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Information der Belegschaftslistefür die Beschäftigten bei Bayer Wuppertal

Belegschaftsinfo

aktiv - kompetent - konsequent

Personalabbau – ohne GegenwehrNoch im November beeilte sich derGesamtbetriebsrat, die Personalab-baupläne als überzogen und nichtnachvollziehbar darzustellen. Einegenaue Darstellung des Unterneh-mens, wo und vor allem welcheArbeitsbereiche ausgedünnt odergar wegfallen sollen, liegt nochimmer nicht vor. Obwohl der Ge-samtbetriebsrat damals betonte,man werde nicht über Abbauinstru-mente reden, bevor nicht alle Infor-mationen auf dem Tisch liegen,wurde der enge Zeitplan des Unter-nehmens eingehalten. In Ge-sprächen im kleinsten Kreis handel-ten die Betriebsratsspitzen ein Ver-einbarungspaket aus, das wir nunalle gut finden sollen: Der Gesamt-betriebsrat stimmte der GBV zurUmsetzung der Personalanpassun-gen 2011 – 2012 am 7.2.2011 zu.Einzelne Passagen sind missver-ständlich geblieben, reichen unsnicht und akzeptieren den Abbauohne jegliche Kritik. Unsere Anre-gungen zur Verbesserung fandenkein Gehör.

Es bleibt zunächst bei den bekann-ten Grobzahlen für Elberfeld: FürForschung und Entwicklung werdenca. 10 – 30 Arbeitsplätze als Abbau-potential genannt, für die Produktionsollen 20 – 40 Arbeitsplätze wegfal-len. Hier sollen alle wegfallendenStellen ab dem 30.9.2010 verrech-net werden dürfen. Wir haben diePersonalchefin Frau Lohkamp auf-gefordert, endlich Fakten zu nennen.Auch am 17.2. wurden im Elber-felder Betriebsrat keine Detailinfor-mationen geliefert. Al lerdingsscheint sich die Abbauzahl für Wup-pertal noch weiter zu reduzieren.Gänzlich im Dunkeln bleiben dieAbbauauswirkungen im administrati-ven Bereich – wozu auch die BBSzählt. Hier gibt es noch nicht einmalAndeutungen…Der Betriebsrat ist einhellig der Auf-fassung, dass kein einziger Arbeits-platz in Wuppertal entfallen kann. Im

Gegenteil sind einige Bereiche be-kannt, die zusätzliche Mitarbeiterbenötigen. Wir haben Frau Lohkamp erneutverdeutlicht, dass wir an allen Ent-scheidungen betei l igt werdenwollen.Infoveranstaltungen wecken BegehrlichkeitenDie Personalabteilung hat bereitseinige Mitarbeiter ab 57 Jahren zuInformationsveranstaltungen zumThema Frühruhestand eingeladen.Dies weckt den Eindruck, dassdieses Instrumentauch von allen, diees wünschen, aktiva n g e n o m m e nwerden kann. Laut der neuenV e r e i n b a r u n ghaben zumindestdie vom Stellenab-bau betroffenenMi tarbe i t e r e i nAnrecht auf solcheinen Vertrag. Ein-geladen sind abernicht alle älterenKollegInnen ab 57Jahren, sondernnur eine Auswahlder Personalabtei-lung. Auch das ist nichtin Ordnung.Wir werden unsdafür einsetzen, dass einerseitsältere KollegInnen die Chance aufeinen Frühruhestand erhalten, ande-rerseits die Arbeitsplätze in Wupper-tal nicht wegfallen, sondern inSumme wieder besetzt werden. Eineideale Möglichkeit, die Belegschaf-ten zu verjüngen…. Frau Lohkamplehnt dies derzeit ab.Wer mit einem Frühruhestand odermit einer einmaligen Abfindung beiAufhebungsvertrag liebäugelt, solltealle offenen Fragen VORHER klärenund eine persönliche Beratungwahrnehmen. Kontenklärung bei derRentenversicherung und individu-

