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30 F r es e ni us : A r s e n s a 11 re s N a t r o n. gclienclcn Beobachtungen , wie niilzlich es fiir die Wissenscliaft ist, die Metboden der Erkennung uiid Bestimmung einer Substane zu verindern und zu vervielfiltigcn. RIaii ersielit in der That, class es nicht maglicli sein wtlrde, tlas Verhiiltniss von Kriimel- zucker in einer Sorbin ent haltenden Mischurig durch weinsaures Kupferoxyd und Kali zu bcstirnmen. Mi begniige midi mit diesen Beobachtungen iiber das Sorbin. Das, was ich dariiber gesagt habe, gentlgt zu zeigen, dass es in die grosse Categorie der neutralen Substanzen, mie Zucker, Gunimi, Milchzucker, Stiirkemelil, Cellulose, lnosit gebbrt. Die letzterc, von S c h e c r e r ini Muskelfleisch nachgewiesene Substanz besitzt einen zuckerartigcn Geschniaclc wie das Sorbin, untl ist wie dieses leiclit krystallisirbar; sie hat bei looo ge- trockiiet die nirnliclie Zusamrnciisetzung C12€Ii4012rist aber bei gewbhnlicher Temperatur ein Hydrat (C12€IlBO16). Concentrirles Kali Iirbt sie nicht, sic reducirt ilas Kupferoxyd nicht. Krtlmelzucker bei 1000 getrocknet, der Milchzucker bei ge- wijlinlicher Teinperatur, liaben auch dieselbe procentische Zu- sainmeaselzung wie das Sorbin, aber sie unterscheiden sicli von ihm durch zablreiclie Eigenschaflen, welche keine Verwechselung zulassen. IIT. Zusammensetzusg des krystallisirten halb- arsensauren Natrons. Von Prof. Dr. B. Hpesemhu in Wiesbaden. Dieses Salz , welches in seiner Krystallforrn v6llig mit dem gew6balichen krystallisirten phospborsauren Natron (PO,, 2Na0, HO +% as.) Qbereinstimmt, is1 in Betrefi seines Wassergehaltes von Mitscberlich untersucbt worden (vergl. L. Gmelin, fldb. d. Chem. 2. 720). Derselbe fand darin 5531 p. C. Wasser, entsprechend der Formel AsO,, 2Na0, H0+24 aq., &he 55,s p. C. veriangt. Spiiter gab S e t t e r b e r g (Berzel. J.-B. 26. 206) an, dass

Zusammensetzung des krystallisirten halbarsensauren Natrons

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30 F r es e ni us : A r s e n s a 11 r e s N a t r o n.

gclienclcn Beobachtungen , wie niilzlich es fiir die Wissenscliaft ist, die Metboden der Erkennung uiid Bestimmung einer Substane zu verindern und zu vervielfiltigcn. RIaii ersielit in der That, class es nicht maglicli sein wtlrde, tlas Verhiiltniss von Kriimel- zucker in einer Sorbin ent haltenden Mischurig durch weinsaures Kupferoxyd und Kali zu bcstirnmen.

Mi begniige midi mit diesen Beobachtungen iiber das Sorbin. Das, was ich dariiber gesagt habe, gentlgt zu zeigen, dass es in die grosse Categorie der neutralen Substanzen, mie Zucker, Gunimi, Milchzucker, Stiirkemelil, Cellulose, lnosit gebbrt. Die letzterc, von S c h e c r e r ini Muskelfleisch nachgewiesene Substanz besitzt einen zuckerartigcn Geschniaclc wie das Sorbin, untl ist wie dieses leiclit krystallisirbar; sie hat bei looo ge- trockiiet die nirnliclie Zusamrnciisetzung C12€Ii4012r ist aber bei gewbhnlicher Temperatur ein Hydrat (C12€IlBO16). Concentrirles Kali I i rb t sie nicht, sic reducirt ilas Kupferoxyd nicht.

Krtlmelzucker bei 1000 getrocknet, der Milchzucker bei ge- wijlinlicher Teinperatur, liaben auch dieselbe procentische Zu- sainmeaselzung wie das Sorbin, aber sie unterscheiden sicli von ihm durch zablreiclie Eigenschaflen, welche keine Verwechselung zulassen.

