Wie alters- und demenzsensibel sind unsere Krankenhäuser? - Bewertungsgrundlagen
09.07.2014 – 2. Bayerischer Fachtag Menschen mit Demenz im Akutkrankenhaus
cooking the frog
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1. Einführung
2. Hinweise aus anderen Ländern (Schottland, Australien...)
3. Kurzbericht Forschungsergebnisse:
Bausteine: Licht, Farbe, Akustik, Design und zukünftig zu bearbeitende Themen
4. Bewertungsgrundlagen
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1. Einführung
2. Hinweise aus anderen Ländern (Schottland, Australien...)
3. Kurzbericht Forschungsergebnisse:
Bausteine: Licht, Farbe, Akustik, Design und zukünftig zu bearbeitende Themen
4. Bewertungsgrundlagen
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Funktionale Veränderungen im Alter
• im Bereich der Sinne:
- Sehen
- Hören
- Fühlen/Tasten
- Riechen/Schmecken
• im Bereich des Körpers:
- Beweglichkeit/Mobilität
- Kraft
- Fingerfertigkeit
• im Bereich des Geistes
- Gedächtnis
- Informationsverarbeitung
- Reaktion
- Koordination
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In dem Maß in dem auf der einen Seite
die kognitiven Fähigkeiten des Menschen
abnehmen muss auf der anderen Seite
die Umwelt wie eine Prothese wirken,
um dies so weit als möglich auszugleichen.
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Wahrnehmung der Umwelt zu 85% über Sehen!
Krankheiten, die das erschweren sind z. B.:
- Altersweitsichtigkeit (Presbyopie)
- Verkleinerung der Pupille (Altersmiose)
- Blepharochalasis (hängende Augenlider)
- Katarakt (Grauer Star)
- Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
- Glaukom (Grüner Star)
- diabetische Retinopathie
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Wahrnehmung der Umwelt zu 85% über Sehen
Symptome im Alter:
- verminderte Sehschärfe
- zunehmende Blendempfindlichkeit
- vermindertes Farbsehen
- vermindertes Kontrastsehen
- Gesichtsfeldeinschränkung
- zentraler Visusverlust
(Sehbehinderungs – Simulator auf den Seiten des
Allgemeiner Blinden- und Sehbehindertenverein Berlin
gegr. 1874 e. V )
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Die Größe der Pupille verringert sich im Alter:
• Die Tiefenschärfe kann durch Größen-
variation schlechter reguliert werden.
• Die Umgebung wirkt dunkler,
der Lichtbedarf nimmt zu.
100 % 70 % 45 % 25%
20 Jahre 40 Jahre 60 Jahre 80 Jahre
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Die Transmissionseigenschaften
der Linse vermindern sich bei
langwelligem roten Licht
langsamer als bei kurzwelligem
blauen Licht.
Altersgerecht Beleuchten heißt
also bereits ab einem Alter von
50 Jahren besonders den Blau –
Weiß Anteil des Lichts zu
verstärken.
(Grafik: Dr. Walter Witting, Bartenbach LichtLabor)
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Farbsehen
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Durch Farbe 3D:
die Fähigkeit der Tiefenwahrnehmung nimmt ab
Langwelliges rotes Licht wird schwächer gebrochen
und hinter der Netzhaut gebündelt, die Abbildung
wird sehr kontrastarm, verschleiert.
Kurzwelliges blaues Licht wird stärker gebrochen,
der Brennpunkt ist vor der Netzhaut, im Glaskörper,
das Auge wird „kurzsichtig“.
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Hören
Akustik zur Unterstützung bei eingeschränkter Hörfähigkeit
Die Hörschwelle für Sprachfrequenzen steigt mit zunehmendem Alter
kontinuierlich an. Besonders hohe Tonfrequenzen werden nicht mehr
wahrgenommen. Oft schränkt Schwerhörigkeit die
Kommunikationsfähigkeit ein, sie bewirkt mangelnde Kooperation,
Aggression und Verweigerung sowie Isolation.
Schlechter hören heißt auch sich schlechter orientieren zu können.
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Lärmwirkung:
• gesundheitliche Beeinträchtigung bei
Dauerbelastung ab 65 dB (Risiko für
Herz-Kreislauferkrankungen steigt)
• bereits ab 40 dB kann sich die Schlaf-
Qualität verringern
„Unnecessary noise then, is the most
cruel absence of care which can be
inflicted on sick or well.”(Florence Nightingale)
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Gleichgewichtssinn
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(Statistisches Bundesamt, Deutschland)
Gedächtnisleistung
Auch psychische Leistungen lassen nach,
z.B. sinkt die Informationsverarbeitungs-
geschwindigkeit.
Die Gefahr an Demenz zu erkranken steigt
drastisch an. Die WHO nennt aktuell 35,6 Mio.
an Demenz erkrankter Menschen und rechnet
mit einer Verdoppelung bis 2030.
In Deutschland geht man derzeit von etwa
1 Mio. erkrankter Menschen aus und rechnet
bis 2030 mit etwa 2,3 Mio., davon 70% Frauen.
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Wie verändern sich die Gedächtnissysteme
bei Demenz?
Das episodische Gedächtnis
und das semantische Gedächtnis
werden früh angegriffen.
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Das perzeptuelle Gedächtnis und das Primingsystem
werden lange verschont.
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Last in – first out
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Für wen bauen wir?
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Zentralspital Baar, CH Casa di Cura p., Roma
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Prof. Dr. Dietrich Dörner(Institut für theoretische Psychologie)
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2. Hinweise aus anderen Ländern (Schottland, Australien...)
