurden Ideen be-sprochen, über die am Mittwoch als ausformulierte Anträge abgestimmt werden sollte. Es war den Schülern wichtig, in Entwicklungsländern eine Initiative für den Frieden zu schaffen, zum Beispiel durch politische Schulen. Bildung, Aufklärung und Menschenrechte müssten in vielen Krisengebieten gefördert werden. Letzt-endlich hatte die Gruppe Frieden gute Ideen und arbeitete sinnvolle Anträge aus.

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DENKST DU, DASS DU ETWAS VON DIESEM PROJEKT LERNST UND SPÄTER ANWENDEN KANNST?

Alle befragten Schüler waren sich darin einig, dass die Informationen und Erfahrungen, die sie im Projekt „Schülerparlament - Zukunftspro-jekt Erde“ gesammelt haben, ihnen auch in Zukunft hilfreich sein werden. Viele Schüler wollten mit den neugewonnenen Informationen und Erfahrungen ihren Alltag umstellen und Verbesserungen vornehmen. Sabrina sagte dazu: „Ja! Man kann durch dieses Projekt sein Le-ben umstellen oder Verbesserungen und Änderungen in den Alltag integrieren.“ Auch Alina war begeistert: „Ja! Es hilft sehr! Man bekommt viele Informationen, die man auf das spätere Leben anwenden kann.“

WAS ERHOFFST DU DIR VON DEM EXPERTENBESUCH?

Allen befragten Schülern war es sehr wichtig, dass die Experten ihre Fragen gut und ausreichend beantworten können. Zudem erhoff-ten sich viele, dass die Informationen ihnen näher gebracht werden und dass sie auch neue Aspekte zu dem Thema kennenlernen, die in anderen Medien, in Internet oder Fernsehen, nicht so präsent sind und den Schülern aber weiterhelfen. Die Schüler, die befragt wurden, nachdem die Experten da waren, waren alle sehr begeistert und stimmten darin überein, dass sie durch das Treffen mit den Experten viel Neues gelernt und für später mitgenommen haben. Malte sagte vor dem Expertentreffen: „Ich hoffe, dass die Informationen der Experten mir auch später noch weiter helfen.“Ein Zitat von Anna nach dem Expertentreffen: „Er konnte die Fragen von uns sehr gut beantworten und hat uns gute Informationen gege-ben, die man nicht so einfach im Internet nachlesen kann.“

WIE GEFÄLLT DIR DAS KONZEPT „ZUKUNFTSPROJEKT ERDE - SCHÜLER DISKUTIEREN DIE ZUKUNFT“?

Den befragten Schülern gefiel das Projekt aus verschiedenen Gründen: zum Einen waren viele davon begeistert, dass ihnen so viel Material zum Arbeiten gegeben wurde und dass die Arbeitsgruppen nicht so groß waren. Außerdem waren viele Schüler der Meinung, dass die verschiedenen Themen ihnen bei dem Projekt näher gebracht wurden, als im normalen Schulunterricht und dass sie hier sehr viel lernen. Zuletzt freuten sich alle, dass sie hier bei dem Projekt mit richtigen Experten reden und zusammenarbeiten konnten.Kiara sagte zu dem Projekt: „Das Projekt gefällt mir sehr gut, weil wir genügend Material zum Arbeiten bekommen haben, sodass wir auch in kleineren Gruppen zusammenarbeiten können.“ Die Schülerin erzählte begeistert: „Das Projekt gefällt mir, weil die Informationen viel detallierter sind als im normalen Schulunterricht.“

DAS SCHÜLERPARLAMENT IN DREI WORTEN

„„Blitzlicht - stressig - Macbook“

„Schüler - Zusammenarbeit - Erfahrung“

„Informativ - horizonterweiternd - Kugelschreiberstrich“

„Gut organisiert - witzig - interessant“

„Kaffee - Motivation - Akustik“

„Informativ - kommunikativ - lang“

„Klimaerwärmung - Spaß - Gemeinschaft“

„Demokratie - Diskussion - Jugendliche“

„Mitreden - informativ - Umwelt“

„Wichtig - interessant - lehrreich“

ZUKUNFT DES FRIEDENS

UMFRAGE: FANDET IHR DAS SCHÜLERPARLAMENT SINN-VOLL?

78% der Schülerinnen und Schüler fanden das Projekt sinnvoll und spannend.

