Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logische Grundlagen des Mathematikunterrichts
Alexander Tochtenhagen, Marcel Gruneberg
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultat II - Institut fur Mathematik
10. November 2010
1 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Inhaltsverzeichnis
1 Logik
2 Rahmenplan
3 Logische Grundlagen
4 Aquivalenzumformungen
5 Beweise
6 Bedingungen
7 Zum Anfang
8 Quellen
2 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Einfuhrung
Ein Jager geht auf die Jagd
Ein Jager geht auf die Jagd; So-
nusvox ist sein Hufthorn, aus wel-
chem duae praemissae als zwei Ro-
sen hervorgehen; der das Horn hal-
tende Arm bedeutet Argumenta; auf
seiner Brust ist Conclusio geschrie-
ben; Syllogismus ist sein Waidmes-
ser, Quaestio der Bogen in seiner
rechten Hand; vor ihm springen zwei
Jagdhunde, ein schoner Veritas und
ein haßlicher Falsitas; Gegenstand
der Jagd ist ein Hase Problema;
3 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Einfuhrung
Definition Logik
Logik
Logik ist die Lehre des vernunftigen (Schluss-)Folgerns.
Logik untersucht die Gultigkeit von Argumenten hinsichtlichihrer Struktur unabhangig vom konkreten Inhalt dereigentlichen Aussagen.
man spricht auch von”mathematischer”Logik.
Logik ist Disziplin der Philosophie, der Mathematik und derInformatik
4 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Einfuhrung
Historischer Uberblick
Die Logik wurde als”Wissenschaft vom richtigen
Schließen”von Aristoteles begrundet und hat, durchMittelalter bis zu Kant und Hegel, die verschiedenstenphilosophischen (und theologischen) Erweiterungen erfahren.
George Boole fuhrte als erster fur den Teilbereich derAussagenlogik eine Formalisierung ein. Dies kann insofern alsdie Geburtsstunde mathematischer Logik dienen, als damit dieLogik einer mathematischen Betrachtung zuganglich wurde.Booles Ansatz wurde spater zur Pradikatenlogik erweitert.
Den Hohepunkt der Entwicklung stellt die Veroffentlichungder
”Principia Mathematica” von A.N. Whitehead und B.
Russel dar.
5 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Einfuhrung
Historischer Uberblick
Die Logik wurde als”Wissenschaft vom richtigen
Schließen”von Aristoteles begrundet und hat, durchMittelalter bis zu Kant und Hegel, die verschiedenstenphilosophischen (und theologischen) Erweiterungen erfahren.
George Boole fuhrte als erster fur den Teilbereich derAussagenlogik eine Formalisierung ein. Dies kann insofern alsdie Geburtsstunde mathematischer Logik dienen, als damit dieLogik einer mathematischen Betrachtung zuganglich wurde.Booles Ansatz wurde spater zur Pradikatenlogik erweitert.
Den Hohepunkt der Entwicklung stellt die Veroffentlichungder
”Principia Mathematica” von A.N. Whitehead und B.
Russel dar.
5 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Einfuhrung
Historischer Uberblick
Die Logik wurde als”Wissenschaft vom richtigen
Schließen”von Aristoteles begrundet und hat, durchMittelalter bis zu Kant und Hegel, die verschiedenstenphilosophischen (und theologischen) Erweiterungen erfahren.
George Boole fuhrte als erster fur den Teilbereich derAussagenlogik eine Formalisierung ein. Dies kann insofern alsdie Geburtsstunde mathematischer Logik dienen, als damit dieLogik einer mathematischen Betrachtung zuganglich wurde.Booles Ansatz wurde spater zur Pradikatenlogik erweitert.
Den Hohepunkt der Entwicklung stellt die Veroffentlichungder
”Principia Mathematica” von A.N. Whitehead und B.
Russel dar.
5 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Ein paar einfache Probleme
Wason Selection Task
Gegeben sind Karten mit einer Ziffer auf der einen Seite und einemBuchstaben auf der anderen Seite.
These: Wenn die Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hatsie auf der anderen Seite eine gerade Zahl.
Aufgabe: Welche Karten sind umzudrehen, um die These zutesten?Tipp: Es sind so wenig wie moglich, aber soviel wie notigumzudrehen.
6 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Ein paar einfache Probleme
Die Verneinung
Aufgabe: Verneine folgende Aussagen!
1 Alle Schuler sind fleißig.
2 Der gegenwartige Konig von Frankreich hat eine Glatze.
7 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Ein paar einfache Probleme
Die Verneinung
Aufgabe: Verneine folgende Aussagen!
