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3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 399 eine empirische Eiehkurve dureh Zugabe steigender Mengen Antipyrin zu der zu priifenden LSsung anfertigen. 1 ~eskoslov. Farmac. 6, 98--103 (1957) [Tschechisch]. (Mit dtseh., russ. u. engl. Zus.fass.) Univ. Briinn (~SR). A. Kvl~]~lvAo~]~I~ Zur Bestimmung yon 4-Butyl-l,2-diphenylpyrazolidin-3~5-dion empfehlen F. JAI~IK, E. KR)~IIS, B. BUD~]w und O. C~f~KovX 1 eine bromatometrische Methode, die auf der Addition yon Brom dutch die Eno]form des Stoffes beruht. Die Bestimmung kann direkt mit potentiometrischer Indikation durchgefiihrt werden oder indirekt, indem man einen BromiiberschuB zufiigt, der dann mit Anilin be- seitigt wird; das labile Brom im Bromketon wird ansehlieBend mit KJ und Natrium- thiosulfat titriert. -- Aus/i~hrung. 200--300 mg Probe werden in 30 ml Eisessig unter Erwarmen (60~ C) gelSst, mit 5 ml konz. Salzsaure angesguert und nach dem Zusatz yon 5 ml 20% iger KBr-L6sung mit 0,1 n KBrOa-LSsung potentiometriseh titriert. 1 ml der Titrationsl6sung entspricht 15,42 mg des Stoffes. Die Titration kann auch im tIalbmikromaBstab mit 0,01 n KBrOs-L6sung durchgefiihrt warden.-- Zur indirekten Bestimmung setzt man der wie oben vorbereiteten L6sung 25 ml 0,1 n KBrOa-L5sung zu und entfernt den BromiiberschuB dutch Zugabe yon 5 ml 1% iger AnflinlSsung im Eisessig. Nach 5 rain gibt man 1 g KJ zu und naeh weiteren 5 min titriert man unter standigem Umriihren mit 0,1 n Natriumthiosulfatl6sung und Starke als Indicator. Das ~quivalent ist gleich, wie bei der direkten Titration. -- Eine yon den Verff. ausgearbeitete Modifikation der bekannten acidimetrischen Bestimmungsmethode gibt weniger befriedigende Resultate als die direkte bromato- metrische Titration. 1 ~eskoslov. Farmae. 6, 105--108 (1957) [Tschechisch]. (Mit dtseh., engl. u. russ. Zus.fass.) Forsch.-Inst. f. Pharmazie und Bioehemie Prag (~SR). Z. STEJSUAr. Zur Identifizierung won 5-Isoamyl-5-iithylbarbiturs~ture (Amylobarbitnr) und des Mononatriumsalzes der 5-~thyl-5-(1-methylbutyl-barbiturs~ure) (Pento- barbitonnatrium, Nembutal) nebeneinander, die papierchromatographiseh nicht zu trennen sind, gibt E. G. B~ooKEg 1 eine Methode an, die auf Dealkylierung des Natriumsalzes und darauffolgende Trennung beruht. Man behandelt die Mischung naeh E. W. MAYNE~Tund E. WASn~UI~N 2 1 Std bei 100 ~ C mit konz. Schwefelsaure, wobei aus dem obengenannten Natriumsa]z in 65%iger Ausbeute 5-~thyibarbitur- si~ure entsteht, wahrend Amylobarbiton unter diesen Bedingungen un~ngegriffen bleibt. Anschliei3end chromatographiert man mit einer Misehung aus n-Butanol/ n-Pentanol/Ammoniak (1:1:1). Die t~-Werte sind 0,11 fiir 5-~thylbarbitursaure bzw. 0,26 einer unbekannten Substanz. In Proben yon nur 0,1 mg sind so noch 10~o des Natriumsalzes (s. o.) zu erkennen. -- Aus/i~hrung. Man erhitzt in einem 2,5 ml- Probeglas etwa 1 mg der zu untersuehenden Mischung mit 0,05 ml konz. Schwefel- saure 1 Std lang auf 100 ~ C, verdiimlt naeh dem Abkiih]en mit 0,5 ml Wasser, extrahiert mit Ather, trocknet den Extral~ mit wasserfreiem Natriumsulfat, damloft zur Trockne ein, nimmt in 0,5 ml Chloroform auf und chromatographiert wie oben beschrieben. Zur Erkennung der Fleeken bedient man sich am besten der UV- Fluorescenztechnik yon A. GP~EG ~. Analyst 82, 448--449 (1957 ). Dominion Lab oratory, Wellington (Neu- Seeland). -- J. Amer. chem. Soc. 75, 700 (1953). -- a Nature (Lond.) i70, 845 (1952). KL~vS B~O~)~SE~ Zur Bestimmung yon 6-Mereaptopurin haben F. J~SIK, B. BUD~SK~ und O. ~:~KOVA~ein bromatometrisches und ein jodometrisches Verfahren ausgearbeitet. Im ersten Fall wird ein Bromatiibersehul~ zugesetzt und der unverbrauehte Rest j odo- metrisch zurticktitriert. Als Oxydationsprodukte des 6-Mercaptopurins entstehen

