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Bericht: Spezielle analytische Methoden. 235 Die yon M. JA. ~APIRO 1 ausgearbeitete neue colorimetrischeMethodeder Molybd~n. bestimmung beruht auf der Reaktion yon Molybd~nsalzen mit Protocatechualdehyd Ct~O OH bei PH 6,6--7,0 und Zimmertemperatur. Hierbei wird je nach der Konzentration die LSsung gelb big orange gef~rbt. Die Empfindliehkeit dieser Reaktion betr~gt 0,2/~g Molybd~n in 1 ml LSsung. Die entstehende F~rbung unterliegt dem Gesetz yon LAMB~RT-B~ER.-- Man erw~rmt 0,1~,25 g Stahl mit 12--15 ml Schwefel- s~ure (1:4). Nach beendeter Reaktion wird mit 1 ml 30~/oigem Wasserstoffperoxyd versetzt und 10 min gekoeh~. Der unlSsliehe Rtickstand wird getrennt, dem Filtrat werden 0,5 g Weins~ure zur Bildung yon Wolfram- und Vanadinkomplexverbin- dungen zugegeben. Man fiigt nun 5 ml KupfersuffatlSsung zu mit einem Gehalt yon 0,05 g Kupfer und verdfirmt auf 50 ml. In die siedende LSsung wird 15 min lang H~S eingeleitet, dann mit gleicher Menge hei~em Wasser verdtinnt, erneut 10 min H~S durchgeleitet, 3 min gekocht, 10 min H2S eingeleitet und dann 1 Std bei Zimmertemperatur stehengelassen. Die Kupfer- und Molybd~nsulfide werden filtriert und mit einer LSsung, bestehend aus Schwefels~ure (1:99), ges~ttigt mit H~S und einem Zusatz von 20 g Weins~ure in 1 1 gewaschen. Die gewaschenen Sulfide werden vorsiehtig bei 400--500~ veraseht; die Asche wird mit 1,5 ml 3~o iger Natronlauge zur AuflSsung von MoOa bei Siedetemperatur behandelt. Maa filtriert, wascht 2--3mal mit siedender 0,3~/oiger Natronlauge und 2mal mit Wasser, iiber- ftihrt das Filtrat und die Wasehitfissigkeiten in einen 50 ml-Mel]kolben und ver- diinut bis zur Marke. 10 ml LSsung werden mit 0,1 n Salzs~ure in Gegenwart yon Phenolphthalein neutralisiert. Danaeh werden 25 ml LSsung in einen anderen 50 ml-Kolben gebraeht, mit der berechneten Menge 0,1 n Salzs~ure neutralisiert und bis zur Maxke verdiinnt. 10 ml der neutralen LSsung werden mit 1 ml 0,10%iger w~l~riger ProtoeatechualdehydlSsung versetzt und nach 15--20 rain wird die ent- standene Farbung mit StandardlSsungen verglichen. Zur Herstellung der Standard- 15sungen 15st man 0,2300 g (NH4)6Mo~024.4 I~O in 250 ml Wasser. 1 ml dieser L6sung entspricht 0,5 mg Molybdi~n. Dureh entsprechende Verdiirmungen werden LSsungen mit 20, 10, 5, 2 #g Mo in 1 ml hergestellt. A.TRoFIMOW. IV. Spezielle analytische Methoden. 2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft b eziigliche Methoden. Zur Bestimmung der Halogene in photographischen Emulsionen empfehlen G. WAG~ER und A. P~LZ 2 das folgende Verfahren. Behandlung der Emulsions- trdger: In der Dunkelkammer entnommene 2--4 dm ~ des Materials (Platten, Filme usw.) werden nach genauem Abmessen lmal mit 100, 2real mit je 50 ml 0,5~/oiger NaCN- LSsung und 2real mit je 50 ml H20 bei Zimmertemperatur je 5 min extra- hiert. Die in einem Dest.-Kolben vereinigten Extrakte erhitzt man bei gleieh- zeitigem Durchleiten yon CO~ 5 rain lang zum Sieden. Hierauf wird die LSsung 1 ~. anal. Chim. 6, 371 (1951) [russ.]. 2 0sterr. Chemiker-Ztg. 52, 209 (1951). Teehn. Hoehsehule Wien.

