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Aus dem Institut für Anatomie und Zellbiologie (Direktor: Prof. Dr. med. Karlhans Endlich) der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald Zur Pneumatisation des Processus alveolaris der Anthropoidea eine biometrische Studie Inauguraldissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Zahnmedizin (Dr. med. dent.) der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald 2014 vorgelegt von Romana Marion Krapf geb. 10.01.1985 in Neu-Ulm

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Aus dem Institut für Anatomie und Zellbiologie

(Direktor: Prof. Dr. med. Karlhans Endlich)

der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

Zur Pneumatisation des Processus alveolaris der Anthropoidea

– eine biometrische Studie –

Inauguraldissertation

zur

Erlangung des akademischen Grades

Doktor der Zahnmedizin

(Dr. med. dent.)

der Universitätsmedizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

2014

vorgelegt von

Romana Marion Krapf

geb. 10.01.1985

in Neu-Ulm

Dekan: Prof. Dr. med. dent. Reiner Biffar

1. Gutachter: Prof. Dr. Thomas Koppe

2. Gutachter: Prof. Dr. Jens Christoph Türp

Ort, Raum: Greifswald, Hörsaal der HNO-Klinik, W.-Rathenau-Str. 43 - 45

Tag der Disputation: 27. April 2015

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung und Fragestellung ........................................................................1

2 Literaturübersicht ..........................................................................................3

2.1 Taxonomie der Primaten ....................................................................3

2.2 Vorkommen und Verteilung der Nasennebenhöhlen bei

Primaten ............................................................................................8

2.3 Anatomie der Kieferhöhle ..................................................................9

2.4 Funktionen der Nasennebenhöhlen ................................................. 13

2.5 Odontogene Sinusitis maxillaris ....................................................... 16

2.6 Klinische Bedeutung der Kieferhöhlen in der dentalen

Implantologie.................................................................................... 19

3 Material und Methoden ............................................................................... 23

3.1 Material ............................................................................................ 23

3.2 Methoden ......................................................................................... 24

3.2.1 Metrische Schädelvermessung ............................................. 24

3.2.2 Computertomographische Vermessung des

Recessus alveolaris .............................................................. 28

3.2.3 Biostatistische Auswertung .................................................... 32

4 Ergebnisse .................................................................................................. 36

4.1 Morphologie des Recessus alveolaris .............................................. 36

4.2 Ergebnisse der Korrelationsanalyse ................................................ 54

4.4 Ergebnisse der Regressionsanalyse ................................................ 60

5 Diskussion .................................................................................................. 70

6 Zusammenfassung ..................................................................................... 86

7 Literaturverzeichnis ..................................................................................... 88

8 Anhang ...........................................................................................................

Einleitung und Fragestellung

1

1 Einleitung und Fragestellung

Der Recessus alveolaris ist einer von vier Recessus, welcher den Sinus

maxillaris in seiner Größe erweitern kann (Fanghänel et al. 2003). Er

pneumatisiert den Processus alveolaris der Maxilla und hat dadurch häufig

engen Kontakt zu den Oberkieferseitenzähnen (Schumacher 1971). Dies ist für

verschiedene Disziplinen der Zahnmedizin von klinischer Bedeutung, da unter

anderem bei der Extraktion, einer endodontischen Behandlung oder bei der

Insertion eines enossalen Implantates das Risiko einer iatrogenen Verbindung

zur Kieferhöhle besteht (Reichert 2009). Interdisziplinär spielt dieses Wissen um

die anatomische Nähe des Recessus alveolaris und der Oberkieferseitenzähne

für die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde auch eine bedeutende Rolle, da in 40,6%

der Sinusitiden eine dentogene Ursache zugrunde liegt (Melén et al. 1986). In

den letzten Jahren haben sich verschiedene Arbeiten mit Hilfe von

Knochendickemessungen zwischen dem Recessus alveolaris und den

Wurzelspitzen der Oberkieferseitenzähne dieser Problematik zugewandt

(Eberhardt et al. 1992; Nogi and Kanazawa 2001; Kwak et al. 2004).

Der Recessus alveolaris wurde nicht nur beim Menschen, sondern auch bei

Neuweltaffen und verschiedenen Altweltaffen beschrieben (Cave and Haines

1940; Ward and Pilbeam 1983; Koppe and Ohkawa 1999; Koppe and Rae 2001;

Nishimura et al. 2005; Rossie 2006). Intra- und interspezifische Unterschiede

zeigen sich sowohl beim Ausmaß als auch in der Morphologie des Recessus

alveolaris maxillae.

Die Faktoren und die Gesetzmäßigkeiten, welche die Pneumatisation des

Processus alveolaris beeinflussen, sind jedoch weitgehend unbekannt. Obgleich

Studien zur Tiefe des Recessus alveolaris darauf hindeuten, dass bei Makaken

(Koppe and Rae 2001) und Homo sapiens (Koppe et al. 2005b) ein

Zusammenhang zwischen der Gaumenmorphologie und der Größe des

Recessus alveolaris besteht, ist die Datenlage insbesondere anhand

dreidimensionaler Volumenvermessungen rar. Mit Ausnahme einer Studie von

Einleitung und Fragestellung

2

Oesterreich et al. (2005), die das Volumen des Recessus alveolaris an Schädel

von Neuweltaffen analysierten, existieren keine weiteren Daten über das

Volumen des Recessus alveolaris.

Solche Daten über rezente Primaten und den Menschen können von großer

Bedeutung für das Verständnis des Recessus alveolaris und solcher Faktoren

sein, die seine Größe und sein Ausmaß beeinflussen. Vor diesem Hintergrund

befasst sich die vorliegende Arbeit mit der Vermessung des Volumens des

Recessus alveolaris anhand dreidimensionaler CT-Bilder verschiedener Spezies

von Alt- und Neuweltaffen.

Im Einzelnen verfolgt die vorliegende Arbeit folgende Zielstellungen:

1. Vermessung des Volumens des Recessus alveolaris und seine

morphologische Beschreibung bei verschiedenen Spezies der Altweltaffen

und Neuweltaffen anhand von computertomographischen

Untersuchungen

2. Vermessung der tiefsten Stelle des Recessus alveolaris auf Höhe

verschiedener Zahnregionen

3. Untersuchung der Asymmetrie von rechtem und linkem Recessus

alveolaris

4. Prüfung statistischer Beziehungen zwischen Recessus alveolaris, Sinus

maxillaris und ausgewählten Schädelmaßen bei Neuweltaffen und

Altweltaffen

5. Darstellung der Bedeutung der vorliegenden Studie

Literaturübersicht

3

2 Literaturübersicht

2.1 Taxonomie der Primaten

Primaten lassen sich unter anderem über anatomisch-morphologische Merkmale

definieren. Einige dieser Merkmale sind Geissmann (2003) zufolge greiffähige

Extremitäten, flache Nägel an Fingern und Zehen und ein ausgeprägter

Gesichtssinn. Die rezenten Primaten werden in die Unterordnung der Haplorrhini

(Trockennasenaffen) und der Strepsirrhini (Feuchtnasenaffen) unterteilt (Abb. 1).

Neben weiteren Unterscheidungsmerkmalen der beiden Gruppen finden sich

zwei solcher bei der Betrachtung der Nase und des Auges (Geissmann 2003).

Strepsirrhini besitzen ein Philtrum und einen Nasenspiegel (Rhinarium). Dabei

handelt es sich um einen feuchten und drüsenreichen Bereich um die

Nasenlöcher, welcher bei den Trockennasenprimaten fehlt (Geissmann 2003;

Fleagle 2013). Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zwischen Strepsirrhini und

Haplorrhini ist die knöcherne Orbita. Während die Orbita der Strepsirrhini bis auf

einen Orbitaring nicht geschlossen ist, liegt bei haplorrhinen Primaten ein

Orbitatrichter vor, welcher durch ein zusätzliches postorbitales Septum das Auge

nach dorsal einfasst (Geissmann 2003; Fleagle 2013). Dadurch wird vermutlich

gewährleistet, dass bei Kontraktion der Kaumuskulatur das Auge nicht

beeinträchtigt wird (Geissmann 2003).

Die Haplorrhini werden in die Gruppen der Tarsiforme (Koboldmakis) und der

Antropoideae (eigentliche Affen) gegliedert. Letztgenannte teilten sich vermutlich

vor ca. 40 Millionen Jahren in die Platyrrhini (Neuweltaffen) und die Catarrhini

(Altweltaffen) (Goodman et al. 1998) (Abb. 1). Catarrhini unterscheiden sich von

den Platyrrhini unter anderem durch einen knöchernen äußeren Gehörgang,

eine schmale Nase mit nach vorn unten geöffneten Nasenlöchern, opponierbare

Daumen und eine spezifische Zahnformel (Geissmann 2003). Im Vergleich zur

ursprünglichen Zahnformel der Säugetiere von 3143/3143 ist bei allen Primaten

ein Inzisivus verloren gegangen. Darüber hinaus hat sich bei den Neuweltaffen

die Zahl der Prämolaren um einen Prämolar und bei den Catarrhini um zwei

Literaturübersicht

4

Prämolaren reduziert. Demzufolge lautet die Zahnformel der Neuweltaffen

2133/2133 und die der Catarrhini 2123/2123 (Geissmann 2003). Eine

vereinfachte Übersicht der Hauptverzweigungslinien der Primaten zeigt

Abbildung 1.

Abb. 1: Schematische Darstellung der Hauptverzweigungslinien der rezenten

Primaten.

Bei den Catarrhini kam es vor ca. 25 Mio. Jahren zu einer Teilung in die

Cercopithecoidea und Hominoidea (Goodman et al. 1998). Hominoidea werden

wiederum in Hylobatidae (Gibbons) und die Hominidae eingeteilt (Geissmann

2003).

Über die Unterteilung der Hominidae in Familien und Subfamilien gibt es

unterschiedliche Ansichten, welche sich aufgrund verschiedener

Klassifikationskonzepte ergeben. Dabei wird die traditionelle von der

phylogenetischen Klassifikation unterschieden (Abb. 2) (Ax 1984). Die

traditionelle Einteilung beruht auf anatomisch-morphologischen Merkmalen, nach

denen der Mensch als einziger Vertreter der Subfamilie der Hominidae

zugeordnet wird (Abb. 2a). Die großen Menschenaffen Gorilla, Schimpanse und

Orang-Utan sind Teil der Subfamilie Pongidae (Abb. 2a) (u.a. Simpson 1961;

Ankel 1970). Nach der phylogenetischen Systematik erfolgt die Einteilung

Literaturübersicht

5

aufgrund molekularer Untersuchungen. Dabei werden alle rezenten

Menschenaffen der Familie Hominidae zugeordnet, welche sich in die

Unterfamilien der Ponginae und Homininae teilt. Letztere beinhaltet danach die

afrikanischen Menschenaffen und die Gattung Homo; zu den Ponginae wird als

einziger Vertreter der Orang-Utan gezählt (Goodman et al. 1998; Wildmann et al.

2003). Dieser hat am wenigsten genetische Gemeinsamkeiten zur Gruppe der

Homininae (Abb. 2b) (Miyamoto et al. 1988; Wildmann et al. 2003).

Abb. 2: Zwei mögliche Klassifikationen von Menschenaffen und Mensch nach

der traditionellen (a) und phylogenetischen (b) Einteilung (aus Ax (1984) mit

freundlicher Genehmigung des © Gustav Fischer Verlags).

Goodman et al. (1998) und Wildmann et al. (2003) sprechen sich sogar dafür

aus, die Gattung Homo in drei Spezies zu unterteilen, um die

Verwandtschaftsverhältnisse noch genauer zu betonen: den Mensch als Homo

(Homo) sapiens, den Schimpansen als Homo (Pan) troglodytes und den Bonobo

als Homo (Pan) paniscus.

Die Einteilung der Neuweltaffen ist bis heute umstritten. Unterschiedliche

analytische Methoden wurden vorgenommen, um die

Literaturübersicht

6

Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Neuweltaffen zu analysieren. Dazu

dienten zum einen makroskopisch-anatomische Merkmale, zum anderen

molekular-genetische, biochemische und zytogenetische Charakteristika.

Eine Einteilung der Neuweltaffen nach makroskopisch-anatomischen Merkmalen

wurde unter anderem von Ford (1986) und Rosenberger et al. (1990)

vorgenommen, welche auf Basis von Zahnmorphologien, kranialen und

postkranialen Parametern beruhen. Während Rosenberger et al. (1990) die

Platyrrhini in zwei Familien (Cebidae und Atelidae) unterteilen, nimmt Ford

(1986) eine Einteilung in drei Familien (Callitrichidae, Cebidae und Atelidae) vor.

Neuere molekulare und biochemische Untersuchungen führten zur

Unterscheidung von drei monophyletischen Gruppen der Neuweltaffen: Cebidae,

Pithecidae und Atelidae (Schneider et al. 1993; Goodman et al. 1998; Dornum

and Ruvolo 1999; Schneider et al. 2001; Steiper and Ruvolo 2003; Wildmann et

al. 2009). Schneider et al. (1996) und Goodman et al. (1998) bezeichnen

Cebidae, Pithecidae und Atelidae nicht als Gruppen, sondern als Familien. Dabei

repräsentiert die Familie Cebidae die Callitrichinae sowie Cebus, Saimiri und

Aoutus. Zur Familie der Pithecidae zählen Callicebus, Pithecia, Cacajao und

Chiropotes. Der Familie der Atelidae gehören Brachyteles, Lagothrix, Ateles und

Alouatta an. Über die genauen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen und

innerhalb der drei Familien besteht in der Literatur keine Übereinstimmung.

Insbesondere die Beziehungen innerhalb der Atelinae, der Callitrichinae und der

Gattungen von Saimiri, Cebus, Aoutus sind nach wie vor ungeklärt (z.B.

Schneider et al. 2001). Schneider et al. (2001) führte eine vergleichende Analyse

zu vier verschiedenen DNA-Datensätzen für Neuweltaffen durch. Abbildung 3

informiert über die Phylogenie der Neuweltaffen basierend auf den Ergebnissen

der von Schneider et al. (2001) durchgeführten Analyse.

Literaturübersicht

7

Abb. 3: Stammbaum der Neuweltaffen basierend auf DNA-Datenanalysen.

(verändert nach Schneider et al. (2001) mit freundlicher Genehmigung des

Autors und des Springer Verlags ©).

Literaturübersicht

8

2.2 Vorkommen und Verteilung der Nasennebenhöhlen bei Primaten

Nasennebenhöhlen sind bei fast allen Primaten nachweisbar. Die beim

Menschen beschriebenen Nasennebenhöhlen (Sinus ethmoidales, Sinus

frontalis, Sinus sphenoidalis und Sinus maxillaris) treten bei anderen Primaten in

unterschiedlicher Häufigkeit auf. Darüber hinaus bestehen bezüglich der

Homologie dieser Nasennebenhöhlen bei den Primaten unterschiedliche

Auffassungen. Lediglich der Sinus maxillaris wird übereinstimmend als

homologes Merkmal angesehen (Moore 1981). Ein kurzer Überblick über das

Vorkommen und die Verteilung von Nasennebenhöhlen bei Altweltaffen und

Neuweltaffen soll an dieser Stelle gegeben werden.

Unter den Altweltaffen besitzen sowohl die afrikanischen Menschenaffen als

auch der Mensch vier paarige Nasennebenhöhlen (Sinus frontalis, Cellulae

ethmoidales, Sinus sphenoidalis und Sinus maxillaris). Sinus frontalis und

Cellulae ethmoidales fehlen dagegen bei Gibbons und Orang-Utans (Cave and

Haines 1940). Von einigen Autoren werden vereinzelte pneumatisierte Räume

innerhalb des Siebbeins der Gibbons beschrieben (Koppe and Ohkawa 1999;

Rae and Koppe 2004). Unter den Nasennebenhöhlen der Altweltaffen nehmen

die Kieferhöhlen den größten Volumenanteil ein (Koppe und Schumacher 1992)

und zeigen bei männlichen Tieren ein größeres Volumen als bei weiblichen

(Koppe and Ohkawa 1999). Eine Ausnahme stellen die geschwänzten Affen

(Cercopithecoidea) dar, welche keine pneumatisierten Räume aufzeigen.

Innerhalb der Cercopithecoidea ist lediglich bei Makaken eine Kieferhöhle

nachweisbar (Lund 1988; Koppe and Ohkawa 1999).

Über die Existenz von Nasennebenhöhlen bei Neuweltaffen herrscht in der

Literatur kein Konsens. Innerhalb der Gattungen und auch innerhalb der Spezies

ist das Vorkommen von Nasennebenhöhlen sehr variabel, weshalb in der

Literatur kontroverse Angaben zu finden sind. Insbesondere die Frage, ob ein

pneumatisierter Raum eine eigenständige Nasennebenhöhle darstellt oder

lediglich eine Ausdehnung einer Nasennebenhöhle in einen anderen Knochen

Literaturübersicht

9

ist, in dem eine Nasennebenhöhle zu erwarten ist, wird unterschiedlich

beantwortet.

Der Sinus sphenoidalis ist nach Hershkovitz (1977) bei Cebus, Lagothrix,

Brachyteles, Alouatta, Callimico und Leontopithecus eine eigenständige Höhle.

Cave (1967) hingegen sieht diesen pneumatisierten Raum bei Alouatta als eine

Ausdehnung des Sinus maxillaris in das Os sphenoidale. Dem stimmen auch

Koppe et al. (2005a) zu.

Bei allen Platyrrhini ist nach Hershkovitz (1977) ein Sinus frontalis vorhanden.

Schiwal (2005) kann bei Callithrix jacchus weder Sinus frontalis noch

Siebbeinzellen nachweisen. Im Gegensatz dazu beschreibt Rossie (2006) das

Vorkommen von Siebbeinzellen bei Cebus, Callimico, Lagothrix und Alouatta,

Aoutus und Sanguinus.

Eine Kieferhöhle findet sich bei den meisten Neuweltaffen (Cave 1967;

Oesterreich et al. 2005). Lund (1988) sieht allerdings bei einzelnen Spezies der

Gattung Sanguinus, Callithrix, Saimiri, Chiropotes, Cacajo und Ateles keine

eindeutige pneumatisierte Höhle, sondern lediglich weite Spongiosaräume

zwischen Orbita und Zahnwurzeln des Oberkiefers.

2.3 Anatomie der Kieferhöhle

Anatomie der menschlichen Kieferhöhle

Der Sinus maxillaris ist eine typische Bildung des Schädels der Säugetiere und

der meisten Primaten (Moore 1981). Bei den Hominoiden, einschließlich des

Menschen, weist er das größte Volumen aller Nasennebenhöhlen auf (Koppe

and Ohkawa 1999). Das Volumen des Sinus maxillaris des Menschen wird beim

Erwachsenen mit 14,71cm³ (Ariji et al. 1994) bzw. 18cm³ (Emirzeoglu et al.

2007) angegeben. Die Kieferhöhle ist bereits beim Neugeborenen in einer

ovalen Form vorhanden und nimmt von der Geburt an bis zum vollständigen

Durchbruch der zweiten Dentition stetig an Größe zu (Fanghänel et al. 2003).

Literaturübersicht

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Ein beschleunigtes Wachstum tritt während der Pubertät ein und bereits

zwischen 12 und 15 Jahren erreicht die Kieferhöhle ihre maximale Größe

(Schumacher 1971). Eine weitere Ausformung dauert bis zum 18. Lebensjahr an

(Schumacher 1971). Ab dem 20. Lebensjahr soll die Kieferhöhle wieder an

Größe verlieren (Ariji et al. 1994).

