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«Beschaffung agiler Projekte mithilfe des agile.agreements»
Forum agile Verwaltung 2020, 27.02.2020
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Volatilität die zunehmende Geschwindigkeit und das Ausmass der
meist ungeplanten Veränderungen.
Unsicherheit die abnehmende Vorhersehbarkeit von Ereignissen.
Komplexität die steigende Anzahl von Verknüpfungen und
Abhängigkeiten.
Ambiguität die Mehrdeutigkeit von Fakten, die es schwieriger macht.
Warum braucht es Agilität?
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• Die Fähigkeit auf Veränderung zu reagieren.
• Geschwindigkeit
• Anpassungsfähigkeit
• Kundenzentriertheit
• Haltung
Was ist Agilität?
Agilität ist eine Haltung, beschrieben durch 4 Werte, definiertdurch 12 Prinzipien, manifestiert durch eine Vielzahl an Praktiken,Zusammengesetzt zu Methoden/Frameworks/Prozessen.
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Wann braucht es Agilität?
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Change the Game!
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Was möchten wir ändern?Ganzheitliche agile Projekte
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• Ein offenes Problem
• ein fester Termin und
• ein festes Budget
• Diese 3 Dimension beeinflussen die Qualität, wobei wir ein Minimum
an Qualität bestimmen das wir einhalten möchten.
HerausforderungZieldimensionen
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HerausforderungSchlüsselfragen
• Wie schreibe ich heute etwas aus, dass sich morgen verändern kann
(Ungewissheit)?
• Was ist in einem solchen Kontext der Leistungsgegenstand
(Verbindlichkeit)?
• Wie kann ich ein agiles Projekt (zum Festpreis) beschaffen und dafür
sorgen, dass meine Ziele (Vision mit variablem Scope, feste Termine &
Budget) eingehalten werden?
• Was sind die relevanten Erfolgsfaktoren?
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Beschaffung intellektuelle Dienstleistungen
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«intellektuelle Dienstleistung beruht auf
der kreativen schöpferischen Leistung»
(JP. Wymann, 2012)
Beschaffungintellektueller Dienstleistungen
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Beschaffungintellektueller Dienstleistungen
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Sourcing
Klassisch Werk
Dilemma
Kombination
Beschaffungintellektueller Dienstleistungen
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Und was machen wir jetzt?
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Die heutigen gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Beschaffung in der öffentlichen Verwaltung sind zwar verbesserungswürdig, lassen jedoch genügend Spielraum offen, damit wir sofort mit der Umsetzung solcher «neuartigen» Ausschreibungen beginnen können. (T. Molitor)
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Change the Game!!!(Der Change fängt bei Dir an)
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Kooperation vor SpezifikationWerte
«Kooperation vorSpezifikation»
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• Regle zuerst die Kooperation, das Vorgehen und den Umgang mit
dem Ungewissen (Komplexität) im Projekt.
• Erhalte dafür Verlässlichkeit, Transparenz und Qualität
• Beschreibe danach den groben Rahmen des Leistungsumfangs
nach EDU (Enough design upfront) statt BDU (Big design upfront)
• Fokussiere auf Bedürfnisse – nicht auf Anforderungen
• Involviere beide Parteien in den Prozess – erhalte höher Effektivität
Kooperation vor SpezifikationPrinzipien
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Wir glauben dass…
• Verlässlichkeit vor allem anderen steht
• Vertrauen durch Verlässlichkeit entsteht
Verlässlichkeit ist die Basis der KooperationPrinzipien
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Je unklarer der Leistungsumfang, desto ausführlicher und präziser müssen die «Spielregeln» geregelt sein. (T. Molitor)
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Fahr·zeug
(ein technische Gerät zur Fortbewegung)
EDU statt BDUPrinzipien
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EDU statt BDUPrinzipien
EDU BDU
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agile.agreement canvasRules of Game
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teLieferan
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Partnerschaft
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agile.agreement canvasRules of Game
codexForm der Kollaboration
gestützt durchWerte,
Prinzipien und Praktiken
Problem & ScopeVision (Warum), Bedürfnis (Was, Wozu)
agile.frameworkRollen, Phasen, Prozesse, Inspektionen und Abnahmen
Budget & Road mapBusiness case, Road map, Kommerzielles
value.bonusForm der Belohnung
scope.governanceChange management, Eskalationsprozess
check.pointsExits
FähigkeitenMenschen, Skills, Factory
Lösung & AngebotKosten, Lösungsansatz (Wie)
safety.charge & risk.shareForm der RisikoadressierungK
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-Asp
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Lieferanten
-Asp
ekte
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Partnerschaft
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• Kunde: Schweizerischer Energieversorger
• Publikation: 2017 > www.simap.ch
• Scope: Digitales Kundenportal und CRM Plattform
• Verfahren: WTO, Selektiv
• Umfang: > CHF 10 Mio
agile.agreement canvasCase «Digitales Kundenportal und CRM Plattform»
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agile.agreement canvasCase «Digitales Kundenportal und CRM Plattform»
codexForm der Kollaboration
Gemeinsamer Codex erarbeitet und im Rahmenvertrag verankert:
Unsere Werte (Warum?)Unsere Prinzipien (Was?)Unsere Praktiken (Wie?)
