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IIO KLINISCHE WOCHENSCHRIFT. 5- JAHRGANG. Nr. 3 15. JANUAR 1926 Arbeiten geht nach einer anderen Auffassung. Die 1Reaktiou auf Eiweig verlXuft meistens zweiphasig mit einer positiven Zaeke in der ersteu Stunde, die beim Basedow oder Asthma schon die gesamte Reaktion ausmachen kann, einer oft betr~chtlich nega~wn Phase in der zweiten Stunde mid in der abergroBen Mehrzahl der F~lle der Maximalzacke in der dritten Stunde. Ieh halte dad Wesen der dynamischen EiweiBwirkung ffir eine Einwirkung auf dad Vegetativsystem, die als Signalwirkung schon li~ngst eintreten kann, ehe noch ein nennenswertes Quantum AminosXuren iiber- getreten ist. Aus diesem Grunde paBte die gauze spezifisch- dynamische EiweiBwirkung nicht in die Lehre der Ern,thruugs- physiologie. II. DaB unsere klinischen Durchschnittswerte im allgemeinen h6her liegen als die amerikanischen, ist selbstverst~indlich, andern- falls w~ren die wahrscheinlieh falsch. Denn wir arbeiten nicht an Gesunden, sondern an einer Frauengruppe, die yon latenter Tuberkulose und latentem Basedowismus beherrscht ist und deren Rassenverh~iltnisse g~inzlich andere sind als die amerikanischen. Dad geht schon daraus hervor, dab die Prediction tables bei i51 cm beginnen, wXhrend wit oft genug I48--~5o cm messen. Unsere Werte bedtirfen keiner Kritik, sondern sind Standard-Werte ft~r die Weiber des Wiener allgemeinen I~rankenhauses. III. Wir haben unsere Fehlergrenze ftir die EiweiBreaktion absichtlich mit lO% angesetzt, well dad fiir die Berechuung der Indexzahl notwendig ist, ~ihnlich wie sich such AMBARD die biolo- gisehen Tatsachen erst herriehten muBte, um die ifir seine mathe- mathischen Formeln brauchbar zu machen, Sich darfiber zu beschweren, ist so, wie wenn man sich dartiber beklagte, dab der Ingenieur der Eisenbahnbrficke einen zehnfachen Sicherheits- koeffizienten statt des geniigenden zweifachen gegeben habe. IV. ]~emerkuugen, die dahin lauten, daft der andere Autor mit mangelhafter Technik gearbeitet habe, indes man selbst mit einwandfreier, sind in der Vorkriegszeit in der Wissenschaft nicht iibIich gewesen. V. Es ist falsch, dab bei Erwachsenen Unterern~ihruug Er- niedrigung der EiweiBwirkung zur notwendigen Folge habe. Es kanu gewiB keine schwerere Unterern~hrung geben als die eines abgeIaufenen Bauchtyphus, mud dennoch fanden COLE~A~ und Du Bols dabei Reaktionen yon + 40%. Ebenso fanden wit HOchst- reaktlonen nach abgelanfener Pneumonie oder bei ganz kachek- tischen AsthmafMlen. Auch diese Behauptung stammt and dem Gedankeukreise der Ernahrungsphysiologie, dem sich die spezi- fisch-dynamische EiweiBwirkuug nicht ffigt. XVie wenig die Tatig- keit der Eingeweidemuskulatur gegentiber der Einstellung der Steuerapparate in Betracht kommt, geht z.B. daraus hervor, dab Erbrechen den Grundumsatz stark senken kann. VI. Die Mitteilungen I(lin. Wochenschr. Nr. 44 und Wien. klin. Wochensehr. Nr. 17 mugten ziemlieh fiberrascheud wirkeu, well die, welt fiber die erschieneuen Vorarbeiten hinausgreifend, im Telegrammstil zusammenfaBten, was als ffinfte iViitteilung im Wiener Archly aid Gesamtergebnis nnserer diesbezi~glichen Uuter- suchuugen dargelegt werden doll Die Vorwegnahme war not- wendig, well praktiseh-~rztliche Grfinde es erforderten. Frau LI~SCHi~rZ-PL~U~ h~tte aber schon bei Einsicht in die Arbeit Wien. klin. Wochenschr. Nr. 17 bemerken mfissen, dab wir grunds~tzlich nicht mit einmaligen, zuf~illigen ]3efunden, sondern mit Gaswechselkurven arbeiten. Die Liberalit~it des Verlages wird es erm6glichen, im Wiener Archly nicht nut die erwXhnten Gesetze des Gaswechsels, seine Pharmakologie und Patholog]e darzustellen, sondern vor allem auch dem Leser selbst ]enen Grad von Sieherhegt, mit deqn alle die behauptete~ Tatsaehen ausgestattet slnd, ersiehtlieh zu maehen. ZUR FRAGE DES OVARIALHORMONS. Kurze Bemerkung zu der Arbeit yon B. Zondek und B. Brahn in Jg. 4, Nr. 5 I, S. 2445 dieser Wochenschrift. Won Prof. M. KOCH~A~N, Pharmakologisehes Institut HalIe a. S. In Nr. 51 der Klin. Wochenschr. ver6ffentlicht ZOND~: eine kurze Mitteilung fiber DarsteIlung des Ovarialhormons in w~sseriger LOsung. Ich m6chte zu den Arbeiten ZOND~:S heute nicht Stellung nehmen, aber auf eine Arbeit hinweisen, die in der Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. 