Die Anatomie der Kieferhöhle wird ausführlich von Fanghänel et al. (2003)

beschrieben, welche im Folgenden genauer dargestellt wird. Die Form des Sinus

maxillaris entwickelt sich von einer ovalen Form bei der Geburt zu einer drei-

oder vierseitigen Pyramide im Erwachsenenalter. Die Spitze der Pyramide zeigt

zum Processus zygomaticus der Maxilla, die Basis der Pyramide ist in Richtung

laterale Nasenwand gerichtet. Letztere bildet zugleich die mediale Begrenzung

der Kieferhöhle. Eine Verbindung zum mittleren Nasengang besteht über das

Infundibulum ethmoidale, einer schmalen Rille, in welches die Sinus maxillaris

und frontalis und die Cellulae ethmoidales anteriores münden. Diese

halbmondförmige Öffnung des Sinus maxillaris, der Hiatus semilunaris, liegt über

dem Boden der Kieferhöhle. Dies spielt bei der Entstehung von pathologischen

Prozessen eine wichtige Rolle, denn durch seine anatomisch ungünstige Lage

kann er der Funktion des Sekretabflusses bei pathologischen Prozessen oftmals

nicht gerecht werden (Fanghänel et al. 2003).

Fanghänel et al. (2003) beschreiben weiter, dass das Dach des Sinus maxillaris

dem Orbitaboden entspricht, in welchem sich der Canalis infraorbitalis befindet.

Letzterer mündet mit dem Foramen infraorbitale an der fazialen Wand der

Maxilla. Die Hinterwand der Kieferhöhle wird vom Tuber maxillae gebildet und

grenzt an die Fossa pterygopalatina (Schumacher 1971). Die Vorderwand der

Kieferhöhle weist meist eine charakteristische Einbuchtung, die Fossa canina auf

und wird von der Facies anterior der Maxilla begrenzt (Fanghänel et al. 2003).

Der Boden des Sinus maxillaris reicht unterschiedlich weit in den Processus

alveolaris der Maxilla (Fanghänel et al. 2003).

Literaturübersicht

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Ausgehend vom Boden oder der lateralen Wand der Kieferhöhle können

knöcherne Septen, auch Underwood-Septen genannt, in die Kieferhöhle ragen

und diese partiell oder komplett unterteilen (Underwood 1910). Die Prävalenz

von Septen in Bezug auf die Anzahl der Kieferhöhlen wird mit 13–35,9%

angegeben (Maestre-Férrin et al. 2010). Krennmair et al. (1995) und Kim et al.

(2006) berichten über eine größere Prävalenz von Septen bei zahnlosen

Patienten mit atrophischem Kiefer im Gegensatz zu Patienten mit teilbezahntem,

nicht-atrophischem Oberkiefer. Des Weiteren kann sich der Sinus maxillaris

durch die Ausbuchtungen Recessus frontalis, zygomaticus, palatinus und

alveolaris in die umliegenden Knochen ausdehnen (Schumacher 1971).

Der Kieferhöhlenboden entspricht meist dem Recessus alveolaris. Er kann im

Bezug zum Nasenboden auf unterschiedlichem Niveau liegen. Während

Schumacher (1971) den Boden der Kieferhöhle in der Regel auf einer Höhe mit

dem Nasenboden und bei Menschen mit niedrigem Mittelgesicht sogar oberhalb

des Nasenbodens beschreibt, berichten Koppe et al. (2005b), dass sich der

Recessus alveolaris bei den von ihnen untersuchten japanischen Schädeln und

der Jomon-Population, einer archäologischen Population Japans, in der Regel

unterhalb des Nasenhöhlenbodens befindet. Dadurch hat der Recessus

alveolaris häufig enge topographische Beziehung zu den Wurzelspitzen der

Oberkieferseitenzähne. Nimigean et al. (2008) berichten, dass die Knochendicke

von der Eckzahnregion (6,9mm) zum zweiten Molaren bis zu 1,7mm abnimmt

und zum dritten Molaren hin wieder etwas dicker wird. Dass die geringste

Distanz zwischen Kieferhöhlenboden und zweitem Molaren besteht, beschreiben

auch Eberhardt et al. (1992) und Kwak et al. (2004). Durch die enge Beziehung

zwischen Recessus alveolaris und den ersten und zweiten Molaren sind

Unebenheiten im Kieferhöhlenboden keine Seltenheit (u.a. Koppe et al. 2005b;

Nimigean et al. 2008).

Literaturübersicht

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Anatomie der Kieferhöhle bei Altweltaffen

Die Morphologie der Kieferhöhle und deren Kommunikation zu den anderen

Nasennebenhöhlen weist bei Gorillas und Schimpansen große Ähnlichkeiten mit

dem Menschen auf (Lund 1988). Ein Unterschied zwischen Mensch und Gorilla

ist die Bulla nasolacrimalis, ein stark erweiterter Canalis nasolacrimalis, welche

die Kieferhöhle beim Gorilla nach medial begrenzt (Cave and Haines 1940;

Koppe and Ohkawa 1999). Nach distal wölbt sich die Kieferhöhle des Gorillas

weit in das Os sphenoidale und reicht bis an die anteriore Wand des Sinus

sphenoidalis. Zudem pneumatisiert der Sinus maxillaris des Gorillas auch Teile

des Gaumens und des Ethmoids (Cave and Haines 1940). Für den

Schimpansen ist ein Recessus palatinus charakteristisch, welcher so weit in den

harten Gaumen extendieren kann, dass die beiden benachbarten Recessus

palatini nur noch durch eine dünne sagittale Knochenwand voneinander getrennt

werden (Cave and Haines 1940; Lund 1988; Koppe and Nagai 1998).

Die Kieferhöhlen des Orang-Utans extendieren massiv in alle umliegenden

Knochen, ausgenommen der Praemaxilla (Cave and Haines 1940). Eine direkte

Verbindung von Sinus maxillaris in den mittleren Nasengang ohne Hiatus

semilunaris ist beim Orang-Utan typisch (Cave and Haines 1940).

Die Kieferhöhle des Gibbons breitet sich lediglich innerhalb des Oberkiefers aus

und erstreckt sich vom zweiten Prämolaren bis zum Tuber maxillae (Klug 2011).

Das Volumen der Kieferhöhle zeigt unter den Altweltaffen große Variationen.

Während der Gibbon das kleinste Kieferhöhlenvolumen mit durchschnittlich

2,85cm³ hat, weist der Gorilla mit 38,45cm³ das größte Volumen auf (Koppe et

al. 1999b).

Anatomie der Kieferhöhle bei Neuweltaffen

Bei Alouatta, Callicebus, Cebus und Lagothrix erstreckt sich die Kieferhöhle

zwischen Prämolaren und Molaren und der Orbita. Die seitliche Begrenzung der

Kieferhöhle liegt lateral der Zahnwurzeln bei Callicebus (Schiwal 2005) und

Literaturübersicht

13

Alouatta (Koppe et al. 2005a). Nach dorsal reicht die Kieferhöhle bis an den

Tuber maxillae, ausgenommen bei Sanguinus, Callimico und Aoutus. Bei diesen

Gattungen liegt die dorsale Begrenzung mesial des letzten Molaren (Rossie

2006). Der Boden der Kieferhöhle liegt unter dem Niveau des Nasenbodens bei

Alouatta, Cebus, Lagothrix, Ateles, Brachyteles und Callicebus und wird somit

als Recessus alveolaris bezeichnet (Oesterreich et al. 2005; Nishimura et al.

2005). Der Boden der Kieferhöhle ist meist durch die Zahnwurzeln aufgewölbt

(Nishimura et al. 2005; Rossie 2006).

Die Gattung Alouatta zeigt im Vergleich zu anderen Spezies der Plattyrhini das

größte Kieferhöhlenvolumen (Koppe et al. 1999b; Oesterreich et al. 2005;

Nishimura et al. 2005). Koppe et al. (2005a) berichten über einen signifikanten

Sexualdimorphismus bei Alouatta. So haben männliche Brüllaffen mit

durchschnittlich 4,08cm³ ein doppelt so großes Kieferhöhlenvolumen wie die

weiblichen Tiere mit 2,00cm³. Eine Erweiterung des Sinus maxillaris in das Os

sphenoidale bei Alouatta beschreiben Cave (1967) und Koppe et al. (2005a). Im

Gegensatz dazu betrachtet Hershkovitz (1977) diesen pneumatisierten Raum als

eigenständigen Sinus sphenoidales unter anderem bei den Gattungen von

Cebus, Lagothrix, Brachyteles, Alouatta, Callimico und Leontopithecus.

2.4 Funktionen der Nasennebenhöhlen

In der Literatur finden sich zahlreiche und zum Teil widersprüchliche

Informationen über die Funktion der Kieferhöhle (Blanton and Biggs 1969;

Blaney 1990; Rae and Koppe 2004; Keir 2008; Márquez 2008). In einer

Übersichtsarbeit diskutieren Blanton and Biggs (1969) folgende Funktionen der

Nasennebenhöhlen:

Literaturübersicht

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1. Stimmresonanzkörper

2. Öberflächenvergrößerung der Riechschleimhaut zur Verbesserung des

Riechvermögens

3. Schleimsekretion zum Feuchthalten der Nasenhöhle

4. Stoßdämpfer für intrakranielle Organe bei Verletzungen und Traumata

5. Thermische Isolation des zentralen Nervensystems

6. Unterstützung bei Gesichtsschädelwachstum und -architektur

7. Gewichtsreduktion des Schädels

8. Überrest aus evolutionärer Sicht bzw. ein unerwünschter luftgefüllter

Raum

Blaney (1990) ordnet die zahlreichen Theorien drei großen Hauptgruppen zu:

(1) Nasennebenhöhlen haben eine strukturelle Funktion zur Verbesserung der

Schädelarchitektur, (2) Nasennebenhöhlen existieren aus physiologischen

Gründen und (3) Nasennebenhöhlen sind funktionslose Räume bzw.

evolutionäre Überreste.

Strukturelle Funktion

Hierbei werden Nasennebenhöhlen als unterstützende Strukturen des

Gesichtsschädelwachstums und der -architektur angesehen. Sie sollen das

Schädelgewicht reduzieren und als Stoßdämpfer die intrakraniellen

Weichteilstrukturen schützen (Blanton and Biggs 1969). Bereits Weidenreich

(1924) nahm an, dass Nasennebenhöhlen an denjenigen Regionen des

Schädels entstehen, die von geringen statischen und mechanischen

Belastungen beansprucht werden. Preuschoft et al. (2002) beschreiben die

Nebenhöhlen des Schädels als dünnwandige Schalenkonstruktionen, die trotz

geringen Knochenaufwands eine gute mechanische Belastung und Tragekraft

ermöglichen. Die honigwabenartige Struktur der pneumatisierten Knochen und

Literaturübersicht

15

der Maxilla können mechanische Kräfte abfangen und auf andere Knochen leiten

(Preuschoft et al. 2002). Dass die Schädelstruktur durch die Nasennebenhöhlen

optimiert wird, lassen Untersuchungen an Altweltaffen und Neuweltaffen

vermuten, die auf eine allometrische Beziehung zwischen Schädelgröße und

Kieferhöhlengröße hinweisen (Lund 1988; Koppe et al. 1999b, 2005a). Einen

Beweis für die alleinige strukturelle bzw. gewichtssparende Funktion der

Nasennebenhöhlen sehen Koppe et al. (1999b) darin nicht. Außerdem soll der

Gewichtsverlust durch die pneumatisierten Räume bei gerade mal 1% liegen

(Braune und Clasen 1877).

Physiologische Funktion

Dieser Auffassung zufolge werden den Nasennebenhöhlen physiologische und

funktionelle Aufgaben zugeschrieben. Dazu gehören z.B. die Konditionierung der

Atemluft und die Funktion als Resonanzkörper für die Stimme (Blaney 1990).

Bereits Wegner (1955/56) begründete letztgenannte Funktion damit, dass

Brüllaffen verhältnismäßig große pneumatisierte Räume besitzen und damit

befähigt sind ausgesprochen laute Töne von sich zu geben. Negus (1954)

beobachtete allerdings, dass Giraffen mit großen Stirnhöhlen nur leise Töne

erzeugen. Blanton and Biggs (1969) unterstützen die Theorie der

Nasennebenhöhle als Resonanzkörpers ebenfalls nicht. Die Beteiligung der

Nasennebenhöhlen am Erwärmen und Anfeuchten der Atemluft scheint ebenso

umstritten, da circa fünf Minuten benötigt werden, um 90% des Luftvolumens der

Kieferhöhle bei normaler Nasenatmung auszutauschen (Drettner 1980).

Des Weiteren wird den Nasennebenhöhlen eine Abwehrfunktion zugeschrieben

(Stierna 2001). Die in den Nasennebenhöhlen vorkommenden Becherzellen

sowie muköse und seröse Drüsen sind dabei für die Herstellung von

Plasmaproteinen wie Albuminen, Immunoglobulinen und Komplementfaktoren

sowie Lactoferrin, Lysozymen und Glycoproteinen verantwortlich (Stierna 2001).

Zudem wird von den epithelialen Zellen der Kieferhöhlen Stickstoffmonoxid (NO)

produziert (Lundberg et al. 1995; Stierna 2001; Keir 2008). Stickstoffmonoxid

Literaturübersicht

16

reguliert unter anderem die Schlagfrequenz der Kinozilien der Epithelzellen in

den Nasennebenhöhlen (Lundberg et al. 1995) und stellt somit einen

entscheidenden Faktor für den mukoziliaren Transport und für die mechanische

Reinigungsfunktion eingeatmeter Partikel oder Bakterien dar. Weiterhin hat

Stickstoffmonoxid bakteriostatische (Lundberg et al. 1995) und antivirale

Wirkung (Croen 1993).

Evolutionäre Überreste

Einer weiteren Gruppe von Autoren zufolge haben die Nebenhöhlen keine

Funktion und sind lediglich als evolutionäre Relikte zu betrachten (Negus 1954;

Blanton and Biggs 1969). Weidenreich (1924) bezeichnete sie als „tote Räume“,

die keine weitere Funktion besitzen. Negus (1954) vertritt die Meinung, dass die

Kieferhöhle ein übrig gebliebener Raum ist, der sich aufgrund der Rückbildung

der maxilloturbinalen Region ausgebildet hat.

2.5 Odontogene Sinusitis maxillaris

Die chronische Sinusitis ist in den USA die häufigste diagnostizierte chronische

Erkrankung nach orthopädischen Fehlstellungen (Collins 1997). Obgleich sich

Sinusitiden häufig auf rhinogenen Ursprung zurückführen lassen, ist eine

dentogene Ursache nicht auszuschließen. Der Anteil einer dentogenen Ursache

wird mit 10–12% (Brook 2009) angegeben. Melén et al. (1986) sind sogar der

Auffassung, dass bis 40,6% aller Sinusitiden dentogenen Ursprungs sind.

Ursachen und Pathophysiologie der dentogenen Sinusitis

Die Kieferhöhle kann durch eine Vielzahl dentogener Pathologien infiziert

werden. Zu nennen sind insbesondere Zysten, Tumoren, Traumata,

Fremdkörper, retinierte Zähne sowie Endo- und Parodontopathien (Schmelzle

und Schwenzer 1982; Reichert 2009). Kieferhöhlenentzündungen können

genauso durch Zahnbehandlungen wie implantologische Eingriffe, insbesondere

in Zusammenhang mit Sinusbodenaugmentation, Wurzelkanalbehandlungen mit

Literaturübersicht

17

Überinstrumentierung, überpresstes Wurzelfüllmaterial mit der Folge einer

Aspergillusmykose und Mund-Antrum-Verbindungen nach zahnärztlichen

Extraktionen entstehen (Reinert und Machtens 2002; Reichert 2009). Das

höchste Risiko für eine Mund-Antrum-Verbindung stellt die Extraktion eines

parodontal oder periapikal geschädigten ersten Molaren bei Zahnentfernungen

dar (Kishi et al. 1995).

Als häufigste Ursache einer dentogenen Sinusitis wird eine chronische apikale

Parodontitis des ersten Molaren angesehen (Schmelzle und Schwenzer 1982).

Bedingt durch die Nähe der Wurzeln der Oberkiefermolaren zum

Kieferhöhlenboden beginnt die dentogene Sinusitis meist mit einer lokalen, auf

den Kieferhöhlenboden beschränkten Entzündungsreaktion (Bauer 1943; Melén

1996). Wird die auslösende Ursache und die dentale Infektion in diesem Stadium

behandelt, ist eine schnelle Regeneration der Kieferhöhlenschleimhaut möglich

(Melén 1996). Studien zeigen, dass bereits eine entsprechende konservative

Maßnahme wie unter anderem eine endodontische Therapie (Nurbakhsh et al.

2011) oder Parodontaltherapie (Engström et al. 1988) zu einer Ausheilung der

Kieferhöhlenschleimhaut führen kann. Häufig bleibt jedoch durch den langsamen

Entstehungsprozess einer apikalen oder marginalen Parodontitis die Sinusitis

unbemerkt und damit unbehandelt (Melén 1996). Eine bakterielle Besiedlung

kann zur Exazerbation der Symptome oder gar über viele Jahre zu einem

Kieferhöhlenempyem führen (Melén 1996).

Dentogene Sinusitis bei nicht-menschlichen Primaten

Angaben darüber, ob auch freilebende Primaten an Sinusitiden leiden, gibt es in

der Literatur kaum. Bluestone et al. (2012) vertreten die Auffassung, dass

Erkrankungen wie die Rhinosinusitis bzw. die Otitis media vorwiegend den

Menschen betreffen. Die Einschränkung von Hör- bzw. Riechsinn durch diese

Erkrankungen hätten das Überleben von Primaten in der freien Wildbahn nicht

möglich gemacht, wohingegen der Mensch mit seinem gut ausgeprägten

Sehvermögen, seinem ausgebildeten Gehirn und seinen sozialen Strukturen den

Literaturübersicht

18

Verlust von Hör- bzw. Riechsinn kompensieren kann (Bluestone et al. 2012).

Bluestone et al. (2012) gehen somit davon aus, dass derartige Erkrankungen

eine Konsequenz von menschlicher Evolution, immunologischen Faktoren und

Umweltfaktoren sind.

Dennoch ist anzumerken, dass nicht nur beim Menschen, sondern auch bei

freilebenden Primaten Erkrankungen der Zähne wie Karies, Parodontitiden sowie

periapikale Abszesse auftreten können (Wegner 1962; Kakehashi et al. 1963;

Hall et al. 1967; Kilgore 1989; Lovell 1990; Stoner 1995). Während Karies bei

Gorillas, Schimpansen und Orang-Utans selten auftreten, sind parodontale

Läsionen und Abszesse häufiger zu finden. Kakehashi et al. (1963) beobachten,

dass bei 76,4% der von ihnen untersuchten 292 Gorillaschädel parodontale

Läsionen aufzeigen. Kilgore (1989) stellte beim Schimpansen fest, dass

parodontale Läsionen, Abszesse und vorzeitiger Zahnverlust im höheren

Lebensalter ab Mitte 30 auftreten. Prämolaren und Molaren waren am häufigsten

von Parodontitiden betroffen, während Abszesse vor allem an den Eckzähnen

auftraten (Kilgore 1989).

Klinik und Diagnose der odontogenen Sinusitis maxillaris

Bei Verdacht einer Sinusitis dentogenen Ursprungs lassen die genaue

anamnestische Befragung und die klinische Untersuchung des Patienten

insbesondere bei der akuten Form der dentogenen Sinusitis maxillaris einen

Rückschluss auf die Erkrankung zu. Häufige Symptome, welche individuell

unterschiedlich ausgeprägt sein können, sind unter anderem diffuse

Zahnschmerzen mit Aufbiss- und Perkussionsempfindlichkeit, einseitiger

Schnupfen, eine druckdolente Schwellung der entsprechenden Wange, diffuse

Gesichtsschmerzen in der Region des betroffenen Oberkiefers mit Ausstrahlung

in Richtung Stirn oder Zähne mit einer möglichen Verstärkung beim Bücken

sowie allgemeine Abgeschlagenheit und Fieber mit erhöhten

Entzündungsparametern im Blutbild (u.a. Reinert und Machtens 2002; Reichert

2009). Für die chronische Sinusitis sind die klinischen Symptome eher

Literaturübersicht

19

unspezifisch und können dabei als dumpfe Kopfschmerzen, einseitige Rhinitis

und Hyposmie auftreten (Reinert und Machtens 2002).

