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Oesterrcichischc Botanische Zeitschrift, Die ~sterreichische O g l~'xemplare botanische Zeitschrift r a~_. die frei ~arch die Pos~ be- erschein~ zogen werden sollen, sind den Ersten jeden ]~Ionab. hies boider Rcdaktion Man pranumerirt auf selbe fiir (7. Bez., ~chlozsgasse Nr. 15) mi~ 8 ft. ~st. W. zu pranumeriren. Im Wege des .o Botanik und Botaniker. ganzji~hrig, odor mit 4 ft. ~st. W. (8 R. 3lark) ~ Pr~numeration halbjihrig. C. Gerold's Sohn "r in Wien, die g .... Pe~itzeile N ~ 4. s owie all e iibrigen 15 kr. 0st. W. Buchhandlungen. T - XXX. Jahrgang. WIEN. April 1880. INHALT: Zur Flora yon Nieder-Oesterreich. Yon I~eimerl. -- ~Iykologisches. Von Schulzer (Forbotzung). -- Bromeliaceen. Von Dr Wawra (Fortsetzung). -- Schr(i~eFs Entwickelungs- geschicht~. Von Voss. -- Ueber Rosa umbeUiflora and R. cuspidata. Von Ueeh~ri~z. -- Formen der Fvstuca ovina. Yon Wiesbaur, -- Palastina's Vegetation. Yon Dr. Klinggriff (Fortsetzung). -- Literaturbedchte. -- Correspondenz. Von Wiesbaur, Dr. Borbas, Bubela, Uechtritz. -- Personalnotizen. -- Botanischor Tauschverein. -- Inserate. Zur Flora von Nieder-0esterreich. Von hnton Heimerl. I. Carex secalintt Whlnbg. Ich bin in der Lage, der eben genannbn Cyperaeee das Biirger- reeht ffir unser Gebiet nachweisen zu k(innen. In einem schon vor lingerer ZeR ver0ffentlichbn Correspondenz-Artikel der Oest. bet. ZeRung (XXI. Bd., pag. 254) machb Herr v. Uechtritz auf die Verschiedenheit der zwei zumeist ffir identiseh gehalbnen hrbn: Carex hordeistichos Vitl. (---C. hordeiformis Thuil]., Whlnbg.) und Carex secalina Wh]nbg. aufmerksam und spricht am Schlusse seiner Auseinandersetzungen die Erwartung aus, dass sich letzbre oft verkannb Art auch in der Wiener Gegend finden dfirfb. Es war mir nun sehon seR einiger ZeR eine der C. hordeistichos habituell ihnliche Pfianze aufgefallen, welche ich Anfang Juni 1877 in Griben zwischen Kadolz und Zwingendorf (Kreis U.M.B.) sammelb; besonders abweichond erschienen mir die schlanken, gleichmissig an den Halmen verth~ilbn weiblichen Aehren, so dass sich mir nach Durchsicht des genannten Aufsatzes, in we]chore eben diese Merkmale als charakbristisch ffir C. secalina angeffihrt werden, sofort die Vet= muthung aufdringb, ]etzbre Pfianze in H~nden zu haben. Freflieh -- fiber eJn HaupbKennzoiehen - liossen reich racine Exemplare, denen clio zur sicheren Bestimmung ausscblaggebenden Oesterr. botan. Zei~schrifL -~. Heft 1880. 9

Zur Flora von Nieder-Oesterreich

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Oesterrc ich i schc

Botanische Zeitschrift, Die ~sterreichische O g l ~ ' x e m p l a r e

botanische Zeitschrift r a ~ _ . die f r e i ~arch die Pos~ be- erschein~ zogen werden sollen, sind

den Ersten jeden ]~Ionab. hies b o i d e r Rcdaktion Man pranumerirt auf selbe fiir (7. Bez., ~chlozsgasse Nr. 15)

mi~ 8 ft. ~st . W. zu pranumeriren. Im Wege des . o Botanik und Botaniker. g a n z j i ~ h r i g , odor mit

4 ft. ~st. W. (8 R. 3 lark) ~ Pr~numeration h a l b j i h r i g . C. Gerold 's Sohn "r in Wien,

die g . . . . Pe~itzeile N ~ 4 . s owie all e iibrigen 15 kr. 0st. W. Buchhandlungen.

