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201 November 2015 · Nr. 11 | AUTO TEST

Europas Kaufberater Nr. 1 von

2,20Euro

11/ 2

015

Ausgabe 11 | November 2015

RatgeberWinterschlaf – Wie Sie Ihren Oldie gut über den Winter bringen

Weitere Themen in dieser Ausgabe:

• VerkehrssicherheitZu viele Fahrzeuge sind nicht verkehrssicher

• Klassiker BMW 2000 CS

• Gebrauchtwagen – Tausch der Heckklappendämpfer

• Test – 15 Winterreifen

BlickpunktAutokauf-Studie 2016 Die Trends für das kommende Jahr

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11

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L, A 2,50 € • NL 2,70 € • B 2,90 € • I, GR 3,00 € • P 3,70 € •F, E, SLO 3,20 € • CY 5,20 € • E (I. C.) 4,80 € • 4,50 CHF • 1470,00 FT • 20,00 PLN • 24,00 DKK • 45,00 SEK • TR 12,50 TL • N 40,00 NOK • 35,00 KN • BG 10,50 BGN

SUV-VergleichNeuer Kia Sorento so gut wie Audi Q5 und BMW X3?

Ab Frühjahr 2016Außerdem: Ausblick auf neuen VW Tiguan und Skoda Snowman

Kombi-VergleichNeuer Skoda Superb gegen Hyundai i40, Ford Mondeo, Toyota Avensis und VW Passat

VW Golf Facelift

Toyota Avensis und VW Passat

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130 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

Weitere Infos finden Sie auf www.avd.de

Matthias DanzAvD Vertrauensanwalt

[email protected]

Der AvD Experte

Ratgeber Recht

Trunkenheit im Verkehr und die strafrechtlichen Konsequenzen

Nicht immer handelt ein Fahrzeug-führer vorsätzlich, wenn er nach einer durchzechten Nacht in den folgenden Mittagsstunden ein Kfz fährt, so die Berufungsentscheidung des Landge-richts Meiningen. Was war geschehen? Mein Mandant schaut mit Freunden bis tief in die Nacht ein Fußballländerspiel und genießt bei schmackhaften Essen guten Rotwein. Wie viel und wie lange Alkohol konsumiert wurde, war nicht mehr aufklärbar. Sicher ist aber, dass er nach Hause ging, sich am Morgen nach dem Schlaf zu Fuß in die Firma begab und gegen Mittag ans Steuer setzte. Bei einer polizeilichen Routinekontrol-le wurde Atemalkohol festgestellt, die freiwillige Blutentnahme ergab im Mit-tel eine Blutalkoholkonzentration von 1,75 ‰. Zu viel, so das Ausgangsgericht und verurteilte wegen vorsätzlicher Trunkenheit im Verkehr. Anders die Be-rufungsinstanz und das völlig zu Recht. Es fehlt der Nachweis, damit gerech-net oder zumindest billigend in Kauf genommen zu haben, dass noch eine erhebliche Restalkoholmenge im Blut ist. Was bedeutet dies? Es mutet zwar paradox an, aber zu unterscheiden ist zwingend: das Führen eines Kfz ist nur vorsätzlich denkbar, nicht unbedingt die Fahruntüchtigkeit. Ein Fahrer handelt fahrlässig, wenn er sich bei Fahrtantritt irrig für fahrtüchtig hält, obwohl er dies tatsächlich nicht mehr ist.

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Unser Vergleich von Saporoshez, Fiat, Innocenti und NSU Prinzinspiriert LeserDehler zu einemAusflug in die Historie

Guter Rat beim AutokaufAUTO TEST 9/2015

Der Bericht spiegelt exakt all das, was wir beim Kauf unseres XC60 gemacht haben. Zuerst haben wir nach unserem V70 einen Volvo mit viel Platz gesucht. Allrad und Au-tomatik ist ein Muss bei uns, dann Leder, Anhängerkupplung sowie Sitzheizung vorn und hinten. So-mit waren wir beim XC60 Momen-tum angekommen. Sie haben den Artikel so perfekt geschrieben, dass er hoffentlich vielen Kunden die Wahl zum passenden XC60 er-leichtert.

Philippe Hoxter, per E-Mail

Kein Leid mit der StarrachseAUTO TEST 9/2015

Es ist nett, auch mal etwas über Klassiker zu lesen. Ich bin aller-dings nicht bei allen Aussagen glücklich. Der Nachfolger des Fiat 500C Topolino/Mäuschen hieß

auch 500 (Cinquecento). Der 600 war eine etwas größere Version. Sicher trifft für diese Kleinwagen zu, dass eine hintere Starrachse nicht das Maß der Dinge war, aber auch die Einzelradaufhängung im-mer noch nicht wirklich gut geriet, nachdem ja bereits 1921 der Lan-cia Lambda Einzelradaufhängun-gen hatte. Andererseits ist eine Starrachse mit Blattfedern nicht zwangsläufig schlechter. Es kommt eben darauf an, wie gut das jeweilige System ausgeführt wur-de. Mein 1973er Lancia 2000 Ber-

lina 2.0 ie hat Starrachse und Blatt-federn hinten. Nach kurzer Gewöhnung konnte ich sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren. Der Maserati Ghibli 5000 SS (der „Echte“) hat auch ein solches Fahrwerk und fuhr 280 km/h. Der Nachfolger des Saporoshez wurde von Laien immer mit dem NSU Prinz verwechselt, trotz der hinte-ren, seitlichen Lufteinlässe. Frank Dehler, Mülheim/Baden

Mythos MultitaskingAUTO TEST 9/2015

Sie beschreiben recht deutlich die Gefahren durch Ablenkungen beim Autofahren. Und dann be-richten Sie ohne ein kritisches Wort, dass sich Fahrer persönliche Nachrichten am Bildschirm anzei-gen lassen können. Meines Erach-tens sollten diese Anwendungen nur bei ausgeschaltetem Motor angezeigt werden dürfen.

Günther Borgmann, BremenLeserlob: Die Kaufberatung erleichtert offenbar die Wahl des passenden XC60

Neues, Kurioses, Nützliches: facebook.com/autotest

Andreas Zimmermann zur Fiat Barchetta: Die Barchetta hat richtig Spaß gemacht! Motor prima! Über die Qualität der Verarbeitung reden wir nicht!

Patrick Heizmann zur Abschieds-Edition des Mitsubishi Evo: Schade drum ...

