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78 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden. Umwandlungsprodukt in Urin geben in schwach saurer LSsung mit Ammonium- molybdat eine Blaufi~rbung, verbunden mit grfinblauer FMlung. Bei Zusatz yon Ammoniumvanadat zu dem Filtrat der Molybdatf~llung tritt nach einigen Stunden eine ahnliche F&llung und eine sti~rkere Blaufarbung auf. Pyramidon reagiert nicht mit Molybdat, doch tritt nach Vanadatzusar eine vorfibergehende Violettfarbung ein. Antipyrin reagiert weder mit Molybdat noch mit Vanadat. Die Reaktionen werden zur Unterscheidung der arzneflich verwendeten Pyrazolone cmpfohlen. H. SPERLICH. Zur Bestimmung yon freier Glutaminsiiure im Urin verweisen J. ~u J. R. B~ATON und E. W. McH~Y ~ auf eine frfihere Arbeit yon B. A. PRESCOTT und H. WAv.LSC~ 2, die fiir die Bestimmung im Blut ausgearbeitet ist. Die Methode ist auf Ham nut anwendbar, wenn dieser mit Aktivkohle (Norit A, mit S~nre gewaschen) entf~rbt wird. Der optimale p~-Wert ]iegt bei 5,2. man stelit 20 ml Urin mit 5 n Natron- lauge oder n Salzs~ure auf p~ 5,2 ein, rfihrt ungef~hr 4 g l~orit A ein nnd filtriert. 2--4 ml Filtrat neutralisiert man dann bis p~ 7 (Bromthymolblau als Indicator), fiillt auf 5 ml mit dest. Wasser auf und entnimmt 2 Proben zu je 2 ml, die, wie bei Blur beschrieben, verwendet werden. Die Messung erfolgt bei 420 m# gegen einen Leerwert, der aus 5 ml Boratpuffer (p~ 10) und 2 ml 15 n alkoholischer KOH- LSsung besteht. Das Prinzip der )/Iethode ist, die Glutamins~ure in fl-Formyl- propions~ure iiberzufiihren und deren 2,4-Dinitrophenylhydrazon co]orimetriseh zu bestimmen. Die Absorptionskurven, die mit Urin und reiner Substanz aufgenom- men wurden, decken sich weitgehend. Die normale Glutamins~ureansscheidung liegt zwischen 1,1--3,1 rag%, im Mittel 1,9 rag%. Die Untersuchungen sollen auch auf Patienten mit malignen Tumoren ausgedehnt werden. Gebundene Glutaminsiiure wurde nicht bestimmt. K. I-IIlvSB]~G. Bestimmungen des Albumins und der Globuline des Blutserums n~ch ~cthoden der Elektrophorese und der Salzfallung hat V. I. OJv~ a vergleichend durchgcfiihrt und festgestellt, dal3 die Werte der Albumin-Globulinkoeffizienten des Blutserums, die nach den Methoden der Salzf~llung erhalten werden, bedeutend hSher sind als diejenigen, die sieh durch Elektrophorese ergeben. Dieser Unterschied ist durch die unvollst~ndige F&llung der Globuline bedingt. Eine Ann~herung an die elektro- phoretisch ermittelten Kocffizienten wird durch ErhOhung der Konzentration der zur F~llung verwendeten Sa]zlSsung erreicht.Eine gute ~oereinstimmung der Werte ffirdie Koeffizienten der normalen und pathologischen Blutsera yon Menschen und Kaninchen wird erzieltdutch F&llung der Globuline mit einer bei 20 ~ C ges&ttigten NatriumsulfitlSsung (1 ml Serum und 19 ml 26,9%ige NatriumsulfitlSsnng). Diese Methode kann zur klinischen Bestimmung yon Albumin und Globulin im Blutserum empfohlen werden. -- Aus/i~hrung. Zur Gesamteiwefl~bestimmung verascht man 1 ml verdtinnte SerumlSsung (50fache Verdiinnung mit 0,9%iger KochsalzlSsung) mit 0,6 m150%igor Schwefels~ure in Gegcnwart yon Wasscrstoffperoxyd, verdiinnt mit Wasser auf 21 ml, gibt 9 ml N~SSL~Rs Reagens zu nnd photoeolorimetriert nach 5--20rain bei 25 ~ C. Zur Bestimmung yon Albumin werden 19 ml 26,9%ige NatriumsulfitlSsung und nach 9 rain 1 Tr. Caprylalkohol zur Schaumverhiitung zu- gegeben. Man lgBt 1 min stehen, filtriert, verascht 0,5 ml Filtrat wie bei der Be- stimmung yon Gesamteiweig. Der erhaltene NHa-Wcrt entspricht der Menge Albllmln. Globulin errechnet sich aus der Differenz zwischen der Menge des Gesamt- eiweiBes und des Albumins. A. Tnosnvmw. 1 j. Lab. elin. Med. 40, 624--627 (1952). Univ. Toronto (Canada). J. biol. chemistry 167, 855 (1947). Biochimija 18, 329--334 (1953) [t~ussisch].