44, 24o- I924, yon mMnem Assistenten, Dr. D~ Vx~, ver6ffentlicht wurde : ,,IJber die Wirkung yon Ovarialextrakten unter besonderer Berficksichtigung des gasfSrmigen Stoffwechsels bei Ratten." In dieser Arbeit schildert er Exiraktionsme~hoden, dutch die es m6glich ist, aus dem Ovarium ein wirksames Extrakt zu bereiten, dad den Stoffweehsel von Ratten offenbar hormonal beeinfluBt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dab die Extrak- tionsmethoden, was verst~indlieh ist, denen Zosr~s im Beginn seiner Darstellung des Ovarialhormons ~thnlich sind oder gleichen. Wir glaubten damals, dab die Corpora lutea keine gr6~3ere Rolle fflr die Darstellung des Hormons spielen, sind aber kurz nach der Ver- 6ffentlichung der de Veerschen Arbeit zu anderer Ansicht gekom- men. Unsere Extrakte waren deshalb wirksam, weiI die Corpora lutes nicht entfernt werden konnten, obwohl dies urspriinglich be- absichtigt war. Inzwischen sind in meinem Institut gr613ere Ver- suchsreihen fiber die Darstellung des Ovarialhormons angestellt worden, die lediglich aus Mangel an Geld und anderen Mitteln noch nicht zum Abschlul3 gekommen sind. Ich ffihle reich such im Interesse meiner Mitarbeiter verpflich- ~cet, diese Sachlage hervorzuheben, um uns die Mitarbeit auf diesem Gebiete zu sichern, dem wir seit fiber 2~/e Jahren einen groBen Tell unserer Zeit gewidmet haben. KURZE WISSENSCHAFTLICHE MITTEILUNGEN. DIE BLUTMENGENBESTIMMUNG (MIT FARBSTOFF- METHODE) BEI LEUKAMIEN UND ANDEREN SPLENOMEGALIEN. Yon ENRICO GREPPI. _ ~/s ~' Zur Bestimmung der Blntmenge babe ich mit I~ATTI 1) nach GRIZSBACH als Farbstoff dad Kongorot benfitzt, jedoch mit einer verbesserten Teehnik (Vergleichsl6sung mit dem Plasma des Patienien, colorimetrische 13estimmung mit Dubosqschem Apparat bei kiinstlicher Beleuchtung). Die Durchschnittswerte, die wir als physiologische fanden, sind: Plasma ungefghr 4~o, Totalblutmenge 7--8% des gesam• K6rpergewichts. Diese "Werte stimmen mit denen yon ItERZFELD und M~NDERSHAVSEN fiberein; die mit tIilfe des Trypanrots gefundenen Werte yon S~u und LAMPE sind abet etwas h6her (Plasma 4,4--5,i%, Total- blutmenge 8,3}/0). Der Farbstoff bleibt w~thrend der ersten 6--8 Min. in einem Verh~il• yon ungefghr 96--98% im 14reislauf, die Fehlergrenze ist also ganz eng. SEYDERH~LM und LAMP~ beschrieben neuestens ganz ausfiihrlich die Farbstoff- methode2), Vor nngef~hr einem Jahre a) habe ich eine bemerkenswerte Beobachtung bei 2 F~lten yon myeloischer Leuk~mie mitgeteilt, welche ich vor kurzem best~itigen konnte~). In diesen l~'Mlen (alle mit starker Splenomegalie) habe ich mit unserer Methode die folgen- den Resultate erzielt: Tabelle 1. I Plasma . Ges. B l u g H~mogl.-Nealge Proteine Leuko- ] !nach nach nach (2 cyten ITotale KOrper- Totale I{6rper- Blut- Totale Refrakt.- [ ~enge[ gewicht Menge I gewieht Pr.... t Menge Index kg I i % , % g g i i 65 25oooo 45001 6,9 57 3oooool345oi 6 47 35oooo14Ioo [ 8,7 8360 13 6800 12 655 ~ I4 8,4 700 9,7 660 6,5 425 7,7 7,6 8,6 Diese Werte sind fiir das Plasma, folglich auch fiir die gesamte Blutmenge, auBerordentlich hoch. Wenn dieses IResultat der Wirklichkeit entsprechen wiirde, so miil3te man annehmen, dab bei der I~&L. eine eehte Plasmaplethora vorhanden sei. Es gibt jedoch keinen ]3eweis ffir diese Annahme, ja, der refraktometrische Index schlieBt eine Hydr~imie aus. TVenn andererseits die B:ongo- rotwerte, genau w~ren, mfiBte man annehmen, dab bei diesen Patie~ten die H~imoglobinwerte nicht vermindert sind, dies st~nde jedoch im Widerspruch mit der stetigen An~imie dieser Kranken.

