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4. Auf Physiologic und Pathologic beziigliche. 159 mehrere Minuten langes Erhitzen mit konzentrierter Schwefels~ure notwendig. -- Fi~r die Untersuchung von Urin ist das Verasehungsverfahren dutch wiederholtes Abrauchen mit Salpeters~ure bereits ~riiher angegeben worden 1. Der Rfickstand wird weiter verarbeitet, indem man dureh Elektrolyse an der Quecksilberkathode und durch Extraktion des Acetony]aeetonats mit Benzol yon den moisten Kationen trennt. Berylliumverluste treten bei diesen Operationen nieht ein. -- Zur Be-Be- stimmung in Knochen verascht man zweckm~ltig bei 600 ~ C, 15st die Asche in ver- dfinntcr Salzs~ure und f~llt einen grol~en Toil des CMciums unter Alkoholzusatz als Sulfat. Das Filtrat wird bis auf eine Acidit~t yon 0,5 n verdiinnt und durch eine S~ule mi% dem Kationenaustauscher Dowex 50 in der H-Form fliel~en gelassen. Die kleinsten Be-Mcngen (10-x~ g 7Be) werden dabei quantitativ zuriickgehalten mid kSnnen dann dutch 5 n Salzs~ure wieder abgel5st werden. Wenn in der zu unter- suchenden Knochcnasche mehr a]s 0,1 #g Be je g Asche vorhanden ist, wird das Beryllium auch quantitativ mit dem bei ErhShung des p~-Wertes ausfallenden Calciumphosphat mitgef~llt. Die weitere Verarbeitung erfo]gt wie oben angegeben. H. KUI%TENACKER. Eine einfache Methode zur Bestimmung yon Glucose in Urin gibt D. J. DE Jo~o 2 an. ])as dazu erforderliche Reagcns wird folgendermaBen bereite~: Zu 75 g Kaliumrhodanid gibt man 25 m] F~HLINosche L6sung I (enthaltend 8,750 g Kalium- tartrat und 3,5 g Ka]iumhych~oxyd), 25 ml FEHLINGsche LSsung II (6,5 g Kupfer- sulfat enthaltend) und 17,5 g Glycerin. Nach Aufkochen wird das l~cagens dutch Glaswolle filtriert. -- 2 ml dieses Reagenses (13,5 mg Glucose entsprechend) werden in einem Reagensglas yon 16 mm Weite zum Kochen gebracht. ])ann last man unter jeweiligem Aufkochen aus einer Mikrobiirette den zu untersuchenden Urin zulaufen. Man titriert auf eine go]be Farbe ohne jeglichen grfinen Ton. Bei Verbrauch yon 13.5 a • 0,1 ml Urin errechnet sich der Glucosegehalt im Urin zu a ~ Durch ent- sprechende Verdfinnungen der FEI~LI~schen LSsungen lassen sich auch Reagenzien mit entsprechend niedrigerem Titer herstellen. L. Ac~zm~. Zur spektrophotometrisehen Bestimmung yon 7-0xy-2-acetylaminofluoren, einem Stoffwechselprodukt des caneerogenen 2.Acetytamino/luorcn nnd aueh 2- Amino/luorcn, wurde yon C~A~LOTTE M. DAMRO~ und HEL~ M. DYER ~ eine neue Methode entwickelt. Sic beruht auf der tieigelben Farbung sauer hydro- lysierter 7-Oxy-2-acetylaminofluorenl6sungen durch Zugabe yon Natriumnitrit (~qitritreaktion). 2-Acetylaminofiuoren gibt diese Reaktion nieht. St5rungen ge- ringeren Umfangs werden allerdings yon 2-Acetylaminofluoren, 2-Aminofluoren, 2-Diacetylaminofluoren, 2-Acetylaminofluorenon, 2,7-])iacetylaminofluoren, 1-Oxy- 2-aminofiuoren und 3-Oxy-2-aminofluoren verursacht. Richtige Gelbfarbung zeigen nur 2,7-Diaeetylaminofluoren und N,~'-Diacetylbenzidin. Zu vernachlassigen sind die St6r~mgen yon 2-Monomethylaminofluoren, 2-])imethylaminofluoren, 2-Di- acetylaminofluoren, 4-Acetylamino-4'-fluordiphenyl und p-Acetylaminodiphenyl. Zur Konstruktion einer Eichkurve verwendet man eine S%andardlSsnng yon 7-Oxy- 2-acetylaminofluoren in Eisessig. 0,5 ml dieser LSsung vermischt man mit 0,25 ml konz. Salzsaure und 2 ml Wasser und erwarmt im kochenden Wasserbad; nach dem Abkiihlen au~ 0 ~ C fiigt man 1 ml 0,03 m Natriumnitritl5sung zu nnd fiillt auf 6 ml mit Wasser auf. 15--30 rain nach dem Nitritzusatz photometrier~ man bei 450 m# gegen eine Blindl5sung ohne Nitritzusatz. Im Bereich yon 0--25/~g 7-Oxy-2-acetyl- 1 TORIBARA, T.Y., nnd ~. S. CHEN jr., Analyt. Chemistry 2~, 539 (1952); vgl. diese Z. 1~9, 319 (1953). Pharmae. Weekbl. 88, 776--777 (1953) [Hollandiseh]. galtbommel (Holland). J. nat. Cancer Inst. 14, 279---289 (1953). Nat. Cancer Inst., Bethesda, Md, (USA).

