Das diesem Dokument zugrundeliegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
unter dem Förderkennzeichen 16OH21005 gefördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt
beim Autor/bei der Autorin.
6-1 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Open IT
Zertifikatsstudiengang Wirtschaftsinformatik
Modul 8361: IT-Dienstleistungsmanagement / IT-Projektmanagement
IT-Projektmanagement
Teil 6: Agile Methoden im
Projektmanagement
6-2 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Inhalte
Einführung
Projekt-Initialisierung
Planung von Projekten
Projektdurchführung
Projektabschluss
Projektkultur
Agile Methoden
6-3 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
6-4 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Gerald Haidl: CEO des System-Integrators Newcon
„Agile Projektabwicklung erfordert von beiden Seiten,
also vom Kunden und vom Lieferanten, agile Prozesse
bzw. eine gewisse Basiskultur für ein solches Vorgehen.
Bei sehr großen Kunden bzw. Konzernen existiert eine
solche Basiskultur kaum, da sehr oft die Prozesse, selbst
in Technik und IT, eher einer Stahlproduktion ähneln.“
Februar 2012
6-5 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Einführung
Immer öfter werden in IT-Projekten agile Vorgehensmodelle (vor allem Scrum) in der Softwareentwicklung angewendet.
Diese sind unter bestimmten Voraussetzungen für das Projekt-Management sehr vorteilhaft, bringen jedoch gewisse Risiken mit sich.
Daher spielen auch klassische Vorgehen wie das Wasserfall-Modell immer noch eine wichtige Rolle.
Wann nehme ich welche Methode …
bzw. wann kann es sinnvoll sein, die beiden Modelle miteinander zu kombinieren …
und kann solch ein Ansatz deren Vorteile vereinen?
Für das Projektmanagement kann diese Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung hinsichtlich Erfolg oder Misserfolg sein!
6-6 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Zur Einstimmung
Agile Product Ownership in a nutshell - auf Deutsch – https://www.youtube.com/watch?v=ZUwo8tKoYnQ
6-7 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Grundlagen Wasserfall 1/2
Das klassische Wasserfallmodell der Softwareentwicklung setzt auf
feste Anforderungen und klare Phasenabgrenzung
…“klassisch“ und phasenorientiert
6-8 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Das Wasserfallmodell ist vorteilhaft bei klarer
Vorstellung bzgl. Scope und Anforderungen.
VORTEILE:
Klare Abgrenzung der Phasen
Einfache Möglichkeiten der
Planung und Kontrolle
Bei stabilen Anforderungen und
klarer Abschätzung von Kosten
und Umfang sehr effektives
Modell
NACHTEILE:
Abgrenzungs- und Abfolgeproblem
Frühes Festschreiben der Anforderungen führt zu teuren Änderungen
Einführung des Systems sehr spät nach Beginn des Entwicklungszyklus -> später Return on Investment
Fehler werden unter Umständen spät erkannt (Big Bang!) und müssen mit erheblichem Aufwand entfernt werden
Grundlagen Wasserfall 2/2
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Grundlagen Scrum 1/2
• …setzt auf Agilität
• Bezieht den Kunden
in die Entwicklung
ein.
• Scope und
Anforderungen sind
grob und generisch.
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Grundlagen Scrum 2/2
VORTEILE:
ist flexible
schafft Transparenz
steigert den Geschäftswert
des Software-Produkt mit
Anbeginn
bietet Freiraum für das
Entwicklungsteam
Anpassungen können
während der Entwicklung
durchgeführt werden
NACHTEILE:
Keine juristisch verbindlichen Vorgaben bezüglich der Fach-lichkeit der zu erstellenden Soft-ware, da sich diese erst während des Projektes formieren
Mangelnder architektonischer Überblick durch fehlende Designphase
Hoher Kommunikations- und Abstimmungsaufwand
Keine Garantie, dass alle erforderlichen Funktionen umgesetzt werden
Scrum ist vorteilhaft, wenn die Vision des Kunden
unklar ist und insbesondere bei kurzer Projektdauer.
6-11 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Kombinationen
Der Projektscope wird in der Analysephase grob festgelegt
Einfache Ableitung der User Stories für den Product Backlog aus der
Konzeptdokumentation und dem Anforderungskatalog
Verbesserte Fortschrittskontrolle durch den festgelegten Scope als Vergleichsbasis
Kompensiert die Nachteile vom Scrum durch Schärfung des Projektscopes
Konzeptphase
Realisierung
WASSERFALL Analyse & Entwurf
SCRUM Entwicklung
Projektzeitraum > 6 Monate
6-12 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Beide Ansätze lassen sich teilweise
miteinander kombinieren
Anforderungskatalog Product Backlog
Sprint Backlog Task Cards User Stories
Grobkonzeptdokument
WASSERFALL
SCRUM
6-13 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Hybrid-Modell (1/2)
6-14 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Hybrid-Modell (2/2)
Konzeptphase setzt nur den Rahmen,
Vertiefung erfolgt mit Scrum:
Erstellung eines Grobkonzepts mit generischen Anforderungen:
Bestimmung des Scope
Ableitung der User Stories
Verbesserte Planung und Fortschrittskontrolle
Vertiefung der Anforderungen:
z.B. Grooming-Meetings (Backlog-Pflege)
Schlüsselrolle beim Product Owner
Analyse-Workshops zu den User Stories
Inspect and adapt:
Überprüfung nach jedem Sprint
…und ggf. Änderungen vornehmen
Steigerung der Produktivität des es Entwicklungsteams
6-15 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Die richtige Wahl (1/2)
Es hat sich gezeigt, dass mit der „richtigen“
Vorgehensweise nicht nur
– die Effizienz gesteigert …
– und Aufwand und Kosten minimiert werden können, …
– sondern dass die richtige Auswahl der Projektmanagement-
Vorgehensweise erfolgskritisch für das jeweilige IT-Projekt ist.
