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126 Z. Anal. Chem., Band 260, Heft 2 (1972}

den isoelektrisehen P u n k t yon Myoglobin einer noeh n ieht un te r sueh ten Species sucht, muir m a n zun/~chst aus einer Blutprobe die i .P . -Werte der H~moglobine best immen. D a n n k a n n m a n in Muskelhomogenat die Lage der Myoglobinzonen ermit teln.

Bei der isoelektrisehen Fokussierung t r i t t eine starke Konzen t r i e rung auf. Die Nachweisgrenze liegt daher bei einer Konzen t r a t i on yon 2 ~zg/ml. Anwendungsm6gl ichkei ten in der kl inisehen Chemic

sind Myoglobinbes t immungen in Serum oder Ur in naeh Unte rgang yon Muskelzellen.

Literatur 1. Bezns M. : Acta Chem. Scand. 2, 333--342 (1948). 2. De Duve, C. : Acta Chem. Scand. 2, 264--289 (1948). 3. Svensson, H.: Acta Chem. Scand. 15, 325--341 (1961). 4. Yeltmann, G., Borchhard, F., Grabensee, B. : In Vor-

bereitung. 5. Vesterberg, 0.: Acta Chem. Scand. 21, 206--216 (1967). 6. -- Svensson, H.: Acta Chem. Scand. 20, 820--834 (1966)~

Dr. G. Herbertz Patholog. Institut der Universitiit D-4000 Dfisseldorf, Moorenstr. 5 Deutschland

Kurze Mitteilungen

1-(2',4'-Dinitrobenzol)-2-acetylhydrazin als neuer Indicator fiir die komplexomctrische und spektrophotometrische Bestimmung yon Kupfer 1- (2',4~-Dinitrobenzene)-2-acetylhydrazine as a New Indicator for the Complexometric and Spectrophotometric Determination of Copper

L~SZL6 L~GIa~DI

Nitrok6mia, Ffizfbgy~rtelep, Ungarn

Eingegangen am 14. M~rz 1972

E in neues ]~henylhydrazinderivat , 1-(2' ,4 '-Dinitro- benzol)-2-acetylhydrazin (DBAH), wird fiir die kom- plcxometrische und spektrophotometr ische Bestim-

m u n g von Kupfer vorgeschlagen.

Experimenteller Teil

Herstellung von DBAH. 0,4 g 2,4-Dinitrophenalhydrazin in 1 ml Essigs~ureanhydrid unter Erwiirmen 16sen, abkiihien, den Niederschlag filtrieren, mit Wasser spiilen. Ausbeute 0,32 g. Aus J(thanol kristallisieren, FP 200~ DBAtI titano- metrisch bestimmen~ in 0,024~ (t0y a M), 0,24~ und 0,10/0iger - i~thanoliseher L6sung benutzen. DBAH-Na. 0,024 g DBAII in 99,7 ml Athanol 16sen und 0,3 ml N Natriumhydroxid zuffigen.

Herstellung des Kup/er-DBAH-Komplexes in LSsung. Zu 2 ml 10 -3 M Cu(II)-SOa-L6sung 7,7 ml Wasser, 0,2 ml 0,240/0ige DBAH-L6sung nnd 0,1 ml 0,1 N Natriumhydroxid zusetzen. Man erhilt eine grfin gef~rbte L6sung, deren Absorptionsmaximum bei 600 nm liegt. Der Komplex ]6st sich gut in Wasser, Jkthanol, nicht aber in Chloroform.

Komplexometrische Bestimmung von Kup]er mit .~DTA gegen DBAH. Zu 0,1--0,2 m-~quiv. Kupfer (Cu + oder Cu e+) 3 ml Pufferl6sung (8 g NH~C1 und 110 ml konz. Ammoniak mit Wasser zu 1 1 16sen) und 0,1~ DBI-IA-Indicator-

16sung bis zur stark grfinen Fiirbung zusetzen. Dann mit 0,0t IV[ •DTA-L6sung bis zum Umschlag von grfin naeh br~tunlich-orange titrieren. Der relative Fehler der Bestim- mung betr~gt -4- 0,15~

Nachweis yon Kup/er mit DBAH. Auf einem Uhrglas 0,2 ml 0,024~ DBAH-L6sung, 1 Tropfen 10-aM Natrium- hydroxid und 1 Tropfen Untersuchungsl6sung zusammen- geben. Die orange Firbung des Indicators geht in Anwesen- heit von Kupfer in griin fiber (bis zu 1 ~g). Bei 1--0,1 ~zg Cu 2+ verblaBt die F~rbung yon DBAH. Die Nachweisgrenze be- tr/igt 0,1 ~g Cu e+.