Zur Frage des Ovarialhormons

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Page 1: Zur Frage des Ovarialhormons

IIO K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 5- J A H R G A N G . N r . 3 15. JANUAR 1926

Arbeiten geht nach einer anderen Auffassung. Die 1Reaktiou auf Eiweig verlXuft meistens zweiphasig mit einer positiven Zaeke in der ersteu Stunde, die beim Basedow oder Asthma schon die gesamte Reaktion ausmachen kann, einer oft betr~chtl ich nega~wn Phase in der zweiten Stunde mid in der abergroBen Mehrzahl der F~lle der Maximalzacke in der dr i t ten Stunde. Ieh halte dad Wesen der dynamischen EiweiBwirkung ffir eine Einwirkung auf dad Vegetativsystem, die als Signalwirkung schon li~ngst eintreten kann, ehe noch ein nennenswertes Quantum AminosXuren iiber- getreten ist. Aus diesem Grunde paBte die gauze spezifisch- dynamische EiweiBwirkung nicht in die Lehre der Ern,thruugs- physiologie.

II. DaB unsere klinischen Durchschni t tswerte im allgemeinen h6her liegen als die amerikanischen, ist selbstverst~indlich, andern- falls w~ren die wahrscheinlieh falsch. Denn wir arbeiten nicht an Gesunden, sondern an einer Frauengruppe, die yon la tenter Tuberkulose und la tentem Basedowismus beherrscht ist und deren Rassenverh~iltnisse g~inzlich andere sind als die amerikanischen. Dad geht schon daraus hervor, dab die Prediction tables bei i51 cm beginnen, wXhrend wit oft genug I48--~5o cm messen. Unsere Werte bedtirfen keiner Kritik, sondern sind Standard-Werte ft~r die Weiber des Wiener allgemeinen I~rankenhauses.

III . Wir haben unsere Fehlergrenze ftir die EiweiBreaktion absichtlich mit lO% angesetzt, well dad fiir die Berechuung der Indexzahl notwendig ist, ~ihnlich wie sich such AMBARD die biolo- gisehen Tatsachen erst herr iehten muBte, um die ifir seine mathe- mathischen Formeln brauchbar zu machen, Sich darfiber zu beschweren, ist so, wie wenn man sich dartiber beklagte, dab der I n g e n i e u r der Eisenbahnbrficke einen zehnfachen Sicherheits- koeffizienten s t a t t des geniigenden zweifachen gegeben habe.

