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Das Problem des internationalen Gleiehgewichtes in fortgeschrittenen Wirtschaften

Von

Johan Akerman, Land

1. Problemstellung Unsere Aufgabe ist es, naeh Grunds~.tzen zu suehen, die geeignet

sind, die Wirtschaft fortschrittlieher IndustrieI~nder yon quasi-planwirt- schaftlichem Typus (USA. und west europa,ische L~nder 1932--1939 und 1945--1950) zu einem internationalen wirtsehaftlichen Gleieh- gewicht zu fiihren. Dies bedeutet, dal~ Liinder re:it vergleichsweise geringer Rate wirtschaftlichen Wachstums yon einer gemein- samen Politik, die e ine dauernde oder zeitwe,ise, den Weg zu einem M]gemeinen und aasg~eNlichenen Fo,rtschritt blocki.erende StSrung ausschliel~t, geleitet werden, wghre~d L~tn~der mit einem relativ hohen Entwicklungsstand zur Verwirklichung dieser Norm zusammenarbei- ten sollen.

Die Zi.ete un,d Aufe:inanclerfolge kurzfristiger and langfristiger Magnahmen ~sind vone,inander abh~ngig; aber Widersprtiche zwischen Pliinen auf lange Sicht and Vermittlungen ~in kritischen Situationen sinfl unvermeidlieh. Eine Politik, die auf lange S]cht ein in ternat:io- hales Gleichgew,icht an,strebt, kann in ihrev Wirkung bestimmt vcerden durch ihre F~higkeit, den Druck einer ung~nstigen Zah~lungs - bilanz zu regulieren, kann e!i,ngreifen in elie, Beziehung zwische~ binnenl~tndischen trod internationalen Preisen and die Wettbewerbs- f~higkeit des Exports herabsetzen. Ein zweckdienlicher Plan auf lange Sicht ist daher ein kurzfristiger, mff ein ~endgi~iltiges Ziel ge- lenkter. Die meisten Fehlschl~ge sowohl auf dem Gebiet tier inter- nationalen als aueh der Geldwirtsehaft sind charakterisiert durch den fehler~den Zusammenhang zwischen lang- u.nd kurzfristiger Politik.

D.ie wesentliehe Aufgabe }edoeh ist es, die Voraussetzungen ftir die Tendenzen der Po,litik aaf lange Sicht zu bestimmen: Wrie sotlen die Waehstumsraten in minderentwiekelten L~nde~:n vergrSflert wer- den und zwar so, dal~ die Expan~ioustinien versehiedener L~,nder aus ei~em Btindel bestehen, das gegen ein Niveau leicht ansteigenden Realeinkommens pro Kopf konvergiert?

2. Internationale Bindeglieder Jede Art internationaler Wirtschaftsp~l'itik setzt Riehtlinien

voraus, d~ie von Mlen znsammenarbeitenden L~,ndern M(zeptiert sein mttssen. Die Grundnorm ties liberalen Systems war d,er Goldstandard

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mit seinen Folgen fttr den internationalen Handel und die Aul~enhandels- bilanzen. Als der internationale Goldstandard formal in den Zwan- ziger~ahren wieder eingeftihrt wurde, machie man ganz folgerichtig v'iele ¥ersuche zur ¥erwirklichung des Gleichgewichls der Zah- lungsbilanzen. Das deutliche Versagen dieser Versuche in der Wett- wirtschaftskrise der Jahre 1929--1933 bewies, daii der Goldstandard eine Formalit~t und nicht echt war. Eine einzige internationate Norm fiberlebte den Zusammenbruch: trotz einer ffir eine geschh~ssene Wirtschaft gedachten Wirtschaftspolitik versuchte .iedes Land, 4ie Kaufkraft seiner W~hrung zu stabilisieren. In der Nachkriegswelt yon heute hat der Widerspruch zwischen geplanten nationalen Bud- gets und internationaler Zusammenarbeit eine unausfiihrbare quasi- liberale 0rdnung geschaffen (Internationaler W[thrungsfonds, fort- laufende Wechselkursanpassung), wahrend amerikaniscim Anleihen und Warenlieferungen naeh Europa im Rahmen des Marshallplanes die beherrschenden Faktoren der internationalen Wirtschaftsbezie- hungen sind. Das ist natfirlich Politik auf kurze Sicht. Es bleibt daher die Frage: welches ist des international verbindliche Glied oder Prinzip, nach welchem eine ein internationales Gleichgewicht der Wirtschaft anstrebende Politik auf lange Sicht gemacht werden kann?