elle finanzielle Folgen sollten gutdurchdacht sein.Teilzeit als Rettung?Einer Neuauflage der Schnupperteil-zeit mit finanziellem Abfedern derEntgeltabsenkung durch individuelleund freiwillige Arbeitszeitverkürzungsoll in Summe bei den Abbauzahlenhelfen. Der Gedanke ist gut undrichtig. Viele KollegInnen in derVE Chemie oder des CWL habendies eindrucksvoll in der letztenAbbauwelle demonstriert. Schadeist, dass ein finanzielles Ausgleichs-

angebot (das an sich gut gemeintist) eine Arbeitszeitverkürzung ummindestens 7,5 Stunden pro Wochevoraussetzt. Für Reduzierungsrech-nungen der Mannjahre reichen auchkleinere Zeitpakete. Die Frühruhestands-KonditionenIm Jahr 2011 können nur die Mitar-beiterInnen des Jahrgangs 1954(=57 Jahre) und Ältere ein Frühruhe-standsangebot wahrnehmen. Siemüssen mindestens 35 Versicher-ungsjahre bei der Rentenversicher-ung nachweisen und verpflichtensich zum Fortsetzung nächte Seite ->

Teilbetriebsversammlungen:

Dienstag, 22.2.2011 ab 8:30 Uhr in Geb. 308

Freitag, 25.2.2011 ab 8:30 Uhr in Geb. 464

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V.i.S.d.P.: Betriebsräte der Belegschaftsliste;

Michael Groß, GDD-GED-DMPK-BNP, Geb. 468, Tel. 8310Ralf Hochwald , Betriebsrat, Geb. 54, Tel. 7345Heike Luttkus, API-SC ELB QU, Geb. 128, Tel. 7789Christian Pieper, GDD-CMC-GCD, Geb. 131, Tel. 7457Thomas Preuss, API-SC ELB WP-TR,Geb.90, Tel.2713

Michael Schmidt-Kießling, Betriebsrat, Geb. 54, Tel. 2546Gabi Stallony , GDD-LGO-MCW (CWL), Geb. 460, Tel. 5519Cornelia Streich, GDD-LGO-MCW (CWL), Geb. 460, Tel. 8402

Die Belegschaftsliste im Internet: www.belegschaftsliste.de oder www.belegschaftsliste.org

Birgit Hancke, GDD-GED Toxikologie, Geb. 514, Tel. 8177Jörg Majewski, API-SC ELB Werkschutz, Geb. 303, Tel. 2255

frühestmöglichen Zeitpunkt in Rentezu gehen.Es gibt 2 verschiedene Regelungen:Für Bayermitarbeiter mit Penkarente(Anlage 2 der GBV) und für Mitar-beiter mit Schering-Altersversorgung(Anlage 3 der GBV). Wir gehen hierauf die Regelung für Bayerbeschäf-tigte mit Penkaansprüchen ein.Das Arbeitsverhältnis endet mit Auf-hebungsvertrag frühestens zumMonatsende, in dem der Mitarbeiterdas 57. Lebensjahr vollendet hat. Von da an bis zum Eintritt in dieAltersrente werden Übergangsleis-tungen in monatlichen Raten ge-zahlt. a. bis zum Alter 60

Bayer zahlt 60% des letztenBruttomonatsentgelt vor Aust-ritt (inklusive Besitzstand,Schichtzulage, Urlaubsgeld,tari f l iche Jahresleistung)sowie den Arbeitgeberanteilzur Kranken- und Pflegever-sicherung (Basis Jahr desAusscheidens);Eine Arbeitslosenmeldung istfreigestellt, evtl. fließendesArbeitslosengeld oder Hinzu-verdienst wird nicht verrech-net.

b. ab dem Alter 60 Die betriebliche Rente (Pen-sionskasse und Firmenver-sorgung) wird ohne Ab-schläge gezahlt. Es wird ein Bruttoaufschlag inder Höhe der mit 63 zu er-wartenden Sozialversicher-ungsrente gezahlt. Die Zahlung des Arbeitgeber-anteils zur Kranken- und Pfle-geversicherung (Basis Jahrdes Ausscheidens) wird fort-gesetzt. Die Gesamtsumme aus Pen-sionskassenleistung, Auf-stockbetrag und evtl. Hinzu-verdienst darf das ursprüng-liche Bruttoentgelt nicht über-schreiten, sonst wird gekappt.

