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54 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe. Gegenwar~ yon Ammoniumchlorid ein Niedersehlag aus, der bei Germanium die Zusammensetzung ]~a2GeCsHs014.2 H~O besitzt. Die zu grol~e LSsliehkeit des Niedersehlags kann dureh Zusatz yon Aceton geniigend vermindert werden. -- Aus/i~hrung: Zu 1 ml der sehwach alkalisehen Germanatl5sung, mit h5ehstens 5 mg Ge, l~l~t man in der K~tlte unter Umrfihren 5 ml der ReagenslSsung und 3--3,5 ml 15 n Ammoniakl5sung, die unmittelbar vor der Verwendung miteinander vermischt wurden, zutropfen. Die Reagensl5sung selbst enth~lt im Liter 240 g NK4C1, 14 g Weins~ure und 13 g BaCl~ 2 H20. Nach 10 rain gibt man 0,5--0,6 ml Aceton hinzu, filtriert nach weiteren 10 rain dureh einen Filtertiegel (G 2) und w~seht so lange mit einer L5sung, die im Liter 100 ml Aceton und 100 ml 15 n Ammoniakl5sung enth~lt, bis das Filtrat frei von Ba ist. Man spfilt mit Aceton nach und troeknet 1 Std bei ll0 ~ C (Faktor ftir Ge -- 0,1020). Die Genauigkeit betr~gt etwa 0,5%. Zur ma[3analytischen Bestimmung wird der Niederschlag in verdfinnter Salzs~ure gelSst, Barium als Chromat gef~llt, filtriert und das Chromat dann jodometrisch titriert. -- Die F~llung wird dureh alle Ionen gest5rt, die mit Barium sehwer 15s- liehe Niederschl~ge bilden, ebenso durch solehe, die ~hnliche Bariumtartrat- komplexe eingehen, wozu auger Bor noeh die Elemente der 4. Nebengq'uppe (Ti, Zr) geh5ren. Cd muB vorher entfernt werden. A1, Ga, Fe III, Cr III, Sn II und Pb II stSren, wenn sie in zu hoher Konzentration vorliegen (h5her als 1 : 1). Selbst grol]e Mengen yon Arsenit oder Arsenat beeinflussen die FMlung jedoch nieht merklieh. G. DENK. Die Zinnbestimmung dutch Destillation des Jodids naeh E. R. CALEY und M. G. BCRFORD 1, die nach J. B~sso~ 2 ffir Siliciumbronzen gut geeignet ist, kann riaeh J. BESSON und R. BUDE~Z a zur Not aueh ffir antimonhaltige Legierungen angewendet werden, wenn diese phosphorfrei sind. Phosphor macht das Verfahren unbrauehbar. Man seheidet Zinn und Antimon mit Perchlors~ure ab, veraseht bei 500 ~ C, glfiht die Oxyde ziemlich genau bei 850 ~ C (bis zu dieser Temperatur ist Sb204 nahezu vollst~ndig best~ndig) und destilliert die dureh Behandeln mit NH4J bei 500~ erhaltenen Jodide fiber. Von der gefundenen Summe der Oxyde zieht man den in einer besonderen Probe naeh fiblichen Verfahren erh~ltenen Wert ffir Sb204 ab. It. KU~r Zur Bestimmung kleiner 3iengen Blei in Zink- oder Cadmiumsulfatl~sungen f~llt M. KOJIMA ~ das Blei zun~chst unter Verwendung yon Barium- bzw. Stron- tiumsulfat als Sammler, bringt die Niederschl~ge mit ttilfe yon Ionenaustausehern in LSsung und ermittelt Blei in dieser L5sung eolorimetrisch nach dem Dithizon- verfahren. Der quantitative Verlauf jeder einzelnen Stufe dieses Analysenganges wurde unter Verwendung yon Thorium B als Tracer bestatigt. -- Bestimmung yon Blei in Zinksul/atl6sung. Man versetzt die zu priifende L5sung (200 ml) mit 0,5 mt konz. Salzsaure, erhitzt zum Sieden und ffigt 1 ml BaCl~-LSsung (100 mg Ba/ml) zu. Naeh 2 Std dekantiert man die iiberstehende LSsung ab und w~seht den Nieder- schlag dutch Dekantieren und Zenfrifugieren. Dann bringt man den Niederschlag in ein Beeherglas, das 50 ml Wasser und 20 ml Amberlite I1~-120 (Wasserstoff- form) und 20 ml Amberlite IRA 410 (I-Iydroxydform) enth~lt. Der Anionenaus- tauseher befindet sich zweckma~ig in einem Gewebe aus Nylon. Man erw~rmt unter Rfihren ant 70--80 ~ C, bis die fiberstehende Flfissigkeit klar geworden ist (2--3 Std) entfemt den Anionenaustauscher, dekantiert die Flfissigkeit ab und eluiert das am Kationenaustauseher befindliehe Blei, indem man 2 real mit je 20 ml 1 Ind. Engng. Chem., anal. Edit. 8, 114 (1936); vgl. diese Z. 114, 138 (1938). Chim. analytique 34, 161 (1952); vgl. diese Z. 139, 150 (1953), 3 Chim. analytique 35, 241--243 (1953). Met.-Forsch.-Inst., Univ. Saarbrficken. Sei. Pap. Coll. Gem Educat., Univ. Tokyo 3, 25--37 (1953). Univ. Tokyo.