1 Alle Schuler sind fleißig.
2 Der gegenwartige Konig von Frankreich hat eine Glatze.
7 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Sekundarstufe I
8 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Prozessbezogene Kompetenzbereiche
Die Aufgabe des Mathematikunterrichts ist es, auf allenNiveaustufen Schulerinnen und Schulern den Erwerb derfolgenden Kompetenzen zu ermoglichen.
Argumentieren
Probleme losen
Modellieren
Darstellungen verwenden
Mit symbolischen, formalen und technischen Elementen derMathematik umgehen
Kommunizieren
9 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Argumentieren
Mathematisches Argumentieren umfasst das Erkunden vonSituationen, das Aufstellen von Vermutungen und das schlussigeBegrunden von vermuteten Zusammenhangen. In derSekundarstufe I kommen beim Argumentieren unterschiedlicheGrade der Strenge zum Tragen: vom intuitiven, anschaulichenBegrunden bis zum mehrschrittigen Beweisen durch Zuruckfuhrenauf gesicherte Aussagen.
10 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Prozessbezogene Standards
Die folgenden Standards werden von Schulerinnen und Schulernaller Schulformen und am Ende beider Doppeljahrgangsstufenerwartet.
Argumentieren
Die Schulerinnen und Schuler
erkunden mathematische Situationen und stellenVermutungen auf,
begrunden die Plausibilitat von Vermutungen oder widerlegendiese durch Angabe von Beispielen oder Gegenbeispielen,
entwickeln schlussige Argumentationen zur Begrundungmathematischer Aussagen,
hinterfragen Argumentationen und Begrundungen kritisch,finden und korrigieren Fehler.
11 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Beispiele
Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhaltetransportieren, sondern Schulerinnen und Schuler dazu befahigendiese auch kritisch zu prufen. =⇒ Beweisen!
P6 – 7/8 Konstruieren und mit ebenen Figuren argumentieren
FF beweisen den Satz des ThalesFF beweisen den Satz uber die Winkelsumme im Dreieck
P5 – 9/10 Mit Winkeln und Langen rechnen
FFF beweisen den Sinus- und den Kosinussatz in beliebigenDreiecken
P2 – 9/10 Langen und Flachen bestimmen und berechnen
FFF beweisen den Satz des Pythagoras und seine Umkehrung
12 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Beispiele
Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhaltetransportieren, sondern Schulerinnen und Schuler dazu befahigendiese auch kritisch zu prufen. =⇒ Beweisen!
P6 – 7/8 Konstruieren und mit ebenen Figuren argumentieren
FF beweisen den Satz des ThalesFF beweisen den Satz uber die Winkelsumme im Dreieck
P5 – 9/10 Mit Winkeln und Langen rechnen
FFF beweisen den Sinus- und den Kosinussatz in beliebigenDreiecken
P2 – 9/10 Langen und Flachen bestimmen und berechnen
FFF beweisen den Satz des Pythagoras und seine Umkehrung
12 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Beispiele
Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhaltetransportieren, sondern Schulerinnen und Schuler dazu befahigendiese auch kritisch zu prufen. =⇒ Beweisen!
P6 – 7/8 Konstruieren und mit ebenen Figuren argumentieren
FF beweisen den Satz des ThalesFF beweisen den Satz uber die Winkelsumme im Dreieck
P5 – 9/10 Mit Winkeln und Langen rechnen
FFF beweisen den Sinus- und den Kosinussatz in beliebigenDreiecken
P2 – 9/10 Langen und Flachen bestimmen und berechnen
FFF beweisen den Satz des Pythagoras und seine Umkehrung
12 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Beispiele
Mathematikunterricht soll nicht nur mathematische Inhaltetransportieren, sondern Schulerinnen und Schuler dazu befahigendiese auch kritisch zu prufen. =⇒ Beweisen!
P6 – 7/8 Konstruieren und mit ebenen Figuren argumentieren
FF beweisen den Satz des ThalesFF beweisen den Satz uber die Winkelsumme im Dreieck
P5 – 9/10 Mit Winkeln und Langen rechnen
FFF beweisen den Sinus- und den Kosinussatz in beliebigenDreiecken
P2 – 9/10 Langen und Flachen bestimmen und berechnen
FFF beweisen den Satz des Pythagoras und seine Umkehrung
12 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Beispiele
P1 – 9/10 Neue Zahlen entdecken
FFF beweisen die Irrationalitat einer Quadratwurzel (indirekterBeweis)
Der indirekte Beweis wird erstmalig im Profilkurs im Rahmen desModuls
”Entdecken, Begrunden, Beweisen”behandelt.
