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2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beziigliche. 79 Die durch die Verseifung erhaltene Salicyls~ure kann auch rasch und genau nach Zusatz von 0,2 ml einer 4,8%igen, auf p~ 1,4 gebraehten EisenalaunlSsung colori- metrisch bestimmt werden. AuBer dem Bv,cK~A~-Spektrophotometer eignet sich hierzu auch ein 9hotoelektrisehcs Colorimeter mit Griinfilter 54 (Durchl~ssigkeit z~4schen 520 und 580 m#). Dieses co]orimetrische Veffahren kommt besondcrs fiir kleinste Mengen Wirkstoff in Betracht. Die fiir die Analyse benutzte LSsung soll nur 0,004 his 0,08 nag Wirkstoff je ml enthalten. Im Gegensatz zur einfachen acidi- metrischen Titration sind StSrungen dutch Beistoffe, die bier in Betracht kommen (einschliel~lich Chlorl)araffin und Dioctyl-phthalat), nicht zu erwarten. Endlich kann Thenyl-salicylat auch bromometrisch in bekannter Weisc mit Bro- mid-Bromat-LSsung titriert werden, wenn der Ester zuvor verseift worden ist. 1 Mol des Esters verbraucht dann 7 Mole Brom (14 Atome, 6 fiir die Salicyts~urc, 8 fiir den Thenylalkohol). Man extrahiert die Probe (mit mindestens 5 mg Wirk- stoff) fiir diese Bestimmungsart mit ~ther, vcrjagt diesen vollstgndig und verseift den Riickstand mit 25 ml w~Briger 0,2 n Kalilauge. Zur Bromierung wird im 500 ml Jodkolben 20 rain mit 25--35 ml Bromid-Bromat-LSsung (jedenfalls 2--5 ml im ~berschuI~) und 1 ml cone. Salzs~ure je 25 ml LSsung geschiittelt. Nach Zusatz von 10 ml 10%iger KaliumjodidlSsung titriert man mit 0,1 n Thiosulfat-LSsnng (Indicator: St~rke). W. FISCHER. Zur Analyse yon Aminosiiuren (A.S.) entwiekelten M. S. Du~N und WILLIAM DRELL 1 ein in vielen Reihenuntersuchungcn gelariiftes Schema zur Analyse yon Aminos~uren (A.S.). Es werden zun~chst einige Gruppenreaktionen mitgeteilt: I. Zur Bestimmung der Aminos~uren mit Ninhydrin 16st man 5 mg der A.S.- Mischung in 3 ml Wasser, ftigt 1 ml 0,1% NinhydrinlSsung hinzu und erhitzt 3 rain. Die auftretende bekannte Blauf~rbung kann nach Zugabe yon Eisessig in 4 ml Chloroform aufgenommen werden ~. II. Zum Nachweis der schwefeltmltigen Amino- s~uren Cystin und Methionin erw~rmt man eine kleine Menge mctallischcs Natrium bis fiber den Sehmelzpunkt, fiigt 25 mg A.S.-Gemisch in zwei Portionen hinzu, erhitzt 1 rain in der Flamme zur t~otglut, gibt nach Abkiihlen 1 ml 50%igen A1- kohol hinzu, um den UberschuB an Natrium zu zerstSren. Dann wird in die warme Mischung 10 ml Wasser gegeben, filtriert, mit Essigs~ure angess und 1 Tropfen einer 2 n BleiacetatlSsung hinzugeffigt. Die Bildung yon PbS weist auf das Vor- handensein yon Cystin bzw. Methionin hin. III. Zur Bestimmung der Iminos~uren Prolin und Oxywolin 15st man 20 mg A.S.-Gemisch in 15 ml einer 0,3 m Na2HPO 4 12H~O-PuflerlSsung (pH = 8fl), fiigt 0,2 g Pb02 hinzu und erhitzi untcr RiickfluB fiir 20 rain. Nach Filtration gibt man zu 5 ml des Filtrates 5 ml einer n Salzs~urc und 1 ml einer 4%igen LSsung yon p-Dimethylaminobenzaldehyd in 95%igem Alkohol. Nach Erw~rmen der Mischung bildet sich bei Gegenwart yon Prolin bzw. Oxyprolin eine rote Farbe in der LSsung 3. IV. Zur Bcstimmung yon Phenylalanin, Try19tophan und Tyrosin in einem A.S.-Gemisch gibt man 1 ml konz. HNO 3 und 1 Tropfen konz. H2SO 4 zu 20 mg des A.S.Gemisches; man erw~rmt die Mischung 5 rain und fiigt nach Erkalten 2 ml einer 18 n Natronlauge hinzu. Die Ausbildung eines gelben Farbstof[s in der sauren LSsung und die eines orange- bis orangeroten in dcr alkalischen L5sung deuten auf die Gegenwart der oben erw~hnten A.S. ~. Es werden weiterhin Trennungsmethodcn auf Grund vcrschiedcner LSslichkeiten in abs. Alkohol bzw. in Wasser besprochen. Die beiden Aminos~uren Glutamins~ure 1 j. chem. Educat. 28, 480 (1951). D~IIO~S, G. : Bull. tray. Soc. Pharm. Bordeaux 54, 49 (1916) ; RUHEMA~N, S. : J. chem. Soc. 97, 2025 (1910). 3 GUEST, G. H.: Can. J. Research 17B, 143 (1939). a JohnsoN, T. B., u. E. F. KO~MA~: J. Amer. Chem. Soc. 87, 1863, 2169 (1915).