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131 November 2015 · Nr. 11 | AUTO TEST

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LESERECKE | Impressum

Eine Frage, Herr MundWiderspenstige Technik, wiehernder Amtsschimmel, wilde Stammtischparolen – AvD Experte Mundstellt die Dinge richtig und gibt klare Antworten auf knifflige Fragen

E-Mail an Herrn Mund:

[email protected]

‡ Lieber Herr Mund, ich mache mir Sorgen wegen des aktuellen Abgasskandals bei VW. Wie ist die rechtliche Situation für mich als Fahrer eines VW mit Euro-5-Die-sel? Wo erfahre ich, ob mein Auto betroffen ist?

Dieter Müller, per E-Mail

Ansprüche wegen Mängeln an seinem Fahrzeug muss der Käufer gegenüber seinem Händ-ler, der ihm den Wagen verkauft hat, geltend machen. Eine ver-tragliche Beziehung zum Herstel-

ler hat ein Käufer nicht. Der Her-steller verspricht aber im Rahmen einer freiwilligen Garantie kos-tenlose Reparatur bei auftreten-den Mängeln.Wie vorstehend erwähnt, ist der Verpflichtete der Verkäufer, also der Händler oder das Autohaus. Habe ich ein gebrauchtes Fahr-zeug von einem privaten Verkäu-fer erworben, kann dieser seine Haftung mir gegenüber sogar komplett ausschließen. Bei neu-en Fahrzeugen muss ich meine Gewährleistungsansprüche in-nerhalb der ersten beiden Jahre nach Übergabe des Wagens gel-tend machen, bei gebrauchten Fahrzeugen beträgt diese Frist ein Jahr.Schadenersatz setzt Verschulden des Verkäufers voraus. Dem Händler oder dem Autohaus wird man diesen Vorwurf nicht ma-chen können. Denkbar sind Min-derungsansprüche, die aber vor-aussetzen, dass ein Wertverlust

nachweisbar ist, der auf die Nicht-einhaltung der Abgasnorm zu-rückzuführen ist. Den Beweis muss im Streitfall der Käufer er-bringen. Momentan sind über die gängigen Bewertungssysteme keine Wertverluste feststellbar.Ein Rücktritt vom Kaufvertrag hat zur Voraussetzung, dass entwe-der ein unbehebbarer Mangel vorliegt oder der Verkäufer sich weigert, die Nachbesserung durchzuführen. Beides ist nicht der Fall: Umsetzbare Konzepte für die Nachbesserung sind für Anfang 2016 angekündigt, die von den Händlern und Autohäu-sern dann ausgeführt werden. Zur Klarstellung: Rücktritt vom Kaufvertrag müsste ich gegen-über meinen Verkäufer – dem Händler oder Autohaus – als Ver-tragspartner erklären.Volkswagen hat angekündigt, ab Januar 2016 die betroffenen Fahrzeuge nachzubessern. In Deutschland sind laut Bundes-verkehrsminister Alexander Do-brindt 2,8 Millionen Fahrzeuge der Marken Audi, Seat, Skoda und VW betroffen.Ob Ihr Fahrzeug betroffen ist, können Sie anhand von dessen Fahrgestellnummer auf der Seite info.volkswagen.de herausfinden.

‡ Seit 2013 fahre ich einen Audi Q5 mit Benzinmotor und 225 PS. Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Was mich stört, sind die Angaben zu den Ölwechsel- und Inspekti-onsintervallen: alle zwei Jahre oder

30 000 Kilometer ein Ölwechsel und alle zwei Jahre oder 60 000 Ki-lometer eine Inspektion. Jetzt ist der Wagen gerade mal zwei Jahre alt, und ich hatte schon zwei Ölwech-sel (bei 20 700 und 38 800 km) und eine Inspektion bei 27 226 km. Das finde ich nicht akzeptabel.

Theo Neuroth, per E-Mail

Audi sagt dazu auf Nachfra-ge, dass 30 000 km oder zwei Jah-re für den variablen Ölwechsel-service Maximalwerte sind. Diese können erreicht werden, wenn sich das Einsatzprofil des Fahr-zeugs und die Fahrweise des Fah-rers günstig auf die Alterung des Motoröls auswirken. Der varia ble Ölwechselzeitpunkt wird auf Ba-sis verschiedener Faktoren be-rechnet, wie etwa der Öltempera-tur, der Ölqualität, der Fahrweise und der Fahrstrecke. Häufige Kaltlaufphasen im Kurzstrecken-verkehr können die Ölwechsel-intervalle ebenso verkürzen wie häufige schnelle Autobahnfahr-ten unter hoher Motorlast. Bei hoher Belastung des Motoröls und somit schnellerer Alterung durch die genannten Faktoren kann der empfohlene Ölwechsel somit auch in kürzeren Inter-vallen stattfinden. Für die Fest-legung des Zeitpunkts der Fahr-zeuginspektion wird dagegen ausschließlich die Fahrleistung in Kilometern bzw. die Zeit zugrun-de gelegt. Alle 30 000 km oder 24 Monate (je nachdem, was zuerst eintritt) ist eine Inspektion erfor-derlich. Der Servicepartner kann im Sinne einer kundenfreundli-chen und effizienten Service-terminierung versuchen, den Öl-wechsel und die Inspektion zusammenzulegen. Deshalb wer-den manchmal – in Abhängigkeit von Laufleistung und Fahrzeug-alter – die einzelnen Service-bestandteile miteinander kombi-niert.

Unter info.volkswagen.de erfahren VW-Fahrer, ob ihr Auto betroffen ist

Leser Neuroth stört, dass sein Audi Q5 öfter als erwartet zur Wartung soll

ISSN

-Nr.

1861

-529

5

www.autobild.de

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Für Fragen/Kommentare an die Redaktion:LESERBRIEFEAUTO TEST, Wendelsteiner Straße 2 a,91126 [email protected]*,Tel. 0 91 22–63 13 100

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Verlag: Axel Springer Auto Verlag GmbH, Axel-Springer-Platz 1, Brieffach 82 40, 20350 Hamburg Geschäftsführer: Dr. Hans H. Hamer, David Löffler

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132 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015132 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

BLICKPUNKT | Studie Autokauf

132 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

Mehr als jeder dritte deutsche Autofahrer will sich in den nächsten 18 Monaten ein anderes Auto zulegenAutofahrer will sich in den nächsten 18 Monaten ein anderes Auto zulegenAutofahrer will sich in den nächsten 18 Monaten ein anderes Auto zulegen

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133 November 2015 · Nr. 11 | AUTO TEST 133 November 2015 · Nr. 11 | AUTO TEST