„Wir finden das Projekt sinnvoll, Weil Wir unsere eigene Meinung sagen können und Wir MitbestiMMen können.“

„ich finde das Projekt ist eine gute idee“

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DEMOKRATIE BRAUCHT LEIDENSCHAFT

Die Demokratiegruppe bestand aus sechzehn Schü-lern. Unter der Leitung von Frau Lorenz warteten sie im

Damenzimmer gespannt auf das Eintreffen des Experten Dr. Stephan Klecha, Politikwissenschaftler mit Schwerpunkt Parteienbildung an der Universität in Göttingen.Zuerst hielt der Experte einen Vortrag und beantwortetedanach die Fragen der Schüler. ,,Demokratie braucht Leidenschaft“, dieses Statement werden wohl alle Schüler aus dem Damenzimmer mitnehmen, denn das, so Dr. Klecha, sei das Wichtigste, um eine Demokratie aufbauen zu können. Die Schüler sprachen auch über die wichtigsten Grundlagen der Demokratie. Dazu gehören unter anderem freie Wahlen, Gewaltenteilung, sowie die Kompromissschließung, um die Wünsche der Mehrheit, aber auch die der Minderheit zu berücksichtigen. Während des Projektes wurde allen beteiligten Schülern deutlich, dass Demokratie nicht erst mit der Landtags- oder Bundestagswahl beginnt, sondern schon mit ,,der Wahl des Klassensprechers in der Grundschule“, so Dr. Klecha. Aber nicht nur die Demokratie in Deutschland war Thema bei den Schülern, auch die Situationen in anderen Ländern, wie beispielsweise in Somalia oder China, zogen das Interesse der Schüler auf sich. Was kann und muss geändert werden, um Demokratie zu erreichen? Dieses Thema ist, wie alle anderen behandelten Themen, sehr schwierig und komplex.

SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER DENKEN WEITGREIFEND„Wir machen jetzt eine kleine Pause!“- das war unsere Chance! Nachdem Moderatorin Lisa Herzer die Diskussion unterbrochen hatte, lag es an uns, den Energieexperten Dipl.-Ing. Sven Frederic Andres für ein kleines Interview abzufangen. Er erzählte uns, wie erfreut er über die schulübergreifende Themenbehandlung in den verschiedenen Sachbereichen sei. „Ich möchte den Jugendlichen ein Gefühl für den Bereich Energie geben. Eine Wende der Energienutzung kann nicht geschaffen werden, wenn die Nutzer dagegen arbeiten.“ Er lobte die SchülerInnen, ihr weitgreifendes Denken helfe ihnen, die Prinzipien von komplizierten Energiekonzep-ten zu verstehen. Die Schülerinnen und Schüler schrieben Anträge, welche am Mittwoch in einer großen Debatte disku-tiert wurden, um dann durch Abstimmung gegebenenfalls an den Landtag weitergeleitet zu werden. Eine ihrer Forderungen lautete, dass mehr Solarparks auf dem Meer entstehen sollen. Nachdem die Energiegruppe eine Vielzahl von Vorschlägen formuliert hatte, sollte jeder Schüler für seine zwei favorisierten Vorschläge abstimmen. Sie finden es wichtig, dass die Jugendlichen beginnen, ihre eigene Meinung zu entwickeln und sich eigenständig Gedanken über ihre Zukunft zu machen.Den Schülerinnen und Schülern wurde deutlich gemacht, dass alternative Energien immer ein besserer und umweltbewussterer Weg sind, Strom zu erzeugen. Es sollte ihnen bewusst werden, dass es um die eigene Zukunft geht und jeder etwas verändern kann.

ZUKUNFT DER ENERGIE

ZUKUNFT DER DEMOKRATIE

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S C H Ü L E R P A R L A M E N T H A N N O V E R 12. - 14. November 2012

ABSCHLUSSDEBATTE

Das Schülerparlament am Mittwoch, dem 14.11.12, wurde von Hannovers Bürgermeister Bernd Strauch geleitet. Die Versammlung wurde mit einem kurzen Film eröffnet, den sechs Schüler der Tell-

kampfschule produziert hatten. Die Schüler der verschiedenen Schulen hatten sich an den vorherigen Tagen in Gruppen über Themen informiert, die zur Zeit die Welt beschäftigen. Die Ergebnisse wurden in Form von Anträgen vorgestellt und diskutiert. Die Schüler beteiligten sich gut und präsentierten so ihre Meinungen.Es wurden insgesamt 14 Anträge vorgetragen und darüber abgestimmt. Ein Antrag der Gruppe Ernäh-rung wurde besonders ausgiebig besprochen: Sie forderten die Gründung von Organisationen, die Menschen jeden Alters über Hungersnöte aufklären und sie zum Spenden bewegen. Dass die Welter-nährung dringend verbessert werden muss, waren sich alle einig. Es folgte eine lange Diskussion, ob das Geld für eine neue Organisation, direkt für Spenden in Entwicklungsländern oder doch lieber zur Aufklärung in Deutschland genutzt werden sollte. Der Änderungsantrag zur Förderung von bestehen-den Organisationen wurde mit einer Mehrheit an Stimmen des Parlaments angenommen. Es beanspruchte Zeit, jeden Antrag von allen Seiten zu betrachten, weil es zwischen den Vertretern der Gruppen -natürlich- zu Diskussionen kam. Zudem muss eine Rednerliste eingehalten werden, um alle Stimmen zu berücksichtigen.Wir denken, dass es für die SchülerInnen interessant und spannend ist, an so einem Schülerparlament teilzunehmen und ihre Meinungen zu diskutieren, weil es eine echte Parlamentssitzung widerspiegelt.