Schritt 1:
Auswahlkriterien finden, um mögliche Vorgehensweisen
miteinander vergleichen zu können.
Schritt 2: Bewerten
Schritt 3: Entscheiden
6-16 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Die richtige Wahl (2/2)
Kriterium Klassisch Agil (Scrum)
Projekttyp Investition-/Organisationsprojekt (Software-)Entwicklungsprojekt
Ziele SMART formulierbar, über den Projektverlauf
weitgehend konstant,…
Unscharf; Vision; häufig Veränderungen in
Ziel und Anforderungen
Auftraggeber Begleitet das Projekt bis zum Ende, hat klare
Zielvorstellungen, denkt in Prozessen, fordert
methodisches Vorgehen und Reporting (denkt
„klassisch“)
Kann im Verlauf wechseln, neigt zum Ändern
von Prioritäten und Zielen, ist agilen
Ansätzen gegenüber aufgeschlossen
Team Braucht klare Führung, räumlich verteilt,
virtuell, eher groß , teilweise durch
Linienaufgaben gebunden
Kann eigenständig arbeiten und sich selbst
organisieren, lokal konzentriert, eher klein,
frei von Linienarbeiten u. weiteren Projekten
Ext.
Dienstleister
DL mit vielen Abhängigkeiten untereinander
benötigen klare Auftragslagen und
Terminvorgaben
Keine bzw. wenig DL, geringe Abhängig-
keiten untereinander, Vertragskontext lässt
agiles Vorgehen zu
Stakeholder Viele Stakeholder bestimmen die
Anforderungen, Termine müssen gehalten
werden und sind wichtiger als der
Leistungsumfang
Wenige Stakeholder, Qualität wichtiger als
Termin, Aktivitäten der Stakeholder
weitgehend unbeeinflusst vom Projekt
Dokumen-
tation
Rechtliche Anforderungen erfordern hohe
Doku-Qualität, zukünftige Weiterentwicklung
und Wartung ist bedeutsam
Es existieren keine externen Zwänge
(Normen, Gesetzte,…), zukünftige
Weiterentwicklung weniger wichtig
6-17 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Ende des Kapitels Vielen Dank für Ihre Beiträge!
Quellenangaben (für alle Kapitel):
Burghardt, M.: Einführung in Projektmanagement, Definition, Planung, Kontrolle und Abschluss, 6. überarb. und erw.
Aufl., Publicis Publ., 2013.
Gloger, B., Margetich, J.: Das Scrum-Prinzip: Agile Organisationen aufbauen und gestalten, Schäffer-Poeschel, 2014.
Heilmann, H., Etzel, H.-J., Richter, R. (Hrsg.): IT-Projektmanagement - Fallstricke und Erfolgsfaktoren -
Erfahrungsberichte aus der Praxis, 2., überarb. und erw. Aufl., dpunkt, 2003.
Jenny, B.: Projektmanagement: Das Wissen für eine erfolgreiche Karriere, 5. überarb. u. aktual. Aufl., vdf, 2016.
Patzak, G., Rattay, G.: Projektmanagement: Leitfaden zum Management von Projekten, Projektportfolios und
projektorientierten Unternehmen, 6. Aufl., Linde (2014).
Pfetzing, K., Rohde, A.: Ganzheitliches Projektmanagement, 6. überarb. u. aktual. Aufl., Schmidt (Götz), 2017.
Wieczorrek, H. W., Mertens, P.: Management von IT-Projekten, 4. Aufl., Springer, 2011.
2.KE WI
52;
RACI am
Ende mit
Beginn
12:30 Uhr
Ebenso
WI 50
6-19 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
6-20 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
User Storys
Product
Owner
6-21 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
User Storys
Fertige User
Stories pro
Woche
6-22 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Neue Ideen für
User Stories
Annahme: 10
neue US pro
Woche Team
wird überlastet
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Work in
Progress
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Product
Backlog
6-25 Dr. P. Steffen IT-PM SS 2018
Product Owner
muss „aussortieren,
weil sonst die
Umsetzung neuer
US viel zu lange
dauert
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Unterstützung bei
Priorisierung