Die Penkarente wird so ent-wickelt, als hätte der Mitar-beiter bis 60 unverändertgearbeitet. Die gesetzliche Rente ent-wickelt sich ab 60 nichtweiter. Die so gemindertegesetzliche Rente (bis zum63. Lebensjahr = Eintritt indie gesetzliche Rente) wirddurch einen zusätzlichen bet-rieblichen Rentenbaustein alsDirektzusage ausgeglichen. Für Annahme eines Früh-ruhestandsvertrages in 2011innerhalb von 6 Monatennach Angebot, wird zusätzlichein Monatsentgelt als „Beloh-nung“ ausgezahlt.Eventuell noch zustehenderPensionsurlaub kann auchkapitalisiert werden: entwederfür die Zeit bis zum 60stenLebensjahr oder als dauerha-fter Rentenbaustein ab 60.

Aufhebungsverträge mitAbfindung für Mitarbeiter bis 56 Jahre

Dieses Instrument soll laut FrauLohkamp für Elberfeld gar nicht an-geboten werden. Auch das ist nirgendwo vereinbart. Die Höhe des Abfindungsbetragserrechnet sich nach folgenderFormel:

Monatsentgelt x Faktor x volle Dienstjahre

Zugrundegelegt wird das Monatsent-gelt bei Vertragsabschluss.Dies bedeutet für Tarifmitarbeiter:Grundentgelt inkl. schichtabhängigeZulagen und 1/12 tarifliche Jahres-

leistung; F,S,N im Durchschnitt derletzten 12 Monate.Für LM wird 1/12 des Funktionsein-kommens berechnet.Faktor : ist immer 1,0. Es wird derWert auf 1,8 erhöht (Sprinterprä-mie), wenn Vertragsabschluss inner-halb von 4 Wochen nach individuel-lem schriftlichen Angebot erfolgt.Deckelung: Die Abfindungssummewird auf max. 54 Monatsentgeltebegrenzt.Zusätzlich gibt es noch sog. Sozial-zuschläge für Ehepartner, Kinderoder anerkannte Schwerbehinder-ung, gestaffelt nach Dienstjahren.

Unsere BewertungDie Konditionen sind gegenüber denbisherigen Frühruhestands-Verträ-gen leicht angehoben. Insbesondereder Wegfall der Bedingung, sicharbeitslos melden zu müssen, ist zubegrüßen. Auch die Summen der Abfindungenfür jüngere Mitarbeiter sind füreinige Jahrgänge attraktiv – sofernder Faktor 1,8 angewandt wird. Entscheidend für eine Wertung wirdsein, wer die Angebote wahrnehmendarf – oder soll.

Was weiterhin grundsätzlich fehlt, istein genauer Überblick, in welchenBereichen welche Abbauziele ange-strebt werden sollen. Ebenfalls musskontrollierbar sein, wann diese Zieleerreicht sind.

Eine offene und nachvollziehbareBeteiligung des Betriebsrates ist not-wendig - aber derzeit noch nicht inallen Fragen erkennbar.

Personalabbau - ohne GegenwehrFortsetzung Titelseite:

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BBS – falsche Fakten: Augen zu und durch?Die BBS verkündete im Herbst dras-tische Einsparungen und Pläne zurAusgliederung bzw. dem Verkaufder Sparte ITO und Verlagerungennach Indien ins IDC (India DeliveryCenter). Die Begründung: keine ausrei-chende Wirtschaftlichkeit.Der Gesamtbetriebsratbezweifelte dies. VieleHinweise aus der Beleg-schaft begründeten denVerdacht, dass zuneh-mend Äpfel mit Birnenverglichen wurden. Die Beraterfirma Scopeinwurde beauftragt, dieZahlen und Umsatz-schätzungen zu prüfen.Erschreckendes PrüfergebnisDie Prüfung der Berechnungenbelegt die Ahnungen der KollegIn-nen: Es stimmt nicht, dass die Berei-che unwirtschaftlich und schlechterals der Wettbewerb sind. Die BBS-Verantwortlichen haben sich offen-sichtlich mit Rechenfehlern ein Er-gebnis gebastelt, das sie habenwollten. Aus den vielen Hinweisender Beschäftigten haben sich Be-

weise ergeben, die deutlich machen,dass erbrachte Leistungen nichtabgerechnet werden, Gerätschaftenzum Nulltarif „verschenkt“ werden,Personalkosten bei Benchmarksnicht berücksichtigt werden, Rücker-stattungen an die Teilkonzerne die