Zur spektrophotometrischen Bestimmung

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4. Auf Physiologic und Pathologic beziigliche. 159

mehrere Minuten langes Erhitzen mit konzentrierter Schwefels~ure notwendig. - - Fi~r die Untersuchung von Urin ist das Verasehungsverfahren dutch wiederholtes Abrauchen mit Salpeters~ure bereits ~riiher angegeben worden 1. Der Rfickstand wird weiter verarbeitet, indem man dureh Elektrolyse an der Quecksilberkathode und durch Extraktion des Acetony]aeetonats mit Benzol yon den moisten Kationen trennt. Berylliumverluste treten bei diesen Operationen nieht ein. - - Zur Be-Be- stimmung in Knochen verascht man zweckm~ltig bei 600 ~ C, 15st die Asche in ver- dfinntcr Salzs~ure und f~llt einen grol~en Toil des CMciums unter Alkoholzusatz als Sulfat. Das Filtrat wird bis auf eine Acidit~t yon 0,5 n verdiinnt und durch eine S~ule mi% dem Kationenaustauscher Dowex 50 in der H-Form fliel~en gelassen. Die kleinsten Be-Mcngen (10-x~ g 7Be) werden dabei quantitativ zuriickgehalten mid kSnnen dann dutch 5 n Salzs~ure wieder abgel5st werden. Wenn in der zu unter- suchenden Knochcnasche mehr a]s 0,1 #g Be je g Asche vorhanden ist, wird das Beryllium auch quantitativ mit dem bei ErhShung des p~-Wertes ausfallenden Calciumphosphat mitgef~llt. Die weitere Verarbeitung erfo]gt wie oben angegeben.

H. KUI%TENACKER.

Eine einfache Methode zur Bestimmung yon Glucose in Urin gibt D. J. DE J o ~ o 2 an. ])as dazu erforderliche Reagcns wird folgendermaBen bereite~: Zu 75 g Kaliumrhodanid gibt man 25 m] F~HLINosche L6sung I (enthaltend 8,750 g Kalium- tar trat und 3,5 g Ka]iumhych~oxyd), 25 ml FEHLINGsche LSsung I I (6,5 g Kupfer- sulfat enthaltend) und 17,5 g Glycerin. Nach Aufkochen wird das l~cagens dutch Glaswolle filtriert. - - 2 ml dieses Reagenses (13,5 mg Glucose entsprechend) werden in einem Reagensglas yon 16 mm Weite zum Kochen gebracht. ])ann las t man unter jeweiligem Aufkochen aus einer Mikrobiirette den zu untersuchenden Urin zulaufen. Man titriert auf eine go]be Farbe ohne jeglichen grfinen Ton. Bei Verbrauch yon

13.5 a • 0,1 ml Urin errechnet sich der Glucosegehalt im Urin zu a ~ Durch ent-

sprechende Verdfinnungen der FEI~LI~schen LSsungen lassen sich auch Reagenzien mit entsprechend niedrigerem Titer herstellen. L. Ac~zm~.

