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(~24 Referate H. Leontjew: Zur Biophysik der niederen 0rganismen. I. ~itteil. Die Bestimmung des spezifischen Gewichtes und der Masse yon Dunaliella vir. Teod. Pfliigers ~krch. f. d. ges. Physiol., 209. Bd., 1925. -- II. Mitteil. Die Bestimmung des spezifischen Gewichtes und der Masse yon iVaegleria sp. Ebenda, 213. Bd., 1926. -- ]Jber das spezifische Gewicht des Protoplasmas I. Biochem. Zeitschr., 170. Bd., 1926. Bekanntlich ist die Bestimmung physikalischer Konstanten unter bio- ]ogischen Bedingungen in der weitaus tiberwiegenden Mehrzahl der Fiille mit aui~erordentlichen Schwierigkeiten verbunden und bereits vorliegende Werte sind vielfach unsicher oder offenkundig ungenau. Ein typisches Beispiel daftir sind die Daten, welche bisher tiber die Dichte, alas spezifische Gewicht und die absolute Masse yon Zellen, meist solche niederer Organismen, vorliegen. Trotzdem die Physik eine Anzahl vorztiglieher und iiberaus genauer Methoden zur Bestimmung dieser Konstanten kennt, sind nur einzelne unter biologisch noch zul~issigen Bedingungen anwendbar und selbst dann mut~ die Auswertung mit Korrekturen und einschr~inkenden Zusiitzen vorgenommen werden. Es war gewii~ eine dankbare Aufgabe mit, neuer Methodik und kritiseh ab- w~genden Voraussetzungeu die friiher geuannten Daten an giinstigen Objekten zu bestimmen und mit bisher vorliegenden Angaben zu vergleiehen. Die yon Leontj ew angewendete ,,Methode der faUenden Kugeln" und Berechnung des spezifischen Gewichtes nach der Formel von Stokes fiihrte zu Ziffern, die aueh au[ Grund verschiedener anderer fJberlegungen als die wahrseheinlich genauesten anerkannt werden mtissen. -- Die erste Mitteilung bringt vor allem Bescbreibung der Versuehsanordnung und die mathematisehe Behand- lung des Problems. Fiir DunaZieIla wurde das spezifische Gewicilt mit 1,069 gefunden, die absolute Masse eines Individuums mit 8,35- 10-9 mg. Die zweite ~itteilung berichtet das Ergebnis der Anwendung des gleichen Verfahrens auf die AmSbe Naegleria sp., fiir welche die Dichte -~ 1,045 and die absolute Masse bei r ~--- 8 ~, mit 9,65-10 -s mg bestimmt wird. Die dritte der ge- nannten Arbeiten bezieht sieh auf die gleiehen Objekte und die gleiche )Iethodik. Gicklhorn (Prag). R. E. Liesegang: Kolloidchemie. 2. Aufl. (Wissenschaftl. Forschungsber. -Naturw. Reihe, Bd. VI)~ 176 S. Steinkopf-Dresden~ 1926. Mit der 2. Auflage yon Liesegangs Kolloidchemie hat die li~ngst iiberall gesch~ttzte Reihe der Forschungsberichte eine neue Bereicherung erfahren. Weder fiir Biologen, noch weniger ftir Kolloidchemiker bedar[ 4ieses Buch einer Empfehlung, denn jeder welt], was Bticher yon Liesegang bieten. Es gentigt also, auf die Neuauflage hinzuweisen. ,,Wieder will ich keinen abgekliirten Wein einschenken, sondern g~renden Most: Das, was sich darbietet, wenn man nicht das Buch eines einzelnen Forschers liest, sondern ~iele Biicher und besonders die Zeitschriftenliteratur. Klarheit, die dem An- ~nger Verwirrung ersparen will, gehSrt in die Lehrbiicher -- ftir den Fort- geschrittenen ist das Sehen der Unklarheit ntitz|icher .... Ich sehe darin einen Antrieb zur Schaffung yon Klarheit." H~ilt man sich diese ersten S~tze aus dem Vorwort vor Augen und erinnert sich auch an die l~ngst tiber den engen Fachkreis hinaus bekannten ,Bemerkungen des Ref.", die Liesegang seinen Referaten so oft angliedert, dann ist man sofort im Bilde und weii~ auch~ wieviel Anregung gerade yon Liesegangs Darstellungsweise~ seinen ~igenen Untersuchungen and zusammenfassenden Berichten ausgeht. -- Ein

Zur Biophysik der niederen Organismen

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H. Leont jew: Zur Biophysik der niederen 0rganismen. I. ~itteil. Die B e s t i m m u n g des s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e s u n d der Masse y o n Dunaliel la vir. Teod. Pfliigers ~krch. f. d. ges. Physiol., 209. Bd., 1925. - - II. Mitteil. Die B e s t i m m u n g des s p e z i f i s c h e n G e w i c h t e s und der Masse yon iVaegleria sp. Ebenda, 213. Bd., 1926. - - ] Jber das s p e z i f i s c h e G e w i c h t des P r o t o p l a s m a s I. Biochem. Zeitschr., 170. Bd., 1926.