Neben einer ausführlichen Anamnese ist eine ausgiebige klinische

Untersuchung zur Diagnose einer Sinusitis maxillaris unabdingbar. Die

Beurteilung, Inspektion und Palpation von Gesichtsasymmetrien, Schwellungen,

Schmerzen und Rötung der Regio maxillaris, intra- und extraoraler Schleimhaut,

Zähnen, Alveolarknochen und Parodont sind durchzuführen (Reichert 2009). Die

Erhebung eines Zahnstatus inklusive Veränderungen der Zahnfarbe, Prüfung der

Sensibilität, Taschentiefenmessung sowie Perkussions- und Palpationstests ist

nicht weniger wichtig als ein Nasen-Blas-Versuch bzw. ein stumpfer Sondentest

mit dem Hintergrund einer möglichen Mund-Antrum-Verbindung (Schmelzle und

Schwenzer 1982; Reichert 2009). Röntgenbilder in Form von

Panoramaschichtaufnahmen sind als Basisdiagnostik geeignet, wobei

Übersichtsaufnahmen mit okzipitofrontalem (Caldwell) und okzipitomentalem

(Waters) Strahlengang zusätzlich notwendig sind (Reichert 2009). Weitere

Maßnahmen, um eine Diagnose zu stellen, sind unter anderem die anteriore

Rhinoskopie, eine Endoskopie und/oder mikrobiologische und zytologische Tests

(Reinert und Machtens 2002; Reichert 2009). Für operative Eingriffe in die

Nasennebenhöhlen ist insbesondere zur Abschätzung von Komplikationen die

Anfertigung eines präoperativen CT-Bildes unabdingbar (Stuck et al. 2007).

2.6 Klinische Bedeutung der Kieferhöhlen in der dentalen Implantologie

Die Morphologie der Kieferhöhle ist für die enossale Implantologie von großer

Bedeutung. Insbesondere im Oberkieferseitenzahnbereich stellt häufig eine

unzureichende Knochendicke des Processus alveolaris zwischen

Kieferhöhlenboden und der Mundhöhle eine Limitation für das Einsetzen von

schraubenförmigen Implantaten dar.

Nach Zahnverlust ist eine Inaktivitätsatrophie des Alveolarkammknochens

sowohl in der Horizontalen als auch in der Vertikalen die Folge (Cawood and

Literaturübersicht

20

Howell 1988). Die im Rahmen der Atrophie zunehmende Pneumatisation der

Kieferhöhlen reduziert das Knochenangebot im Oberkiefer in zunehmendem

Maße (Cawood and Howell 1988). Allerdings ist eine genügende Schichtstärke

des Alveolarfortsatzes ein maßgeblicher Faktor für eine ausreichende

Primärstabilität des Implantates. Im Oberkiefer ist eine Knochenhöhe des

Processus alveolaris von 10mm und eine Knochenbreite von 6mm erforderlich,

um ein Implantat ohne weitere Knochenaufbaumaßnahmen zu inserieren

(Vogeler et al. 2010). Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, kann bei

geringerem Knochenangebot folglich nur ein kürzeres und dünneres Implantat

eingebracht werden. Dies ist von erheblichem Nachteil, denn die Länge und der

Durchmesser des Implantates haben einen maßgeblichen Einfluss auf die

Erfolgsrate eines Implantates (Bahat 2000; Winkler et al. 2000). Winkler et al.

(2000) konnten in ihrer Studie eine Erfolgsrate von 96,4% bei einem 16mm

langen Implantat im Gegensatz zu einer Erfolgsrate von 66,7% bei einem 7mm

langen Implantat nachweisen .

Allerdings haben nicht nur Restknochenhöhe und Implantatgröße einen

maßgeblichen Einfluss auf Stabilität und Widerstandsfähigkeit des Implantates,

sondern neben weiteren Faktoren auch die Qualität des Knochens. Nach

Lekholm and Zarb (1985) wird der Knochen in vier Typen unterteilt, wobei Typ I

einen vorwiegend kompakten Knochen mit wenig spongiösem Anteil beschreibt

und Typ IV einen hohen Anteil an weitmaschiger Spongiosa und einer dünnen

Kompakta enthält. Typ II und III sind Mischtypen. So stellen Jaffin and Bermann

(1991) eine Verlustrate von 44% von Oberkieferimplantaten bei Knochen Typ IV

heraus. Lediglich 3,6% der Implantate, die im Oberkiefer inseriert wurden,

gingen bei Typ I–III verloren.

Die genaue Kenntnis der Pneumatisation des Processus alveolaris ist somit von

entscheidender Bedeutung, denn sie legt mitunter fest, ob bzw. welches

Implantat gesetzt werden kann.

Literaturübersicht

21

Sinusbodenelevation als erweiterte Indikation für Zahnimplantate

Eine unzureichende Knochensubstanz ist heute dennoch keine Kontraindikation

für eine Implantatinsertion in den posterioren, atrophierten Regionen des

Oberkiefers. Bereits Tatum (1977) und Boyne and James (1980) präsentierten

mit der externen Sinusbodenelevation ein operatives Verfahren, welches es

ermöglicht, ein ausreichendes Implantatlager bei mangelndem Knochenangebot

zu schaffen. Durch diese Methode des externen Sinusliftes hat sich die

Indikation für das Einsetzen von Zahnimplantaten im Oberkieferseitenzahngebiet

erheblich verbreitert. Dabei wird nach Anlegen eines Knochenfensters in die

laterale Kieferhöhlenwand die Kieferhöhlenschleimhaut, auch Schneider’sche

Membran genannt, vom Boden der Kieferhöhle vorsichtig abgelöst und nach

kranial und medial verlagert. Der entstandene Hohlraum zwischen

Kieferhöhlenboden und Kieferhöhlenschleimhaut wird nun mit autogenem

Knochen, synthetisch hergestellten Knochenersatzmaterialien oder einer

Kombination aus beiden aufgefüllt. Dadurch wird gewissermaßen die räumliche

Ausdehnung der Kieferhöhle verkleinert und durch die Einengung des

Augmentats die Höhe und Breite des Processus alveolaris zur Aufnahme eines

Implantates entscheidend verbessert.

Beträgt die Restknochenhöhe des Processus alveolaris maxillae vor dem

Sinuslift mindestens 4mm kann das Implantat nach Vogeler et al. (2010) in

einem einzeitigen Verfahren inseriert werden. Bei einer geringeren Restsubstanz

muss eine Einheilphase von 4–6 Monaten abgewartet werden, sodass das in die

Kieferhöhle eingebrachte Material knöchern um- und eingebaut werden kann

(Vogeler et al. 2010). Erst dann erfolgt die eigentliche Implantation. In diesem

Fall wird von einem zweizeitigen Verfahren gesprochen (Vogeler et al. 2010).

Neben dem externen Sinuslift existiert der interne Sinuslift. Diese weniger

invasive Methode der Osteotom-Technik wurde von Summers (1994) vorgestellt.

Nach der Technik von Summers (1994) wird zunächst das vorhandene

Implantatbett bis zum knöchernen Kieferhöhlenboden mit entsprechenden

Literaturübersicht

22

Instrumenten (Osteotomen) aufbereitet. Anschließend werden transalveolär

Kieferhöhlenboden und Kieferhöhlenschleimhaut nach kranial angehoben. Das

so gewonnene Lumen wird mit Augmentationsmaterial aufgefüllt und das

Implantat eingeschraubt (Summers 1994). Eine simultane Implantatinsertion ist

nur bei einer ausreichenden Restknochenhöhe möglich. Pjetersson et al. (2009)

stellen heraus, dass die transalveolare Technik eine verlässliche Methode bei

mindestens 5mm Restknochenhöhe ist. In einer Untersuchung von Rosen et al.

(1999) zeigt sich eine Implantatüberlebensrate von 96% bei einer

Restknochenhöhe von mindestens 5mm und sinkt auf 85,7% bei lediglich 4mm

oder weniger. Nach Toffler (2004) verringert sich die Überlebensrate von

Implantaten gar auf 73,3% bei 4mm oder einer geringeren Restknochenhöhe.

Material und Methoden

23

3 Material und Methoden

3.1 Material

Diese Studie basiert auf koronalen computertomographischen

Schichtaufnahmen von 89 Primatenschädeln beiderlei Geschlechts der

Infraordnungen Platyrrhini und Catarrhini mit einer permanenten und

vollständigen Dentition (Tab. 1).

Tab. 1: Auflistung des verwendeten Schädelmaterials

Altweltaffen

Gattung maskulin feminin unbekannt Anzahl

Gorilla - - 4 4

Pan 2 1 3 6

Pongo 1 1 - 2

Symphalangus syndaktylus 2 0 - 2

Homo 0 0 30 30

Gesamtschädelzahl 5 2 37 44

Neuweltaffen

Gattung maskulin feminin unbekannt Anzahl

Ateles 1 4 - 5

Lagothrix 5 5 - 10

Cebus 5 5 3 13

Alouatta 8 8 - 16

Brachyteles - 1 - 1

Gesamtschädelzahl 19 23 3 45

Material und Methoden

24

Das Material entstammt der Zoologischen Staatssammlung der Ludwig-

Maximilian-Universität München, dem Institiut für Anatomie und Zellbiologie der

Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, dem Primate Research Institute der

Kyoto University, Japan und dem Department of Anatomy, Histology and

Anthropology der Vilnius University, Litauen.

3.2 Methoden

3.2.1 Metrische Schädelvermessung

Messpunkte am Schädel

Um einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Ausmaß des

Pneumatisationsgrades des Recessus alveolaris und der Schädelmorphologie

zwischen den Gattungen festzustellen, wurden zunächst in Anlehnung an Martin

(1928) und Harzer (1999) die folgenden Messpunkte definiert:

Opisthocranion Dorsalster Punkt des Schädels in der Mediansagittalebene

Basion Anteriorster Punkt des Foramen magnums

Nasion Schnittpunkt von Os nasale und Os frontale in der

Mediansagittalebene

Prosthion Anteriorster Punkt des Oberkiefer-Alveolarrandes zwischen

den mittleren Inzisivi in der Mediansagittalebene

Zygomaxillare Unterster Punkt der Sutura zygomticoaxillaris

Endomolare Palatinaler Rand des Limbus alveolaris auf Höhe des 2.

Molaren

Orale Schnittpunkt der Tangente durch die palatinalen Flächen

der mittleren oberen Inzisivi mit der Mediansagittalebene

Staphylion Schnittpunkt der Sutura palatina mediana und dem

hintersten Rand des harten Gaumens

Material und Methoden

25

Schädelmaße

Nach der Festlegung der Messpunkte wurden kraniometrische

Schädelvermessungen durchgeführt, die auf Martin (1928) zurückgehen

(Abb. 4–6). Ein Teil der Daten der Schädelvermessungen und

Volumenvermessungen entstammt den Untersuchungen von Koppe und

Schumacher (1990), Oesterreich et al. (2005), Röhrer-Ertl (persönliche

Mitteilung) und Frenkert (2008). Alle übrigen Messungen erfolgten an den unter

3.2.2. beschriebenen CT-Schichtaufnahmen mit dem Programm

OsiriX® Version 2.7.1. (Antoine Rosset & Osman Ratib) bzw.

ImageJ® Version 1.45s (National Institutes of Health, USA).

Folgende Schädelmaße wurden erhoben:

Längenmaße

SL: Gesamtschädellänge Prosthion – Opistokranion

GSL: Gesichtsschädellänge Nasion – Basion

SBL: Schädelbasislänge Basion – Prosthion

GL: Gaumenlänge Orale – Staphylion

Breitenmaße

MGB: Mittelgesichtsbreite Zygomaxillare – Zygomaxillare

MAB: Maxilloalveolarbreite Ektomolare – Ektomolare

GB: Gaumenbreite Endomolare – Endomolare

Höhenmaße

OGH: Obergesichtshöhe Nasion – Prosthion

GH: Gaumenhöhe Lot von höchsten Punkt des

Gaumengewölbes auf die Gaumenbreite in

Region der ersten Molaren

Material und Methoden

26

Abb. 4: Mediansagittalschnitt durch den Schädel eines adulten männlichen

Schimpansen mit Darstellung der Streckenmessungen am Schädel.

Schädellänge (rot), Schädelbasislänge (blau), Obergesichtshöhe (gelb),

Gesichtsschädellänge (grün). Präparat: Institut für Anatomie und Zellbiologie,

Universitätsmedizin Greifswald.

Material und Methoden

27

Abb. 5: Palatum durum eines adulten weiblichen Gorillaschädels in der Norma

basilaris mit Darstellung der Gaumenlänge (grün) gemessen von einer Linie

durch das Orale (linke rote Linie) bis zu einer Verbindungslinie der Tuberenden

(rechte rote Linie). Präparat: Institut für Anatomie und Zellbiologie,

Universitätsmedizin Greifswald.

Abb. 6: Linkes Bild: Koronale Schichtaufnahme in Höhe des 2. Molaren durch

einen männlichen Schädel von Homo sapiens mit Darstellung der

Mittelgesichtsbreite (grüne Linie). Rechtes Bild: Koronale Schichtaufnahme

durch einen Schädel von Pongo pygmaeus auf Höhe des ersten Molaren. Blaue

Linie. Gaumenbreite, rote Linie: Gaumenhöhe, Balkenlänge 3cm.

Material und Methoden

28

3.2.2 Computertomographische Vermessung des Recessus alveolaris

Um das Ausmaß des Pneumatisationsgrades des Recessus alveolaris näher

untersuchen zu können, wurden Volumen- und Streckenmessungen erhoben.

Die Anfertigung der CT-Bilder der Schädel aus der Zoologischen

Staatssammlung München erfolgte am Institut für Radiologische Diagnostik der

Ludwig-Maximilian-Universität München mithilfe eines Picker Spiral-CT PQ 5000

bei 120kV und 30mA. Das Material aus dem Primate Research Institute der

Kyoto University, Japan wurde am Department of Radiology, Okayama

University Medical School, Japan bei 120kV und 150mA mittels eines HiSpeed

Advantage RP CT (General Electric Medical Systems, Milwaukee, USA)

geröntgt. Die Schädel aus dem Institut für Anatomie und Zellbiologie der

Universitätsmedizin Greifswald und die Schädel vom Department of Anatomy,

Histology and Anthropology der Vilnius University Litauen wurden im Institut für

Radiologie der Universitätsmedizin Greifswald bei 120 kV und 75 mA mit dem

Siemens Sensation 16CT (Siemens AG, Berlin, Deutschland) geröntgt. Die

Aufnahmen erfolgten nach Ausrichtung der Schädel nach der Frankfurter

Horizontalen von rostral nach dorsal. Die Schichtdicke der Aufnahmen betrug

1–3mm.

Volumenmessungen des Recessus alveolaris

Die frontalen CT-Schichtaufnahmen lagen in Form von DICOM-Dateien vor.

Bevor diese mithilfe der 3D-Rekonstruktionssoftware „WinSurf® 4-1-0“ (Golden

Software Inc., USA) bearbeitet werden konnten, wurden die entsprechenden

Bildabschnitte des Recessus alveolaris unter Verwendung der Software eFilm

Workstation™ 1.5.3 (eFilm Medical Inc. Toronto, Ontario, Canada) in JPEG-

Dateien konvertiert und gespeichert. Die 3D-Rekonstruktionssoftware berechnet

nach Kennzeichnung der zu messenden Fläche in jeder CT-Schicht das

entsprechende Volumen und konstruiert ein dreidimensionales Bild. Dabei

wurde, um das Volumen des Recessus alveolaris zu berechnen, eine

horizontale Linie vom tiefsten Punkt der Nasenhöhle als Bezugsebene gezogen

Material und Methoden

29

und die Kontur der Kieferhöhle unterhalb dieser Linie in jeder Schicht von

Anfang bis Ende der Kieferhöhle markiert (Abb. 7). Septen wurden ebenfalls

berücksichtigt. Die Messung wurde für den rechten und linken Recessus

alveolaris separat vorgenommen. Das vom Programm berechnete Volumen

wurde anschließend in eine Excel-Tabelle (Microsoft Excel 2010) eingefügt.

Morphologische Beschreibungen der Form und des Ausmaßes des Recessus

alveolaris wurden anhand der dreidimensionalen Volumenmessungen

durchgeführt.

Abb. 7: Koronale Schichtaufnahme durch einen Schädel von Homo sapiens zur

Darstellung der Begrenzung des rechten Recessus alveolaris (rot) unterhalb

einer Ebene durch den Nasenboden (grün), Balkenlänge 3cm.

Darüber hinaus wurde das Volumen des Sinus maxillaris des betreffenden

Schädels nach dem Vorgehen von Koppe und Ohkawa (1999) mit erfasst. Es

diente als Bezugsmaß für weitere Berechnungen (Abb. 8).

Material und Methoden

30

Abb. 8: Koronale CT-Schichtaufnahme eines Schimpansenschädels mit

Darstellung der Benutzeroberfläche von WinSurf® 4.0 und Konturierung des

vermessenen rechten Sinus maxillaris (grün) auf Höhe des 3. Molaren. Inset:

vergrößerter Ausschnitt des Bildes mit Darstellung der rechten Kieferhöhle

(grün), dem Canalis infraorbitalis (roter Pfeil) und dem Nasenboden (gelbe

Pfeile), Balkenlänge 2cm.

Material und Methoden

31

Tiefenmessung des Recessus alveolaris

Des Weiteren wurde die Höhe des rechten und linken Recessus alveolaris an

allen Prämolaren und Molaren gemessen, um die tiefste Stelle des Recessus

alveolaris zu ermitteln. Exemplarisch für beide Seiten wurden die Werte für den

rechten Recessus alveolaris berechnet. Als Ausgangspunkt diente auch hier

eine horizontale Linie, die den tiefsten Punkt der Nasenhöhle tangiert, als

Bezugsebene. Auf diese wurde von der tiefsten Stelle des Recessus alveolaris

das Lot gefällt (Abb. 9). Die Tiefenmessung wurde bei fehlenden Zähnen, deren

knöcherne Alveole nicht vorhanden war, an dieser Stelle nicht durchgeführt.

Abb. 9: Koronale Schichtaufnahme durch einen Schädel von Homo sapiens zur

Darstellung der Tiefenmessung des Recessus alveolaris links in Höhe des

zweiten Molaren. Die rote Linie markiert den Recessus alveolaris unterhalb des

Nasenbodens, die blaue Linie die Tiefe des Recessus alveolaris auf Höhe des

zweiten Molaren. SMR: Sinus maxillaris rechts, SML: Sinus maxillaris links, SFL:

Sinus frontalis links, Boden der Nasenhöhle (gelbe Pfeile), Balkenlänge 2cm.

SMLSMRSMLSMR

SFL

Material und Methoden

32

Im Einzelnen wurden folgende Messungen an den CT-Schichtaufnahmen

vorgenommen:

SMR: Volumen des rechten Sinus maxillaris

SML: Volumen des linken Sinus maxillaris

RAR: Volumen des rechten Recessus alveolaris

RAL: Volumen des linken Recessus alveolaris

TRAR: Tiefe des rechten Recessus alveolaris

TRAL Tiefe des linken Recessus alveolaris

3.2.3 Biostatistische Auswertung

Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Untersuchung der möglichen

Zusammenhänge zwischen der Größe des Recessus alveolaris und der

Schädelmorphologie von Neuweltaffen und Altweltaffen. Da für diese Studie

unterschiedliche Spezies vermessen wurden, erfolgte zunächst eine deskriptive

Statistik für die Werte des Recessus alveolaris der Schädel der einzelnen

Spezies von den entsprechenden Mittelwerten und Standardabweichungen. Die

Ergebnisse sind in Form von Boxplots graphisch dargestellt (Abb. 10).

Für den Vergleich der Gruppen wurden die Spezies entsprechend den

Altweltaffen bzw. Neuweltaffen zugeordnet. Die Prüfung auf Normalverteilung

erfolgte mit Hilfe des Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstests. Berechnungen von

Mittelwerten und Standardabweichungen erfolgten auch hier. Die Mittelwerte der

zwei Gruppen wurden ferner einem T-Test unterzogen und dessen Signifikanz

auf einem Signifikanzniveau von p < 0,05 geprüft (Sokal and Rohlf 1995). Für

den T-Test wurden die Werte in den natürlichen Logarithmus transformiert.

