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Phil 2,9-‐‑11 – Die Erhöhung Jesu zum Weltenherrscher Ihr Lieben, vor zwei Wochen haben wir uns den ersten Teil des Christushymnus aus Phil 2,5-‐‑11 angeschaut. In diesem Text ging es um die Erniedrigung Jesu. Das Thema lautete „Der sich selbst aufopfernde Gott“. Wir haben gesehen, wie der allmächtige Gott zu einem Menschen wurde, dann zum Sklaven, und schließlich den Tod eines Verfluchten am Kreuz starb. Hier seht ihr noch mal die Graphik dieser Erniedrigung, die ich letztes Mal gezeigt habe. Gott sei Dank ist Jesus aber nicht am Kreuz und nicht im Grab geblieben. Sondern wie er es mehrfach vorausgesagt hat, ist er leibhaftig auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel und sitzt dort an der reichten Seite des allmächtigen Vaters und beherrscht das Universum. Dadurch dreht sich diese Graphik um. Jesus steht von Toten auf und bekommt einen neuen verherrlichten, vollkommenen Körper. Vierzig Tage später fährt er in den Himmel auf, von wo er wieder als allmächtiger Gott das Universum beherrscht. Und heute schauen wir uns den zweiten Teil des Hymnus an, der diese Erhöhung beschreibt. Aber zunächst lesen wir noch mal den ganzen Hymnus aus Phil 2,5-‐‑11: 5 Habt dieselbe Gesinnung in euch, die auch Jesus Christus hatte, 6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht wie einen Raub fest, Gott gleich zu sein, 7 sondern machte sich selbst zu nichts und nahm die Gestalt eines Knechtes an, wurde den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. 8 Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. 9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist, 10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Wir schauen uns heute die zweite Hälfte, das sind die Verse 9-‐‑11 an. Das Thema ist hier die Erhöhung Christi. Ich habe die Predigt heute Überschrieben mit dem Titel: Die Erhöhung Jesu zum Weltenherrscher Ich habe bewusst den Begriff Weltenherrscher benutzt und nicht Weltherrscher, weil Jesus nicht nur der Herrscher dieser Welt ist. Er ist der Herrscher aller jetzigen und zukünftigen Welten und wird es in Ewigkeit bleiben.
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Unser Text beginnt mit Vers 9: Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist, Wir sehen hier zunächst, wer der Handelnde in diesen drei Versen ist. Es ist Gott, der Vater. Gott, der Vater, erhöht seinen Sohn und gibt ihm den höchsten aller Namen. Das darum am Anfang des Verses zeigt, dass die Erhöhung Jesu die Folge der Erniedrigung ist. Weil Jesus gehorsam war, weil er sich zum Diener ja sogar zum Sklaven Gottes und der Menschen gemacht hat, gibt Gott ihm den höchsten Rang im Universum. Und ihr Lieben, hier entdecken wir gleich ein universales Prinzip, eine allgemeingültige Wahrheit Gottes, die nicht nur für Christus gilt, sondern auch für uns. Jesus nennt dieses Prinzip dreimal in Mt 23,12; Lk 14,11 und 18,14: Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. Das ist ein allgemein gültiges Prinzip Gottes, eine universale Wahrheit. Dieses Prinzip steht so sehr dem entgegen, was unsere Gesellschaft aber auch allgemein die meisten Gesellschaften und Kulturen der Welt vermitteln. Denn in der Welt heißt es eher: Hast du was, dann bist du was. Erwirb Fähigkeiten, Besitz, Bildung, damit du etwas vorzuweisen hast. Damit du etwas bist. Und wenn jemand diese Dinge erworben hat, ist eher die Neigung da, es zur Schau zu stellen. Manchen ist ihr Doktortitel an ihrer erhobenen Nasenspitze anzusehen. Mancher parkt seinen teuren Porsche extra im Parkverbot, Hauptsache für alle sichtbar. Wir Menschen sind ja eher dazu geneigt, uns selbst zu erhöhen. Wir prahlen gerne, wir geben an. Wir zeigen, was wir können und was wir haben. Wir sind auch eher dazu geneigt, uns besser darzustellen, als wir in Wirklichkeit sind. Wir verstecken unsere Schwächen und betonen unsere Stärken. Versagen und Niederlagen kreiden wir gerne anderen an, während Erfolge und Siege auf unser Konto gehen. Wie anders ist Jesus! Er hatte alles und hat es für uns verlassen. Er konnte alles und hat nie damit angegeben. Für alles Gute, dass er getan hat, hat er seinem Vater die Ehre gegeben. Er hat sich selbst erniedrigt und deswegen hat ihn Gott erhöht. Wenn du möchtest, dass Gott dich erhöht, dann führt kein Weg an der Erniedrigung, an der Demut vorbei. In Jakobus 4,10 und 1. Petrus 5,6 lesen wir das gleiche Prinzip noch einmal. Hier als Aufforderung an uns formuliert. Petrus und Jakobus zitieren hier ohne Zweifel Jesus: Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.
