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210 Bericht: Spezielle analytische Methoden wird Wasserstoff (mit Pyroga]lol gewasehen und sorgf/~ltig getroeknet) eingeleitet. Nach griind]ichem Spiilen werden die Platinspirale auf etwa 750~ und das Adsorp- tionsrohr auf etwa 400~ erhitzt. Nach 20 min ist der Schwefel quantitativ aus- getrieben und in 20 ml ZinkaeetatlSsung (50 g Zinkacetat, 10 g Natriumaeetat und 0,01 g Natriumehlorid auf 1 1) absorbiert. Dureh Zugabe yon 7,5 ml Dimethyl-p- phenylendiaminsulfatl6sung (1 g in 100 ml I-I20 15sen, 400 ml konz. Schwefels/iure zufiigen und auf 2000 ml verdiinnen) und 2 ml Eisen(III)-ammoniumsulfatlSsung (25 g und 5 m] konz. H sSOt auf 200 ml anffiillen) zu dem gef~llten ZnS wird Methylen- blau entwiekelt, das man nach 15 rain dureh Plal/kkonlakl A#sorptl~nsrohr I~ I 28m~ /4/asse~d vom l@p'schen I#i .~pparal 1 gas Abb.1. Ger~t ftir die Schwefelbestimmung nach ABE~ u, ]3AI~TH Methanol stabilisiert. Gemessen wird mit dem Zeiss-Elko II bei 660 m# (Interferenzfilter 166). Das Lambert-Beersche Gesetz ist erfiillt. Die Empfindlichkeit und die Genauigkeit des Ver- fahrens sind ausreichend. Es ist such f/Jr die Bestimmung geringer Schwefelgehalte in Fest- stoffen, wie Holzkohle, Koks, Stahl, 01en u. a. geeignet, wenn die Probe zuvor in Quarzrohren bei 1250~ im Sauerstoffstrom verbrannt wird. Die Ergebnisse sind such bier befriedigend. 1 Arch. Eisenhiittenwes. 29,683--68r (1958). Inst. Eisenhiittenwes., T.g., Aachen. -- 2 Diss., 1954, T. H. Aachen; vgl. Mikroehim. Acts (Wien) 1954, 668; 1986, 189; vgl. diese Z. 148, 368 (1955/56); 184, 189 (1957). E. BANKMANN Zur Bestimmung yon Sehwefeloyxden in Abgasen beschreibt E. B. S~ID~ ~ eine Me- rhode, die ftir Gehalte yon 0,02--0,001 Vol-~ Schwefeltrioxydgas in Gegenwart yon 0,02--0,3 Vol-~ Schwefeldioxydgas brauchbar ist. D~bei wird SO s quantitativ yon Isopropanol absorbiert und die alkoholische LSsung direkt mit Bariumchlorid und Thorin als Indicator titriert. Ammoniak und/oder Stickoxyde st5ren nicht, ebenso die geringe Menge mitabsorbiertes SQ. Zur Bestimmung der gesamten Sehwefeloxyde wh'd ein modifiziertes Verfahren benutzt. -- Arbeitsweise. Schwefeltrioxyd. Durch 3 hintereinandergeschaltete Absorptionsgef~13e, die jeweils mit 100 ml 80~ Isopropy]alkoho] besehickt sind und zur Vermeidung der SO2-Oxydation in Eiswasser tauchen, werden innerhalb yon 20 rain 0,0283 m 3 der Gusprobe geleitet. Danach wird die Absorptions]Ssung mit 80% igem Isopropanol in einen 500 ml-Megkolben gespiilt und zur Marke aufgef/illt. 25 ml davon werden mit 25 ml 80~ Isopropanol und 3--4 Tr. Thorin (0,2~ w~l~rige LSsung) versetzt und mit 0,01 n BaCls-LSsung titrier~. Der Endpunkt is~ scharf (Gelb nach Rosa) und gut reproduzicrbar. Die Titration ist schnell auszufiihren und muB innerhalb 1 Std beendet sein. -- Gesamtschwefeloxyd. Eine gleiche Gasprobe wird durch 2 Absorptionsgef~Be mit jeweils 25 ml 3~ Wasserstoffperoxydl5sung und 25 ml 0,2 n Natronlauge geschickt. Naeh der Absorption werden die L6sungen in ein Bechergl~s gespfilt und 30 min gekocht. Man s~uert an, kocht zur Vertreibung yon CO s erneut 5 rain und fiil/t auf 500 ml auf. Von dieser L6sung werden aliquote Mengen durch eine Kationenaustauscherkolonne (10 • 3 em) mit Dowex 50 (H-Form, 50 bis 100 mesh, Vernetzungsgrad 16~ geschickt und die ersten Anteile verworfen. Sodann werden 10 ml des Eluats mit 40 ml reinem Isopropanol und Thorin versetzt

Zur Bestimmung von Schwefeloyxden in Abgasen

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Page 1: Zur Bestimmung von Schwefeloyxden in Abgasen

