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Operationen, Apparate und Reagentien. 303 ~.&usnahme yon dem bew~hrten Gesetze der Brechung machen sollten u~l sodann unterliegt es keinem Zweifel, dass bei stattfindender Drechung die Erscheinung ein ganz anderes Aussehen :~ abe n mfisste., *Sobald wir fiber diesen Punkt im Klaren sind, kann unserUrtheil ~ber das Wesen dieser Absorptionen nicht mehr schwanken, weil es sich ~qun um nichts anderes, als um Farbemischungen mit ihren Folgen ~andeln kann.* Der Verfasser stell~ die baldige Fortsetzung seiner Mittheilungen ~ber diesen Gegenstand in Aussicht. Zur Bestimmung des Schmelzpunktes yon Legirungen, namentlieh •ler Legirungen yon Blei und Zinn. FQhrt man die Bestimmung des ~chmelzpunktes yon Legirungen in gew~)hnlicher Weise (durch Erhitzen ,der in einem Capillarr0hrchen befindlichen Substanz in einem Bade yon 4)el, Paraffin, Schwefelsaure etc.)aus, so erh~tlt man vielfach ungenaue "Resultate, weil sich bei Ber0hrung mit Luft in ziemlich hoher Tempe- ~'atur an tier Oberfl~iche Oxydationsprodukte bilden~ welche weniger leicht schmelzbar sind als die Legirung und diese einhfillen oder ein Anh~ngen an der Glaswandung beim Eintreten des Erweichungspunktes bedingen, ~vodurch dann ein Zusammenfliessen der Masse oft erst eintritt, wenn <ler Schmelzpunkt bereits erheblich iiberschritten ist. Um diese Uebelst~tnde zu vermeiden, schl[igt R. G nehm*) folgen- <les einfache Verfahren vor, welches eine genaue Bestimmung sowohl des iErweichungspunktes als auch des Schmelzpunktes erm0glicht.**) Die womsglich zu einem dieken Drahte ausgezogene oder zu einem <lilnnen Streifen geformte Legirung wird sorgfaltig gereinigt, namen~lich ,am alle etwa oxydirten Theile zu entfernen, dann schneidet man zwei ~angefShr gleieh grosse nicht alIzu lange Stiicke ab, biegt das eine zu .einem Ringe zusammen, steckt das andere durch den Ring und biegt .-es dann ebenfalls zum Ringe zusammen. Einer der beiden aneinander ll~tngenden Ringe wird dann an einem Eisendraht aufgeh~tngt, welcher ~unten zu einem Haken umgebogen ist, die ganze Vorrichtung in ein 4)el- oder Paraffinbad gebracht, das Thermometer richtig eingesenkt und *) M6nit. scientif. [3 s~r.] ~, 424. **) Unter Urnst~nden, z. B. wenn es sich um Legirungen fiir die Sicherheifs- -~en~:ile yon Dampfl~qaschinen handelt, ist es yon Wichtigkeit., nicht blos den ~chmelzpunkt sondern auch den Erweichungspunkt ZU kennen.

Zur Bestimmung des Schmelzpunktes von Legirungen, namentlich der Legirungen von Blei und Zinn

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Operationen, Apparate und Reagentien. 303

~.&usnahme yon dem bew~hrten Gesetze der Brechung machen sollten u~l

sodann unterliegt es keinem Zweifel, d a s s b e i s t a t t f i n d e n d e r

D r e c h u n g d i e E r s c h e i n u n g e i n g a n z a n d e r e s A u s s e h e n

:~ abe n m f i s s t e . , *Sobald wir fiber diesen Punkt im Klaren sind, kann unserUrtheil

~ber das Wesen dieser Absorptionen nicht mehr schwanken, weil es sich ~qun um nichts anderes, als um F a r b e m i s c h u n g e n mit ihren Folgen ~andeln kann.*

Der Verfasser stell~ die baldige Fortsetzung seiner Mittheilungen ~ber diesen Gegenstand in Aussicht.