Zur Bestimmung von freier Glutaminsäure im Urin

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Page 1: Zur Bestimmung von freier Glutaminsäure im Urin

78 Berieht: Spezielle analytisehe Methoden.

Umwandlungsprodukt in Urin geben in schwach saurer LSsung mit Ammonium- molybdat eine Blaufi~rbung, verbunden mit grfinblauer FMlung. Bei Zusatz yon Ammoniumvanadat zu dem Filtrat der Molybdatf~llung tritt nach einigen Stunden eine ahnliche F&llung und eine sti~rkere Blaufarbung auf. Pyramidon reagiert nicht mit Molybdat, doch tritt nach Vanadatzusar eine vorfibergehende Violettfarbung ein. Antipyrin reagiert weder mit Molybdat noch mit Vanadat. Die Reaktionen werden zur Unterscheidung der arzneflich verwendeten Pyrazolone cmpfohlen.

H. SPERLICH.

Zur Bestimmung yon freier Glutaminsiiure im Urin verweisen J. ~u J. R. B~ATON und E. W. M c H ~ Y ~ auf eine frfihere Arbeit yon B. A. PRESCOTT und H. WAv.LSC~ 2, die fiir die Bestimmung im Blut ausgearbeitet ist. Die Methode ist auf Ham nut anwendbar, wenn dieser mit Aktivkohle (Norit A, mit S~nre gewaschen) entf~rbt wird. Der optimale p~-Wert ]iegt bei 5,2. man stelit 20 ml Urin mit 5 n Natron- lauge oder n Salzs~ure auf p~ 5,2 ein, rfihrt ungef~hr 4 g l~orit A ein nnd filtriert. 2--4 ml Filtrat neutralisiert man dann bis p~ 7 (Bromthymolblau als Indicator), fiillt auf 5 ml mit dest. Wasser auf und entnimmt 2 Proben zu je 2 ml, die, wie bei Blur beschrieben, verwendet werden. Die Messung erfolgt bei 420 m# gegen einen Leerwert, der aus 5 ml Boratpuffer (p~ 10) und 2 ml 15 n alkoholischer KOH- LSsung besteht. Das Prinzip der )/Iethode ist, die Glutamins~ure in fl-Formyl- propions~ure iiberzufiihren und deren 2,4-Dinitrophenylhydrazon co]orimetriseh zu bestimmen. Die Absorptionskurven, die mit Urin und reiner Substanz aufgenom- men wurden, decken sich weitgehend. Die normale Glutamins~ureansscheidung liegt zwischen 1,1--3,1 rag%, im Mittel 1,9 rag%. Die Untersuchungen sollen auch auf Patienten mit malignen Tumoren ausgedehnt werden. Gebundene Glutaminsiiure wurde nicht bestimmt. K. I-IIlvSB]~G.

Bestimmungen des Albumins und der Globuline des Blutserums n~ch ~cthoden der Elektrophorese und der Salzfallung hat V. I. O J v ~ a vergleichend durchgcfiihrt und festgestellt, dal3 die Werte der Albumin-Globulinkoeffizienten des Blutserums, die nach den Methoden der Salzf~llung erhalten werden, bedeutend hSher sind als diejenigen, die sieh durch Elektrophorese ergeben. Dieser Unterschied ist durch die unvollst~ndige F&llung der Globuline bedingt. Eine Ann~herung an die elektro- phoretisch ermittelten Kocffizienten wird durch ErhOhung der Konzentration der zur F~llung verwendeten Sa]zlSsung erreicht. Eine gute ~oereinstimmung der Werte ffir die Koeffizienten der normalen und pathologischen Blutsera yon Menschen und Kaninchen wird erzielt dutch F&llung der Globuline mit einer bei 20 ~ C ges&ttigten NatriumsulfitlSsung (1 ml Serum und 19 ml 26,9%ige NatriumsulfitlSsnng). Diese Methode kann zur klinischen Bestimmung yon Albumin und Globulin im Blutserum empfohlen werden. - - Aus/i~hrung. Zur Gesamteiwefl~bestimmung verascht man 1 ml verdtinnte SerumlSsung (50fache Verdiinnung mit 0,9%iger KochsalzlSsung) mit 0,6 m150%igor Schwefels~ure in Gegcnwart yon Wasscrstoffperoxyd, verdiinnt mit Wasser auf 21 ml, gibt 9 ml N~SSL~Rs Reagens zu nnd photoeolorimetriert nach 5--20rain bei 25 ~ C. Zur Bestimmung yon Albumin werden 19 ml 26,9%ige NatriumsulfitlSsung und nach 9 rain 1 Tr. Caprylalkohol zur Schaumverhiitung zu- gegeben. Man lgBt 1 min stehen, filtriert, verascht 0,5 ml Filtrat wie bei der Be- stimmung yon Gesamteiweig. Der erhaltene NHa-Wcrt entspricht der Menge Albllmln. Globulin errechnet sich aus der Differenz zwischen der Menge des Gesamt- eiweiBes und des Albumins. A. Tnosnvmw.

1 j . Lab. elin. Med. 40, 624--627 (1952). Univ. Toronto (Canada). J. biol. chemistry 167, 855 (1947). Biochimija 18, 329--334 (1953) [t~ussisch].