Interview mit Gruppenleiterin Stella Franklin

Was wollen Sie den Schülerinnen und Schülern übermitteln?„Ich möchte die Schüler dazu anregen, mehr nachzudenken.“

Was meinen Sie damit?„Naja, nicht alles, was im Internet steht, ist wahr. Außerdem: Ich habe mit einer Gruppe schon in Magdeburg einen Test gemacht, wie viele Grup-penmitglieder 24 Stunden ohne Internet aushalten. Das Ergebnis: 4 von 12 Teilnehmern haben einen Tag ohne Internet durchgehalten.“

Inwiefern beeinflussen die Medien die Menschheit?„Ich denke die Frage ist eher, wie sehr sich Menschen von Medien beeinflussen lassen. Eine Ausgangsmeinung ist ja bei jedem Menschen vorhanden, letztendlich ist es dann jedem selbst überlassen, was er sich auf die Meinung der Medien einbildet.“

Facebook, Twitter und Co. waren die Themen, mit welchen die Jugendlichen aus der Gruppe Information konfrontiert wurden.

Gerade für unsere Generation ist ein solches Thema sehr interessant. Die Gruppenleiterin Stella Franklin wollte die Schüler zum Nach-denken bringen und ihnen deutlich machen, dass Kommunikation nicht nur über das Internet stattfinden darf, sondern auch über den persönlichen Austausch miteinander. „Ich bin auch ein mobiler Mensch, obwohl ich kein Smartphone und 500 Facebook-Freunde besitze.“, äußerte sich Frau Franklin zu diesem Thema. Die Menschen würden sich heutzutage viel zu sehr von den Medien beeinflussen lassen. Das individuelle Denken werde nach und nach manipuliert. Man werde zum Produkt der öffentlichen Medien. Nachdem die Gruppe sich erste Notizen zu Gefahren und Möglich-keiten des Internets gemacht hatte und ihnen immer deutlicher wurde, was für eine Macht die Informationsübertragung hat, muss-ten sie sich zwei Anträge überlegen.

Experiment „24 Stunden ohne Internet“

Wir stellten uns die Frage, ob wir ohne den Informationsfluss des Internets auskommen würden. Unser Ergebnis fiel überraschend aus: Vor dem „Ent-zug“ glaubten 14 von 15 Schülern daran, ihn zu schaffen. Wirklich 24 Stun-den „abstinent“ zu leben, schafften aber nur 9 von 15.Hauptsächlich Schule oder organisatorischen Gründen (Bus-Bahnverbin-dungen) wurden als Erklärung dafür angegeben, dass die Schüler das Inter-net trotz des Experimentes nutzten. Aber auch Gründe wie Ablenkung und Langeweile wurden genannt. Unsere Schlussfolgerung: Die Versuchung ist unterwegs geringer als gelangweilt zu Hause.Insgesamt war es eine interessante Erfahrung, bei der wir feststellten, wie sehr unsere Generation vom Internet abhängig ist.

ZUKUNFT DER INFORMATION

ZUKUNFT DER DEMOKRATIE

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S C H Ü L E R P A R L A M E N T M Ü N C H E N 19. - 21. November 2012

ZukunftsprojektErde Schüler diskutieren

die Zukunft

Veranstalter:

München19. bis 21. November 2012

Schülerparlament

ZUKUNFT DER ERNÄHRUNG

Georg Eisenreich MdL, bildungspolitischer Sprecher der CSU:„Jeder Mensch kann seinen eigenen kleinen Beitrag leisten und in der Summe aller ist das ein Schritt zur Rettung der Erde.“

Prof. Dr. Carsten Reinemann, Experte für Information:„Information als solche wird die Welt nicht retten, es kommt auf die Art der Information an.“

Julika Sandt MdL, FDP:„[...]Dort wo die demokratischen Prozesse wirklich funktionieren, gibt es weniger Gewalt, weniger Kriege, weniger Unrecht und das ist meines Erachtens ein ganz wesentlicher Schlüssel für eine bessere Welt.[...]“

Margarete Bause MdL, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:„Es wird nicht DIE Wissenschaft sein und es wird nicht DIE Politik sein und es wird nicht DAS eine Instrument und DIE eine Technik geben – es geht nur, wenn die Menschen sich bewusst werden, was für sie ein gutes Leben heißt.“

Bernhard Seidenath MdL, CSU:„Ich möchte mir nicht anmaßen, die Welt retten zu können, sondern kann nur dafür werben, dass sich möglichst alle gegen diejenigen stellen, die durch ihr Verhalten die Erde gefährden.“