IIT. Zusammensetzusg des krystallisirten halb-

arsensauren Natrons. Von

Prof. Dr. B. Hpesemhu in Wiesbaden.

Dieses Salz , welches in seiner Krystallforrn v6llig mit dem gew6balichen krystallisirten phospborsauren Natron (PO,, 2Na0, HO +% as.) Qbereinstimmt, is1 in Betrefi seines Wassergehaltes von Mitscberl ich untersucbt worden (vergl. L. G m e l i n , fldb. d. Chem. 2. 720). Derselbe fand darin 5531 p. C. Wasser, entsprechend der Formel AsO,, 2Na0, H0+24 aq., &he 55,s p. C. veriangt.

Spiiter gab S e t t e r b e r g (Berzel. J.-B. 26. 206) an, dass

Fresenius: Arsensaares N r t r o n . 31

das bei Oo krystallisirte Salr 27 Aeq. Wasser enthalte, das bei etwas hiiherer Temperatur angeschossene dagpgen 25 Aeq.

Neuerdings ist P. K o t s c h o 11 b e y (J. f . pr. Chern. 49, 185) zu demselben Resultate geiangt wie S e t t e r b e r g, er fand nim- lich ebenfalls in dern bei Oo krystallisirten Salze 27 Aeq. Wasser.

lch bemerke jedoch dabei ausdriicklich, dass K o I s c h o u b e y nicht den Wassergehalt direct bestimmte , soridern lediglich den Gelialt an Arsenshure und zwar mittelst einer bletliode, gegen deren Genauigkeit mannighche Bedenken erhoben werden khnen.

Nachdem nun R. F. M a r c h a n d (J. f. pr. Chem. 46. 172) nacbgewiesen hatte, dass der Wassergehalt des bei oo angeschos- sencn gewijhnlichcn yhosphorsauren Nalrons nicht mekr betrage, als der des bei elwas liblierer Temperalur krystallisirlen (nlmlicli inimer nur 25 Aeq.), war es nicht uninteressant, mit Gewissheit festzustellen, oh denn das arsensaure Natron in der That in dieser Hinsicht ein abweichendes Verhalten zeige.

Ich veranlasste desshalb einen meiner Scliiiler -- Herrn F r i n k e I VOII Elberfeld - darQber einige Versuchc anzustelleri, deren Resultate im Folgenden niedergelegt sind.

Zunhhst wurde das S d z dargestellt, indeni zu einer wliss- rigen. LUsung von Arscnslure kolilensaures Natron in geringem Ueberschuss geselzt und die eingeengte L3sung erkalten gelassen wurde. Die abgewaschenen Iirystalle krystallisirte man mehrmals urn, bis denselben keine Spur von kohlensaurem Natron melir anhing. Die Temperatur bei diesen Krystallisationen betrug einiye Grade ubcr 0.

Die Krystalle wurden wiederholt gerieben und zwischen Fliesspapier gepresst, bis alles anhingende Wasser entfernt war, sodann analysirt, wobei man zugleich darauf Riicksicht nalim, die Resultate zu vergleichen, welche verschiedene Methoden, die Arscnsiure zu bestimmen, gaben.

a. Beslimmung des Wassen?. 1,2352 Substaoz verioren, in einem Platiutiegel anfangs bei

1000, zuletzt in Rotbgluth bis zum Schmelzen erhitzt, 0,6900 Wasser, gleich 55,86 p. C.

b. Bvstimpnung der Arrmoaure. u. Ak at~emiau~ea E&e#o;Cyd, nach der B e r t h i er'schen

Methode.

32 F r e s e n i u s : A r s e n s r a r e s Natron.

0,4850 Grm. Snbstanz wurden in Wasser und etwas Salz- s lure gel6st und mit 46,485 Grm. einer Eisenchloridl6sung ver- setzt, welche 0,983 1). C. Eisenoxyd enthielt. Man fallte nun mit Ammon, s k s t e den Niederschlag aufs beste aus , trockneie, glijhte und wog. Der Niederschlag betrug 0,5985 Grm. Zieht man hiervon das dern zugesetzten Eisenchlorid entspreclrende Oxyd mit 0,4600 Crm. ab, so bleibt 0,1385 Arsensiure = 28,55 p. c.

fi) Ale Arscnsulfdr (siehe lneine Anleit. zur quant. Anal. 2te Aufl. pag. 192).