Zur spektrophotometrisehen Bestimmung yon 7-0xy-2-acetylaminofluoren, einem Stoffwechselprodukt des caneerogenen 2.Acetytamino/luorcn nnd aueh 2- Amino/luorcn, wurde yon C~A~LOTTE M. DAMRO~ und H E L ~ M. DYER ~ eine neue Methode entwickelt. Sic beruht auf der tieigelben Farbung sauer hydro- lysierter 7-Oxy-2-acetylaminofluorenl6sungen durch Zugabe yon Natriumnitrit (~qitritreaktion). 2-Acetylaminofiuoren gibt diese Reaktion nieht. St5rungen ge- ringeren Umfangs werden allerdings yon 2-Acetylaminofluoren, 2-Aminofluoren, 2-Diacetylaminofluoren, 2-Acetylaminofluorenon, 2,7-])iacetylaminofluoren, 1-Oxy- 2-aminofiuoren und 3-Oxy-2-aminofluoren verursacht. Richtige Gelbfarbung zeigen nur 2,7-Diaeetylaminofluoren und N,~'-Diacetylbenzidin. Zu vernachlassigen sind die St6r~mgen yon 2-Monomethylaminofluoren, 2-])imethylaminofluoren, 2-Di- acetylaminofluoren, 4-Acetylamino-4'-fluordiphenyl und p-Acetylaminodiphenyl. Zur Konstruktion einer Eichkurve verwendet man eine S%andardlSsnng yon 7-Oxy- 2-acetylaminofluoren in Eisessig. 0,5 ml dieser LSsung vermischt man mit 0,25 ml konz. Salzsaure und 2 ml Wasser und erwarmt im kochenden Wasserbad; nach dem Abkiihlen au~ 0 ~ C fiigt man 1 ml 0,03 m Natriumnitritl5sung zu nnd fiillt auf 6 ml mit Wasser auf. 15--30 rain nach dem Nitritzusatz photometrier~ man bei 450 m# gegen eine Blindl5sung ohne Nitritzusatz. Im Bereich yon 0--25/~g 7-Oxy-2-acetyl-

1 TORIBARA, T.Y. , nnd ~. S. CHEN jr., Analyt. Chemistry 2~, 539 (1952); vgl. diese Z. 1~9, 319 (1953).

Pharmae. Weekbl. 88, 776--777 (1953) [Hollandiseh]. galtbommel (Holland). J . nat. Cancer Inst. 14, 279---289 (1953). Nat. Cancer Inst., Bethesda, Md, (USA).

160 Bericht: Spez. analytisehe 1Viethoden. 4. Auf Physiologic u. Pathologic bezfigl.

aminofluoren ist das BEER-Li~]3ERTsehe Gesetz erfiillt. Die besten Ergebnisse erhalt man im Bereich yon 10--20/~g. Aus Geweben extrahiert man das 7-Oxy- 2-acetylaminofluoren nach dem Homogenisieren mit 92~o igen Aeeton. Die Extrakte dampft man im Luftstrom ein, nimmt die Riickstande mit Eisessig auf und filtriert etwaige, yon Fet t herriihrende Trfibungen vor dem Photometrieren ab. Befiuden sieh in einer LSsung 7-Oxy-2-aeetylaminofluoren und 2-Acetylaminofluoren neben- einander, so bestimmt man deren Summe nach der yon H. M. D Y ~ , H. E. Ross und H. P. MORRIS 1 angegebenen Diazotierungsmethode, die auf der Kupplung des mit Saure hydrolysierten und diazotierten 2-Aeetylaminofluorens mit l~-Salz beruht. 7-Oxy-2-aeetylaminofluoren liefert eine ebensolche Farbreaktion mit nahezu dem gleiehen Absorptionsmaximum (bei 525 m#), abet, auf die gleiehe Menge bezogen, yon nur der halben Inte~sit~it. H. F~EYTiG.