Zur Analyse von Aminosäuren

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Page 1: Zur Analyse von Aminosäuren

2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft beziigliche. 79

Die durch die Verseifung erhaltene Salicyls~ure kann auch rasch und genau nach Zusatz von 0,2 ml einer 4,8%igen, auf p~ 1,4 gebraehten EisenalaunlSsung colori- metrisch bestimmt werden. AuBer dem Bv, cK~A~-Spektrophotometer eignet sich hierzu auch ein 9hotoelektrisehcs Colorimeter mit Griinfilter 54 (Durchl~ssigkeit z~4schen 520 und 580 m#). Dieses co]orimetrische Veffahren kommt besondcrs fiir kleinste Mengen Wirkstoff in Betracht. Die fiir die Analyse benutzte LSsung soll nur 0,004 his 0,08 nag Wirkstoff je ml enthalten. Im Gegensatz zur einfachen acidi- metrischen Titration sind StSrungen dutch Beistoffe, die bier in Betracht kommen (einschliel~lich Chlorl)araffin und Dioctyl-phthalat), nicht zu erwarten.

Endlich kann Thenyl-salicylat auch bromometrisch in bekannter Weisc mit Bro- mid-Bromat-LSsung ti tr iert werden, wenn der Ester zuvor verseift worden ist. 1 Mol des Esters verbraucht dann 7 Mole Brom (14 Atome, 6 fiir die Salicyts~urc, 8 fiir den Thenylalkohol). Man extrahiert die Probe (mit mindestens 5 mg Wirk- stoff) fiir diese Bestimmungsart mit ~ther, vcrjagt diesen vollstgndig und verseift den Riickstand mit 25 ml w~Briger 0,2 n Kalilauge. Zur Bromierung wird im 500 ml Jodkolben 20 rain mit 25--35 ml Bromid-Bromat-LSsung (jedenfalls 2- -5 ml im ~berschuI~) und 1 ml cone. Salzs~ure je 25 ml LSsung geschiittelt. Nach Zusatz von 10 ml 10%iger KaliumjodidlSsung ti tr iert man mit 0,1 n Thiosulfat-LSsnng (Indicator: St~rke). W. FISCHER.