Vor einem Versuch, diese Frage zu beantworten, miissen wir die prim~ren und sekund~ren Faktoren, die auf Handelsbilanzen in fort- schrittlichen Industriel~ndern des Westens Einflul~ haben, genau he- stimmen.

8. PrimKre und sekundiire Faktoren

Wir beriicksichtigen weder die allgemeinen Struktur~inderungen, die zu ether Liberalisierung der Wirtschaft oder strafrerer Planung ffihren, noch die Teilung der Welt in zwei Bliicke; wir planen ein einheitliches Modell, nach Art der heutigen westtichen Welt, mit E4nschtult oder Ausschlu~ des gegenw~irtigen Ostblocks.

In diesem Fall sind die Produktionskosten oder vielmehr die ,,opportunity costs" in verschiedenen L~ndern der prim~re Faktor, der ein Ungteichgewicht im Aultenhandel herbeifiihrt. Das be deutet, dalt Unterschiede im Niveau und im Wachstumsgrad des technischen Fortschritts fundamental wichtig sind -- die Beschleunigung des technischen Fortschritts bildet weitaus mehr als natiirliche Hilfs- quellen die haupts~chliche selbst~ndige Triebkraft in der Epoche des Industrialismus.

Handelsbilanzen werden in ether liberalen Wirtschaft durch die Relation zwischen dem inlandischen und d em internationalen Preis- gefiige beeinflul~t, aber eine Preiskontrolle beseitigt die automatische Preisanpassung und die geplanten Preisveranderungen ftihren in der Regel nicht zu einer Nivellierung der ttandelsbilanzen.

)[nderungen der europaischen Wechselkurse haben seit 1945 in 6iner Abwertung gegentiber dem Dollar bestanden; die einzige Aus-

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nahme bildete die Aufwertung der schwedischen Wtihrung im Jahre 1946, die durch die drei Jahre spater erfotgte Abwertung doppelt kompensiert wurde. Eine sich nur in einer Richtung bewegende ver- iinderliche GrSt~e ist kein strategischer Faktor. Ferner kann eine yon Zeit zu Zeit stattfindende Abwertung europaischer Wahrungen nicht als eine zweckdienliche Politik zur Erhaltung ~ines ausgegl.ichenen Handels zwischen Amerika und Europa oder zwischen europttiscimn Lttndern betrachtet werden.

S~ii dem Beginn der Dreiltiger~ahre ist die Bankrate praktisch konstant geblieben und der Diskontsatz hat die Bedeutung verloren, die et" in einer liberalen Wirtschaft hatte. Es ist schwer, an eine Wiedererstehung der Diskontpo~litik zu glauben, die durch das Agens des Geldes ein Gleichgewicht des Aul~enhandels bewirkt.

ttinsichtlich der internationalen Kapitalbewegungen kSnne,n wir nicht mit dem EinstrSmen fremden Kapitals als einer regelm~ltig wir- kenden Kraft reehnen, die e inen internationalen Ausgleich auf lange Sicht fSrdert. Weder der si~kulare Trend yon Auslandsinvestitionen noeh die amerikanischen Naehkriegsinvestitionen der Zwanziger- und ¥ierzigerjahre ktinnen als Beweis gelten.