B u d g e t -z a h l e nv e r ä n -dern, undv i e l e sm e h r .Allein diebet rac h-

teten Beispiele aus demvergangenen Jahr erga-ben ergebnisrelevanteMinderbetrachtung vonfast 4 Millionen Euro.In jedem anderen Unter-nehmen würde man dieverantwortlichen Mana-ger längst in die Wüsteschicken. Nicht so bei der BBS.

Ist das also alles Absicht?Die Ausschreibung zur Vergabe derArbeiten des Bereiches ITO läuftunverändert weiter. Zu einem Stoppwar das BBS-Management nichtbereit.Bleibt zu hoffen, dass es dem Hol-ding-Vorstand irgendwann zu pein-lich wird. Denn „kreative Buch-führungen und Umsatzbewertungen“alarmieren uns auf breiter Front. Die BBS-Führung zerstört damitauch das Vertrauen auf die Ge-schäftsaussagen aller anderen Teil-konzerne.

Weihnachtsstillstand und KantinenschließungWie bereits in den vergangenen Jahren hat der Betriebsrat die Schließung von Forschungund Entwicklung in Elberfeld und Köln für die Zeit zwischen Weihnachten 2011 undNeujahr beschlossen. Eine Abfrage bei den Vertrauensleuten ergab eine breite Zustimm-ung.Damit war es auch nachvollziehbar, dass die Kantine in Geb. 464 ebenfalls schließen kann.

Für die Kantine in Geb. 308 haben wir eine Öffnung vorgeschlagen. Hier wird sicher einreduziertes Speisenangebot ausreichen – dies wird der Sozialausschuss jetzt verhandeln..Da die Betriebe keine flächendeckenden Weihnachtsstillstände planen, sollten die Kollegenauch ein Essensangebot bekommen.

Fortbildung = Arbeitszeit?Wenn Frau Lohkamp nicht verhan-deln will, wird der Betriebsrat dieEinigungsstelle anrufen. Dies ist einnormales Rechtsverfahren, wennder Arbeitgeber die Mitbestimmungdes Betriebsratsgremiums nicht be-achtet.Frau Lohkamp wünscht allerdings imGegensatz zu den Betriebsratsvor-stellungen eine einheitliche Regel-ung für Gesamt-BHC und bezweifeltdie Mitbestimmung des ElberfelderBetriebsrates.

Wir bleiben bei unserer Auffassung,dass es hier um Elberfelder Frage-

stellungen geht. Wir wollen keine Berliner Fortbildun-gen regeln, die Berliner sicher keineWuppertaler. Uns so soll es auchbleiben.Die Unflexibilität und mangelndeGesprächsbereitschaft von HRzwingt den Betriebsrat vorraussicht-lich zu einer rechtlichen Auseinan-dersetzung.

Die Elberfelder KollegInnen wartenschon viel zu lange auf eine faireLösung, es wird höchste Zeit, dasssich die Personalleitung einmalbewegt....

Seit fast 2 Jahren fordern wir, dassangebotene betriebliche Fortbil-dungen als Arbeitszeit gewertetwerden. Die unsägliche Praxis, lediglich dieHälfte der Fortbildungszeit für etlicheBildungsmaßnahmen als Arbeitszeitanzuerkennen, muss endlich derVergangenheit angehören.Im Herbst teilte der Betriebsrat diesder Personalleitung zum wiederhol-ten Male mit. Bis heute drückt sichHR um Verhandlungen und schweigtlieber.Am 10.2.2011 beschloss der Be-triebsrat endlich Konsequenzen:

Vielen Dank an alle, die mit Ihrer Spende dasErscheinen dieser Zeitungermöglichen.