Zur Bestimmung kleiner Mengen Blei in Zink- oder Cadmiumsulfatlösungen

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54 Berieht: Chemisehe Analyse anorganischer Stoffe.

Gegenwar~ yon Ammoniumchlorid ein Niedersehlag aus, der bei Germanium die Zusammensetzung ]~a2GeCsHs014.2 H~O besitzt. Die zu grol~e LSsliehkeit des Niedersehlags kann dureh Zusatz yon Aceton geniigend verminder t werden. - - Aus/i~hrung: Zu 1 ml der sehwach alkalisehen Germanatl5sung, mi t h5ehstens 5 mg Ge, l~l~t man in der K~tlte unter Umrfihren 5 ml der ReagenslSsung und 3--3,5 ml 15 n Ammoniakl5sung, die unmit te lbar vor der Verwendung miteinander vermischt wurden, zutropfen. Die Reagensl5sung selbst enth~l t im Liter 240 g NK4C1, 14 g Weins~ure und 13 g BaCl~ �9 2 H20. Nach 10 rain gibt man 0,5--0,6 ml Aceton hinzu, filtriert nach weiteren 10 rain dureh einen Filtertiegel (G 2) und w~seht so lange mit einer L5sung, die im Liter 100 ml Aceton und 100 ml 15 n Ammoniakl5sung enth~lt, bis das Fi l t ra t frei von Ba ist. Man spfilt mi t Aceton nach und t roeknet 1 Std bei l l 0 ~ C (Faktor ftir Ge -- 0,1020). Die Genauigkeit betr~gt etwa 0,5%. Zur ma[3analytischen Bestimmung wird der Niederschlag in verdfinnter Salzs~ure gelSst, Barium als Chromat gef~llt, filtriert und das Chromat dann jodometrisch titriert . - - Die F~llung wird dureh alle Ionen gest5rt, die mit Barium sehwer 15s- liehe Niederschl~ge bilden, ebenso durch solehe, die ~hnliche Bar iumtar t ra t - komplexe eingehen, wozu auger Bor noeh die Elemente der 4. Nebengq'uppe (Ti, Zr) geh5ren. Cd muB vorher entfernt werden. A1, Ga, Fe III, Cr III, Sn II und Pb II stSren, wenn sie in zu hoher Konzentra t ion vorliegen (h5her als 1 : 1). Selbst grol]e Mengen yon Arsenit oder Arsenat beeinflussen die FMlung jedoch nieht merklieh.