Zur routinem~Bigen colorimetrischen Bestimmung kleinster Eiwei~mengen in KSrperfliissigkeiten und Gewebe wird yon E. BO~L~ und H. FISO~ER~ die Fallung mit Farbstoffen empfohlen. Die Veff. ~u2en d~bei auf der Beobachtung yon FRi~NK~L-CoN~iT ~, der saute bzw. basisehe Farbstoffe zur Bestimmung der basischen bzw. sauren Gruppen im Eiwei~molekiil auf ahn]iehe Weise verwendet hat. Als Reagens dient eine 0,001 m AmidoschwarzI6sung in Citronensaure-Phos- phatpuffer pH 2,2 (0,6165 g troekenes Amidoschw~rz 10 B, 37,6455 g Citronensaure, 1,1361 g Na2HPO 4 mit bidestflliertem Wasser auf 1 1). Zur Bestimmung verwendet man Zentrifugenglaser mit einer M~rke bei 1,0 und 3,0 ml. I ml der proteinhaltigen LSsung wird mi~ 2 ml Amidosehwarz-PufferlSsung versetzt und nach 15 min zentrifugiert. 1 ml der iiberstehenden Flfissigkeit wird auf 25 ml aufgefiillt und im ErP~NDo~]~-Colorimeter mit Fil ter 578 colorimetriert. Ein Leerwert wird mit Wasser angese~z~. Die Extinktion nimm~ mit zunehmendem EiweiBgehalt ab. Zur Bestimmung der Globuline werden diese dureh iIalbsattigung mit Ammonium- sulfat gefallt, der I~iederschlag 1 ma] mit halb gesattigter AmmoninmsulfatlSsung gewaschen, zum Volumen yon 1 ml in physiologischer Kochsalzl6sung gelSst und weiter wie oben behandelt. Zur Berechnung ist zu bemerken, da~ die Farbstoff- bindung fiir Albumin und Globulin verschieden ist. Wird die Extinktion des Leer- wertes rnit 1 angesetzt und die fiir Gesamteiweil~ mit 0,6 gemessen, so bedeutet das, d~B die Gesamteiwei~extinktion 0,4 betragt. Wird ffir die Globuline 0,9 gemessen, so betragt also der Globulinwert 0,1 und mithin der Albuminwert 0,4 0,1 ~ 0,3. Zur Albumin- und Globulinbestimmung im Serum werden 20 gl auf das 100faehe ver- diinnt und davon 1 ml zur Bestimmung verwendet. Vom Liquor wird normalerweise 1 ml genommen oder bei erhShtem Eiwei~geh~It en~spreehend weniger. Vom H a m verwendet man 4 ml des filtrierten und zentrifugierten Urins, die mit 2 ml Amido- sehwarz-PufferlSsung gefiillt werden, und fiillt re_it 2 ml der entsprechenden L6sung auf 25 ml auf. Es findet sieh normalerweise eine Ausscheidung yon 10--20 mg/Tag im Harm Gewebe behandelt man mit Trichloressigs~ure in der Hitze naeh S c ~ - ~ R a und 15st das Gewebshomogenat in n Iqatronlauge. Das Eiweii~ ist dann wieder mit Amidosehwarz f~llbar, doeh ist zu beriicksiehtigen, da~ fiir denaturiertes Protein sine gesonderte Eiehkurve angelegt werden muB. Histone und Protamine, Albumine und Globuline binden verschieden groSe Mengen des Farbstoffes und kSnnen daher einfaoh voneinander untersehieden werden. Es wird best~tigt, dal~ mit der Ki]~- iVie thode unzuverl~issige Werte erhalten werden, die im ullgemeinen zu niedrig liegen. K. HINSBERO.

Cancer Res. 11; 307 (1951). Klin. Wschr. 195~, 798 802. I. Mediz. Univ.-Klinik, Frankiurt a. M. F ~ n ~ L - C o ~ % H., u. M. C o o ~ : J . blol. Chemistry 1S4~, 239 (1944). S O H ~ a , W. C.: J . biol. Chemistry 161, 293 (19~5).