6

Click here to load reader

Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des Livius

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des Livius

Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des LiviusAuthor(s): Jos. HasenmüllerSource: Rheinisches Museum für Philologie, Neue Folge, 19. Jahrg. (1864), pp. 313-317Published by: J.D. Sauerländers VerlagStable URL: http://www.jstor.org/stable/41249681 .

Accessed: 20/05/2014 04:40

Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at .http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp

.JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range ofcontent in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new formsof scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected].

.

J.D. Sauerländers Verlag is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to RheinischesMuseum für Philologie.

http://www.jstor.org

This content downloaded from 193.104.110.124 on Tue, 20 May 2014 04:40:44 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 2: Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des Livius

firtttf<f?*@yegetifc&e§. 313

^etd&en : Huius facti nitae repraesentantur in arcu, qui est iuxta aedem divi Iulii. ©cfyr. Nicae, b. ̂ . Ntxai.

Berlin. Gustav Wolff.

Znr Handschriftenfrage der dritten Delade des Livius.

Vereits vor dem Erscheinen von Madvigs Nmsud. I,iv. (1860) hatte mich eine Vergleichung der in Alsckefski's Ausgabe (I^ivi d6oag tsrtia, lidr. I, II, III) vorliegenden Collationen zu dem Ergebnih gebracht, dah (fur dicse Vucher wenigstens) als die einzige Grundlage der Kritik der ood. ?utsan6N8 anzusehen fei, da aus demselben alls ubrigen Handfchriften zum Theil direct zum Theil mittelbar abstammten. Auch jeht noch werden einige Bemerkungen zu diefer Frage nicht uber- flussig sein, da felbst Madvig es als eine wenn auch fehr fchwache Moglichkeit gelten laht, dah die ubrigen Handschriften nicht aus ? selbst, sondern aus einem ,,gleichen Zwillingscodex" abgeleitet seien^). Ware dies der Fall, fo wurden richtig fcheinende Verbesserungen in denselben fur uns nicht bloh Werth als gluckliche Conjecturen haben, die jedoch nothigenfalls durch noch glucklichere ersetzt werden tonnten, sondern getragen durch das Gewicht handschrifllicher Autoritat von welt bindenderer Vedeutung fein. Aber schon Madvig ist wenig ge- neigt, ihnen eine folche Geltung zuzuerkennen, indem er an teiner Stelle in den andern Handschriften Lesarten gefunden haben will, welche durch ihre in's Auge springende eigenartige Vortrefflichkeit auf einen stellenweise bessern, sonst dem ? ahnlichen Codex hindeuten; andrer- seits nachweist, wie fur Corruptelen der spatern Codices der Ursprung in den Verschreibungen des ? zu sinden sei (S. 200). Durch noch weit schlagendere Arguments indessen laht sich die Annahme einer dem ? ahnlichen Zwillingshandschrift als vollkommen nichtig erweisen:

1) Vekanntlich ist der ? von mehreren Handen verbessert, na- mentlich von einer zweiten Hand (? 2), die an zahlreichen Stellen nach Ausstreichung des Originaltextes ihre Correcturen hinzugeschrieben hat. Diese Verbesserungen nun, oder vielmehr der weitaus grohten Zahl nach Verschlimmerungen, finden sich in all en spatern Handschriften (wir berucksichtigen hier nur die beiden besten N6dio6ii8 XI 8aso. und OoldyrtiiirlI XII 8aso., bezeichnet N und d!), so dah ein Zuruck- gehen derselben auf eine mit jener zweiten Hand gemeinsame Quells nothwendig statuirt werden muh. Dies erkennt auch Weissenborn an,

1) Emend. Liv. p. 199: Put. ita (ceteros codices huius decadis) sibi adiunctos habet, ut omnes aut, quod longe veri similius est ex illo ipso aut ex plane gemello ducti esse videantur. t>gj. p. 201. 3n ber 2lu8gabe toon 1862 fagt er oijne biefe (Sfaufel iudicium - ab una codice Puteaneo, unde ceteri, qui exstant, orti sunt, pendere, fcerttJetfl aber babet roieber auf bie weitere SluSfiiHrung tn ben Emend. Liy.