Spektrophotometrische Bestimmung von Kup/er(II)-acetat. Zu 1 ml 0,024~ DBAH-L6sung 0,7ml Kupfer(II)- aeetat und 2,5 ml 96~ )i_thanol zusetzen. Die Extink- tion bei 600 nm messen. Mit Kupfer(II)-acetat eine EicMmrve aufnehmen. Megbereich 1--50 ~zg Cu e+.

Spektrophotometrische Bestimmung von Kup/er(II)-sul/at. Zu 2 ml 0,024~ DBHA-Na-L6sung 2 ml Untersuchungs- 16sung und 6 ml Wasser zusetzen. Die Extinktion bei 600 nm gegen DBAH-Na messen, Mit Kupfer(II)-sulfat eine Eich- kurve aufnehmen. ~et~bereich ~10--100 ~g Cu e+.

Bestimmung des Wassergehalts von Athanol mit DBAH- Kup]e@omplex. Zu 2 ml 10 -a M Kupfer(II)-acetat 0,2 ml 0,24~ DBAH-L6sung und 7,8 ml Untersuchungsl6sung zusetzen. Die Extinktion bei 600 nm messen. Mit L6sungen bekannten Wassergehalts eine Eichkurve aufnehmen.

Diskussion

D B A H ist eine Indicators~ure, die in alkalischem Milieu Pro tonen abgiht (Farbwechsel gelb-orange) und mi t Cu 2+ einen grfinen Komplex bildet. Die

Absorpt ionskurve yon D B A H weist bei p H 7,0--8,2 ein Maximum bei 360 n m auf, das bei h6hcren pH- Wer ten zu gr6Bercn Wellenli~ngen versehoben wird ( 4 4 0 n m bei pI~[ 10--11,4). Die Gleichgewichts- kons tan te wurde aus dem Absorp t ionsspekt rum

berechnet :

EL -- E lg K = lg ~ Z EHH~ -~ p H = 9,37.

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Kurze Mitteilungen 127

Der Kupfer -DBAIt -Komplex zeigt maximale Ab- .sorption bei 600 nm (pH 8,5), wo such DBAH in a]kalisehem Milieu etwas absorbiert. Darum ist es notwendig, bei Uberschug von DBAtI eine Korrek- tu r anzuwenden.

DBAI t bi]det mit Cu e+ einen 1 : 1-Komp]ex (Methode der kontinuierlichen Ver/inderungen). Die Komplexstabilit/~tskonstante betr/igt (Jobsehe Me- rhode) lg K ' = 6,73 (I = 0,1) bei pH 8,5.

Der Komplex zersetzt sieh in saurem Medium; in s tark alkalischem Milieu wird die Bildung dureh Hydroxokomplexbildung verhindert. Der Komlolex ist bei pH 7,8--9,0 stabil.

Ein]lu[3 von St6rionen bei der komplexometrischen Bestimmung. I m J~quivalenzpunkt versehwindet die griine F/irbung des Komplexes und die alkahsehe, orange F/trbung des Indicators wird siehtbar. Der Umsehlag ist seharf und auf einen Tropfen Mag- 15sung feststellbar. Cu + bildet mit DBAH ebenfalls .einen griinen Komplex, ebenso Ni 2+ in grSgerem Uberschug. Da die Stabilit/it des Niekelkomplexes jedoeh zu niedrig ist, kann Ni nicht auf diese Art best immt werden. Die Nachweisgrenze der Reaktion betr/~gt 1 mg NP +. Bei der komplexometrisehen Kupferbest immung stSren nieht: Sb a+, Hg ~+, Ba 2+, A1 a+, BP + und Mg 2+. Cu+, Zn2+ und Cd 2+ werden miterfagt. Fe 3+, Fe 2+, Be 2+, Sn ~+ und Mn 2+ verursa- chen einen Umsehlag vor dem Acluivalenzpunkt. Ca 2+, Sr 2+, Pb 2+ und Ni 2+ ergeben keinen quantitati- yen Umschlag. Co 2+ und Hg22+ verhindern den Umsehlag und bei Anwesenheit yon Cr 3+ entsteht keine F/irbung. Es ist jedoeh m6glieh, stSrende Ionen zu maskieren, z.B. Ca ~+ mit NaF, Sr 2+ mit NaOH und Pb ~+ mit tI3BO 3.