T -

XXX. Jahrgang. W I E N . April 1880.

I N H A L T : Zur Flora yon Nieder-Oesterreich. Yon I ~ e i m e r l . -- ~Iykologisches. Von S c h u l z e r (Forbotzung). - - Bromeliaceen. Von Dr W a w r a (Fortsetzung). - - S c h r ( i ~ e F s Entwickelungs- geschicht~. Von V o s s . - - Ueber Rosa umbeUiflora and R. cuspidata. Von U e e h ~ r i ~ z . - - Formen der Fvstuca ovina. Yon W i e s b a u r , - - Palastina's Vegetation. Yon Dr. K l i n g g r i f f (Fortsetzung). - - Literaturbedchte. - - Correspondenz. Von W i e s b a u r , Dr. B o r b a s , B u b e l a , U e c h t r i t z . - - Personalnotizen. - - Botanischor Tauschverein. - - Inserate.

Zur Flora von Nieder-0esterreich. Von hnton Heimerl.

I. C a r e x s e c a l i n t t Whlnbg.

Ich bin in der Lage, der eben genannbn Cyperaeee das Biirger- reeht ffir unser Gebiet nachweisen zu k(innen. In einem schon vor lingerer ZeR ver0ffentlichbn Correspondenz-Artikel der Oest. bet. ZeRung (XXI. Bd., pag. 254) machb Herr v. Uech t r i t z auf die Verschiedenheit der zwei zumeist ffir identiseh gehalbnen hrbn : Carex hordeistichos Vitl. (---C. hordeiformis Thuil]., Whlnbg.) und Carex secalina Wh]nbg. aufmerksam und spricht am Schlusse seiner Auseinandersetzungen die Erwartung aus, dass sich letzbre oft verkannb Art auch in der Wiener Gegend finden dfirfb.

Es war mir nun sehon seR einiger ZeR eine der C. hordeistichos habituell ihnliche Pfianze aufgefallen, welche ich Anfang Juni 1877 in Griben zwischen Kadolz und Zwingendorf (Kreis U.M.B.) sammelb; besonders abweichond erschienen mir die schlanken, gleichmissig an den Halmen verth~ilbn weiblichen Aehren, so dass sich mir nach Durchsicht des genannten Aufsatzes, in we]chore eben diese Merkmale als charakbristisch ffir C. secalina angeffihrt werden, sofort die Vet= muthung aufdringb, ]etzbre Pfianze in H~nden zu haben.

Freflieh - - fiber eJn HaupbKennzoiehen - liossen reich racine Exemplare, denen clio zur sicheren Bestimmung ausscblaggebenden

Oesterr. botan. Zei~schrifL -~. Heft 1880. 9

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reifen Friichte fehlten, im Unklaren, es war indess auch leicht, tiber diesen Punkt ins Reine zu kommen. Im gerbar der k. k. zool.-bot. Gesellschaft liegt nam]ich im selben Umschlage mit C. hordeistiehos ein prachtvolles, reiehlich 46 Cm. hohes Exemplar einer der meinigen ganz ahnlichen Pfianze vor, welches yon Herrn Dr. R. v. Reuss laut beiliegender Etiquette am 9. Juli 1871 ,in salzigen Gri~Sen zwischen Wulzeshofen and Laa a.d. Thaya," also gar nicht welt yon meinem Fandorte gesammelt wurde und das mit ganz reifen Friichten reichlich versehen ist. Letztere zeigen nun gut die erwartete Uebereinstimmang, nur mSchte ich darauf aufmerksam machen, dass mir der in der ge- nannten Arbeit angegebene Unterschied im Glanz der Frtichte wenig ausgesprochen bei unseren niederSsterr. Exemplaren erscheint; ich finde

�9 die Achanien beider Arten fast glanzlos und kann weder der einen noch tier andern ein ausgesprochenes Mehr oder Weniger in Bezug auf den Glanz zuerkennen.

Unsere Pflanze bevorzugt, wie sich uus den angefahrten Standorten ergibt, ganz evident einen salzauswitternden Boden und es ware daher dieselbe an Loealitg~en, die einen ahnlichen Charakter zeigen, jedenfalls zu erwarten; als solehe Oertlichkeiten sind nun vor allem die Ufer des Neusiedler-Sees, we abrigens auch die echte Carex hordeistichos vorkommt, dann die Gegend von Lassee, Breitensee ~) etc. im Marchfelde zu bezeichnen und wahrscheinlicher Weise diirfte ein genaues Nachforschen daselbst veto erwanschten Effolge begleite~ sein.

Zum Schlusse erlaube ich mir, die wichtigsten unterscheidenden Merkmale, wie sie sich aus der Untersuchung beider Arten ergeben, der leichteren Uebersichtlichkeit halber gegeniiberzustellen:

Carex hordeistichos. Vill. Weibliche Aehren ziemlich regel-

miissig 4 bis 5zeilig. Reife Friichte (Aeh~nien) dunkel-

braun, durchschnittlieh 5--5"5 Mm. lang. Fruchtquerschnitt deutlich dreiseitig.

