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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 73 Bestimmung mit Molybdat an der Hg-Trop]elektrode. a) Da man einerseits fflr Molybdat gu~ auswertbare ReduktionsstrSme nur in citronensaurem Milieu (p~ 2,8) an der Hg-Tropfelektrode erhMt, andererseits aber in diesem Milieu Chlorochin yon Molybdat nicht gefitllt wird, versetzt man in w~l~riger LSsung mit t~berschiissigem Molybdat, filtriert den IN'iederschlag ab und ermittelt im Filtrat den lJberschuB von Molybdat in citronensaurem Milieu polarographisch. Ftir Molybdatkonzentra- tionen zwischen 0,001--0,8 mmol ist i~ (siehe oben) der Konzentration proportional. Der Fehler fiir 1,75--],25 mmol Chlorochin bei F~tllung mit mmol Molybdat betr/igt 3--8%. 1 MolekS1 Molybdat reagiert mit 2 Mo]ektilen Chloroehin. Die Bestimmung der iibrigen angefiihrten Chinolinderivate isg wegen zu groger LSslichkeit der ge- bildeten Niedersehlgge nieht mSglieh. -- b) Molybdat gibt hi eitronensaurem Milieu (0,1 m Citronens~ure-, 0,1 m KCI-, 0,03 m N%HPQ-LSsungen) an der Hg-Tropf- elektrode 2 Reduktionsstufen. Dureh Zusatz yon Chloroehin wird das Halbstufen- potential E% der ersten Wel]e zu negativeren Potentialen versehoben. Aus einer Eichkurve log eehlorochin gegen EV~ kann man unbekannte Chloroehinkonzen- trationen (1,6--0,16 retool) mit einem Fehler yon rund 3% ermitteln. Da Molybdat in alkoholiseher LSsung keinen ausgepr~gten Diffusionsstrom a.ufweist, ist die Methode auf die wasserlSslichen Verbindungen Chlorochin, Pent,chin und Isopen- taehin besehr"gnkt. -- Nine Bestimmung der angefiihrten Chinolinderivate is~ im iibrigen aueh auf Grund ihrer katalytiachen Wellen an der Hg-Tropfelektrode mSglieh (0,02--0,2 mmol w/~13rige oder alkoholisehe LSsungen in 1 n CH3COOH- , 1 n CH~C00Na-LSsungen auf 0--3% genau). NELLY ~4~ONOPIK Zur Bestimmung yon 6-Mercaptopurin (Puri-nethol-Tabletten, Burroughs Wellcome & Co., London) empfehlen J. BLA~EK und Z. STsJSKAL 1 ein argento- metrisehes Verfahren. 6-Mereaptopurin bildet in ammoniakalischem Medium m i~ Silbernitrat einen schwer]Ts]iehen Niederschlag, der auf 1 Mol Mercaptopurin 2 Mole AgNO~ enth~ilt. Das Silber ist wahrscheinlich an die Mercapt, o- und an die Iminogruppe gebunden. -- Arbeitsvorgang. Man versetzt eine etwa 250 nag 6-Mer- eaptopurin entsprechende Menge der feingepulverten Tabletten mit 50 ml Wasser, 15 ml 10%iger AmmoniaklSsung und 50ml 0,1 n SilbernitratlTsung, fiiilt mit destflliertem Wasser auf 250 ml auf, sehiittelt griindlich dureh und filtriert. Die ersten 20 ml des Filtrats werden beseitigt, weitere 50 ml werden mit Salpeters~ure anges~uert und der SilbernitratiibersehuB wird durch Titration mit 0,1 n Ammoninm- rhodanidlSsung bestimmt [Eisen(III)-ammoniumsulfat als Indicator]. 1 Inl 0,1n AgNOa-LTsung entspricht 7,6089 mg 6-Mercaptopurin (wasserfrei) oder 8,5095 mg Monohydrat. -- Um die Gen~uigkeit zu erhShen, empfehlen die Autoren wieder- holtes Abdampfen mit konzentrierter AmmoniaklSsung, bevor die angegebene Menge der 10%igen AmmoniaklSsung zugesetzt wird. Durch Vergleich mit der Stiekstoffbestimmung naeh KJELDAttL wurde die Genauigkeit des argentometrL schen Verfahrens zu 0,25% festgestellt. Z. STEJSKAL Trennung yon Coffein, Aspirin mid Phenacetin dutch Papierelektrophorese. Naeh M. VIETTI-NZC~ELI~A 2 lassen sich Coffein, Aspirin und Phenaeetin papier- elektrophoretisch trennen, wenn in PufferlSsung vom pH-Wert 6,2 (hergestellt aus 50 ml 0,2 m KalinmdihydrogenphosphatlTsung und 8,6 ml 0,2 m Natronlauge und mit Wasser zu 200 ml erg~inzt) auf 34 • 5 cm grogen Streifen 5 Std mit 2 Milliamp. je Zentimeter Papierbreite elektrolysiert wird, nachdem 13 em vom Streifenende 1 ~eskoslov. Farmac. 5, 29--30 (1956) [Tseheehiseh]. (Mit russ., engI. u. dtsch. Zus.fuss.). St~atsanstult for Arzneimittelkontrolle, Prag. 2 Pharmac. Aet~ Helvetiae 31,347--349 (1956). Instit. Merceologico, Univ. Turin.