Material und Methoden

33

Asymmetrieindex

Aufgrund der hohen Variabilität der Nasennebenhöhlen (Cave and Haines 1940,

Shankar et al. 1994) wurde weiterhin die Asymmetrie von rechtem und linkem

Recessus alveolaris für Altweltaffen und Neuweltaffen anhand des

Asymmetrieindex AI in Anlehnung an Lovich and Gibbons (1992) und Koppe and

Nagai (1997) berechnet. Dabei beschreibt GRA den größeren Recessus

alveolaris und KRA den kleineren Recessus alveolaris. Die Berechnung von

Mittelwerten und Standardabweichungen wurde dazu getrennt für Neuweltaffen

und Altweltaffen vorgenommen.

𝑨𝑰 = [− (𝑮𝑹𝑨

𝑲𝑹𝑨) ] + 𝟏𝒂)

𝑨𝑰 = [+ (𝑮𝑹𝑨

𝑲𝑹𝑨) ] − 𝟏𝒃)

a) Formel, wenn der Recessus alveolaris rechts größer ist

b) Formel, wenn der Recessus alveolaris links größer ist

Korrelation und partielle Korrelation

Um mögliche Beziehungen zwischen den Dimensionen des Recessus alveolaris

und den erhobenen Schädelmaßen herauszufinden, wurden die Parameter einer

Korrelationsanalyse unterzogen. Dabei wurden alle Paarungskombinationen

zwischen Recessus alveolaris und Schädelmaßen für Altweltaffen und

Neuweltaffen getrennt voneinander in Zusammenhang gebracht und die

Signifikanz der Korrelationskoeffizienten auf einem Signifikanzniveau von

p < 0,05 nach Pearson überprüft. Die Korrelationsanalyse wurde in einer

Korrelationsmatrix tabellarisch zusammengefasst.

Mögliche Scheinkorrelationen zwischen dem Recessus alveolaris und einem

entsprechenden anderen Schädelmaß wurden durch eine partielle

Korrelationsanalyse unter Berücksichtigung einer Kontrollvariablen geprüft. Als

Material und Methoden

34

Kontrollvariable wurde zum einen die Gesichtslänge, zum anderen die

Gesamtschädellänge einbezogen.

Um die Stärke der Zusammenhänge zwischen den untersuchten

Merkmalspaaren der Primatengruppen zu prüfen, wurden darüber hinaus die

Korrelationskoeffizienten nach Pearson mithilfe der interaktiven Internetseite

http://home.ubalt.edu/ntsbarsh/Business-stat/otherapplets/MultiCorr.htm (Zugriff

am 28.01.2013) verglichen. Die Berechnung ist auf der von Hays (1988)

beschriebenen Methode des Vergleichs von Korrelationskoeffizienten gestützt.

Regressionsanalyse

Für die Variablenpaare, bei denen eine signifikante Korrelation besteht, folgte

eine lineare Regressionsanalyse getrennt für Neuweltaffen und Altweltaffen mit

einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p < 0,05, um Ausmaß und Stärke zwischen

zwei Merkmalspaaren zu errechnen. Insbesondere interessiert dabei das

Volumen des Recessus alveolaris in Bezug zu den anderen Schädelmaßen.

Graphisch dargestellt zeigte sich für die entsprechenden Merkmalspaare eine

Punkteverteilung entlang einer Regressionsgeraden, welche sich durch

folgenden Gleichungssatz mathematisch beschreiben lässt:

y = b x + a

mit:

x, y: korrelierende Merkmalspaare, wobei x (unabhängige

Variable) für den Recessus alveolaris und y (abhängige

Variable) für das korrelierende Schädelmaß steht

b: Anstieg der Regressionsgeraden

a: Schnittpunkt der Regressionsgeraden mit der y-Achse

Material und Methoden

35

Zusätzlich wurden, um die Beziehungen des Recessus alveolaris und anderen

Schädelmaßen zwischen Altweltaffen und Neuweltaffen zu untersuchen, die

Geradenanstiege mit der linearen Regressionsanalyse innerhalb einer

Merkmalspaarung verglichen. Das Signifikanzniveau wurde auch hier auf

p < 0,05 festgelegt. Um mögliche Ausreißer angemessen zu schätzen, wurden

im Berechnungsmodell die Huber-/White-/Sandwich-Schätzer als robuste

Schätzer bei der statistischen Analyse gewählt, damit der Einfluss der

Ausreißerwerte angemessen geschätzt wurde (Hardin and Hilbe 2012).

In Anlehnung an Ravosa (1991) wurden für die Korrelations- und

Regressionsanalyse die Messdaten in den natürlichen Logarithmus

transformiert, sodass eine Vergleichbarkeit innerhalb einer Gruppe möglich ist

(Jungers et al. 1995). Männliche und weibliche Tiere wurden bei der statistischen

Analyse zusammengefasst. Die biostatistische Auswertung erfolgte mit dem

Statistikprogramm SPSS® Version 19.0 (SPSS Inc.) und Microsoft Excel® 2010.

Ergebnisse

36

4 Ergebnisse

4.1 Morphologie des Recessus alveolaris

Volumenmessungen

Zunächst wurden die Volumina der rechten und linken Seite für die Kieferhöhle

und den Recessus alveolaris der entsprechenden Spezies getrennt für

Neuweltaffen und Altweltaffen berechnet. Ein Schädel der Spezies Homo

sapiens konnte nicht mit in die Berechnung einbezogen werden, bei einem

weiteren Schädel dieser Spezies lag der Boden der Kieferhöhle auf der linken

Seite auf einer Bezugslinie mit der Nasenebene. Insofern lag hier auf der linken

Seite nach unserer Definition kein Recessus alveolaris vor. Das

durchschnittliche Volumen des rechten Recessus alveolaris ergab bei den

Altweltaffen einen Wert von 2,2cm³ und auf der linken Seite von 2,47cm³. Bei

den Neuweltaffen betrug das Volumen lediglich 0,46cm³ auf der rechten Seite

und 0,41cm³ auf der linken Seite. Unter den Neuweltaffen zeigte Alouatta das

größte Volumen mit 4,31cm³ für den rechten Sinus maxillaris und mit 0,88cm³

für den rechten Recessus alveolaris gegenüber Cebus mit dem geringeren

Volumen von 1,24cm³ für die rechte Kieferhöhle und von 0,22cm³ für den

rechten Recessus alveolaris. Unter Einbeziehung der Volumenmessungen von

Oestereich et al. (2005) zeigt jedoch Brachyteles unter den Neuweltaffen das

kleinste Volumen des Recessus alveolaris auf. Demgegenüber wies unter den

Altweltaffen der Gorilla sowohl für den rechten Sinus maxillaris mit 27,00cm³ als

auch für den rechten Recessus alveolaris mit 5,00cm³ das größte Volumen auf.

Die entsprechenden Ergebnisse sind Tabelle 2 zu entnehmen.

Ergebnisse

37

Tab. 2: Ergebnisse der Volumenmessungen von Sinus maxillaris und Recessus

alveolaris bei den einzelnen Spezies in cm³.

SMR RAR SML RAL

n x̅ SD x̅ SD x̅ SD x̅ SD

Altweltaffen

Gorilla 4 27,00 14,13 5,00 2,84 27,05 11,47 3,73 2,09

Pan 6 19,02 7,92 4,37 3,01 20,91 10,15 5,93 5,30

Homo 28 19,67 5,89 1,49a 1,33 20,63 6,94 1,73 1,82

Pongo 2 22,57 2,33 0,53 0,14 23,41 0,25 0,55 0,52

Symphalangus syndactylus

2 10,07 6,32 2,01 0,64 9,52 5,66 1,74 0,78

Gesamt 42 19,95 7,50 2,20b 2,18 20,89 8,06 2,47 2,91

Neuweltaffen

Alouatta 16 4,31 3,99 0,88 1,17 4,38 4,01 0,76 1,01

Ateles 5 1,69 1,08 0,30 0,33 1,62 1,11 0,31 0,37

Brachyteles 1 2,01

0,03

1,97

0,03

Lagothrix 10 1,52 0,29 0,23 0,11 1,46 0,21 0,21 0,11

Cebus 13 1,24 0,55 0,22 0,15 1,21 0,50 0,19 0,12

Gesamt 45 2,46 2,76 0,46 0,77 2,45 2,79 0,41 0,66

SMR: Volumen der rechten Kieferhöhle, RAR: Volumen des rechten Recessus

alveolaris, SML: Volumen der linken Kieferhöhle, RAL: Volumen des linken

Recessus alveolaris, n: Anzahl, a-n = 29, b-n = 43, x̅: Mittelwert in (cm³),

SD: Standardabweichung.

Abbildung 10 veranschaulicht graphisch die Ergebnisse der Volumenmessungen

für den rechten Recessus alveolaris in einem Boxplotdiagramm. Die Einzelwerte

sind im Anhang in Tabelle I aufgeführt. Für die Darstellungen in den Boxplots

Ergebnisse

38

wurden die logarithmisch transformierten Werte verwendet. Bei der Gattung

Mensch gibt es drei Ausreißerwerte. Bei der Spezies Lagothrix fallen neben zwei

Ausreißerwerten auch zwei Extremwerte auf, die mehr als drei Boxlängen über

der 75 Perzentile liegen.

Abb. 10: Boxplots zur Veranschaulichung der Volumina des rechten Recessus

alveolaris der untersuchten Spezies. Altweltaffen (rot), Neuweltaffen (blau),

ln RAR (cm³): ln-transformierte Werte des rechten Recessus alveolaris.

Ergebnisse

39

Die Mittelwerte der Messgrößen der ln-transformierten Volumina von Kieferhöhle

und Recessus alveolaris der Altwelt- und Neuweltaffen wurden anschließend

einem T-Test für unabhängige Stichproben unterzogen und auf ihre Signifikanz

geprüft. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse für die Mittelwerte,

Standardabweichungen und die Signifikanz des T-Tests für die oben genannten

Messgrößen.

Tab. 3: Mittelwertvergleiche der ln-transformierten Kieferhöhlenvolumina und der

Volumina des Recessus alveolaris für Alt- und Neuweltaffen mit dem T-Test.

Altweltaffen Neuweltaffen

Volumen n x̅ SD n x̅ SD p

ln SMR 42 2,92 0,40 45 0,58 0,71 0,001***

ln RAR 43 0,21 1,32 45 -1,48 1,15 0,001***

ln SML 42 2,96 0,43 45 0,58 0,71 0,001***

ln RAL 42 0,22 1,45 45 -1,58 1,10 0,001***

ln SMR: Volumen des rechten Sinus maxillaris, ln RAR: Volumen des rechten

Recessus alveolaris, ln SML: Volumen des linken Sinus maxillaris, ln RAL:

Volumen des linken Recessus alveolaris, n: Anzahl, x̅: Mittelwert,

SD: Standardabweichung, p: p-Wert und Signifikanz des Mittelwertunterschiedes

beim T-Test, *** p < 0,001, alle Messgrößen in ln (cm³).

Die Mittelwerte der untersuchten Messgrößen zeigen signifikant höhere Werte

bei den Altweltaffen als bei den Neuweltaffen auf einem Signifikanzniveau von

p < 0,001. In den Boxplots der Abbildung 11 und Abbildung 12 sind die

Ergebnisse der Volumina des Recessus alveolaris und des Sinus maxillaris von

Altweltaffen und Neuweltaffen graphisch dargestellt.

Ergebnisse

40

Abb. 11: Boxplots zur Veranschaulichung der ln-transformierten Volumina des

Recessus alveolaris rechts (ln RAR) und links (ln RAL) für Altweltaffen (AWA)

und Neuweltaffen (NWA).

Abb. 12: Boxplots zur Veranschaulichung der ln-transformierten Volumina der

rechten (ln SMR) und der linken (ln SML) Kieferhöhle für Altweltaffen (AWA) und

Neuweltaffen (NWA).

Ergebnisse

41

Morphologische Beschreibung des Recessus alveolaris

Bei den Altweltaffen lag bei insgesamt drei Fällen (drei Schimpansenschädel)

nach unserer Definition ein Recessus alveolaris bereits auf Höhe des ersten

Prämolaren vor. Bei 12 Schädeln begann der Recessus alveolaris auf Höhe des

zweiten Prämolaren. Dies traf bei zehn Schädeln von Homo sapiens, einem

Schädel eines Gorillas und einem Schimpansenschädel zu. In 23 Fällen

(17 Menschenschädel, drei Gorillaschädel, ein Schimpansenschädel, zwei

Schädel von Symphalangus syndactylus) lag der Recessus alveolaris rechts in

der Region des ersten Molaren vor. Ein weiterer Schädel der Spezies Homo

sapiens konnte in der Region des ersten Molaren nicht vermessen werden, da

der erste Molar fehlte und keine eindeutige Zuordnung getroffen werden konnte.

Bei beiden untersuchten Schädeln des Orang-Utans und in einem Fall von Homo

sapiens befand sich der Kieferhöhlenboden erst auf Höhe des zweiten Molaren

unterhalb einer Bezugsebene durch den Nasenboden. Der Recessus alveolaris

wurde nach dorsal hin flacher. Dennoch lag in 31 Fällen der Altweltaffen der

Kieferhöhlenboden auch noch hinter den dritten Molaren unterhalb einer

Bezugsebene durch den Nasenboden. In acht Fällen der Spezies Homo sapiens

endete der Recessus alveolaris distal des zweiten Molaren, in drei weiteren

Fällen derselben Spezies bereits mittig des zweiten Molaren. Anzumerken ist,

dass von den eben genannten elf menschlichen Schädeln in acht Fällen uni-

bzw. bilateral kein dritter Molar vorhanden war.

Die Morphologie des Bodens des Recessus alveolaris stellte sich bei jeder

Spezies sehr variabel dar. Er variierte von schmal bis breitgezogen, von flach bis

tief und von einer zerklüfteten Form bis hin zu einer wannenförmigen Struktur.

Die Wurzeln der Molaren beim Schimpansen hatten engen Kontakt zum

Recessus alveolaris und waren meist nur durch eine dünne Knochenlamelle

getrennt. Durch diese anatomische Nähe von Kieferhöhlenboden und Zähnen

wölbte sich der Boden der Kieferhöhle regelrecht auf. Somit stellte sich der

Kieferhöhlenboden unregelmäßig und zerklüftet dar (Abb. 13).

Ergebnisse

42

Beim Gorilla zeigte sich ein anderes Bild. Bei drei von vier Schädeln zeigt sich

eine Wannenform des Recessus alveolaris, der sich in die Furkation der ersten,

zweiten und dritten Molaren ausdehnte (vgl. Abb. 14c, d). Die palatinale Wurzel

des ersten Molaren stellte die mediale Begrenzung des Recessus alveolaris dar.

In einem Fall ragte die palatinale Wurzel des ersten Molaren direkt in die

Kieferhöhle (Abb. 14b), wodurch sich der Kieferhöhlenboden ebenfalls uneben

darstellte.

Abb. 13: 3D-Rekonstruktion des Bodens des rechten Recessus alveolaris eines

adulten Schimpansen a: Ansicht von basal. Beachte die durch Zahnwurzeln

hervorgerufenen Impressionen des Kieferhöhlenbodens (rote Pfeile). b: Ansicht

von dorsal. Die 3D-Figur ist in der Frontalebene um 45 Grad nach kranial

gedreht. Beachte den stark zerklüfteten Boden der Kieferhöhle.

Ergebnisse

43

Abb. 14: Koronale CT-Schichtaufnahmen durch den Schädel eines Gorillas zur

Darstellung der Beziehung von Recessus alveolaris rechts (rot) zu den Zähnen.

a: CT in Höhe des 1. Prämolaren, b: in Höhe des 1. Molaren, c: in Höhe des

2. Molaren, d: in Höhe des 3. Molaren. SMR: Sinus maxillaris rechts, SML: Sinus

maxillaris links, Boden der Nasenhöhle (gelbe Pfeile), Canalis infraorbitals

(grüne Pfeile), Bulla nasolacrimalis (lila Sterne), Balkenlänge 2cm.

Bei den menschlichen Schädeln stellte sich der Recessus alveolaris vorwiegend

wannenförmig dar (Abb. 15) Die palatinalen und bukkalen Wurzeln begrenzten

den Recessus nach medial und lateral. In einzelnen Fällen war der Boden der

Kieferhöhle durch den ersten oder zweiten Molaren aufgewölbt. In einem Fall

ragte die Wurzelspitze des zweiten Molaren in die Kieferhöhle hinein.

* *SMLSMR

SMLSMR SMLSMR

a

dc

b

Ergebnisse

44

Beim Orang-Utan zeigte sich in einem Fall ein glattwandiger, schmaler und

flacher Recessus alveolaris, beim zweiten Fall eine wannenförmige Struktur.

Allerdings dehnte sich der Kieferhöhlenboden nicht in die Furkation der Zähne

aus, sondern lag oberhalb der Wurzelspitzen. In einem Fall bestand direkter

Kontakt der palatinalen Wurzel des dritten Molaren und des Bodens des

Recessus alveolaris. Innerhalb der Spezies Symphalangus syndactylus zeigte

sich ein länglicher schmaler Recessus alveolaris, der bedingt durch den engen

Kontakt der Molaren einen unebenen Boden ergab. Insbesondere die palatinale

Wurzel des ersten Molaren und die bukkalen Wurzeln der zweiten und dritten

Molaren bedingten die Unregelmäßigkeiten des Recessus alveolaris.

Abb. 15: 3D-Rekonstruktion des rechten Recessus alveolaris von Homo sapiens

a: Ansicht von basal. Beachte den glattwandigen Boden. b: Ansicht von schräg

dorsal. Beachte die wannenförmige Morphologie des Recessus.

Ergebnisse

45

Bei den Neuweltaffen wies Alouatta einen breitflächigen Recessus alveolaris auf.

Dieser dehnte sich nicht nur in die Furkation der Molaren aus, sondern auch

nach lateral über die Wurzeln der Molaren hinaus. Die Wurzeln der ersten und

zweiten Molaren ragten in die Kieferhöhle hinein (Abb. 16). Bei Cebus zeigte

sich eine ähnliche Morphologie. Allerdings berührten bereits die Wurzeln des

dritten Prämolaren den Kieferhöhlenboden bzw. ragten in diesen hinein

(Abb. 18). Von basal stellte sich eine schmale, längliche Form des Recessus

alveolaris dar (Abb. 17).

Abb. 16: 3D-Rekonstruktion des rechten Recessus alveolaris von Alouatta

seniculus. Linkes Bild: Ansicht von basal. Beachte die breit gezogene Form des

Recessus alveolaris. Rechtes Bild: Ansicht von schräg dorsal. Beachte den

unregelmäßigen Boden des Recessus alveolaris.

Ergebnisse

46

Abb. 17: 3D-Rekonstruktion des rechten Recessus alveolaris von Cebus. Linkes

Bild: Ansicht von basal. Beachte die schmale längliche Form. Rechtes Bild:

Ansicht von schräg dorsal. Beachte die zerklüftete Morphologie des Recessus

alveolaris durch die Wurzeln der Zähne (rote Pfeile).

Ergebnisse

47

Abb. 18: Koronale Schichtaufnahmen durch einen Schädel der Spezies Cebus

zur Darstellung der Beziehung vom Recessus alveolaris rechts (rot) zu den

Zähnen. CT in Höhe des a: 2. Prämolaren, b: 3. Prämolaren, c: 1. Molaren,

d: 2. Molaren. SMR: Sinus maxillaris rechts, SML: Sinus maxillaris links, Boden

der Nasenhöhle (gelbe Pfeile), Orbitaboden (blauer Stern), Balkenlänge 1cm.