Zur Bestimmung von 6-Mercaptopurin

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Page 1: Zur Bestimmung von 6-Mercaptopurin

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 399

eine empirische Eiehkurve dureh Zugabe steigender Mengen Antipyrin zu der zu priifenden LSsung anfertigen.

1 ~eskoslov. Farmac. 6, 98--103 (1957) [Tschechisch]. (Mit dtseh., russ. u. engl. Zus.fass.) Univ. Briinn (~SR). A. Kvl~]~lvAo~]~I~

Zur Bestimmung yon 4-Butyl-l,2-diphenylpyrazolidin-3~5-dion empfehlen F. JAI~IK, E. KR)~IIS, B. BUD~]w und O. C~f~KovX 1 eine bromatometrische Methode, die auf der Addition yon Brom dutch die Eno]form des Stoffes beruht. Die Bestimmung kann direkt mit potentiometrischer Indikation durchgefiihrt werden oder indirekt, indem man einen BromiiberschuB zufiigt, der dann mit Anilin be- seitigt wird; das labile Brom im Bromketon wird ansehlieBend mit K J und Natrium- thiosulfat titriert. - - Aus/i~hrung. 200--300 mg Probe werden in 30 ml Eisessig unter Erwarmen (60 ~ C) gelSst, mit 5 ml konz. Salzsaure angesguert und nach dem Zusatz yon 5 ml 20% iger KBr-L6sung mit 0,1 n KBrOa-LSsung potentiometriseh titriert. 1 ml der Titrationsl6sung entspricht 15,42 mg des Stoffes. Die Titration kann auch im tIalbmikromaBstab mit 0,01 n KBrOs-L6sung durchgefiihrt warden.-- Zur indirekten Bestimmung setzt man der wie oben vorbereiteten L6sung 25 ml 0,1 n KBrOa-L5sung zu und entfernt den BromiiberschuB dutch Zugabe yon 5 ml 1% iger AnflinlSsung im Eisessig. Nach 5 rain gibt man 1 g K J zu und naeh weiteren 5 min titriert man unter standigem Umriihren mit 0,1 n Natriumthiosulfatl6sung und Starke als Indicator. Das ~quivalent ist gleich, wie bei der direkten Titration. - - Eine yon den Verff. ausgearbeitete Modifikation der bekannten acidimetrischen Bestimmungsmethode gibt weniger befriedigende Resultate als die direkte bromato- metrische Titration.

1 ~eskoslov. Farmae. 6, 105--108 (1957) [Tschechisch]. (Mit dtseh., engl. u. russ. Zus.fass.) Forsch.-Inst. f. Pharmazie und Bioehemie Prag (~SR). Z. STEJSUAr.