Zur Bestimmung von 6-Mercaptopurin

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Page 1: Zur Bestimmung von 6-Mercaptopurin

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 73

Bestimmung mit Molybdat an der Hg-Trop]elektrode. a) Da man einerseits fflr Molybdat gu~ auswertbare ReduktionsstrSme nur in citronensaurem Milieu (p~ 2,8) an der Hg-Tropfelektrode erhMt, andererseits aber in diesem Milieu Chlorochin yon Molybdat nicht gefitllt wird, versetzt man in w~l~riger LSsung mit t~berschiissigem Molybdat, filtriert den IN'iederschlag ab und ermittelt im Fil trat den lJberschuB von Molybdat in citronensaurem Milieu polarographisch. Ftir Molybdatkonzentra- tionen zwischen 0,001--0,8 mmol ist i~ (siehe oben) der Konzentration proportional. Der Fehler fiir 1,75--],25 mmol Chlorochin bei F~tllung mit mmol Molybdat betr/igt 3 - -8%. 1 MolekS1 Molybdat reagiert mit 2 Mo]ektilen Chloroehin. Die Bestimmung der iibrigen angefiihrten Chinolinderivate isg wegen zu groger LSslichkeit der ge- bildeten Niedersehlgge nieht mSglieh. - - b) Molybdat gibt hi eitronensaurem Milieu (0,1 m Citronens~ure-, 0,1 m KCI-, 0,03 m N%HPQ-LSsungen) an der Hg-Tropf- elektrode 2 Reduktionsstufen. Dureh Zusatz yon Chloroehin wird das Halbstufen- potential E% der ersten Wel]e zu negativeren Potentialen versehoben. Aus einer Eichkurve log eehlorochin gegen EV~ kann man unbekannte Chloroehinkonzen- trationen (1,6--0,16 retool) mit einem Fehler yon rund 3% ermitteln. Da Molybdat in alkoholiseher LSsung keinen ausgepr~gten Diffusionsstrom a.ufweist, ist die Methode auf die wasserlSslichen Verbindungen Chlorochin, Pent ,chin und Isopen- taehin besehr"gnkt. - - Nine Bestimmung der angefiihrten Chinolinderivate is~ im iibrigen aueh auf Grund ihrer katalytiachen Wellen an der Hg-Tropfelektrode mSglieh (0,02--0,2 mmol w/~13rige oder alkoholisehe LSsungen in 1 n CH3COOH- , 1 n CH~C00Na-LSsungen auf 0--3% genau). NELLY ~4~ONOPIK

Zur Bestimmung yon 6-Mercaptopurin (Puri-nethol-Tabletten, Burroughs Wellcome & Co., London) empfehlen J. BLA~EK und Z. STsJSKAL 1 ein argento- metrisehes Verfahren. 6-Mereaptopurin bildet in ammoniakalischem Medium m i~ Silbernitrat einen schwer]Ts]iehen Niederschlag, der auf 1 Mol Mercaptopurin 2 Mole AgNO~ enth~ilt. Das Silber ist wahrscheinlich an die Mercapt, o- und an die Iminogruppe gebunden. - - Arbeitsvorgang. Man versetzt eine etwa 250 nag 6-Mer- eaptopurin entsprechende Menge der feingepulverten Tabletten mit 50 ml Wasser, 15 ml 10%iger AmmoniaklSsung und 50ml 0,1 n SilbernitratlTsung, fiiilt mit destflliertem Wasser auf 250 ml auf, sehiittelt griindlich dureh und filtriert. Die ersten 20 ml des Filtrats werden beseitigt, weitere 50 ml werden mit Salpeters~ure anges~uert und der SilbernitratiibersehuB wird durch Titration mit 0,1 n Ammoninm- rhodanidlSsung bestimmt [Eisen(III)-ammoniumsulfat als Indicator]. 1 Inl 0,1n AgNOa-LTsung entspricht 7,6089 mg 6-Mercaptopurin (wasserfrei) oder 8,5095 mg Monohydrat. - - Um die Gen~uigkeit zu erhShen, empfehlen die Autoren wieder- holtes Abdampfen mit konzentrierter AmmoniaklSsung, bevor die angegebene Menge der 10%igen AmmoniaklSsung zugesetzt wird. Durch Vergleich mit der Stiekstoffbestimmung naeh KJELDAttL wurde die Genauigkeit des argentometrL schen Verfahrens zu 0,25% festgestellt. Z. STEJSKAL

Trennung yon Coffein, Aspirin mid Phenacetin dutch Papierelektrophorese. Naeh M. VIETTI-NZC~ELI~A 2 lassen sich Coffein, Aspirin und Phenaeetin papier- elektrophoretisch trennen, wenn in PufferlSsung vom pH-Wert 6,2 (hergestellt aus 50 ml 0,2 m KalinmdihydrogenphosphatlTsung und 8,6 ml 0,2 m Natronlauge und mit Wasser zu 200 ml erg~inzt) auf 34 • 5 cm grogen Streifen 5 Std mit 2 Milliamp. je Zentimeter Papierbreite elektrolysiert wird, nachdem 13 em vom Streifenende

1 ~eskoslov. Farmac. 5, 29--30 (1956) [Tseheehiseh]. (Mit russ., engI. u. dtsch. Zus.fuss.). St~atsanstult for Arzneimittelkontrolle, Prag.

2 Pharmac. Aet~ Helvetiae 31,347--349 (1956). Instit. Merceologico, Univ. Turin.