* *SMR SML

SMR SML

* *SMR SML

* *SMR SML

c

b

d

a

Ergebnisse

48

Tiefenmessung des Recessus alveolaris

Die Tiefen des rechten und linken Recessus alveolaris wurden auf Höhe der

Prämolaren und Molaren vermessen. Die Berechnungen erfolgten für den

rechten Recessus alveolaris. Die genauen Werte sind dem Anhang zu

entnehmen (Tab. II). Je ein Schädel der Spezies Homo sapiens und ein Schädel

von Pan troglodytes konnten hinsichtlich der Tiefenmessung keine

Berücksichtigung finden und wurden ausgeschlossen. Bei einem weiteren

menschlichen Schädel fehlte der erste Molar. Die Tiefenvermessung wurde für

diesen Schädel auf Höhe des ersten Molaren somit nicht durchgeführt.

Die durchschnittlichen Tiefen auf Höhe der Molaren des rechten Recessus

alveolaris sind in Tabelle 4 für Altweltaffen und Tabelle 5 für Neuweltaffen

aufgelistet. Bei den Schädeln von Gorilla, Schimpansen und Homo sapiens

zeigte sich, dass die tiefste Stelle in der Region des ersten Molaren lag. Beim

Orang-Utan und beim Siamang befand sich die tiefste Stelle auf Höhe des dritten

Molaren. Werden alle Werte der vermessenen Altweltaffen betrachtet, liegt der

durchschnittliche Wert für die tiefste Stelle des rechten Recessus alveolaris mit

0,75cm auf Höhe des ersten Molaren.

Ergebnisse

49

Tab. 4: Ergebnisse der Tiefenmessung des rechten Recessus alveolaris der

Spezies der Altweltaffen (Angaben in cm).

Altweltaffen n 1.Molar x̅

(in cm)

2. Molar x̅

(in cm)

3. Molar x̅

(in cm)

Gorilla 4 1,11 (4) 1,02 (4) 0,95 (4)

Pan 5 0,99 (5) 0,87 (5) 0,91 (5)

Homo 29 0,67 (27) 0,60 (28) 0,42 (18)

Pongo 2 0,32 (2) 0,69 (2)

Siamang 2 0,52 (2) 0,46 (2) 0,76 (2)

Gesamt 42 0,75 (38) 0,65 (41) 0,60 (31)

n: Anzahl der vermessenen Schädel, x̅: durchschnittliche Tiefe des rechten

Recessus alveolaris auf Höhe des entsprechenden Molaren. Die Zahl in

Klammern entspricht der Anzahl der Schädel, bei denen in der entsprechenden

Region ein Recessus alveolaris vorlag.

Innerhalb der Neuweltaffen konnten nur sechs Schädel der Spezies Alouatta und

drei Schädel der Spezies Cebus hinsichtlich der Tiefe des Recessus alveolaris

auf Höhe der Prämolaren und Molaren vermessen werden. Bei Lagothrix,

Brachyteles und Ateles kann nur auf Höhe des zweiten Molaren eine Aussage

getroffen werden. Bei Cebus begann der Recessus alveolaris auf Höhe des

zweiten Prämolaren vor und endete distal des zweiten Molaren. Bei Alouatta lag

der Kieferhöhlenboden erst distal des dritten Prämolaren bzw. mesial des ersten

Molaren unterhalb einer Bezugsebene durch den Nasenboden und endete distal

des dritten Molaren.

Ergebnisse

50

Tab. 5: Ergebnisse der Tiefenmessung des rechten Recessus alveolaris der

Spezies der Neuweltaffen (Angaben in cm).

Neuweltaffen n 1.Molar x̅

(in cm)

2. Molar x̅

(in cm)

3. Molar x̅

(in cm)

Ateles 5 0,35 (5)

Brachyteles 1 0,23 (1)

Lagothrix 10 0,34 (10)

Cebus 13 0,34 (3) 0,27 (13)

Alouatta 16 0,60 (6) 0,47 (16) 0,48 (6)

Gesamt 45 0,51 (9) 0,36 (45) 0,48 (6)

n: Anzahl der Schädel, x̅: durchschnittliche Tiefe des rechten Recessus

alveolaris auf Höhe des entsprechenden Molaren. Die Zahl in Klammern

entspricht der Anzahl der vermessenen Schädel in der entsprechenden Region.

Die tiefste Stelle des Recessus alveolaris befand sich sowohl bei Alouatta als

auch bei Cebus in Höhe des ersten Molaren, wobei Alouatta beinahe doppelt so

tiefe Werte wie Cebus aufzeigte. In der Region des zweiten Molaren besaß

Alouatta innerhalb der Neuweltaffen ebenfalls den tiefsten Wert mit 0,47cm.

Ateles und Lagothrix zeigten ähnlich große Werte, wohingegen Brachyteles mit

0,23cm die geringste Tiefe des Recessus alveolaris aufwies. Die tiefsten Werte

für Neuweltaffen sind geringer als die für Altweltaffen (Tab. 5).

Das Balkendiagramm (Abb. 19) veranschaulicht graphisch die Mittelwerte der

Tiefen in den entsprechenden Molarenregionen der rechten Seite bei den

einzelnen Spezies.

Ergebnisse

51

Abb. 19: Mittelwerte der Tiefen des rechten Recessus alveolaris (TRAR) der Alt-

und Neuweltaffen auf Höhe des ersten (blau), zweiten (grün) und dritten (gelb)

Molaren in cm.

Asymmetrieindex

Sowohl bei Neuweltaffen als auch bei Altweltaffen waren zwischen rechtem und

linkem Volumen des Recessus alveolaris Asymmetrien festzustellen (Abb. 20).

Ein Schädel der Spezies Homo sapiens konnte aufgrund fehlender Werte nicht

in die Berechnungen des Asymmetrieindex einbezogen werden. Bei einem

weiteren Schädel der Spezies Homo sapiens existierte auf der linken Seite kein

Recessus alveolaris, weswegen auch dieser Schädel keine Berücksichtigung

fand. Bei den Altweltaffen waren in 20 Fällen der rechte und in 20 Fällen der

linke Recessus alveolaris größer. Zwei Schädel zeigten exakt das gleiche

Volumen von rechtem und linkem Recessus alveolaris. Bei den Neuweltaffen

war der rechte Recessus alveolaris in 31 Fällen größer und bei elf Schädeln der

0

0,2

0,4

0,6

0,8

1

1,2

TR

AR

(cm

)

Ergebnisse

52

linke größer. Hier zeigten drei Schädel exakt das gleiche Volumen der rechten

und linken Seite. Bei den Neuweltaffen zeigte ein Schädel von Alouatta einen

Extremwert der linken Seite mit 1,00 auf. Bei den Altweltaffen stellten sich zwei

Extremwerte des Recessus alveolaris heraus. Dies war bei Homo sapiens mit

-71,00 zugunsten der rechten Seite und mit 5,67 zugunsten der linken Seite der

Fall.

In der Abbildung 20 ist der besseren Übersicht halber der Extremwert eines

Homo sapiens von -71,00 nicht dargestellt. Für Altweltaffen ergab der mittlere

Wert für den Asymmetrieindex -1,58 bei einer Standardabweichung 11,05, für

Neuweltaffen lag der Mittelwert des Asymmetrieindex bei -0,11 bei einer

Standardabweichung von 0,33 (Tab. 6). Die genauen Werte für den

Asymmetrieindex sind dem Anhang zu entnehmen (Tab. I)

Tab. 6: Ergebnisse des Asymmetrieindex von Altweltaffen und Neuweltaffen.

Asymmetrieindex

n x̅ SD Min Max n (re) n (li) n (=)

Altweltaffen

AI (cm) 42 -1,58 11,05 -71,00 5,67 20 20 2

Neuweltaffen

AI (cm) 45 -0,11 0,33 -0,90 1,00 31 11 3

AI (cm): Asymmetrieindex des Recessus alveolaris in cm, n: Anzahl, x̅:

Mittelwert, SD: Standardabweichung, Min: kleinster Wert des Asymmetrieindex,

Max: größter Wert des Asymmetrieindex, n (re): Anzahl der Schädel, deren

rechter Recessus alveolaris größer ist, n (li): Anzahl der Schädel, deren linker

Recessus alveolaris größer ist, n (=): Anzahl der Schädel, deren rechter und

linker Recessus alveolaris gleich groß sind.

Ergebnisse

53

Abb. 20: Asymmetrieindex des Volumens des Recessus alveolaris (cm³) von

Altweltaffen (AWA) und Neuweltaffen (NWA). Die grünen Pfeile markieren die

Extremwerte des Asymmetrieindex. Beachte die starke Asymmetrie zugunsten

der rechten Seite bei einem Schädel von Homo sapiens und einem Schädel von

Alouatta (grüne Pfeile). Der Extremwert von -71,00 eines Schädels von Homo

sapiens ist zur besseren Übersicht im Diagramm nicht dargestellt.

Ergebnisse

54

4.2 Ergebnisse der Korrelationsanalyse

Die Zusammenhänge zwischen den erfassten Längen- und Breitenmaßen und

den vermessenen Volumina wurden in einer Korrelationsanalyse nach Pearson

getrennt für Altweltaffen und Neuweltaffen ermittelt. Die genauen Ergebnisse der

Korrelationsanalyse sind für alle Messgrößen im Anhang für Altweltaffen

(Tab. III) und Neuweltaffen (Tab. IV) aufgelistet. Anhand dieser Ergebnisse

wurde eine Korrelationsmatrix erstellt, die die signifikanten Korrelationen

innerhalb der jeweiligen Gruppe der Affen zusammenfasst (Tab. 7).

Innerhalb der Neuweltaffen korrelierten sowohl rechter als auch linker Recessus

alveolaris mit jeder anderen Messgröße ausgenommen mit der

Mittelgesichtsbreite und der Maxilloalveolarbreite. Für die Altweltaffen ergab sich

kein Zusammenhang zwischen dem rechten Recessus alveolaris und der

Gesamtschädellänge, der Schädelbasislänge, der Mittelgesichtsbreite,

Maxilloalveolarbreite und der Gaumenbreite. Für die linke Seite des Recessus

alveolaris ergab sich der gleiche Sachverhalt. Aufgrund dieser Ergebnisse

wurden die folgenden Berechnungen exemplarisch für beide Seiten anhand der

rechten Seite durchgeführt.

Ergebnisse

55

Tab. 7: Übersicht der signifikanten korrelierenden Merkmalspaare innerhalb der

Altwelt- und Neuweltaffen.

SL

SB

L

GS

L

MG

B

MA

B

GL

GB

GH

OG

H

SM

R

RA

R

SM

L

RA

L

SL 12 2 12 12 2 12 12 12 12 2 12 2

SBL 12 2 12 12 2 12 12 12 12 2 12 2

GSL 2 2 2 2 12 12 12 1 12 12 12 12

MGB 12 12 2 1 1 1 1 1 1

MAB 12 12 2 1 12 1 1 12 12 2

GL 2 2 12 12 12 1 12 12 12 12

GB 12 12 12 1 12 12 2 12 2 12 2

GH 12 12 12 1 1 12 2 1 12 12 12 12

OGH 12 12 1 1 1 1 1 1 12 12 12

SMR 12 12 12 1 1 2 12 12 1 12 12 12

RAR 2 2 12 12 2 12 12 12 12 12

SML 12 12 12 1 1 12 12 12 12 12 12 12

RAL 2 2 12 12 2 12 12 12 12 12

SL: Gesamtschädellänge, SBL: Schädelbasislänge, GSL: Gesichtslänge, MGB:

Mittelgesichtsbreite, MAB: Maxilloalveolarbreite, GL: Gaumenlänge, GB:

Gaumenbreite, GH: Gaumenhöhe, OGH: Obergesichtshöhe, SMR: Volumen des

rechten Sinus maxillaris, RAR: Volumen des rechten Recessus alveolaris, SML:

Volumen des linken Sinus maxillaris, RAL: Volumen des linken Recessus

alveolaris.

1: Korrelation des Variablenpaares innerhalb der Altweltaffen

2: Korrelation des Variablenpaares innerhalb der Neuweltaffen

Für die korrelierenden Merkmalspaare der entsprechenden Affengruppe wurde

zudem eine partielle Korrelationsanalyse durchgeführt, um den Einfluss einer

dritten Messgröße auf das Wertepaar zu prüfen. Die partielle

Korrelationsanalyse wurde zum einen bei konstanter Gesamtschädellänge und

Ergebnisse

56

zum anderen bei konstanter Gesichtslänge getestet. In den Tabellen 8 und 9

sind die entsprechenden Ergebnisse für Altweltaffen und Neuweltaffen

dargestellt. Bei den Altweltaffen stellte sich kein Einfluss der

Gesamtschädellänge auf das Abhängigkeitsmerkmal der Merkmalspaare von

Recessus alveolaris rechts und Sinus maxillaris rechts, Recessus alveolaris

rechts und Obergesichtshöhe sowie Recessus alveolaris und Gaumenhöhe

heraus. Auf alle weiteren Merkmalspaare konnte ein Einfluss der

Gesamtschädellänge nachgewiesen werden. Die partiellen

Korrelationskoeffizienten fallen kleiner aus als die Korrelationskoeffizienten nach

Pearson. Durchaus Auswirkung zeigte die Gesichtslänge auf die untersuchten

Merkmalspaare bei der partiellen Korrelationsanalyse. Die Korrelationsindizes für

die partielle Korrelation fielen für alle Merkmalspaare geringer aus (Tab. 8).

Bei der partiellen Korrelationsanalyse des rechten Recessus alveolaris der

Neuweltaffen zeigte sich, dass die Gesamtschädellänge keinen Einfluss auf das

Abhängigkeitsverhältnis von Recessus alveolaris rechts und Sinus maxillaris

rechts, Recessus alveolaris rechts und Sinus maxillaris links sowie Recessus

alveolaris rechts und Obergesichtshöhe hat. Die Merkmalspaare von Recessus

alveolaris und Sinus maxillaris rechts sowie Recessus alveolaris rechts und

Obergesichtshöhe wurden genauso wenig von der Gesichtslänge beeinflusst.

Hinsichtlich der anderen in Tabelle 9 aufgeführten Merkmalspaare zeigte sich ein

Einfluss von Gesichtslänge und Gesamtschädellänge auf das

Abhängigkeitsverhältnis. Die entsprechenden Signifikanzniveaus sind Tabelle 9

zu entnehmen.

Ergebnisse

57

Tab. 8: Ergebnisse der partiellen Korrelationsanalyse des Volumens des rechten

Recessus alveolaris für Altweltaffen.

Altweltaffen

Korrelierendes Merkmalspaar

SL konstant GSL konstant

r r‘ r r‘

RAR SMR 0,519*** 0,564*** 0,519*** 0,422**

RAR GSL 0,416** 0,362* 0,416**

RAR OGH 0,479** 0,506** 0,479** 0,323*

RAR GL 0,434** 0,383* 0,434** 0,154ns

RAR GH 0,524*** 0,589*** 0,524*** 0,351*

RAR SML 0,517*** 0,516** 0,517*** 0,387*

RAR RAL 0,773*** 0,763*** 0,773*** 0,739***

RAR: Rechter Recessus alveolaris, SMR: Sinus maxillaris rechts, GSL:

Gesichtslänge, SL: Gesamtschädellänge, SBL: Schädelbasislänge, GL:

Gaumenlänge, GH: Gaumenhöhe, SML: Sinus maxillaris links, RAL: Recessus

alveolaris links, r: Korrelationskoeffizient nach Pearson, r‘: partieller

Korrelationskoeffizient, ns nicht signifikant, * p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001.

Ergebnisse

58

Tab. 9: Ergebnisse der partiellen Korrelationsanalyse des Volumens des rechten

Recessus alveolaris für Neuweltaffen.

Neuweltaffen

Korrelierendes Merkmalspaar

SL konstant GSL konstant

r r‘ r r‘

RAR SMR 0,830*** 0,840*** 0,830*** 0,831***

RAR GSL 0,396** 0,319* 0,396**

RAR SL 0,306* 0,306* -0,175ns

RAR SBL 0,359* 0,214ns 0,359* 0,021ns

RAR GL 0,371* 0,254ns 0,371* 0,114ns

RAR GB 0,391** 0,261ns 0,391** 0,094ns

RAR GH 0,456** 0,370* 0,456** 0,276ns

RAR OGH -0,298* -0,453** -0,298* -0,414**

RAR SML 0,805*** 0,815*** 0,805*** 0,804***

RAR RAL 0,974*** 0,972*** 0,974*** 0,969***

RAR: Volumen des rechten Recessus alveolaris, SMR: Sinus maxillaris rechts,

GSL: Gesichtslänge, SL: Gesamtschädellänge, SBL: Schädelbasislänge, GL:

Gaumenlänge, GB: Gaumenbreite, GB: Gaumenhöhe, OGH: Obergesichtshöhe,

SML: Sinus maxillaris links, RAL: Recessus alveolaris links, r:

Korrelationskoeffizient nach Pearson, r‘: partieller Korrelationskoeffizient, ns nicht

signifikant, * p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001.

Um Unterschiede zwischen Neuweltaffen und Altweltaffen hinsichtlich der Stärke

des Zusammenhangs zwischen den signifikanten Merkmalspaaren zu prüfen,

wurde der Test auf Gleichheit zwischen den Korrelationskoeffizienten von

Schädelmaßen und Recessus alveolaris mithilfe der interaktiven Internetseite

http://home.ubalt.edu/ntsbarsh/Business-stat/otherapplets/MultiCorr.htm (Zugriff

Ergebnisse

59

am 28.01.2013) durchgeführt. Unterschiede im Korrelationskoeffizienten

zwischen Altweltaffen und Neuweltaffen wurden beim Merkmalspaar von Sinus

maxillaris und Recessus alveolaris festgestellt. Ein weiterer Unterschied ergab

sich beim Vergleich der Korrelationskoeffizienten des Merkmalspaars Recessus

alveolaris rechts und Obergesichtshöhe. Alle weiteren Korrelationspaare zeigten

keine signifikanten Unterschiede. Die Ergebnisse sind in Tabelle 10

zusammengestellt.

Tab. 10: Ergebnisse des Vergleichs der Korrelationskoeffizienten nach Pearson

von Neuweltaffen und Altweltaffen.

Korrelierende

Merkmalspaare

Korrelationskoeffizient r

Altweltaffen Neuweltaffen Unterschiede

in r (p)

RAR SMR 0,519*** 0,830*** 0,006**

RAR SML 0,517*** 0,805*** 0,015*

RAR GSL 0,416** 0,396** 0,915ns

RAR GH 0,524*** 0,456** 0,685ns

RAR GL 0,434** 0,371* 0,737ns

RAR OGH 0,479** -0,298* <0,001***

r: Korrelationskoeffizient nach Pearson, RAR: Recessus alveolaris rechts, SMR:

Sinus maxillaris rechts, RAL: Recessus alveolaris links, SML: Sinus maxillaris

links, GSL: Gesichtsschädellänge, GH: Gaumenhöhe, GL: Gaumenlänge, OGH:

Obergesichtshöhe, ns nicht signifikant, * p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001.

Ergebnisse

60

4.4 Ergebnisse der Regressionsanalyse

Eine einfache lineare Regressionsanalyse erfolgte zunächst getrennt für Altwelt-

und Neuweltaffen für solche Schädelmaße, die signifikante Korrelationen zum

rechten Recessus alveolaris im Ergebnis der Korrelationsanalyse erkennen

ließen (Tab. 7). Zusätzlich wurde das Merkmalspaar von linkem Recessus

alveolaris und Sinus maxillaris zur Veranschaulichung dargestellt. Dazu wurden

neben der statistischen Erfassung der Vertrauensintervalle von

Regressionskoeffizienten und -konstanten auch die Signifikanzen der

untersuchten Merkmalspaare überprüft. Die Ergebnisse der einfachen linearen

Regressionsanalyse sind in Tabelle 11 für Altweltaffen und Tabelle 12 für

Neuweltaffen zu entnehmen.

Tab. 11: Ergebnisse der einfachen linearen Regressionsanalyse für die

korrelierenden Merkmalspaare bei den Altweltaffen.

