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366 Bericht: Spezielle analytische Methoden. Bei grSBeren Wismutgehalten versetzt man die wie eben besehrieben vorbereite~e WismutlSsung mit der zur quantitativen F~llung geniigenden Menge Carbaminat- 16sung, extrahiert mehrmals mit 10 ml-Portionen Chloroform, versetzt die ver- einigten Extrakte mit 10 ml Salpetersgure (1:1) und dalnpft auf etwa 3 ml ein. Man gibt 2 g Ammoniumacetat zu, verdtinnt auf 150 ml, fiigt ein paar Tropfen 0,1%iger BrenzcateehinviolettlSsung und tropfenweise konz. Ammoniak zu, bis die L5sung blaugefarbt wird (pa = 6), und titriert mit 0,01 m Komplexon-IIL15sung auf Gelbf~rbung. -- Anreicherung kleiner Wismutmengen. 10--50 g der Probe werden in Salpetersgnre gelSst nnd Wismut aus schwach saurer LSsung mit einem Uber- schuB Quecksilberoxyd unter Koehen gefgllt. ~aeh 2 Std wgseht man die Fgllung mit Wasser, 15st in Salpetersgure und verf~hrt welter wie bei der eolorimetrisehen Bestimmung. K. BRODERSEN. Zur Bestimmung" yon Verunreinigungen im fliissigen Chlor eignet sich nach A. W. P~aoss 1 die ultrarotspektrol0hotometrische Messung im Wellengebiet yon 3,5--8,5 # (4000--1180 era-l). Fliissiges Chlor is$ hier praktisch vSllig durchl~ssig und erlaubt die Verwendung groi~er Schichtdicken. Zur Messung gibt man Chlor unter Druek oder unter Kfihlung mit Trockeneis in die besonders konstruierte MeBkiivette; diese Stahlkiivette ist mit Tantal lolattiert, die Fenster bestehen aus Caleiumfluorid, die Diehtungen aus Teflon. Bei Schiehtdicken yon 5,25 cm k6nnen Chloroform (1213 cm-1), Methylenchlorid (1259 cm-1), Hexachlorbenzol (1348 cm -1) und Wasser (Feuehtigkeit!) (1640 cm -1) bis zu 5 plom. (= 5- 10 a %) bestimmt werden. Die Genauigkeit der Methode betri~gt bei 50 lopm. (= 5 10 -3 %) _u 10%. Der Verf. benutzt ft~r seine Messungen das Einzelstrahlger~t (Perkin Elmer 12C) mit Calciumfluoridprisma. H. SPEOKER. Die spektralphotometrisehe und polarographisehe Bestimmung ldeiner Silieat- mengen in Magnesiumoxyd und Magnesiumearbonat als Molybd~nkiesels~ure ist yon M. A. I)~ SEsA und L. B. ROGEt~s~ besehrieben worden. Zur colorimetr~schen Bestimmung fin UV-Lieht bei 332 in# (Wo]framlampe mit Blaufilter) werden etwa 5 ml einer LSsung, die 100 mg Si02 als 16sliehes Silieat ira Liter enth~lt, mit 5 ml Molybd~nl6sung (50 g Ammoniummolybdattetrahydrat im Liter) vermischt, mit 2 ml 60%iger ~Tberchlors~urelSsung versetzt und auf etwa 75 ml aufgefiillt. Nach 30 min werden 4 m120% ige Weins~urelSsung (Beseitigung yon As und P) zugefiigt, es wird auf 100 ml aufgefiillt und nach weiteren 15 rain photometriert. Unter diesen optimalen Bedingungen ist das B~.m~sche Gese~z im Konzentrationsbereieh 0,5 bis 10 mg Si02 als Silicat je Liter mit einem Fehler yon 2,1% der Absorption erffillt. -- Mo]ybd~nkiesels~ure l~Bt sich auch polarographisch reduzieren, wenn in einer L5sung 10olarographiert wird, die im Liter eine 100 mg Si02 entsprechende Sflicat- menge, 25 ml 4 m Ammoniumnitra~lSsung, 5 ml AmmoniummolybdatlSsung, 2 ml 9,2 m Salpeters~ure und 1 ml 0,1% ige Gelatinel6sung enth~lt und Welm wenigstens 10 rain mit Stiekstoff vorbehandelt wird. Die L5sung ruff eine steile Stufe bei EV~ = - ~ 0,15 V gegen die ges~tt. Kalomelelektrode hervor, deren H5he bei % 0,23 V gemessen wird, und die bei Gehalten yon 1--10 mg SiO2/1 der Konzen- tration proportional ist und gegen die Blindprobe verglichen werden muik Aus Grfinden der Inhomogenit~t yon Proben ist eine grol3e Probenahme angebracht, yon tier nach AuflSsen in LIberehlors~ure ein aliquoter Tell analysiert wird. Um kleine Mengen yon kolloider Kiesels~ure zu 15sen, wird die Verwendung yon Ammoniak an Stelle des sonst angewendeten Fluorids empfohlen. K. ClaUSE. 1 Nature (London)174, 467 (1954). Canadian Industries, Ltd., McMasterville, Quebec (Canada). 2 Analyt. Chemistry 26,1278--1284 (1954). Inst. Technol., Cambridge, Mass. (USA).