U n s e r e K o n t o - N r . :4760625,

Commerzbank Wpt., BLZ 33040001, Kennwort : Hochwald/Belegschaftsliste

BBS

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Gesundheitsvorsorge und DemografiefreizeitenEnde Dezember 2010 haben Ge-samtbetriebsrat und Unternehmens-leitung die Gesamtbetriebsverein-barung Lebensarbeitszeit und De-mografie vereinbart. Sie beinhaltetneben Maßnahmen zur Gesund-heitsförderung Regelungen zur Re-duzierung der Belastung für ältereSchichtmitarbeiter und Langzeit-kranke.Die vereinbarte Gesundheitsförder-ung besteht aus 4 Bausteinen(1. ärztliche Untersuchung, 2. aus-führliche Befundbesprechung , 3.optionale Beratungsangebote, 4.Teilnahme an Seminaren/Kursen). Die Bausteine 1-3 werden aus demDemografiefond finanziert undkönnen während der Arbeitszeitwahrgenommen werden.Der berechtigte Personenkreis um-fasst alle aktiven befristeten und un-befristeten MitarbeiterInnen sowieLeitende MA bis VS 1.3. Mitarbeitermit ruhendem Arbeitsverhältnis (El-ternzeit) haben bei ihrer Rückkehrdie Teilnahmebenachrichtigung vor-liegen und können im Folgequartalteilnehmen.Berechtigte Belegschaft wird in dreiGruppen eingeteilt:

1. Gruppe in 2011 2. Gruppe in 2012 3. Gruppe in 20131945, 1948, 1951, 1954,1957, 1960, 1963, 1966,1969, 1972, 1975, 1978,1981, 1984, 1987, 1990,1993, 1996, …..

1946, 1949, 1952, 1955,1958, 1961, 1964, 1967,1970, 1973, 1976, 1979,1982, 1985, 1988, 1991,1994, 1997, …

1947, 1950, 1953, 1956,1959, 1962, 1965, 1968,1971, 1974, 1977, 1980,1983, 1986, 1989, 1992,1995, 1998, …

Die jeweil igen Jahresgruppenwerden in vier Quartalsgruppen un-terteilt, entsprechend dem jeweiligenGeburtstag. Anspruch entsteht nacherfolgtem Anschreiben bis spätes-tens Ende des Folgequartals = somitrd. sechs Monate lang.Die Teilnahme ist freiwillig. Der Arztunterliegt selbstverständlich derSchweigepflicht, Befunde und Ge-sprächsinhalte werden nicht an dasUnternehmen weitergegeben. Bei Wahl eines externen Arzteserhält der Mitarbeiter alle erforder-lichen Unterlagen, muss allerdingsin finanzielle Vorleistung treten underhält nach Antrag eine Kostener-stattung.

Der weitaus entscheidendere Teilder GBV beschreibt die Entlastungfür ältere SchichtmitarbeiterInnen.Mitarbeiter in Voll- und Teilkonti (dieSchichtzulagen erhalten) ab dem55sten Lebensjahr können pro Jahr160 Stunden weniger arbeiten. Dies sind für unsere 5-Schicht-Kolle-gInnen 20 Schichten weniger. Gleichzeitig sollen die tariflichen Al-tersfreizeiten ebenfalls in wegfallen-den ganzen Schichten eingeplant

werden. Dies wird durch Streichungder Ausgleichsschichten realisiert:Wer bereits 15 Jahre in Schichtarbeitet, kann alle 12 AGS für sichstreichen, wer die 15 Jahre nochnicht absolviert hat, muss weiterhinnoch 8 AGS ableisten.Der Wegfall der Schichten hatkeinen Einfluss auf den Bruttolohn –lediglich die nicht geleisteten aberzu bezahlenden Sonn- und Feier-tags- bzw. Nachtschichten müssenversteuert werden. In Summe können so bis zu 32Schichten pro Jahr weniger einge-plant werden, eine deutliche Entlast-ung für die Kollegen. Die Betriebe beginnen bereits jetztmit der Planung. In Versammlungenwurden die Kollegen ausführlich in-formiert und waren durchweg sehrzufrieden.

Neues Personal nötigDie so entfallenden Arbeitszeitensollen durch neues Personal ausge-glichen werden. So zumindest siehtes die GBV vor. In der Praxis istdies sicher nicht einfach zu realisie-ren. Dennoch ist genau das aberentscheidend, damit die Belastungder noch jüngeren Kollegen nichtgleichzeitig explodiert. Wir sind der Auffassung, dass damitdie Übernahme der AuszubildendenChemikanten der kommenden Jahreeine Mindestpflicht ist!Noch nicht ganz klar ist das Proze-dere, das Langzeiterkrankten nacheiner Wiedereingliederung ebenfallsArbeitszeitentlastungen bieten soll.Hier sind noch Abstimmungen zurUmsetzung nötig.