13 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Logik im Berliner Rahmenplan
Sekundarstufe II
Kurs ma–Z3 Logik
Aussagen– und Pradikatenlogik
Quantoren, Verknupfungen bei Aussageformen,Mengendiagramme
logische Schlussformen
Beachte: Zusatzkurse durfen nicht vor dem Besuch derentsprechenden Grund– oder Leistungskurse belegt werden
14 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Mathematische Logik
Einfuhrung
Die Mathematische Logik ist eine Ausdehnung der formalenMethode der Mathematik auf das Gebiet der Logik.
logisches Denken findet sein Abbild in einem Logikkalkul
erfolgreiche Inangriffnahmen von Problemen, bei denen reininhaltliches Denken versagt
nutzlich in Disziplinen die eine axiomatische Begrundungzulassen
15 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Aussagenlogik
Definition
Aussage
Eine Aussage ist ein Satz, von dem es sinnvoll ist zu behaupten,dass sein Inhalt richtig oder falsch ist.
Beispiele:
Der Schnee ist schwarz.
9 ist eine Primzahl.
Hertha BSC steigt nachste Saison nicht auf.
Die Masse m eines Korpers ist von seinem Bewegungszustandunabhangig, d.h. m0 = mv .
16 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Aussagenlogik
Verknupfung von Aussagen
Bei Aussagen interessiert uns nicht Inhalt, sprachliche Gestalltoder gedankliche Struktur.
Was uns interssiert ist der Wahrheitswert
Wichtige Verknupfungen sind: ∧(und), ∨(oder), ¬(Negation),⇒(Implikation), ⇔(Aquivalenz)
A B ¬A A∧B A∨B A⇒ B A⇔ B
f f w f f w wf w w f w w fw f f f w f fw w f w w w w
17 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Aussagenlogik
Verknupfung von Aussagen
Bei Aussagen interessiert uns nicht Inhalt, sprachliche Gestalltoder gedankliche Struktur.
Was uns interssiert ist der Wahrheitswert
Wichtige Verknupfungen sind: ∧(und), ∨(oder), ¬(Negation),⇒(Implikation), ⇔(Aquivalenz)
A B ¬A A∧B A∨B A⇒ B A⇔ B
f f w f f w wf w w f w w fw f f f w f fw w f w w w w
17 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Aussagenlogik
Aussagenlogische Gesetze
tertium non datur
Der Satz vom Ausgeschlossenem Dritten behauptet, dass zweieinander widersprechende Aussagen nicht beide ungultig seinkonnen.
A ¬A A ∨ ¬Awahr falsch wahr
falsch wahr wahr
18 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Aussagenlogik
Aussagenlogische Gesetze
ex falso quodlibet
Aus Falschem folgt Beliebiges, d.h. aus einer Falschen Annahmekann man quasi beliebige Aussagen ableiten.Das bedeutet aber auch, dass aus Wahrem nur Wahres folgen darf.
Angeblich soll Bertand Russel zu einem Philosophen gesagt haben,dass ein falscher Satz jeden beliebigen Satz impliziert. Daraufhinmeinte der Philosoph, konnen Sie mir beweisen:
”Wenn 1 = 2, so
sind Sie der Papst.” [6]
19 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Schlussregeln
Modus ponendo ponens
Abtrennungsregel
Der Modus ponendo ponens, ist eine Schlussfigur (modus) derklassischen Logik, die durch das Setzen (ponendo) einer Aussageeine andere Aussage setzt (ponens). Aus einer gegebenen ersterPramisse,
”Wenn A, dann B”, und durch das Setzen der zweiten
Pramisse A folgt die Konklusion B.
A⇒ B
A
B
Beispiel:
”Wenn es regnet, wird die Straße nass“ und
”Es regnet“ folgt
logisch:”Die Straße wird nass“.
20 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Schlussregeln
Modus tollendo tollens
Aufhebungsregel
Der Modus tollendo tollens”durch Aufheben aufhebende
Schlussweise“ist eine Schlussfigur (modus), die es erlaubt, dass ausden Voraussetzungen
”nicht B“und
”Wenn A, dann B“auf die
Wahrheit von nicht A geschlossen werden kann.
A⇒ B
¬B¬A
Beispiel:
”Wenn es regnet, ist die Straße nass“und
”Die Straße ist nicht
nass”folgt logisch”Es regnet nicht”.
