2
599 13. Zur Lam b schen Gittertheorie; von CLemei~s Schaefer wmd M a x Lazcyutitx. In einer friiheren Arbeitl) haben wir die Resultate einer von J. J. Thomson2) herriihrenden Theorie des Hertzschen Drahtgitters mit der Erfahrung verglichen, und kamen dabei zu dem Ergebnisse, da8 ,,die Thomsonsche Theorie die Existenz, das Vorzeichen und den Gang des bei der Reflexion auf- tretenden Phasenverlustes qualitativ richtig angibt, daB sie dagegen die Beobachtungen quantitativ in keiner Weise dar- zustellen vermag". Eine andere Gittertheorie war un8 damals nicht bekannt. Durch eine inzwischen erschienene Arbeit von Godfrey H. Thomson3) wurden wir indessen darnuf aufmerksam, da8 auSer der Thomsonschen noch eine Gittertheorie von H. Lamb4) vorliegt. Unsere Messungen gestatten es nun, auch diese Theorie zu priifen. Wir geben in der folgenden Tabelle die von uns beobachteten, die nach L a m b und nach J. J. Thomson be- rechneten Werte der Phasendifferenz oc an; die beiden ersten Kolumnen enthalten die Konstanten der Gitter, an denen die Versuche angestellt wurden (c = Drahtradius, a = Drahtabstand). u beob. 1 nach Lamb I nach J. JC(Thomson i 0.38 cm 1 0.48 cm ~ 0.17 cm I 0.48 cm 1) C1. Schacfer u. Max Laugwitz, Ann. d. Phys. 21. p. 587. 1906. 2) J. J. Thomson, Recent researches in Electr. and Map. p. 425 E. 3) G. H. Thomson, StraSb. 1naug.-Diss. l9Oti; auch Ann. d. Phys. 4) H. Lamb, Proc. of the Lond. Math. SOC. 29. p. 523. 1898. 22. p. 365. 1907.

Zur Lambschen Gittertheorie

Embed Size (px)

Citation preview

599

13. Zur Lam b schen Gittertheorie; von C L e m e i ~ s S c h a e f e r wmd M a x Lazcyutitx.

In einer friiheren Arbeitl) haben wir die Resultate einer von J. J. Thomson2) herriihrenden Theorie des Hertzschen Drahtgitters mit der Erfahrung verglichen, und kamen dabei zu dem Ergebnisse, da8 ,,die Thomsonsche Theorie die Existenz, das Vorzeichen und den Gang des bei der Reflexion auf- tretenden Phasenverlustes qualitativ richtig angibt, daB sie dagegen die Beobachtungen quantitativ in keiner Weise dar- zustellen vermag".

Eine andere Gittertheorie war un8 damals nicht bekannt. Durch eine inzwischen erschienene Arbeit von Godfrey

H. Thomson3) wurden wir indessen darnuf aufmerksam, da8 auSer der Thomsonschen noch eine Gittertheorie von H. Lamb4) vorliegt.

Unsere Messungen gestatten es nun, auch diese Theorie zu priifen. Wir geben in der folgenden Tabelle die von uns beobachteten, die nach L a m b und nach J. J. Thomson be- rechneten Werte der Phasendifferenz oc an; die beiden ersten Kolumnen enthalten die Konstanten der Gitter, an denen die Versuche angestellt wurden (c = Drahtradius, a = Drahtabstand).

u beob. 1 nach Lamb I nach J. JC(Thomson

i 0.38 cm 1 0.48 cm ~ 0.17 cm I 0.48 cm

1 ) C1. Schacfer u. Max L a u g w i t z , Ann. d. Phys. 21. p. 587. 1906. 2) J. J. Thomson, Recent researches in Electr. and M a p . p. 425 E. 3) G. H. T h o m s o n , StraSb. 1naug.-Diss. l9Oti; auch Ann. d. Phys.

4) H. L a m b , Proc. of the Lond. Math. SOC. 29. p. 523. 1898. 22. p. 365. 1907.

600 CI. Schaefer u, M; Laugwitz. Lamhscha Gittertheorie.

Wie man sieht, ist die Ubereinstimmung zwischen den beobachteten und nach L a m b berechneten Werten recht be- friedigend, namentlich wenn man die starke Abweichung der Thomsonschen Theorie bedenkt. Auch Hr. G. H. Thomson hat in der schon genannten Arbeit nach vollstandig anther Methode einen recht guten AnschluS der Beobachtungen an die Lam bsche Theorie erzielt.

Man darf daher die Lambsche Theorie innerhalb der Grenzen der Untersuchung von G. H. Thomson und uns als vollkommen hinreichend ansehen.

B r e s l a u , Physik. Institut der UniversitM, im Mai 1907. (Eingegangen 22. Mai 1907.)

Druck von Metzger & Wittig in Leipzig.