This content downloaded from 193.104.110.124 on Tue, 20 May 2014 04:40:44 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 3: Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des Livius

314 Miscellen.

inbem er als erste Quelle bes Textes P 1 b. h. Originaltext bes P, baneben aber als eine zweite ben consensus von P 2 unb ben ubrigen Hanbfchriften hinftellt^). Das wahre Verhaltnih ist jeboch biefes: ,,bie Hbrigen Hanbfchriften finb aus bem P abgeschrie- ben, nachbem berfelbe bereits von jenem Corrector (man. 2) burchcorrigiri war". Dies ergibt ftch unwiberfprechlich baraus, bah ftch an einigen Stellen, wo ber Corrector ben Original-

2) Zeitfchr. f. Alt. . Wiffensch. 1847. S.998fgg. In biefer zweiten Ouelle will Weiffenborn an einer Reihe von Stellen Verbefferungen entbeckt haben, atts derfelben entweber Don man. 2 in ben P hiniibergetragen ober in KI unb 0 befinblich, bie er nicht bloher Conjectur zuschreiben zu bi'trfen glanbt, sondern bie aus ,,einem cittern Cob." stammen follen, ,,der manches Gute enthielt". Da sich biefe Stellen aber als einfache auch einem 1idrariu3 zu- zutrauende Correeturen erweifen laffen, fa'llt bamit das gauze Fundament, worauf bie Annahme bes Nebenputeaneus beruht. Weiffenborn hat ungliick- licherweife meist Stellen erwahlt, wo aus ben nachsten Zeilen ober bem n3ch- sten Capitel ber Irrthum bes P 1 Don ber man. 2 berichtigt werben konnte. So ist 22, 9,10: veneri odyoinae Don P2 richtig in eryoinae Dera'ndert aus 10,10 eruoinae PI: uberhaupt konnte die Venus Nryoina einem Lefer des Livius leicht bekannt few, ba fie hciufig geuug erwahnt wirb. Ebenss 22,4,2 orotouenseg in oortonenses aus 4,1 oortonam PI; 23, 8, 8 ex- yavssuinio in ex oonvinio (ber Corrector wollte ex oonvivio fchreiben) aus 8,6; 23,12,16 delead in dsfsoerit ad aus bem defeotloneln ber Dorher- gehenben Zeile. Ferner 21,61,8 ausstadnog in ausetanos etwa nach 21, 23, 2. Die Berbefferungen exaoto fur exoo, oonpieotiwr fur eongpeotl- tur, oognatiomg (follte heihen oognatione) fur pugnationig ergaben stch aus hem Zufammenhange wie Don felbst ; adversug p. 564 fur adversig ist nicht fchwer zu finben: bas ftnb bie sammtlichen aus P2 angefuhrten Beifpiele solcher angeblich aus einem alten Cobex herrUhrenben Emenbationen. Die noch Nbrigen aus 0 beigebrachten beruhen theils ftcher auf Conjectur, inbem P3 ober ̂ l an benfelben Stellen anbere Lesarten bieten, alfo bie Lesart vou 0 nicht im gemeinfamen Original (Nebenputeaneus) stand, theils find es einfache leicht fich ergebenbe Verbefferungen, theils ist die Richtigteit her- selben spater Don Weiffenborn selbst bezweifelt. Wenn alfo Qberall die An- nahme Don Conjectur unbebenklich ist, laffen fich anbrerfeits gegen bie Be- nutzung einer guten alten Hanbfchrift im Nebenputeaneus Zweifel erheben: wosern deffen Corrector ein guter Cobex zu Gebote stand, warum benutzte «r nicht diefen zur Verbeffentng, start mit fo unstnnigen Correcturen den Text zu eutftellen, wie sie P 2, ^, 0 an in Pi Derderbten und unverderb- ten Stellen bieten? Weiffenborn hat selbst a. a.O. p. 1002 Anm. zahlreiche derartige Falle angefuhrt, bie sich leicht Derzehnfachen liehen. Hier nur ein Beispiet: 23, 43, 5 hat PI exeroiwirenoiam fur exeroiw ire ^olani; daraus macht P2 exeroituirenovato, ̂t exeroitui renovato, 0 exeroltu irs n»v»to. Es ist demnach fehr wahrscheinlich, dah P 2 den P 1 aus reiner Eonjectur ohne Zuziehung einer Hanbschrift corrigiert hat: wenn bies aber seststeht, ist damit entschieben, bah alle fpatern Cobices, welche ja auf P2 beruhen, aus bem Don man. 2 Derbefferten P abgefchrieben ftnb. In bem oben Derfuchten Nachweis ist zur grohern Sicherheit bie Moglichkeit, bah ?2 einen alten Eobex benutzte, Dor ber Hanb nicht bestritten. - Madylg hat stch uber das Verhiiltnih der zweiten Hand im P zum Qriginaltekt nicht ausgesprochen.