Blinder AktionismusAnscheinend wurde eine neue Be-standsaufnahme gemacht, welche Tele-fone denn noch in Wuppertal benutztwerden. Es wurden dabei kurzerhandalle Telefone abgeschaltet, die einhalbes Jahr nicht benutzt worden sind -unter anderem auch die Notfalltelefonein den Aufzügen oder im Eingang zurAprather Kantine. Da hat wohl jemandvergessen, dass alle Telefone in Wup-pertal zum Sicherheitskonzept im Not-fall gehören! Sie haben eine Funktion,auch wenn sie lange nicht benutztwerden. Diese Maßnahme ist, nachdemsie aufgefallen ist, umgehend rück-gängig gemacht worden. Was könnenwir daraus schließen? Bitte prüfen Sie die Funktion „ein-samer“ Telefone, damit solche grandi-osen Ideen verschwinden...

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SchichtsystemDiskussionen um Veränderungen eines Schichtsystems sind eine heiße Kiste. Uns ist noch vor Augen, wie sich dieGeister unterschieden, als der Wechsel von 4- auf 5-Schicht erfolgte. Heute sind die meisten Kollegen hoch zufrieden.Natürlich kann auch ein 5-Schichtsystem verbesserungsfähig sein. Dennoch haben wir kein Interesse daran,Diskussionen von uns aus zu forcieren. Was wir leisten können, ist die Bereitstellung von Informationen.So liebäugeln einige Kollegen mit dem Schichtmodell aus Bergkamen, andere Kollegen empfinden das BergkamenerModell als weniger attraktiv. Wir bieten euch gerne die Chance, eure Meinungen darzustellen. Ein Beginn ist derfolgende Leserbrief.

Liebe Kolleginnenund Kollegen,

seit einiger Zeitwird unter denSchicht- Mitarbei-tern im Werk überdie Möglichkeitene i n e s a n d e r e n

Schichtmodells gesprochen. Insbeson-dere hat das Schichtsystem, nach demdie Bayer-Kollegen in Bergkamenarbeiten, bei Einigen das Interesse aneiner Veränderung geweckt.

Ich kann mich noch recht gut daranerinnern, als vor etwa 2 Jahrzehntender Wechsel vom 4- Schicht-Systemauf das heutige 5-Schichtsystem voll-zogen wurde. Aufgrund der damali-gen Erfahrungen möchte ich vorallem zu mehr SACHLICHKEIT auf-fordern.

Damals wurde sehr hitzig über dieverschiedenen Möglichkeiten debat-tiert. Natürlich auch völlig berechtigt,denn die Art und Weise des Schicht-systems hat vielfältige Auswirkungenauf das Privatleben. Und jeder hat

sich auf verschiedenen Wegen mitden Vor- und Nachteilen der Schicht-arbeit arrangiert. Die damalige Entscheidung, das 4-Schicht- System zu verlassen und im5- Schicht-System zu arbeiten, warwichtig und richtig!

Gibt es heute wirklich Diskussionsbe-darf über ein alternatives 5-Schicht-Modell? Natürlich! Nicht alles wasman vor 20 Jahren entschieden hat,muss für alle Zeiten richtig sein.Nicht nur die Arbeitswelt hat sichgeändert, auch die Zusammensetzungder Belegschaft. Es gibt bereitsSchichtgruppen mit einem Alters-durchschnitt von 50 Jahren. DerAnteil an 60-jährigen auf Schichtwird in den nächsten Jahren stetigzunehmen.