Zur Bestimmung der Halogene in photographischen Emulsionen

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Bericht: Spezielle analytische Methoden. 235

Die yon M. JA. ~APIRO 1 ausgearbeitete neue colorimetrische Methode der Molybd~n. bestimmung beruht auf der Reaktion yon Molybd~nsalzen mit Protocatechualdehyd

Ct~O

OH bei PH 6,6--7,0 und Zimmertemperatur. Hierbei wird je nach der Konzentration die LSsung gelb big orange gef~rbt. Die Empfindliehkeit dieser Reaktion betr~gt 0,2/~g Molybd~n in 1 ml LSsung. Die entstehende F~rbung unterliegt dem Gesetz yon LAMB~RT-B~ER. - - Man erw~rmt 0 , 1 ~ , 2 5 g Stahl mit 12--15 ml Schwefel- s~ure (1:4). Nach beendeter Reaktion wird mit 1 ml 30~/oigem Wasserstoffperoxyd versetzt und 10 min gekoeh~. Der unlSsliehe Rtickstand wird getrennt, dem Filtrat werden 0,5 g Weins~ure zur Bildung yon Wolfram- und Vanadinkomplexverbin- dungen zugegeben. Man fiigt nun 5 ml KupfersuffatlSsung zu mit einem Gehalt yon 0,05 g Kupfer und verdfirmt auf 50 ml. In die siedende LSsung wird 15 min lang H~S eingeleitet, dann mit gleicher Menge hei~em Wasser verdtinnt, erneut 10 min H~S durchgeleitet, 3 min gekocht, 10 min H2S eingeleitet und dann 1 Std bei Zimmertemperatur stehengelassen. Die Kupfer- und Molybd~nsulfide werden filtriert und mit einer LSsung, bestehend aus Schwefels~ure (1:99), ges~ttigt mit H~S und einem Zusatz von 20 g Weins~ure in 1 1 gewaschen. Die gewaschenen Sulfide werden vorsiehtig bei 400--500~ veraseht; die Asche wird mit 1,5 ml 3~o iger Natronlauge zur AuflSsung von MoO a bei Siedetemperatur behandelt. Maa filtriert, wascht 2--3mal mit siedender 0,3~/oiger Natronlauge und 2mal mit Wasser, iiber- ftihrt das Filtrat und die Wasehitfissigkeiten in einen 50 ml-Mel]kolben und ver- diinut bis zur Marke. 10 ml LSsung werden mit 0,1 n Salzs~ure in Gegenwart yon Phenolphthalein neutralisiert. Danaeh werden 25 ml LSsung in einen anderen 50 ml-Kolben gebraeht, mit der berechneten Menge 0,1 n Salzs~ure neutralisiert und bis zur Maxke verdiinnt. 10 ml der neutralen LSsung werden mit 1 ml 0,10%iger w~l~riger ProtoeatechualdehydlSsung versetzt und nach 15--20 rain wird die ent- standene Farbung mit StandardlSsungen verglichen. Zur Herstellung der Standard- 15sungen 15st man 0,2300 g (NH4)6Mo~024.4 I~O in 250 ml Wasser. 1 ml dieser L6sung entspricht 0,5 mg Molybdi~n. Dureh entsprechende Verdiirmungen werden LSsungen mit 20, 10, 5, 2 #g Mo in 1 ml hergestellt. A.TRoFIMOW.

IV. Spezielle analytische Methoden.

2. A u f H a n d e l , I n d u s t r i e u n d L a n d w i r t s c h a f t

b e z i i g l i c h e M e t h o d e n .

Zur Bestimmung der Halogene in photographischen Emulsionen empfehlen G. WAG~ER und A. P~LZ 2 das folgende Verfahren. Behandlung der Emulsions- trdger: In der Dunkelkammer entnommene 2--4 dm ~ des Materials (Platten, Filme usw.) werden nach genauem Abmessen lmal mit 100, 2real mit je 50 ml 0,5~/oiger NaCN- LSsung und 2real mit je 50 ml H20 bei Zimmertemperatur je 5 min extra- hiert. Die in einem Dest.-Kolben vereinigten Extrakte erhitzt man bei gleieh- zeitigem Durchleiten yon CO~ 5 rain lang zum Sieden. Hierauf wird die LSsung

1 ~. anal. Chim. 6, 371 (1951) [russ.]. 2 0sterr. Chemiker-Ztg. 52, 209 (1951). Teehn. Hoehsehule Wien.

