Schlafsofas sollen bequem, einfach zu handhaben und auch noch schön sein
ALLESKÖNNER
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Wohnen& Ausgabe April 2014
Leben
Stil-Suche
Orientalische Accessoires setzen Farbtupfer und lassen Zimmer wärmer wirken
AKZENTGEBER
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Die Grundausstattung für die erste eigene Küche ist auch mit kleinem Budget zu stemmen
ANFÄNGER
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Von der Stange kann jeder. Die Herausforderung besteht darin, den Möbeln eine individuelle Note zu geben
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BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 3
IMPRESSUM Eine Veröffentlichung der Redaktion Sonderthemen für die Berliner Morgenpost Redaktionsleitung Astrid Gmeinski-Walter (V.i.S.d.P.) Redaktion Carola V. Pompetzki, Simone JacobiusMitarbeit Jens KohrsProduktion und Gestaltung Sylvio Murer Titelfotos gettyimages (2) Gesamtanzeigenleiter Stephan Madel, Anzeigen Hans KuchenreutherVerlag Berliner Morgenpost GmbH Herstellung Olaf Hopf Druck Heckel GmbH Nürnberg Redaktionsschluss 24.03.2014Erscheinungstag 04.04.2014
Traumhaft vielseitigSchlafsofas müssen wahre Alleskönner sein – wandlungsfähig und obendrein chic Seite 4
Jedem sein LichtBerater helfen, für jede Situation die richtige Wohlfühl-Beleuchtung zu finden Seite 6
Hauptsache flexibelAuf Dauer festlegen war gestern: Mobile Möbel passen sich der jeweiligen (Lebens-)Situation an Seite 9
Ein Hauch von 1001 NachtWer es orientalisch mag, muss seine Wohnaccessoires nicht mehr im Urlaub sammeln Seite 10
Zeit für SchönheitDer Schminktisch als wohl femininstesMöbel, ist wieder da. Natürlich mit großem Spiegel Seite 12
Am HakenGarderoben für Kinder schaffen es, zwei Welten zu vereinen: Ordnung und Spaß Seite 13
Kochen für EinsteigerWie mit kleinem Budget und Leihgaben die erste eigene Küche entsteht Seite 14
Luxus? Ja, bitte!Es sind die gewissen Extras, mit denen Hobbyköche ihre Küche aufpeppen Seite 16
Wohnzimmer im FreienAuch draußen ist inzwischen erlaubt, was bisher nur drinnen üblich war Seite 18
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Einheitsmöbel sind zurzeit ein wenig ver-pönt. Das große Trendthema heißt „Indivi-dualität“. Das wohl krasseste Beispiel geben die sogenannten „Ikea-Hacker“, die Möbel von der Stange auseinandernehmen und neu gestalten. So wird aus Küchenzubehör zum Beispiel ganz schnell eine Lampe gezaubert (new-swedish-design.de oder ikeahackers.net).
Besonders gern verändern Studenten und Berufsanfänger ihre Möbel, weil für Desi-gnerstücke meist das Geld fehlt. Außerdem suchen die 20- bis 30-Jährigen noch ihren eigenen Stil, schreiben die Autoren des Ein-richtungsreports „Hauptsache individuell“ für die Frankfurter Messe Tendence. Wer jung ist, tausche die Dinge noch schneller aus oder verändere sie kurzerhand. Dabei kommt der Trend zu flexiblen und mobilen Möbeln (siehe Seite 9) gerade richtig.
Apropos persönlicher Stil: Den umzuset-zen, macht viele ganz besonders kreativ, sagt Trendforscher Peter Wippermann. Da werden Erbstücke oder Flohmarkterrungenschaften mit neuen Möbeln gemischt, und Accessoires kommen im Wohnraum so geschickt zum Einsatz, dass sie ihn deutlich verändern. Wer sich noch mehr traut, gestaltet verstärkt ganze Wohnobjekte um, hat Wippermann beob-achtet – möglichst kreativ und individuell, versteht sich.
In diesem Sinne: Viel Spaß beim kreativen Ge-stalten wünscht Ihnendie „Wohnen & Leben“-Redaktion
EDITORIAL
MissionIndividualität INHALT
Wohnen & Leben Frühjahr 2014 Online unter: www.morgenpost.de/wohnenundleben-magazin
4 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
Maßgefertigte Einbau-schränke, Gleittüren und Raumteiler
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Die Anforderungen an Schlafsofas sind groß: Gemütlich sollen sie sein, zum Sitzen und Schlafen, selbstverständlich pflegeleicht und dann muss noch das Aussehen stimmen – SYLKE HEUN
Viele Möbel erfüllen genau einen Zweck, nur ein Schlafsofa muss ein Tausendsassa sein. Es soll zum Sitzen taugen – ohne Rücken-
schmerzen. Zum Relaxen – bitte gemütlich. Und natürlich zum Schlafen – aber nicht zu weich. Außerdem soll es schön ausse-hen, pflegeleicht sein und einfach in der Bedienung, aber bitte nicht zu ausladend. Und jetzt kommt die Überraschung: Das moderne Schlafsofa ist tatsächlich so ein Alleskönner.
Der vielleicht größte Zauberkünstler heißt passenderweise „Copperfield“ (Studio Copenhagen, ab 920 Euro). Das Schlafsofa lässt sich auseinanderziehen und wird zu zwei Sesseln, dazwischen entsteht eine kleine Ablagefläche. Die Sessel lassen sich einzeln drehen und verstellen. Ist der eine schon als Liegefläche in Gebrauch, kann auf dem anderen noch relaxed und gelesen wer-den. Zusammengeschoben ergibt sich eine Liegefläche von 184 x 196 Zentimetern.
Das Schlafsofa „Cosma“ von COR (ab 5200 Euro) ist ein echter Hingucker, schlicht, puristisch, in knalliger Farbe. Genau richtig für alle, die auf der Suche nach einer bequemen Liegefläche von 140 x
Marie Leukers und Lars Sill von www.schlafsofa-shop.de sind Experten in Sachen
Funktionssofa. Hier ihre Tipps für alle, die ein Schlafsofa suchen:
ANFORDERUNGEN DEFINIEREN! Werden Sie es gelegentlich für Gäste oder
ständig selbst nutzen? In diesem Fall gibt es Schlafsofas, die eine richtige Matratze
verbaut haben.