3. Kurzbericht Forschungsergebnisse:
Bausteine: Licht, Farbe, Akustik, Design und zukünftig zu bearbeitende Themen
4. Bewertungsgrundlagen
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2013/14:
Besuche mit Besichtigungen und Vorträgen
in England, Schottland, Südafrika,
Dubai und Australien:
ähnliche Probleme
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Dubai, Saudi German Hospital
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Dubai, Saudi German Hospital
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Australien, Royal North Shore H. Sydney
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Australien, Royal Melbourne Hospital APU/MAPU
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Australien, Royal Melbourne Hospital / REHA
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Australien, Royal Melbourne Hospital / REHA
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Australien, Royal Melbourne Hospital / REHA
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Australien, Royal Melbourne Hospital / REHA
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1. Einführung
2. Hinweise aus anderen Ländern (Schottland, Australien...)
3. Kurzbericht Forschungsergebnisse:
Bausteine: Licht, Farbe, Akustik, Design und zukünftig zu bearbeitende Themen
4. Bewertungsgrundlagen
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Baustein Licht
- Licht mit visueller Funktion
- Licht mit emotionaler Funktion
- Licht mit biologischer Funktion
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Auswahl der Hinweise:
Fenster mit ausreichend Lichteinfall und Freibereiche
bieten ausreichend Licht zur Vitamin-D-Bildung und
unterstützen den circadianen Rhythmus.
Biologisch wirksames Licht wird für Aufenthalts-
und Flurbereiche uneingeschränkt empfohlen.
Da nur etwa 15% aller Patienten im Akutkranken-
haus bettlägerig sind, ist eine Mobilisierung der
Patienten zu forcieren – auf circadiane Beleuchtung in
Patientenzimmern könnte dann verzichtet werden.
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Baustein Farbe
- Farbe als Barriere
- Farbe zur Orientierung
- Farbe zum Wohlfühlen
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Auswahl der Hinweise:
Farben in Warmtonbereich können besser unter-
schieden werden und sind beliebter.
Zur besseren Raumwahrnehmung sollte der Boden
die dunkelste Fläche im Raum sein.
Zur Vermeidung von Sturzereignissen ist auf
möglichst geringe Leuchtdichtekontraste zu achten,
blau wird oft als Wasser fehlinterpretiert.
Farbe ist zur Orientierung weniger wirksam
als Objekte.
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Baustein Akustik
- Kommunikation
- Lärmbegrenzung
- Orientierung
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Auswahl der Hinweise:
Die Hörschwelle für Sprachfrequenzen steigt mit
zunehmendem Alter kontinuierlich an. Besonders
hohe Tonfrequenzen werden nicht mehr wahr-
genommen. Oft schränkt Schwerhörigkeit die
Kommunikationsfähigkeit ein, sie bewirkt mangelnde
Kooperation, Aggression und Verweigerung sowie
Isolation.
Schlechter hören heißt auch sich schlechter
orientieren zu können.
Grundstückswahl, Orientierung, Raumzuschnitte
und sorgfältig geplante akustische Maßnahmen
in Hinblick auf Sprachverständlichkeit und
Lärmbegrenzung sind unerlässlich für Patienten
und Personal.
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Baustein Ausstattung
- Vertrautheit
- Bedienbarkeit
- Hygiene
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Auswahl der Hinweise:
Bei Erreichbarkeit, Bedienbarkeit auf Fähigkeiten
älterer Menschen achten (z. B. Größe)
Verkennungen sind zu vermeiden
(flatternde Vorhänge, Spiegelungen, Blendungen)
Technische Hilfen wie Bedienelemente möglichst
einfach auch von motorisch eingeschränkten
Patienten zu benutzen und verständlich
(z.B. verunsichert sensorgesteuerter Sonnen-
schutz und Beleuchtung)
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Baustein Freibereiche
- Vitamin D-Bildung
- Entspannung, Stressreduktion
- Aktivierung, Bewegung
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Auswahl der Hinweise:
- Auf Orientierung / Wetterschutz achten
- Wege, Sitzgelegenheiten barrierefrei
- Bereich für Aktivitäten, auch für Kinder, vorsehen
- Pflanzen sorgfältig wählen
- „Lebendiges“ zu Beobachten (Besonders beliebt sind
Brunnen und Teiche oder Vogelvoliere, Hühnerstall, etc.)
- Beleuchtung innen / außen planen
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Beispiel Evaluiertes Projekt Klinikum am Bruderwald, Sozialstiftung Bamberg
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Ergebnisse Studie Bamberg:
- deutliche Reduktion der Sturzereignisse
- Verkürzung der Verweildauer
- höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter,
Patienten und Angehörigen
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4. Bewertungsgrundlagen
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Checkliste:
Untersuchung und Behandlung
1. Eingangsbereich
2. Flure
3. Wartebereich
4. Orientierung und Beschilderung
Pflege
1. Flure
2. Patientenzimmer
3. Patientenbäder
4. Orientierung und Beschilderung
Außenbereich/Garten
1. Eingang/Ausgang
2. Wege/Aktivierung
3. Möblierung/Wetterschutz
4. Orientierung (Leuchttürme)
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Baustein Orientierung
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Erfassung des Bestands
Beratung und Beurteilung
der Neubau - Umbauprojekte
mit zu erarbeitendem Punktesystem
(ähnlich DGNB Zertifizierungssystem
Green Hospital)