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Page 1: Chancen und Risiken des Nearshorings: Kriterien zum Nearshoring von Software-Bausteinen

Fakultät für BetriebswirtschaftslehreLehrstuhl für ABWL und WirtschaftsinformatikProf. Dr. Armin Heinzl

Lehrstuhl für ABWL und

Wirtschaftsinformatik

Prof. Dr. Armin Heinzl

23. November 2010

Chancen und Risiken des Nearshorings:Kriterien zum Nearshoring/Offshoring

von Softwarebausteinen

© Prof. Dr. Armin Heinzl, Universität Mannheim

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Agenda

1. Einleitung� Ausgangslage� Problemstellung und Zielsetzung� Methodik und Vorgehensweise

2. Vorstellung eines Outsourcingprozesses für die Softwareentwicklung bei KMU� Überblick� Eigenschaften

3. Entscheidungsfindung zum Outsourcing auf Komponentenebene� Entscheidungskriterien� Entscheidungsfindung für auszulagernde Softwareobjekte� Eigenschaften des skizzierten Ansatzes

4. Ausblick

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� Steigende Auslagerungen in Nearshore- und Offshore-Länder

1. EinleitungAusgangslage

3

IT Outsourcing – Geographische Verteilung

Zentraleuropa Osteuropa Indien Südeuropa China

SoftwareentwicklungAnwendungsmanagement

InfrastrukturmanagementBusiness Process Outsourcing

© Capgemini 2009

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1. Einleitung� Ursachen dieser Entwicklung

� Kostensenkung/-vorteile

� Akquisition von Experten sowie Expertenwissen

� Konzentration auf Kernkompetenzen

� Zugang zu neuen Technologien

� Weitere Ursachen

� Flexibilität beim Auf- und Abbauvon Mitarbeitern

Ausgangslage

4

Hauptgründe für die Auslagerung von Teilen der IT-B ranche aus Deutschland in 2008

Anteil der Befragten in %

Quelle: Hexaware (2008)

61

36

28

1715

4

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10

20

30

40

50

60

70

Koste

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1. EinleitungAusgangslage

5

U.S.

China

Taiwan

U.S.A.

China

Taiwan

Concept Arch. &Planning

Mfg.

Pilotprod.

Designreview

Sustainingsupport

offs

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1990

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2000

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2005

Design Entwicklung Produktionof

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Concept

Concept

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Arch. &Planning

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Designreview

Designreview

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Mfg.

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Sustainingsupport

Sustainingsupport

Sustainingsupport

Prototypetest

Prototypetest

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2010

PR

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Concept Arch. &Planning

Prod.

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DesignReview

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2000

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Concept

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Arch. &Planning

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DesignReview

DesignReview

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PrototypeTest

PilotProd.

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Support

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PrototypeTest

PrototypeTest

PrototypeTest

2010

Entwicklung

in der US-

Halbleiter-

fertigung

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1. Einleitung� Prozesswissen zur Auslagerung von Entwicklungsaufgaben in

Near-/Farshore-Länder im Mittelstand kaum vorhanden.

� Vertrauensprobleme und mögliche Zusatzkosten sind hemmende Faktoren für das Near-/Far-/Offshoring im Mittelstand.

� Entscheidungen über die Teile der Software, die ausgelagert werden sollen, werden bisher situativ und intuitiv, d.h. unsystematisch getroffen.

Problemstellung

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1. Einleitung

� Objektivierung der Make-or-Buy-Entscheidung von zu entwickelnden Softwarebausteinen.

� Methodische Unterstützung des Mittelstandes beim Auslagern von Teilen der Softwareentwicklung in Near-/Farshore-Länder.

� Spezifische und wertschöpfungsintensive Teile der Softwareentwicklung vor der Abwanderung ins Ausland schützen.

� Im Rahmen von GlobaliSE werden Methoden und Werkzeuge zur Gestaltung der Geschäftsprozesse, Softwarearchitektur, Entwick-lungsverfahren und Qualitätsmessung von Software erarbeitet.

Zielsetzung

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1. Einleitung� Einbettung von Elementen des Software Engineering in

bestehende Sourcing-Prozessmodelle.

� Entwicklung einer Make-or-Buy-Heuristik für Softwarebausteine als Ausgangsbasis.

� Erprobung und Verfeinerung im Feld mit Unternehmen!

Methodik und Vorgehensweise

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2. Ganzheitlicher O

utsourcingprozessDer Outsourcingprozess im Überblick

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2. Ganzheitlicher O

utsourcingprozess

� Verknüpfung der Prozessphasen des Software Engineering mit Outsourcingabschnitten.