Zur Analyse yon Aminosiiuren (A.S.) entwiekelten M. S. Du~N und WILLIAM DRELL 1 ein in vielen Reihenuntersuchungcn gelariiftes Schema zur Analyse yon Aminos~uren (A.S.). Es werden zun~chst einige Gruppenreaktionen mitgeteilt: I . Zur Bestimmung der Aminos~uren mit Ninhydrin 16st man 5 mg der A.S.- Mischung in 3 ml Wasser, ftigt 1 ml 0,1% NinhydrinlSsung hinzu und erhitzt 3 rain. Die auftretende bekannte Blauf~rbung kann nach Zugabe yon Eisessig in 4 ml Chloroform aufgenommen werden ~. I I . Zum Nachweis der schwefeltmltigen Amino- s~uren Cystin und Methionin erw~rmt man eine kleine Menge mctallischcs Natr ium bis fiber den Sehmelzpunkt, fiigt 25 mg A.S.-Gemisch in zwei Portionen hinzu, erhitzt 1 rain in der Flamme zur t~otglut, gibt nach Abkiihlen 1 ml 50%igen A1- kohol hinzu, um den UberschuB an Natrium zu zerstSren. Dann wird in die warme Mischung 10 ml Wasser gegeben, filtriert, mit Essigs~ure angess und 1 Tropfen einer 2 n BleiacetatlSsung hinzugeffigt. Die Bildung yon PbS weist auf das Vor- handensein yon Cystin bzw. Methionin hin. I I I . Zur Bestimmung der Iminos~uren Prolin und Oxywolin 15st man 20 mg A.S.-Gemisch in 15 ml einer 0,3 m Na2HPO 4 �9 12H~O-PuflerlSsung (pH = 8fl), fiigt 0,2 g Pb02 hinzu und erhitzi untcr RiickfluB fiir 20 rain. Nach Filtration gibt man zu 5 ml des Filtrates 5 ml einer n Salzs~urc und 1 ml einer 4%igen LSsung yon p-Dimethylaminobenzaldehyd in 95%igem Alkohol. Nach Erw~rmen der Mischung bildet sich bei Gegenwart yon Prolin bzw. Oxyprolin eine rote Farbe in der LSsung 3. IV. Zur Bcstimmung yon Phenylalanin, Try19tophan und Tyrosin in einem A.S.-Gemisch gibt man 1 ml konz. HNO 3 und 1 Tropfen konz. H2SO 4 zu 20 mg des A.S.Gemisches; man erw~rmt die Mischung 5 rain und fiigt nach Erkalten 2 ml einer 18 n Natronlauge hinzu. Die Ausbildung eines gelben Farbstof[s in der sauren LSsung und die eines orange- bis orangeroten in dcr alkalischen L5sung deuten auf die Gegenwart der oben erw~hnten A.S. ~. Es werden weiterhin Trennungsmethodcn auf Grund vcrschiedcner LSslichkeiten in abs. Alkohol bzw. in Wasser besprochen. Die beiden Aminos~uren Glutamins~ure

1 j . chem. Educat. 28, 480 (1951). D~IIO~S, G. : Bull. tray. Soc. Pharm. Bordeaux 54, 49 (1916) ; RUHEMA~N, S. :

J . chem. Soc. 97, 2025 (1910). 3 GUEST, G. H. : Can. J . Research 17B, 143 (1939). a JohnsoN, T. B., u. E. F. KO~MA~: J . Amer. Chem. Soc. 87, 1863, 2169 (1915).

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80 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

und Asparaginsiiure werden in einem A.S.-Gemiseh dutch F~llung der Ca-Salze 1, die Oxys~uren Serin und Threonin nach Oxydation mit Perjods~ure bestimmt 2, w~hrend man Isoleucin, Leucin und Valin im A.S.-Gemiseh dureh Oxydation mit KMnO a in Ketone iiberfiihrt 3. Welter beschreiben die Verfasser spezifische Me- thoden fiir die einzelnen Aminos/iuren, wobei stets nur yon einer Menge yon 20 mg A.S.-Gemiseh ausgegangen wird. Die Methoden sind bekannt. E. BAElCTIC]t.

Die fluorometrisehe Bestimmung yon 2-Nitronaphthalin in rohem und gerei- nigtem 1-Nitronaphthalin nach F~ L. E~GLIS~ und J . W. EPrERT~ beruht auf Sul- fonierung, l~eduktion und Messung der blauen Fluoreszenz, die bei Einstrahlung UV-Licht yon 365 m/t entsteht. Die griine Fluoreszenz des 1-Naphthylamins wird dureh ein passendes Filter ausgeschaltet. Man kann 0,05% der 2-Verbindung nach- weisen und bei Gehalten bis zu 5% Bestimm~ngen mit ~ 3% relativer Genauigkeit durchfiihren. Eine Ermitt lung beansprueht 1 Std.