Ergebnis: Geklärte Erwartungshaltungen und Spielregeln.
Problem & ScopeVision (Warum), Bedürfnis (Was, Wozu)Problembeschreibung nach EDU, Bedürfnisse viaStory Map, definierter MVP, Priorisierung nachBusiness Value
agile.frameworkRollen, Phasen, Prozesse, AbnahmenGemeinsames agiles Vorgehensmodell etabliert(angelehnt an HERMES und Scrum), KooperativesRollenverständnis geschaffen, Start mit Ramp-Upund grobem Design, iterative Umsetzung vonArbeitspaketen mittels Releases (~3 Monate)
Budget & Road mapBusiness case, Road map, KommerziellesWert <> Kosten, Business Case, Marktanalyse, RFI,rollende Planung, Split in GL (Setup, MasterDesign) und OP (MVP, Erweiterungen, Weiterentw.,Betrieb), Rahmenvertrag mit Einzelabruf(Kostendach)value.bonusForm der BelohnungWo Malus da Bonus, Geschwindigkeit (schneller &günstiger), Qualität (Technische Schuld,Wissenstransfer)
scope.governanceChange management, Eskalationsprozess
Definiertes proaktives Change Management:1. Vereinfachen, 2. Reduzieren, 3. Eliminieren, 4. Kompensieren, 5. Eskalieren
Definierter mehrstufiger Eskalationsprozess(PO/Team > PLs > PAS)
check.pointsExits
Gegenseitiges Exits (Kündigungsrecht) nach:Grobes Design, MVP, Beliebig mit einem Vorlaufvon 4 Sprints (3 Wochen), Rahmenvertrag über 3Jahre mit Option auf Verlägerung
FähigkeitenMenschen, Skills, Factory
Evaluation des Teams & Experten, vertraglicheSicherstellung der Verfügbarkeiten undKapazitäten, Factory, Standards &Vorgehensmodelle
Lösung & AngebotKosten, Lösungsansatz (Wie)
Problemverständnis, Lösungsvorschlag fürArchitektur, Verständnis für TechnischeVerschuldung, Maximalpreis, Referenz Stories
safety.charge & risk.shareForm der Risikoadressierung
risk.share: Kostenteiler bei «in Scope» Changes(Kunde: 30% - Lieferant: 70%), kein safety.charge
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Schlüsselpunkte!
• Ganzheitlicher Ansatz für Beschaffungs-Strategie und Projekt-Governance.
• Richtet sich nach der Projektumsetzung aus, statt nach deren Beschaffung.
• Beschafft Fähigkeit und Verbindlichkeit, statt die konkrete Funktionalität (Spezifikation).
• Stellt die Kooperation (Partnerschaft) ins Zentrum und richtet das Projektvorgehen konsequent danach aus.
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Was war Dein persönliches Take-away?
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Mehr unter:www.agileagreement.com
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Autor & Kontakt
Thomas Molitor
crossmind inc.
Senior Consultant, Partner
+41 78 659 96 78
agilist.cooperative
Executive Consultant, Co-Founder
+41 78 659 96 78