1
Bericht: Chemische Analyse organischer K6u)er. 83 es war also das darin vorhandene H02 versehwunden, w~hrend destil- lirtes Wasser glciehzeitig mit derselben Menge yon H0~ vermischt, die Guajactinktur noch immer zu blfiuen vermochte. Liess S ch 5nbein das Cisternenwasser nur kurze Zeit aufkoehen, so verhielt es sich zum Wasserstoffhyperoxyd wie desti]lirtes. 2. Quantitative Bestimmung organischer K6rper. a') Elementaranalyse. Zur lglementaranalyse stickstofftialtiger KSrper. Die Anwendung des metallischen Kupfers zur Reduction des bei der Elementaranalyse stickstoffhaltiger KSrper auftretenden Stickoxydgases hat bei Verbrenuun- gen im Sauerstoffstrom den Nachtheil. class es nach jeder Analyse oxydirt ist und yon Neuem reducirt werden muss. Stein schlug daher an Stelle des Kupfers die Anwendung des Silbers vor, welches tiberdiess den Vorzug hat, etwa auftretendes Chlor und fltichtige Chlorverbindun- gen zurilekzuhalten. E. Calberla*) hat nun auf Veranlassung yon St ein eine Reihe yon Untersuchungen angestellt, die unzweifelhaft fest- stellen, dass der Anwendung yon Silber (Sp~thne vom feinsten Tresscn- silber) an Stelle des Kupfers zu dem erw~thnten Zweeke nichts im Wege steht, dass es in hellrothgltihendem Zustande das Stiekoxyd voll- st~ndig zerlegt und auf Kohlensiiure nicht die geringste Einwirkung aussert. Ueber Bestimmung yon Dampfdichten in der Barometerleere. A. W. Hu fmann**) beschreibt eine Methode zur Dampfdiehtebestim- mung, welcher das bekannte Princip yon Gay-Lussac 2n Grunde liegt, die aber in der Ausftlhrung des Versuehs eine andere ist. Eine etwa 1 Meter lange und 15 his 20 MM. weite, oben gesehlossene calibrirte GlasrShre ist mit Quecksilber geftillt in eine Queeksilberwanne umgestiilpt. Der obere Theil der RShre ist mit einer 30 his 40 MM. weiten und 80 bis 90 CM. langen Glashtille umgeben. Diese Glas- htille verengt sich oben zu einem Zuleitungsrohr yon miissiger Weite, *) 3ourn. f. prakt. Chem. 104. p. 232. **) Berichte der deutschen chem. Gesellschaft. Bd. 1. p. 198. 6*

Zur Elementaranalyse stickstoffhaltiger Körper

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Elementaranalyse stickstoffhaltiger Körper

Bericht: Chemische Analyse organischer K6u)er. 83

es war also das darin vorhandene H02 versehwunden, w~hrend destil- lirtes Wasser glciehzeitig mit derselben Menge yon H0~ vermischt, die Guajactinktur noch immer zu blfiuen vermochte. Liess S ch 5 n b e i n das Cisternenwasser nur kurze Zeit aufkoehen, so verhielt es sich zum Wasserstoffhyperoxyd wie desti]lirtes.

2. Q u a n t i t a t i v e B e s t i m m u n g o r g a n i s c h e r K 6 r p e r .

a') E l e m e n t a r a n a l y s e .

Zur lglementaranalyse stickstofftialtiger KSrper. Die Anwendung des metallischen Kupfers zur Reduction des bei der Elementaranalyse stickstoffhaltiger KSrper auftretenden Stickoxydgases hat bei Verbrenuun- gen im Sauerstoffstrom den Nachtheil. class es nach jeder Analyse oxydirt ist und yon Neuem reducirt werden muss. S t e i n schlug daher an Stelle des Kupfers die Anwendung des Silbers vor, welches tiberdiess den Vorzug hat, etwa auftretendes Chlor und fltichtige Chlorverbindun- gen zurilekzuhalten. E. C a l b e r l a * ) hat nun auf Veranlassung yon S t e i n eine Reihe yon Untersuchungen angestellt, die unzweifelhaft fest- stellen, dass der Anwendung yon Silber (Sp~thne vom feinsten Tresscn- silber) an Stelle des Kupfers zu dem erw~thnten Zweeke nichts im Wege steht, dass es in hellrothgltihendem Zustande das Stiekoxyd voll- st~ndig zerlegt und auf Kohlensiiure nicht die geringste Einwirkung aussert.

Ueber Bestimmung yon Dampfdichten in der Barometerleere. A. W. Hu fmann**) beschreibt eine Methode zur Dampfdiehtebestim- mung, welcher das bekannte Princip yon G a y - L u s s a c 2n Grunde liegt, die aber in der Ausftlhrung des Versuehs eine andere ist. Eine etwa 1 Meter lange und 15 his 20 MM. weite, oben gesehlossene calibrirte GlasrShre ist mit Quecksilber geftillt in eine Queeksilberwanne umgestiilpt. Der obere Theil der RShre ist mit einer 30 his 40 MM. weiten und 80 bis 90 CM. langen Glashtille umgeben. Diese Glas- htille verengt sich oben zu einem Zuleitungsrohr yon miissiger Weite,

*) 3ourn. f. prakt. Chem. 104. p. 232. **) Berichte der deutschen chem. Gesellschaft. Bd. 1. p. 198.

6*