MATERIALIEN PRÜFEN! Die Experten empfehlen ein solides Metall- oder massives
Buchenholzgestell, als Unterfederung einen verbauten Federholzrahmen (Lattenrost)
und zur Polsterung hochwertige, atmungsaktive Schäume in Sandwich-Bauweise mit
verschiedenen Abdeckungen zur Polsterschonung.
HANDHABUNG TESTEN! Eine einzelne Person sollte das Sofa problemlos und ohne
große Mühe zum Bett verwandeln können. Und wenn Sie schon dabei sind: Sitzen
und liegen Sie Probe – möglichst länger als zwei Minuten.
DER WEG ZUM PERFEKTEN SCHLAFSOFA
ALLESKÖNNER
Traumhaft vielseitig
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 5
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Die Anforderungen an Schlafsofas sind groß: Gemütlich sollen sie sein, zum Sitzen und Schlafen, selbstverständlich pflegeleicht und dann muss noch das Aussehen stimmen – SYLKE HEUN
210 Zentimetern sind. Ebenso spektakulär ist „Prado“, der Newcomer von Ligne Roset (ab 3299 Euro). Seine übergroße Sitzfläche ist gleichzeitig die Liegefläche (200 x 100 oder 240 x 120 Zentimeter). Darauf können zwei Rückenlehnen frei platziert werden.
Ganz anders kommt „Kusobebop“ (CAR, 499 Euro) daher. Keine Stoffland-schaft zum Fallenlassen, sondern eher eine elegante Bank mit Auflage. Das Gestell ist aus dunkler Kiefer, die Armlehnen lassen sich abklappen, dann wird ein schmales Gästebett (80 x 200 Zentimeter) daraus. Kuschelig und kinderzimmertauglich ist dagegen der neue Futonsessel (CAR, 265 Euro) in den Farben Pink, Blau oder Weiß. Ausgerollt macht er spontanen Übernach-tungsbesuch auf einer Liegefläche von 120 x 200 Zentimetern möglich.
Den Trend der Zeit bedienen immer mehr Ecksofas, die sich mithilfe eines Bei-stellhockers schnell zu einer Liegefläche umbauen lassen. Ihnen fehlt jedoch meist, was ein Schlafsofa perfekt macht, nämlich ein Bettkasten, um Decken und Kissen leicht verstauen zu können. Der Klassiker „Blu“ von Franz Fertig ist ein solches Möbel (ab 1782 Euro). Nicht nur praktisch, son- G
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Traumhaft vielseitig
dern auch variabel mit drei verschiedenen Armlehnen und einer Liegefläche zwischen 130 und 160 x 212 Zentimetern.
Bei manchen Menschen ist das Schlafso-fa nur selten für Gäste in Gebrauch, andere mit Platzmangel nutzen es täglich selbst. So oder so ist die Hauptaufgabe des Mö-bels, für gute Nächte zu sorgen. Dazu braucht es eine ebene Liegefläche ohne Senkkuhlen oder harte Teile, die durch-drücken. Grundsätzlich gilt, dass Feder-kern besser polstert als reiner Schaumstoff. Gute Ergebnisse erzielen aber hochwer-tige Polyurethan(PUR)-Schäume oder Kalt-schaum. Käufer sollten darauf achten, dass die Schaum-stoffdichte bei mindes-tens 28 Ki-logramm pro Kubik meter liegt. Sonst wird es zu weich und der Schlafende zur Prinzessin auf der Erbse.
WANDLUNGSFÄHIG „Colli“ (ganz links; von Wittmann) hat
eine fünffach verstellbare Rückenlehne für viele Sitz- und
Liegepositionen und ist genau wie das puristische „Cosma“
(links, von COR) ein echter Hingucker. Auch „Conseta“
(unten) lässt sich in Sekundenschnelle zum
komfortablen Gästebett ausklappen
Halogen
Leuchtstoff
LED
6 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
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LAMPEN
Jedem sein Licht
Essen, spielen, lesen, schminken: Lichtberater helfen, für jede Situation die richtige Wohlfühl-Beleuchtung zu finden – SYLKE HEUN
HALOGEN: Brillantes, dekoratives Licht, wird durch mehr Rot-Anteile wärmer. Lässt sich problem-los dimmen. Lebensdauer: 1000 bis 5000 Stunden. Energieeffizienz: B–D
LED: Gute bis keine Brillanz. Ändert die Farbe beim Dimmen nicht. Dimmen ist nur mit speziellen Typen und Vorschaltgeräten möglich. Lebensdauer: 10.000 bis 50.000 Stunden.
Energieeffizienz: A–A++
LEUCHTSTOFF: Keine Brillanz. Wird beim Dimmen grauer. Dimmen nur mit speziellen Typen und Vorschaltgeräten möglich. Lebensdauer: 6000 bis 15.000 Stunden. Energieeffizienz: A–B.
Was war zuerst da: der Raum oder die Leuchte? Der Raum natürlich, keine Frage. Und trotzdem passiert es immer
wieder, dass sich Menschen zuerst in eine Leuchte verlieben und sie dann in einen Raum pressen. Egal, welches Licht sie macht. Egal, ob dieses Licht den Bedürf-nissen der Bewohner entspricht. Das Licht, die Menschen, die passenden Leuchten ... Für Sebastian Brink, Geschäftsführer von „Prediger Lichtberater“ mit Sitz in Ber-lin und Hamburg, steht nach jahrelanger Lichtberatung fest: „Die meisten Men-schen wissen gar nicht, was für ein Licht sie brauchen.“
Das ist von Nachteil, denn Licht be-einflusst die Gesundheit und das Wohl-
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 7
Über 35x in Deutschland und 12x in Berlin!
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HALOGEN: Brillantes, dekoratives Licht, wird durch mehr Rot-Anteile wärmer. Lässt sich problem-los dimmen. Lebensdauer: 1000 bis 5000 Stunden. Energieeffizienz: B–D
LED: Gute bis keine Brillanz. Ändert die Farbe beim Dimmen nicht. Dimmen ist nur mit speziellen Typen und Vorschaltgeräten möglich. Lebensdauer: 10.000 bis 50.000 Stunden.
