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1964 3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 145 der Gesamt-A-D der eingesetzten Droge beffeit man weitere 25 ml des urspriing- lich hergestellten Me-Auszuges im Vakuum veto Me, versetzt den Riiekstand mit 1/3 seines Vohmens 50~ Schwefels~ure, erhitzt unter Umsehwenken 15 rain auf einem siedenden Wasserbad und kiihlt. Man sehiittelt dann, wie beschrieben, erschOpfend mi~ P-Ae aus, ffihrt die in diesen Auszfigen befindlichen Gesamt-A-I) in die alkalisehe Phase iiber, oxydiert wie beschrieben und bestimmt schlieBlich die optisehe Dichte des Auszuges bei 510 nm. Durch Einsatz yon Standardl5sungea der gesamten freien Anthraeenderivate der Senna, des Rheins und der Sermoside A und B ktinnen die Eichkurven (siehe Original) aufgestellt werden. 1 j. Pharmac Belgique, N.S. 18, 259--272 (1963). Lab. Pharmaeog., Inst. Pharmac., Univ. Louvain (Belgien). K. SSLLN~R Zur Bestimmung des Vitamingehalts in Pr~iparaten und Drogen, die mehrere Vitamine nebeneinanderenthalten, empfiehlt K. BUROV.~ 1 eine Methode, beider die Vitamine A, B 2, B6 und E spektrophotometrisch, Vitamin K polarographisch und das Nicotins~iureamid auf Grund des bei der Hydrolyse entwickelten Ammoniaks bestimmt werden. Eine vorherige Trennung ist nieht erforderlieh. Allerdings miissen die wasserlSslichen und die fettlSslichen Vitamine voneinander getrennt werden. I-Iierzu wird die vollst~ndig homogenisierte Probe mit 0,01 m Salzs~ure verriihrt undin einemSoheidetrichtereinige MMe mit derselben~enge Chloroform ausgeschiit- telt. Die Chloroformschicht wird mit 0,01 m Salzs~ure ausgewasehen and ebenso wie die w~l~rigePhase iiltriert. Bei der spektrophotometrischen Bestimmung wird die Messung der Vitamine B1, B2, Be, C und aueh K and Nicotins~ureamid in w~Briger Ldsung, die der Vitamine A, E und D in Chloroform durehgeFfihrt. ~an migt im Beckman DU-Spektrophotometer under Verwendung yon 1 cm-Quarzkiivetten. In efiaorTabelle werden ffir die einzelnen Vitamine die Absorptionsmaxima und -minima, die erforderliehen Wellenl~ngenund die pH-Abh~ngigkeit mit den entspreehenden pH-Werten angegeben und ferner die Umreehnungsfaktoren. Beider Bestimmung des Vitamins B e wird eine additive Bereehnungsmethode angewandt, indem man mit einem Natriumacetatpuffer auf 1)][ 5--7 einstellt, die Absorption bei 325 nm miBt, eine StandardiSsung mit bekanntem Gehalt an Vitamin Be, dessen Konzentration 10--20real hSher liegt, hinzugibt and erneut die Absorption mil3t. Unter Beriiek- siehtigung des Verdiinnungsgradeswird aus den beiden Werten der Vitamin Bd-Wert errechnet. Die fiblieherweise verwendeten Granulations- odor Tablettenbeimengun- gen wie Lactose, Talcum, Gelatine, CeHuloseaeetophthalat stSren die spektrophoto- metrische Bestimmung nicht. Fgrbende Tablettenfiberziige miissen allerdings vor- her entfernt werden. Zur polarographischen Bestimmung des Vitamins K wird die additive Bereelmungsmethode empfohlen. Hierzu ex~rahiert man die rein gepulverte Probe mit wenigen MilliliC~rn 0,5 m KalinmehloridlSsung und bestimrnt direkt aus dem w~l~rigenEx~rakt unter Verwendung eines PO3-P~diometers. Als ]~ohlergrenze werden ~5~ angegeben. Beider NicotinsSntreamidbestimmung wird die Probe zur Freimachung des Ammoniaks 1 Std mit 1 m Schwefels~ure am RiiekfluB erhitzt, mit einem Boratpuffer bis p][ 9 alkaliseh gemaeht, das Ammoniak naeh Zugabo yon wenigen Tropfen Octylalkohol iiberdestilliert und mit 0,01 m Sehwefels~,ure titriert. Als Umrechnungsfaktor wird angegeben: 1 ml 0,01 m Schwefelsi~ure 2,442 mg Nicotin~mid. 1 Talanta (London) 10, 573--582 (1963). Inst. anorg, analyt. Chem., L. E6tv6s Univ., Budapest (Ungarn). Do~Is I:~ITTWEGER-HEILIGNIikNN Zur Bestimmung der aktiven Konzentration yon PrRparaten der Isonieotin- sRurehydrazidgruppe (mikrobiologisohe Methode) verwenden T. S. GI~z~Ro und A. F. PODDVB~YZ ~ das Waehstum yon Mycobacterium tuberculosis (MT) in ~orm Z. analyk Chem., Bd. 204 10