So bleiben nur das Niveau und die Rate des technischen Fort- schritts und deren Folgen, die unterschied|ichen ,,opportunity costs" iibrig. Wenn wit voraussetzen, dal~ zweiseitige ttandelsabkommen und Quoten keine positive, wahrscheinlich eher eine negative Wir- kung auf eine lang~ristige Ausgleichung des internationalen Itandels haben werden, mtissen wir nach einem neuen internationalen ¥er- bindungsglied und einem neuen Plan, der in der gewiinschten Art wirkt, suchen.

4. Das Prillzip Wir schlagen dah, er vor, die Stabil.isierung des Nominallohn-

nive aus in ~edem Land zum international anerkannten Prinzip zu erheben. Diese Norm ist das Erbe des Prinzips der Preisstabitisie- rung und stimmt ouch fiberein mit dem Kostenprinzdp ats der Grund- lage der Verschiedenheiten der internationalen Handelsbilanzen. Da die Bedeutung der ReallShne schon ~etzt von den Gewerkschaften und politischen Fiihrern durchaus verstanden und ein Lohnstop gegenwi~rtig (z. B. in Schweden seit 1947) ausprobiert wird, kann der Weg dazu als geebnet gelten. Das Inflationsrisiko, das alle Ver- suche, Vollbesch~iftigung zu erhalten und ein Loch in der ttandels- bilanz zu verstopfen, bedroht, wiirde herabgemindert, wenn nicht ganz beseitigt werden.

In der Stabilisierung des Niveaus der NominallShne sind nattir- lich nicht konstante LShne verschiedener Gruppen m~t inbegriffen, aber ein mehr oder weniger konstanter Durchschnitt. Die Guppen- 15hne miissen regelmiil~ig berichtigt werden, beispielsweise ~tihrlich im Zusammenhang mit den Budgetpli~nen fiir den S~aatshaushalt. Der Preis der Arbeit (ebenso der Di.enstle,istungen) wiirde auf diese~ We~ise

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kontrolliert werden, w~ihrend Waren,preise .den Kr~iften des Marktes fiberlassen wer&en bei entspreche~der Bea:ufsichtigung monopol:isti- scher Preisbil.dung und der Gewinne.

In M,ner progressiven Vi~irtschaft wiirde ein stab~iler Nominal- lohn ein s~kular fallendes Preisniveau bedeuten, der Nutzen des teeh- nischen Fortschrittes sich in einem Mlm~ihl,ichen Ansteigen des ReM- lohnes offenbaren. Die den groiten Verschi,edenheiten des Spa rens und der Arbeitsproduktiwitat zuzuschreibenden F, ehl:investitionen und Ver- luste w~ren stark wermin,dert, wahrend viele der Beweggriinde be- tent nationMer Ha.ndelspolitik abgesehwii~ht wilt,den, wenn kumnla- rive InfIationswirkungen nailer Frage stiinden. Au~erdem wtirde Mne Krise in einem Land mi~t grollem technischen Fortschr,itt nicht ~im selben Umfang auf weniger fortsehrittliche Volkswirtschaften iiber- greifen, als wenn es deft C~ewinn-, aber aueh t~inkommensinflation gabe.

5. Wege zur L~sung

DreT Umsrtan,d, dal~ e~in infolge technischen Fortschritts waehsen- des Sozialprodukt. in allen Li~ndern durch .niegr,igere PrMse d er Giiter aufgesaugt wird, entscheidet nicht die Frage des internationalen G']eichgev~iehtes fortschritflicher Volks.w,i~rtschaften. Es tour e~ine Methode geben, reit der das Defizit anfgehoben werden kann. Das R~isiko autonomer PrMs- und Gewinninflation und deren zerst5render Wirkungen auf den internationalen Handel wird mit Hilfe unseres Prinzips der Lohns.tabiliserung verr~ingert, aber die R.ela:tionsiinde- rung zwischen Inlands- und Auslandspreisen gemalt den verschiedenen Produk~ionskoeffizienten trod unterscl~iedlichen Angebots- und Naeh- fragefunkt.ionen w:ird eine, periodisch wiede~rkehrende Erseheinung s~in. Wie sind ddese Schwierigkeiten zu fiberwinden?