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KLEINE LEUCHTMITTELKUNDE
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befinden. Die Krux dabei: Jeder glaubt, Licht zu können. Und ärgert sich später über Blendlicht am Esstisch, Schummer im Bad und einen ständigen Schatten auf der Küchenarbeitsplatte. Im Idealfall werden vor einem Neubau oder Umbau die Wün-sche der künftigen Bewohner abgefragt und eingeplant. Wer dabei die Hilfe eines Lichtplaners nutzt, entgeht so manchem Fallstrick. Da wäre zum Beispiel die De-ckenleuchte in der Mitte des Wohnraumes. „So ein Anschluss ist eine Garantie für schlechtes Licht, weil Licht eine Reflexi-onsfläche braucht“, sagt Sebastian Brink. Wer Deckenleuchten möchte, sollte sie in Wandnähe montieren. Und nicht zu sparsam damit sein, denn „die meisten Leute haben viel zu wenige Lichtquellen“.
Licht wird von Menschen sehr unter-schiedlich empfunden. Manche mögen es gleißend hell, andere mögen es eher schummrig. Wo mehrere Menschen zu-sammenleben, sind deshalb individuell ein-stellbare Lichtquellen wichtig, damit jeder
sein persönliches Wohlfühl-Licht wählen kann. Neu auf den Markt kommen zurzeit Leuchten, deren Lichtfarbe sich von ganz kaltem, hellem Weiß bis zu sehr warmem Weiß variieren lässt. Andere machen far-biges Licht. Gesteuert werden die neuen Modelle über die Haustechnik per Tablet oder Smartphone. Das Leuchtmittel sind
LEDs, auch Leuchtdiode genannt. Apropos Leuchtmittel. Allein schon wegen der vielen Produkte unterschiedlichster Hersteller ist ein Berater hilfreich – anders als für die eigentliche Leuchte: „Da wissen die Kunden oft sehr gut Bescheid. Sie kennen den Designer, die Herstellungsgeschichte und vieles mehr“, sagt Sebastian Brink. Die „Anwendungskompetenz“ mache einen Lichtberater aus.
Wo muss die Leuchte hin? Welches Leuchtmittel macht das richtige Licht, und wohin soll es strahlen? Sei es eine kleine Ecke, ein einzelner Raum oder das ganze Haus – beraten wird neuerdings auch online, etwa unter www.prediger.de. Auf einem Fragebogen werden alle Details zur Wohnung und zum persönlichen Einrich-tungsstil angegeben, es können Grundrisse und Fotos angehängt und Wünsche geäu-ßert werden. Wer das persönliche Gespräch bevorzugt, kann sich auch vor Ort beraten lassen (Hardenbergstraße 20, Charlotten-burg) und dabei im Lichtraum erleben, wie Leuchtmittel und Leuchten verschiedene Stimmungen entstehen lassen. Bis hierhin ist die Beratung kostenfrei. Ein komplettes Lichtkonzept für ein normales Einfamili-enhaus liegt bei etwa 1000 Euro, von denen ein Teil beim Leuchtenkauf verrechnet wird. Aber das kommt – eigentlich – immer erst ganz zum Schluss.
GESCHMACKSSACHE Mal lieber hell, mal eher schummrig,
jeder empfindet Licht anders. Individuell einstellbare
Lichtquellen sorgen für das persönliche Wohlfühl-Licht
kyuub ist Küche neu gedacht. Denn die modu-
lare Konstruktion erlaubt eine bisher unge-
kannte Mobilität. Schnell aufgebaut und immer
transportfähig macht die Designküche jeden
Umzug mit. Alle kyuub Module lassen sich frei
platzieren und sind flexibel kombinierbar.
kyuub vereint schönes Design und hohe Funk-
tionalität. Angefangen bei den glänzenden
Acryl-Fronten in auffälligen Farben über die
hochwertige technische Ausstattung bis hin
zur besonders flachen Arbeitsplatte und der
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modul bis ins Detail pures Design.
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MOBILE MÖBEL
Hauptsache flexibel
Auf Dauer festlegen war gestern. Möbel von heute sind wie die Menschen, die sie nutzen: Sie passen sich der jeweiligen
(Lebens-)Situation an – ALEXANDRA MASCHEWSKI
Früher mag es so ge-wesen sein: Möbel wurden für einen bestimmten Raum
gekauft, und dort blieben sie dann auch. Die aufeinander abgestimmte Wohnland-schaft, die Einbauschränke für Küche oder Bad. Heute legt man sich nicht mehr so gern fest, weder was den Stil noch was die Verwendung der Ein-richtung angeht. Moderne Möbel sollten vor allem eines mitbringen: Flexibilität.
Eindrucksvolles Beispiel ist ein Regalsystem der dänischen Firma Montana (www.montana.dk), das aus 42 Grundelementen besteht. Es ist in vier Tiefen und mehr als 40 Farben zu haben und hat etwas von einem Baukasten für Erwachsene: „Jeder kann das Sys-tem den eigenen Wünschen und Vorstellungen anpassen, egal, ob Bücher, die Musikanlage, Schuhe oder Spielzeug aufbewahrt werden sollen“, sagt Montana-Spreche-rin Mette Stagsted Larsen. Und wenn sich die Wohnung oder die Lebensumstände verändern, ver-ändern sich die Möbel eben mit. Am häufigsten werde das Wohn-zimmer angepasst, je nachdem, ob die Bewohner als Single, Paar oder Familie leben, sagt Larsen.