Zur Bestimmung der aktiven Konzentration Ton Präparaten der Isonicotinsäurehydrazidgruppe

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1964 3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 145

der Gesamt-A-D der eingesetzten Droge beffeit man weitere 25 ml des urspriing- lich hergestellten Me-Auszuges im Vakuum veto Me, versetzt den Riiekstand mit 1/3 seines Vohmens 50~ Schwefels~ure, erhitzt unter Umsehwenken 15 rain auf einem siedenden Wasserbad und kiihlt. Man sehiittelt dann, wie beschrieben, erschOpfend mi~ P-Ae aus, ffihrt die in diesen Auszfigen befindlichen Gesamt-A-I) in die alkalisehe Phase iiber, oxydiert wie beschrieben und bestimmt schlieBlich die optisehe Dichte des Auszuges bei 510 nm. Durch Einsatz yon Standardl5sungea der gesamten freien Anthraeenderivate der Senna, des Rheins und der Sermoside A und B ktinnen die Eichkurven (siehe Original) aufgestellt werden.

1 j . Pharmac Belgique, N.S. 18, 259--272 (1963). Lab. Pharmaeog., Inst. Pharmac., Univ. Louvain (Belgien). K. SSLLN~R

Zur Bestimmung des Vitamingehalts in Pr~iparaten und Drogen, die mehrere Vitamine nebeneinander enthalten, empfiehlt K. BUROV.~ 1 eine Methode, beider die Vitamine A, B 2, B6 und E spektrophotometrisch, Vitamin K polarographisch und das Nicotins~iureamid auf Grund des bei der Hydrolyse entwickelten A mmoniaks bestimmt werden. Eine vorherige Trennung ist nieht erforderlieh. Allerdings miissen die wasserlSslichen und die fettlSslichen Vitamine voneinander getrennt werden. I-Iierzu wird die vollst~ndig homogenisierte Probe mit 0,01 m Salzs~ure verriihrt undin einemSoheidetrichter einige MMe mit derselben ~enge Chloroform ausgeschiit- telt. Die Chloroformschicht wird mit 0,01 m Salzs~ure ausgewasehen and ebenso wie die w~l~rige Phase iiltriert. Bei der spektrophotometrischen Bestimmung wird die Messung der Vitamine B1, B2, Be, C und aueh K and Nicotins~ureamid in w~Briger Ldsung, die der Vitamine A, E und D in Chloroform durehgeFfihrt. ~ a n migt im Beckman DU-Spektrophotometer under Verwendung yon 1 cm-Quarzkiivetten. In efiaor Tabelle werden ffir die einzelnen Vitamine die Absorptionsmaxima und -minima, die erforderliehen Wellenl~ngen und die pH-Abh~ngigkeit mit den entspreehenden pH-Werten angegeben und ferner die Umreehnungsfaktoren. Beider Bestimmung des Vitamins B e wird eine additive Bereehnungsmethode angewandt, indem man mit einem Natriumacetatpuffer auf 1)][ 5--7 einstellt, die Absorption bei 325 nm miBt, eine StandardiSsung mit bekanntem Gehalt an Vitamin Be, dessen Konzentration 10--20real hSher liegt, hinzugibt and erneut die Absorption mil3t. Unter Beriiek- siehtigung des Verdiinnungsgrades wird aus den beiden Werten der Vitamin Bd-Wert errechnet. Die fiblieherweise verwendeten Granulations- odor Tablettenbeimengun- gen wie Lactose, Talcum, Gelatine, CeHuloseaeetophthalat stSren die spektrophoto- metrische Bestimmung nicht. Fgrbende Tablettenfiberziige miissen allerdings vor- her entfernt werden. Zur polarographischen Bestimmung des Vitamins K wird die additive Bereelmungsmethode empfohlen. Hierzu ex~rahiert man die rein gepulverte Probe mit wenigen MilliliC~rn 0,5 m KalinmehloridlSsung und bestimrnt direkt aus dem w~l~rigen Ex~rakt unter Verwendung eines PO3-P~diometers. Als ]~ohlergrenze werden ~5~ angegeben. Beider NicotinsSntreamidbestimmung wird die Probe zur Freimachung des Ammoniaks 1 Std mit 1 m Schwefels~ure am RiiekfluB erhitzt, mit einem Boratpuffer bis p][ 9 alkaliseh gemaeht, das Ammoniak naeh Zugabo yon wenigen Tropfen Octylalkohol iiberdestilliert und mit 0,01 m Sehwefels~,ure titriert. Als Umrechnungsfaktor wird angegeben: 1 ml 0,01 m Schwefelsi~ure 2,442 mg Nicotin~mid.