Achtung, der Schluss:”Die Straße ist nass, daher regnet es“ist
unzulassig und falsch.
21 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Schlussregeln
Modus tollendo tollens
Aufhebungsregel
Der Modus tollendo tollens”durch Aufheben aufhebende
Schlussweise“ist eine Schlussfigur (modus), die es erlaubt, dass ausden Voraussetzungen
”nicht B“und
”Wenn A, dann B“auf die
Wahrheit von nicht A geschlossen werden kann.
A⇒ B
¬B¬A
Beispiel:
”Wenn es regnet, ist die Straße nass“und
”Die Straße ist nicht
nass”folgt logisch”Es regnet nicht”.
Achtung, der Schluss:”Die Straße ist nass, daher regnet es“ist
unzulassig und falsch.21 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Grundlagen
Pradikatenlogik ist ebenfalls eine klassische Logik
Erweiterung der Aussagenlogik betrachten
Pradikatenlogik kann mogliche Variablen mit Hilfesogenannter Quantoren quantifizieren
Fur uns wichtig an dieser Stelle sind die folgenden Quantoren:
∀ fur alle
∃ es existiert
∃! es existiert genau ein
22 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Formalisierung
Mit Hilfe der Pradikatenlogik lasst sich ein großer Bereich anSatzen formalisieren und dann auf seine Gultigkeit innerhalb einesAxiomsystems prufen.
Ein Madchen spielt Schach.
Es gibt jemanden, der Madchen ist und Schach spielt.Es gibt ein x , fur das gilt: x ist Madchen und x spielt Schach.∃x : x ist Madchen ∧ x spielt Schach.
Alle Frauen sind gute Autofahrer.
Fur jedes Ding gilt, wenn es eine Frau ist, dann fahrt es gutAuto.Fur alle x gilt: ist x eine Frau, dann fahrt x gut Auto.∀x : x ist eine Frau ⇒ x fahrt gut Auto.
23 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Formalisierung
Mit Hilfe der Pradikatenlogik lasst sich ein großer Bereich anSatzen formalisieren und dann auf seine Gultigkeit innerhalb einesAxiomsystems prufen.
Ein Madchen spielt Schach.
Es gibt jemanden, der Madchen ist und Schach spielt.Es gibt ein x , fur das gilt: x ist Madchen und x spielt Schach.∃x : x ist Madchen ∧ x spielt Schach.
Alle Frauen sind gute Autofahrer.
Fur jedes Ding gilt, wenn es eine Frau ist, dann fahrt es gutAuto.Fur alle x gilt: ist x eine Frau, dann fahrt x gut Auto.∀x : x ist eine Frau ⇒ x fahrt gut Auto.
23 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Formalisierung
Mit Hilfe der Pradikatenlogik lasst sich ein großer Bereich anSatzen formalisieren und dann auf seine Gultigkeit innerhalb einesAxiomsystems prufen.
Ein Madchen spielt Schach.
Es gibt jemanden, der Madchen ist und Schach spielt.Es gibt ein x , fur das gilt: x ist Madchen und x spielt Schach.∃x : x ist Madchen ∧ x spielt Schach.
Alle Frauen sind gute Autofahrer.
Fur jedes Ding gilt, wenn es eine Frau ist, dann fahrt es gutAuto.Fur alle x gilt: ist x eine Frau, dann fahrt x gut Auto.∀x : x ist eine Frau ⇒ x fahrt gut Auto.
23 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Wahrheitswerte
Beachte, auch in der Pradikatenlogik lassen sich Wahrheitswerteden Aussagen zuordnen.
Die Aussage ∃x : F (x) ist genau dann wahr, wenn esmindestens eine Belegung der Variable x gibt, sodass F(x)erfullt ist.
Die Aussage ∀x : F (x) ist genau dann wahr, wenn fur alleBelegungen der Variable x , F (x) erfullt ist.
24 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Die Implikation
Betrachte folgende Aussage:”wenn x < 3, dann x < 5”, d.h.
x < 3⇒ x < 5,∀x ∈ R
Fall Einsetzungfur x
x < 3 x < 5 x < 3⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5
ww 2 2 < 3 2 < 5 2 < 3⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr
wf– – – –
fw4 4 < 3 4 < 5 4 < 3⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr
ff6 6 < 3 6 < 5 6 < 3⇒ 6 < 5, 6 ≥ 3 ∨ 6 < 5, wahr
Man erkennt: Kritische Fall”wf”kann nicht eintreten.