This content downloaded from 193.104.110.124 on Tue, 20 May 2014 04:40:44 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 4: Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des Livius

Kritisch-Exegetifches. 31b

text, ben er burch fcinc ubergeschriebenen Emenbationen verbessern wolltc, auszustreichen vergah, ein wunberliches Gemisch von P 1 unb P2 in ben ubrigen Hanbschriften vorsinbet. 3- B.:

23, 39, 2: hat PI ignarusexquae, verfchrieben fur ignarus rex quae; ber Corrector sah nicht btc richtige Verbesserung, fonbcrn nach seiner Weise ben 3usammenhang nicht beachtenb wollte cr wegen bes folgenben quae aus ex ,,haec" herftellen, versdumtc

boo abcr babei bas ex zu tilgen : ignarus ex quae. N hat beshalb nun ignarus ex haec quae, 0: ignarus ex hoc que, inbem bie Copisten aus ihrem Original, bem P, fowohl ben Urtext als bie beabstchtigtc Correctur zugleich abschrieben: in hec fanb ber cine haec, ber anbere hoc. Ober

22, 15, 4: ber Corrector wollte casilanum bes Pi in casiiinum verbessern, wie er gleich im ndchsten Cap. 16, 4 richtig in P 1

fanb; ba er inbessen a zu ftrelchen vergah (casilanum), btetet jeht 0 casiiianum.

23, 39, 3 hatte ber Schreiber bes P fur cognomen sich verfchrieben x me

cos. non unb bies felbft fchon fo verbessert: cos. non. Hier sinben wir wteber in N: g. cos. nomen u. a. m.

Auch solche Stellen konnen angefuhrt werben, wo von ben beiben Hanbfchriften N unb (! ber Ned. aus P bie alte obschon von man. 2 burchgeftrtchene Lesart aufgenommen bat (Alschefski praef. p. XXI), 0 bie Correctur bieser zweiten Hanb. 3- 93. 23, 49, 11 signauit PI (-- signa VII); man. 2 hat uit burchgestrichen, baher N signavit, () signa (Derm gemeinfames Original muhte also beibes zulassen),

2) An anbern Stellen erkldrt fich bie corrupts Lesart ber fpdtem Hanbschriften aus ber zufdlligen duhern Ncschaffenheit ober ben specicllcn orthographischen Sigenthumlichkeiten bes P. Der Cobex ift in scriptura continue geschrieben, 27 - 30 Buch« staben in ber 3eile, 3eilenenbc wie in ben Inschriften ohne Rucksicht auf Silben ober Wortschluh (Alschefski prael. p. IX). So z. B. 22, 29, 11 P 1 ganz richtig dexteraet j exerunt (-- dexterae texerunt), nur nach bem zweiten t 3eilenschluh. Dies veranlaht in 0 bie Corruptel dextere exerunt. Ober an ber von Mabvig emenbirten Stelle 22,26, 4: P 1 per I ocursurum, fur procursurum verschrieben unb 3eilen« enbe nach per; beshalb 0: ^ (- per) occursurii. ' - Sine ortho- graphische Eigenthumlichkeit bes P ist es, nach x ,,s" auszulassen z. N. 21, 42,4 exuitans; 49, 10 expeculis (-ex speculis), expectatio, exuperadilis u. s. w. Dies hat wieber Mihverstdnbnisse in ben ubrigen Hanbschriften hervorgerufen z. V. 22, 6, 8 P 1 exaitu fur ex saltu, 0 aber ex alto; 22, 10, 3 PI exuiiUo fur ex suiiio, 0 oxui iUo u. s. w. Ober bie schon von Alfchefski hervorgehobene Nefonberheit bes