1 Talanta (London) 10, 573--582 (1963). Inst. anorg, analyt. Chem., L. E6tv6s Univ., Budapest (Ungarn). Do~Is I:~ITTWEGER-HEILIGNIikNN

Zur Bestimmung der aktiven Konzentration yon PrRparaten der Isonieotin- sRurehydrazidgruppe (mikrobiologisohe Methode) verwenden T. S. GI~z~Ro und A. F. PODDVB~YZ ~ das Waehstum yon Mycobacterium tuberculosis (MT) in ~orm

Z. ana lyk Chem., Bd. 204 10

146 Bericht: Spezielle analytische Meghoden Bd. 204

yon lgJkrokoloMen. So kann man einon :Befund sckon nach 7- -9 Tagen (start 20--30) erhaltcn mad den Erfassungsbereieh ftir die Isonicotins/~urekydi'azid- grul0pe (INSIt) yon 0,1--5 #g/ml auf 0,06--16/~g/ml erweitern. Es handelg sick im Prinzip um die Ermitt lung der max. Blu~verdiinnung, die das MT-Wachs~um im N~hrboden hemmt. -- Arbeitsweise. 1. Bereitung der Blutprobeverdi~nn~ngen. 1 Tag vor Bluten~nahme sind keinerlei Anti~ubcrkulosemittel einzunehmen. In sterile Probiergliser mit je 0,5 ml 5~ NatrinmcigraflSsung and 1,5 ml N~hrboden (siehe un~en) bringt man 2 ml Venenblut des Patien~en 6 Std nack Nfichtern- Einnahme yon 0,5 g Ph~hivazid oder 0,t g Tubazid. Eine solche 1 �9 2 verdiinnte Probe ist 5- -6 Tage haltbar. Am Versuchstage bereitc~ man Probiergl~ser mi~ je 4 ml N~hrboden vor. Aus obiger ]~lutprobe werden 4-, 8-, 16-, 32-, 64- und 128lathe Verdiinnungen hergestellt. AuBer diesen 6 Gl~sern werden 2 Kon~rollen aufgestell~.-- 2. Als NiiMboden dient mi~ sgeri]em dest. Wasser (1 : 7) kamolysier~es Citratblut ohne Konservierungszusitze, das max. 2 Wochcn haltbar is~. -- 3. Bereite~j der MT- Suspension. l ~ n verreibt eine 0se einer 3 - -4 Wochen Mten, ausgew~chsenen ~ T - Xultur in einem ProzellanmSrser unter tropfenweisem Zusatz yon je 2 ml physio- logischer Kochsalzl6sung und Pferdeserum, zentrifugiert 8--10 rain, bring~ je 1 Tr. des ~berstandes aufsterile Objekttr/~ger (8 • 80 ram), am besten in eincr Entwickler- schale. An das eine Ende des Objekttrigers schreibt man die Blutverdiinnungen, aufs andere setzt man einen Tropfen MT-Suspension trod bringt die Schale in cinch Tkermostat. Nach Eintrocknen der Ausstriche fixiert man sic 2- -3 rain mit 4 bis 60/0iger Schwefclsgure, w/ischt sic 3real mi~ sterilem Wasser und taucht sic in Probiergliser mig den Verdiinnnngen der Blu~probe im Nghrboden. ~ a n bebriite~ die Anssaaten 7--10 Tage bei 37~ nimmt die Ausstricke ans den Probierg]~sern, wischt, f/~rb~ nack Zzsmh-Nz~LS~X und betrachget bei schwacher VergrSBerung. MT-Wachstum zeigt sich als charakteristische rote, zu Flechten und ZSpfen an- geordne~e Mikrokolonien (Abbfldangen im Original). -- Vorher is~ die Emp]indlich- keit des verwendeten MT-Stammss gegen I N S H zu bestimmen: Eine Einwaage yon Tubazid (INSH) wird in 10 ml dest. Wasser gel6st mad wie folgt verdiinng:

1.10 mg in 10 ml Wasser, entsprechend 1000 #g in 1 ml 2. 1 ml (1) d- 9 ml Wasser, entsprcchend 100 /~g in 1 ml 3.0,1 ml (2) d- 5 ml Nghrboden, entsprechend 0,5 #g in 1 nil 4. 4 ml (3) d- 4 ml Nahrboden, entsprechend 2 #g in 1 ml 5 .4 ml (4) -t- 4 ml Nihrboden, entspreohend 1 #g in 1 ml 6 .4 ml (5) -t- 4 ml Nghrboden, entsprechend 0,25 #g in 1 ml

usw. bis zu einer Konz. yon 0,015 ttg/ml. Man tauckt die Auss~ricke mi~ ~ T - Suspension nach Sgurebehandlung und Waschen in einen Nghrboden, der eine INSH-Konzentrationsreihe yon 0,25--0,015/~g/ml enthg]t, n immt sic nach 7 bis 8 Tagen herans und stellt nochmMs mikroskopisck die das MT-Wachstum hemmende Mindestkonz. lest. - - Berechnung. Man ermi~telt die max. Blutverdiinnung, die das 31T-Wachstum hemmt (z. B. 0,03 ttg/ml YNSH), d.h., die Mindestmenge des Pr i - loara~s, die das Wachs~um des Stammes hemm~. Beispiel. ])as 3~IT-Waohs~um wm~de in den Atusstrichen, die in Blutverdiinnungen yon 1 : 4 bis 1 : 32 eingetaucht waren, vSUig gckemmt; im folgcnden Glas (1:64) wurde MT-Wachstum fes~gestcllt. Das letzte Probierglas mit Wachstumskemmnng enthi l t in 1 ml 0,03/~g ak~ives INStt . Die Blutprobe ist darin 32fach verd/innt, d.h., im Ausgangsma~erial ist 32mM mehr INSt I enthalten: 0,03 ttg • 32 ~ 0,96 #g. Dieser Wert is~ die INSH- Konz./ml Probeblut. - - Die Methode lgBt sich auch auf andere K6rperfliissigkeRen und Gewebe sowie auf andere Antitubcrkulosemittel anwenden.

1 Lab. Delo 9, 37--40 (1963) [Russlseh]. Mikrobiol. Lab. des Uka.Mn. Inst. f. Tuberkulose u. Brustchirurgic; UdSSR. P. HAAs