236 Bericht: Spezielle analytisehe Methoden.

mit 22 ml 1 n Essigsaure auf p~ 5,7 eingestellt; bis zum Auftreten einer opales- cierenden Trfibung wird erneut CO 2 durchgeleitet, dann H2S bis zur Beendung der quant. Ag-Ausscheidung. Gegen ein auftretendes Schaumen setzt man 10 bis 20 ml ~thanol zu. Naeh dem Abstellen des H~S-Stromes wird noehmals Essigs~ure (1:9, 50 ml) zugeffigt und welter im C02-Strome auf 150 ml eingedampft. Die erkaltete LSsung filtriert man durch ein Blaubandfilter in einen 250 ml- MeBkolben. - - Ag-Bestimmung: I~iedersehlag nnd Filter sowie im Dest.-Kolben verbliebene Ag2S-Spuren werden in 5--7 ml abs. t tNO 3 fiber einem Mikrobrenner aufgesehlossen, die Hestimmung des Ag-Gehaltes der LSsung erfolgt titrimet- risch nach GAY-Lvss~c oder V O L ~ D . Bei Bereehnung des Ag-Gehaltes aus

7-gS ~alvo'nome/er

Abb. 1. Apparat zur potentiometrischen Halo- genbestimmung nach G. WAGNER und A. PELZ.

dem Halogengehalte ware nicht festzu- stellen, ob es sich um gewaschene oder um ungewasehene Emulsionen handelt. - - Die J~estlmmung der Halogene erfolgt po- tentiometriseh in dem in Abb. 1 wieder- gegebenen Apparat. Als Stromanzeiger dient ein empfindliches Galvanometer (etwa 10-~Amp. je Skalen~efl) oder besser ein RShrengalvanometer. Der weite Teil des Titriergef~Bes faint 250--400 ml, der enge, durch einen Gummistopfen ver- sehlossene, hat etwa 1/50 dieses Volums

(Radienverhaltnisse etwa 7:1). Die Elektroden, Silberdr~hte (d ~ 0,08 mm), laufen durch Glascapillaren (Lange 5- -6 cm, lichte Weite 1 ram), in denen sie zur Vermei- dung eines unmittelbaren Uberganges LSsung-Draht-Luft mit Wachs eingekittet sind. Ein aquivalenter Teil der zu untersuehenden LSsung wird in das TitriergefaB eingeffillt, dazu kommt wegen konstanter Leitfahigkeit noch im Verhaltnis 1 : 5 eine 5~/oige, bei Hesvimmung nur emes Halogens eine 2%ige Ba(NOa)2-LSsung. Titriert wird mit 0,02 noder 0,01 n AgNO3-L5sung aus einer 50 ml- bzw. einer 10ml-Bfirette, deren Fiillung ausreiehen soll. Nach jedem Zusatz der MaBflfissigkeit entleert man den engen GefaBteil durch Blasen in den Sehlauchansatz und bewirkt dadurch ein gutes Durchmisehen im weiten Teile durch den Riihrer. Nach ZurficldiieBen der Fliissigkei~ mit etwas BodenkSrper in den engen Tell t i tr iert man tropfenweise in Abst~nden yon 3 0 ~ 0 see welter bis zum maximalen Galvanometer-Ausschlag, der das Titrationsende anzeigt. Die Elektroden sind nieht dauernd gebrauehsfahig, sie , ,erkranken", was zu anhaltenden hohen l%stpo~entialen und sogar zu einer Potentialumkehr ffihren kann. In einer Tabelle zusammengefa~te Analysenbeispiele zeigen, dab die zu erzielenden Ergebnisse technisch durchaus befriedigen. Bei der Bestimmung von Br neben C1 und J unvermeidliehe Titrierfehler gleicht man mittels der Korrekturtabelle naeh H. FLOOD und B. BRuu~ 1 aus. Nach Einfibun~ lassen sich Ag und die 3 ttalogene an nur 2 dm ~ eines Emulsionstragers etwa inner- halb 5 Std nebeneinander bestimmen. A. t tER~MA~.

Zur Bestimmung yon Gesamthumus und alkalil~slichen Humusstoffen im Boden modifizierten E. I~A~TE~BERG und F. KREMKUS ~ die Methode yon F. ALTEN, B. WAND]COWSKY und E. K~IPP~BERG 3. Die Methode beruht auf der Oxydation der organischen Substanz mittels Kaliumdichromat und Sehwefelsaure und Rfick-

1 Z. anorg. Chem. 229, 85(1936); vgl. diese Z. 115, ]45 (1938/39); vgl. aueh H. FLOOD und E. SLETT]~, diese Z. 115, 30 (1938/39).

2 Z. Pflanzenernahrg. 5 i , 240 (1951). Inst i tut fiir Pflanzenern~hrung, Boden- chemie und Bodenbiologie, Berlin-Dahlem.

3 Ergebn. d. Agrikulturehemie Bd. IV, 61 (1935).