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Gott möchte uns erhöhen. Er möchte uns ehren. Er möchte uns einen ewigen Ehrenplatz an seiner Seite im Himmel geben. Aber der einzige Weg dorthin ist, dass wir uns jetzt erniedrigen und demütig sind. Am Ende der Predigt werde ich einige Anwendungen nennen, wie das praktisch funktionieren kann. In unserem Vers 9 lesen wir weiter, dass Jesus der höchste Name verliehen wird. Welcher Name ist damit gemeint? Es ist der Name Herr. Das sehen wir in Vers 11: 9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über allen Namen ist, ... 11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Der Name in dem sich jedes Knie beugen wird und den alle bekennen werden ist Herr, griechisch Kyrios. Das ist ein Herrschaftstitel. Der Herr ist der Herrscher, der Eigentümer, der König, der Souverän. Das Bekenntnis Jesus Christus (ist) Herr ist das älteste Bekenntnis der christlichen Gemeinde. Wir finden es mehrfach im Neuen Testament: Apg 2,36; 10,36; Röm 10,9; 1Kor 12,3. Im Neuen Testament wird Jesus 747mal als Herr bezeichnet. Nach dem Namen Jesus ist das die häufigste Bezeichnung für ihn. Dieser Titel: Kyrios / Herr, kommt nur Gott zu. Und genau darauf will uns unser Text hinweisen. In Vers 10 und 11 heißt es: dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen Das ist ein direktes Zitat aus Jesaja 45, wo Jahwe, der allmächtige Gott, seine Macht und Souveränität betont. Schauen wir mal in diesen Text rein: Jesaja 45,18 und 22-‐‑24: Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat – er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat – er hat sie gegründet; … Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr. ... Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr. Ich schwöre bei mir selbst, und Gerechtigkeit geht aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen bekennen und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Ihr seht hier, Jahwe, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der allmächtige Gott, sagt, dass sich alle Knie vor ihm beugen werden. Und unser Christushymnus hat kein Problem damit dieses Zitat direkt auf Jesus anzuwenden. Hier wird also, wie an Dutzenden anderen Stellen im Neuen Testament, Jesus mit Jahwe, dem Gott des Alten Testaments, dem Gott Israels, gleichgesetzt. Jesus ist Jahwe, der Allmächtige. Und alle Knie, aller Geschöpfe werden sich eines Tages vor Jesus beugen.