Dr. Matthias Blum, Ernährungsexperte: „Wenn die Men-schen genug zu es-sen haben, haben sie einen Grund we-niger, Konflikte zu führen.“

Prof. Dr. Boris Schröder, Umweltexperte:„Die Umwelt ist die Grundlage allen Lebens und deswegen müssen wir mit unseren Ressourcen nachhaltig umgehen, um auch für die Zukunft die Lebensgrundlage für die Nachkommen zu erhalten.“

Prof. Dr. Christoph Trebesch, Wirtschaftsexperte: „Menschen können die Welt retten, aber es ist wichtig, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen. Nur wenn wir wirtschaftliche Pro-zesse im weitesten Sinne verstehen, können wir die richtige Entscheidung treffen.“

Dr. Martin Brusis, Demokratieexperte:„Demokratie kann die Welt retten, weil sie eine gleich-mäßigere Verteilung von Entwicklungschancen und Ressourcen bewirkt und dadurch zwischenstaatli-che Kriege vermeiden hilft.“

Michel André Horelt, Friedensexperte:„Wir müssen uns (die Menschen) retten, indem wir Teilhabe ermög-lichen, dass wir oder der Staat miteinander reden, internationale Organisationen stärken und über diese Wege unsere Konflikte austragen und nicht über Waffengewalt.“

Luisa, 14: „Informationen retten die Erde, denn durch Informationen können sich alle verständigen und man könnte Proteste oder Friedensangebote zum Beispiel über Internetplattfor-men veranstalten.“

Volker Zepf, Energieexperte :„Die Energie hilft, uns das Leben zu erleichtern und wenn die dann auch noch sauber, sprich erneuerbar, produziert wird, dann hilft‘s auch der Umwelt und rettet somit die Welt.“

Leonie, 14: „Informationen retten die Erde, denn in Informa-tionen ist aus jedem Bereich (Ernährung, Umwelt, Energie, Demokratie, Wirtschaft, Frieden) etwas ent-halten und durch Informationen können sich Men-schen über alles informieren.“

Annabell, 15: „Frieden rettet die Erde, weil es dann kein Leid mehr gibt.“

Marvin, 17: „Umwelt rettet die Erde, weil die Erde ohne Umwelt nichts wert ist.“

Amir, 16: „Frieden rettet nicht die Welt, weil es das Konzept der Men-schen auseinander bringt.“

Sylvana, 16 & Aylin, 15: „Wirtschaft rettet die Erde, weil Wirtschaft ein Grundbaustein ist.“

Laura, 14: „Energie rettet die Erde, denn ohne Strom und Energie bricht die ganze Wirtschaft zusam-men oder Waren können nicht transportiert werden.“

Manuel, 16: „Ernährung rettet die Welt, denn Ernährung ist wichtig,damit die gesamte Menschheit leben kann.“

Katharina, 14: „Ernährung rettet die Welt, denn ohne Essen und Trin-ken können wir nicht leben.“

Christopher, 15: „Energie rettet die Erde, weil ohne Energie nichts funktioniert.“

Lovis, 16: „Umwelt rettet die Erde, weil wir durch die Umwelt die Möglichkeiten haben, den anderen Bereichen zu helfen.“

Philippa, 14: „Demokratie rettet die Erde, denn die Demokratieverhindert Krieg, Leute fühlen sich gleichberechtigt und das führt zu ei-nem friedlicheren Zusammenleben.“

Lorenz, 15:„Demokratie rettet die Erde, weil sie zur Zeit diebeste Staatsform ist und jeder seine Meinung äußern undmitbestimmen kann und wenn er nicht wählt, braucht er es nicht, weil‘s ihn nicht interessiert.“

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ZUKUNFT DER ERNÄHRUNG

ZUKUNFT DER UMWELT

Am ersten Tag herrschte bei meinem Besuch in der Ar-beitsgruppe „Ernährung“ eine konzentrierte, ruhige

Atmosphäre. Die Schüler, die zuvor in kleine Gruppen einge-teilt worden waren, hatten verschiedene Themen bearbeitet und anschließend vorgetragen. Diese Vorträge beinhalteten Themen wie den „Schweinemord“ sowie Mangel- und Unter-ernährung.Als der Einstieg in das Thema Ernährung geschafft war, berei-teten sich die Schüler auf den anstehenden Expertenbesuch vor, indem sie viele Ideen und Fragen sammelten.

Am Dienstagvormittag hat Dr. Matthias Blum nicht nur mit den Schülern der Ernährungsgruppe diskutiert, sondern auch dem Presseteam ein paar Fragen beantwortet.