C. secalina Whlnbg. W. Ae. unregelmiissig vielzeilig.

R. Fr. schwarz, plattgedriickt, im Durchschnitt 3 Mm. lang. Die Frucht-Aehren erscheinen derKlein- heir der Priichte halber viel schlan- ker als bei der anderen Species.

H. r a r i a . Fumaria rostellata Knaf. Ende AllgUS~ 1879 h~ufig an einem

Feldrande zwischen dem Gloggnitzer Schloss and tier ehema]igen Bahnstation Eiehberg gefunden. Das ware nun der drit~e bekannte Standort und es ist mir auffiillig, dass zwei derselben der sfidwest- lichen Bucht des Wiener Beckens, obiger abet schon den HShenztigen am i~ussersten Rande derselben angehSren.

ttieracium barbatum Tansch. In ]ich~en, sonnigen Waldern am steflen Stidabfall des Silberberges, dann auch im tiartwalde bei Gloggnitz; an beiden Stellen nicht selten. (Herbst 1879.)

4) Auf die nicht uninteressante Vegetation genannter Orte hat Dr. I~. v. R e u s s in den Verh. d. k. k. zool.-bot Ges. XXIII. p. &5 aufmerksam gemacht.

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Carduus Persouata Jacq. An der alien S~mmeringstrasse un- gef~hr auf halbe m Wege yon Sieinhansen zum Erzherzog Johann, somit ganz nahe an der niederOsterreichisch-steirischen Grenze.

Glycerin p~icata Fries. Ich beobachtete diese Pflanze an sumpfigen Stellen lltngs des Wien-Flusses zwischen Ittitteldorf und Baumgarten, hier in Gesellschaft mit dem sonst seltenen Alopecurua. geniculatus L. Dieses Gras kommt wahrseheinlich noch an vielen ahnlichen Stellen um Wien vor undist, wie ich aus dem Schweigea der floristischen Angaben in dieser Hinsicht wohl schliessen muss, bisher woh] tibersehen worden.

Festuct~ amethystina L. (Syn. F. attstriaea Hack@ F. hetero- phylla ft. mutica Neil. FI. v. N.-Oe., pag. 75) kommt am :Nord- abhang des Sonnwendsteins gegen Maria-Schutz zu in einer Meeres- h~he yon circa 1000 M. nicht selten vet; welter oben tritt dann an den Kalkfelsen die /,: glauca Lain. in Menge auf. (Excursion mi~ Prof. K o r n h u b e r 1879.)

Sphaeroplea anntdina A4". Prof. R e i e h a r d l machte in den Verb. d. zool.-bot. GesellsclL 26. Bd., p. 475, zuerst auf alas Vor- kommen dor genannten Alge um Wien aufmerksam. Er fund sio in grosser Menge sowohl in Lachen zwischen Liesing und Perchtolds- dorf, als aueh im selben Jahre an tier Sfidbahn zwischen Hetzendorf und Atzgersdorf. Bei Gelegenheit eiuer Excursion auf den Laaerberg, fiel mir Ende l~Iai v. J. eine Pftitze unweit des bekannten S~and- ortes tier Elatine Atsi,~astrum auf, deren Oberfl~che yon eigen- thtimlich rothbraunen, massenhaft darin vorkommenden Algenwa~ten ganz bedeekt erschien; die bald darauf vorgenommene mikroskopische Beobachtung zeigte, dass man es hier mit einem Auftreten der Sl)haeroplea annulina Ag. zu thun habe, welche sich schon im Sta- dium der Sporenbildung befand und deren Zellen mit den bekannten, zierlichen 0osporen gefiillt waren. Ob die Alge auch heuer wieder daselbst anzutreffen sein wird, werde ich mir angetegen sein lassen zu beobachten und dann dariiber eine No~iz an diesem Orte ver- 6ffentlichen.

Wien, 9. Marz 1880.

Mykologisohes, Von Stephan Sehulzer v. Miiggenburg,

(Fortsetzung.)

T. XXV. Fig. 4. Mar~smius schoenopu~ K. ist allerdings mein A. Dolinensis publicir~ schon 1870 in den Verhandlungea der k. k. zool.-bot. Gesellschaft, Seite 200, Ganz nat~'licherweise ist tier Fall gar nicht selten, dass zwei Forscher dense lben Schwamm ent- deCken und ibm jeder eine andere Benennung gibt. Die Priorit~t

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