Auch die Systeme von USM zeigen, dass ein Möbelstück nicht immer dieselbe Verwendung haben muss. Die modernen Design-klassiker, die ebenfalls in verschiedenen Farben angeboten werden, sind sogar in der permanenten Sammlung im MoMA in New York vertreten. Zum Einsatz kommen sie vor allem in Arbeitsumgebun-gen, bei Design-Fans aber zunehmend auch im Wohnbereich oder, wie das Unternehmen es nennt, in den „hybriden Zwischenräumen“. Das sind Zimmer, die für verschiedene Zwecke genutzt werden. Dienen die klaren Stahlrahmen-Konstruktionen im Bürosektor vielleicht als einfaches Regal oder Empfangstresen, lassen sie
SAUBERE SACHE Der Waschtisch von
Jannis Ellenberger (oben und links) passt
nicht nur ins Bad, er lässt sich auch in
andere Räume integrieren
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sich in den eigenen vier Wänden zu effektvol-len Sideboards zusammenstellen. Und Marke-
ting-Chef Thorsten Schäfers betont einen weiteren Vorteil, den hochwertige flexib-le Möbel haben: Sie sind wertbeständig und besonders nach-haltig. „Je länger ein Produkt nutzbar ist, desto mehr entspricht es dem ökonomischen Denken und desto we-niger belastet es die Umwelt.“
Kein Wunder also, dass in Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmer fröhlich verändert wird. Doch wie sieht es mit der Küche oder dem Badezimmer aus, wo feste Einbauten dazugehören? Nicht nur Kleinmöbel wie Regale oder Beistelltisch-chen können dieses vermeintlich starre Gefüge auflockern. In der Küche hat längst der antike Bauernschrank Einzug gehalten, um Gläser oder Geschirr neu in Szene zu setzen. Und wie wäre es im Badezimmer mit einem Waschtisch, der beim Umzug mit eingepackt wird? Auf die Spitze getrieben hat es Designer Jannis Ellenberger (www.ellenbergerdesign.de) mit dem Exemplar
aus seiner Kollektion „Private Space“: „Auch wenn der Waschtisch natürlich fest an einem Wasseranschluss montiert werden muss, erscheint er nicht als fest eingebautes Badmöbel und kann sich damit problemlos auch in andere Umgebungen integrieren wie etwa ein Schlafzimmer.“
Nützliche Elemente, die zu jedem Wohnumfeld passen, bietet auch die Firma Wenko an – klappbare Kleiderständer etwa oder ausziehbare Regale und Garderoben. Clever für Viel-Veränderer: Dank Klebstoff, Klebepad oder Saugsystem können Wohnacces-soires ganz ohne Bohren angebracht werden. Und das bedeutet: noch mehr Freiheit beim Einrichten.
BAUKASTEN FÜR ERWACHSENE
Das Regalsystem von Montana lässt sich ganz
individuell nutzen und anpassen. Es besteht
aus 42 Grundelementen
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 9
10 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
Orientalische Accessoires führen ins Wunderland der Wohnideen – ALEXANDRA MASCHEWSKI
Flackerndes Feuer in Laternen, die geheimnisvolle Muster an die Wände werfen. Mosaikverzierte Tischchen aus verschnörkeltem
Metall, fantasievolle Fliesen und sil-berne Tabletts. Wer einen Hauch von 1001 Nacht in den eigenen Wänden wünscht, ist nicht mehr auf Urlaubs-
mitbringsel angewiesen. Orientalische Wohnakzente liegen auch hier im Trend.
Wie beliebt orientalische Möbel und Wohnaccessoires sind, weiß auch Samir El Bargui, der seit 1999 das Geschäft „Marrakesch Art & Living“ an der Husemannstraße in Prenzlauer Berg führt. „Orientalische Stücke wie unsere von Hand bemalten Mö-bel oder Schränke aus massivem Zedernholz
mit wunderbaren Schnitzarbeiten passen genauso zu einer modernen
Einrichtung wie Sitzkis-sen.“ Bei einem Glas frischer Minze können Kunden sich inspirie-ren lassen von Kelims und Teppichen, die von Nomaden gefertigt wurden, können das typische Tongeschirr mit Deckelhut, Tajine, begutachten oder sich erklären lassen, wie „Tadelakt“ funktioniert, die marokkanische Putztechnik auf Kalkbasis, bei der die Oberfläche mit Steinen poliert und auf Glanz gebracht wird. „Diese alte Putztechnik haben unsere Vorfahren für Sanitärräume entwickelt, weil die Wände dadurch Wasser abweisend werden.“
Fundgrube für Fans dieses Stils ist auch das Portal www.casa-moro.de, wo man gemusterte Stoffe genauso entdecken kann wie kunstvoll bemalte Keramik-Waschbe-cken oder Eisensofas. Der Orient-Trend lässt sich auch wunderbar ins Freie verle-gen. Dazu muss nicht unbedingt der mo-
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MÄRCHEN-FEELING Orientalische Wohnaccessoires
wie üppige Kissen, kleine oder große Messinglampen – je nach
Vorliebe elektrisch oder mit Kerzenlicht –‚ Mosaike oder Fliesen, die an
die Alhambra in Granada erinnern, liegen im Trend
AKZENTE SETZEN
Ein Hauch von 1001 Nacht
FRUCHTIGE AKZENTE Es fehlt noch ein kleines
Detail, das den Orient-Look komplett macht? Ein
silbernes Tablett mit glänzenden Granatäpfeln
oder Feigen, vielleicht mit Teelichtern dazwischen,
zieht garantiert die Blicke auf sich.
BLUMIGE DEKO Üppige Rosen-, edle Orchideen-,
opulente Amaryllis- oder zarte Hibiskusblüten
lassen sich herrlich in farbigen Teegläsern oder
metallenen Schalen arrangieren.
ARABIAN NIGHTS, Strawberry Daiquiri oder doch
lieber Piña Colada? Wer orientalische Wohnakzen-
te mag, der hat vielleicht auch Freude an ausgefal-
lenen Tabak-Sorten, die in der typischen Wasser-
pfeife, der Shisha, geraucht werden. Beim Berliner
Versand www.shisha-deluxe.de gibt es Shisha und
Zubehör in unterschiedlichsten Variationen – und
die verschnörkelten Pfeifen sehen auch als Deko-
Objekt gut aus.
DAS i-TÜPFELCHEN
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„Natürlich ist dieser Trend auch sehr gut für den Outdoor-Bereich geeignet, schließlich wohnt ganz Nordafrika abends auf den Dächern unter dem Sternenhimmel“ Rudolf Geiger, Geschäftsführer des Versandhauses Mirabeau
saikverzierte Wandbrunnen angeschafft werden oder gar das marokkanische Königszelt, das es ebenfalls bei Casa Moro gibt. In fast schon mystisches Licht wird die Terrasse durch metallene Hängeleuchten mit farbigen Einsätzen oder ausgestanzten Ornamenten getaucht, je nach Modell mit elektrischem oder Kerzenlicht.