Daher ist die Frage, ob es Schicht-systeme gibt, die weniger belastendfür uns Mitarbeiter sind, völlig be-rechtigt. Natürlich werden wir nieerreichen, dass Schichtarbeit sovielSpaß macht, dass sie vergnügungs-steuerpflichtig wird. Aber es gibt mitSicherheit noch genug Spielraum fürVerbesserungen (insbesondere für

eine älter werdende Belegschaft).Hierzu drei Dinge die mir wichtigwären:1. Der Betriebsrat sollte die Initiative

ergreifen auf eine sachliche undobjektive Weise die Vor- undNachteile verschiedener Schicht-systeme aufzuzeigen. Fragt einfachmal Leute vom Fach, welchesSystem (Bergkamen – Elberfeld)aus gesundheitlicher Sicht wenigerNachteile bietet. Dies könnte dannim Rahmen von BALANCE denSchichtlern vorgestellt werden.

2. Diskussionen aller Art sollten sehrsachlich und natürlich auch ergeb-nisoffen geführt werden.

3. Die Bayer- Kollegen in Bergkamensollten ebenfalls nach ihren Erfahr-ungen mit ihrem Schicht-Systemgefragt werden.

Alfred Kalkowsky

Sozialberatung:Wie sicherlich schon allen bekannt ist, sind die Kollegen der Sozialberatungin das Gebäude 308 gezogen. Dort werden nach TerminabspracheGespräche (auch für oder mit Angehörigen) angeboten. Die Sozialberatungist unter der Rufnummer 0202-36 7595 auch außerhalb der Bürozeitentelefonisch zu erreichen. Für nähere Informationen stehen vom BetriebsratHeike Luttkus (7789) und Christian Pieper (7457) zur Verfügung. Informatio-nen zur Sozialberatung können auch direkt auf der Homepage der"Gesunden Arbeitswelt" nachgelesen werden: http://www.chempark-online.de/index.php?page_id=1886

Episode von HR-direktZwischen den Teilkonzernen gilt bekanntlich der Personalverbund. Das vergisst HR-direkt manchmal gerne. Imaktuellen Fall wechselte ein Mitarbeiter seine Teilkonzernzugehörigkeit. Kurz darauf wurde er für wenige Tage krank.Für HR-direkt begann mit dem Teilkonzernwechsel ein neues Arbeitsverhältnis – und verweigerte die Entgeltfortzah-lung im Krankheitsfall. Dreist und ohne Berücksichtigung der Regelungen zum Personalverbund bekam der Mitarbeiter für die Krankheitstagekein Entgelt. Der Einspruch des Kollegen beeindruckte die Sachbearbeiter bei HR-direkt nicht. Erst intensiveEinwände des Betriebsrates brachten ein Einsehen.Dies zeigt einmal mehr, dass alle Beschäftigten ihre Entgeltabrechnung stets genau prüfen sollten. Vertrauen istschön, Kontrolle aber unverzichtbar.

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Werkschutz – ohne Ende unbefriedigendNoch im Herbst 2010 dachten wir,das Werkschutzprojekt mit erfolgtemAbbau einiger Stellen beim Wupper-taler Werkschutz hätte noch Be-stand. Doch schon bei ersten Perso-nalproblemen wurde nach Unter-stützung durch die FremdfirmaKötter gerufen. Die Aprather Be-schäftigten kennen seitdem einenFremdfirmen-Kollegen von Kötter,der täglich 10 Stunden bei jedemWetter an der Schranke steht.Mittlerweile hat das „gute Klima“beim Werkschutz die Krankenquoteauf ein Maß erhöht, das mit über 12% weit über der doppelten Quotedes Werksschnitts liegt. Die Auf-rechterhaltung der Werkschutzauf-gaben insbesondere in den Schich-ten ist nur noch mit erheblichemZusatzeinsatz der Kollegen zu leis-ten.

Das scheint den zuständigen Ver-antwortlichen gerade recht zukommen – und beantragen eineweitere Funktion durch die Fremd-firma Kötter zu besetzten. Denngenau das scheint ihr Ziel zu sein:schleichend sollen alle Chancengenutzt werden, unsere Kollegendurch Fremdfirmen zu ersetzen. Der Standortverantwortliche Dr.Dellweg legte den Werkschutz-kollegen in persönlichen Gesprä-chen den Weggang aus der Abtei-lung Werkschutz nahe, diese habekeine große Zukunft. Wir bezweifeln,dass die Gesundheitsquote und dieMotivation sich so steigern lassen.Es verdeutlicht uns allerdings dieschon vermutete Zielsetzung.