Herr Blum, womit haben sie sich gerade mit den Schülern beschäftigt?„Wir haben uns eine historische Fallstudie über Mangelernährung und Lebensmittelknappheit angeschaut. Wir zogen daraus Parallelen zur heu-tigen Zeit und besprachen damit Lösungsansätze zu jetzigen Ernährungs-problemen.“

Was ist ihr Lieblingsessen?„Szegediner Gulasch.“

Welche Probleme gibt es bezüglich der Ernährung und wie sieht ihre Zu-kunft aus?„Den Bevölkerungsanstieg, sofern das wirklich stimmt, die Kli-maerwärmung beziehungsweise die Veränderung des Klimas, sowie lokale Probleme wie Grundwasserverschmutzung. Au-ßerdem gibt es durch eine neue Art der Energiegewinnung einen Kon-kurrenzkampf zwischen den Gebieten der Ernährung und der Energie. Erfahrungsgemäß finden wir immer Lösungen, ob diese dann auch aus-reichen, ist eine andere Frage. Menschen passen sich immer an die gege-benen Situationen an, so wird es auch bei dem Thema Ernährung sein. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer großen Lebensmittelknappheit und Hungersnöten. Die werden aber wohl weiterhin vermehrt in den ärmeren Ländern auftauchen.“

Ich betrat den großen Raum der Gruppe Umwelt und fand drei kleine Grüppchen vor, die in lockerer, aber dennoch kon-zentrierter Atmosphäre zusammensaßen und an ihrem Medien-projekt, einem Fotocomic, arbeiteten. Daniel und seine beiden Freunde hatten für ihren Comic die Abholzung von Bäumen als Thematik gewählt. Auf die Frage, warum er die Themengruppe „Zukunft der Umwelt“ ausgewählt habe, antwortete Daniel: „Beim Thema Umwelt besteht am meisten Bedarf. Außerdem kann der Einzelne viel bewirken, ohne viel Fachwissen zu besitzen.“ Der Blick auf den umfangreichen Themenspeicher, den die Grup-pe als Vorbereitung auf den Expertenbesuch erstellt hatte, ließ vermuten, dass es noch einige zu klärende Fragen und Themen-gebiete gab. Gleichermaßen sprach er für das Interesse, das die Schüler für ihr Thema aufbrachten.

Umweltprobleme betreffen jeden Einzelnen von uns. Aber wer sagt uns, wie man richtig und verantwortungsvoll handelt?

Prof. Dr. Boris Schröder, Umweltexperte, beantwortete uns die wichtigsten Fragen. Er erzählte uns, dass er im Gespräch mit den Schülern versuch-te, einen Überblick darüber zu geben, welche gesellschaftlichen Herausforderungen der globale Wandel an uns stelle und welche Umweltprobleme derzeit eine zentrale Rolle spielten. Doch wie sieht die Realität aus? Wie sieht die Zukunft der Umwelt aus? Vor allem in armen Ländern sähe die Zukunft eher schlecht aus, da dort die negativen Veränderungen in den letzten Jahren immer gravierender wurden. Anschließend fragten wir, was denn nun jeder Einzelne für den Umweltschutz tun könne. Man sollte, laut dem Experten, dazu beitragen, dass Ressourcen nachhaltig genutzt werden und sich z. B. am Recycling beteiligen. Außerdem würde es helfen, wenn man den Fleischkonsum einschränke, da dieser circa 40 Prozent der Treibhausgasemission ausmache, die durch Lebensmittelprodukti-on entstehe. Auch der Verzicht auf Mobilität und ununterbrochene Information würde sich positiv auf die Umwelt auswirken.

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ZUKUNFT DES FRIEDENS

ZUKUNFT DER WIRTSCHAFT

Dass man gegen Frieden sein kann, ist doch unvorstellbar. Wieso sollte man gegen Frieden sein? Niemand ist gegen

Frieden – Doch! Ein Schüler aus der Arbeitsgruppe „Frie-den“. Er behauptet, dass man durch Frieden nichts erreiche, dass Frieden nicht immer funktioniere.

Aber was meinte die Gruppe dazu? Wie war der Umgang miteinander, wenn es verschiedene Ansichten gab? Anfangs reagierte die Gruppe erstaunt auf seine Einstellungen. Doch seine Aussagen sorgten auch dafür, dass sehr intensiv disku-tiert wurde. Auf der anderen Seite war es aber auch anstren-gend. Trotzdem erschien es so, dass alle, sowohl Schüler als auch die Moderatorin, harmonisch für das Thema „Frieden“ als Schlüssel zur Rettung der Welt zusammenarbeiteten.

Obwohl der Friedensexperte Michel André Horelt sehr in Eile war, nahm er sich Zeit für ein kurzes Interview. Er betreibt Friedens- und Konfliktforschungen, das heißt, er erforscht Zusammenhänge eines Krieges, wann der Mensch zur Waffe greift und wann es wie-der zu einer Versöhnung kommt.Zum aktuellen Konflikt um den Gaza-Streifen sagte er, dass es, solange es keine eigene palästinensische Staatlichkeit gebe, die wirklich lebensfähig sei, dort keinen Frieden gebe.

