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Operationen, Apparate und Reagentien. 557 Zur Bestimranng des speeifisehen Gewiehtes fester, in Wasser unl6slicher KSrper, die leichter als Wasser sind, benutzt T. S. Wi e g a n d ~) folgendes Yerfahi'en: An den Wagebalken einer Wage wird, mit dem weiten Theile naeh unten, ein Trichter gehgngt und dieser in ein Gefgss mit Wasser ge- taucht. Nunmehr bringt man die Wage ins Gleichgewieht, dann die gewogene Substanz unter den Trichter und stellt neuerdings das Gleich- gewicht her. Ueber die Ver~nderung yon Gewichtss~tzen berichtet Herm. Thiele'~). Der ¥erfasser land bei der Controle yon Gewichtss~tzen, <lass sich elnige Gewichte um nicht unerhebliche Betr~ge (--0,3 bis -~ 0,5rag) Yer~ndert hatten. Bei einem der Stt~cke konnte mit dem ~ikroskop eine Ausbliihung gesehen werden, die bei schwacher Ver- grSsserung dem Mycelgewebe eines Schimmelpilzes nieht unahnlich sah. Da die kleineren Gewichtsstt~cke wohl durchgehends aus Messing- draht gestochen werden, dieser aber hgufig vom Giessen herriihrende Blasen enthSlt, so werden dieselben hier und da blos gelegt. Bei der nachherigen galvanischen Vergoldung kann nun sehr leieht etwas Flt~ssigkeit eintreten, die auf die Legirung einwirktS). Dureh ¥er- ~'endung yon kupferreicheren Legirungen (Phosphorbronee etc.) und An- wendung der Feuervergoldung glaubt Thiele die erw~hnten Fehler- quellen vermeiden zu kSnnen. Die bei der Verquickung entstehenden :Nitrate wiirden durch Erhitzen zerstSrt werden kSnnen. Der Verfasser hat bei grSsseren, selbst gefertigten Stgcken die Vergoldung durch Schwgrzung mittelst ammoniakalischer KupferlSsung ersetzt. Dieselben haben sich anscheinend gut gehalten. Eine sehr betrgchtliehe ¥eranderung bei einer sp~teren Controle zeigte insbesondere ein Gewicht yon 5 g. Bei der weiteren Prafung des Sttickes wurde in dem verschraubten Hohlraum ein grauweisses Pulver gefunden, welches mit Platinblechstackchen untermengt war. In dem Pulver wurde Blei naehgewiesen, welches zur Justirung allgemein Yerwendet wird und wohl durch den Hgnden des Justirenden anhaftenden Sehweiss oder gar durch LSthwasser besehmutzt war, wodurch dann eine 1) American Journ. Pharm. 71, 26; durch Chemiker-Zei~ung ~3, R. 13 ~) Zeitschrift f. 5ffentliche Cher~ie 6, 149. z) Vergl. diese Zeitschrift 26, 618. Fresenius, Zeits~hrif~ f. analyt. Chemie. XLI. Jahrgang. 9. Heft. 36

Zur Bestimmnng des specifischen Gewichtes fester, in Wasser unlöslicher Körper

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Page 1: Zur Bestimmnng des specifischen Gewichtes fester, in Wasser unlöslicher Körper

Operationen, Apparate und Reagentien. 557

Zur Bestimranng des speeifisehen Gewiehtes fester, in Wasser unl6slicher KSrper, die leichter als Wasser sind, benutzt T. S. Wi e g a n d ~)

folgendes Yerfahi'en:

An den Wagebalken einer Wage wird, mit dem weiten Theile naeh unten, ein Trichter gehgngt und dieser in ein Gefgss mit Wasser ge- taucht. Nunmehr bringt man die Wage ins Gleichgewieht, dann die gewogene Substanz unter den Trichter und stellt neuerdings das Gleich- gewicht her.

Ueber die Ver~nderung yon Gewichtss~tzen berichtet H e r m . Thie le '~) . Der ¥erfasser land bei der Controle yon Gewichtss~tzen, <lass sich elnige Gewichte um nicht unerhebliche Betr~ge ( - - 0 , 3 bis -~ 0,5rag) Yer~ndert hatten. Bei einem der Stt~cke konnte mit dem ~ikroskop eine Ausbliihung gesehen werden, die bei schwacher Ver- grSsserung dem Mycelgewebe eines Schimmelpilzes nieht unahnlich sah.

Da die kleineren Gewichtsstt~cke wohl durchgehends aus Messing- draht gestochen werden, dieser aber hgufig vom Giessen herriihrende Blasen enthSlt, so werden dieselben hier und da blos gelegt. Bei der nachherigen galvanischen Vergoldung kann nun sehr leieht etwas Flt~ssigkeit eintreten, die auf die Legirung einwirktS). Dureh ¥er- ~'endung yon kupferreicheren Legirungen (Phosphorbronee etc.) und An- wendung der Feuervergoldung glaubt T h i e l e die erw~hnten Fehler- quellen vermeiden zu kSnnen. Die bei der Verquickung entstehenden :Nitrate wiirden durch Erhitzen zerstSrt werden kSnnen. Der Verfasser hat bei grSsseren, selbst gefertigten Stgcken die Vergoldung durch Schwgrzung mittelst ammoniakalischer KupferlSsung ersetzt. Dieselben haben sich anscheinend gut gehalten.

Eine sehr betrgchtliehe ¥eranderung bei einer sp~teren Controle zeigte insbesondere ein Gewicht yon 5 g. Bei der weiteren Prafung des Sttickes wurde in dem verschraubten Hohlraum ein grauweisses Pulver gefunden, welches mit Platinblechstackchen untermengt war. In dem Pulver wurde Blei naehgewiesen, welches zur Justirung allgemein Yerwendet wird und wohl durch den Hgnden des Justirenden anhaftenden Sehweiss oder gar durch LSthwasser besehmutzt war, wodurch dann eine

1) American Journ. Pharm. 71, 26; durch Chemiker-Zei~ung ~3, R. 13 ~) Zeitschrift f. 5ffentliche Cher~ie 6, 149. z) Vergl. diese Zeitschrift 26, 618.

Fresen ius , Zeits~hrif~ f. analyt. Chemie. XLI. Jahrgang. 9. Heft. 36