„Natürlich ist dieser Trend auch gut für den Outdoor-Bereich geeignet, schließlich wohnt ganz Nordafrika abends auf den
Dächern unter dem Sternenhimmel, da es immer mild ist“, sagt Rudolf
Geiger, Geschäftsführer des Versandhauses Mirabeau, das
momentan ebenfalls orienta-lische Wohnakzente im Fo-kus hat. Er weiß, dass dieses Thema gerade bei Frauen
sehr beliebt ist. „Es ist durchaus emotional belegt durch Affinitäten zu einem bestimmten Land, aber auch zur orientalischen Weiblichkeit allgemein.“
Stilelemente, die bei Mirabeau (www.mirabeau.de) unbedingt dazugehören, sind reich verzierte Kissen und niedrige Beistelltische. Darauf finden zum Beispiel ein Tee-Service oder gläserne Windlichter Platz, Letztere gern innen im Vintage-Stil nach traditioneller Bauernsilber-Technik verspiegelt. Und weil ja auch der Geruchs-sinn eine wichtige Rolle spielt, passen zu diesem Ambiente Räucherstäbchen oder entsprechende Raumdüfte. Das i-Tüp-felchen findet sich übrigens ebenfalls bei Mirabeau: die Wunderlampe „Kamalia“ aus Messing. Ob sie wirklich drei Wünsche erfüllen kann?
12 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
SCHMINKTISCH
Das
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Frauen wollen Schönheitsrituale zelebrieren. Deswegen sind die kleinen Spiegeltische mit viel Platz für Tiegel und Töpfe wieder gefragt – MANUELA BLISSE
Nach einem Schminktisch hat Zora Popalina lange gesucht, bis sie endlich in einem Kreuzberger Secondhand-Laden fündig wur-
de. Nun schmückt das Seventies-Möbel ihre Vintage-Boutique „Fräulein Glitter“ in Friedrichshain. „Wir sind ein Salon, ein Wohnzimmer für die Frau, bieten auch Stil- und Outfitberatungen an, da ist ein Schminktisch einfach ein Muss“, sagt Po-palina, die auch Burlesque-Tänzerin ist.
Dass das Möbel, das in alten Schwarz-Weiß-Hollywoodfilmen zu jeder Diva gehörte, inzwischen nicht mehr in jedem Möbelhaus präsent ist, hat einen einfachen Grund. „Es ist ein, wenn auch schönes Nischenprodukt“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindus-trie. „Bei uns ist die Nachfrage groß und wir sehen Schminktische nicht mehr als Nischenprodukt“, bemerkt Carolin Sangha, Creative Director vom nahe Stuttgart an-sässigen Designmöbel-Hersteller Schön-buch, einen neuen Trend, „wir erklären uns das so, dass Frau ihr Schönheitsritual zelebrieren und dabei sitzen möchte, an-statt über dem Waschtisch im Badezimmer mit Lippenstift, Pinseln und Schmuck zu jonglieren.“
Dennoch: Den Möbelmarkt über-schwemmt das wahrscheinlich femininste Möbelstück noch nicht. Nach den Diva-Glamour-Zeiten erlebte der Schminktisch in den 70er-Jahren ein Revival. Davon zeugt nicht nur Zora Popalinas Fundstück. „Ich kenne Schminktische aus den 1960er-, 1970er-Jahren von meiner Mutter, heute sind sie eigentlich verschwunden und wenn, dann als Nischenprodukt vorhanden. Ein Kosmetiktisch ist einfach kein Alltags-
gegenstand wie ein Esstisch“, sagt Jörg Eichmann von Yomei. Der Designmöbel-Hersteller aus Detmold hat mit dem „Magic Cube“ immerhin einen „Schminkschrank“ im Programm.
„Wir versuchen immer einen Schmink-tisch zu haben, für uns sind das Ritual-plätze, die einen Ort adeln“, sagt Sabine Zelle, die in Kreuzberg einen Blumenladen und mit „artdoor“ (Oranienstraße 169) einen Laden für „Alte Möbel und neue Sachen“ führt. Derzeit schmückt ein wie ein Damenschreibtisch anmutendes Stück von 1960, aus Teakholz, mit aufklappbarer Tischplatte, das Geschäft.
Voller Kosmetikgeheimnisse, aber auch aufgeräumt, zeigen sich zeitgemäße Beispiele. Spiegel und Oberflächen zum Aufklappen und Schubladen für die Ord-nung. Eine solche Funktionalität legen auch moderne Schminktische an den Tag. „In unserer Kollektion gibt es Schminktische in unterschiedlichen Designs und Größen. Sie bieten viel Platz für Schminkutensi-lien und Schmuck, sind mit Spiegel und Tageslicht-Leuchten ausgestattet“, sagt Carolin Sangha.
Trotz des Trends, Bäder als Wellnes-soase zu nutzen, wird der Schminktisch meist außerhalb der Nasszelle platziert. „Schminktische sind auch ein privates Thema, sind mehr im Schlafzimmer zu finden“, sagt Ursula Geismann. Ortsunab-hängig aber steht der Schminktisch für eine Slowliving-Bewegung: Sich hinsetzen, Zeit nehmen zwischen Tiegeln und Töpfchen in einem privaten Raum, kann durchaus als eine Art Meditation verstanden werden – Beauty-Ergebnis inklusive.
SCHÖNHEITS-OASE Für den Salon „Fräulein
Glitter“ gehört ein alter Schminktisch mit
Friseurstuhl für die Stil- und Outfitberatungen dazu
EDEL Der Schminktisch Hesperide der Firma
Schönbuch besticht durch seine klare Form in
mattem Schwarz mit Edelstahl
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SPARTANISCH Der Magic
Cube der Firma Yomei ist ein
Schminkschrank mit viel Stauraum
und guter Beleuchtung
MÄDCHENHAFT Ein Traum in Weiß ist der
Schminktisch Collect von Schönbuch. Grazil und
trotzdem mit vielen kleinen Schüben
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KINDERGARDEROBEN
Sauber am Haken hängenOrdnung ist die eine Sache, Spaß eine ganz andere. Wie Kindergarderoben beides vereinen können, hat ALEXANDRA MASCHEWSKI zusammengestellt
Zugegeben, in einem Kinderhaushalt sieht die Garderobe meistens et-was wuselig aus. Anorak,
Regenjacke, Mütze, Schal – sind ja auch so einige Sachen, die unterge-bracht werden müssen. Umso schö-ner, dass es Modelle gibt, die nicht nur Ordnung, sondern auch Spaß in den Flur oder das Kinderzim-mer bringen. Diese Garderoben sind wirklich viel zu schade, um sie hinter einer Tür zu verstecken!