Damit ist die Allgemeingultigkeit der Aussage x < 3⇒ x < 5gezeigt.
25 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Die Implikation
Betrachte folgende Aussage:”wenn x < 3, dann x < 5”, d.h.
x < 3⇒ x < 5,∀x ∈ R
Fall Einsetzungfur x
x < 3 x < 5 x < 3⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5
ww 2 2 < 3 2 < 5 2 < 3⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr
wf– – – –
fw4 4 < 3 4 < 5 4 < 3⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr
ff6 6 < 3 6 < 5 6 < 3⇒ 6 < 5, 6 ≥ 3 ∨ 6 < 5, wahr
Man erkennt: Kritische Fall”wf”kann nicht eintreten.
Damit ist die Allgemeingultigkeit der Aussage x < 3⇒ x < 5gezeigt.
25 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Die Implikation
Betrachte folgende Aussage:”wenn x < 3, dann x < 5”, d.h.
x < 3⇒ x < 5,∀x ∈ R
Fall Einsetzungfur x
x < 3 x < 5 x < 3⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5
ww 2 2 < 3 2 < 5 2 < 3⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr
wf– – – –
fw4 4 < 3 4 < 5 4 < 3⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr
ff6 6 < 3 6 < 5 6 < 3⇒ 6 < 5, 6 ≥ 3 ∨ 6 < 5, wahr
Man erkennt: Kritische Fall”wf”kann nicht eintreten.
Damit ist die Allgemeingultigkeit der Aussage x < 3⇒ x < 5gezeigt.
25 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Die Implikation
Betrachte folgende Aussage:”wenn x < 3, dann x < 5”, d.h.
x < 3⇒ x < 5,∀x ∈ R
Fall Einsetzungfur x
x < 3 x < 5 x < 3⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5
ww 2 2 < 3 2 < 5 2 < 3⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr
wf– – – –
fw4 4 < 3 4 < 5 4 < 3⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr
ff6 6 < 3 6 < 5 6 < 3⇒ 6 < 5, 6 ≥ 3 ∨ 6 < 5, wahr
Man erkennt: Kritische Fall”wf”kann nicht eintreten.
Damit ist die Allgemeingultigkeit der Aussage x < 3⇒ x < 5gezeigt.
25 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Die Implikation
Betrachte folgende Aussage:”wenn x < 3, dann x < 5”, d.h.
x < 3⇒ x < 5,∀x ∈ R
Fall Einsetzungfur x
x < 3 x < 5 x < 3⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5
ww 2 2 < 3 2 < 5 2 < 3⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr
wf– – – –
fw4 4 < 3 4 < 5 4 < 3⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr
ff6 6 < 3 6 < 5 6 < 3⇒ 6 < 5, 6 ≥ 3 ∨ 6 < 5, wahr
Man erkennt: Kritische Fall”wf”kann nicht eintreten.
Damit ist die Allgemeingultigkeit der Aussage x < 3⇒ x < 5gezeigt.
25 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Pradikatenlogik
Die Implikation
Betrachte folgende Aussage:”wenn x < 3, dann x < 5”, d.h.
x < 3⇒ x < 5,∀x ∈ R
Fall Einsetzungfur x
x < 3 x < 5 x < 3⇒ x < 5, d.h. x ≥ 3 ∨ x < 5
ww 2 2 < 3 2 < 5 2 < 3⇒ 2 < 5, 2 ≥ 3 ∨ 2 < 5, wahr
wf– – – –
fw4 4 < 3 4 < 5 4 < 3⇒ 4 < 5, 4 ≥ 3 ∨ 4 < 5, wahr
ff6 6 < 3 6 < 5 6 < 3⇒ 6 < 5, 6 ≥ 3 ∨ 6 < 5, wahr
Man erkennt: Kritische Fall”wf”kann nicht eintreten.
Damit ist die Allgemeingultigkeit der Aussage x < 3⇒ x < 5gezeigt.
25 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Grundlagen der Aquivalenzumformungen
Grundlage: Aussageform
Aussageform A(x,y,...) ist sprachliches Gebilde, welchesmindestens eine Variable enthalt und nach geeigneterErsetzung in eine wahre oder falsche Aussage ubergeht
Beispiele
A(x) :√x = 2,M = {x ∈ R :
√x = 2} = {4}
B(x , y) : x + 10y = 8
M = {(x , y) ∈ R2 : x + 10y = 8} = {(k , (8− k
10)) ∈ R2, k ∈ R}
Belegung fur die eine Aussageform wahr wird, wird alsErfullungsmenge M uber der Grundmenge Gn bezeichnet.