Was kann eigentlich der oder die Einzelne zum Frieden beitragen? Laut dem Experten ganz einfach: „Selber praktizieren“. Man solle einen respektvollen Umgang pflegen und diesen vor allem auch Kindern vorleben. Zudem solle man sich bewusst machen, wie man handelt.

Der Experte für Wirtschaft, Prof. Dr. Christoph Tre-

besch, erklärte bei seinem Besuch genauer die Begriffe Schuldenkrise, Bankenret-tung und Inflation. Dass man mehr Gruppen bzw. Zivilge-sellschaften benötige, die sich mit dem Thema Wirt-schaft auseinandersetzten, sei einer der Gründe, warum in der öffentlichen Debatte so wenig Druck vorhanden sei. Auf unsere Frage, welche Frage an ihn denn die inter-essanteste gewesen sei, ant-wortete er, die Fragen zum Bereich Zukunft der Wirt-schaft seien sehr spannend gewesen. Wir wollten wissen, wie denn die Wirtschaft in 30 bis 40 Jahren aussehen könn-te. Der Experte antwortete darauf, dass wir momentan erst am Anfang einer immer stärkeren Globalisierung stünden.

Wirtschaft, ein vermeintlich schwieriges Thema? So dachten auch die Schüler der Arbeitsgruppe Wirtschaft zuvor, aber jemand musste ja auch diesen Themenbereich belegen. Doch am Ende sag-ten sie: „Schwierig? Nein!“.

Sie hatten einen Experten, der ihnen sehr verständlich und ausführ-lich alles erklärte. „Die Beispiele waren sehr lebendig und lustig“, erklärten die Schüler. Die Fragen beantworteten sich oft fast schon von selbst. Aber nicht nur die Schüler befragten Professor Trebesch, auch er interessierte sich für die Meinung der Schüler.

Damit, dass es so einfach und interessant werden würde, hatten sie gar nicht gerechnet und am Ende gab es nichts zu meckern. Letzlich war es eine gute Entscheidung, das Thema „Wirtschaft“ zu wählen.

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ZUKUNFT DER ENERGIE

ZUKUNFT DER DEMOKRATIE

Während die Schüler der Gruppe Energie warteten bis das Videomaterial auf den Computer importiert wurde,

tauschten sie untereinander die Erlebnisse ihres Medien-projekts aus. Sie durften sich auf die Jagd nach Passanten begeben, um ihnen Fragen zum Thema Energie zu stellen. Auf der Pinnwand befand sich, neben einer Weltkarte mit der Energienutzung der verschiedenen Länder, eine Sammlung von erneuerbaren Energieformen. Interessante Vorschläge fand ich auch zur Frage, woraus man, außer den gängigen Energieformen, noch Energie gewinnen könne. Es tauchten Stichworte wie Klo-Kraftwerke, Hamster-Rad oder Kokos-nüsse auf. Eine Schülerin erklärte mir, sie fände das Thema „Energie“ besonders wichtig, da man selbst im Bezug auf Stromanbieter und Energienutzung großen Einfluss und viel Handlungsspielraum hätte. Mit dieser Menge an Engagement und Ideen, die durch den Expertenbesuch noch erweitert wurden, konnte der Abschlussdebatte ja nichts mehr im Wege stehen!

Dr. Volker Zepf nahm als Experte für Energie an dem Projekt „Zu-kunftsprojekt Erde – Schüler diskutieren die Zukunft“ teil. In seinem Vortrag in der Arbeitsgruppe Energie erörterte er mit den Schülern, welche Art von Energie sinnvoll wäre und welche Energie welche Rohstoffe benötigt. Außerdem wurden grundle-gende Dinge, wie die Definition des Wortes Energie, die Produk-tion von Energie, die Einsparung und deren Optimierung bespro-chen. Anschließend fasste der Forscher die Arten der erneuerbaren Energien für uns zusammen: Mit circa 40% einen hohen Anteil an den erneuerbaren Energien habe die Biomasse. Gleichauf sei die Windkraft. Solar- und Wasserenergie würden zusammen die rest-lichen 20% ausmachen. Man müsse zum Beispiel im Norden eher Windenergie erzeugen und dafür in südlichen Teilen mehr mit Solarenergie arbeiten. Dem Experten nach gebe es keine alleinige optimale Art der Ener-giegewinnung, sondern viel eher eine Kombination aus allen.