Bekanntlich ist die Bestimmung physikalischer Konstanten unter bio- ]ogischen Bedingungen in der weitaus tiberwiegenden Mehrzahl der Fiille mit aui~erordentlichen Schwierigkeiten verbunden und bereits vorliegende Werte sind vielfach unsicher oder offenkundig ungenau. Ein typisches Beispiel daftir sind die Daten, welche bisher tiber die Dichte, alas spezifische Gewicht und die absolute Masse yon Zellen, meist solche niederer Organismen, vorliegen. Trotzdem die Physik eine Anzahl vorztiglieher und iiberaus genauer Methoden zur Bestimmung dieser Konstanten kennt, sind nur einzelne unter biologisch noch zul~issigen Bedingungen anwendbar und selbst dann mut~ die Auswertung mit Korrekturen und einschr~inkenden Zusiitzen vorgenommen werden. Es war gewii~ eine dankbare Aufgabe mit, neuer Methodik und kritiseh ab- w~genden Voraussetzungeu die friiher geuannten Daten an giinstigen Objekten zu bestimmen und mit bisher vorliegenden Angaben zu vergleiehen. Die yon L e o n t j ew angewendete ,,Methode der faUenden Kugeln" und Berechnung des spezifischen Gewichtes nach der Formel von S t o k e s fiihrte zu Ziffern, die aueh au[ Grund verschiedener anderer fJberlegungen als die wahrseheinlich genauesten anerkannt werden mtissen. - - Die erste Mitteilung bringt vor allem Bescbreibung der Versuehsanordnung und die mathematisehe Behand- lung des Problems. Fiir DunaZieIla wurde das spezifische Gewicilt mit 1,069 gefunden, die absolute Masse eines Individuums mit 8,35- 10 -9 mg. Die zweite ~itteilung berichtet das Ergebnis der Anwendung des gleichen Verfahrens auf die AmSbe Naegleria sp., fiir welche die Dichte -~ 1,045 and die absolute Masse bei r ~--- 8 ~, mit 9,65-10 -s mg bestimmt wird. Die dritte der ge- nannten Arbeiten bezieht sieh auf die gleiehen Objekte und die gleiche )Iethodik. G i c k l h o r n (Prag).

R. E. Liesegang: Kolloidchemie. 2. Aufl. (Wissenschaftl. Forschungsber. -Naturw. Reihe, Bd. VI)~ 176 S. Steinkopf-Dresden~ 1926.

Mit der 2. Auflage yon L i e s e g a n g s Kolloidchemie hat die li~ngst iiberall gesch~ttzte Reihe der Forschungsberichte eine neue Bereicherung erfahren. Weder fiir Biologen, noch weniger ftir Kolloidchemiker bedar[ 4ieses Buch einer Empfehlung, denn jeder welt], was Bticher yon L i e s e g a n g bieten. Es gentigt also, auf die Neuauflage hinzuweisen. ,,Wieder will ich keinen abgekliirten Wein einschenken, sondern g~renden Most: Das, was sich darbietet, wenn man nicht das Buch eines einzelnen Forschers liest, sondern ~iele Biicher und besonders die Zeitschriftenliteratur. Klarheit, die dem An- ~ n g e r Verwirrung ersparen will, gehSrt in die Lehrbiicher - - ftir den Fort- geschrittenen ist das Sehen der Unklarheit ntitz|icher . . . . Ich sehe darin einen Antrieb zur Schaffung yon Klarheit." H~ilt man sich diese ersten S~tze aus dem Vorwort vor Augen und erinnert sich auch an die l~ngst tiber den engen Fachkreis hinaus bekannten ,Bemerkungen des Ref.", die L i e s e g a n g seinen Referaten so oft angliedert, dann ist man sofort im Bilde und weii~ auch~ wieviel Anregung gerade yon L i e s e g a n g s Darstellungsweise~ seinen ~igenen Untersuchungen and zusammenfassenden Berichten ausgeht. - - Ein