Altweltaffen

Korrelierende

Merkmalspaare

Regressionsgleichung

ln Y= a ln X + b

VI

95% von a

VI

95% von b

RAR GSL y = 0,059x + 2,375** 0,017 – 0,101 2,319 – 2,432

RAR GL y = 0,067x + 1,675** 0,022 – 0,113 1,614 – 1,736

RAR GH y = 0,093x + 0,138*** 0,045 – 0,140 0,075 – 0,201

RAR OGH y = 0,055x + 1,957** 0,023 – 0,087 1,914 – 2,000

RAR SMR y = 0,156x + 2,885*** 0,074 – 0,238 2,775 – 2,994

RAR SML y = 0,165x + 2,920*** 0,078 – 0,253 2,803 – 3,037

RAL SML y = 0,146x + 2,942*** 0,067 – 0,225 2,827 – 3,057

RAR: Recessus alveolaris rechts, GSL: Gesichtsschädellänge, GL:

Gaumenlänge, GH: Gaumenhöhe, OGH: Obergesichtshöhe, SMR: Sinus

maxillaris rechts, SML: Sinus maxillaris links, RAL: Recessus alveolaris links,

* p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001, VI 95%: 95%iges Vertrauensintervall.

Ergebnisse

61

Tab. 12: Ergebnisse der einfachen linearen Regressionsanalyse für die

korrelierenden Merkmalspaare bei den Neuweltaffen.

Neuweltaffen

Korrelierende

Merkmalspaare

Regressionsgleichung

ln Y= a ln X + b

VI

95% von a

VI

95% von b

RAR SL y = 0,028x + 2,394* 0,001 – 0,055 2,344 – 2,444

RAR SBL y = 0,035x + 1,872* 0,007 – 0,064 1,825 – 1,932

RAR GSL y = 0,061x + 0,154** 0,017 – 0,105 2,071 – 2,237

RAR GL y = 0,054x + 1,216* 0,012 – 0,095 1,138 – 1,293

RAR GH y = 0,106x - 0,394** 0,041 – 0,170 -0,514 – -0,273

RAR GB y = 0,050x + 0,724** 0,014 – 0,086 0,656 – 0,792

RAR OGH y = -0,041x + 0,988* -0,082 – -0,001 0,912 – 1,064

RAR SMR y = 0,512x + 1,340*** 1,142 – 1,537 0,406 – 0,617

RAR SML y = 0,494x + 1,308*** 0,382 – 0,606 1,099 – 1,518

RAL SML y = 0,525x + 1,406*** 0,413 – 0,638 1,190 – 1,622

RAR: Recessus alveolaris rechts, SL: Gesamtschädellänge, SBL:

Schädelbasislänge, GSL: Gesichtslänge, GL: Gaumenlänge, GH: Gaumenhöhe,

GB: Gaumenbreite, OGH: Obergesichtshöhe, SMR: Sinus maxillaris rechts,

SML: Sinus maxillaris links, RAL: Recessus alveolaris links, * p < 0,05,

** p < 0,01, *** p < 0,001, VI 95%: 95%iges Vertrauensintervall.

Bei der Untersuchung der Abhängigkeit von Kieferhöhlenvolumen und Volumen

des Recessus alveolaris zeigte die Regressionsgerade bei den Neuweltaffen

einen steileren Anstieg als bei den Altweltaffen (Abb. 21, Abb. 22). Die

Punktwolken der Werte der Altweltaffen lagen eher im oberen Volumenbereich,

die der Neuweltaffen im unteren Bereich. In beiden Gruppen zeigten sich

Streuungen der Werte, wobei diese bei Altweltaffen höher sind. Die

Ergebnisse

62

Regressionsgerade von Recessus alveolaris rechts und Obergesichtshöhe

zeigte bei Neuweltaffen und Altweltaffen deutliche Unterschiede. Die

Regressionsgeraden verlaufen scherenartig (Abb. 26). Dies zeigte sich bereits in

der Korrelationsanalyse durch die negative Korrelation bei Neuweltaffen und die

positive Korrelation bei Altweltaffen. Für die Merkmalspaare Recessus alveolaris

und Gesichtslänge, Gaumenlänge sowie Gaumenhöhe stellte sich ein ähnlicher

Zusammenhang von Neuweltaffen und Altweltaffen dar, was durch den

parallelen Anstieg der Regressionsgeraden zu sehen ist (Abb. 23, Abb. 24,

Abb. 25). Die Punktwolken der Altweltaffen befanden sich auch bei diesen

Paaren eher im oberen Bereich. Eine breitere Streuung wiesen die Neuweltaffen

für diese drei Merkmalspaare auf.

Ergebnisse

63

Abb. 21: Graphische Darstellung des Ergebnisses der linearen

Regressionsanalyse von Altweltaffen (AWA) und Neuweltaffen (NWA) für die

Merkmalspaarungen Sinus maxillaris rechts (ln SMR) und Recessus alveolaris

rechts (ln RAR).

Ergebnisse

64

Abb. 22: Graphische Darstellung des Ergebnisses der linearen

Regressionsanalyse von Altweltaffen (AWA) und Neuweltaffen (NWA) für die

Merkmalspaarungen Sinus maxillaris links (ln SML) und Recessus alveolaris

links (ln RAL).

Ergebnisse

65

Abb. 23: Graphische Darstellung des Ergebnisses der linearen

Regressionsanalyse von Altweltaffen (AWA) und Neuweltaffen (NWA) für die

Merkmalspaarung Recessus alveolaris rechts (ln RAR) und Gesichtslänge.

Ergebnisse

66

Abb. 24: Graphische Darstellung des Ergebnisses der linearen

Regressionsanalyse von Altweltaffen (AWA) und Neuweltaffen (NWA) für die

Merkmalspaarung Recessus alveolaris rechts (ln RAR) und Gaumenlänge.

Ergebnisse

67

Abb. 25: Graphische Darstellung des Ergebnisses der linearen

Regressionsanalyse von Altweltaffen (AWA) und Neuweltaffen (NWA) für die

Merkmalspaarung Recessus alveolaris rechts (ln RAR) und Gaumenhöhe.

Ergebnisse

68

Abb. 26: Graphische Darstellung des Ergebnisses der linearen

Regressionsanalyse von Altweltaffen (AWA) und Neuweltaffen (NWA) für die

Merkmalspaarung Recessus alveolaris rechts (ln RAR) und Obergesichtshöhe.

Im Anschluss an die lineare Regressionsanalyse erfolgte der Vergleich der

Anstiege der Regressionsgeraden von Altweltaffen und Neuweltaffen. Das

Ergebnis in Tabelle 13 zeigt, dass sich die Anstiege der Regressionsgeraden

von Altweltaffen und Neuweltaffen beim untersuchten Merkmalspaar von

Recessus alveolaris und Sinus maxillaris auf einem Signifikanzniveau von

p < 0,001*** voneinander unterscheiden. In den graphischen Darstellungen der

Abbildungen 21 und 22 verdeutlicht sich dieser Sachverhalt durch die Kreuzung

der beiden Geraden. Ein weiterer signifikanter Unterschied ergab sich beim

Ergebnisse

69

Vergleich der Regressionsgeraden von Obergesichtshöhe und Recessus

alveolaris bei Neuweltaffen und Altweltaffen.

Ein anderer Sachverhalt zeigt sich hingegen bei der Analyse der in Tabelle 13

aufgeführten weiteren Merkmalspaare. Die Punkt-/Streudiagramme in den

Abbildungen 23, 24 und 25 lassen einen parallelen Verlauf der

Regressionsgeraden erkennen. Es stellten sich keine signifikanten Unterschiede

beim Vergleich der Anstiege heraus. Die Zusammenhänge von Recessus

alveolaris und Gesichtslänge (Abb. 23), Gaumenlänge (Abb. 24) und

Gaumenhöhe (Abb. 25) sind bei Neuweltaffen und Altweltaffen somit ähnlich.

Tab. 13: Ergebnisse des Vergleichs der linearen Regressionsgeraden von

Neuweltaffen und Altweltaffen

Korrelierende

Merkmalspaare

Regressionsgleichung

Altweltaffen Neuweltaffen p

RAR SMR y = 0,156x - 2,885 y = 0,512x + 1,340 <0,001***

RAL SML y = 0,146x + 2,942 y = 0,525x + 1,406 <0,001***

RAR GSL y = 0,059x + 2,375 y = 0,061x + 0,154 0,940ns

RAR GH y = 0,093x + 0,138 y = 0,106x - 0,394 0,715ns

RAR GL y = 0,067x + 1,675 y = 0,054x + 1,216 0,639ns

RAR OGH y = 0,055x + 1,957 y = -0,041x + 0,988 <0,001***

RAR: Recessus alveolaris rechts, SMR: Sinus maxillaris rechts, RAL: Recessus

alveolaris links, SML: Sinus maxillaris links, GSL: Gesichtsschädellänge, GH:

Gaumenhöhe, GL: Gaumenlänge, OGH: Obergesichtshöhe, ns nicht signifikant,

* p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001.

Diskussion

70

5 Diskussion

Unsere Arbeit hatte zum Ziel, die Pneumatisation des Processus alveolaris der

Maxilla an Schädeln von Neuweltaffen und Altweltaffen zu vermessen und zu

beschreiben. Darüber hinaus interessierten uns mögliche Zusammenhänge

zwischen der Größe des Recessus alveolaris und der Schädelmorphologie.

Wir definierten den Recessus alveolaris als den Teil der Kieferhöhle, der

unterhalb einer definierten Bezugsebene durch den tiefsten Punkt des

Nasenbodens liegt. Dieses Vorgehen verwendeten bereits Koppe and Rae

(2001), Oesterreich et al. (2005) und Koppe et al. (2005b). Unserer Meinung

nach eignete sich der tiefste Punkt des Nasenbodens für unsere Studie gut, um

in jeder CT-Schicht einen eindeutigen Ausgangspunkt für die

Volumenvermessungen zu haben. Den Vorteil dieser Vorgehensweise sahen wir

darin, dass die Vergleichbarkeit und die genaue Rekonstruktion dieser

Bezugslinie auch bei unterschiedlichen Spezies möglich sind.

In der uns zur Verfügung stehenden Literatur fanden wir nur eine Studie, in der

das Volumen des Recessus alveolaris an Schädeln von Neuweltaffen

vermessen wurde (Oesterreich et al. 2005). Zum Volumen des Recessus

alveolaris bei Altweltaffen gibt es in der Literatur keine vergleichbaren

quantitativen Daten. Andere Studien untersuchten die Tiefe des Recessus

alveolaris an Schädeln von Menschen (Koppe et al. 2005b) und Makaken

(Koppe and Rae 2001). Diese Studien erfassten den Recessus alveolaris als

zweidimensionale Größe. Unserer Meinung nach ist die dreidimensionale

Vermessung, wie in der vorliegenden Studie, unabdinglich, um die Ausdehnung

der Pneumatisation der Sinus maxillaris in den Processus alveolaris maxillae

und den Recessus alveolaris als Teilvolumen der Kieferhöhle verstehen zu

können.

Zwei Auswahlkriterien definierten wir vor Beginn der Studie. Unser primäres

Auswahlkriterium war das Vorhandensein einer permanenten Dentition. Da der

Zahndurchbruch und der Stand der Dentition maßgeblich die Morphologie und

Diskussion

71

die Ausdehnung der Kieferhöhlen beeinflussen (Schaeffer 1920), bezogen wir

nur solche Schädel in die Untersuchung ein, die ein vollständiges permanentes

Gebiss aufwiesen. Mit der permanenten Dentition erreicht die Kieferhöhle beim

Menschen im Alter von 12 bis 15 Jahren ihre maximale Größe (Schumacher

1971). Durch dieses Kriterium konnten wir sicherstellen, dass trotz des

unbekannten Alters der Schädel, nur Schädel mit einer ausgewachsenen

Kieferhöhle vermessen wurden. Ein sekundäres Auswahlkriterium war das

Vorhandensein einer vollständigen Zahnreihe.

Die Morphologie der Kieferhöhle unterliegt erheblichen Altersschwankungen, die

sich insbesondere auch nach Zahnverlust in einer Zunahme der Pneumatisation

des Recessus alveolaris manifestiert (Sharan and Madjar 2008). Dies entspricht

auch klinischen Erfahrungen. Dennoch zeigen Untersuchungen, dass der

Einfluss des Zahnverlustes auf die Morphologie der Kieferhöhle unterschiedlich

bewertet wird. Während Ariji et al. (1994) keinen signifikanten Unterschied

bezüglich des Kieferhöhlenvolumens bei Patienten mit vorhandenen oder

fehlenden Prämolaren oder Molaren feststellen, nimmt die basale

Pneumatisation der Kieferhöhle nach Sharan and Madjar (2008) insbesondere

nach Extraktion der ersten und/oder zweiten Molaren zu. Die letztgenannte

Studie untersuchte die Dimension der Kieferhöhle allerdings anhand von

Panoramaschichtaufnahmen. Der Nachteil dieses Verfahrens liegt unter

anderem darin, dass nur eine Schicht dargestellt wird und dass sich bedingt

durch den unterschiedlichen Abstand von Fokus, Objekt und Film bei der

Rotation während der Röntgenaufnahme abweichende Vergrößerungsfaktoren

ergeben (Zäschke und Schopf 1975; Nötzel und Schultz 2009). Somit sind

exakte Vermessungen nicht verlässlich durchzuführen (Zäschke und Schopf

1975; Al Bourney 1999; Nohadani and Ruf 2008). Die Studie von Ariji et al.

(1994) hingegen beruht auf der Vermessung des Kieferhöhlenvolumens anhand

von CT-Bildern, obgleich nicht die Pneumatisation des Processus alveolaris

speziell untersucht worden ist.

Diskussion

72

Um die mögliche Volumenzunahme des Recessus alveolaris durch Zahnverlust

als Störfaktor in unserer Studie auszuschließen, verwendeten wir nahezu nur

Schädel mit einer geschlossenen, vollständigen Zahnreihe. Lediglich bei einem

menschlichen Schädel fehlte der erste Molar. Bei acht weiteren fehlte der dritte

Molar uni- bzw. bilateral. Dies begründen wir damit, dass fehlende

Weisheitszahnanlagen beim Menschen keine Seltenheit sind und in

verschiedenen Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Prävalenz auftreten

(Keene 1965; Rozkovcová et al. 2004). Unsere Untersuchungen ergaben, dass

die Morphologie des Kieferhöhlenbodens intra- und interspezifisch eine große

Variabilität aufzeigt. Diese Variabilität des Recessus alveolaris wurde bereits in

der Literatur unter anderem an Schädeln von Neuweltaffen (u.a. Nishimura et al.

2005; Oesterreich et al. 2005), von rezenten Hominoiden (Koppe and Ohkawa

1999; Koppe et al. 2005b) und von miozänen Hominoiden beschrieben (Ward

and Pilbeam 1983).

Beim Schimpansen und bei Syndactylus symphalangus zeigte der Boden des

Recessus alveolaris eine unregelmäßige Form. Dies entspricht auch den

Beobachtungen von Koppe and Ohkawa (1999). Beim Gorilla beschreiben

letztgenannte Autoren den Recessus alveolaris ebenfalls als unregelmäßig.

Unseren Untersuchungen zufolge ist der Recessus alveolaris eher

wannenförmig, da er sich zwischen die bukkalen und palatinalen Wurzeln der

Molaren erstreckte.

Bei den von uns untersuchten Orang-Utans beobachteten wir sowohl einen

flachen als auch einen wannenförmigen Recessus alveolaris. Im Gegensatz zum

Gorilla dehnte sich der Recessus alveolaris nicht in die Furkation der Molaren

aus. Wannenförmige Recessus alveolaris fanden wir auch bei Homo sapiens,

wobei allerdings auch unregelmäßige Formen vorkamen. Letztgenannte Formen

zeichneten sich dadurch aus, dass sich insbesondere die ersten und zweiten

Molaren in den Boden vorwölbten. Dies deckt sich mit den Ergebnissen von

Koppe et al. (2005b). Deren Studie hat ergeben, dass bei ca. 50% der von ihnen

Diskussion

73

vermessenen Schädel einer Jomon und Kyoto-Population der

Kieferhöhlenboden durch die Wurzeln der ersten und zweiten Molaren

aufgewölbt war. Im Gegensatz dazu berichten Eberhardt et al. (1992) in lediglich

5% der untersuchten Fälle über Zahnwurzeln, die in die Kieferhöhle hineinragen.

Nogi and Kanazawa (2001) führen die unterschiedlichen Morphologien des

Kieferhöhlenbodens auf die Abstände der Zahnwurzeln vom Kieferhöhlenboden

zurück. Hierbei geht ein unregelmäßiger und flacher Boden des Recessus

alveolaris mit einer kürzeren Distanz zu den Zahnwurzeln einher. Koppe and

Ohkawa (1999) beschreiben einen unregelmäßigen Boden bei Primatenspezies,

deren Wurzeln der Oberkieferseitenzähne in engem Kontakt zum

Kieferhöhlenboden stehen.

Obgleich eine enge anatomische Beziehung zwischen Zahnwurzeln und

Recessus alveolaris besteht, lassen sich unseren Untersuchungen zufolge die

unterschiedlichen Morphologien des Kieferhöhlenbodens, insbesondere

innerhalb einer Spezies, nicht ausschließlich auf den Stand der Dentition

zurückführen. Diese Vermutung wird gestützt durch Untersuchungen von

Swindler (1999), der berichtet, dass selbst das Fehlen der gesamten

Kieferhöhle, wie bei einigen Vertretern der Cercopithecoidea, nicht allein auf die

Zahnmorphologie und damit auch auf die Dentition zurückzuführen ist.

In einer Studie von Rossie (2006) zu den Nasennebenhöhlen von Neuweltaffen

findet sich eine mögliche Erklärung im Zusammenhang mit der Morphologie des

Kieferhöhlenbodens. Rossie (2006) vermutet, dass die Ausdehnung der

Kieferhöhle nach lateral über die bukkalen Wurzeln der Seitenzähne maßgeblich

davon abhängt, wie viel Platz zwischen Orbita und Zahnwurzeln vorhanden ist.

Während bei Aoutus dieser Raum nicht vorhanden ist, existiert er bei Alouatta

und Callicebus (Rossie 2006). Der Recessus alveolaris stellt sich bei diesen

Spezies demzufolge breitflächig und zerklüftet dar und die Wurzeln der Molaren

projizieren sich in die Kieferhöhle hinein (Moormann 2004; Oesterreich et al.

2005; Nishimura et al. 2005; Rae and Koppe 2008). Dies konnten wir in unseren

Diskussion

74

Untersuchungen für Alouatta und Cebus bestätigen. Bei kleineren Neuweltaffen

wie Sanguinus, Callimico und Aoutus liegt zwar der Boden der Kieferhöhle unter

dem Niveau der Wurzelspitzen von Prämolaren und Molaren, aber lediglich

deren palatinale Wurzeln ragen in die Kieferhöhle hinein (Rossie 2006). Schiwal

(2005) vermutet gleichermaßen nach ihren Untersuchungen an Callithrix dass

ein tiefer Orbitaboden und lange Zahnwurzeln nur einen kleinen Raum für die

Pneumatisation zulassen.

Auch wenn dieser Sachverhalt eine mögliche Erklärung für die Pneumatisation

der Maxilla nach lateral und den unregelmäßigen Recessus alveolaris von

Neuweltaffen ist, lässt sich diese nach unseren Ergebnissen nicht auf die

Hominoiden übertragen. Wir stellten fest, dass sich die laterale Ausdehnung der

Sinus maxillaris nicht immer über die bukkalen Wurzeln ausdehnt, obwohl bei

den großen Menschenaffen und beim Menschen ausreichend Platz zwischen

Orbita und Kieferhöhle besteht. Weitere Untersuchungen hierzu können

möglicherweise Aufschluss geben.

Verschiedene Autoren nutzten die unterschiedlichen Morphologien des

Kieferhöhlenbodens, um eine Klassifikation für die gesamte Kieferhöhle

vorzunehmen. Demnach kann die Kieferhöhle beim Menschen in bis zu sechs

verschiedene Typen eingeteilt werden (Anagnostopoulou et al. 1991; Kim et al.