OPTISCHE TÄUSCHUNG
Die Niederländer haben ein Händchen
für Design. Hinter den „Humming
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14 WOHNEN & LEBEN // Berliner Morgenpost
KÜCHE 1
Aller AnfangDie erste Küche ist eine Herausforderung. Doch mit der richtigen Strategie und „Leihgaben“ reicht für die Grundausstattung auch der kleine Geldbeutel – MANUELA BLISSE
Ein tiefer Kühlschrank sei sein erstes eigenes Küchenmöbel gewesen, erinnert sich Frank Meyer, In-haber von Küche & Co in Trep-
tow-Köpenick. Zwar gehören Schränke und Geräte in Berlin oft zur Grundausstattung von Miet-wohnungen, doch erstens ent-spricht das nicht immer dem persönlichen Geschmack, und häufig wird eben doch nur ein leerer Raum geboten, maxi-mal mit einem Fliesenspiegel versehen. Dann heißt es selbst einrichten. Doch die erste Kü-che zusammenzustellen ist für viele eine Herausforderung – die obendrein schnell an Budgetgrenzen stößt.
„Spülschrank, Schubla-denschrank mit Besteckschublade, Herd, Kühlschrank und ein Hängeschrank“ ge-hören auf jeden Fall zur Basisausstattung, sagt Frank Meyer und rät: „Jeder sollte sich fragen, was ihm persönlich wichtig ist.“ Wer beispielsweise kaum koche, könne bei der Kochplatte sparen, und bei der ersten Küche müsse es auch nicht Induktion sein. Ceran reiche völlig. Wer täglich einkauft, braucht keinen großen Kühlschrank. Wer dagegen häufig Tiefkühlpizza isst und gern einen Vorrat daheim haben möchte, muss bei der Wahl des Kühlschranks an ein entsprechend großes und leistungsfähiges Gefrierfach denken. Einer 18-jährigen Kundin, die gern backt, habe Meyer ge-
raten, in einen guten Ofen zu investieren – „denn gute Ergebnisse sorgen dauerhaft für Backspaß“. Grundsätzlich gilt: Wer eine ordentliche Grundausstattung haben will, muss mit einem niedrigen vierstelligen
Betrag rechnen. Hinzu kommen die ent-
sprechenden Utensilien. Ohne sie ist es nicht einmal möglich, eine Flasche zu öffnen, geschweige denn zu kochen. Doch vieles lässt sich oft im weiteren Familienkreis abstauben. In den meisten Haushal-ten sind Geräte und Teile doppelt und dreifach vor-handen – mit etwas Glück verschenkt Oma ein ganzes Service, das inzwischen so-
gar wieder modern wirkt. Für den Retro-Style empfiehlt sich auch der Gang über Flohmärkte, ansonsten sind Teller, Tassen und Gläser in jedem Kauf- und Möbelhaus sowie Dekoladen zu bekommen. Weil das gut bezahlbar ist und Farbe in die Küche bringt, kann man ruhig jeden „Sale“ mit-machen und dann Teile austauschen und kombinieren.
Wer gern kocht oder mit dem Kochen beginnen will, sollte für entsprechende Utensilien ruhig ein paar Euro mehr ausgeben. Schließlich gibt es ungemein praktische „Helfer“, die einen, sofern die Qualität stimmt, über Jahre begleiten kön-nen. Das fängt bei einer Handvoll Messer
in verschiedenen Längen an, geht über den Toaster bis zur kleinen Kochgeschirr-Sammlung. Gute Töpfe sind stabil und relativ schwer, Pfannen sollten eine gute Wärmeleitung haben, stabil und kratzfest sein. „Für ungeübte Köche sind antihaft-versiegelte Pfannen ein Segen, Bratkartof-
Sonntag ist Schautag12-17 Uhr!*
Unbenannt-1 1 17.03.2014 12:14:57
AUFGEWECKT
Design-Klassiker: Bialettis
„Moka Express“ von 1933
PRAKTISCH
Antihaftbeschichtete
Pfannen (nicht nur)
für ungeübte Köche
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 15
Aller AnfangDie erste Küche ist eine Herausforderung. Doch mit der richtigen Strategie und „Leihgaben“ reicht für die Grundausstattung auch der kleine Geldbeutel – MANUELA BLISSE
Ist der finanzielle Rahmen für die Küchenausstattung nicht ganz
so klein, lohnen sich ein paar Extras, empfiehlt Frank Meyer vom
Treptower Studio Küche & Co:
• GESCHIRRSPÜLER: Wenn der Platz reicht, darf der ruhig groß
sein. Er kostet nicht mehr als die kleine Ausgabe und hat einen
ähnlichen Energieverbrauch.
• DUNSTABZUGSHAUBE: reinigt die Luft, sorgt für weniger
Fettspritzablagerungen auf den Möbeln.
Auch das Basis-Küchenzubehör kann nützlich aufgestockt wer-
den, verrät Sissy Voigt vom Kochhaus:
• PFEFFER- UND SALZMÜHLE mit gutem Mahlwerk: Gerade beim
Salz sollte man auf Natursalze umsteigen, gute Mühlen mahlen in
unterschiedlichen Stufen und halten ewig.
• RÜHRSCHÜSSEL: Auch wer auf eine Backmischung zurück-
greift, gerührt werden muss doch immer, und beim Topf zerkratzt
man die Beschichtung.
• KOCHSCHÜRZE: Sieht schmuck aus, und man kann sich endlich
die Hände an den eigenen „Klamotten“ abwischen.
FÜR DAS ETWAS GRÖSSERE BUDGET
feln und Eierkuchen gelingen mühelos“, sagt George Henrici von Tefal. Auch eine Küchenmaschine, die alles von der Zwiebel bis zu Nüssen zerkleinert, ist eine gut be-zahlbare Anschaffung fürs ganze Leben.