KaufrauschVor zwei Jahren war es um die

Automobilbranche nicht son-derlich gut bestellt. Die Zeichen standen auf Sturm, Absatzein-bußen in Deutschland und ganz Europa machten den Herstellern schwer zu schaffen. Damals pro-phezeite die Studie „Trends beim Autokauf“, welche die Aral alle zwei Jahre erhebt, einen Aufwärts-trend – und sollte damit recht behalten. Vergleicht man das erste Halbjahr 2013 mit den ersten sechs Monaten dieses Jahres, steht ein Plus von 8,6 Prozent zu Buche. Die Gewinner dabei sind vor allem die japanischen Hersteller: Mazda kommen der neue 2er und der geliftete CX-5 zugute, Nissan legt mit seinem Kassenschlager Qash-qai und dem kompakten Pulsar zu, und auch Mitsubishi baut seine Marktposition mit dem Kleinwagen Space Star sowie den SUV Out lan-der und ASX aus. Damit bestätigt sich das Ergebnis der letzten Erhebung, bei der neun Prozent

Seit dem bisherigen Tiefpunkt im Jahr 2009 mit einem Anteil

von 18 Prozent hat sich das Kauf-interesse nunmehr verdoppelt: 36 Prozent der deutschen Autofahrer wollen sich in den nächsten 18 Mo-naten ein anderes Fahrzeug zule-

der Autokäufer ein Modell aus dem Land der aufgehenden Sonne ordern wollten. Seit 2009 hat sich das generelle Kaufinteresse laut Aral verdoppelt. In den nächsten anderthalb Jahren stehen neben Modellen von VW (17 Prozent), Opel und japanischen Fahrzeugen auch Fabrikate von BMW, Audi und Ford ganz oben auf der Wunschliste (je 8 Prozent). Die Spitzenposition der Wolfsburger bröckelt jedoch, wobei der Abgasskandal in der aktuellen Studie noch gar nicht zum Tragen kommt. Jeder siebte Befragte ist sogar unentschlossen, welches Logo die Front des nächs-ten Fahrzeugs zieren soll, womit das Eroberungspotenzial für den Handel so groß ist wie nie zuvor.

Womit man Kunden locken kann? Ganz klar: Rabatte. Im Schnitt rechnen Autokäufer mit ei-nem Nachlass von 14 Prozent auf den Listenpreis bei Neuwagen oder den ausgeschriebenen Preis bei Jahres- und Gebrauchtwagen.

gen, wobei besonders Männer ihr Faible für eine Neuanschaffung entdeckt haben. 40 Prozent von ih-nen haben konkrete Einkaufsplä-ne und damit 14 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Vor allem die Begeisterung für Neuwagen ist

Lässt sich der Händler hierauf nicht ein, will die Hälfte der Befrag-ten bei zu geringem Rabatt einem anderen Automobilhersteller den Vorzug geben, wobei hier vor allem Frauen konsequent sind. Ebenfalls wichtig für die Markenwahl: die Qualität. Zwar sagen lediglich 30 Prozent der potenziellen Käufer,

dass es aus ihrer Sicht in den ver-gangenen Monaten verstärkt zu Rückrufen gekommen sei, doch je-der Zweite zieht bei Qualitätspro-blemen den Wechsel zu einer an-deren Marke in Erwägung.

In puncto Karosserie haben Limousine und Kleinwagen den Kombi als beliebteste Form abge-löst, doch die Ausstattungsliste muss nach wie vor mindestens Kli-maanlage, elektrische Fensterhe-ber, ESP sowie Kopf- und Seiten-

im Vergleich zur 2013er-Studie stark gestiegen – um 6 auf aktuell 16 Prozent. Dagegen ist das Wachs-tum bei Jahres- und Gebraucht-fahrzeugen eher moderat. Einen großen Einfluss auf die Kauflust hat das Alter: Wer der Generation

airbags enthalten. Immer weniger verzichtbar sind auch elektrische Parkhilfen mit Kamera, die für 58 Prozent der Autokäufer interessant sind – 38 Prozent mehr als noch vor zwei Jahren. Gleiches gilt für Tem-pomat, Sitzheizung, Navigations-system und Freisprecheinrichtung. Jeder Vierte will beim nächsten Autokauf sogar auf eine Vernet-zung des Fahrzeugs achten, wobei praktische Erwägungen im Vorder-grund stehen, wie etwa der SOS-Notruf mit Lokalisierung bei einem Unfall und die automatische Ab-standsregulierung. Komfort und Sicherheit bleiben weit oben auf der Liste der wichtigsten Kauf- gründe, doch allen voran muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stim-men. Vor zwei Jahren war es noch für 64 Prozent der Studienteil-nehmer das primäre Kriterium, inzwischen ist es nur noch für 55 Prozent relevant. Preissensibel ja, aber nicht mehr knauserig – dem Kaufrausch sei Dank. jw

40 plus angehört, bestellt eher einen Neu- (17 Prozent) als einen Gebrauchtwagen (8 Prozent). In der Gruppe der „bis 39-Jährigen“ ist das Verhältnis aufgrund des gerin-geren Einkommens mit je 14 Pro-zent ausgeglichen.

Deutschlands Autofahrer wollen lieber in einen schicken Wagen investieren, anstatt das Geld bei niedrigen Zinsen auf dem Bankkonto zu lassen. Die Kauflust ist so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Studie „Trends beim Autokauf“

Neu-, Jahres- oder Gebrauchtwagen?

Neuwagen 2013 10 %

8 %

8 %

16 %

10 %

10 %

2013

2013

2015

2015

2015

Jahreswagen

Gebrauchtwagen

Preisnachlass und Qualität beeinflussen die Markenwahl

KaufDeutschlands Autofahrer wollen lieber Deutschlands Autofahrer wollen lieber anstatt das Geld bei niedrigen Zinsen auf dem Bankkonto zu lassen. Die Kauflust anstatt das Geld bei niedrigen Zinsen auf dem Bankkonto zu lassen. Die Kauflust

Vor zwei Jahren war es um die Automobilbranche nicht son-

derlich gut bestellt. Die Zeichen standen auf Sturm, Absatzein-bußen in Deutschland und ganz Europa machten den Herstellern schwer zu schaffen. Damals pro-phezeite die Studie „Trends beim

der Autokäufer ein Modell aus dem Land der aufgehenden Sonne ordern wollten. Seit 2009 hat sich das generelle Kaufinteresse laut Aral verdoppelt. In den nächsten anderthalb Jahren stehen neben Modellen von VW (17 Prozent), Opel und japanischen Fahrzeugen

ist so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Studie „Trends beim Autokauf“ist so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Studie „Trends beim Autokauf“