Als ich am Mittwoch in die Arbeitsgruppe „Demokratie“ kam, stellte ich die Frage: „Hättet ihr am Montag in der Früh gedacht, dass ihr am Ende so einen Antrag schreibt?“ „Nein!“In den Tagen zuvor hatten die Schüler viel disku-tiert und nach den besten Lösungswegen zur Ret-tung der Erde durch Demokratisierung gesucht. Demokratie könne man nicht verordnen, als Grundlage müsse man satt und gebildet sein. Die Gruppe erstellte zwei Anträge: Einen zur Bildung in nicht demokratischen Staaten. Dazu müsste man aber erst erfor-schen, wie man für mehr Bildung in den Ländern sorgen könnte. Im zweiten Antrag ging es darum, dass man eine Extrasteuer erhebt und als Spende den Entwicklungsländern schickt.

Auch ein Experte für Demokratie, Dr. Martin Brusis, befand sich in einer unserer Arbeitsgruppen und war gewillt, sein Fachwis-

sen weiterzugeben. Wichtige Bestandteile der Demokratie seien Teilnehmerrechte und Pluralismus. Auf die Frage, ob Demokratie denn nur positive Seiten hätte, erläuterte er sowohl Vor- als auch Nachteile. Als Vorteil nannte er das Ermöglichen der Verwirklichung von politischer Gleichheit, sowie das Freiheitsrecht. Ein Nachteil sei aus der Sicht des Experten die Langwierigkeit in Entscheidungsprozessen. Für die Zukunft sagte er, dass die Demokratie weltweit die unangefochtene Regie-rungsform bleiben würde und erwog sogar eine mögliche Demokra-tisierung Chinas.

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ZUKUNFT DER INFORMATION

Prof. Dr. Carsten Reinemann, Experte in der Gruppe „Information“, erklärte in seinem Vortrag den Schülern die Bedeutung des Internets und diskutierte mit ihnen, ob es wohl „Fluch oder Segen“ sei. Auf die Frage, was wir Schüler auf jeden Fall über Information

wissen müssen, antwortete er, dass man vorsichtig mit dem sein müsse, was man von sich im Internet preisgibt. Außerdem solle man sich bewusst sein, dass man verfolgt wird und dass alles, was man sagt, auf einen zurückfallen könnte. Des Weiteren interessierte uns, welches Medium denn nun am häufigsten zur Information genutzt wird. Die Antwort, die der Professor uns gab, war sehr überraschend: Nicht das Internet, wie wir erwarteten, sondern der Fernseher und die Zeitung belegen die ersten beiden Plätze. Das Radio und letztlich das Internet folgen dicht darauf. Nach einem vorsichtigen Beschnuppern kamen wir uns in den drei Tagen langsam näher. Gemeinsam haben wir es geschafft, 24 Stunden ohne Internet zu leben, Sci-Fi Comics zu machen, zwei grandiose Anträge zu schreiben und trotz aller Arbeit bei allem auch noch Spaß zu haben!

Selbstversuch – 24 Stunden ohne Internet Das Resultat ist zufriedenstellend. Von neun Testern haben es nur drei nicht geschafft. Ein deutlicher Unterschied war zwischen Mädchen und Jungs zu erkennen. Bis auf einige Ausnahmen fiel es den Jungs schwer, ohne ihre geliebten Online-Spiele auszukom-men. Bei beiden war die Verlockung besonders in langweiligen Phasen oder auf Fahrtwegen groß. Doch durch Handyspiele oder andere Unterhaltungsmethoden konnten sie sich zurückhalten.

Die Tür ging auf und zwei Schülerinnen kamen mit Kameras herein. Kurze Zeit später waren sie wieder weg. Fast im glei-chen Moment stürmten ein paar andere Mädchen mit der großen Kameraausrüstung aus dem gleichen Raum. Das

Medienteam des Schülerprojektes in München war ständig in Bewegung. Sie wollten alles festhalten, was hier geschah. Die ersten Kontakte zwischen Schülern und Moderatoren, die Expertenbesuche, das kreative Arbeiten in den Gruppen oder die große Debatte am Mittwoch. Zeitgleich arbeiteten zwei Teams, das eine an einem Film darüber, welches Thema die Welt rettet und das andere an einem Magazin, das die drei Tage in Erinnerung halten soll. Nach einer Anlaufphase, in der erst mal viel besprochen und geplant werden musste, waren die Schülerinnen den ganzen Tag unterwegs um zu filmen, für Berichte zu recherchieren, Interviews zu machen oder zu fotografieren. Regelmäßig wurde dann im „Büro“ abgehakt, ausgewertet und Neues erarbeitet, beziehungsweise weiter geplant. Ab und an war es auch mal stressig, wenn zwischen zwei Interviews nur zehn Minuten Zeit lagen oder schnell noch ein Foto gemacht werden musste. Trotzdem hatten die Schülerinnen sichtlich Spaß daran, alle Prozesse zu begleiten und hinter die Kulissen des Planspiels zu gucken.

MEDIENTEAM

Landtagsabgeordnete Julika Sandt von der FDP nahm sich am Mittwoch die Zeit, um mit den Mitglie-dern der Gruppe Information Argumente für und gegen die Anträge in der Abschlussdiskusion und sogar Änderungsanträge zu erarbeiten. Sie findet es wichtig, dass junge Menschen direkt erleben, wie es zum Beispiel ist Mehrheiten zu bilden, Ideen durchzusetzten und die demokratischen Abläufe funkti-onieren.