Zur Bestimmung von Verunreinigungen im flüssigen Chlor

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366 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

Bei grSBeren Wismutgehalten versetzt man die wie eben besehrieben vorbereite~e WismutlSsung mit der zur quantitativen F~llung geniigenden Menge Carbaminat- 16sung, extrahiert mehrmals mit 10 ml-Portionen Chloroform, versetzt die ver- einigten Extrakte mi t 10 ml Salpetersgure (1:1) und dalnpft auf etwa 3 ml ein. Man gibt 2 g Ammoniumacetat zu, verdtinnt auf 150 ml, fiigt ein paar Tropfen 0,1%iger BrenzcateehinviolettlSsung und tropfenweise konz. Ammoniak zu, bis die L5sung blaugefarbt wird (pa = 6), und t i tr iert mit 0,01 m Komplexon-IIL15sung auf Gelbf~rbung. - - Anreicherung kleiner Wismutmengen. 10--50 g der Probe werden in Salpetersgnre gelSst nnd Wismut aus schwach saurer LSsung mit einem Uber- schuB Quecksilberoxyd unter Koehen gefgllt. ~aeh 2 Std wgseht man die Fgllung mit Wasser, 15st in Salpetersgure und verf~hrt welter wie bei der eolorimetrisehen Bestimmung. K. BRODERSEN.

Zur Bestimmung" yon Verunreinigungen im fliissigen Chlor eignet sich nach A. W. P~aoss 1 die ultrarotspektrol0hotometrische Messung im Wellengebiet yon 3,5--8,5 # (4000--1180 era-l). Fliissiges Chlor is$ hier praktisch vSllig durchl~ssig und erlaubt die Verwendung groi~er Schichtdicken. Zur Messung gibt man Chlor unter Druek oder unter Kfihlung mit Trockeneis in die besonders konstruierte MeBkiivette; diese Stahlkiivette ist mit Tantal lolattiert, die Fenster bestehen aus Caleiumfluorid, die Diehtungen aus Teflon. Bei Schiehtdicken yon 5,25 cm k6nnen Chloroform (1213 cm-1), Methylenchlorid (1259 cm-1), Hexachlorbenzol (1348 cm -1) und Wasser (Feuehtigkeit!) (1640 cm -1) bis zu 5 plom. ( = 5- 10 a %) bestimmt werden. Die Genauigkeit der Methode betri~gt bei 50 lopm. ( = 5 �9 10 -3 %) _u 10%. Der Verf. benutzt ft~r seine Messungen das Einzelstrahlger~t (Perkin Elmer 12C) mit Calciumfluoridprisma. H. SPEOKER.

Die spektralphotometrisehe und polarographisehe Bestimmung ldeiner Silieat- mengen in Magnesiumoxyd und Magnesiumearbonat als Molybd~nkiesels~ure ist yon M. A. I)~ SEsA und L. B. ROGEt~s ~ besehrieben worden. Zur colorimetr~schen Bestimmung fin UV-Lieht bei 332 in# (Wo]framlampe mit Blaufilter) werden etwa 5 ml einer LSsung, die 100 mg Si02 als 16sliehes Silieat ira Liter enth~lt, mit 5 ml Molybd~nl6sung (50 g Ammoniummolybdattetrahydrat im Liter) vermischt, mit 2 ml 60%iger ~Tberchlors~urelSsung versetzt und auf etwa 75 ml aufgefiillt. Nach 30 min werden 4 m120% ige Weins~urelSsung (Beseitigung yon As und P) zugefiigt, es wird auf 100 ml aufgefiillt und nach weiteren 15 rain photometriert. Unter diesen optimalen Bedingungen ist das B~.m~sche Gese~z im Konzentrationsbereieh 0,5 bis 10 mg Si02 als Silicat je Liter mit einem Fehler yon 2,1% der Absorption erffillt. - - Mo]ybd~nkiesels~ure l~Bt sich auch polarographisch reduzieren, wenn in einer L5sung 10olarographiert wird, die im Liter eine 100 mg Si02 entsprechende Sflicat- menge, 25 ml 4 m Ammoniumnitra~lSsung, 5 ml AmmoniummolybdatlSsung, 2 ml 9,2 m Salpeters~ure und 1 ml 0,1% ige Gelatinel6sung enth~lt und Welm wenigstens 10 rain mit Stiekstoff vorbehandelt wird. Die L5sung ruff eine steile Stufe bei EV~ = - ~ 0,15 V gegen die ges~tt. Kalomelelektrode hervor, deren H5he bei % 0,23 V gemessen wird, und die bei Gehalten yon 1--10 mg SiO2/1 der Konzen- tration proportional ist und gegen die Blindprobe verglichen werden muik Aus Grfinden der Inhomogenit~t yon Proben ist eine grol3e Probenahme angebracht, yon tier nach AuflSsen in LIberehlors~ure ein aliquoter Tell analysiert wird. Um kleine Mengen yon kolloider Kiesels~ure zu 15sen, wird die Verwendung yon Ammoniak an Stelle des sonst angewendeten Fluorids empfohlen. K. ClaUSE.

1 Nature (London)174, 467 (1954). Canadian Industries, Ltd., McMasterville, Quebec (Canada).

2 Analyt. Chemistry 26,1278--1284 (1954). Inst. Technol., Cambridge, Mass. (USA).