This content downloaded from 193.104.110.124 on Tue, 20 May 2014 04:40:44 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 5: Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des Livius

816 Miscellen.

P, m am Enbe toon Wortern ohne allen Grunb hingugusetzett ^vergl. Mabvig Nm. L. gu 23, 49, 11), auch biefe ergeugt in ben fpdtern

du, .

Abfchriften Irrthumer, g. B. 22, 21, 4 kadsrsmomnis (bu toon man. 2) fur tndsrtz omnis ; ber Schreiber toon 0 f ah in m - nt unb f chrieb tundsrent omib.

3) Die Luck en. Ie ofter ein Text abgefchrieben wirb, urn fo hdusiger werben bie Lucken, namentlich burch Ueberspringen toon einem vorhergehenben Worte auf ein dhnliches folgenbes. So hat benn ber 0 beim Abfchreiben bes P eine grohe Angahl gum Theil weitgrei- fenber Lucken (bis gu 10 Wortern smb ausgef allen) bie im P ihre toolle Ergdngung sinben g. B. 22, 22, 21 romanos ̂ - ^ l^uo^us (Lucke toon 10 W.). Vergl. 22, 19, 10; 26, 5; 39, 21 (gwei Lucken toon 9 unb toon 4 W.); 55, 3; ebenfo im 21. unb 23. Vuch.. Ueber bie Lucken bes N sinb wir beim Mangel einer genauen Collation nur un- zureichenb unterrichtet, toergl. aber 22, 21, 8. Wdhrenb hier also aus bem P uberall bie Ergdngung gu gewinnen ift, sinb bagegen bie Stellen, wo ber Zufammenhang eine fchon im P toorhanbene Lucke nachweift, auch im N unb (! luckenhaft (vergl. Weissenborn felbft a. a. O. p. 1001) ober aber es ift hier bie Anbeutung ber Lucke, bie im P noch erhalten ift, verwifcht (toergl. Alschefski gu 21, 50, 8).

In allen biefen Fallen ergibt sich bie Erkldrung bei Annahme einer Abstammung ber fpdtern Hanbfchriften aus bem toon man. 2 durchcorrigirten P gang einfach: wie aber bei Ableitung aus jenem vorausgefetzten Zwillingscobex? Soll sich hieraus eine Erkld- rung finben, bann muh berfelbe in ber That bem P fo gleich gewefen fein wie ein Ei bem anbern : er muh einen Originaltext gehabt haben wie P 1, nicht bloh mit benfelben kleinen Verfchreibungen, fonbern auch mit benfelben Zeilen, berfelben Orthographie, benfelben copistifchen Liebhabereien (Zufehen toon m, ebenfo toon s), benfelben Lucken; ein Corrector muh ihn an benfelben Stellen gleich gut unb gleich fchlecht emenbirt, muh an benfelben Stellen bie oorri^snda burchgustreichen vergessen haben ; kurg er muh ber vollstdnbige Doppelgdnger bes P gewefen fein. Dah bie Aufstellung biefes Nebenputeaneus aller Grunb- lage entbehrt, ift in ber gweiten Anmerkung nachgewiefen. Warum man aber bei ber Hypothefe, wenn sie auch stuhenlos bleiben foll gegenuber einer fo unerhorten Vorausfehung, welche Monchen bes achten Iahrhunberts em gang peinlich genaues, fast photographifches Copiren gumuthet, wie es beim Puteaneus unb Nebenputeaneus angunehmen ware, ift nicht eingufehen.