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Das Beugen der Knie wird im Alten und in Neuen Testament als eine Gebetshaltung beschrieben. Die meisten Juden und auch Christen haben im Normalfall im Stehen gebetet. Aber in besonderen Momenten wurde auch kniend gebetet. Wir lesen von Esra, von Daniel und auch von Jesus im Garten Gethsemane, dass sie auf Knien gebetet haben. Der Kniefall ist dabei ein besonderes Zeichen der Ehrerbietung und Unterwerfung. Der Kniende bezeugt durch den Kniefall seine Anbetung. Juden wie Christen haben es in der Geschichte immer verneint, sich vor Menschen oder Götzenfiguren niederzuknien. Wir kennen die Geschichte der drei Freunde Daniels, die von Nebukadnezar in den Feuerofen geworfen werden, weil sie sich nicht vor seiner goldenen Statue niederwerfen wollten. Die Christen im römischen Reich haben Jesus als den Kyrios verehrt. Damit verbunden haben sie dem römischen Kaiser die Anbetung versagt. Der Kaiser wurde im ganzen römischen Reich als der Herr der Welt verehrt und als gottgleich angebetet. Deswegen mussten Juden wie Christen im römischen Reich immer wieder Verfolgung erleiden, weil sie den Kaiser nicht als Kyrios anbeten wollten. In der Bibel sehen wir auch, dass Engel sich wehren, wenn Menschen vor ihnen niederfallen und sie anbeten wollen. In Offb 19,10 fällt Johannes vor einem Engel auf die Knie: Da warf ich mich vor dem Engel nieder und wollte ihn anbeten. Doch er sagte zu mir: »Tu das nicht! Ich bin Gottes Diener wie du und deine Geschwister, die ihr treu zur Botschaft von Jesus steht. Bete vielmehr Gott an! Schaut, wie entschieden der Engel reagiert: Tu das nicht! Ich bin nur ein Diener wie du. Bete Gott an! Kein Mensch, kein Engel und kein anderer Gott, der ja nur ein Götze ist, verdient Anbetung. Jesus aber nimmt Anbetung entgegen. Das sehen mehrfach in der Schrift. Thomas fällt vor ihm auf die Knie und sagt: Mein Herr und mein Gott und Jesus nimmt die Anbetung an und bestätigt die Erkenntnis von Thomas, indem er sagt: Jetzt glaubst du, wo du mich gesehen hast. Thomas hat verstanden, dass Jesus Herr und Gott ist, und dass ihm Anbetung gebührt. Wir lesen in den Evangelien auch von anderen Menschen, die vor Jesus auf die Knie fallen. Und Jesus nimmt diese Anbetung immer an. Er wehrt sich nicht, wie andere Menschen oder Engel in der Bibel. In Offenbarung 5 sehen wir die Erfüllung unseres Hymnus. Dort beten alle Geschöpfe im Himmel und auf Erden Jesus an. Diesen Text möchte ich zum Schluss der Predigt mit euch lesen. Im Vers 10 werden drei Orte genannt, an welchen alle dort Lebenden auf die Knie fallen werden und Jesus anbeten werden. Die Orte sind im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.
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Welche Personengruppen sind hier gemeint? Mit ziemlicher Sicherheit die Engel im Himmel, die Seelen der verstorbenen Gläubigen, denn die sind auch schon im Himmel. Die lebenden Menschen auf der Erde und die bereits verstorbenen Menschen, das sind die unter der Erde. Gemeint sind aber sicher auch die gottfeindlichen Geister, der Satan und seine Dämonen. Der Kniefall wird nicht bei allen freiwillig geschehen. Denn hier ist sicher auch die Unterwerfung der rebellischen geistlichen Mächte und Menschen gemeint, die Unterwerfung der Feinde Jesu. Sie beugen ihre Knie vor dem Weltenherrscher, Jesus Christus. Hierzu haben wir auch eine alttestamentliche weitere Parallele, die ebenfalls den Titel Herr gebraucht. Psalm 110,1: Der Herr sprach zu meinem Herrn: »Setz dich auf den Ehrenplatz zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde demütige und sie zum Schemel unter deinen Füßen mache. Dieser Text wird vier Mal im Neuen Testament zitiert und immer auf Jesus Christus angewendet. Alle Feinde Jesu, werden ihre Knie vor ihm beugen müssen. Und sie werden nicht nur ihre Knie beugen. Wir lesen, dass sie Jesus als Herrn bekennen werden: Vers 11: und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters. Während die Gläubigen und die treuen Engel, Jesus schon jetzt freiwillig als Herrn anerkennen und sich vor ihm beugen, werden alle anderen es eines Tages durch seine Allmacht unterworfen tun müssen. Ihre Knie werden sich beugen vor dem Weltenherrscher und Weltenrichter, Jesus Christus. Jesus hat kosmische Autorität. Er ist nicht nur das Haupt der Gemeinde, die selbstverständlich unter seiner königlichen Macht steht. Er ist der Herr über Lebende und Tote, über Engel, Mächte und Gewalten, über alle Sterne und Galaxien, über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Er ist Herr über alles. Der Kniefall vor Jesus und das Bekenntnis, dass er der Kyrios, der Herr, ist, sprechen beide dieselbe Sprache. Jedes Geschöpf aller Zeiten wird vollkommen anerkennen müssen, dass Jesus Gott ist und rechtmäßig in alle Ewigkeit das Universum regieren wird. Zur Ehre des Gottes, des Vaters Am Ende des Hymnus sehen wir noch mal einen Verweis auf Gott, den Vater: zur Ehre Gottes, des Vaters. Jesus als das vollkommene Ebenbild des Vaters hat durch seine Erniedrigung und seine Erhöhung den Vater verherrlicht. Das Wesen, der Charakter des Vaters spiegelt sich in allem, was der Sohn gemacht hat. Wer den Sohn sieht, der sieht den Vater. Sagt Jesus im Johannesevangelium. Und so kommt in der Erhöhung und Anbetung des Sohnes dem Vater Ehre zu. Das ist so schön hier und an vielen anderen Stellen in der Bibel zu beobachten: Innerhalb der Dreieinigkeit existiert keinerlei Konkurrenzdenken, sondern genau das Gegenteil: Jeder der drei sucht nur die Ehre des anderen. Und freut sich dabei viel mehr, als wenn er selbst die Ehre bekommt. So wundervoll ist unser Gott!