Vor zwei Jahren war es um die der Autokäufer ein Modell aus dem

Deutschlands Autofahrer wollen lieber anstatt das Geld bei niedrigen Zinsen auf dem Bankkonto zu lassen. Die Kauflust ist so groß wie nie zuvor in der Geschichte der Studie „Trends beim Autokauf“

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134 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

BLICKPUNKT | Studie Autokauf

Kaufgründe für das nächste Fahrzeug

Antriebsart

Wer sich ein neues Fahrzeug anschafft, achtet wie schon

2013 zuallererst auf das Preis-Leis-tungs-Verhältnis. Doch die positi-ve Grundstimmung sorgt dafür, dass dessen Bedeutung sinkt. Wie sehr sich die Ansprüche gewandelt haben, zeigt sich vor allem im Ka-pitel Sicherheit, das mit einer Quo-te von 41 Prozent auf Rang drei liegt, vor zwölf Jahren mit einem Anteil von 66 Prozent aber noch das wichtigste Kaufargument war. Die veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden be-sonders deutlich bei der Gewich-tung von Wirtschaftlichkeit und

Konventionelle Antriebe spie-len bei der Anschaffung des

nächsten Autos eindeutig die Hauptrolle. 42 Prozent wollen ei-nem Pkw mit Ottomotor den Vor-zug geben, weitere 31 Prozent set-zen auf einen Diesel. Obwohl die beiden klassischen Antriebsarten fast drei Viertel aller Nennungen ausmachen, ist der Trend hin zu alternativen Antrieben unüberseh-bar, denn bei der Ersterhebung der Studie im Jahr 2003 planten noch 91 Prozent den Kauf eines Benzi-ners oder Diesels. Größter Gewin-ner ist der Hybridantrieb: Waren vor zwei Jahren lediglich sechs Prozent daran interessiert, hat sich dieser Anteil mittlerweile fast verdoppelt. Erdgas erfährt einen leichten Zuspruch, während sich mittlerweile sogar jeder zweite Deutsche vorstellen kann, ein Elektroauto zu kaufen. Den E-Zu-schlag beim Autokauf wollen aber derzeit nur zwei Prozent der Be-fragten akzeptieren.

Verbrauch: Im Krisenjahr 2009 war dieser Punkt noch für 60 Prozent der Befragten ein wichtiger Kauf-grund und sogar die Nummer eins im Ranking. Jetzt achten nur noch 38 Prozent sehr genau darauf. Auch Platzangebot, Ergonomie, Umwelt- und Familienfreundlichkeit sowie Variabilität verlieren an Relevanz. Seit Jahren zu den wichtigsten Kaufgründen gehört neben dem Anschaffungspreis mit aktuell 41 Prozent der Komfort, wobei hier Extras wie Rückfahrkamera, Sitz-heizung und automatische Ge-schwindigkeitsregelung stärker in den Fokus rücken.

Benzin

2013

54% 42%

2015

2013

31% 31%

2015

Diesel

2013

2 % 3 %

2015

Erdgas

2013

6 % 2 %

2015

Autogas

2013

6 % 11 %20

15

Hybrid

2013

1 % 2 %

2015

Elektro

2013

0 % 9 %

2015

Weiß nicht

2013 2015

1. Preis-Leistungs-Verhältnis 64 % 55 %

2. Komfort 45 % 44 %

3. Sicherheit 47 % 41 %

4. Preis 44 % 41 %

5. Verbrauch/ Wirtschaftlichkeit

48 % 38 %

6. Design 37 % 38 %

7. Platzangebot 35 % 26 %

8. Ergonomie 34 % 25 %

9. Wiederverkaufswert 23 % 22 %

10. Familienfreundlichkeit 22 % 21 %

11. Umweltfreundlichkeit 24 % 20 %

12. Variabilität 24 % 14 %

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135 November 2015 · Nr. 11 | AUTO TEST

Weitere Infos finden Sie auf www.avd.de

Cathrin von der HeideAvD Expertin

[email protected]

Der AvD-Tipp

Gut gekauft

Die richtige Herangehensweise

Wenn Sie mit einem Neuwagen lieb-äugeln, gehen Sie nicht auf das erst-beste Angebot ein, das Ihnen der Händler macht, sondern vergleichen Sie verschiedene Autohäuser. Erfah-rungsgemäß können Sie mit etwas Verhandlungsgeschick einige Extras herausschlagen oder noch ein paar Pro-zente Rabatt ergattern. Zumindest ein Satz Winterreifen sollte drin sein.

Auch beim Gebrauchtwagenkauf istHandeln ratsam, wobei es hier nicht nurauf den Preis ankommt, sondern vor allem auf den Zustand des Fahrzeugs.Inspizieren Sie es auf eventuelle Unfall-schäden und Rost an prekären Stellen wie Radhäusern, Reserveradmulde undSchwellern. Achten Sie zudem auf mög-liche Steinschläge in der Windschutz-scheibe, und kontrollieren Sie die Funk-tion von Scheinwerfern, Leuchten, Hei-zung sowie – falls vorhanden – Schiebe-dach und Klimaanlage. Auch das Alter und die Profiltiefe der Reifen sollten Sie überprüfen. Sind sie einseitig abge-fahren, muss unter Umständen dieAchse vermessen und die Spur neu ein-gestellt werden. Schauen Sie außerdem nach, ob der Kilometerstand zur Abnut-zung von Lenkrad, Schalt knauf, Sitzen und Pedalgummis passt und ob das Scheckheft alle vorgeschriebenen In-spek tionen dokumentiert. Anschlie-ßend machen Sie eine Probefahrt, denn nur so können Sie mögliche Mängel an Kupplung, Getriebe, Motor und dem Fahrverhalten erkennen.

Vernetztes Fahren – was Autofahrer wirklich wollen

So zahlt man

Wunsch- und Trendfahrzeug 2015

Der Niedrigzins lässt die Bar-zahlung boomen: Mehr als

die Hälfte der potenziellen Käu-fer will das nächste Auto cash bezahlen. Ein ähnliches Niveau wurde zuletzt vor zehn Jahren erreicht. In der 2013er-Studie dagegen hat nur jeder Dritte Bar-geld auf den Tresen des Auto-hauses gelegt. Die veränderte Bezahlweise geht ausschließlich zulasten der Finanzierung. Für einen Leasingvertrag entscheidet sich noch jeder Zehnte.

