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Zur Biographie Wolfgang GreffingersSource: Acta Musicologica, Vol. 9, Fasc. 1/2 (Jan. - Jun., 1937), p. 54Published by: International Musicological SocietyStable URL: http://www.jstor.org/stable/931406 .
Accessed: 09/06/2014 17:44
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54 Miscellanea
Miscellanea
Zur Biographie Wolfgang Greffingers
D ie Lebensdaten des Hofhaimer-Schiilers Greffinger has H.-J. Moser in seiner Hofhaimer-
Biographie (S. 181) zusammengestellt. Der aus Krems gebiirtige tiichtige Komponist war seit 1509 in Wien immatrikuliert, gait damals schon als ,,componista excellens". 1512 revidiert er das Psalterium Pataviense, 1514 ist er als Vertoner eines Gedichtes von Vadian erwiihnt. 1515 erscheinen seine horazischen Oden. Am 6. November desselben Jahres erwahnt Hofhaimer in einem aus Augsburg datierten Briefe an Vadian den in Wien lebenden Greffinger. Nachher bleiben alle weiteren Nachrichten iiber ihn aus. Am 22. Juli 1515 feierte man in St. Stephan zu Wien die Doppelverlobung Habsburg-Jagello: Maria von Oesterreich wurde mit dem Kronprinzen Ludwig von Ungarn und Biihmen, seine Schwester Anna mit Ferdinand, dem spiiteren Kiinig von Ungarn und deutschem Kaiser verlobt. An der kirchlichen Feier musizierte Hofhaimer mit der kaiserlichen Kapelle. Anna und Maria wurden von nun an in Innsbruck zusammen erzogen und erhielten einen besonderen Hofhalt, dem auch Musiker in gebiihrender Anzahl zugeteilt wurden. Als Kinig Sigismund I. von Polen Bona Sforza heiratete (1518), schickte Kinigin Maria vier citharaedi mit dem
Brautzug nach Krakau, die dort an den Hoffestlichkeiten teilnahmen.') Maria kam Ende 1521 nach Ungarn; sie wurde am 21. Dezember in Szbkesfehrvair (Stulweissenburg, Alba
Regia) gekr6nt, die feierliche Hochzeit fand am 22. Januar 1522 in Buda statt. Die Rechnungsbiicher des ungarischen Hofes sind zum allergrissten Teil verschwunden. Wie
das Hofpersonal zu dieser Zeit zusammengestellt war, wissen wir nicht genau. Das Rech-
nungsbuch des Schatzmeisters Alexius Thurz62) nennt am 11. Mai, am 16. Juni und am
2. Juli 1525 den Magister Wolffgangus als kbniglichen Organisten, der bei den ersten beiden
Gelegenheiten je 25 Gulden, zum dritten Male, wo er unter den ,,factores" des Hofes erwahnt
wird, 10 Gulden ,,ad rationem servitiorum suorum" erhilt. Im letzten erhaltenen Rechnungs- buch vom 24.V.1526-30.VI.1526 kommt sein Name nicht vor. Zu den in den koniglichen
Paliisten und Burgen noch vorhandenen beriihmten Orgeln des Matthias Corvinus kaufte man am 6. Juni 1525 vom Orgelbauer Michael Raychinger noch eine neue Orgel zum Preise
von 180 Gulden hinzu. Ich glaube in diesem Magister Wolffgangus den Wolfgang Greffinger erkennen zu kinnen. Ob er gleich im Jahre 1515 verpflichtet und nach Buda berufen wurde, oder ob er dem
Hofhalte der beiden jungen reginulae zugeteilt wurde und erst mit Maria im Jahre 1521 nach
Buda kam, ist ebensowenig bekannt, wie seine weiteren Lebensschicksale. Er scheint nicht
in der Schlacht bei Mohics, wo die beiden kiniglichen Kaplane Matheus Nagy und Thomas
,,de Gengies" d.i. Thomas Stoltzer gefallen sind, um sein Leben gekommen zu sein, aber
sein Name liisst sich unter den Begleitern der Kiinigin auf der Flucht ebensowenig nach-
weisen, wie irgend anderswo. Mein Hinweis diirfte jedoch auf das Jahrzehnt 1515-1525
seines Lebens einiges Licht verbreiten.
1) Acta Tomiciana, IV. 325.
2) Frakn6i, II. Lajos kirily szaimadaisi kiinyve, Magyar Tirt'nelmi Tair XXII. 45-236.
Der Organist als Tafelmusiker Die Rechnungsbiicher des Prinzen (und seit 1506 Kiinigs) Sigismund von Polen, die wiihrend seiner wiederholten Aufenthalte am Hofe seines Bruders Wladislaus II. von Ungarn und
Bihmen in Buda aus den Jahren 1500-1502 und 1505 angelegt wurden,') enthalten neben
8) Diveky, Zsigmond lengyel herceg budai szimadisai, Magyar Tirtenelmi Tair XXVI, Budapest 1914.
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