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146 Bericht: Spezielle analytische Methoden extinktion. Phosphorylcholin reagiert nicht. Die Methode ist geeignet zur Cholin- bestimmung in Hydrolysaten yon gemischten Phospholipoiden und zur Verfolgung der enzymatischen Hydrolyse yon Phosphoryleholin durch rohe Samenphospha- tase. H. PELZF~ Zum Naehweis, zur Bestimmung und zur Identifizierung yon Barbiturs~ure- derivaten in biologisehem Material kann nach P. M. G. BR, OUG]tTON 1 die unter- schiedliche Absorption im UV-Gebiet bei verschiedenen pH-Werten dienen. Arbeitsvorschri/t. Etwa 5--10 ml VoUblut werden dreimal mit etwa 30 ml Chleroform geschiittelt und die vereinigten Extrakte filtriert. Dieser Extrakt wird dann mit 5 ml 0,45 n Natronlauge reextrahiert nnd zentrffugiert. Zu je 2 ml dieses Extraktes gibt man einmal 2 ml 0,45 n NaOH-LSsung, zu der anderen Probe 2 ml 0,6 m H3BO 3- KC1-LSsung und mil]t die Absorption beider LSsungen yon 227--265 m# gegen die entsprechenden BlindlSsungen. Fiir den qualitativen Nachweis bestimmt man die Lage der Maxima der alkalischen LSsung (252--255 m#), der BoratlSsung (238 bis 240 m#) und die isosbestisehen Punkte (227--230 m# und 247--250 m#). Zur quantitativen Bereehnung wird folgende Gleiehung herangezogen: c [#g/ml] = (EN-- EB)/(K~v-- KB). DaMn bedeuten K~v und K/~ die spezifischen Extinktionskoeffizientender Barbi~ur- s/iurederivate in natronalkalischer bzw. Borat-LSsung bei 260 m#, E2v und E~ die gemessenen Ex~inktionen der betreffenden LSsungen bei 260 m#. Zur Unterschei- dung der einzelnen Derivate kann man die unterschiedlichen Hydrolysengeschwin- digkeiten heranziehen. I)azu werden die alkalisehen Ausziige t5 mill auf dem siedenden Wasserbad erhitzt und die Abnahme der Extinktion wird mit den nicht- erhitzten Proben verglichen. So ist z. B. das Phenyl-J~thylderivat naeh 15 rain zu 62,2% hych'olysiert, das Xthyl-l-Methylbutylderivat nur zu 1,8%. Sulfonamide und Salicyls/~ure stOren die Bestimmungen; sie kSnnen aber durch zweimaliges Ausschiitteln des Chloroformextraktes mit Phosphatpuffer entfernt werden. H. SP~cxE~ Amlnosiiuren. fiber die quantitative Mikrobestimmung yon AminosSuren als Dini- trophenylderivate zur Untersuchung der Verdaulichkeit hoch erhitzter Milch berichten I~. SC~O~EI~, I. P~INZ und W. Cm~isT 2. Nach Verfiittern yon hoeherhitzter und zum Vergleieh nicht erhitzter entfetteter Milch an Hunde werden die Aminosauren im Pfortaderblut bestimmt. Iqach bekannten Verfahren (ohne Literaturangabe) wer- den die Aminosauren in die DNP-Derivate verwandelt, papierehromatographiseh zweidimensional getrennt, eluiert und photometriert. Bis auf Lysin, das geringe Verminderung zeigt, bestehen keine Unterschiede. Die Ergebnisse einschliel]lieh Korrekturfaktoren sind in Tabe]len zusammengestellt. fiber die polychrome Sichtbarmachung yon Aminos~iuren au/ Papierchromato- grammen und -elektropherogrammen berichten J. BA~ROLLIE~, J. HEILMAN und E. WATZK~ 3. Als l~eagentien dienen Isatin (I) oder Eolins Reagens (1,2-naphtho- ehinon-4-sulfonsaures 7Natrium) (II), deren Anfarbung durch Zusatz yon Zink- acetat verbessert wird. -- Isatinreagens. Das Reagens wird essigsauer oder pyridin- alkalisch angesetz~: a) 1 g Isatin, 1,5 g Zinkacetat, 1 ml Pyridin, 100 m] Isopropyl- alkohol; b) 1 g Isatin, 1,5 g Zi~kacetat, 1 ml Eisessig, 95 ml Isopropylalkohol, 5 ml Wasser. Um Isatin und Zinkacetat zu 15sen, erwiirmt man auf dem Wasserbad auf 70--80~ und kiihlt sehnell unt~r flieBendem Wasser. Das durch das l%agens gezogene Chromatogramm troeknet man entweder 30 rain bei 80--85~ oder 1 Biochemic. J. 68, 207--213 (1956). l~adcliffe Infirmary, Oxford (England). Mflchwissensehaft 11, 209--210 (1956). Mflchwissenschaftl. Lehr- u. Forsch.- Anst., Wangen/Allgau. a Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 804, 21--25 (1956). Schering A. G., Berlin.