2002) Im Gegensatz dazu unterscheiden Nogi and Kanazawa (2001) nur drei

Typen: den runden, den flachen und den irregulären Typ. Diese von Nogi and

Kanazawa (2001) beschriebenen drei Typen konnten wir in ähnlicher Weise

auch bei Neuweltaffen und Altweltaffen feststellen. Eine weitere Unterteilung

scheint uns nicht sinnvoll.

Einen Nachteil dieser Klassifikation sehen wir darin, dass sie in erster Linie

anhand einer visuellen Beurteilung vorgenommen wird und sich keiner

kalibrierten Einteilung bedient. So stellen Nogi and Kanazawa (2001) den runden

Typ beim Menschen vor allem bei solchen Schädeln fest, bei denen die Zähne

einen größeren Abstand zum Kieferhöhlenboden haben im Gegensatz zu den

Diskussion

75

anderen beiden Typen. Wir fanden einen runden Typ vorwiegend bei Fällen, bei

denen sich der Recessus alveolaris in die Furkation der Oberkiefermolaren

ausbreitet, wie z.B. bei den meisten Schädeln des Menschen und des Gorillas.

Diese Form war jedoch in unseren Fällen eher wannenförmig als rund.

Einen weiteren Nachteil der Klassifikation von Nogi and Kanazawa (2001) sehen

wir darin, dass die Kieferhöhle keine konstante Morphologie besitzt. Beim

Menschen wird die maximale Ausdehnung der Kieferhöhle mit dem

Vorhandensein der vollständigen zweiten Dentition erreicht (Schumacher 1971).

Bereits ab dem 20. Lebensjahr soll sich das Volumen wieder verkleinern (Ariji et

al. 1994). Es ist also anzunehmen, dass nicht nur das Volumen der Kieferhöhle,

sondern auch die Morphologie des Recessus alveolaris und damit die

entsprechende Einteilung nach der Klassifikation im Laufe des Lebens variiert.

Inwieweit eine solche Klassifikation ein Ausdruck für das Ausmaß und die Größe

des Recessus alveolaris ist, können wir nicht beurteilen. Weitere Studien an

unterschiedlichen Spezies zu diesem Sachverhalt dazu können möglicherweise

Aufschluss geben.

Unsere Ergebnisse zeigten, dass das Volumen des Recessus alveolaris bei

Altweltaffen größer ist als bei Neuweltaffen. Unter den Neuweltaffen besaß

Alouatta das größte und Brachyteles das kleinste Volumen des Recessus

alveolaris. Unter den Altweltaffen zeigte der Gorilla das größte Volumen des

Recessus alveolaris rechts auf. Das kleinste Volumen besitzt der Orang-Utan.

Die Spezies Alouatta und der Orang-Utan fielen bei der Gesamtübersicht

besonders auf. Während Alouatta den größten Recessus alveolaris unter den

Neuweltaffen aufzeigte, wies der Orang-Utan den kleinsten Recessus alveolaris

unter den Altweltaffen auf.

Zunächst sollen zwei mögliche Aspekte für die Spezies Alouatta diskutiert

werden, welche den vergleichsweise großen Recessus alveolaris bedingen. Der

erste mögliche Grund für den ausgeprägten Recessus alveolaris bei Alouatta

besteht darin, dass bei dieser Spezies ein Recessus palatinus existiert, welcher

Diskussion

76

den harten Gaumen über die gesamte Länge der Kieferhöhle pneumatisiert

(Moormann 2004). Dieser Teil der Kieferhöhle erweitert die Kieferhöhle nach

anterior und liegt wie auch der Recessus alveolaris unter einer Bezugsebene

durch den Nasenboden. Somit war eine klare Abgrenzung zwischen diesen

Recessus nicht möglich, weswegen wir in unserer Studie den Recessus

palatinus gemeinsam mit dem Recessus alveolaris vermessen haben. Dieser

Sachverhalt trifft auch für den Schimpansen zu. Inwieweit das Volumen des

Recessus alveolaris durch den Anteil des Recessus palatinus vergrößert ist,

muss in weiteren Studien geprüft werden.

Eine zweite mögliche Erklärung für das große Volumen des Recessus alveolaris

von Alouatta lässt sich bei der Betrachtung der Stellung von Gesichts- und

Gehirnschädel dieser Spezies finden. Die Stellung der beiden Schädelanteile

kann über den Winkel zwischen Gaumenebene und der Klivusebene bestimmt

werden. Hofer (1952) prägte in diesem Zusammenhang die Begriffe der

Klinorhynchie und Airorhynchie. Bei einem kleinen Winkel wird von Klinorhnychie

gesprochen, bei einem großen Winkel von Airorhynchie. Die Klinorhynchie bei

Alouatta ist im Vergleich zu anderen Primaten gering ausgeprägt (Schumacher

et al. 1994). Untersuchungen von Moormann (2004) an Alouatta deuten darauf

hin, dass ein gering klinorhyncher Schädel mit einem vergrößerten Sinus

maxillaris in Verbindung gebracht werden kann. Übertragen wir diese Erklärung

auf den Recessus alveolaris, können wir für Alouatta den Rückschluss ziehen,

dass ein gering klinorhyncher, stark pneumatisierter Schädel zugleich mit einem

verhältnismäßig großen Recessus alveolaris einhergeht. Obgleich diese

Erklärung für Alouatta zutrifft, können wir sie nach unseren Ergebnissen nicht als

allgemeingültig betrachten.

Unter diesem Aspekt ist der Orang-Utan zu erwähnen, welcher unter den

Altweltaffen den kleinsten Recessus alveolaris aufzeigte. Der Orang-Utan besitzt

wie Alouatta einen gering klinorhynchen Schädel (Schumacher et al. 1994). Zwar

deutet eine Studie von Koppe et al. (1999a) darauf hin, dass ein gering

Diskussion

77

klinorhyncher Schädel beim Orang-Utan mit einem vergrößerten Sinus maxillaris

in Zusammenhang gebracht werden kann, aber die Ergebnisse unserer Studie

zeigten, dass der Orang-Utan unter den Altweltaffen ein kleines Volumen des

Recessus alveolaris besitzt. Somit können wir für den Orang-Utan nicht

bestätigen, dass ein gering klinorhyncher Schädel mit einem großen Recessus

alveolaris in Zusammenhang steht.

Eine andere mögliche Ursache für den kleinen Recessus alveolaris des Orang-

Utan ergibt sich aus der anterioren Ausdehnung der Sinus maxillaris. So

vermuten Ward and Pilbeam (1983), dass eine tiefe Fossa canina, wie sie beim

Orang-Utan zu finden ist, die Pneumatisation der Kieferhöhle nach anterior über

die Molaren hinaus hindert. Hingegen pneumatisiert die Kieferhöhle des Orang-

Utans über den Tuber maxillae hinaus und reicht nach posterior bis an die Sinus

sphenoidales (Koppe and Ohkawa 1999). Wir vermuten, dass die posteriore

Pneumatisation der Kieferhöhle in Zusammenhang mit dem kleinen Volumen

des Recessus alveolaris steht. In unseren Untersuchungen lag der Recessus

alveolaris beim Orang-Utan erst auf Höhe des zweiten Molaren unterhalb des

Nasenbodens und begründet somit möglicherweise sein kleines Volumen.

Aufgrund der geringen Speziesanzahl ist dieser Sachverhalt jedoch an weiteren

Schädeln zu prüfen.

Obgleich unsere Untersuchungsergebnisse zeigten, dass die Ausbildung eines

Recessus alveolaris ein typisches Merkmal des Sinus maxillaris der Primaten ist,

stellte sich heraus, dass es auch einzelne Schädel gibt, bei denen der

Nasenboden auf einer Ebene mit dem Kieferhöhlenboden liegt. Dies war in

unseren Untersuchungen bei einem Schädel von Homo sapiens der Fall, bei

dem auf der linken Seite der Boden der Kieferhöhle auf einer Ebene mit dem

Nasenboden lag und somit nach unserer Definition kein Recessus alveolaris

existierte. Mit Blick auf die bestehende Literatur ist diese Beobachtung nicht

verwunderlich. Schumacher (1971) beschreibt, dass der Kieferhöhlenboden

beim Menschen in der Regel auf einer Ebene mit dem Nasenboden liegt, bei

Diskussion

78

Menschen mit niedrigem Mittelgesicht sogar oberhalb des Nasenbodens. Auch

in der Studie von Oesterreich et al. (2005) zeigt sich, dass der Recessus

alveolaris unterhalb einer gedachten Bezugslinie durch den Nasenboden bei

Neuweltaffen in einigen Fällen nicht immer vorhanden ist (Oesterreich et al.

2005).

Unter diesem Gesichtspunkt muss erwähnt werden, dass auch bei Macaca

fuscata zu beobachten ist, dass der Boden der Kieferhöhle bei vielen Schädeln

oberhalb einer Bezugsebene durch den Nasenboden liegt (Koppe and Rae

2001). Letztgenannte Autoren zeigen in ihrer Studie, dass Macaca fuscata ein

kleines Kieferhöhlenvolumen im Vergleich zu anderen Makakenarten besitzt.

Rae et al. (1997) diskutieren, dass ein kleines Kieferhöhlenvolumen von Macaca

fuscata mit kalten Temperaturen in Zusammenhang steht. Je kälter die

Temperaturen sind, denen die Primaten ausgesetzt sind, umso kleiner ist das

Kieferhöhlenvolumen (Rae et al. 1997). Gleichermaßen beschreibt Shea (1977)

diesen Zusammenhang auch bei Eskimoschädeln. Ob und inwiefern jedoch ein

kleines Kieferhöhlenvolumen, bedingt durch kalte Temperaturen, eine Erklärung

für die nicht vorhandene Pneumatisation des Processus alveolaris ist, muss in

weiteren Studien für verschiedene Spezies geprüft werden.

Tiefe des Recessus alveolaris

Wir beobachteten, dass die tiefste Stelle bei den Altweltaffen vorwiegend in

Region des ersten Molaren liegt. Bei Cebus und Alouatta ist dies gleichermaßen

der Fall. Sowohl bei Neuweltaffen als auch bei Altweltaffen hatten die

Zahnwurzeln der Oberkiefermolaren meist engen Kontakt zum Boden des

Recessus alveolaris. Dies wurde auch von Koppe and Ohkawa (1999), Koppe

(2005b) und Oesterreich et al. (2005) berichtet.

Dies lässt die Annahme zu, dass die tiefste Stelle des Recessus alveolaris

zugleich in der Region liegt, in der die geringste Knochendicke zwischen

Zahnwurzeln und Kieferhöhlenboden liegt. In der vorliegenden Studie wurde die

Diskussion

79

Knochendicke zwar nicht vermessen, aber einige Untersuchungen am

Menschen liegen diesbezüglich in der bestehenden Literatur vor (u.a. Eberhardt

et al. 1992; Nogi and Kanazawa 2001; Kwak et al. 2004). Diese zeigen jedoch,

entgegengesetzt unseren Ergebnissen, dass die geringste Distanz nicht auf

Höhe des ersten Molaren, sondern zwischen zweitem Molaren und

Kieferhöhlenboden besteht. Die Knochendicke oberhalb des zweiten Molaren

variiert dabei zwischen 0,83mm (Eberhardt et al. 1992) und 2,9mm (Nogi and

Kanazawa 2001). Letztgenannte Autoren vermuten, dass der größere Abstand

zwischen Zahnwurzel und Kieferhöhlenboden auf die kürzeren Zahnwurzeln bei

der japanischen Bevölkerung im Gegensatz zur kaukasischen

Bevölkerungsgruppe zurückzuführen ist, die Eberhardt et al. (1992)

untersuchten. Diese Erklärung ist unserer Auffassung nach nicht stichhaltig,

denn bei der Betrachtung von Macaca fuscata zeigt sich ein deutlicher Abstand

von Zahnwurzeln und Kieferhöhlenboden, obgleich diese Spezies sehr lange

Zahnwurzeln besitzt (Koppe and Rae 2001). Letztgenannte Autoren weisen

darauf hin, dass möglicherweise lange Wurzeln die Pneumatisation des

Recessus alveolaris bei Macaca fuscata hemmen. Denn bei Macaca fuscata

liegen nicht nur die Zahnwurzeln oberhalb einer Bezugsebene durch den

Nasenboden, sondern auch der Boden der Kieferhöhle oberhalb einer

Bezugsebene durch den Nasenboden (Koppe and Rae 2001).

Asymmetrien des Recessus alveolaris

Unsere Untersuchungsergebnisse zeigten, dass Asymmetrien von rechtem und

linkem Recessus alveolaris sowohl bei Altweltaffen als auch bei Neuweltaffen

auftreten. Zwei Schädel der Spezies Homo sapiens und ein Schädel der Spezies

Alouatta wiesen deutliche Seitenabweichungen auf. Bei einem dieser Schädel

von Homo sapiens lag der linke Boden der Kieferhöhle mit dem Nasenboden

nahezu auf einer Ebene, wohingegen auf der rechten Seite ein Recessus

alveolaris vorhanden war; bei dem anderen Schädel zeigte sich dieser

Sachverhalt seitenverkehrt. Bei dem Schädel der Spezies Alouatta war der

Diskussion

80

rechte Recessus alveolaris beinahe doppelt so groß wie die linke Seite.

Bisher sind uns keine Studien bekannt, die die Asymmetrie des Volumens des

Recessus alveolaris prüften. Untersuchungen zu Seitenabweichungen von

Kieferhöhlen liegen jedoch vor. Diese veranschaulichen, dass Asymmetrien von

rechter und linker Kieferhöhle beim Menschen keine Seltenheit sind (u.a.

Schumacher et al. 1972a; Anagnostopoulou et al. 1991). Fehlende Zähne haben

dabei offenbar keinen Einfluss auf Seitendifferenzen von rechtem und linkem

Kieferhöhlenvolumen (Ariji et al. 1994). Ausgesprochen große Abweichungen

sind selten (Schumacher et al. 1972b). Dies konnten wir durch unsere

Untersuchung für den Recessus alveolaris gleichermaßen bestätigen.

Eine mögliche Erklärung für die Seitendifferenzen liefern Schumacher et al.

(1972b). Sie sehen in den ungleichen Kieferhöhlenmorphologien von rechter und

linker Seite eine natürliche biologische Varianz. Einen weiteren Ansatz liefern

Manning and Chamberlain (1993), die von einer fluktuierenden Asymmetrie

sprechen, welche als zufällige genetische oder umweltbedingte Störung in der

Ontogenese betrachtet werden kann. Dieser Ansicht sind auch Moormann

(2004) und Koppe et al. (1997) nach ihren Untersuchungen zum

Kieferhöhlenvolumen an höheren Primaten. Vor dem Hintergrund dieser Studien

ist anzunehmen, dass diese Erklärung auch auf unsere Studie für den Recessus

alveolaris bei Neuweltaffen und Altweltaffen übertragen werden kann.

Recessus alveolaris und Schädelmorphologie

Unsere Untersuchungsergebnisse zeigten, dass signifikante Korrelationen

zwischen den Volumina von Recessus alveolaris und Sinus maxillaris sowohl für

Neuweltaffen als auch Altweltaffen bestehen. Je größer die Kieferhöhle ist, umso

mehr tendiert sie offenbar dazu, den Processus alveolaris zu pneumatisieren.

Dieser Zusammenhang wurde auch in der partiellen Korrelationsanalyse bei

Neuweltaffen bestätigt. Dieses Ergebnis deckt sich mit den Untersuchungen von

Oesterreich et al. (2005). Bei den Altweltaffen hingegen waren die

Diskussion

81

Zusammenhänge schwächer, was sich in der partiellen Korrelationsanalyse und

den unterschiedlichen Steigungen der Regressionsgeraden zeigte. Somit kann

der Recessus alveolaris bei den Altweltaffen nicht allein durch das Ausmaß der

Kieferhöhle selbst erklärt werden. Dies begründet sich möglicherweise in den

unterschiedlichen Pneumatisationsrichtungen der Spezies. So extendierte

beispielsweise die Kieferhöhle des Orang-Utans nach posterior in Richtung

Sinus sphenoidale und weniger nach kaudal in den Processus alveolaris.

Vergleichbare Daten zum Volumen des Recessus alveolaris an einer breiten

Variation unterschiedlicher Spezies von Altweltaffen liegen bisher nicht vor.

Weitere Studien können möglicherweise Aufschluss über die genauen

Zusammenhänge geben.

Unsere Korrelationsanalyse von Recessus alveolaris und Schädelmaßen zeigte,

dass das Merkmalspaar von Obergesichtshöhe und Recessus alveolaris bei

Neuweltaffen eine negative Korrelation und bei Altweltaffen eine positive

Korrelation aufzeigt. Für die anderen Merkmalspaare besteht ledigich ein

schwacher Zusammenhang. Dies wird vor allem durch die partielle

Korrelationsanalyse bestätigt, welche zeigte, dass sowohl Gesichtslänge als

auch Schädellänge einen Einfluss auf die entsprechenden Merkmalspaare

haben. Insbesondere der schwache Zusammenhang zwischen Recessus

alveolaris und Gaumenmaßen ist bemerkenswert, denn in der Studie von

Oesterreich et al. (2005) zeigte sich durchaus ein solcher Zusammenhang.

Lediglich bei den Altweltaffen ergab sich nach unseren Ergebnissen der

partiellen Korrelationsanalyse eine signifikante Korrelation für die Gaumenhöhe

und den Recessus alveolaris bei konstanter Gesichtslänge.

Obwohl der Einfluss des Gaumens auf die Kieferhöhlenmorphologie in einigen

Studien untersucht wurde, ist nach wie vor nicht geklärt, welche Rolle der

knöcherne Gaumen in Bezug auf die Morphologie der Kieferhöhlen spielt. In

diesem Zusammenhang vermuten Koppe und Schumacher (1992), dass die

Reduktion des Kiefers in der Anthropogenese mit einer Verminderung des

Diskussion

82

Pneumatisationsgrades des Gesichtsschädels einhergegangen ist. Frühere

Untersuchungen zu dieser Problematik liefern kein einheiltiches Bild. So ist beim

Menschen der Einfluss des Gaumens auf die Kieferhöhlengröße vorhanden

(Eller 1932), wohingegen dieser bei Macaca fuscata (Geißler 2007) und beim

Gibbon (Klug 2011) offensichtlich gering ist. Beim Orang-Utan wird das

Abhängigkeitsverhältnis von Sinus maxillaris und Gaumen von der Schädellänge

beeinflusst (Koppe et al. 1996). Übertragen wir dieses Ergebnis auf den

Recessus alveolaris, stellen wir fest, dass die Schädellänge gleichermaßen

einen Einfluss auf das Abhängigkeitsverhältnis von Gaumenhöhe und Recessus

alveolaris hat. Studien von Koppe et al. (2005b) und Koppe and Rae (2001)

wiederum deuten darauf hin, dass beim Menschen und bei Makaken ein hoher

Gaumen mit einem tiefen Recessus alveolaris in Zusammenhang steht.

Aufgrund unserer Ergebnisse und der Ergebnisse der bisherigen Studien

schließen wir einen Zusammenhang zwischen Gaumen und Recessus alveolaris

nicht aus. Dennoch kommen wir zu dem Schluss, dass weitere Faktoren für die

Pneumatisation des Processus alveolaris verantwortlich sind.

Die Untersuchungen von Moss and Greenberg (1967) zur Hypothese der

funktionellen Matrix sind in diesem Zusammenhang von besonderem Interesse.

Moss and Greenberg (1967) sehen die Entwicklung des Schädels als ein

Resultat aus dem Zusammenspiel von funktioneller Matrix

(Weichgewebskomponente) und skelettaler Einheit (Hartgewebskomponente).

Dabei wird das ontogenetische Wachstum primär durch genetische Faktoren

determiniert. Für das postnatale Wachstum und die Ausformung der skelettalen

Komponenten sind letztendlich die Weichgewebsanteile mit deren

physiologischen Funktionen (funktionelle Matrix) verantwortlich. Somit sind

Größe und Form der knöchernen Komponenten Folge und Antwort auf die

Wachstumsänderungen der funktionellen Matrix (Moss and Greenberg 1967).