E in PC auf Rädern ist längst nicht für jeden interessant:

Die erstmals in der Studie abge-fragte Vernetzung des Fahrzeugs mit dem Internet ist nur für fünf Prozent der Befragten ein zen-trales Entscheidungskriterium. 24 Prozent würden aber versu-chen, beim nächsten Autokauf darauf zu achten. Dabei ist den Kunden ein SOS-Notruf mit Lo-kalisierung bei einem Unfall besonders wichtig. Fast jeder Dritte, der vernetztes Fahren be-fürwortet, möchte eine automa-tische Abstandsregulierung und eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation vor Staus oder bei Unfällen. Individuelle Diens-te stoßen auf vergleichsweise ge-ringes Interesse: Den Zugriff auf E-Mails und Internetseiten wünscht nur jeder Sechste. Für 40 Prozent der Befragten ist ei-ne Vernetzung des Fahrzeugs so-gar komplett überflüssig.

Das meistgewünschte Auto in der aktuellen Studie ist ei-

ne schwarze Limousine der Mar-ke VW mit Benzinmotor und mindestens Klimaanlage sowie

Welche Funktionen des vernetzten Fahrens sind für Sie so interessant, dass Sie auf gar keinen Fall bei ihrem nächsten Autokauf darauf verzichten möchten?

2013 2015

Nichts davon, kann auf vernetztes Fahren verzichten 40 %

SOS-Notruf mit Lokalisierung bei einem Unfall39 %

Automatische Abstandsregulierung der Fahrzeuge je nach Verkehrslage

29 %

Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation vor Staus oder bei Unfällen

28 %

Zugriff auf E-Mails, Internetseiten17 %

Automatische Übermittlung der Fahrzeugdaten an den Hersteller

14 %

34 %53 %

10 % 10 %

7 %

56 %30 %

barbar

Finanzie-rung

Finanzie-rung

LeasingLeasing

weiß nicht

elektrischen Fensterhebern an Bord. Der Trend geht jedoch klar in Richtung Kleinwagen. Der darf dann als Hybrid mit blauer Lackie-rung, Automatikgetriebe und Ex-

tras wie Rückfahrkamera und Tem-pomat vorfahren – am liebsten von BMW oder Audi. Derzeit hat jedoch keiner der beiden Hersteller ein solches Fahrzeug im Programm.

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136 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

THEMA | Blindtext Copxtext Blind

F rüher ließ sich die Verkehrssi-cherheit eines Autos noch mit

einem Hammer überprüfen. Wenn kein Rost rieselte, war alles im grü-nen Bereich. Glückliche Zeiten. Mittlerweile hat sich einiges getan. Prüfinstitutionen haben genaues-te Richtlinien, nach denen sie je-des sicherheitsrelevante Bauteil am Fahrzeug penibel checken. Und wenn man die aktuellen Zahlen be-trachtet, steht es mit der Fahrzeug-sicherheit auf Deutschlands Stra-ßen nicht zum Besten. Als „nach wie vor auf hohem Niveau“ bewer-tet die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) die negativen Ergebnisse der bei ihr im ersten Halbjahr 2015 durchgeführten 2,3 Millionen Hauptuntersuchungen. Fast jedes vierte Auto fällt dem-nach wegen schwerwiegender Mängel durch und bekommt im ersten Anlauf keine Prüfplakette. Und Besserung ist nicht in Sicht, die Zahlen veränderten sich im Vergleich zu den letzten Jahren nur in Details. Erhebliche Mängel liegen aktuell bei 22 Prozent der untersuchten Fahrzeuge vor, ge-ringe Mängel bei 17,8 Prozent (sie-he Seite 138). Auf den Gesamtfahr-zeugbestand von 44,4 Millionen Pkw hochgerechnet, besagt die GTÜ-Statistik, dass rund zehn Mil-lionen in Deutschland zugelasse-ne Pkw mit erheblichen Mängeln unterwegs sind und somit nicht dem vom Gesetzgeber geforderten sicherheitstechnischen Standard entsprechen. Das sind Zahlen, die

zweifelsohne Anlass zur Sorge bie-ten. Denn laut aktuellen Untersu-chungen sind technische Mängel auch immer häufiger Ursache von Unfällen. Rund ein Drittel der nach Unfällen analysierten Fahrzeuge wiesen gravierende technische Mängel an Reifen, Bremsanlage oder Fahrwerk auf. Vor allem Nutz-fahrzeuge seien häufig in desola-tem Zustand.

Jeder vierte Pkw fällt bei der Hauptuntersuchung durch

Fakt ist auch, dass besonders äl-tere Fahrzeuge vermehrt Mängel aufweisen. Je mehr Kilometer auf den Tacho wandern, desto öfter wird ein Besuch in der Werkstatt fällig. Technische Wehwehchen ge-hören einfach zu einem Autoleben dazu – das ist ganz normal. Doch wie die Statistik zeigt, werden Män-gel zu häufig ignoriert. Spitzenrei-ter in der aktuellen GTÜ-Erhebung ist über alle Altersklassen hinweg mit 20 Prozent aller festgestellten Mängel die Gruppe Beleuchtung und Elektrik. Auf Platz zwei folgen mit 17,3 Prozent Unzulänglichkei-ten an der Abgasanlage. Mit 13,3 Prozent landen Fehler an der Bremsanlage auf Platz drei, dicht gefolgt von Schäden an Achsen und Aufhängungen. Auch der schlech-te Zustand vieler Reifen wurde von den Prüfern moniert. Insgesamt war in allen Altersstufen knapp die Hälfte der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs. Im Vergleich zum Vor-jahr haben sich die Anteile an tech-nischen Reklamationen kaum ≥

Was Prüfingenieure der Gesellschaft für Technische Überwachung tagtäglich zu sehen bekommen, lässt sie oftmals staunen. Viele Kfz-Inhaber kommen noch immer völlig unvorbereitet mit teils fahrlässigen Mängeln zur Hauptuntersuchung – das kann teuer werden

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SICHERHEIT | Mängelreport

FALLE

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137November 2015 · Nr. 11 | AUTO TEST

Platz 1: Beleuchtung• Falsch eingestelltes oder defektes Abblendlicht• Fernlicht fehlerhaft• Defekte Kennzeichenbeleuchtung

Platz 2: Umweltbelastung• Defekter Katalysator oder Partikelfilter• Auspuff undicht • Abgasanlage nicht im Originalzustand

Platz 3: Bremsen• Verschlissene Bremsscheiben und -beläge• Beschädigte Bremsleitungen• Unzureichende Bremskraft

Platz 4: Achsen / Räder / Reifen• Führungsgelenk oder Koppelstange ausgeschlagen• Feder gebrochen, Stoßdämpfer undicht• Reifenprofiltiefe zu gering

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138 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

verschoben. Die Zahl der erhebli-chen Mängel hat sich sogar leicht verringert – und das obwohl das Durchschnittsalter der Pkw in Deutschland seit Jahren kontinu-ierlich steigt.

