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1. Analyze von Lebensmitteln 197 pH 7,8 ffir Weine, Trauben-, Kernobst-, Steinobst- und Tomatensiifte und yon p~ 8,4 (Umsehlag Phenolphthalein) fiir Citrus-, Beeren. und Ananassiifte. Wegen ihres hohen Oxalsiuregehaltes tiegen die Aquivalenzpunkte bei Berberitzen- und t~ha- barbersiiften bei p~ 6,6--7,7 und 10,2 bzw. 7,0 und 10,5. Zur ]~estimmung der flfichtigen Siure in Weinen verwenden Verff. eine yon K. WoI])Ic~ beschriebene Apparatur zur Wasserdampfdestillation kleiner Fliissigkeitsmengen. ])arin werden 10 ml Wein (bei essigstichigen Weinen 5 ml) einer Wasserdampfdestillation unter- worfen, his etwa 120 ml fibergegangen sind. ])as Destillat wird nun kurz his zum beginnenden Sieden erhitzt und elektrometriseh mit 0,1 n Natronlauge auf p~ 8,4 titriert. i Z. Lebensmittel-Unters. u, -Forseh. 108, 363--365 (1958) Univ. und Lebens- mittelversuchsanstalt, Wien (Osterreich). R. FREs~IvS Zur Erkennung naturreiner Weine an ttand des K-Wertes 1 berichtet H. I~]~]~L]~IN2 fiber weitere Erfahrungen und Versuche zu diesem Problem. Zur )Iethodik hat Verf. verschiedene Instrumente ausprobiert und rit dazu, bei solchen mit geringerer Anzeigengenauigkeit j ewefls den l~iittelwcrt yon drei Einzelmessungen zu benutzen. Um die Genauigkeit weiter zu steigern, werden die Eichkurven nicht mehr auf Wasser als Vergleichsl6sung, sondern auf Luft bezogen und der Erfassungs- bereich des Glyceringehaltes, der bisher zwischen 0 und 20 g/1 lag, auf die I-I~lfte reduziert, indem jetzt 10 ml anstatt 5 ml LOsung auf 100 ml aufgeffillt werden. Die Messungen werden dann bei den Absorptionsmaxima, d. h. ffir Glycerin bei 480 m# and fiir Butylenglykol bei 570 m# vorgenommen. -- Auf Grund ausgedehnter Ver- suche ermittelte Verf., dab die G~rung eine echte Gleichgewichtsreaktion ist and der K-Weft sowie der G~rvorgang temperaturabh~ngig sind. Ein bei beliebiger G~rtemperatur resultierender K-Weft eines Weines liBt sieh nach der Formel (1 1) log K~ = log K~e ~- 900 T1 ~2 in den Weft umrechnen, welchen der Wein bei eincr beliebigen anderen Girtempe- ratur aufweisen wfirde. T bedeutet die absolute Temperutur. Als Norma]girtempe- ratur wird 25~ betrachtet, ffir die die Grenzzahl des Normal K-Wertes 8 10 -6 ist. Bei Vcrwendung verschiedener Heferassen treten grol]e Unterschiede im Glycerin- and Butyienglykolgehalt auf. Diese sind aber auf die bei der Girung unterschiedlich verursachte G~rtemperatur zurfickzuffihren. Ferner bcrichtet Verf. fiber Versuche der Zuckerung mit versehiedenen Zuckern. Saecharose bcwirkt immer eine Er- niedrigung des K-Wertes. Bei Glucose wird fast die gleiche Erniedrigung errcicht, ~ber bei Zuckerung mit Fructose bleibt der K-Wert gleich odor wird sogar erh6ht. Diese Versehiedcnheiten wcrden mit Strukturisomerien dcr Zucker erkli~rt, welche das wechselnde Verhiltnis der Aufspaltung in Dioxyaceton und Glycerinaldehyd bestimmen. 1 REBELnI~, H.: Z. Lebensmittel-Unters. u. -Focsch. 195~ 296, 403 (1957); vgl. diese Z. 160, 382 (1958). -- 2 Dtsch. Lebensmittel-l~dseh. 54, 297--307 (1958). Staatl. chem. Versuchsanstalt, Wfirzburg. B. l~oss)~x~ Die IR-Absorptionsspektren von 15 pflanzlichen 01en werden yon Y. FAvI~ 1 yon 6--15 # gemesscn. Im einzelnen werden die ]~anden bei 1740 cm -i, 1090 bis 1240 cm -l, 910--916 cm -i, 844--853 cm -1, 866--873 cm i und bei 722 cm -i n~her ausgewertet und ausffihrlich diskutiert. Die Banden eignen sich bei der beschriebe- nen Aufnahmetechnik nicht zum Nachweis der einzelnen rohen oder raffinierten 0le; auch Verunrcinigungcn oder Zusitze lassen sich nur schwer bestimmen. Die

Zur Erkennung naturreiner Weine an Hand des K-Wertes

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Page 1: Zur Erkennung naturreiner Weine an Hand des K-Wertes