0,7060 Grm. Subslanz gaben 0,21110 Grm. bei 100° ge- trockneten Arsensulfijrs, entsprechend 0,2028 Arsensiure, gleicli 28,73 p. c.

y) Als ursensaure Ammon - illaynesiu (siehe €1. R o s e , 11, 387).

0,7750 Grin. Substanz gaben 0,3665 Grrn. arsensaure Am- mon-Magnesia (bei 100° getrocknet = AsO,, 2JIg0, NH40 + aq.) gleicli 0,2217 Arsenslure = 28,61 p. C.

e. Besiimmung deo Nairons. Das Filtrnt von b. a. wurde abgedampft, der Salmiak durcli

vorsichtiges Gliihen verjagt und das zuriickbleibende Cldorna- lrium gewogen.

Yon 0,4850 Grm. Suhstanz wurden erhalten 0,1428 Chlor- natrium = 0,07569 Natron = 15,60 p. C.

Zusrrmmenstellung : Berechnet. Gefundea. -

a P Y As01 1436.48 28,59 2 4 5 5 21(,73 28,Gl 2NaO 774,34 15,42 15,60 25aq. 2812,50 55,99 55,86 --

5023,32

Urn nun den Einfluss einer niedereren Temperatur beini Krystallisiren auf den Wassergehalt zu ermitteln , stellte man folgende Versuche an :

1. Reines Salz wurde in Wasser gel6st und die erkaltete L6sung in einer mit Schnee unigebenen Schale krystallisiren ge- lassen. Das so erhaltene Salz glich ganz dem bei einigen Gra- den iiber go erhaltenen ; es wurde zerrieben und gepresst, dann zur Bestimmung seines Wassergehaltes wie oben behandelt.

Fresen ia s : Lllsl iahkeit der a rsensaaren eta. 33

0,6328 Grm. verloren, wiederholt gegliiht, 0,3543 Grm. = 55,s 1). C. Wasser.

2. Reines Salz wurde in Wasser gekst und die nicht con- centrirte L6sung in einem Kolben, welcher ganz mit Schnee um- geben war, eine Nacht lang im Freien gelassen, wlhrend wel- cher eine Temperatur von - 1 bis - 3 O herrschtc.

In der L6sung zeigte sich Morgens ausser den Krystallen etwas Eis. Nachdem diess eben geschmolzen, murdeii die Bry- stalle herausgenommen und wie oben behandeit.

a) 1,5660 Grm. verloren, wiederholt gegliiht 0,8861 Grrn. = 56,58 p. C. Wasser.

b) 0,6828 Grm. der auk Neiie zerriebenen und gepressten Iirystalle verloren 0,3840 Wasser = 56.23°/0 und

c) 0,7760 Substanz gaben 0,4353 Wasser gleich 56,22°/0. As05, 2Na0 $26 aq. wiirde 56,96, -+27 aq. aber 57,88°/0

Wasser erfordern. Diese Analysen zeigen sornit rnit Bestimintheit, dass auch

das bei 0 0 krystallisirte Salz nicht mehr als 25 Aeq. Wasser enthllt und dass es sich sornit in dieser Hinsicht gerade so ver- hiilt, wie das entsprechende phosphorsaure

I v.

nesia. Liislichkeit der arsensaurcn

Yon

Natron.

Ammon - Mag-

Prof. Dr. B. Iprerclliou.

Die Arsenslure llsst sich bekanntlich recht gut in der Form von arsensaurer Amrnon-Magnesia bestimrnen ; es war sornit nicbt uninteressant, die L6slichkeit dieses Salzes genaaer kennen zu lernen. Ich veranlasste daher Hrn. FrBnkel, in meiaem Laboratorium fiber diesen Gegenstand einige Versuche anzustel- len. Ihre Resultate sind im Folgenden niedergelegt.

i. Ldslichkei6 in reinem Wcursr. Reine arsensaure Ammon - Magnesia wurde nnter bPufigem

Umschiitteln 24 Stunden hindurch mit destillirtem Wasser (wel- Joorn. f. prakt. Chemie. LYI. 1. 3