IV. ]~emerkuugen, die dahin lauten, daft der andere Autor mit mangelhafter Technik gearbeitet habe, indes man selbst mi t einwandfreier, sind in der Vorkriegszeit in der Wissenschaft n icht iibIich gewesen.

V. Es ist falsch, dab bei Erwachsenen Unterern~ihruug Er- niedrigung der EiweiBwirkung zur notwendigen Folge habe. Es kanu gewiB keine schwerere Unterern~hrung geben als die eines abgeIaufenen Bauchtyphus, mud dennoch fanden COLE~A~ und Du Bols dabei Reaktionen yon + 40%. Ebenso fanden wit HOchst- reaktlonen nach abgelanfener Pneumonie oder bei ganz kachek- t ischen AsthmafMlen. Auch diese Behauptung s t ammt and dem Gedankeukreise der Ernahrungsphysiologie, dem sich die spezi- fisch-dynamische EiweiBwirkuug nicht ffigt. XVie wenig die Tatig- keit der Eingeweidemuskulatur gegentiber der Einstellung der Steuerapparate in Bet racht kommt, geht z .B . daraus hervor, dab Erbrechen den Grundumsatz s tark senken kann.

VI. Die Mitteilungen I(lin. Wochenschr . Nr. 44 und Wien. klin. Wochensehr. Nr. 17 mugten ziemlieh fiberrascheud wirkeu, well die, welt fiber die erschieneuen Vorarbeiten hinausgreifend,

im Telegrammstil zusammenfaBten, was als ffinfte iViitteilung im Wiener Archly aid Gesamtergebnis nnserer diesbezi~glichen Uuter- suchuugen dargelegt werden doll Die Vorwegnahme war not- wendig, well praktiseh-~rztliche Grfinde es erforderten. Frau LI~SCHi~rZ-PL~U~ h~tte aber schon bei Einsicht in die Arbei t Wien. klin. Wochenschr. Nr. 17 bemerken mfissen, dab wir grunds~tzlich nicht mit einmaligen, zuf~illigen ]3efunden, sondern mit Gaswechselkurven arbeiten. Die Liberalit~it des Verlages wird es erm6glichen, im Wiener Archly nicht nu t die erwXhnten Gesetze des Gaswechsels, seine Pharmakologie und Patholog]e darzustellen, sondern vor allem auch dem Leser selbst ]enen Grad von Sieherhegt, mit deqn alle die behauptete~ Tatsaehen ausgestattet slnd, ersiehtlieh zu maehen.

ZUR FRAGE DES OVARIALHORMONS. Kurze B e m e r k u n g zu der Arbei t yon B. Z o n d e k u n d B. B r a h n

in Jg. 4, Nr. 5 I, S. 2445 dieser W o c h e n s c h r i f t .

Won

Prof. M. KOCH~A~N, Pharmakologisehes Institut HalIe a. S.

In Nr. 51 der Klin. Wochenschr. ver6ffentl icht ZOND~: eine kurze Mitteilung fiber DarsteIlung des Ovarialhormons in w~sseriger LOsung. Ich m6chte zu den Arbeiten ZOND~:S heute nicht Stellung nehmen, aber auf eine Arbeit hinweisen, die in der Zeitschr. f. d. ges. exp. Med. 44, 24o- I924, yon mMnem Assistenten, Dr. D~ V x ~ , ver6ffentlicht wurde : ,,IJber die Wirkung yon Ovarialextrakten unter besonderer Berficksichtigung des gasfSrmigen Stoffwechsels bei Ra t ten ." In dieser Arbeit schildert er Exiraktionsme~hoden, dutch die es m6glich ist, aus dem Ovarium ein wirksames E x t r a k t zu bereiten, dad den Stoffweehsel von Ra t ten offenbar hormonal beeinfluBt. Es kann keinem Zweifel unterliegen, dab die Extrak- t ionsmethoden, was verst~indlieh ist, denen Z o s r ~ s im Beginn seiner Darstellung des Ovarialhormons ~thnlich sind oder gleichen. Wir glaubten damals, dab die Corpora lutea keine gr6~3ere Rolle fflr die Darstellung des Hormons spielen, sind aber kurz nach der Ver- 6ffentlichung der de Veerschen Arbei t zu anderer Ansicht gekom- men. Unsere Ext rak te waren deshalb wirksam, weiI die Corpora lutes nicht ent fernt werden konnten, obwohl dies urspriinglich be- absichtigt war. Inzwischen sind in meinem Ins t i tu t gr613ere Ver- suchsreihen fiber die Darstellung des Ovarialhormons angestellt worden, die lediglich aus Mangel an Geld und anderen Mitteln noch nicht zum Abschlul3 gekommen sind.