1. Analyze von Lebensmitteln 197

pH 7,8 ffir Weine, Trauben-, Kernobst-, Steinobst- und Tomatensiifte und yon p~ 8,4 (Umsehlag Phenolphthalein) fiir Citrus-, Beeren. und Ananassiifte. Wegen ihres hohen Oxalsiuregehaltes tiegen die Aquivalenzpunkte bei Berberitzen- und t~ha- barbersiiften bei p~ 6,6--7,7 und 10,2 bzw. 7,0 und 10,5. Zur ]~estimmung der flfichtigen Siure in Weinen verwenden Verff. eine yon K. WoI])Ic~ beschriebene Apparatur zur Wasserdampfdestillation kleiner Fliissigkeitsmengen. ])arin werden 10 ml Wein (bei essigstichigen Weinen 5 ml) einer Wasserdampfdestillation unter- worfen, his etwa 120 ml fibergegangen sind. ])as Destillat wird nun kurz his zum beginnenden Sieden erhitzt und elektrometriseh mit 0,1 n Natronlauge auf p~ 8,4 titriert.

i Z. Lebensmittel-Unters. u, -Forseh. 108, 363--365 (1958) Univ. und Lebens- mittelversuchsanstalt, Wien (Osterreich). R. FREs~IvS

Zur Erkennung naturreiner Weine an t tand des K-Wertes 1 berichtet H. I~]~]~L]~IN 2 fiber weitere Erfahrungen und Versuche zu diesem Problem. Zur )Iethodik hat Verf. verschiedene Instrumente ausprobiert und r i t dazu, bei solchen mit geringerer Anzeigengenauigkeit j ewefls den l~iittelwcrt yon drei Einzelmessungen zu benutzen. Um die Genauigkeit weiter zu steigern, werden die Eichkurven nicht mehr auf Wasser als Vergleichsl6sung, sondern auf Luft bezogen und der Erfassungs- bereich des Glyceringehaltes, der bisher zwischen 0 und 20 g/1 lag, auf die I-I~lfte reduziert, indem jetzt 10 ml anstatt 5 ml LOsung auf 100 ml aufgeffillt werden. Die Messungen werden dann bei den Absorptionsmaxima, d. h. ffir Glycerin bei 480 m# and fiir Butylenglykol bei 570 m# vorgenommen. -- Auf Grund ausgedehnter Ver- suche ermittelte Verf., dab die G~rung eine echte Gleichgewichtsreaktion ist and der K-Weft sowie der G~rvorgang temperaturabh~ngig sind. Ein bei beliebiger G~rtemperatur resultierender K-Weft eines Weines l iBt sieh nach der Formel

( 1 1 ) log K ~ = log K~e ~- 900 T1 ~2

in den Weft umrechnen, welchen der Wein bei eincr beliebigen anderen Girtempe- ratur aufweisen wfirde. T bedeutet die absolute Temperutur. Als Norma]girtempe- ratur wird 25~ betrachtet, ffir die die Grenzzahl des Normal K-Wertes 8 �9 10 -6 ist. Bei Vcrwendung verschiedener Heferassen treten grol]e Unterschiede im Glycerin- and Butyienglykolgehalt auf. Diese sind aber auf die bei der Girung unterschiedlich verursachte G~rtemperatur zurfickzuffihren. Ferner bcrichtet Verf. fiber Versuche der Zuckerung mit versehiedenen Zuckern. Saecharose bcwirkt immer eine Er- niedrigung des K-Wertes. Bei Glucose wird fast die gleiche Erniedrigung errcicht, ~ber bei Zuckerung mit Fructose bleibt der K-Wert gleich odor wird sogar erh6ht. Diese Versehiedcnheiten wcrden mit Strukturisomerien dcr Zucker erkli~rt, welche das wechselnde Verhiltnis der Aufspaltung in Dioxyaceton und Glycerinaldehyd bestimmen.

1 REBELnI~, H.: Z. Lebensmittel-Unters. u. -Focsch. 195~ 296, 403 (1957); vgl. diese Z. 160, 382 (1958). -- 2 Dtsch. Lebensmittel-l~dseh. 54, 297--307 (1958). Staatl. chem. Versuchsanstalt, Wfirzburg. B. l~oss)~x~

Die IR-Absorptionsspektren von 15 pflanzlichen 01en werden yon Y. F A v I ~ 1 yon 6--15 # gemesscn. Im einzelnen werden die ]~anden bei 1740 cm - i , 1090 bis 1240 cm - l , 910--916 cm -i , 844--853 cm -1, 866--873 cm i und bei 722 cm - i n~her ausgewertet und ausffihrlich diskutiert. Die Banden eignen sich bei der beschriebe- nen Aufnahmetechnik nicht zum Nachweis der einzelnen rohen oder raffinierten 0le; auch Verunrcinigungcn oder Zusitze lassen sich nur schwer bestimmen. Die