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Ich möchte euch einen wunderschönen Text von Tim Keller vorlesen, der genau das beschreibt: Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist drehen sich jeder um den anderen, sie verehren die jeweils anderen und dienen Ihnen. Und weil Vater, Sohn und Heiliger Geist sich gegenseitig diese einander verherrlichende Liebe geben, ist Gott unendlich und zutiefst glücklich. Stellen sie sich vor: Sie finden jemanden, den sie verehren, für den sie alles tun würden, und sie entdecken, dass diese Person dasselbe für sie empfindet. Würde sich das gut anfühlen? -‐‑ Es wäre unglaublich! So empfindet Gott in alle Ewigkeit. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist verströmen sich vor Liebe und Freude und Verehrung aneinander und füreinander, jeder dient dem anderen. Sie suchen ohne Ende die Herrlichkeit des anderen und sind daher unendlich glücklich. Wundervoll! Und weißt du, genau das -‐‑ und nur das -‐‑ kann auch dich absolut glücklich machen. Wenn du aufhörst, dich um dich selbst zu drehen, und damit anfängst dich um diesen herrlichen dreieinigen Gott zu drehen, dann wirst du glücklich. Und dann bekommst du auch die Freude und die Kraft, dich mehr um deine Mitmenschen zu kümmern, als um dich selbst. Tiefe Freude liegt nicht in der Selbstdarstellung, Selbsterhöhung, Selbstverwirklichung. Sondern in der Selbstvergessenheit, in der freien Beschäftigung mit dem schönen Gott, und mit anderen Menschen. Solange du dich um dich selbst drehst, wirst du eine bedauernswerte Person bleiben. Wenn du aber anfängst, dich um Gott und um deine Mitmenschen zu drehen, wird dein Leben aufblühen und deine Freude wird vollkommen werden. Auf welche Weise wurde Christus erhöht? Eine letzte Frage an den Text, die ich beantworten möchte, bevor ich zu den Anwendungen komme, ist folgende: Wenn Jesus von Ewigkeit her vollkommener Gott war, auf welche Weise wurde er dann erhöht? Noch vollkommener konnte er nicht werden. Wie können wir uns seine Erhöhung vorstellen? Ich denke, dass seine Erhöhung mit der neuen Erfahrung als Gott-‐‑Mensch zu tun hat. Jesus war auch bevor er die Welt erschaffen hat, vollkommen glücklich in der Beziehung der Dreieinigkeit – wie Tim Keller es eben schön beschrieben hat. Seine Erhöhung betrifft also nicht seine Gottheit oder seine Position innerhalb der Dreieinigkeit. Die hatte er schon vor der Erschaffung der Welt. Aber durch seine Erniedrigung und Erhöhung als Gott-‐‑Mensch hat er eine neue Erfahrung gemacht, die er vorher nicht hatte. Durch sein Erlösungswerk als Messias und durch sein jetziges Amt als unser Hohepriester, hat er eine neue Position erlangt. Nach seiner Erhöhung als Gott-‐‑Mensch hat er jetzt neue Aufgaben, Rechte und Privilegien, die er vorher nicht hatte. Er ist unsere Gerechtigkeit geworden. Er ist unser König geworden. Er ist unser Hohepriester geworden. Und nicht zuletzt freut er sich an unserer Freude. Für die Liebe gibt es nichts Größeres, als wenn sie sich selbst verschenkt. Jesus ist die Liebe. Er hat sich selbst an uns verschenkt. Und er hat uns, seine Kinder, beschenkt mit all seinem Reichtum. Und er wird sich in Ewigkeit freuen uns Gutes zu tun.