210 Bericht: Spezielle analytische Methoden

wird Wasserstoff (mit Pyroga]lol gewasehen und sorgf/~ltig getroeknet) eingeleitet. Nach griind]ichem Spiilen werden die Platinspirale auf etwa 750~ und das Adsorp- tionsrohr auf etwa 400~ erhitzt. Nach 20 min ist der Schwefel quantitativ aus- getrieben und in 20 ml ZinkaeetatlSsung (50 g Zinkacetat, 10 g Natriumaeetat und 0,01 g Natriumehlorid auf 1 1) absorbiert. Dureh Zugabe yon 7,5 ml Dimethyl-p- phenylendiaminsulfatl6sung (1 g in 100 ml I-I20 15sen, 400 ml konz. Schwefels/iure zufiigen und auf 2000 ml verdiinnen) und 2 ml Eisen(III)-ammoniumsulfatlSsung (25 g und 5 m] konz. H sSO t auf 200 ml anffiillen) zu dem gef~llten ZnS wird Methylen-

blau entwiekelt, das man nach 15 rain dureh Plal/kkonlakl

A#sorptl~nsrohr I~ I

28m~

/4/asse~d vom l@p'schen I#i .~pparal 1 gas

Abb.1. Ger~t ftir die Schwefelbestimmung nach ABE~ u, ]3AI~TH

Methanol stabilisiert. Gemessen wird mit dem Zeiss-Elko I I bei 660 m# (Interferenzfilter 166). Das Lambert-Beersche Gesetz ist erfiillt. Die Empfindlichkeit und die Genauigkeit des Ver- fahrens sind ausreichend. Es ist such f/Jr die Bestimmung geringer Schwefelgehalte in Fest- stoffen, wie Holzkohle, Koks, Stahl, 01en u. a. geeignet, wenn die Probe zuvor in Quarzrohren bei 1250~ im Sauerstoffstrom verbrannt wird. Die Ergebnisse sind such bier befriedigend.

1 Arch. Eisenhiittenwes. 29,683--68r (1958). Inst. Eisenhiittenwes., T . g . , Aachen. -- 2 Diss., 1954, T. H. Aachen; vgl. Mikroehim. Acts (Wien) 1954, 668; 1986, 189; vgl. diese Z. 148, 368 (1955/56); 184, 189 (1957).

E. BANKMANN

Zur Bestimmung yon Sehwefeloyxden in Abgasen beschreibt E. B. S ~ I D ~ ~ eine Me- rhode, die ftir Gehalte yon 0,02--0,001 Vol-~ Schwefeltrioxydgas in Gegenwart yon 0,02--0,3 Vol-~ Schwefeldioxydgas brauchbar ist. D~bei wird SO s quantitativ yon Isopropanol absorbiert und die alkoholische LSsung direkt mit Bariumchlorid und Thorin als Indicator titriert. Ammoniak und/oder Stickoxyde

st5ren nicht, ebenso die geringe Menge mitabsorbiertes SQ. Zur Bestimmung der gesamten Sehwefeloxyde wh'd ein modifiziertes Verfahren benutzt. -- Arbeitsweise. Schwefeltrioxyd. Durch 3 hintereinandergeschaltete Absorptionsgef~13e, die jeweils mit 100 ml 80~ Isopropy]alkoho] besehickt sind und zur Vermeidung der SO2-Oxydation in Eiswasser tauchen, werden innerhalb yon 20 rain 0,0283 m 3 der Gusprobe geleitet. Danach wird die Absorptions]Ssung mit 80% igem Isopropanol in einen 500 ml-Megkolben gespiilt und zur Marke aufgef/illt. 25 ml davon werden mit 25 ml 80~ Isopropanol und 3--4 Tr. Thorin (0,2~ w~l~rige LSsung) versetzt und mit 0,01 n BaCls-LSsung titrier~. Der Endpunkt is~ scharf (Gelb nach Rosa) und gut reproduzicrbar. Die Titration ist schnell auszufiihren und muB innerhalb 1 Std beendet sein. -- Gesamtschwefeloxyd. Eine gleiche Gasprobe wird durch 2 Absorptionsgef~Be mit jeweils 25 ml 3~ Wasserstoffperoxydl5sung und 25 ml 0,2 n Natronlauge geschickt. Naeh der Absorption werden die L6sungen in ein Bechergl~s gespfilt und 30 min gekocht. Man s~uert an, kocht zur Vertreibung yon CO s erneut 5 rain und fiil/t auf 500 ml auf. Von dieser L6sung werden aliquote Mengen durch eine Kationenaustauscherkolonne (10 • 3 em) mit Dowex 50 (H-Form, 50 bis 100 mesh, Vernetzungsgrad 16~ geschickt und die ersten Anteile verworfen. Sodann werden 10 ml des Eluats mit 40 ml reinem Isopropanol und Thorin versetzt

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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft 211

und wie beschrieben titriert. Natr ium stSrt die Sulfattitrution mi~ Thorin und wird auf diese Wes entfernt. Sowohl die gravimetrische Bestimmung des gesamten Schwefeloxyds fiber BaSO 4 als auch die amperometrische Titration mit Blei huben die Ergebnisse der Sulfattitration mittels Thorin besti~tigt. Die Stundurdabweichung der lVIethode einschliel~lich Probenahme betriigt in 33 Versuchen 1,5% vom Mittel- wert, die der Thorintitration ullein bei Dreifaehbestimmung yon 21 Proben 0,40/0 .