Als einzig geeignetes Mittel schlagen wir eine Nivellierung der ZSll,e vor, @ie den bilatexalen Handel un,d die Quoten bese~itigt, vor- ausgese,tzt, daR ein Land mit hohem tech'nischen Fortschritt (daher ein Gli~ubiger'land) sieh pra.ktisch aller Zo,lltarife enthalt. ])as Tarif- niveau wird regelmagig geandert werden, etwa viertel~ihrlich, wiih- rend di~e wergleichswe~isen Gewichte verschiedener Gruppen yon Im- portgtitern nicht 5fter a,ls e,twa jedes vie rte Jahr modifiziert werden sollen. Das Verfa.hren der Tar~fnive,llierung soIlte ~edoch k~ine ,,Mei- nen-Naehbarn-anbetteln" (,,beggar my neighbour")-Potitik implizie- ren, abet eine Methode zur Regul,ierung yon Oberschul~ und Ver~lust in de,r Ha~delsbilanz, b ezogen auf ,eine periodische Bu,dgetpolitik. Die Verande,nl.ngen in den Gew~ichten, .die in;laagen und bestimmten Ze,it- abstande~ durchge~iihrt ~e.rden - - am be:sten im Rahmen einer inter- nafionalen Konferenz --, dew.ten an, dalt tier unterschiedliche t ech- nische Fo~rtschr:itt und der Wechsel der Kostenstruktur verschiedener Lander akzeptiert and in verniinftigster Art in Reehnung gestellt wer- den miissen.

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6. Auswirkungen Das Prinzip des stabfien Nominallohnniveaus gilt fiir ~in weit-

gostecktes Zi~l, wahrend ~ie Manipulation d~r ZSlle Politik auf kurze Sicht ist ~ wenngleich mit langfristigen Auswirkungen, namlich einer Verringerung des Unterseh~.edes zwischen m~hr und weaige~r ent- wickelten Landern dureh Verwendung d,err E,rtrage aus den ZSllen for [nvestierungen in Kapitalgiiter.

Wenn die technisch am meisten fortgeschrittenen Lander (USA) in ~iner Phase beson~ers starker Investitionsaktivit~t mit betracht- lichen Importen yon Rohmaterialien und reich~[icher Preduktien von Exportgiitern sind, werden sich die wen~iger f{>rtschrittliche~n Land, er (Europa.) derselben Situation erfreuen, aber nach und naeh und in einem weniger beach, tlichen Grad. Zufolge der Tatsac.he, da, l~ die Schne,ll~igkeit des technischen Fortsehrittes in den Vereinigten Staa- ten grSl~er ist als in Europa, werden die amerikanisehen ,,opportunity costs" im Verh~ltnis zu den europ~ischen fallen, obwohl die Preise in der alten und neuen Welt st, eigen werden. D,ie Austauschrdatio- hen werden sich zu Ungunsten Europas wandeln and der Druck attf die Handelsb,ilanzen wird sich s t~irk~r offenbaren. Die kritische Situation ist a.lso nicht gegeben in tier Zeit einer amerfl~a~nischen W~irtschaftskrise, so~dern vorher, in der Phase der Prospe~rit~it. Eine generel~le Hebung des euop~ischen Zollniveaus w~rd dahe~' die ameri- kanischen Investitionen dureh eine Verringerung der Produktion yon Exportgiite,rn herabsetzen und gleichzeitig d~e europaisehen Handels- bilanzen festigen. 0ffentliche Inwestitionen in minderentwickelte Pro- duktionen werden mSglich gemacht und die Depress~ionsphase wird ein Prozef~ ~nternatio,na~len Ausgleiches sein. In 4ieser Beziehung wird Zo~llpolitik analog dem wirksamen C~ebrauch tier Umsatzste~uer in 4er Budgetpo.!,itik sein, eine,r Steuer, die ohne V~rzug eingeffihrt, geandert und abgesehafft werden kann.

