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Zur Geschichte der Kolloidchemie
• Alchimie: Herstellung von Goldtinkturen
Kolloidales Gold(Alchimisten)
• Trinkbares Gold (aurum potabile)
• Elixier des Lebens ?
Zur Geschichte der Kolloidchemie
• 1857 Faraday: Methode der Lichtstreuung
• 1871 Rayleigh: Theorie der Lichtstreuung
• 1861 Graham: Diffusionsverhalten
Definition (nach Graham)
• Kolloide sind
leimähnliche Substanzen,
die sehr langsam diffundieren
und nicht dialysieren.
Was sind Kolloide?
DEFINITION:
= Leim
nach Graham
Zur Geschichte der Kolloidchemie
• 1907 Ostwald: Einteilung kolloidaler Systeme
grobdispersmechanische Suspension
> 1000 nm
Einteilung disperser Systeme (nach W. Ostwald)
Disperse Systeme
kolloiddisperskolloidale Dispersion
1 bis 1000 nm
hochdispersmolekulare Lösung
< 1 nm
Zitat (W. Ostwald)
• „Das primär Kennzeichnende eines Kolloids ist tatsächlich sein spezieller Dispersitätsgrad innerhalb der großen Gruppe disperser Systeme“
• Disperse Teilchen
(1 – 1000 nm)
im Dispersionsmittel
fein verteilt
• alle Kombinationen:
gasförmig, flüssig, fest
sind möglich W. Ostwald
Definition:
Farbe-Dispersitätsgrad-Regel
Das Absorptionsmaximum des Lichtes
verschiebt sich mit abnehmenden Dispersitätsgrad
nach größeren Wellenlängen, demnach ändert sich
die Farbe im durchfallenden Licht von gelb über
rot, blau nach grün.
Absorption des sichtbaren Lichtes
AbsorbierteWellenlänge
450 nm490 nm590 nm
AbsorbierteFarbe
blaublaugrünorange
Beobachtete Farbe
orangerot
blau
Zitat (W. Ostwald)
„Der kolloidale Zustand ist ein allgemein
möglicher Zustand der Materie.
Jeder Stoff kann grundsätzlich in den
kolloidalen Zustand gebracht werden.“
Zur Geschichte der Kolloidchemie
• 1923 Svedberg: Ultrazentrifuge
• 1927 Burry, Ekwall: Assoziationskolloide
Assoziationskolloide
• Selbstorganisation von Amphiphilen
• Assoziate (z.B. Mizellen) in kolloidaler Dimension
• Physikalische Assoziation
(nicht-kovalente Bindungsknüpfung)
• Variabilität in Grösse und Form
• Schnelle Austauschprozesse
Zur Geschichte der Kolloidchemie
• 1929 Staudinger: Makromoleküle
• 1932 Ruska: Elektronenmikroskop
Kolloiddisperses System (nach Staudinger)
• Teilchen bestehen aus 103 bis 109 Atomen
• Teilchendurchmesser 1 bis 1000 nm
• Teilchen laufen durch Papierfilter
• Teilchen mikroskopisch nicht nachweisbar
• Teilchen dialysieren nicht
• Teilchen diffundieren sehr langsam
• Teilchen sind polydispers
• Die Farbgebung beim kolloidalen Gold ist auf die definierte Partikelgröße und eine spezifische Lichtabsorption zurückzuführen.
Definition
• Kolloide sind durch ihre Teilchengröße bestimmt (1 – 1000 nm)
• Kolloide sind in einem Dispersionsmittel dispergiert
• Wir unterscheiden zwischen Dispersionskolloiden, Assoziationskolloiden und Makromolekülen
Kolloidchemie
• Physik und Chemie
nanostrukturierter Systeme
Besondere Eigenschaften kolloidaler Systeme
• Verhältnis von Oberfläche zu Volumen ist groß
• Moleküle an der Oberfläche werden eigenschaftsbestimmend
Beispiel: Würfel
Kantenlänge des Würfels
Gesamtober-
fläche
Spezifische Oberfläche
1 cm 6 cm2 6 cm-1
500 nm 60 cm2 6 x 105 cm-1
1 nm 6000 cm2 6 x 107 cm-1
Besondere Eigenschaften kolloidaler Systeme
Kolloidales System
Lineare Ausdehnung Spezifische Oberfläche
Laminare Kantenlänge:
1 cm; 1 cm; 5 x 10-5 cm
1 cm; 1 cm; 5 x 10-7 cm0,4 x 105 cm-1
2 x 107 cm-1
Fibrillare Kantenlänge:
1 cm; 5 x 10-5 cm; 5 x 10-5 cm
1 cm; 5 x 10-7 cm; 5 x 10-7 cm
0,8 x 105 cm-1
4 x 107 cm-1
Kugel Durchmesser: 5 x 10-5 cm
Durchmesser: 1 x 10-7 cm
1,2 x 105 cm-1
6 x 107 cm-1
Beispiele
1 cm3 Gold Blattgold Dicke: 1 µm 2 m2 Oberfläche
Dicke: 1 nm 1000 m2 Oberfläche
1 cm3 Viskose Faden Dicke: 1 µm Länge: 1273 km
Dicke: 1 nm Länge: 1 Milliarde km
1 Liter 0,1 m mizellare Lösung 40.000 m2 Oberfläche
Kolloidale Systeme:
Systeme mit extrem großen Oberflächen