Nachtrdgliche Vemerkung. In ber ingwifchen erfchie- nenen Dissertation toon Hermann Perthes ,,Hnas8tion63 I^ivianas, Vonnas 1863" wirb in fchlagenber Weife aus ben Lucken ber P als

This content downloaded from 193.104.110.124 on Tue, 20 May 2014 04:40:44 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions

Page 6: Zur Handschriftenfrage der dritten Dekade des Livius

Kritisch-Exegetisches. 317

bie Quells ber ubrigen Hanbschristen erwiesen. Det Nachweis ist hauptsdchlich mit Berucksichtigung ber spdtern Bucher ber Dekabe(24- 30) gefuhrt, so bah vorstehenbe Bemerkungen als passenbe Ergdnzung hin« zutreten. Auch Perthes (p. 11) spricht ben im ? befinblichen Cor- recturen spdterer Hdnbe alle hanbschristliche Autoritdt ab.

Bonn. Jos. Hasenmuller.

Zu Plinius' «2t. biztorla.

Bei Plinius in ber Naturgeschichte finbet fich 3weimal ein me- bicinifcher Schriftfteller Petronius Diobotus genannt: XX 8, 37 Ps- tronius Diodotus qui antnoiogumena scrip sit in totum damnavit serim multis modis arguens, sed aliorum omnium opinio resistit unb XXV 9, 110 dauci genera quattuor lecit Petronius Diodotus quae persequi ninii attinet. Dahingegen nennt Plinius benselben Schriftfteller einmal mit bem einfachen Namen Diodotus XX 12, 120 Diodotus in empiricis etiam pedicuios lacere animi civum. In ben Quellenve^eichnissen ber Vucher XX- XXVII incius. fteht Ps- tronio Diodoto. Ich fur meinen Theil aber, urn gleich 3U be3eichnen, worauf es mir ankommt, leugne, bah es jemals einen Schriftfteller gegeben hat, welcher beibe Namen vereinigt gefuhrt hat, Namen, unter bie sich im ganM ubrigen Alterhum 3wei vollig von einanber ver- fchiebene Autoren getheilt haben. Unb 3war ftutzt sich meine Behaup- tung auf folgenbe Grunbe. Sehen wir 3undchft bie oben genannten Quellenver3eichnisse ber Plinianifchen Naturgefchichte einmal ndher an, fo bieten biefe felbft uns ben Anlah 3U einem nicht geringen Verbacht in Vetreff ber wirklichen Vereinigung beiber Namen in einer Person- lichkeit. Plinius ndmlich fuhrt alle griechifchen Autoren einfach mit ihrem Namen an; ift es bagegen nothwenbig fie ber Unterfcheibung halber von anberen gleichnamigen genauer 3U kenn3eichnen, fo fugt er ihrem Namen entweber ihren Geburtsort unb Stanb ober bie Schrift von ihnen bei, worauf es bei bem betreffenben Buche ankommt. Nie jeboch einen Beinamen, es fei benn bah bies bas ein3ige Auskunfts- mittel 3ur Unterfcheibung ift. Hiervon fcheint ber im index bes 36ften Buches angefuhrte ^pion Plistonicus eine Ausnahme 3U machen, ober vielmehr unfere Vehauptung 3U entkrdften, allein es fcheint nur fo. Denn Apion, welchen bie indices von Buch XXXIII - XXXVII nenn en, beburfte keiner genaueren Ve3eichnung, weil bloh ein Apion unb Mar ein unb berfelbe es ist, welcher in der Naturgefchichte citirt unb be- nutzt ift. Diefer Grammatiker Apion hatte einen fo beruhmten ober viel- mehr beruchtigten Namen, bah er hinreichenb bekannt war. Werben boch eine Menge Schriftfteller in ben indices genannt, bie im Ver- hdltnih 3U Apion fo unbekannt smb, bah sie auf jeben Fall eine ge- nauere Charakterifirung verbient hdtten, 3umal ba mehrere von ihnen in ben Vuchern felbst gar nicht einmal citiert werben. Hatte aber

This content downloaded from 193.104.110.124 on Tue, 20 May 2014 04:40:44 AMAll use subject to JSTOR Terms and Conditions