An~lyt. Chemistry 30, 1680--1682 (1958). Shell Oil Co., Wilmington, Calif. (USA). E. B ~ x ~

Wasser~ Abwasser. Der Tritiumgehalt yon Wasser29roben liiBt sich mit einem ~uf 90~ geheizten Methandurchflul3ziihler, den W. F. M ~ m T T ~ beschreibt, er- mitteln. Noch 0,03 ttC/ml lassen sich so auf -- 20/0 genau erfassen. Naeh der Messung sehr kleiner Trit iummengen genfigt es den Z~hler 1 rain lung mit Luft auszuspfilen, um alles Trit ium wieder zu entfernen. Nach der Messung grSi3erer Tritiummengen siofilt man mehrere Male mit Wasserdamlof aus. -- ])as Ziihlrohr besteht aus einem senkrecht angebrachten Stahlzylinder yon 3,8 cm innerem Durchmesser und 46 em Li~nge, in dessen Mitte ein isoliert angebrachter, die Spannung yon etwa 2400 Volt tragender Wolframdraht yon 25 # Durchmesser befestigt ist. Das Z~hlrohr tr~gt ein seitliches Rohr von 1,3 cm Durchmesser, welches am oberen and am nnteren Ende des Ziihlrohres mit dessen Innenraum in Verbindung steht. Das seitliche Rohr wird erhitzt durch eine 200 Watt-I-Ieizspirale und sorgt ffir eine gute I)ureh- mischung des Gases im Z/ihh'ohr durch Konvektionsstr5mung. Das gesamte Z/ihl- rohr befindet sich in einem Thermostaten. Zur lViessung werden jeweils 10 #l des Tritium-Wassers mit fl/issigem Stickstoff gefroren nnd w~hrend des langsamen Auftauens mit dem Methangasstrom innerhalb yon 5 rain in das vorher evaknierte Z~hlrohr gebracht. Im Original ist das Z~ihlrohr genau beschrieben.

1 Analyt. Chemistry 30, 1745--1747 (1958). Atom. Energ. Canada Ltd., Chalk River, Ontario (Canada). I(LAUS BI~OD~S]~

Ein Verfahren zur Bestimmung des J~oratgehaltes und der Alkalit~t des Meerwassers beschreiben J. A. GAsT and T. G. THO)IPSO~ 1. Die Bestimmung des Boratgehaltes nach der ~anni tmethode liefert zu geringe Werte, da im Meerwasser gel6ste orga- nische Polyhydroxy-Verbindungen mit den ]3orationen ~hnlieh wie Mannit reagieren. I)urch Oxydation mit Permanganat wird die organische Materic zerst6rt. Eine Boratbestimmung vor und nach der Oxydation gestattet die Bestimmung der Menge der Polyhydroxy-Verbindungen. -- Ausfiihrung. Zur Bestimmung der Alkalit~it werden 100 ml Meerwusser mit 5,00 ml 0,1 n Salzs~ure versetzt und 5 min am Rfickflui3kfihler gekocht. Nach dem Abkfihlen wird die L6sung mit carbonat- freier 0,025 n Natronlauge unter Verwendung eines p~-Meters his to14 7,00 titriert. Die L6sung wird jetzt zur Boratbestimmung mit 7 g lVianni~ versetzt und abermals auf lO~ 7,00 titriert. Zur Erfassung des Gesamtborates werden 100 ml Meerwasser mit 0,1 n Schwefelsi~ure auf lOi~ 2- -3 gebracht. (Ira ullgemeinen werden 3,5 ml ben6tigt.) Nach dem Zusatz yon 1 ml 0,1 n KaliumloermanganatlSsung wird die L6sung am Riickflul~kfihler gekocht. Zur Zerst6rung des Permanganatfiberschusses wird jetzt SehwefeldioxydlSsung zugesetzt nnd abermals 5 rain aufgekoeht. I)urch Zusutz eines Trolofen sehr verdfinnter Permanganatl6sung wird die Vollst~indigkeit des Verkochens des Schwefeldioxyds geprfift. Der IoH-Wert wird mit Natronlauge auf p~ 7,00 eingestellt, 7 g Mannit werden zugesetzt und mit 0,025 n Natronlauge wird auf p~ 7,00 titriert. Die I)ifferenz beider ]3oratbestimmungen, multipliziert mit 2, ergibt die Anzahl mMol Polyhydroxyverbindungen.

Anulyt. Chemistry 30, 1549--1551 (1958). Univ. Washington, Seattle, Wash. (USA). I-I. Z I ~ _ ~

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