Ich ffihle reich such im Interesse meiner Mitarbei ter verpflich- ~cet, diese Sachlage hervorzuheben, um uns die Mitarbeit auf diesem Gebiete zu sichern, dem wir seit fiber 2~/e Jahren einen groBen Tell unserer Zeit gewidmet haben.

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

DIE BLUTMENGENBESTIMMUNG (MIT FARBSTOFF- METHODE) BEI LEUKAMIEN UND ANDEREN

SPLENOMEGALIEN. Yon

ENRICO GREPPI. _ ~/s ~'

Zur B e s t i m m u n g der B l n t m e n g e b a b e ich m i t I~ATTI 1) n a c h GRIZSBACH als F a r b s t o f f dad K o n g o r o t benf i tz t , j e d o c h m i t e iner v e r b e s s e r t e n T e e h n i k (Vergle ichs l6sung m i t d e m P l a s m a des P a t i e n i e n , co lor imet r i sche 13es t immung m i t D u b o s q s c h e m A p p a r a t bei k i ins t l i cher Be leuch tung) . Die D u r c h s c h n i t t s w e r t e , die wi r als phys io logische fanden , s ind : P l a s m a unge fgh r 4~o, T o t a l b l u t m e n g e 7 - - 8 % des gesam• K6rpe rgewich t s . Diese "Werte s t i m m e n m i t d e n e n yon ItERZFELD u n d M~NDERSHAVSEN f iberein; die m i t t I i l fe des T r y p a n r o t s ge fundenen W e r t e yon S~u und LAMPE s ind a b e t e twas h 6 h e r (P l a sma 4 , 4 - - 5 , i % , Tota l - b l u t m e n g e 8,3}/0).

Der F a r b s t o f f b l e i b t w~thrend der e r s t en 6 - - 8 Min. in e inem Verh~il• y o n unge fgh r 9 6 - - 9 8 % i m 14reislauf, die Feh le rg renze i s t also ganz eng. SEYDERH~LM u n d LAMP~ besch r i eben n e u e s t e n s ganz ausf i ihr l ich die F a r b s t o f f - methode2) ,

Vor nngef~hr einem Jahre a) habe ich eine bemerkenswerte Beobachtung bei 2 F~lten yon myeloischer Leuk~mie mitgeteilt ,

welche ich vor kurzem best~itigen konnte~). In diesen l~'Mlen (alle mit s tarker Splenomegalie) habe ich mit unserer Methode die folgen- den Resultate erzielt:

Tabelle 1.

I Plasma . Ges. Blug H~mogl.-Nealge Proteine

Leuko- ] !nach nach nach (2 cyten ITotale KOrper- Totale I{6rper- Blut- Totale Refrakt.-

[ ~enge[ gewicht Menge I gewieht Pr . . . . t Menge Index

kg I i % , % g g

i i 65 25oooo 45001 6,9 57 3oooool345oi 6 47 35oooo14Ioo [ 8,7

8360 13 6800 12 655 ~ I4

8,4 700 9,7 660 6,5 425

7,7 7,6 8,6

Diese Werte sind fiir das Plasma, folglich auch fiir die gesamte Blutmenge, auBerordentlich hoch.

Wenn dieses IResultat der Wirklichkeit entsprechen wiirde, so miil3te man annehmen, dab bei der I~&L. eine eehte Plasmaplethora v o r h a n d e n sei. Es g ib t j edoch ke inen ]3eweis ffir diese A n n a h m e , ja , der r e f r a k t o m e t r i s c h e I n d e x schl ieBt eine Hydr~imie aus. TVenn andere r se i t s die B:ongo- rotwerte, genau w~ren, mfiBte m a n a n n e h m e n , d a b bei d iesen P a t i e ~ t e n die H~imoglobinwer te n i c h t v e r m i n d e r t s ind, dies s t~nde j edoch i m W i d e r s p r u c h m i t de r s t e t i gen An~imie dieser K r a n k e n .