„Ich nehme mit, dass Schüler viele gute neue Ideen haben, zum Beispiel setzt sich eine Gruppe für eine internationale Onlinesprachsoftware ein. Sie sagen, dass Sprachbarrieren oft zu Missverständnissen und internationalen Konflikten führen können und dass eine solche Sprachsoftware den internationalen wissenschaftlichen Austausch sehr stark voran bringen und verbessern kann. (...) Die Schüler sind bereit, sich für ihre Anliegen einzusetzen, Kompromisse zu machen und sie beschäftigen sich sehr ernsthaft und vertieft mit verschiedenen Themen.“

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ABSCHLUSSDEBATTE in MÜNCHEN

„wir sind noch nicht überzeugt - also überzeugt uns!“

Endlich, nach zwei Tagen Vorbereitung, war es soweit. Am Mittwoch, dem 21. November 2012, trafen sich alle sieben Gruppen im Neuen Konferenzsaal des Maximilianeums, um über ihre Anträge zu diskutieren und abzustimmen. Nach der Eröffnung der Sitzung durch Gregor Dehmel brauchten die Schüler die ersten beiden Anträge als eine Art „Aufwärmphase“, um dann intensiv zu diskutieren. Es wurden Themen wie die Senkung des Fleischkonsums, Unterstützun-gen für ehemalige Diktaturländer bei ihren Demokratisie-rungsprozessen, der Ausbau des Strom- und Datennetzes, die Verringerung von CO2- Emissionen, ein besseres Verständnis für wirtschaftliche Prozesse oder auch eine sogenannte Extrasteuer, die in Form einer Spende an Entwicklungsländer gezahlt werden soll, besprochen.Der Antrag für eine „internationale Online Software“ der

Gruppe Information wurde mit guten 26 Minuten am längs-ten diskutiert, um am Ende trotzdem nicht angenommen zu werden. Insgesamt lehnte das Parlament sieben von vierzehn Anträgen ab. Die Gruppen Umwelt und Frieden haben es als einzige geschafft, dass jeweils über ihre beiden Anträge mit „ja“ abgestimmt wurde. Zum Schluss war, wie bei den beiden anderen Schülerpar-lamenten in Magdeburg und Hannover, auch in München die Zeit knapp, so dass die letzten sechs Anträge einen Zeitrahmen von jeweils zehn Minuten erhielten und danach die Diskussion beendet wurde, damit die Schüler abstim-men konnten. Am Ende sah man viele zufriedene, aber auch erschöpfte Gesichter, denn es wurde klar, dass Politik machen am Ende gar nicht so leicht ist, wie es im Fernsehen immer aussieht, aber auch mehr Freude macht, als anfänglich zum Teil gedacht.

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Veranstalterund Kontakt

Wissenschaft im Dialog gGmbHCharlottenstraße 8010117 Berlintel (030) 206 22 950mail [email protected]. wissenschaft-im-dialog.de

KREUZWORTRÄTSEL ZU DEN SCHÜLERPARLAMENTENSenkrecht1. Chef eines Ministeriums2. umgangssprachlich für „Lichtbild“3. „Blauer Planet“4. Amts- oder Mandatsträger sind...5. Wer zerstört die Umwelt?6. Volksherrschaft7. Fachleute8. Fachgremium, das einen Beschluss vorbereitet9. Ein Antrag ist beschlossen, wenn eine ... für ihn stimmt.

Waagrecht1. Zeitform2. Hilft bei der Gewinnung erneuerbarer Energie3. Amtssitz des Bürgermeisters4. Facebook, Twitter und Co. waren Themen dieser Gruppe5. Wem soll ich weichen bei Gewitter?

6. Was sollte man tunlichts schützen?7. Wird erzeugt mithilfe von z.B. Wasser und Wind8. Versammlung von Volksvertretern9. In dieser Kategorie wurde der Nobelpreis an die EU verliehen10. Man stellt ihn bevor man heiratet

Verantwortlich für das Magazin und dieDurchführung der Schülerparlamente

Politik zum Anfassen e.V.Grenzstraße 5a, 30627 HannoverGeschäftsstelle: Königsbergerstraße 18b30916 Isernhagentel (0511) 89 89 94 73mail [email protected]://www.politikzumanfassen.de

Alle Texte und Bilder in diesem Magazin stammen von Schülerinnen und Schülern der Klasse 9a des Internationalen Gymnasiums Pierre Trudeau in Magdeburg, der Klasse 10LS der Tellkampfschule in Hannover und der neunten Klassenstufe der Städtischen Salvator-Realschule in München.

Gefördert durch die Philip Morris Stiftung

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