Aktuell liegt das Durch-schnittsalter deutscher Pkw bei etwas über neun Jahren

Besonders ältere Pkw schneiden bei der Hauptuntersuchung immer noch überproportional schlecht ab. In der Altersgruppe über neun Jah-re weist jedes dritte Auto erhebliche Mängel auf oder ist sogar verkehrs-

unsicher. Die Vielzahl an beanstan-deten Fahrzeugen macht deutlich, wie wichtig regelmäßige Wartung und Service in einer Fachwerkstatt sind. Vor allem bei älteren Autos sollten deshalb notwendige Repa-raturen nicht aufgeschoben wer-den. „Wer hier spart, der spart am falschen Platz, denn Sicherheits-mängel am Fahrzeug stellen ein Ri-siko für alle Verkehrsteilnehmer dar“, warnen die GTÜ-Experten.

Wer plant, ein älteres Auto zu kaufen, oder bereits eines besitzt, dem sei die nützliche Checkliste

der GTÜ (siehe unten) ans Herz ge-legt. Denn wenn Ihr Auto die HU nicht besteht, müssen Sie erneut vorfahren. Das kostet Zeit und Geld. Besser, Sie schauen Ihr Kfz vor dem HU-Termin einmal ganz genau an. Manche Mängel sind mit bloßem Auge erkennbar und kön-nen durch eine Fachwerkstatt in kurzer Zeit behoben werden, etwa defekte Leuchten, blinde Spiegel oder eine beschädigte Frontschei-be. Gegebenenfalls kommen Sie dann möglichen Mängeln schnell selbst auf die Spur. A. Huster

SICHERHEIT | Mängelreport

Ergebnis Hauptuntersuchung der GTÜ 2,3 Millionen untersuchte Fahrzeuge mit dem Ergebnis:

GTÜ-Mängelreport Die Anzahl und Verteilung der Einzelmängel für Pkw gliedert sich in folgende fünf Hauptgruppen:

Tipp

AvD Expertin Cathrin von der Heide

Weshalb immer noch so viele Kfz-Inhaber mit Mängeln bei der Hauptuntersuchung vorfah-ren und die Nachuntersuchung mit zu-sätzlichen Kosten in Kauf nehmen, ist fraglich. Fest steht allerdings: Das muss nicht sein. Eine kurze Durchsicht vorab schont Geldbeutel und Nerven und kommt noch dazu der Sicherheit zugute.

Anzahl GTÜ-geprüfter Pkw mit Mängeln, hochgerechnet auf den Gesamtfahrzeugbestand von 44,4 Millionen Fahrzeugen

Erhebliche Mängel und verkehrsunsicher(Vorjahr: 22,7 %)

60,2 %

22,0 %

17,8 %

Ohne Mängel (Vorjahr:

60,8 %)

Geringe Mängel (Vorjahr: 16,5 %)

25 %

20 %

15 %

10%

5 %

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5,9 Mio.13,3 %

Bremsanlage Beleuchtung,Elektrik

Achsen, RäderReifen,

Aufhängungen

Fahrgestell,Rahmen,Aufbau

Umwelt-belastung

8,9 Mio.20,0 %

‡ 1. Halbjahr 2015

4,4 Mio.10,0 % 2,9 Mio.

6,6 %

7,7 Mio.17,3 %

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THEMA | Blindtext Copxtext Blindtext

140 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

HELD DER STRASSE

Die Partner:

Wir suchen wahre Helden der Straße unter: www.held-der-strasse.deGoodyear und der AvD suchen Monat für Monat selbstlose Helden wie Janett Hupka. Bewerben kann sich je-der über die Internetseite www.held-der-strasse.de. Auf den aus allen Helden des Monats gewählten „Held derStraße“ des Jahres 2015 wartet ein neuer i20 des Automobilpartners Hyundai. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministers Alexander Dobrindt von den beiden

Zeitschriften AUTO TEST und TRUCKER. Da zahlreiche Helden ihre Taten nicht als besonders heldenhaft ansehen, bleiben sie oft unentdeckt. Deshalb sind alle angesprochen, die einen möglichen „Held der Straße“ kennen und vorschlagen möchten. Schriftliche Bewerbungen nimmt die Good-year Dunlop Tires Germany GmbH, Abteilung Kommunikation, Stichwort Held der Straße, Dunlopstraße 2, 63450 Hanau, oder per Telefon unter 02 21–97 66 64 94 beziehungsweise Fax unter 02 21–9 7 66 69 324 entgegen.

Abbildung ähnlich

Janett Hupka arbeitet in einem Friseursalon in Waltershausen,

als sie gegen 9 Uhr morgens am 31. August einen lauten Knall hört. Die Szene, die sich auf Höhe der Hauptstraße Ecke August-Trinius-Straße abspielt, ist dramatisch: Ei-ne Radfahrerin ist mit einem ent-gegenkommenden Pkw kollidiert. Dabei stürzte die 27-Jährige so un-glücklich, dass sich der Brems-hebel des Fahrrads in ihren Ober-schenkel bohrte. Wahrscheinlich wurde dadurch eine Arterie ver-letzt, denn als Janett Hupka den Unfallort erreicht, ist die Verun-glückte sehr stark am Bluten. In-stinktiv reagiert die Ersthelferin genau richtig: Sie veranlasst, dass die Rettungskräfte alarmiert wer-den und besorgt Handtücher so-wie einen Erste-Hilfe-Koffer. Doch sie stellt schnell fest, dass bei ei-ner derart starken Blutung weite-re Maßnahmen notwendig sind. „Ich dachte nur verzweifelt, dass ich irgendetwas unternehmen

muss“, erzählt die gelernte Friseu-rin. Sie schafft es schließlich, die Blutung einzudämmen. „Dann streichelte ich die Verletzte. Sie hatte ja große Angst. Also versuch-te ich, sie zu beruhigen, und sag-te ihr, dass alles gut werde. Dann hörte die Blutung auf, und mir fiel ein Stein vom Herzen“, schildert

Janett Hupka die Situation. Kurz darauf treffen die Rettungskräfte ein, die kaum glauben können, dass ein Laie eine solche Blutung derart gut stillen konnte. Die schwer verletzte Radfahrerin wird anschließend mit einem Rettungs-hubschrauber in ein Krankenhaus nach Erfurt gebracht. Ohne das be-

herzte Eingreifen der 25-jährigen Ersthelferin wäre die verunfallte Frau wahrscheinlich verblutet. Deshalb haben Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Janett Hupka aus Walters-hausen im Landkreis Gotha zum „Held der Straße“ des Monats Ok-tober gekürt.