Zur Identifizierung won 5-Isoamyl-5-iithylbarbiturs~ture (Amylobarbitnr) und des Mononatriumsalzes der 5-~thyl-5-(1-methylbutyl-barbiturs~ure) (Pento- barbitonnatrium, Nembutal) nebeneinander, die papierchromatographiseh nicht zu trennen sind, gibt E. G. B~ooKEg 1 eine Methode an, die auf Dealkylierung des Natriumsalzes und darauffolgende Trennung beruht. Man behandelt die Mischung naeh E. W. MAYNE~T und E. WASn~UI~N 2 1 Std bei 100 ~ C mit konz. Schwefelsaure, wobei aus dem obengenannten Natriumsa]z in 65%iger Ausbeute 5-~thyibarbitur- si~ure entsteht, wahrend Amylobarbiton unter diesen Bedingungen un~ngegriffen bleibt. Anschliei3end chromatographiert man mit einer Misehung aus n-Butanol/ n-Pentanol/Ammoniak (1:1:1). Die t~-Werte sind 0,11 fiir 5-~thylbarbitursaure bzw. 0,26 einer unbekannten Substanz. In Proben yon nur 0,1 mg sind so noch 10~o des Natriumsalzes (s. o.) zu erkennen. - - Aus/i~hrung. Man erhitzt in einem 2,5 ml- Probeglas etwa 1 mg der zu untersuehenden Mischung mit 0,05 ml konz. Schwefel- saure 1 Std lang auf 100 ~ C, verdiimlt naeh dem Abkiih]en mit 0,5 ml Wasser, extrahiert mit Ather, trocknet den Extra l~ mit wasserfreiem Natriumsulfat, damloft zur Trockne ein, nimmt in 0,5 ml Chloroform auf und chromatographiert wie oben beschrieben. Zur Erkennung der Fleeken bedient man sich am besten der UV- Fluorescenztechnik yon A. GP~EG ~.

Analyst 82, 448--449 ( 1957 ). Dominion Lab oratory, Wellington (Neu- Seeland). - - J. Amer. chem. Soc. 75, 700 (1953). - - a Nature (Lond.) i70, 845 (1952).

KL~vS B~O~)~SE~

Zur Bestimmung yon 6-Mereaptopurin haben F. J ~ S I K , B. B U D ~ S K ~ und O. ~:~KOVA ~ ein bromatometrisches und ein jodometrisches Verfahren ausgearbeitet. Im ersten Fall wird ein Bromatiibersehul~ zugesetzt und der unverbrauehte Rest j odo- metrisch zurticktitriert. Als Oxydationsprodukte des 6-Mercaptopurins entstehen

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400 Bericht: Spez. analyt. Method. 3. AnMysenmethod. a. d. Gebiete d. Pharmazie

dabei Hypoxanthin und Sulfat. Im zweiten Fall titriert man mit JodlSsung in alkalisehem Medium potentiometriseh, wobei als Oxydationsprodukt wahrsehein- lieh eine Verbindung R - SO s- ent~teht. Hypoxanthin stSrt bei keiner der beiden Niethoden. Die Bestimmungsgenauigkeit betr~gt ~ 0,3%. - - AusJiihrung. Zur bromatometrisehen Bestimmung 15st man 30--40 mg 6-Mereaptopurin in 20 ml 6 n Sehwefels&ure, gibt 25 ml 0,1 n KaliumbromatlSsung zu und l~Bt die LSsung 15 rain im Dunkeln bei Zimmertemloeratur stehen. Dann setzt man 1 g K J zu und titrier~ das ausgesehiedene Jod naeh 5 rain mitNatriumthiosulfatlSsung; 1 ml 0,1 n Kalium- bromatlSsung ~ 1,9022 mg Wirkstoff. Zur jodometrisehen Titration 15st man 50--100 mg 6-Mereaptopurin in 15 ml redest. Wasser und 10 ml 5 n Natrordauge und ~itriert mit 0,1 n Jodl6sung potentiometriseh. Das Inflexionspotential liegt bei - -25 inV. 1 ml 0,1 n JodlSsung entsprieht 3,845 mg 6-Mercaptopurin (wasserfrei).