� Nebenläufigkeit von Kernimplementierung und Outsourcingprozess: Anbieterwahl während bereits intern entwickelt wird, Durchführung der externen Programmierung, Zusammenführung der Software am Ende.

� Exit-Strategie : Da niedrig klassifizierte Objekte ausgelagert werden sollen, können diese bei einem Scheitern später immer noch in den Entwicklungsprozess im eigenen Haus eingebunden werden.

Merkmale des Outsourcingprozesses

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2. Ganzheitlicher O

utsourcingprozess

� Ganzheitliches Konzept , das Outsourcing mit der traditionellen Vorgehensweise in der Softwareentwicklung verknüpft und dem Mittelstand ein Prozessmodell an die Hand gibt.

� Einfache Integration der Outsourcingschritte in den bestehenden SE-Prozess, sofern dieser definiert ist. Daher für mittelständische Unternehmen geeignet.

� Explikation und Operationalisierung der Entscheidungskriterien und -regeln für die Fremdvergabe von Softwarekomponenten.

Merkmale des Outsourcingprozesses

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3. EntscheidungsfindungEntscheidungsfindung für auszulagernde Softwareobjek te

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Softwareobjekte

- Komponenten- Pakete- Klassen

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3. Entscheidungsfindung

� Zunächst erfolgt die Klassifizierung von Softwarebausteinen anhand von Entscheidungstabellen entlang unterschiedlicher Kriterien

Analyse der Objekte

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Interdependenzenzwischen Software-

objekten

Interdependenzenzwischen

Anforderungen

Kommunikationzwischen

Entwicklern

Interdependenzenzwischen Softwareobjekten und Entwicklungsressourcen

Spezifität des Wissens

FunktionaleSpezifität

Geschäftsprozess-spezifität

TechnischeSpezifität

Auslagerung konkreterSoftwareobjekte

Eigenschaften von Softwareobjekten und daran

beteiligten Ressourcen

Eigenschaften der abgebildeten Aufgabe und der verwendeten

Technologie

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3. Entscheidungsfindung

� Spezifität des Geschäftsprozesses„Je mehr Wissen über kritische Geschäftsprozesse für die Implementierung eines Softwareobjekts notwendig ist, umso höher ist die Spezifität des Wissens. “

� Funktionale Spezifität„Je mehr Wissen über funktionales Know-How für die Implemen-tierung eines Softwareobjekts notwendig ist, umso höher ist die Spezifität des Wissens.“

� Technische Spezifität„Je mehr technisches Know-How für die Implementierung eines Softwareobjekts notwendig ist, umso höher ist die Spezifität des Wissens. “

Spezifität des Wissens

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3. Entscheidungsfindung

� Einfach und nachvollziehbar : Entscheidungen werden explizit und transparent.

� Identifikation nicht-spezifischer Softwarekomponente n möglich.

� Unterteilung in ABC-Komponenten flexibel handhabbar .

� Ein Abfluss von kritischem Know-How und Kernkompetenzen an Fremdanbieter wird vermindert/verhindert.

Eigenschaften des skizzierten Ansatzes

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4. Ausblick

� Entwicklung eines Softwarewerkzeugs für die Entscheidungsfindung� Anbindung an Kollaborationsplattformen� Verfeinerung der Entscheidungslogik� Kontextbasierte Erweiterung der Entscheidungskriterien

� Evaluation in der Praxis, d.h. mit Softwarefirmen aus dem Mittelstand, die Near-/Farshoring praktizieren (wollen), im Rahmen des Projekts GlobaliSE.

Ausblick

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Prof. Dr. Armin HeinzlL15, 1-6

68161 Mannheim

[email protected]

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2. Ganzheitlicher O

utsourcingprozessOutsourcing im Detail

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Outsourcingvorbereitungen

• Aufbereitung von Firmeninformationen• Ermitteln der Vorteile durch Outsourcing• Beschaffung von Outsourcinginformationen

Outsourcinganalyse

• Versenden eines RFI*• Informationen über Outsourcing-

anbieter beschaffen• RFP** basierend auf detaillierter

Spezifikation versenden• Auswahl eines Anbieters

externe Implementierung

• kontinuierliche Kommunikation• Austausch von Wissen• Kontrolle• Implementierung des Codes• Unit Tests

SoftwareentwicklungsprozessSoftwareentwicklungsprozess

ausgewählte Software-

objekte ExitStrategie

Software

* Request for Information** Request for Proposal

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3. Entscheidungsfindung

� Entscheidungstabelle für die Spezifität des Wissens

Entscheidungstabelle (beispielhaft)

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H – hoch (high)M – mittel (middle)L – niedrig (low)X – Aktion wählen


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