Insofern muss jede dieser skelettalen Einheiten eigenständig betrachtet werden

und ist von anderen Komplexen abzugrenzen. Folglich kann der Recessus

alveolaris als Teil der Kieferhöhle nicht allein durch die Dimension des Gaumens

Diskussion

83

oder andere Schädelmaße erklärt werden. Des Weiteren haben Faktoren

extrinsischer Herkunft Einfluss auf die funktionelle Matrix. An dieser Stelle sei

nochmals auf die Studien von Shea (1977) und Rae et al. (2003) hingewiesen,

die darauf hindeuten, dass in Regionen mit kälteren Temperaturen die Volumina

der Kieferhöhlen kleiner sind.

Diskussion

84

Schlussfolgerung

Unter Bezugnahme auf die in der Einleitung formulierten Ziele dieser Arbeit

kommen wir zu folgenden Ergebnissen:

1. Der Recessus alveolaris, der Teil der Kieferhöhle, der unterhalb einer

Bezugslinie durch den Nasenboden liegt, ist bei allen Schädeln rechts

vorhanden. Das größte Volumen unter den Altweltaffen zeigt der Gorilla

mit 5,00cm³, das kleinste der Orang-Utan mit 0,53cm³. Unter den

Neuweltaffen hat Alouatta mit 0,88cm³ das größte, Brachyteles mit

0,03cm³ das kleinste Volumen. Der Recessus alveolaris beginnt bei den

Altweltaffen anterior in den meisten Fällen auf Höhe des zweiten

Prämolaren bzw. des ersten Molaren unterhalb des Nasenbodens und

endet posterior hinter den letzten vorhandenen Molaren. Bei den

Neuweltaffen liegt der anteriore Beginn des Recessus alveolaris auf Höhe

des zweiten bzw. dritten Prämolaren unterhalb des Nasenbodens und

endet distal des zweiten bzw. dritten Molaren. Die Zähne haben engen

Kontakt zum Kieferhöhlenboden oder projizieren sich in diesen hinein.

Somit zeigt sich der Kieferhöhlenboden häufig uneben, wie unter anderem

bei den Spezies Alouatta, Cebus, Pan und Symphalangus syndactylus.

Bei Homo sapiens und beim Gorilla stellt sich der Kieferhöhlenboden

zerklüftet oder wannenförmig dar und breitet sich in die Furkation der

ersten und zweiten Molaren aus. Lediglich bei einem Schädel des Orang-

Utans zeigt sich der Recessus alveolaris schmal und flach.

2. Die tiefste Stelle des Recessus alveolaris liegt sowohl bei den

Neuweltaffen als auch Altweltaffen in der Regel in Höhe des ersten

Molaren. Bei Neuweltaffen weist die tiefste Stelle des Recessus alveolaris

in der Region des ersten Molaren eine Größe von 0,51cm und bei den

Altweltaffen von 0,75cm auf.

3. Asymmetrien des Recessus alveolaris existieren sowohl bei Neuweltaffen

als auch bei Altweltaffen. Diese lassen sich durch den Asymmetrieindex

Diskussion

85

quantifizieren. Extreme Seitenabweichungen sind selten. Lediglich zwei

Schädel der Spezies Homo sapiens und ein Schädel der Spezies Alouatta

zeigen Extremwerte beim Asymmetrieindex auf. Wir ordnen die

Asymmetrien als fluktuierend ein.

4. Sowohl bei den Neuweltaffen als auch bei den Altweltaffen besteht eine

signifikante Korrelation zwischen den Volumina der Kieferhöhlen und

seines Recessus alveolaris. Der Processus alveolaris ist umso mehr

pneumatisiert, je größer die Kieferhöhle ist. Der Zusammenhang von

Recessus alveolaris und Sinus maxillaris ist bei Neuweltaffen jedoch

stärker als bei Altweltaffen, was durch die unterschiedlichen Steigungen

der Regressionsgeraden bestätigt wird. Bei den Altweltaffen kann ein

Einfluss der Gesichtslänge auf das Merkmalspaar Recessus alveolaris

und Sinus maxillaris nachgewiesen werden. Hinsichtlich der Beziehung

der Merkmalspaare von Recessus alveolaris und weiteren Schädelmaßen

zeigt sich, dass nur schwache Korrelationen bestehen und diese in

unterschiedlichem Ausmaß von der Gesichtslänge und der Schädellänge

beeinflusst werden. Lediglich das Merkmalspaar von Obergesichtshöhe

und Recessus alveolaris zeigt auch in der partiellen Korrelationsanalyse

signifikante Korrelationen bei Neuweltaffen und Altweltaffen.

5. Die vorliegende Arbeit zeigt erstmals eine vergleichende Analyse der

Volumina des Recessus alveolaris von Neuweltaffen und Altweltaffen. Die

Gesetzmäßigkeiten, mit welchen sich die Kieferhöhle nach basal

ausdehnt, sind bei Neuwelt- und Altweltaffen offenbar unterschiedlich. Für

die Anthropologie und Paläoanthropologie kann die vorliegende Studie

von Bedeutung sein, da sich Fossilien und archäologische Schädelfunde

häufig nur auf unvollständige Schädelfragmente beschränken. Mitunter

sind lediglich Bruchstücke der Maxilla zu finden. Durch das Wissen um die

Pneumatisation des Processus alveolaris können Rückschlüsse auf das

Kieferhöhlenvolumen und damit möglicherweise auch auf das

Mittelgesicht gezogen werden. Weitere Studien sollten zu diesen

Ergebnissen der vorliegenden Studie durchgeführt werden.

Zusammenfassung

86

6 Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurde die Pneumatisation des Processus alveolaris

maxillae unterschiedlicher Spezies von Catarrhini und Platyrrhini untersucht.

Dazu standen 89 computertomographische Datensätze adulter Schädel mit einer

permanenten Dentition beiderlei Geschlechts zur Verfügung. Der Recessus

alveolaris wurde als der Teil der Kieferhöhle definiert, der unter einer gedachten

Bezugslinie zum Nasenboden liegt. Anhand der CT-Datensätze wurde das

Volumen des Recessus alveolaris mit der 3D-Rekonstruktionssoftware

„WinSurf® 4-1-0“ (Golden Software Inc., USA) berechnet sowie 3D-

Rekonstruktionen zur Beurteilung der Form des Kieferhöhlenbodens angefertigt.

Darüber hinaus wurden die Schädel unter vergleichend-anatomischen

Gesichtspunkten vermessen. Die Beziehungen der erhobenen Volumina und

Messtrecken wurden mit Hilfe von Korrelations- und Regressionsanalysen

geprüft.

Das Volumen des Recessus alveolaris war bei Altweltaffen größer als bei

Neuweltaffen. Der Gorilla zeigte unter den Altweltaffen mit 5,00cm³ bzw. Alouatta

unter den Neuweltaffen mit 0,88cm³ das größte Volumen der jeweiligen Gruppe.

Das kleinste Volumen des Recessus alveolaris besaß unter den Neuweltaffen

Brachyteles mit 0,03cm³ und unter den Altweltaffen der Orang-Utan mit 0,53cm³.

Die tiefste Stelle des Recessus alveolaris lag sowohl bei Altweltaffen als auch

bei den Spezies Alouatta und Cebus in der Regel auf Höhe des ersten Molaren.

Die Morphologie des Recessus alveolaris zeigte inter- und intraspezifisch eine

große Variationsbreite. So stellte sich der Recessus alveolaris beim Menschen

und Gorilla als wannenförmig oder unregelmäßig dar; bei den Schimpansen,

Gibbons und den Neuweltaffen zeigte er eine unregelmäßige Form. Die

Zahnwurzeln hatten häufig direkten Kontakt zum Boden der Kieferhöhle und

projizieren sich zum Teil in die Kieferhöhle hinein. In einem Fall des Orang-Utans

zeigte sich eine Wannenform, im anderen Fall ein flacher, schmaler Recessus

alveolaris, der keinen direkten Kontakt zu den Zahnwurzeln aufwies.

Zusammenfassung

87

Asymmetrien von rechtem und linkem Recessus alveolaris traten sowohl bei

Neuweltaffen als auch bei Altweltaffen auf. Diese Asymmetrien wurden als

fluktuierend eingestuft.

Mit der Korrelationsanalyse konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen

den Volumina von Recessus alveolaris und Sinus maxillaris sowohl bei Alt- als

auch Neuweltaffen nachgewiesen werden. Je größer die Kieferhöhle, umso mehr

tendierte sie dazu den Processus alveolaris zu pneumatisieren. Die Ausdehnung

der Sinus maxillaris in den Processus alveolaris war jedoch bei den

Affengruppen unterschiedlich. Dies bestätigte sich in den unterschiedlichen

Anstiegen der Regressionsgeraden. Bei den Altweltaffen wurde das

Merkmalspaar von Recessus alveolaris und Sinus maxillaris von der

Gesichtsschädellänge beeinflusst.

Obwohl unsere Ergebnisse darauf hindeuten, dass ein großes

Kieferhöhlenvolumen mit einem großen Volumen des Recessus alveolaris in

Zusammenhang steht, vermuten wir, dass eine alleinige strukturelle Erklärung

unzureichend ist. Dies begründen wir durch die unterschiedlichen Ergebnisse

zwischen den Affengruppen und durch den schwachen Zusammenhang

zwischen Recessus alveolaris und Schädelmaßen. Wir nehmen an, dass eine

komplexe Interaktion mehrerer Faktoren intrinsischer und extrinsischer Natur für

die Morphologie und die Pneumatisation des Recessus alveolaris verantwortlich

sind. In welchem Maß extrinsische Faktoren Einfluss auf die Gestalt des

Recessus alveolaris nehmen, sollte anhand weiterer Studien geprüft werden.

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AW

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Anhang

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Anhang

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Anhang

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2

Anhang

Tab. III: Pearson-Korrelation der Altweltaffen

SL: Gesamtschädellänge, SBL: Schädelbasislänge, GSL: Gesichtslänge,

MGB: Mittelgesichtsbreite, MAB: Maxilloalveolarbreite, GL: Gaumenlänge,

GB: Gaumenbreite, GH: Gaumenhöhe, OGH: Obergesichtshöhe,

SMR: Volumen des rechten Sinus maxillaris, RAR: Volumen des rechten

Recessus alveolaris, SML: Volumen des linken Sinus maxillaris, RAL: Volumen

des linken Recessus alveolaris.

SL SBL GSL MGB MAB GL GB GH OGH SMR RAR SML RAL

r 1 0,848*** 0,287 0,839*** 0,904*** 0,264 0,707*** 0,639*** 0,462** 0,646*** 0,089 0,652*** 0,017

p 0,000 0,068 0,000 0,000 0,095 0,000 0,000 0,002 0,000 0,579 0,000 0,917

r 0,848*** 1 0,214 0,658*** 0,763*** 0,183 0,564*** 0,560*** 0,344* 0,570*** 0,18 0,569*** 0,151

p 0,000 0,174 0,000 0,000 0,251 0,000 0,000 0,026 0,000 0,260 0,000 0,354

r 0,287 0,214 1 0,266 0,292 0,956*** -0,348* 0,596*** 0,880*** 0,337* 0,416** 0,334* 0,318*

p 0,068 0,174 0,088 0,061 0,000 0,024 0,000 0,000 0,031 0,007 0,033 0,046

r 0,839*** 0,658*** 0,266 1 0,845*** 0,274 0,663*** 0,601*** 0,454** 0,566*** 0,011 0,559*** -0,079

p 0,000 0,000 0,088 0,000 0,079 0,000 0,000 0,002 0,000 0,945 0,000 0,622

r 0,904*** 0,763*** 0,292 0,845*** 1 0,297 0,717*** 0,694*** 0,476** 0,717*** 0,218 0,693*** 0,089

p 0,000 0,000 0,061 0,000 0,056 0,000 0,000 0,001 0,000 0,165 0,000 0,582

r 0,264 0,183 0,956*** 0,274 0,297 1 -0,353* 0,546*** 0,847*** 0,329* 0,434** 0,339* 0,344*

p 0,095 0,251 0,000 0,079 0,056 0,022 0,000 0,000 0,036 0,005 0,030 0,030

r 0,707*** 0,564*** -0,348* 0,663*** 0,717*** -0,353* 1 0,247 -0,124 0,458** -0,21 0,418** -0,268

p 0,000 0,000 0,024 0,000 0,000 0,022 0,114 0,429 0,002 0,182 0,006 0,090

r 0,639*** 0,560*** 0,596*** 0,601*** 0,694*** 0,546*** 0,247 1 0,722*** 0,660*** 0,524*** 0,690*** 0,500**

p 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,114 0,000 0,000 0,000 0,000 0,001

r 0,462** 0,344* 0,880*** 0,454** 0,476** 0,847*** -0,124 0,722*** 1 0,494** 0,479** 0,490** 0,321*

p 0,002 0,026 0,000 0,002 0,001 0,000 0,429 0,000 0,001 0,001 0,001 0,041

r 0,646*** 0,570*** 0,337* 0,566*** 0,717*** 0,329* 0,458** 0,660*** 0,494** 1 0,519*** 0,920*** 0,356*

p 0,000 0,000 0,031 0,000 0,000 0,036 0,002 0,000 0,001 0,000 0,000 0,022

r 0,089 0,18 0,416** 0,011 0,218 0,434** -0,21 0,524*** 0,479** 0,519*** 1 0,517*** 0,773***

p 0,579 0,260 0,007 0,945 0,165 0,005 0,182 0,000 0,001 0,000 0,000 0,000

r 0,652*** 0,569*** 0,334* 0,559*** 0,693*** 0,339* 0,418** 0,690*** 0,490** 0,920*** 0,517*** 1 0,514**

p 0,000 0,000 0,033 0,000 0,000 0,030 0,006 0,000 0,001 0,000 0,000 0,001

r 0,017 0,151 0,318* -0,079 0,089 0,344* -0,268 0,500** 0,321* 0,356* 0,773*** 0,514** 1

p 0,917 0,354 0,046 0,622 0,582 0,030 0,090 0,001 0,041 0,022 0,000 0,001

SML

RAL

GL

GB

GH

OGH

SMR

RAR

MAB

SL

SBL

GSL

MGB

Anhang

Tab. IV: Pearson-Korrelation der Neuweltaffen

SL: Gesamtschädellänge, SBL: Schädelbasislänge, GSL: Gesichtslänge,

MGB: Mittelgesichtsbreite, MAB: Maxilloalveolarbreite, GL: Gaumenlänge,

GB: Gaumenbreite, GH: Gaumenhöhe, OGH: Obergesichtshöhe,

SMR: Volumen des rechten Sinus maxillaris, RAR: Volumen des rechten

Recessus alveolaris, SML: Volumen des linken Sinus maxillaris, RAL: Volumen

des linken Recessus alveolaris.

SL SBL GSL MGB MAB GL GB GH OGH SMR RAR SML RAL

r 1 0,893*** 0,918*** 0,356* 0,361* 0,636*** 0,795*** 0,611*** 0,340* 0,550*** 0,306* 0,554*** 0,315*

p 0,000 0,000 0,018 0,015 0,000 0,000 0,000 0,022 0,000 0,041 0,000 0,035

r 0,893*** 1 0,885*** 0,343* 0,371* 0,615*** 0,708*** 0,676*** 0,348* 0,556*** 0,359* 0,566*** 0,337*

p 0,000 0,000 0,024 0,013 0,000 0,000 0,000 0,021 0,000 0,017 0,000 0,025

r 0,918*** 0,885*** 1 0,320* 0,374* 0,797*** 0,875*** 0,740*** 0,189 0,664*** 0,396** 0,681*** 0,398**

p 0,000 0,000 0,036 0,012 0,000 0,000 0,000 0,218 0,000 0,008 0,000 0,008

r 0,356* 0,343* 0,320* 1 0,029 0,199 0,215 0,112 0,051 0,159 0,145 0,140 0,130

p 0,018 0,024 0,036 0,851 0,196 0,161 0,473 0,743 0,304 0,347 0,364 0,400

r 0,361* 0,371* 0,374* 0,029 1 0,271 0,304* 0,273 0,156 0,147 0,070 0,183 0,113

p 0,015 0,013 0,012 0,851 0,072 0,043 0,073 0,306 0,335 0,646 0,228 0,458

r 0,636*** 0,615*** 0,797*** 0,199 0,271 1 0,882*** 0,631*** -0,024 0,632*** 0,371* 0,655*** 0,396**

p 0,000 0,000 0,000 0,196 0,072 0,000 0,000 0,877 0,000 0,012 0,000 0,007

r 0,795*** 0,708*** 0,875*** 0,215 0,304* 0,882*** 1 0,714*** 0,047 0,667*** 0,391** 0,690*** 0,422**

p 0,000 0,000 0,000 0,161 0,043 0,000 0,000 0,757 0,000 0,008 0,000 0,004

r 0,611*** 0,676*** 0,740*** 0,112 0,273 0,631*** 0,714*** 1 0,235 0,517*** 0,456** 0,530*** 0,471**

p 0,000 0,000 0,000 0,473 0,073 0,000 0,000 0,125 0,000 0,002 0,000 0,001

r 0,340* 0,348* 0,189 0,051 0,156 -0,024 0,047 0,235 1 -0,272 -0,298* -0,294* -0,306*

p 0,022 0,021 0,218 0,743 0,306 0,877 0,757 0,125 0,071 0,047 0,050 0,041

r 0,550*** 0,556*** 0,664*** 0,159 0,147 0,632*** 0,667*** 0,517*** -0,272 1 0,830*** 0,992*** 0,835***

p 0,000 0,000 0,000 0,304 0,335 0,000 0,000 0,000 0,071 0,000 0,000 0,000

r 0,306* 0,359* 0,396** 0,145 0,070 0,371* 0,391** 0,456** -0,298* 0,830*** 1 0,805*** 0,974***

p 0,041 0,017 0,008 0,347 0,646 0,012 0,008 0,002 0,047 0,000 0,000 0,000

r 0,554*** 0,566*** 0,681*** 0,140 0,183 0,655*** 0,690*** 0,530*** -0,294* 0,992*** 0,805*** 1 0,820***

p 0,000 0,000 0,000 0,364 0,228 0,000 0,000 0,000 0,050 0,000 0,000 0,000

r 0,315* 0,337* 0,398** 0,130 0,113 0,396** 0,422** 0,471** -0,306* 0,835*** 0,974*** 0,820*** 1

p 0,035 0,025 0,008 0,400 0,458 0,007 0,004 0,001 0,041 0,000 0,000 0,000

RAR

SML

RAL

MAB

GL

GB

GH

OGH

SMR

SL

SBL

GSL

MGB

Anhang

Danksagung

An erster Stelle gilt mein besonderer Dank Herrn Prof. Dr. Thomas Koppe für die

freundliche Überlassung des Themas dieser Dissertation und die umfassende

und geduldige Betreuung dabei. Sein wertvoller Rat, die konstruktiven

Gespräche sowie die motivierenden Ratschläge waren unersetzlich bis zur

Fertigstellung der Arbeit. Des Weiteren möchte ich mich bei ihm für die

Bereitstellung der CT-Aufnahmen und eines Großteils der Schädeldaten

bedanken.

Weiterhin möchte ich mich bei Prof. Dr. Karlhans Endlich, Direktor des Instituts

für Anatomie und Zellbiologie der Universitätsmedizin Greifswald bedanken, der

mir die Arbeit am Institut ermöglicht hat.

Mein Dank gilt weiterhin Herrn Dr. Christian Schwahn, der mir bei Fragen in

statistischer und mathematischer Hinsicht immer zur Seite stand.

Danke auch an meine Freundin Dr. Julia Skrobek für ihre zahlreichen

Anregungen und Ratschläge.

Eine besondere Stellung nehmen meine Eltern, meine Geschwister Benjamin

und Michael und mein Freund Raphael Jacobs ein. Ihnen möchte ich herzlichst

für die liebevolle Fürsorge mit immer wieder aufbauenden und motivierenden

Worten bis zur Vollendung dieser Arbeit danken.