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Das sind einige der Dinge, durch die Jesus jetzt gewissermaßen noch höher erhoben wurde, als er es vor der Erschaffung der Welt war. Jetzt möchte ich noch zwei kurze Anwendungen für uns aus dem Text ziehen. Anwendungen für uns: 1. Lebe nach dem göttlichen Prinzip: Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Wie ich sagte: Das ist ein universales Prinzip, eine allgemeingültige Wahrheit Gottes. Wenn du möchtest, dass Gott dich segnet, sei demütig. Halte nicht viel von dir selbst, sondern achte andere Menschen höher als dich selbst. Diese Aussage steht direkt vor dem Hymnus. Praktisch bedeutet das, dass dir das Wohl deiner Mitmenschen mehr bedeuten sollte, als dein eigenes Wohl. Das du gerne bereit bist, deine Zeit, deine Kraft und dein Geld mit denen zu teilen, die es brauchen. Hör auf viel über dich selbst nachzudenken und zu reden. Rede lieber positiv über andere und denke mehr darüber nach, wie du anderen Gutes tun kannst. Und tue das dann auch. Sei wie Jesus ein demütiger Diener. Dann wird Gott dich erhöhen. 2. Bekenne Jesus als Herrn Ich hoffe, dass du schon zu deinen Lebzeiten freiwillig vor Jesus die Knie beugst und ihn als Herrn bekennst. In Römer 10,9 lesen wir das als Voraussetzung dazu, um gerettet zu werden: Wenn du mit deinem Mund bekennst, dass Jesus der Herr ist, und mit deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn von den Toten auferweckt hat, wirst du gerettet werden. Damit du gerettet wirst, braucht es den Glauben, das Vertrauen auf Jesu Werk. Die Auferstehung steht hier stellvertretend für das ganze Werk von Jesus. Wenn du wirklich daran glaubst, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, dann muss das dein ganzes Leben verändern. Und das erste, was passieren sollte, ist, dass du diesen Glauben bekennst. Ein echter Glaube bleibt nämlich nicht verborgen, sondern äußert sich in Worten und Taten. Deswegen ermutige ich dich heute, vertraue darauf, dass Jesus der Herr ist, der Weltenherrscher, und erzähle anderen Menschen von deinem Glauben. Zum Schluss möchte ich uns von diesem himmlischen Lobpreis vorlesen, der ja die Erfüllung von unserem Hymnus zeigt und ich bete anschließend mit uns.
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Im Hymnus lesen wir ja, dass alle im Himmel und auf Erden und unter der Erde die Knie vor Jesus beugen und ihn anbeten werden. Und in Offb 5 lesen wir, wie sich das erfüllt: Ich lese aus Offenbarung 5,11-‐‑14: 11 Dann sah ich eine unzählbar große Schar von Engeln – tausend mal Tausende und zehntausend mal Zehntausende. Sie standen im Kreis rings um den Thron, um die vier lebendigen Wesen und um die Ältesten, und ich hörte, 12 wie sie in einem mächtigen Chor sangen: »Würdig ist das Lamm, das geopfert wurde, Macht und Reichtum zu empfangen, Weisheit und Stärke, Ehre, Ruhm und Anbetung!« 13 Und alle Geschöpfe im Himmel, auf der Erde, unter der Erde und im Meer – alle Geschöpfe im ganzen Universum – hörte ich ´mit einstimmen und` rufen: »Anbetung, Ehre, Ruhm und Macht für immer und ewig dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!« 14 Die vier lebendigen Wesen antworteten: »Amen!« Und die Ältesten warfen sich nieder und beteten an. Amen