7. Einwendungen 3"eder VorscbAag in d~er S'phare 6er internabionalen Wirtschaft

kann yon 5konomisehen, politischen, psyehologischen und ,institutio- nellen Gesichtspunkten a us kritis~ert werden. Da eine Diskuss,ion der progre,ssiwn Wirtschaft w~rklichke~itsnaher ist als eine statische Theorie des internationalen Handels in einem stationaren System, sfind die Ansatzpunkte zu einer Kritik eher in der Frage der Anwen- c~ung als in der the oretiseben Problems.tellung und Analyse zu er- warren. Wir wotlen nur drei mSgliche Einwande e rwahne,n:

a) Wenn die verschiedenen Lander yon einem gentigend ,staxken Geist der internationalen Zusammenarbeit ~beseelt sind, an den Regeln eines stabilen Neminallohnniveaus festhalten und das generelle Zollniweau sowie alas ~e,lative Gewieht der Zollgruppen in ~bere~in- stimmung mit einem international angenommenen Plan ~ind~rn, wiirde eine solche Politik unnStig sein, well in einem solehen Fall bereits eine gute Gruadlage fiir eine zu internationMem wirtschaftliehen

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Gleich~ewicht ftihre~de Po~litik dor Ztmammenarboit gegeben w~ro. Dieser Einwand kann jedoch unterbleiben, da er gegen jeden IJlan dieses InhMts gerichtet werden kann; darfiber hinaus hat man vor- zuschlagen, wie die internationale Kooperation organisiert sein mull

b) Das stationare Nominallohnniveau schlieltt ein fMlendes Preis- niveau in sich und dies bes~itigt die ausgteichende oder viehnehr krisenaufschiebende F~higkeit einer geplanten m~tltigen Inflation; dieses wichtige Instrument der ¥ollbesch~ftigungspolitik geht also ver- loren. Zweierlei kann diesem Einwand entgegengehalten werden: Erstens kann Inflation auf kurze Sicht .ein nfitzliches Miltel zur Stiitzung der Handelsbilanz sein, auf lange Dauer wirkt sieh aber vielleicht keine Wirtschaftspol, itik schfidlicher auf die internationale Bi:lanz aus als Inflationsprozesse, seien sie kontrolliert oder nicht. Zweitens: es gab im Zeitalter des Industrialismus eine Periode, die durch eta Gleichgewicht der internationalen Wirtsehaft charakteri- siert wax, die Zeit yon 1873--1896 n~m~ich mit ihrem s~tkl~lar fallen- den Preisniveau.

c) Die Akzepti~rung yon ZSllen als haupts~chliches Miltel zur Realisierung eines Gleichgewichts im internationalen Handel scheint den fundamentalen Regeln der ,,welfare economics" und des inter- nationalea Handels entgegenzuwirken. :Die Theorie der komparativen Kosten zeig{:, d'ai~ Freihandel d4e einzige verntinftige Alternative in eiaer atomistischen, stationar,en Wirtschaft ist. Das Problem tier wirt- sehaftlichen V~rte~ilung der Produktionsfaktoren hat jedoch andere Aspekte. wean man den technischen Fortschritt, vorherrschende Institutionen und langfristiges internationales Gleichgewicht in Be- tracht zieht. Unter diesem Gesichtspunkt ist gegen bilaterale Abkom- men und Quoten vi.el mehr einzuwenden als gegen ZSlle. ZSlle werden hier akzoptiert als Instrument des AusgIeichs, nicht des Handels.

(~bersetzt yon Anton Adamer, Wien.)


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