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LebensretterBeim Zusammenstoß mit einem entgegenkommenden Pkw wird eine Radfahrerin schwer verletzt. Janett Hupka eilt sofort zum Unfallort und kümmert sich um die 27-Jährige, die zu verbluten droht Janett Hupka aus Waltershausen ist

„Held der Straße“ des Monats Oktober. Die 25-Jährige rettete einer schwer verletzten Radfahrerin das Leben

Im letzten Jahr gab es über 46 000 Unfälle, andenen ein Pkw und ein Radfahrer beteiligt waren.

In dem beschriebenen Fall missachtete dieRadfahrerin die Vorfahrt

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142 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

Hai ClassMarkant, avantgardistisch, der Wegbereiter für die 6er-Reihe – die Oldtimer-Fans

müssten eigentlich Schlange stehen, um an eines der raren, vor 50 Jahren vorgestell-ten „Schlitzaugen-Coupés“ heranzukommen. Tun sie aber nicht – warum eigentlich?

D ie mäßige Beliebtheit des 2000 CS auf dem Oldtimer-

markt ist schnell erklärt: Überle-gener Konkurrent ist sein eigener Nachfolger 2800 CS mit mehrheits-fähig gestalteter Front und vor al-lem mit Sechszylinder. Er löst das optische Versprechen des 2000 CS (120 PS, 185 km/h) und der schwä-cheren Variante 2000 C (100 PS, 172 km/h, auch als Automatik lie-ferbar) tatsächlich ein in Form er-habener Fahrleistungen.

Grund Nummer zwei: Der 2000 C/CS gilt als einer von Kar-manns schlimmsten Schnellros-

tern – das Coupé lief nicht in Mün-chen vom Band wie die technisch identische „Neue Klasse“-Limousi-ne BMW 2000, sondern in Osna-brück. Die Korrosionsbereitschaft des mit 17 000 DM Startpreis exor-bitant teuren Schlitzaugen-Beau bestätigt alle Vorurteile über Kar-mann-Karossen aus jener Zeit nach Kräften: Schweller, Scheiben-rahmen, Bodenbleche, Radläufe, Stoßdämpferaufnahmen – die braune Pest hat einen solchen Ap-petit auf dieses Auto, dass es es sich als Oldie nur für Risikobereite und Menschen mit Karosseriebau-

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Unter dem avantgardistischen Blech von 2000 C und CS steckt eher bürgerliche Vierzylindertechnik, aber auch ein gut beherrschbares Schräglenkerfahrwerk

Ein Blick, den niemand so schnell vergisst: Front- wie Heckansicht des CS

erinnern an einen Hai. Leider war der

Schönling wasser-löslich in Minuten

Meisterbrief eignet. Blind der pu-ristischen Schönheit des 2000 CS zu verfallen, endete schon öfters in einem Horrortrip. Zudem ist die Karosserie aufgrund der filigranen

Dachkonstruktion einerseits wun-derbar licht und übersichtlich, an-dererseits aber weich und zittrig – es gibt heute Cabrios, die steifer sind! So dümpeln die Preise für ei-

RÜCKSPIEGEL | BMW 2000 CS

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143November 2015 · Nr. 11 | AUTO TEST

nes der elegantesten Coupés der 60er-Jahre auch in Zeiten des Oldtimer-Preisbooms um die 20 000-Euro-Marke – trotz der Seltenheit des weiß-blauen Schönlings: Nur 11 720 Stück ent-stehen in fünf Jahren Bauzeit, da-von entfallen lediglich 2837 auf die schwächere C-Variante (mehr-heitlich mit Dreistufen-Automatik von ZF ausgeliefert).

Den Preis haben wir bereits er-wähnt; er lag ein Drittel über dem für die technisch identische Li-mousine 2000 TI. In diesen Preis-regionen kann Alfa Romeo mit

einem Sechszylinder (2600) auf-warten, Opel und Glas sogar mit V8-Motoren.

BMW geht es bei diesem Mo-dell offensichtlich nicht um Stück-zahlen. Designchef Wilhelm Hof-meister hat den Auftrag, statt der üblichen Limousinen-Ableitung mit flacherer Heckscheibe eine Design-Ikone zu schaffen, die in die Marke einzahlt. Die Rechnung geht auf: Die Liste der CS-fahren-den Promis reicht von Star-Ki-ckern wie Pelé oder Berti Vogts bis hin zu Schauspielern wie Heinz Rühmann. Und so schafft es

BMW, im Revier von Maserati und Co. zu wildern – das schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis erhöht ja gerade den Snob-Appeal. Nach dem Geschmack der anvisierten Klientel dürfte auch die Vorstel-lung 1965 auf der London Motor Show gewesen sein, zu der man das Messe-Showcar fotogen mit-tels Bugklappen-Transportflug-zeug einfliegt. Den Preis auf der Insel oberhalb des Jaguar E-Type anzusiedeln, erweist sich aber dann doch als zu gewagt – im Ver-einigten Königreich bleibt das Coupé ein Exot. rok

Im nächsten Heft: 40 Jahre AMC Pacer – quadratisch, praktisch, gut?

CSL „Batmobil“ (1973) Höchste, auch optisch wildeste Aus-baustufe der CS-Baureihe: der 3.0 CSL Rennsport; das L steht für leicht, nicht Luxus. 3,2-l-Sechszylinder mit Einspritzung, 206 PS, 167 Stück. Heute ein Hochpreis-Oldie.

2800 CS/3.0 CS (1968–75) Der Nachfolger mit angemessener Motorisierung, einem 170 PS starken Reihensechszylinder. Mehrheits- fähige Frontgestaltung mit sichtba-rem Kühlergrill und Entlüftungs- löchern im Stile des Roadsters 507.

„Neue Klasse“ (1962–72) Der 1962 präsentierte BMW 1500 rettet BMW, definiert die Marke für Jahrzehnte und bildet nebenbei die technische Basis für den 2000 CS. Der Zeit voraus: Top-Fahrwerk mit Schräglenkerachse hinten.

3200 CS Bertone (1961) Der Vorgänger: Bertone in Turin zeichnete und baute das Hochpreis-Coupé (Preis 1962: 29 850 DM!) auf Basis des V8-Barockengels 502. Nur 602 Exemplare, bereits mit filigra-nen Dachsäulen im typischen CS-Stil.