Wir haben der Werksleitung deutlicherklärt, dass der gesamte Betriebs-

rat den Fortbestand des Werk-schutzes mit eigenem Personalwünscht, die Leitung des Werk-schutzes unseres Erachtens dasHauptproblem darstellt und Eigenbe-schäftigung vor jeder Fremdvergabestehen muss. Letzteres wurdegerade in der neu abgeschlossenenGBV zur Umsetzung der Personal-anpassungen nochmals ausdrück-lich vereinbart!Dazu müssen sich die Verantwort-lichen aber zunächst mindestens aufdas besinnen, was im Werkschutz-projekt vereinbart wurde.

Wir haben nichts gegen gute undneue Ideen – wenn das Ziel für unsere KollegenArbeitsplatzsicherheit bedeutet undkeine Fremdvergabe.

Private Nutzung von ITEinrichtungen bei Bayer –die Neuerungen kommen stilldaher

Auch wenn die Gesamtbetriebsver-einbarung „Zur privaten Nutzung vonIT Einrichtungen bei Bayer“ ohneviel Tamtam am 01.01.2011 in Kraftgetreten ist, wird sie doch ihrenAnteil an dem alltäglichen Arbeitenhaben. Die neue Vereinbarung er-setzt und ergänzt die bisherigeGBV „Privaten Nutzung des Internet-zugangs bei Bayer“ von Oktober2008. Die Abrechnung von (priva-ten) Telefongesprächen ist hier neuregelt worden. Private Telefongespräche sind wei-terhin bei einer „geringfügig zeit-lichen Nutzung im Verhältnis zurtäglichen Arbeitszeit“ erlaubt. SeitAnfang Januar ist die Verpflichtungzur Nutzung der „180er Vornummer“mit der zweistelligen Geheimnum-mer entfallen, auch wenn sie in denletzten Wochen noch aktiv waren.BBS hat die Abrechnung von priva-ten Telefongesprächen nicht recht-zeitig eingestellt. Hier sollte jederseine Entgeltabrechnung prüfen, obnicht doch für Gespräche ab JanuarGeld abgezogen wurde. In diesemFall ist eine Korrektur notwendig.Eine Unterscheidung zwischen pri-vaten und dienstlichen Telefonatenfindet im Normalfall nicht mehr statt.Die Vorgesetzten sollen auch keineEinzelverbindungsnachweise mehrbekommen, sondern nur die Ge-

samtkostenaufstellung. Nur bei Auf-fälligkeiten sollen die Telefonatezusammen mit dem Betriebsrat ein-zeln überprüft werden. Auffälligkeiten?Auffällig kann zum Beispiel eineungewöhnlich hohe Rechnung fürBayer sein. Rechenbare Gebührenfallen nur noch für wenige Gesprä-che an. Der Begriff „geringfügig“bleibt schwammig, hier ist der Be-triebsrat gefordert, für faire Bedin-gungen zu sorgen. Wenn alle Telef-one auf die IP-Telefonie umgestelltsind, dann dürften so gut wie keinenormalen Telefonkosten mehr ausg-ewiesen werden.Ein sensibler Punkt bleibt die Proto-kollierung: es werden wie bisherauch die dienstliche Rufnummer,Zielnummer, Dauer und Zeitpunktdes Gespräches protokolliert. Inhaltedürfen nicht aufgezeichnet werden.

Der Speicherzeitraum der Protokolleist in der Vereinbarung nicht beschr-ieben. Dies war eine der Forderun-gen der Belegschaftsliste, da auchder gesetzliche Rahmen wieder dis-kutiert und ausgeweitet wurde.Die Einführung der IP-Telefonie unddie Vernetzung mit Computernbieten viele neue Möglichkeiten. EinBeispiel ist die Nutzung von Anruf-beantwortern im PC/Netzwerk, dieden unbemerkten Mitschnitt vonGesprächen ermöglichen. Hierbedarf es noch einer gescheitenRegelung durch die Betriebsräte.Weiterhin erlaubt bleibt die Auswer-temöglichkeit der Protokolldateien.Eine personalisierte Auswertungdarf allerdings nur bei konkretenVerdachtsfällen durch eine Unter-suchungskommission durchgeführtwerden.

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