1 ~eskoslov. Tarmac. 6, 108--110 (1957) [Tseheehiseh]. (Mit dtsch., russ. u. engl. Zus. lass.) Torseh. Inst. f. Pharmaz. u. ]~ioehem. })rag (~SR). Z. STEJSKAL

Zur Bestimmung yon 1-Methyl-4-amino-N'-phenyl-~'-(2-thenyl)-piperidin (Sandosten - - Sandoz) in Injektionsl6sungen und Tablet ten haben J . BLAZEK und Z. STEJSKAL 1 auf Grund der Bfldung eines schwer 15s]ichen ~iederschlages dieser Verbindung mit SiHcowolframs~ure in salzsaurer LSsung eine gewichts- analytische und eine po]arometrische Methode ausgearbeitet. - - Aus]i~hrung. Zur gewichtsana[ytisehen Bestimmung werden 5 ml der InjektionslSsung, die etwa 25 mg wirksame Substanz enthalten, in einem 100 ml-Becher mit 15 ml Wasser verdiinnt, auf 70 ~ C erw&rmt und mit i ml konz. Salzs~ure versetzt. Unter st~ndigem Riihren l~Bt man 1O ml einer 10% igen w~l~rigen LSsung yon Silicowolframs~ure zutropfen. Der entstandene ~iederschlag wird abfiltriert (G 4), mit 20 ml dest. Wasser ge- waschen und bei 100~ bis zur Gewiehtskonstanz getroeknet. (Experimentell wurde festgestellt, dab in der W~rme 4 ~ o l der Base an 1 Mol Silieowofframs~ure gebunden werden.) Die Genauigkeit der Methode ist mit • 3,5~o angegeben. Zur polarometrischen Bestimmung ist die Einwaage der Probe (Drag~es oder Injektions- 16sung) so zu bemessen, dab 25--50 mg wirksame Substanz angewendet werden. Man gibt 1 ml konz. Salzs/~ure hinzu, verdiinnt mit Wasser auf 20 ml und titriert die erhaltene LSsung mit 0,01 m Silieowolframs~ure unter Anwendung einer Queek- sflbertropfelektrode als Ka~hode und einer ges/~ttigten Kalomelelektrode als Anode (die Anode wird mi~ der Probel6sung durch eine mi~ KNO3-LSsung gefiillte Briicke verbunden). I)er Taktor der Silicowolframs/~urelSsung wird durch Titration mit Kalilauge unter Verwendung yon Phenolphthalein als Indicator ermittelt. 1 ml 0,01 m Sflicowolframs/~ure entspricht 8,725 mg Sandosten-Tartrat. Die Genauigkeit der polarometrischen Methode betr/~gt fiir InjektionslSsungen • 3 %, fiir Tabletten 5= 3,5%.

Pharmazie 12, 409 -410 (1957). Staatsanst. Arzneimittelkontrolle, Prag (~SR). K. I ~ C ~ E R

Zur nephelometrisehen Best|mmung yon Nitrofurazon(I), aueh in Gegenwart yon Dodecyl-cli-(aminoiithyl)-glycinhydrochlorid(II), das ebenfalls ein gut anti- bakteriell wirkendes Therapeuticum ist, l&Bt H. HEIN ~ einen E. coli-Stamm auf einem mi$ der VersuehslSsung versetzten l~hrboden wachsen und miBt naeh einer bestimmten Zei~ die Triibung im ,,Elko If" mit Triter S 75 und 0,5 cm-Kiivette. Der Teststamm spricht sowohl auf I allein wie auch in Gegenwart yon I I gut an und gibt eine brauehbare Eichkurve, die jedoeh nieht dem Lambert-Beerschen Gese~z folgt. - - Wegen der genauen I)urehfiihrung der Methode sei auf das Original verwiesen.

Zbl. B~kterlol., Parasitenkunde, Infektionskrankh. I. Abe., Orig. 169, 103--107 (1957). Ta. Byk-Gulden GmbH., Konstanz a. Bodensee. M ~ O T Z ~ M ~ E ~ A ~