26 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Aquivalenz von Aussageformen
Man bezeichnet zwei Aussageformen A(x,y,...) und B(x,y,...) unterder gleichen Grundmenge als aquivalent genau dann, wenn ihreErfullungsmengen ubereinstimmen.Dementsprechend bezeichnet man eine Umformung einerGleichung, die die Erfullungsmenge nicht verandert alsAquivalenzumformung.Dazu gehoren:
Addition eines Terms und
Multiplikation eines Terms (ungleich Null) auf beiden Seiten
27 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Beweis
Verallgemeinerung
Satz
Wendet man eine injektive Abbildung f auf beide Seiten einerGleichung an, so bezeichnet man dies als Aquivalenzumformung.
Beweiszu zeigen ist:
Sei (x,y,..) eine Losung der Gleichung h = j , mit h,j Terme,dann ist (x,y,...) eine Losung der Gleichung f (h) = f (j).
Es existieren keine Losungen von f (h) = f (j), die nichtgleichzeitig Losungen von h = j sind.
28 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Beweis
Zum Beweis
Zum ersten Punkt: folgt direkt aus der Definition einer Funktion
Zum zweiten Punkt: folgt direkt aus der Injektivitat von f
29 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Typische Schulerfehler
Fehler
Losen von Gleichungssystemen uber R
Aquivalenzumformungen von Gleichungen uber R
30 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Typische Schulerfehler
Losungsmenge des Gleichungssystems
Abbildung: Losungsmenge dargestellt als Schnittmenge von Ebenen
31 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Typische Schulerfehler
Losungsmenge des verandertem Gleichungssystems
Abbildung: Losungsmenge dargestellt als Schnittmenge von Ebenen
32 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Typische Schulerfehler
Erfahrungen
Welche Erfahrungen habt ihr damit im Unterricht gemacht und wieseid ihr damit umgegangen?
33 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Definition
Beweis
Eine endliche Kette von Umformungen, die mit Hilfe gultigerSchlussregeln durchgefuhrt werden und die von wahren bzw. alswahr angenommenen Aussagen (Pramissen) ausgehen und zu derAussage A (Konklusion) fuhren, nennen wir Beweis der Aussage A.
einige wichtige Beweisverfahren:
direkter Beweis
indirekter Beweis
Beweis durch Kontraposition
34 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Direkter Beweis
Vorgehen
Man geht von einer bereits bewiesenen oder als wahrangenommenen Voraussetzung aus, aus der mit Hilfe von gultigenSchlussregeln nach einer endlichen Anzahl von Schritten dieBehauptung folgt.
35 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Indirekter Beweis
Vorgehen
Die Implikation”wenn A, dann B”kann auch mit Hilfe der
Adjunktion und Negation dargestellt werden, wie schon vorhergesehen in Abschnitt
”Implikation”.
A⇒ B ⇔ B ∨ ¬A
Die Implikation ist nicht nur dann wahr, wenn die Voraussetzungund die Behauptung wahr ist, sondern auch dann, wenn dieVerneinung falsch ist.
36 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Indirekter Beweis
Kalkul
Die Annahme fur den indirekten Beweis gewinnen wir durchdie Negation der Behauptung.
Mit gultigen Schlussregeln schließen wir solange weiter, bis einWiderspruch zur Voraussetzung oder zur Annahme sichtlichwird.
37 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Indirekter Beweis
Wahrheitstafel zur Verneinung der Implikation
A B ¬A ¬B A⇒ B ⇔ B ∨ ¬A ¬(A⇒ B)⇔ ¬B ∧ A
w w f f w fw f f w f wf w w f w ff f w w w f
Wir wissen, dass eine Aussage und ihre Negation nicht gleichzeitigwahr sein konnen. Daraus muss folgen, dass die Annahme falschund die Negation der Annahme (Behauptung) wahr ist.
38 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Kontraposition
Beweis durch Kontraposition
Achtung: Haufig mit dem indirekten Beweis verwechselt.
39 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Kontraposition
Wahrheitstabelle
WahrheitswerteA B ¬A ¬B A ⇒ B ⇔ B ∨ ¬A ¬B ⇒� A ⇔ ¬A∨B ¬(A ⇒ B) ⇔ ¬B ∧ A
w w f f w w fw f f w f f wf w w f w w ff f w w w w f
Erkenntnis: ¬B ⇒ ¬A⇔ A⇒ B
40 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Kontraposition
Erfahrungen
Eigene Erfahrungen mit Beweisen im Schulalltag und zu Beginndes Studiums
Welche Erfahrungen habt ihr beim Unterrichten von Beweisengemacht?