Ein]lu[3 von Jfthanol. In Gegenwart yon Athanol reagiert Cu 2+ mit DBAH sehneller. Kupfer( I I ) -aeeta t setzt sieh in gthanolisehem Milieu aueh ohne Alkali- zugabe mit DBAH urn. Kupfer(II)-sulfat reagiert mit DBAH in neutralem s Medium nur in geringem MaBe, es mug mit Ammoniak bis zu p H 7,2--7,7 alkalisiert werden. Mit DBAt t -Na reagiert Kupfer(II)-sulfat such ohne Alkalizugabe.

Die Stabilit/it des Komplexes yon DBAH mit Kupfer( I I ) -aeeta t nimm~ in ~thanolisehem Milieu mit steigendem Wassergehalt des )[thanols ab. Auf Grund dieses Verhaltens kann der Wasergehalt yon Athanol bis zu 60 ~ mi~ einem Fehler von ~- 1,0 ~ best immt werden.

Spektrophotometrische Bestimmung yon Kup[er. Die spektrophotometrisehe Bestimmung yon Kupfer(II)- aeetat wird in gthanohseher L6sung durehgeffihrt, weft man dann in neutralem oder nahezu neutralem

Medium arbeiten kann. Das Beer-Lambert-Gesetz wird erf/ill~. Die meisten Ionen stSren im neutralen Medium nicht. A13+-, Bi 8+- und Fe3+-Salze miissen vor der Bestimmung neutralisiert werden. Cr 3+ und IIg22+ stSren die Bestimmung. Kupfer(I)-chlorid gibt die Reaktion ebenfalls.

Die spektrophotometrisehe Bestimmung von Kup- fer(II)-sulfat wird mit DBAH-Na bei pH 7 in w/~l]- rig-/~thanolisehem Medium durehgefiihrt. In Ge- genwart yon Pb 2+, Sn 4+, Bi 3+ und Hg 2+ wird die F/~rbung blasser. A13+, Cr 3+, Hg22+, Fe 2+ und Fe 3~ stSren die Bestimmung.

L. L6grs Industriewerk Nitrok6mia FiizfSgy~rtelep, Ungarn

Volumetrische Bestimmung von Ascorbins/iure und Ascorbylpalmitat mit 4,7-Dichlorchinolin-bromid-perbromid

Volumetric Determination of Ascorbie Acid and Ascorbyl Palmitate with 4,7-Dichloroquinoline Hydrobromide Per- bromide

ISTVAN 8IMONXZI

EGYT Ph~rmakochemische Werke, Budapest, Ungarn

Eingegangen am 7. Januar 1972

Bekanntlieh wird Ascorbins~ure in Gegenwart von Oxydierungsmitteln zu I)ehydroaseorbinsgure oxy- diert. Die Oxydation erfolgt quanti tat iv in gering sauer-wgBrigem Medium. Zahlreiehe Bestimmungs- methoden beruhen auf dieser Reaktion.

Von den Fetts/iureestern der Aseorbins/s ist Aseorbylpalmitat das wichtigste; es wird haupt- s~tehlich als Antioxydans verwendet. Da es im Wasser praktiseh unl5slieh ist, sind fiir die Bestimmung die volumetrischen Methoden nur nach geeigneter Modi- fikation brauehbar. Zwecks Vermeidung der ~Jber- oxydation ist bei den oxydimetrisehen Methoden die genaue Einhaltung der angegebenen Bedingungen wesentlieh. Falls die Untersuehung in Gegenwart yon organischen L6sungsmitteln durehgef/ihrt werden muB, gelingt es nieht immer, ihre stSrende Wirkung auszusehalten.

Wir haben in mehreren F~llen f/ir bromometrisehe Messungen das yon uns hergestellte 4,7-Diehlor- ehinolin-bromid-perbromid (DCC - Br2HBr ) in nieht wggrigem Medium mit Erfolg verwendet [1--3] und haben dieses Reagens jetzt zur Bestimmung von


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