G. DENK.

Die Zinnbestimmung dutch Destillation des Jodids naeh E. R. CALEY und M. G. BCRFORD 1, die nach J. B~sso~ 2 ffir Siliciumbronzen gut geeignet ist, kann riaeh J. BESSON und R. BUDE~Z a zur Not aueh ffir ant imonhalt ige Legierungen angewendet werden, wenn diese phosphorfrei sind. Phosphor macht das Verfahren unbrauehbar . Man seheidet Zinn und Ant imon mit Perchlors~ure ab, veraseht bei 500 ~ C, glfiht die Oxyde ziemlich genau bei 850 ~ C (bis zu dieser Temperatur ist Sb204 nahezu vollst~ndig best~ndig) und destilliert die dureh Behandeln mit NH4J bei 500~ erhaltenen Jodide fiber. Von der gefundenen Summe der Oxyde zieht man den in einer besonderen Probe naeh fiblichen Verfahren erh~ltenen Wert ffir Sb204 ab. It . KU~r

Zur Bestimmung kleiner 3iengen Blei in Zink- oder Cadmiumsulfatl~sungen f~llt M. KOJIMA ~ das Blei zun~chst unter Verwendung yon Barium- bzw. Stron- t iumsulfat als Sammler, br ingt die Niederschl~ge mit t t i lfe yon Ionenaustausehern in LSsung und ermit te l t Blei in dieser L5sung eolorimetrisch nach dem Dithizon- verfahren. Der quant i ta t ive Verlauf jeder einzelnen Stufe dieses Analysenganges wurde unter Verwendung yon Thorium B als Tracer bestatigt . - - Bestimmung yon Blei in Zinksul/atl6sung. Man versetzt die zu priifende L5sung (200 ml) mi t 0,5 mt konz. Salzsaure, erhi tzt zum Sieden und ffigt 1 ml BaCl~-LSsung (100 mg Ba/ml) zu. Naeh 2 Std dekant ier t man die iiberstehende LSsung ab und w~seht den Nieder- schlag dutch Dekantieren und Zenfrifugieren. Dann br ingt man den Niederschlag in ein Beeherglas, das 50 ml Wasser und 20 ml Amberli te I1~-120 (Wasserstoff- form) und 20 ml Amberli te I RA 410 (I-Iydroxydform) enth~lt . Der Anionenaus- tauseher befindet sich zweckma~ig in einem Gewebe aus Nylon. Man erw~rmt unter Rfihren ant 70--80 ~ C, bis die fiberstehende Flfissigkeit klar geworden ist (2--3 Std) en t femt den Anionenaustauscher, dekant ier t die Flfissigkeit ab und eluiert das am Kationenaustauseher befindliehe Blei, indem man 2 real mi t je 20 ml

1 Ind. Engng. Chem., anal. Edit . 8, 114 (1936); vgl. diese Z. 114, 138 (1938). Chim. analytique 34, 161 (1952); vgl. diese Z. 139, 150 (1953),

3 Chim. analytique 35, 241--243 (1953). Met.-Forsch.-Inst., Univ. Saarbrficken. Sei. Pap. Coll. Gem Educat. , Univ. Tokyo 3, 25--37 (1953). Univ. Tokyo.

Bericht: Chemische Analyse anorganischer Stoffe. 55

30%iger AmmoniumacetatlSsung erw~rmt. Die LSsungen und Wasehw~isser wer- den im Scheidetriehter Init Ammoniak anf Pn 9 gebracht (Thymolb]au). Dana ffigt man 3 m110~o ige KCN-LSsung sowie 1 m110% ige ~NH~OH �9 HC1-LSsung zu nnd schtittelt mit je 3 ml DithizonlSsung in Tetrachlorkohlenstoff so oft aus, bis die DtthizonlSsung grtin bleibt. Jeder Extrakt wird mit 30 ml CCI~ versetzt und mit 0,5~ KCN-L5sung his zur Farblosigkeit der KCiN-LSsung gesehiittelt. ~Naeh dem ~Vaschen mit Wasser photometriert man mit Griinfitter. - - Bestimmung von Blei in Cadmiumsul/atlSsung. Man erw~rmt die mit Salzsgure angesguerte LSsung auf 60 ~ C, fiigt 2 ml Sr(NO3)2LSsnng (100 mg Sr/ml) zu, trennt das SrS04 durch Zentrifugieren, wgseht mit 40 ml 50~o igem Alkoh01 und verfiihrt welter wie bei der Bestimmung in ZnSQ-LSsung. - - Die Verfahren kSnnen dazu dienen, um Blei- spuren in metallischem Zink oder metallischem Cadmium zu bestimmen. Man lSst 1 g der zu untersuchenden Metalle in verdfinnter Salpeters~iure, rancht mit Sehwefel- ss ab und verf~Lhrt welter wie angegeben. 0,0004 his 0,1%, am besten etwa 0,004% Pb kSnnen mit dem Verfahren bestimmt werden. H. KURTElVACKEtL