Aus/i~hrung: Man versetzt 0,1 g Probe in einem Reagensglas mit 1 ml Schwefel- s~ure (99--100%ig), erhitzt etwa 0,5 rain im Wasserbad auf 50 ~ C, um vSllige Auf- 15sung zu bewirken, kiihlt dann auf 25 ~ C im Wasserbad ab und gibt unter starkem Riihren rasch 2 ml Oleum mit 58--60% freiem Sehwefeltriox-yd zu. ])as Reagens- glas stellt man 5 rain lang ins Dampfbad, kiihlt sodann in Eis und versetzt vor- siehtig mit 2- -3 ml Wasser. Das Reaktionsgemiseh fiillt man in einen 100 ml-Beeher, der 25 ml Wasser enth~lt, verdiinnt mit dem Waschwasser auf 50 ml, fiigt 0,5 g Tierkohle zu, kocht 5 rain und filtriert unter Saugen durch einen 2,5 ml Bi~C~IWR- Trichter, d e r m i t zwei W~AT~L~-Papieren Nr. 5 versehen ist. Man wi~scht 4real mit je 40 ml kochendem, anges~uertem Wasser (2 ml 95%ige Schwefels~ure je Liter), fibertr~gt in einen 250 ml-Mel3kolben, kiihlt und erganzt zur Marke. Die LSsung zeigt eine ganz helle Gelbfiirbung, infolge leichter Peptisation braunt sie sieh manchmal. Dutch Zugabe yon 0,5 g Filterschleim muir man jede Farbung beseitigen. Die LSsung wird filtriert. Einen aliquoten Tell yon 20 ml fibertr~gt man in einen 100 ml-Mel~kolben, versetzt mit 0,5 g Zinkstaub, erw~rmt im Dampfbad 5 rain lang auf schliel]lich etwa 75 ~ C, kfihlt, verdfinnt auf80 ml, fiigt 4 ml Natrium- aeetatlSsung (100 g des Trihydrats in 100 ml Wasser) hinzu, fiillt zur Marke auf uad filtriert in einen trockenen Kolben. Die LSsung soll nun hellgelb sein und einen p~-Wert yon 4,6 aufweisen. 30 ml hiervon und ebensoviel yon der Standard- 15sung gibt man in die Kiivet ten und photometriert die Intensit~t beider Fluores- eenzen. Aus der Eiehkurve liest man die zugehSrigen Prozentwerte ab. - - Zur Her- stelhmg der StandardlSsung sulfoniert man 0,1 g gereinigtes 2-Naphthylamin und verdiinnt auf 500 ml. Die LSsung mul~ klar und farblos aueh ohne Aktiv- kohlenbehandlung und Fil tration sein. 5 ml hiervon verdfinnt man auf 500 mL Diese StammlSsung halt wenigstens 1 Monat. Die BezugslSsung wird t~glich friseh durch Verdiinnung yon 5 ml der StammlSsung mit 1 ml Natriumacetatpuffer auf 100 ml gewonnen. H. FREYTA(~.

1 FO~MA~, F. W. : Biochemic. J . 8, 463 (1914). 2 Sc~ziN~, L. A., u. B. NICOL~T : J . os Chem. 138, 91 (1941) ; vA~ SLYEr, D.

D., A. ItILLER, U. D. A. M_~cFADY~,: J . of Biol. Chem. 141, 681 (1941). B~.ocK, R. J . , D. B O L ~ , u. A. A. Ko~)~i~zE~: Proe. Soc. Exp. Biol. M[ed.

45, 289 (1940); FRO~AaEO~, C., u. P. HERTZ: Enzymologia 6, 258 (1939). Analytic Chemistry 23, 717 (1951), Chambers Works, E. J . du Pont de Ne-

mours & Co., Inc., Deepwater, N. J .