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III. NACHRICHTEN Oberlandforstmeister Georg Goepel verstorben Am 20. Juli 1980, einen Monat vor der Vollendung seines 75. Lebensjahres, verstarb Oberlandforstmei- ster im Ruhestand GEORO GOEVEL in Mainz. Er war, nach langer Kriegsgefangenschaft und Verlust seiner thiiringischen Heimat, yon 1952 bis 1970 Jagdreferent des Landes Rheinland-Pfalz und hat sich in seiner Amtszeit bleibende Verdienste fiir die vietgestakigen jagdlichen Gegebenheiten in die- sem Bundesland erworben. Hervorhebenswert ist sei- ne Aufgeschlossenheit der Jagdwissenschaft gegen- iiber, deren Erkenntnisse er als verantwortlicher Be- amter der Obersten Jagdbeh/Srde von Rheinland- Pfalz an die J~iger herantrug und der er in gro~ziigiger Weise Untersuchungsm6glichkeiten erhielt und er6ffnete. Sein Interesse an der jagdlichen Forschung bestand auch nach seiner Pensionierung fort. Bis zu seinem Tode wirkte er als ausw~irtiger wissenschaftlicher Mitarbeiter und Berater der Forschungsstelle fiir Jagdkunde und Wildschadenverhiitung des Landes Nordrhein-Westfalen. In dieser Eigenschaft betreute er unsere Versuchsvorhaben in den Forst~ntern des Landes Rheinland-Pfalz und iibernahm wichtige Un- tersuchungen im Rahmen der Jagdwissenschaft. Er leitete die nahezu abgeschlossenen Versuche an, die Sch~ile yon stehenden St~mmen auf liegende St~imme abzulenken. 1973 erschien im Heft 1 der Zeitschrift f/ir Jagdwissenschaft die yon ihm mitverfaflte Ab- handlung ,,Die Auswirkung der Maflnahmen zur OberlandforstmeisterI.R. Wildstandsbewirtschaftung beim Rotwild im Lande G. GOEPEL Rheinland-Pfalz auf die Bestandesentwicklung, Ab- schuflerfiillung, Abschu~ghederung, Geweihqualit~it und Wildschadenssituation in den Jagdjahren 1960/61 bis 1971/72" und in dem Heft 1/ 1975 die Darstellung ,,Die Auswirkung der zunehmenden Inanspruchnahme des Waldes durch die erholungsuchende Bev61kerung auf das Verhalten des Wildes und die Bejagungs- m6glichkeiten der Wildbest~nde". Wir haben diesem herausragenden Manne, der in besonderem Mafle die Leiden des Krieges zu tragen hatte, fiir seine vaterl~indische Gesinnung, sein hohes Berufsethos und das, was er fiir die Jagd und Jagdwissenschaft geleistet hat, viel zu danken. ERHARD UECKERMANN Zum Tode yon Albrecht Kind Der Vizepr~sident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes, das Pr~isidiumsmitglied des Landesjagdverbandes Nordrheln-Westfalen und der Vorsitzende der Kreisgruppe Ober- berg dieses Landesverbandes, ALBRECHT KIND, verliefl uns am 17. Juli 1980 im Alter yon

Zum Tode von Albrecht Kind

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III. N A C H R I C H T E N

Ober landfors tmeis ter Georg Goepel vers torben

Am 20. Juli 1980, einen Monat vor der Vollendung seines 75. Lebensjahres, verstarb Oberlandforstmei- ster im Ruhestand GEORO GOEVEL in Mainz.

Er war, nach langer Kriegsgefangenschaft und Verlust seiner thiiringischen Heimat, yon 1952 bis 1970 Jagdreferent des Landes Rheinland-Pfalz und hat sich in seiner Amtszeit bleibende Verdienste fiir die vietgestakigen jagdlichen Gegebenheiten in die- sem Bundesland erworben. Hervorhebenswert ist sei- ne Aufgeschlossenheit der Jagdwissenschaft gegen- iiber, deren Erkenntnisse er als verantwortlicher Be- amter der Obersten Jagdbeh/Srde von Rheinland- Pfalz an die J~iger herantrug und der er in gro~ziigiger Weise Untersuchungsm6glichkeiten erhielt und er6ffnete.