Zur Bestimmung des Schmelzpunktes yon Legirungen, namentlieh •ler Legirungen yon Blei und Zinn. FQhrt man die Bestimmung des ~chmelzpunktes yon Legirungen in gew~)hnlicher Weise (durch Erhitzen ,der in einem Capillarr0hrchen befindlichen Substanz in einem Bade yon

4)el, Paraffin, Schwefelsaure etc.)aus, so erh~tlt man vielfach ungenaue "Resultate, weil sich bei Ber0hrung mit Luft in ziemlich hoher Tempe- ~'atur an tier Oberfl~iche Oxydationsprodukte bilden~ welche weniger leicht

schmelzbar sind als die Legirung und diese einhfillen oder ein Anh~ngen an der Glaswandung beim Eintreten des Erweichungspunktes bedingen, ~vodurch dann ein Zusammenfliessen der Masse oft erst eintritt, wenn

<ler Schmelzpunkt bereits erheblich iiberschritten ist. Um diese Uebelst~tnde zu vermeiden, schl[igt R. G n e h m * ) folgen-

<les einfache Verfahren vor, welches eine genaue Bestimmung sowohl des

iErweichungspunktes als auch des Schmelzpunktes erm0glicht.**) Die womsglich zu einem dieken Drahte ausgezogene oder zu einem

<lilnnen Streifen geformte Legirung wird sorgfaltig gereinigt, namen~lich ,am alle etwa oxydirten Theile zu entfernen, dann schneidet man zwei ~angefShr gleieh grosse nicht alIzu lange Stiicke ab, biegt das eine zu .einem Ringe zusammen, steckt das andere durch den Ring und biegt

.-es dann ebenfalls zum Ringe zusammen. Einer der beiden aneinander ll~tngenden Ringe wird dann an einem Eisendraht aufgeh~tngt, welcher ~unten zu einem Haken umgebogen ist, die ganze Vorrichtung in ein 4)el- oder Paraffinbad gebracht, das Thermometer richtig eingesenkt und

*) M6nit. scientif. [3 s~r.] ~, 424. **) Unter Urnst~nden, z. B. wenn es sich um Legirungen fiir die Sicherheifs-

-~en~:ile yon Dampfl~qaschinen handelt, ist es yon Wichtigkeit., nicht blos den ~chmelzpunkt sondern auch den Erweichungspunkt ZU kennen.

304 Bericht: Allgemeine analytische Methoden, analytische

nun erhitzt. Jede Ver~inderung ist leieht zu bemerken. Ist die Tempe- ratur bis zum Erweichungspunkt der Legirung gestiegen, so nehmen die beiden Ringe allm~hlieh die Form einer immer l~tnger werdenden Ellipse an und bilden sehliesslieh einen senkreehten Streifen; sie lCJsen sich abet erst ab und fallen auf den Boden des Gef~sses, wenn die Temperatur den Schmelzpunkt erreicht hat.

Der Yerfasser hat nach dieser Methode die Erweichungs- un~. Schmelzpunkte mehrerer Legirungen yon Blei und Zinn bestimmt un~. folgende Zahlen erhalten:

Legirungen: Erweichungs- Schmelz- Zinn Blei punkt punkt

2 Thle. 5 Thle. 185 o C. 189 0 C. 2 ¢ 6 ,, 189o C. 194- -1950 C. 2 , 7 - 192o 'C. 198o C. 2 ~. 8 ~ 2 0 2 o C. 208--210o C.

Filtration Schwefel suspendirt enthaltender Fliissigkeiten. Oft. ist es schwierig, fein vertheilten, in einer Flfissigkeit suspendirten Schwefel~ durch Filtration zu entfernen. So z. B. in der Analyse, wo sich derselbe beim Abdampfen sehwefelammoniumhaltiger Flttssigkeiten abscheidet. Mar, kann noeh so oft fiitriren und immer wieder ist das Filtrat milchig. Man~ gelangt jedoeh, naeh einer Mittheilung in der Pharm. Centralhalle 15, 201~ leieht zum Ziele, wenn man der Flttssigkeit 1 - -2 Tropfen Sehwefelkohlen- stoff zusetzt, tfiehtig durchsehtittelt und durch ein angefeuehtetes Filter filtrirt. Der Sehwefel 10st sieh in dem Schwefelkohlenstoff auf un~ letzterer bleibt auf dem feuchten Filter zurtick. Das Filtrat ist - - namentlich naeh ganz gelindem Erw~irmen und einmaligem Umschtittelr~

vollkommen Mar und ohne jeden Gerueh nach Sehwefelkohlenstoff.

~Eine Universal-Gaslampe hat J o s e p h Rabs*) construirt. Die- selbe wird dutch beistehende Abbildungen (Fig. 15 Seiten-Ansicht~ Fig. 16 obere Ansicht) veransehaulieht.

Der Apparat besteht aus einer Combination dreier Bunsen 'scher~ Brenner B, welche auf einem gemeinsschaftliehen Fuss F so befestigV sind, dass jeder ftir sich an einem besonderen Arme A als Radius in~ Kreise herumbewegt werden kann. Diese Arme sind an ihrem den~ Brenner abgekehrten Ende mit conisehen Zapfen in dem Fusse drehbar

*) D i n g l e r ' s polyt. 3ourn. 212~ 221.