„Ein Espressokocher und ein Milchauf-schäumer gehören zum Start in den Morgen“, ergänzt Sissy Voigt vom
Kochhaus. Ein Messbecher oder eine Küchenwaage erleichtern Kocheleven die Arbeit, schließlich sind Mengenanga-ben das A und O in fast jedem Kochbuch.
Die Rezepte von TV-Star Jamie Oliver beispielsweise sind ein guter Anfang, die Gerichte funktionieren, schmecken und sind einfach nachzukochen. Das gilt auch für zwei Werke des in Berlin gegründe-ten Kochhauses. Alle Rezepte wurden auf einem Haushaltsherd erprobt, sind in einzelnen Schritten beschrieben, brauchen nicht allzu viele Zutaten, funktionieren und schmecken.
Weil der ersten irgendwann die zweite Wohnung folgt, sind mobile Gegenstände von Anfang an eine gute Idee. Das ist bei Kochutensilien kein Problem, bei Küchen-möbeln schon eher. „Neue Modulsysteme wie unser ‚Concept Kitchen‘ sind absolut flexibel. Es besteht aus Solitären, ist ein-fach und werkzeuglos zu montieren und komplett zerlegbar“, sagt Martin Staaks vom niedersächsischen Küchenzubehör-Unternehmen Naber. So kann ein kleines Küchenregal in der nächsten Wohnung auch das Esszimmer schmücken, etwa wenn mehr Platz für einen Big-Size-Kühlschrank gebraucht wird, weil aus dem Single- ein Pärchenhaushalt geworden ist.
ÜBERSICHTLICH
Wer seine erste eigene Küche
einrichtet, sollte sich fragen, was ihm
persönlich wichtig ist. So bleiben die
Anschaffungskosten überschaubar
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MARKTPLATZ
KÜCHE 2
Darf’s ein bisschen mehr Luxus sein?Egal ob Kombigeräte, Taschenschränke oder verstellbare Arbeitshöhen: Hobbyköche schätzen die gewissen Extras – MANUELA BLISSE
Man muss nicht die ganze Küche
umbauen. Es gibt schmucke Ge-
rätschaften, die praktisch sind und
Spaß machen.
- eine edle italienische
Aufschnittmaschine für
Prosciutto, Salami und Co.
- eine Multifunktions-
Küchenmaschine von
KitchenAid: Der Klassiker unter
den Küchenmaschinen übernimmt
das Rühren, es gibt Aufsätze wie
einen Fleischwolf
- einen Weinklimaschrank fürs
perfekte Temperieren von Wein
und Champagner
- einen Pizzastein für den Ofen
- einen Kochend-Wasser-Hahn
(Quooker): sekundenschnelle Zu-
bereitung von kochendem Wasser
etwa für Kaffee und Tee, das man
einfach in die Tasse laufen lässt
SCHÖNER KOCHEN
INNOVATIV Dunstabzüge, die im Herd
installiert werden (Bora, oben links),
aufgeräumte Gewürz-Schubladen
(Bauformat, oben rechts), kochendes
Wasser direkt aus dem Hahn
(Quooker, Mitte), Küchenschränke,
die verschwinden (Warendorf,
unten rechts), Frischkühlschränke
(Gaggenau, unten Mitte) und bequeme
Spültische (Franke, unten links)
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 17
Darf’s ein bisschen mehr Luxus sein?Egal ob Kombigeräte, Taschenschränke oder verstellbare Arbeitshöhen: Hobbyköche schätzen die gewissen Extras – MANUELA BLISSE
Ich bin dann mal weg. „Bei Taschen-schränken verschwinden Geräte wie Backofen oder Geschirrspüler durch seitliche Türen“, sagt Kerstin Hennig,
Geschäftsführerin des Einbauküchenspezi-alisten Brock & Stephan an der Bundesallee. Nicht, dass es ein Anliegen von Hobbykö-chen ist, ihre Küche nicht mehr sehen zu wollen. Doch das neue Möbel gehört zu den Innovationen, die praktischen Luxus in die etablierte Küche bringen. Das gilt für Küchenmöbel, etwa für Oberschränke, die sich elektrisch öffnen und schließen lassen oder ganze Bereiche abdecken (z. B. „Hidden Kitchen“ von Warendorf). Aber ebenso für Küchengeräte. Die stehen derzeit
auf einem Paarauftritt, Kombigeräte wie ein Dampfbackofen sind ein aktuelles Beispiel. Die Mikrowelle war gestern, nun stehen die Zeichen auf vitaminschonendes Dampfga-ren. Überhaupt liegt das schonende Zu-bereiten von Speisen im Trend, auch hier kann die eigene Küche aufgepeppt werden. Kerstin Hennig: „Es gibt Kombigeräte für Niedrigtemperaturgaren, die gleichzeitig eine Wärmeschublade sind, in der auch Teller vorgewärmt werden können.“ So kann vormittags ein Roastbeef gebraten werden, das dann sechs Stunden warm gehalten wird, um abends perfekt rosa auf den Tisch zu kommen.
Große Innovationen gibt es beim Kühl-schrank. „Frischkühlen“ ist eine relativ neue Technik, ohne die Kerstin Hennig nicht mehr sein möchte (z. B. Gaggenau). „Bei Geräten mit integrierter Frischkühlzone liegen die Temperaturen nahe null Grad. Es bilden sich keine Bakterien mehr, Blatt-salate bleiben eine Woche frisch“, sagt sie.
Zweigleisig ist die Entwicklung bei den Dunstabzugshauben. Denn es müssen nicht mehr automatisch sperrige Hauben über dem Herd sein, es reicht auch ein schmaler Spalt neben der Kochplatte. „Das Ende der Dunstabzugshaube ist ein echter Lu-xus für die Küche. Mit unseren Abzügen haben wir die Küche von Hindernissen in der Architektur befreit. Es stört keine wuchtige Haube mehr, Gerüche werden leise und effektiv dort abgezogen, wo sie entstehen“, stellt Willi Bruckbauer von Bora eine 2-in-1-Produktinnovation aus Koch-feld samt einem „nach unten“ arbeitenden Kochfeldabzug vor.