Aus dem AvD Archiv

Der AvD ist der traditionsreichste Automobilclub in Deutschland

Schöner Rücken Die Heckgestaltung des 2000 CS hielt BMW für so gelungen, dass die Nach-folgemodelle sie ohne Änderungen übernah-men. Mit seinem Vierzy-linder war der CS nicht ganz so schnell, wie die Optik suggerierte (185 km/h) – 1965 reichte das völlig für die linke Spur

Promi-Mobil Die Reichen und Schönen lassen sich, offenbar aufgrund des expressiven Designs, ab 1965 von BMW gern auch mal in einen Vierzylinder locken. Der abgehobene Preis des 2000 CS von 17 000 Mark dürfte dem Erfolg eher zuträglich gewesen sein. Als Imageträger funktionierte das Coupé bestens. Im Foto links: Nationalspieler Berti Vogts mit seinem 2000 CS im Jahre 1969. Rechts: obenliegende Nockenwelle, kettengetrieben – ganz modern

US-Varianten BMW erkennt die Bedeutung des riesigen US-Marktes in den 60er-Jahren, bewirbt seine Fahrzeuge in den USA aggressiv als „schnell wie Porsche, zuverlässig wie Mercedes und mit Rolls-Royce-Verarbeitung“. Links: ein US-Modell mit Sealed-Beam-Doppelscheinwerfern. Rechts: zeitgenössische Werbung für die Version mit ZF-Dreigangauto-matik, die erstaunliche 20 Prozent der Kunden orderten. Ähnlichkeiten mit Flugzeugcockpit-Schubhebeln sind Absicht

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144 AUTO TEST | Nr. 11 · November 2015

NEWS

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E wie Elektroauto

Pusten stattPiksen?

Autopilot: an

Halter von Elektroautos kön-nen ab sofort ein spezielles

Nummernschild mit einem „E“ be-antragen und damit bestimmte Pri-vilegien in Anspruch nehmen. So dürfen sie zum Beispiel ohne Ge-bühr parken oder auf der Busspur fahren – jedoch nur, wenn die je-weilige Kommune vor Ort auch die Voraussetzungen dafür schafft. Die Möglichkeit dazu gibt ihnen das im Juni 2015 in Kraft getretene Elektromobilitätsgesetz. Neben rei-nen Elektro- und Brennstoffzellen-fahrzeugen können auch Plug-in-

Hybride ein solches Kennzeichen beantragen, wenn sie höchstens 50 Gramm CO2 pro Kilometer aussto-ßen oder mindestens 30 Kilome-ter rein elektrisch fahren. Die Bun-desregierung will auf diese Weise den Absatz umweltfreundlicher Fahrzeuge ankurbeln. Auf Kritik stößt das Gesetz vor allem bei Städ-ten und Kommunen, die eine Über-füllung von Busspuren und somit eine Beeinträchtigung des öffent-lichen Nahverkehrs fürchten. Der Automobilclub von Deutschland rechnet zudem mit deutlich mehr

Verletzten in Linienbussen, die durch andere Verkehrsteilnehmer zu Notbremsungen gezwungen werden. Schon jetzt kommen da-durch jährlich mehr als 2000 Fahr-gäste zu Schaden. Oppositions-politiker und Umweltverbände beanstanden, dass zu den förde-rungswürdigen Autos auch groß- volumige Hybrid-SUV und -Limou- sinen zählen, welche die geforderteReichweite im Elektrobetrieb zwar erfüllen, im folgenden Ver brenner-modus aber einen hohen Sprit ver-brauch aufweisen.

In einem Forschungsprojekt un-tersucht die Hochschule der

sächsischen Polizei, ob Atemalko-holtests die Blutprobe ersetzen könnten. Dazu bestimmt die Poli-zei bundesweit bei 3000 alkoholi-sierten Autofahrern neben der Blutalkoholkonzentration auch den Atemalkohol. Ziel: herausfin-den, unter welchen Umständen der Atemtest zuverlässig ist. Wer in Deutschland mit 1,1 Promille oder mehr Auto fährt, begeht eine Straf-tat. Bei diesen Verstößen ist bisher nur die Blutprobe ein gerichtsfes-tes Beweismittel. Sie dauert jedoch länger als der Atemtest, die Kos-ten trägt der Verkehrssünder. In anderen europäischen Ländern sind Atemtests bereits Standard.

Volvo hat ein neues Bedien-system fürs autonome Fah-

ren entwickelt. Erreicht das Au-to einen Straßenabschnitt, auf dem es die Kontrolle überneh-men kann, darf der Fahrer über spezielle Lenkradwippen den Au-topiloten aktivieren. Sobald der autonome Fahrmodus nicht mehr verfügbar ist, wird der Fahrer auf-

gefordert, seinen Wagen wieder selbst zu beherrschen. Passiert dies nicht innerhalb der folgen-den Minute, bremst das Auto selbstständig bis zum Stillstand. Das System wird ab 2017 in Gö-teborg im Rahmen des Projekts „Drive Me – selbstfahrende Autos für eine nachhaltige Mobilität“ in hundert XC90 eingesetzt. Weitere Infos finden Sie auf

www.avd.de

Dr. Malte MagoldAvD Vertrauensanwalt

www.blitzkanzlei.de

Der AvD Experte

Ratgeber Recht

Gebrauch von „Blitzerwarnern“

Ob als Blitzer-App fürs Smartphone, als Zusatzfunktion im Navi oder als eigen-ständiges Gerät – sogenannte Blitzer-war ner gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Aber: Ist ihre Benutzung rechtlich erlaubt? Eine eindeutige Rege- lung findet sich in § 23 Absatz 1b der Straßenverkehrsordnung. Danach steht fest, dass die Benutzung sowie das Mit- führen von Radarwarngeräten und Navi-gationsgeräten mit Radarwarn funktionverboten sind, selbst wenn die Gerätesich abgeschaltet im Auto befinden. BeiVerstößen müssen Ersttäter mit einemBußgeld von 75 Euro sowie vier (!) Punk-ten im Verkehrs zentralregister rechnen. Die Benutzung einer Blitzer-App auf dem Smartphone ist dagegen bislang in einer rechtlichen Grauzone angesiedelt, da die Einstufung dieser technischen Neuerung noch nicht abschließend von der Rechtsprechung geklärt ist. Der Bei-fahrer jedenfalls ist nicht von dem Ver-bot betroffen und kann Radarwarn-Appsauf seinem Smartphone nutzen. Bei einerVerkehrskontrolle muss im Streitfall das Smartphone auch nicht an die Polizei herausgegeben werden.

Trotzdem empfiehlt es sich, auf eindeu-tig erlaubte Alternativen zurückzugrei-fen: Vor der Abfahrt kann via Internet eine Übersicht über feste Radarkon-trollen ausgedruckt und mitgenommen werden. Oder aber: Man fährt einfach nur so schnell wie erlaubt.

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