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Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 513 Carnot hat diese Reaction gleichfalls zur quantitativen Be- stimmung des Kaliums benutzt, indem er das abfiltrirte Kalium-Wismuth- thiosulfat mittelst Schwefelammoniums zersetzte und aus dem Schwefel- wismuth das Kalium berechnete. Pauly konnte in dieser Richtung nicht zu befriedigenden Resultaten gelangen. Zur Bestimmung des Natrons neben Kali ftigt man nach F. Beil- stein und O. v. Blaese 1) zur L0sung der Chloride oder ~itrate eine LSsung yon Kaliumantimoniat, lasst einen Tag in der Kiilte stehen~ decantirt dann die Fltissigkeit dutch ein Filter und w~iseht den Nieder- schlag mit einer LSsung you 7 g Kaliumacetat in 1 1 Wasser und dann mit 50procentigem Alkohol aus. Der Niederschlag wird im Porzellantiegel gegltiht und als ±Natriumantimoniat 5IuSbO~ gewogen. Wegen der LOs- ]ichkeit des :Natriumantimoniats in LiJsungen yon Kaliumsalzen (ganz besonders yon Kaliumcarbonat, dessen Gegenwart daher zu vermeiden ist) muss man eine Correctur anbringen, und zwar sind flir je 100 ccder abdecantirten Fltissigkeit (n i c h t des kaliumacetathaltigen Waschwassers) zu dem gefundenen Werth 0~0233g hinzu zu addiren. Die mitgetheilten Beleganalysen zeigen eine, namentlich far technische Analysen, gentigende Genauigkeit. Bei der Bestimmung des Lithions kommen gegenwiirtig haupt- s'~chlich die folgenden Methoden in Betracht: Die Abscheidung als Lithiumphosphat nach W. Mayer 2), die Trennung des Lithiums vom Natrium und Kalium durch Behandlung der Chloride mit Amylalkohol nach F. A. G ooch ~) und die Abscheidung des Lithiums als Fluor- lithium nach A. Carnot. 4) Diese Methoden sind yon E. Waller 5) studirt und bei der Be- stimmung des Lithions in Mineralwassern benutzt worden. Die Phosphatmethode bietet: wit bereits bekannt~ in so fern Schwierigkeiten, als das abgeschiedene Lithiumphosphat nie frei yon Natron-und Kalisalzen erhalten wird und andererseits bei l~tngerem Auswaschen des Niederschlags merkliche Mengen der Lithiumverbindung 1) Bull. de l'Acad des Sciences de St. P~tersbourg 33, 209. -- Ber. d. deutsch, chem. Gesellsch. zu Berlin 22, R. 840. 3) Annalen d. Chemie u. Pharm. 98, 193; vergl, auch diese Zeitschrift 26, 354. ~) Diese Zei~sehrift 26, 354. ~) Diese Zeitschrift 29, 332. 5) The Analyst 16, 209.

Zur Bestimmung des Natrons neben Kali

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Bericht: Chemische Analyse anorganischer KSrper. 513

C a r n o t hat diese Reaction gleichfalls zur quantitativen Be- stimmung des Kaliums benutzt, indem er das abfiltrirte Kalium-Wismuth- thiosulfat mittelst Schwefelammoniums zersetzte und aus dem Schwefel- wismuth das Kalium berechnete. P a u l y konnte in dieser Richtung nicht zu befriedigenden Resultaten gelangen.

Zur Bestimmung des Natrons neben Kali ftigt man nach F. B e i l - s t e i n und O. v. B l a e s e 1) zur L0sung der Chloride oder ~itrate eine LSsung yon Kaliumantimoniat, lasst einen Tag in der Kiilte stehen~ decantirt dann die Fltissigkeit dutch ein Filter und w~iseht den Nieder- schlag mit einer LSsung you 7 g Kaliumacetat in 1 1 Wasser und dann mit 50procentigem Alkohol aus. Der Niederschlag wird im Porzellantiegel gegltiht und als ±Natriumantimoniat 5IuSbO~ gewogen. Wegen der LOs- ]ichkeit des :Natriumantimoniats in LiJsungen yon Kaliumsalzen (ganz besonders yon Kaliumcarbonat, dessen Gegenwart daher zu vermeiden ist) muss man eine Correctur anbringen, und zwar sind flir je 100 ccder

abdecantirten Fltissigkeit (n i c h t des kaliumacetathaltigen Waschwassers) zu dem gefundenen Werth 0~0233g hinzu zu addiren. Die mitgetheilten Beleganalysen zeigen eine, namentlich far technische Analysen, gentigende Genauigkeit.

Bei der Bestimmung des Lithions kommen gegenwiirtig haupt- s'~chlich die folgenden Methoden in Betracht : Die Abscheidung als Lithiumphosphat nach W. M a y e r 2), die Trennung des Lithiums vom Natrium und Kalium durch Behandlung der Chloride mit Amylalkohol nach F. A. G o o c h ~) und die Abscheidung des Lithiums als Fluor- lithium nach A. C a r n o t . 4)

Diese Methoden sind yon E. W a l l e r 5) studirt und bei der Be- stimmung des Lithions in Mineralwassern benutzt worden.

Die Phosphatmethode bietet: wit bereits bekannt~ in so fern Schwierigkeiten, als das abgeschiedene Lithiumphosphat nie frei yon Na t ron-und Kalisalzen erhalten wird und andererseits bei l~tngerem Auswaschen des Niederschlags merkliche Mengen der Lithiumverbindung

1) Bull. de l'Acad des Sciences de St. P~tersbourg 33, 209. - - Ber. d. deutsch, chem. Gesellsch. zu Berlin 22, R. 840.

3) Annalen d. Chemie u. Pharm. 98, 193; vergl, auch diese Zeitschrift 26, 354.

~) Diese Zei~sehrift 26, 354. ~) Diese Zeitschrift 29, 332. 5) The Analyst 16, 209.