Doch diese Erfindung ist nicht unum-stritten. Deshalb werden auch weiterhin
verbesserte Dunstabzugshauben oberhalb des Kochfeldes angeboten. Physik könne man nicht überwinden, begründet Kers-tin Hennig, und Dampf steige nun mal nach oben. Die neuen Hauben können in die Decke integriert werden (Silverline Dunstabzugshauben) oder der Abstand zum Kochfeld kann per Fernbedienung reguliert werden („Skyline“ von berbel).
Auch bei den Höhen der Arbeitsflächen gibt es Neuerungen. Denn, wie Anja Gutz-mann von Sachsenküchen weiß, zieht eine falsche Körperhaltung Rückenschmerzen und Verspannungen nach sich. Beim ers-ten elektrisch verstellbaren Sockelsystem „Sachsenküchen Ergomatic“ kann die Ar-beitshöhe per Knopfdruck um bis zu 20 Zentimeter variiert werden – ein Komfort für Hobbyköche zwischen 1,60 und 2 Meter Körpergröße. Ganze Kochinseln (z. B. von allmilmö) fahren hoch und runter, Stehti-sche können dies ebenfalls.
Außen hui, innen pfui, das ist Schnee von gestern. In Schränken und Co. ziehen Ordnungshalter ein, gibt es Gewürz- und Flaschenhalterungen, können Schubläden und Auszüge durch Filzböden komforta-bel für Geschirr ausgelegt werden (z. B. Rempp Küchen). Großformatige Spülen mit Abtropfflächen (z. B. Häfele) sowie Glas-Schiebebrettern und Edelstahl-Multifunk-tionsschalen (z. B. Franke) helfen bei den Kochvorbereitungen. „Semiprofessionelle Hebelmischer mit ausziehbarer Brause sind ebenfalls eine gute Investition“, sagt Kerstin Hennig. In puncto Hygiene und Sauberkeit hat sie noch zwei Tipps auf Lager: fugen-freie Arbeitsflächen und Hochglanzfronten, die entgegen der landläufigen Meinung pflegeleichter sind. W
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BALKON & GARTEN
Wohnzimmer im FreienSofalandschaften, Teppiche und sogar Kronleuchter: Draußen ist inzwischen erlaubt, was bisher nur drinnen üblich war – ALEXANDRA BÜLOW
Und mag der Platz noch so gering sein, im Frühjahr und Sommer sind Balkon und Terrasse das Größte. Das Leben in vielen
Haushalten verlagert sich bei steigenden Temperaturen nach draußen. Weißer Plastiktisch, schmucklose Stühle und einfache Stoffauflagen sind dabei nicht mehr die gefragte Ausrüstung. Im Ge-genteil: Sofalandschaften, Teppiche und sogar Kronleuchter machen das eigene Outdoor-Reich zum zweiten Wohnzimmer und gehören neuerdings in die Kategorie Gartenmöbel. Viele Stoffe sind wetterfest, etwa outdoortaugliches Leder.
Findet man Sofas allzu kompakt, sind filigrane und miteinander kombinierbare Einzelstücke eine gute Idee, etwa die Sessel, Hocker und Tische der Lounge-Gruppe „Switch“ der Firma Rausch. Sie können so zusammengesetzt werden, wie es der Platz erlaubt. Zurück ist auch ein Klassiker aus den 70ern: die Hollywoodschaukel. Allerdings als moderne Ausgabe. In dieser
Saison gilt: Egal, ob man sitzt oder liegt – Hauptsache, es schaukelt. Etwa im
schwingenden Outdoor-Bett „Os-mose“ von Fermob, das sich aus
zwei sich überkreuzenden Kreisen zusammensetzt. Auch Schaukelstühle für draußen machen Terrasse
und Balkon heimelig.Im Frischluft-Salon darf es
nämlich mindestens ebenso gemüt-lich sein wie im Wohnzimmer. Dafür
braucht es vor allem die richtige Be-leuchtung – nicht nur Windlichter und Kerzen. Ein Kronleuchter für draußen kann in einem überdachten Bereich an-gebracht werden, etwa der zehnarmige Leuchter „RockCoco“ der Firma Fatboy. Er ist durchsichtig, modern im Design und mit LED-Lämpchen ausgestattet. Vor allem aber ist er aus dem Material Po-lykarbonat gefertigt und damit wetterfest und leicht mit warmem Wasser und Seife zu reinigen.
Kunststoffe werden insgesamt wieder-entdeckt in der diesjährigen Gartensaison, nachdem in den vergangenen Jahren vor allem Holz gefragt war. Wie die Experten der Gartenmesse „spoga+gafa“ in Köln berichten, kommt Teak wieder – im Zuge des Trends zur Nachhaltigkeit auch in der recycelten Variante. Holz wird in diesem Sommer mit Edelstahl kombiniert, um dem massiven Material mehr Eleganz zu verleihen. Als das Gegenteil von Eleganz gilt gemeinhin Beton. Allerdings kann das neue Trendmaterial dieses Sommers – etwa als Einzelstück – durchaus filigran wirken, zum Beispiel als Hocker, Beistelltisch oder bei schlichten Bänken.
Doch nicht nur das Wohnzimmer lässt sich gewissermaßen nach draußen verle-gen, die Hersteller haben auch spezielle Outdoor-Küchen entwickelt. So müssen die Gastgeber künftig nicht mehr drin-nen werkeln, während die Gäste draußen hocken, sondern sie verbinden das Ko-chen und Plaudern einfach. Die Küchen sind meist modular aufgebaut, damit sie dem verfügbaren Platz angepasst werden können. Außerdem haben sie einige Raf-finessen für den Sommer zu bieten – vom Kühlen der Getränke bis zur Feuerstelle für das Lagerfeuer. Eines allerdings werden auch sie nicht verdrängen können: Denn wenn der Deutsche etwas liebt, dann ist es das Grillen – outdoor, ohne jeden Indoor-Schnickschnack.PA
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FRISCHEKICK Plastikmöbel sind nicht
mehr angesagt. Stattdessen wird es draußen
jetzt genauso gemütlich wie drinnen – große
Sofalandschaften, gemütliche Korbsessel
und alles, was schaukelt, ist angesagt.
Beispielsweise das schwingende Outdoor-
Bett „Osmose“ (oben Mitte). Da lassen sich
dann auch wunderbare Grillpartys feiern
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