Die volumetrische Bestimmung yon l~'itrat in Natriumnitrit wird yon C. L. J o l ~ s o ~ ~ naeh der Methode yon F. C. BOW~A~ und W. W. SCOTT 2 dnrchgefiihrt. Das stSrende Nitri t wird vorher unter Luftaussehlul~ in hTitrosylsehwefelsgure iiber- fiihrt. Aus]i~hrung. Man gibt 150 ml konz. Schwefels~Lnre, die auf 0--10~ C ab- gekiihlt wurde, in eine 500 ml fassende Flasehe aus Borsilikatglas, die einen ein- geschliffenen Tropftrichter trggt, nnd evakuiert die F]asche 3 rain unter Um- sehiitteln der Fliissigkeit. Man ffillt 5--10 ml dEr zu untersnehenden 1Xatrium- nitritlSsung oder bei festen Proben eine LSsung yon 5 g Salz in 10 rnl Wasser in den Tropftrichter und ]~iBt unter sorgfgltiger Aul~enkiihlung mit Eiswasser und Umsehiitteln kleine Portionen in die Flasehe flie~en. Man w~ischt mit 3 • 3 ml Wasser naeh und sehfittelt die Flasehe dann 20 rain heftig, am besten auf mecha- nischem WEge. Man bringt den Inhalt in ein Beeherglas, waseht die Flasehe 21nat mit 15--20 ml Sehwefelsgnre, kiihlt auf mindestens 10~ nnd ti tr iert mit 0,6 n Eisen-II-sulfatlSsung (176,5g Eisensulfatheptahydrat und 400ml Wasser mit 60~ Schwefelsgure anf 1 Liter verdiilmt) auf die erste Rosafgrbung. Bei Ein- haltnng der angegebenen Bedingungen und falls nicht mehr als 100 ml Eisensulfat- 15sung nStig sind, wird der Farbumsehlag dureh den ersten iiberschtissigen Tropfen Eisensulfatl6sung hervorgerufen, und es ist nieht n5tig, einen Blindwert zu be- stimmen. Bei Gehalten yon 0- -10% Kaliumnitrat in Natriumnitri t betrggt der Fehler d= 0,1%, bei 10 - 5 0 % betrggt er • 0,2% und bei 90% ist er -4- 0,4%.

BARBARA G]a~TTI~I~.

Fiir die alkalimetrische Bestimmung yon Phosphaten empfehlen E. RANCKE- M~DSEN und T. KJAERGAR~) ~ folgende Methode. Die PhosphatlSsung wird mit Salzsgure bis zur Bildung yon primarem Phosphat titriert, dann erfolgt Zusatz yon Ce(III)-nitrat, wobei je Mol Phosphat 2 H + in Freiheit gesetzt werden (HePO~- -- Ce ~+ --> CePO a ~- 2 H+), die mit Natronlauge wieder his zum p~-Wert des ersten ~quivalenzpunktes titriert werden kSnnen. Man fiihrt also beide Titra- tionen n~it demselben Indicator aus. Die Verf. verwenden dazu ein Gemiseh yon 0,1 g Bromkresolgrfin und 0,02 g Methylorange, das mit 2 ml 0,25 n NaOH-LSsung verrieben und dann mit Wasser auf 100 ml aufgeffillt wird. 1 Tr. dieser Indicator- lSsung wird auf 15 ml der zu bestimmenden LSsung zugesetzt. Man titriert auf den

Analyt. ChEmistry 25, 1276--1277 (1953). E . I . du Pont de Nemours & Co., Gibbstown, N. J. (USA).

J. Ind. Eng. ChEm. 7, 766 (1915); vgh diese Z. 55, 349 (1916). a Acta chem. scand. (Copenh.) 7, 735--740 (1953). Techn. Univ. yon Danemark,

Kopenhagen.