Sein Interesse an der jagdlichen Forschung bestand auch nach seiner Pensionierung fort. Bis zu seinem Tode wirkte er als ausw~irtiger wissenschaftlicher Mitarbeiter und Berater der Forschungsstelle fiir Jagdkunde und Wildschadenverhiitung des Landes Nordrhein-Westfalen. In dieser Eigenschaft betreute er unsere Versuchsvorhaben in den Forst~ntern des Landes Rheinland-Pfalz und iibernahm wichtige Un- tersuchungen im Rahmen der Jagdwissenschaft. Er leitete die nahezu abgeschlossenen Versuche an, die Sch~ile yon stehenden St~mmen auf liegende St~imme abzulenken. 1973 erschien im Heft 1 der Zeitschrift f/ir Jagdwissenschaft die yon ihm mitverfaflte Ab- handlung ,,Die Auswirkung der Maflnahmen zur

Oberlandforstmeister I.R. Wildstandsbewirtschaftung beim Rotwild im Lande G. G O E P E L Rheinland-Pfalz auf die Bestandesentwicklung, Ab-

schuflerfiillung, Abschu~ghederung, Geweihqualit~it und Wildschadenssituation in den Jagdjahren 1960/61 bis 1971/72" und in dem Heft 1/ 1975 die Darstellung ,,Die Auswirkung der zunehmenden Inanspruchnahme des Waldes durch die erholungsuchende Bev61kerung auf das Verhalten des Wildes und die Bejagungs- m6glichkeiten der Wildbest~nde".

Wir haben diesem herausragenden Manne, der in besonderem Mafle die Leiden des Krieges zu tragen hatte, fiir seine vaterl~indische Gesinnung, sein hohes Berufsethos und das, was er fiir die Jagd und Jagdwissenschaft geleistet hat, viel zu danken.

ERHARD UECKERMANN

Zum Tode yon Albrecht Kind

Der Vizepr~sident des Deutschen Jagdschutz-Verbandes, das Pr~isidiumsmitglied des Landesjagdverbandes Nordrheln-Westfalen und der Vorsitzende der Kreisgruppe Ober- berg dieses Landesverbandes, ALBRECHT KIND, verliefl uns am 17. Juli 1980 im Alter yon

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56 Jahren. Sein Engagement im Rahmen der Jiigerorganisation in der Bundesrepublik Deutschland land bereits zu seinen Lebzeiten hohe und verdiente Anerkennung, sein Tod bedeutet deshalb fiir die Jiiger unseres Landes und den Deutschen Jagdschutz-Verband einen herben, unersetzlichen Verlust.

Aber auch wir Jagdwissenschaftler trauem um diesen aufrechten Mann. Sein Eintritt in das Kuratorium der ehemaligen Stiftung ,,Forschungsstelle fiir Jagdkunde und Witdscha- denverhiitung" im Jahre 1975 und seine weitere Mitgliedschaft in dem Beirat des 1976 verstaatlichten Instituts konnte nur als ein Gewinn bezeichnet werden. Stets war sein Wirken von menschlicher Giite, Fairnef~ und dem Streben nach Objektivitiit bestimmt und damit yon Eigenschaften, die der Wissenschaft im besonderen Mat~e zur Ehre gereichen.

Als F6rderer der jagdlichen Belange allgemein, speziell aber auch der Fachliteratur und Jagdkunst fiber die Grenzen seines Vaterlandes hinaus, und als guter, sich aufopfernder Mensch, so wird er in unserer Erinnerung weiterleben. ERHARD UECKERMANN

Verleihung des Kulturpreises 1980 des Deutschen Jagdschutz-Verbandes an Prof. Dr. Walter Rieck

Anl/itgtich der repr~isentativen Haupt- versammlung des Deutschen Jagd- schutz-Verbandes in Liineburg am 10. Mai 1980 erhielt Prof. Dr. WALTER RIECK den Kulturpreis 1980 des Deut- schen Jagdschutz-Verbandes. Damit wurde sein Wirken auf dem Gebiet der Jagdwissenschaft iiber nahezu vier Jahr- zehnte gewiirdigt. Wir freuen uns, datg der 1979 anl~lich der Hauptversamm- lung in Bonn erstmalig verliehene Kul- turpreis nach Prof. em. NOSSLmN wie- derum fiir einen Jagdwissenschaftler vorgesehen wurde und gratulieren herz- lich. ERr~ARD UECKERraANN Verleihung des Kulturpreises 1980 des Deut- schen Jagdschutz-Verbandes an Prof. Dr. WALTER RIECK, links Pr~ident EGoN

ANHEUSER

Professor Dr. Fri tz Erns t 80 Jahre

Am 28. Juli 1980 vollendete Oberregierungsforstrat Professor Dr. FRITZ ERNST in Egl- harting bei Miinchen das 80. Lebensjahr.

Professor ERNST hat - was im Rahmen dieser Zeitschrift vor allem interessiert - an der Universit~it Miinchen seit 1956 bis zu seinem Ausscheiden im Jahre 1971 Jagdkunde gelesen und das Institut fiir Jagdkunde der Forstlichen Forschungsanstatt geleitet.

Der Umstand, daf~ er nach dem Studium der Forstwissenschaft den Dr. oec. pubL erwarb, dann sich fiir forstliche Produktionslehre habilitierte und spiiter im Hauptamte Leiter des im Ebersberger Park gelegenen Forstamts Anzing war, fiigte es, daf~ er sich jagdlichen Fragen, insbesondere dem Verh~iltnis Wald und Wild, zuwandte. Den im