Wurde euch eine solch theoretische Einfuhrung zum Beginndes Studiums helfen mit Beweisen umzugehen?
41 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Notwendige und Hinreichende Bedingung
Grundlagen
Notwendige Bedingung und hinreichende Bedingung sindBegriffe aus der Aussagenlogik.
Unterscheidung zwischen notwendigen und hinreichendenTypen von Voraussetzungen
Unterscheidung ermoglicht die genauere Einordnung vonSchlussfolgerungen
42 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Notwendige und Hinreichende Bedingung
Notwendige Bedingung
Notwendige Bedingung
Eine notwendige Bedingung ist eine unersetzbare Voraussetzung,ohne die ein Ereignis nicht eintritt. Die Erfullung derVoraussetzung garantiert jedoch nicht den Eintritt des Ereignisses.Umgangssprachlich wird eine notwendige Bedingung auchK.O.-Kriterium genannt
Das heißt, wenn wir wissen, dass B nicht gilt, so kann auch A nichtgelten. Dies liegt daran, dass aus etwas Wahrem nichts Falsches folgendarf.
Beispiel: Nur wer volljahrig ist, darf an der Bundestagswahl teilnehmen.
Volljahrigkeit ist eine notwendige Bedingung fur das Wahlrecht zum
Deutschen Bundestag. Sie ist aber nicht allein entscheidend: man muss
noch weitere notwendige Bedingungen erfullen, z. B. die deutsche
Staatsburgerschaft besitzen.
43 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Notwendige und Hinreichende Bedingung
Hinreichende Bedingung
Hinreichende Bedingung
Eine hinreichende Bedingung ist eine Voraussetzung, bei derenErfullung Ereignis zwangslaufig eintritt und keine weiterenVoraussetzungen benotigt werden. Das Vorliegen des Ereignissesjedoch auch andere Ursachen haben, das heißt wenn das Ereignisvorliegt, ist es nicht zwingend, dass eine bestimmte hinreichendeBedingung erfullt sein muss.
Das heißt, wenn wir wissen, dass A gilt, so muss B gelten. Dies liegtdaran, dass aus etwas Wahrem nichts Falsches folgen darf.
Beispiel: Wenn es regnet, wird die Straße nass. Regen ist hinreichend
(ausreichend) dafur, dass die Straße nass wird. Regen ist aber keine
notwendige Bedingung hierfur, weil es auch andere Moglichkeiten gibt,
eine Straße zu befeuchten, zum Beispiel durch besprengen mit einem
Wasserschlauch.44 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Notwendige und Hinreichende Bedingung
Notwendige und hinreichende Bedingungen fur Extrema
Eine notwendige Bedingung fur die Existenz eines Extremums ander Stelle x0 ist das Vorliegen einer waagerechten Tangente, d. h.also f ′(x0) = 0.Ist das auch schon hinreichend?
45 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Notwendige und Hinreichende Bedingung
Notwendige und hinreichende Bedingungen fur Extrema
Eine notwendige Bedingung fur die Existenz eines Extremums ander Stelle x0 ist das Vorliegen einer waagerechten Tangente, d. h.also f ′(x0) = 0.Ist das auch schon hinreichend?
45 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Notwendige und Hinreichende Bedingung
Notwendige und hinreichende Bedingungen fur Extrema
Hinreichend ware:f ′(x0) = 0 und f ′′(x0) < 0 fur ein Maximum undf ′(x0) = 0 und f ′′(x0) > 0 fur ein Minimum.Wie man sieht ist die notwendige Bedingung in der hinreichendenBedingung enthalten. Wurde auch nur der Ausdruck f ′′(x0) 6= 0ausreichen?
46 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Notwendige und Hinreichende Bedingung
Notwendige und hinreichende Bedingungen fur Extrema
Hinreichend ware:f ′(x0) = 0 und f ′′(x0) < 0 fur ein Maximum undf ′(x0) = 0 und f ′′(x0) > 0 fur ein Minimum.Wie man sieht ist die notwendige Bedingung in der hinreichendenBedingung enthalten. Wurde auch nur der Ausdruck f ′′(x0) 6= 0ausreichen?
46 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Losung der Aufgaben
Wason Selection Task
These: Wenn die Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hatsie auf der anderen Seite eine gerade Zahl.