Zum Nachweis, zur Bestimmung und zur Identifizierung von Barbitursäurederiyaten in biologischem Material

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146 Bericht: Spezielle analytische Methoden

extinktion. Phosphorylcholin reagiert nicht. Die Methode ist geeignet zur Cholin- bestimmung in Hydrolysaten yon gemischten Phospholipoiden und zur Verfolgung der enzymatischen Hydrolyse yon Phosphoryleholin durch rohe Samenphospha- tase. H. PELZF~

Zum Naehweis, zur Bestimmung und zur Identifizierung yon Barbiturs~ure- derivaten in biologisehem Material kann nach P. M. G. BR, OUG]tTON 1 die unter- schiedliche Absorption im UV-Gebiet bei verschiedenen pH-Werten dienen. Arbeitsvorschri/t. Etwa 5--10 ml VoUblut werden dreimal mit etwa 30 ml Chleroform geschiittelt und die vereinigten Extrakte filtriert. Dieser Extrakt wird dann mit 5 ml 0,45 n Natronlauge reextrahiert nnd zentrffugiert. Zu je 2 ml dieses Extraktes gibt man einmal 2 ml 0,45 n NaOH-LSsung, zu der anderen Probe 2 ml 0,6 m H3BO 3- KC1-LSsung und mil]t die Absorption beider LSsungen yon 227--265 m# gegen die entsprechenden BlindlSsungen. Fiir den qualitativen Nachweis bestimmt man die Lage der Maxima der alkalischen LSsung (252--255 m#), der BoratlSsung (238 bis 240 m#) und die isosbestisehen Punkte (227--230 m# und 247--250 m#). Zur quantitativen Bereehnung wird folgende Gleiehung herangezogen:

c [#g/ml] = (EN- - EB)/(K~v-- KB). DaMn bedeuten K~v und K/~ die spezifischen Extinktionskoeffizienten der Barbi~ur- s/iurederivate in natronalkalischer bzw. Borat-LSsung bei 260 m#, E2v und E~ die gemessenen Ex~inktionen der betreffenden LSsungen bei 260 m#. Zur Unterschei- dung der einzelnen Derivate kann man die unterschiedlichen Hydrolysengeschwin- digkeiten heranziehen. I)azu werden die alkalisehen Ausziige t5 mill auf dem siedenden Wasserbad erhitzt und die Abnahme der Extinktion wird mit den nicht- erhitzten Proben verglichen. So ist z. B. das Phenyl-J~thylderivat naeh 15 rain zu 62,2% hych'olysiert, das Xthyl-l-Methylbutylderivat nur zu 1,8%. Sulfonamide und Salicyls/~ure stOren die Bestimmungen; sie kSnnen aber durch zweimaliges Ausschiitteln des Chloroformextraktes mit Phosphatpuffer entfernt werden.

H. SP~cxE~ Amlnosiiuren. fiber die quantitative Mikrobestimmung yon AminosSuren als Dini-

trophenylderivate zur Untersuchung der Verdaulichkeit hoch erhitzter Milch berichten I~. SC~O~EI~, I. P~INZ und W. Cm~isT 2. Nach Verfiittern yon hoeherhitzter und zum Vergleieh nicht erhitzter entfetteter Milch an Hunde werden die Aminosauren im Pfortaderblut bestimmt. Iqach bekannten Verfahren (ohne Literaturangabe) wer- den die Aminosauren in die DNP-Derivate verwandelt, papierehromatographiseh zweidimensional getrennt, eluiert und photometriert. Bis auf Lysin, das geringe Verminderung zeigt, bestehen keine Unterschiede. Die Ergebnisse einschliel]lieh Korrekturfaktoren sind in Tabe]len zusammengestellt.

fiber die polychrome Sichtbarmachung yon Aminos~iuren au/ Papierchromato- grammen und -elektropherogrammen berichten J. BA~ROLLIE~, J. HEILMAN und E. WATZK~ 3. Als l~eagentien dienen Isatin (I) oder Eolins Reagens (1,2-naphtho- ehinon-4-sulfonsaures 7Natrium) (II), deren Anfarbung durch Zusatz yon Zink- acetat verbessert wird. - - Isatinreagens. Das Reagens wird essigsauer oder pyridin- alkalisch angesetz~: a) 1 g Isatin, 1,5 g Zinkacetat, 1 ml Pyridin, 100 m] Isopropyl- alkohol; b) 1 g Isatin, 1,5 g Zi~kacetat, 1 ml Eisessig, 95 ml Isopropylalkohol, 5 ml Wasser. Um Isatin und Zinkacetat zu 15sen, erwiirmt man auf dem Wasserbad auf 70--80~ und kiihlt sehnell unt~r flieBendem Wasser. Das durch das l%agens gezogene Chromatogramm troeknet man entweder 30 rain bei 80--85~ oder

1 Biochemic. J. 68, 207--213 (1956). l~adcliffe Infirmary, Oxford (England). Mflchwissensehaft 11, 209--210 (1956). Mflchwissenschaftl. Lehr- u. Forsch.-

Anst., Wangen/Allgau. a Hoppe-Seylers Z. physiol. Chem. 804, 21--25 (1956). Schering A. G., Berlin.