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Page 1: Auf eigenartige Entmischungserscheinungen bei inhomogenen pulverigen

300 Bericht: Allgemeine analytische Methoden usw.

fiir flfissige Stoiie, die nicht mehr als 20 mg Wasser enthalten, anwendbar. Unter Einhaltung entsprechender Versuchsbedingungen ist die Methode f/Jr die Makro- und Mikrobestimmung yon alkoholischen Hydroxylgrupp~n, Carboxylgruppen, S~iure- anhydriden und/~hnlichem zu empfehlen.

Einen t)berblick iiber einige Entwicklungen im Gebrauch des KARL-FISCnER- Reagenses gibt A. G. JONES 1. Nicht empfohlen wird die mehrfach ~ vorgeschlagene Trennung des Reag~nses in eine LSsung I von Methanol, Pyridin und SO~ und I I von J2 in Methanol und Arbeit in der Weise, dab das Wasser in I gel5st und dann mit I I t i tr iert wird, da die durch den Feuchtigkeitsgehalt der Reagenzien bedingten Fehler nicht sicher auszuschliel]en sind. Zur Ermittlung des Endpunktes der Titration werden elektrische Indicatormethoden empfohlen, wobei vor allem die ,,dead stop"- Methode herangezogen wird, die durch Schaltskizzen erlautert ist. Interessant ist der Hinweis auf die MSglichkeit zur Bestimmung des Wasserdampfes in Gasen, die in der Weise erfolgt, dab solange Gas durc!~ ein, gemessene Menge FlSC~ER-Reagens geleitet wird, bis dessen J2 v511ig verbraucht ist. Aus dem Wasserwert des Reagenses und der durchgeleiteten Gasmenge errechnet sich der HzO- Gehalt des Gases. Die End- punktbestimmung erfolgt elektrisch. Apparatur und Schaltsystem sind angefrihrt.

Auf einen zusammenfassenden Literaturbericht yon J . MITCHELL jr., L. R. KA~OAS und W. SEAMA~ a fiber Ausffihrung und Anwendungen des KnRL-I~ISC~ER- Verfahrens sei hingewiesen (21 Literaturzitate). W. GEILMAN~.

Die Regeln der Probenahme und den Einflull der Probenahme auf die Unter- suehungsergebnisse behandelt R. LA~oc~E 4 sehr ausfiihrlich. Vieles davon ist bekannt, wegen weiterer Einzelheiten mu]~ auf das Original verwiesen werden. Nachstehend seien die wichtigsten Regeln frir die Probenahme und die Unter- suchung wiedergegeben: 1. Man soll n ie eine Probe analysieren, die aus sehr ver- schieden grol3en Stricken besteht. Man trennt die grofien und kleinen Stficke von- einander, bestimmt ihr Gewichtsverh/~ltnis, analysiert sie getrennt und berechnet dann den Durchschnittswert. 2. Das Gewicht der zu verarbeitenden Probe mu2 um so grSBer sein je grSBer die Stficke der Probe sind. 3. Man muB ein gewisses Minimum an Parallelanalysen durchffihren. Das Minimum ist eine Funktion der Heterogenit/~t desMaterials. 4. Die Probe soll gleichm/~Big aus allen Teilen des Ma- terials genommen werden. 5. Man soll das Gewieht einer Probe niemals verkleinern (durch Vierteilung o. dgl.), ohne dab man zunachst die Stiicke zerldeinert hat. 6. Zwischen der Zerkleinerung und der Gewichtsreduktion soll das zerkleinerte Material durch energisches Mischen homogenisicrt werden. A. KURTENACKER.

Auf eigenartige Entmisehungserseheinungen bei inhomogenen pulverigen Kiirpern macht A. DOLIQUE 5 aufmerksam. Bemerkenswert ist, dab nicht nut durch StoB, freien Falloder bei langerer Lagerung durch,,Sackung ~ eine Entmischung riber- haupt eintritt , sondern dab dabei durch eine Art Siebwirkung spezifisch leiehtere, aber feinkSrnigere KSrper durch Sehichten yon grSberen, aber spezifisch schwereren Teilchen hindurchfallen kSnnen. Das Ergebnis dieses Vorganges ist die paradox erscheinende Beobachtung, dab sich der spezi/isch schwerere Tell der Mischung ira oberen Tell derselben anreichert. A. EICHLER.

1 Analyst (Lond.) 76, 5 (1951). 2 A. JOnA~SSON: Svensk Papperstidn. 50, Nr. l i B , 124 (1947); Acta chem.

scand. (Kobenh.) 8, 1058 {1949); vgl. diese Z. 182, 434 (1951); WN. SEAMAN, W. H. McCoMAs and G. A. ALLEN: Analytic Chemistry 21,510 (1949); vgl. diese Z. 131, 363 (1950); vgl. aueh diese Z. 188, 386 (1951),

3 Analytic. Chemistry 22, 484 {1950). 4 Chim. anal. 82, 179 (1949). 5 Chim. anal. 82, 61 (1950).

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