Die Karten A und 7 mussen umgedreht werden, was denSchlussregeln Modus ponendo ponens bzw. Modus tollendo tollensentspricht.
47 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Losung der Aufgaben
Wason Selection Task
These: Wenn die Karte auf einer Seite einen Vokal hat, dann hatsie auf der anderen Seite eine gerade Zahl.
Die Karten A und 7 mussen umgedreht werden, was denSchlussregeln Modus ponendo ponens bzw. Modus tollendo tollensentspricht.
47 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Losung der Aufgaben
Die Verneinung
Aufgabe: Verneine folgende Aussage!
Der gegenwartige Konig von Frankreich hat eine Glatze.
48 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Losung der Aufgaben
Ausfuhrliche Analyse des Problems
Wir konnten uns in der Vergangenheit davon uberzeugen, dass Aussagen wahr oderfalsch sind. Wenn eine Aussage wahr ist, dann ist ihre Verneinung falsch; und wenneine Aussage falsch ist, dann ist ihre Verneinung wahr. Eine dritte Moglichkeit gibt esnicht (Satz vom ausgeschlossenen Dritten, tertium non datur).Wie sieht es nun mit der Aussage ”Der gegenwartige Konig von Frankreich hat eineGlatze“und ihrer intuitiven Verneinung ”Der gegenwartige Konig von Frankreich hatkeine Glatze“aus? Einer der beiden Satze muss wahr sein, der andere falsch. Welcherist wahr, welcher falsch?Geht man nun der Reihe nach alle Dinge durch, die eine Glatze haben, wird man unterihnen den gegenwartigen Konig von Frankreich nicht finden (denn Frankreich hatkeinen Konig). Der Satz ”Der gegenwartige Konig von Frankreich hat eine Glatze“waredemnach falsch. Geht man alle Dinge durch, die keine Glatze haben, dann wird manjedoch auch nicht auf den gegenwartigen Konig von Frankreich stoßen. Der Satz ”Dergegenwartige Konig von Frankreich hat keine Glatze“ware somit nicht weniger falsch!
Wir stehen damit vor dem Problem, dass sowohl ein Satz als auch seine Verneinung
falsch ist. Das ist nicht nur nicht einsichtig, sondern vor allem mit unserer logischen
Sprache nicht vertraglich.
49 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Losung der Aufgaben
Ausfuhrliche Losung des Problems
Auch hier entsteht das Problem aus einer falschen Analyse. Die Kennzeichnung”der
gegenwartige Konig von Frankreich“ist – wie jede Kennzeichnung – kein Eigenname.Der Satz ”Der gegenwartige Konig von Frankreich hat eine Glatze“muss korrektanalysiert werden als Es gibt genau ein Ding, das Konig von Frankreich ist, und diesesDing hat eine Glatze“. Dieser Satz ist falsch.Wenn man diesen Satz verneint, kommt man zu
”Es ist nicht der Fall, dass es genau
ein Ding gibt, das gegenwartiger Konig von Frankreich ist, und dass dieses Ding eineGlatze hat“. Diese Verneinung ist unproblematisch. Der Satz
”Der gegenwartige Konig
von Frankreich hat keine Glatze“muss analysiert werden als Es gibt genau ein Ding,das gegenwartiger Konig von Frankreich ist, und dieses Ding hat keine Glatze“. DieserSatz ist nicht die Verneinung des ersten Satzes! Die Moglichkeit, dass beide Satzezugleich falsch sein konnen, ist daher kein Problem fur unsere logische Sprache.
Als Nebenprodukt von Russells Theorie der Kennzeichnungen fallt also die
Beobachtung ab, dass die Verneinung von ”Der gegenwartige Konig von Frankreich
hat eine Glatze“keineswegs ”Der gegenwartige Konig von Frankreich hat keine
Glatze“lautet.[1]
50 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Quellen
Bertrand Russel: On Denoting –(http://www.jstor.org/pss/2248381)
Berliner Rahmenlehrplan fur die Sekundarstufe I – Mathematik
Berliner Rahmenlehrplan fur die Sekundarstufe II –Mathematik
Georg Klaus: Moderne Logik (1972)
D.Hilbert – W. Ackermann: Grundzuge der theoretischen Logik(1958)
http://page.mi.fu-berlin.de/shinyinj/bkurs/Brueckenkurs.pdf
51 / 52
Logik Rahmenplan Logische Grundlagen Aquivalenzumformungen Beweise Bedingungen Zum Anfang Quellen
Spock
Logic is the beginning of wisdom, not the end.
52 / 52